Test: Denon MC3000 - Musik Produktiv

dieser Weg eine Ducking-Schaltung (automatische
Pegelreduktion) mit, die einfach
per Tastendruck zugeschaltet werden kann.
Speziell für Moderatoren oder gelegentliche
Ansagen ein nettes Feature. Die Anbindung
an den Rechner erfolgt wie gewohnt durch
einen USB-Port. Zum Betrieb ist weiterhin ein
externes Netzteil erforderlich. Schöner wäre
sicher eine Stromversorgung mittels Computer
gewesen, aufgrund der vielen beleuchteten
Bedienelemente war dies aber scheinbar
nicht mehr möglich.
Hoch hinaus
Das integrierte Audiointerface des MC3000
bietet eine maximale Au ösung von 16 Bit
und 48 kHz. Jeweils zwei Stereokanäle können
ein- und ausgegeben werden, in Verbindung
mit einem leistungsstarken, modernen
Computersystem sind Latenzen von
nur wenigen Millisekunden möglich. Die
Klangqualität ist erstklassig. Alle Frequenzbereiche
werden sauber und gleichmäßig ausgespielt,
das Gesamtbild wirkt o en und
bringt eine gute Portion Brillanz mit. Dynamik
und Stereobild konnten ebenfalls voll
überzeugen. Klanglich gibt es dafür von der
Redaktion nur Bestnoten.
Laufen lassen!
Die Player des MC3000 protzen mit Vollausstattung:
Pitch-Anpassungen sind mithilfe
von Slidern, Tastern und Jog-Rädern möglich.
Durch Keylock-Elemente lassen sich Veränderungen
unterbinden. Eine Scratch-Funktion
ist zuschaltbar. Und dank der sehr guten
Jog-Räder ist auch ihr intensiver Gebrauch
ein helles Vergnügen. Der Transportbereich
deckt mit Start-/Stopp-, Cue- und Sync-Tastern
ebenfalls alle wichtigen Funktionen ab.
Optionen für manuelle und automatische
Loops sind gleichsam enthalten. Diese werden
zusätzlich durch Bedienelemente zum
einfachen Verlängern beziehungsweise Kürzen
der Schleifen unterstützt. Darüber hinaus
stehen für jedes Deck vier Hotcue-Taster
bereit, die sich per Shift auf vier weitere
Punkte umschalten lassen. Im Bereich der
E ekte wurde gleichsam geklotzt. Zwei Blöcke
für jeweils vier E ekte sind auf der Ober-
äche angebracht, jede Instanz umfasst
einen Taster sowie ein Potenziometer. Mittels
Dank Umschalter kann die
E ektsektion auch zur Bearbeitung
von Sample-Modulen
verwendet werden.
Acht Hotcues sind
pro Deck nutzbar,
aufgeteilt in zwei
Bänke.
Umschalter können diese Bereiche zusätzlich
zur Kontrolle von Sample-Modulen verwendet
werden.
Diese Umschalter ermöglichen die
Nutzung von bis zu vier Decks. Die
aktive Auswahl wird durch die Hintergrundbeleuchtung
angezeigt.
Die Browser-Sektion deckt neben den virtuellen
Playern auch andere Funktionsbereiche
ab. Der Computer muss im Betrieb
damit (fast) nicht berührt werden.
Ein wenig mehr
Die Mixfunktionen des MC3000 erweisen
sich ebenfalls als umfangreich. Neben mittengerasterten
Reglern zur Kontrolle von Equalizer-Sektionen
und Gain-Potis sind auch
dedizierte Bedienelemente für Hoch- beziehungsweise
Tiefpass lter sowie die Zuschaltung
von E ekten vorhanden. Zur optischen
Unterstützung bringen die Lautstärke-Fader
LED-Ketten mit, welche sowohl die Pegel einzelner
Kanäle als auch der Summe anzeigen
können. Der Crossfader lässt die getrennte
beziehungsweise gleichzeitige Steuerung
von Audio- und Videosignalen zu, sodass der
MC3000 „nebenher“ auch für einfache Visual-
Aufgaben einsetzbar ist. Nicht unerwähnt
bleiben soll auch die Browser-Sektion. Im
Gegensatz zu vielen Mitbewerbern kommt sie
mit einer ganzen Reihe Tastern daher, womit
In puncto Anschluss-Optionen hat es Denon beim MC3000 sicher nicht übertrieben. Mit dem Gebotenen dürfte
trotzdem so ziemlich jeder DJ glücklich werden.
im Ergebnis nicht nur die eigentlichen Decks,
sondern auch andere Bestandteile der DJ-
Software leicht befüllbar sind. Der Computer
braucht hierbei nur zur Veranschaulichung
herangezogen zu werden.
Fazit
Mit dem MC3000 hat Denon einen erstklassigen
MIDI-Controller herausgebracht, der
trotz seines geringen Formfaktors einen geradezu
riesigen Funktionsumfang bereitstellt.
Die Verarbeitung konnte im Test voll überzeugen,
speziell Fader und Jog-Räder wussten
durch ihre hohe Au ösung zu glänzen. Sämtliche
Doppelbelegungen sind dank der beleuchteten
Taster leicht nachvollziehbar, sodass
man auch in stressigen Situationen stets den
Überblick behält. Üppige Hotcue-, Sample-
und E ektsektionen laden zu kreativen Experimenten
ein. Extras wie Bedienelemente für
Hoch- und Tiefpass lter zeigen deutlich, dass
man sich bei der Konzeption dieses Gerätes
strikt an den Wünschen professioneller DJs
orientiert hat. Ein idealer Partner für Heim-
und Außeneinsatz also, der dank dem mitgelieferten
Traktor LE 2 auch
ohne bestehendes Setup
direkt einsatzbereit ist.
Kurz: Eine dicke Empfeh-
Videolink
bit.ly/xU7xXO
Die Loop-Funktionen
machen das Setzen
von Endlosschleifen
zum Kinderspiel.
Mittels Crossfader
können Audio- und/
oder Videosignale
überblendet werden.
lung, sowohl für ambitionierte
Einsteiger als auch
verwöhnte Pro s!
Die berührungsemp ndlichen
Jog-Räder bestechen
durch erstklassige Haptik und
hohe Au ösung.
beat 05 | 2012 89
ONSTAGE
Test: Denon MC3000
Mit „Line to Master“ können
an den Eingängen anliegende
Signale geregelt und
anschließend durchgeschliffen
werden.
Die Kanalzüge bieten denselben
Funktionsumfang, den
man schon von professionellen
Hardwarepulten kennt.
Die LED-Ketten lassen sich
für einzelne Kanäle wie auch
für die Summe nutzen.
Alternativen
NI Traktor Kontrol S4
899 Euro
www.native-instruments.de
Vestax VCI 400
951 Euro
www.vestax.de
American Audio VMS4
519 Euro
www.americandj.eu