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Test: Denon MC3000 - Musik Produktiv

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ONSTAGE<br />

<strong>Test</strong>: <strong>Denon</strong> <strong>MC3000</strong><br />

Eckdaten:<br />

• Vierdeck-DJ-Controller<br />

• integriertes USB-Audiointerface<br />

• unterstützt 16 Bit/48 kHz<br />

• zwei Stereo-Line-Eingänge<br />

• berührungsemp ndliche<br />

Jog-Räder<br />

• 100-mm-Fader<br />

• umschaltbarer Crossfader<br />

• Pitch- und Sync-Funktionen<br />

• vier doppelt belegbare<br />

Hotcue-Taster<br />

• Elemente für manuelle &<br />

Auto-Loops<br />

• zwei Sample- & E ektsektionen<br />

• Gain-, EQ- & Filter-Reglern<br />

• Browser-System<br />

• Mikrofonweg inklusive Ducking<br />

• getrennte Master- und<br />

Monitorsektionen<br />

• inkl. NI Traktor LE 2<br />

<strong>Test</strong>: <strong>Denon</strong> <strong>MC3000</strong><br />

Der <strong>MC3000</strong> möchte sich mit hochwertigem Au au, großem Funktionsumfang und günstigem Preis in die oberste Liga der<br />

DJ-Controller spielen. Ob der Siegeszug gelingt? von Henning Schonvogel<br />

<strong>MC3000</strong><br />

Hersteller: <strong>Denon</strong><br />

Web: www.denondj.com<br />

Bezug: Fachhandel<br />

Preis: 599 Euro<br />

sehr<br />

stabiler Au au<br />

hochau<br />

ösende Fader &<br />

Wheels<br />

sehr<br />

gute Haptik<br />

kompakter<br />

Au au<br />

volle<br />

Vierdeck-Kontrolle<br />

gute<br />

Loop-Funktionen<br />

viele<br />

Hotcues<br />

üppige<br />

E ekte<br />

Verarbeitung:<br />

Technik:<br />

Preisleistung:<br />

Bewertung:<br />

Stabilität und Mobilität sind<br />

keine Probleme des <strong>MC3000</strong>. Hat <strong>Denon</strong><br />

trotz kleinem Formfaktor des Vierdeck-Controllers<br />

aber auch den Funktionsumfang solide gehalten?<br />

Professionelle DJ-Programme bieten<br />

häu g die Möglichkeit, bis zu vier Decks<br />

gleichzeitig nutzen zu können. Der so<br />

entstehenden Flut an Parametern zollen allerdings<br />

nur wenige Controller den gebührenden<br />

Respekt. Die meisten begnügen sich mit<br />

einer zweikanaligen Auslegung. Diese Tatsache<br />

hat nicht nur mit der Preisgestaltung,<br />

sondern auch mit dem Formfaktor zu tun.<br />

Denn komplett auf vier Player ausgelegte<br />

Geräte passen oft nicht mehr in durchschnittlich<br />

große Rucksäcke. Der DJ wird beim Kauf<br />

somit vor die Wahl gestellt, ob er lieber die<br />

Beschränkung auf zwei Decks oder zusätzliches<br />

Schleppen in Kauf nehmen möchte.<br />

Mit dem <strong>MC3000</strong> soll diese Entscheidung<br />

nun vereinfacht werden. Laut <strong>Denon</strong><br />

ist die Steuerung ausufernder Software-Systeme<br />

hiermit – trotz kompaktem Form-Faktor<br />

– kein Problem. Ein Audiointerface sowie<br />

Mikro- und Line-Eingänge für Zuspieler sind<br />

ebenfalls verbaut. In der Theorie also ein<br />

höchst interessantes Gerät. Wie aber schlägt<br />

sich der Neuling in der Praxis? Wurden die<br />

geringen Maße am Ende doch durch Sparmaßnahmen<br />

erkauft?<br />

Alles Blech<br />

Der <strong>MC3000</strong> steckt in einem soliden Stahlblechgehäuse.<br />

Die Abmessungen betragen<br />

88 beat 05 | 2012<br />

46 mal 25 mal 5 Zentimeter, das Gewicht<br />

liegt bei leichten drei Kilogramm. In puncto<br />

Design hat sich <strong>Denon</strong> an den klassischen<br />

Au au eines zweikanaligen Systems gehalten.<br />

Links und rechts sind die Player- und<br />

Monitorsektionen untergebracht, der Mixer<br />

be ndet sich in der Mitte. Die verschiedenen<br />

Bedienelemente konnten im <strong>Test</strong> vom<br />

ersten Moment an überzeugen. Alle Potenziometer<br />

sitzen, ebenso wie der Endlosencoder,<br />

bombenfest. Fader und Slider sind sehr<br />

gut auf den jeweiligen Anwendungszweck<br />

abgestimmt. Die berührungsemp ndlichen<br />

Jog-Räder punkten durch ihre schwere Ausführung<br />

und hohe Au ösung. Und auch die<br />

Taster können dieses Qualitätsniveau halten.<br />

Alle Varianten bringen einen de nierten<br />

Druckpunkt mit, zur Steigerung der<br />

Übersicht besitzen die meisten zudem eine<br />

Hintergrundbeleuchtung.<br />

Zwei oder vier?<br />

Wie bereits erwähnt ist die Ober äche des<br />

<strong>MC3000</strong> auf den ersten Blick für die Nutzung<br />

von nur zwei virtuellen Kanälen ausgelegt.<br />

Mithilfe von Tastern können Player und<br />

Mixer allerdings auf einen zweiten Datensatz<br />

umgeschaltet werden, womit sich insgesamt<br />

vier Instanzen bedienen lassen.<br />

Zwar gab es dieses Konzept auch schon<br />

05 / 12<br />

EMPFEHLUNG<br />

der Redaktion<br />

bei anderen Herstellern, <strong>Denon</strong> hat es mit<br />

dem <strong>MC3000</strong> allerdings perfektioniert. Die<br />

Übersicht bleibt in jeder Situation erhalten.<br />

Bereits nach kurzer Zeit ndet man<br />

sich zurecht und die Bedienung geht spielend<br />

leicht von der Hand. Ein Nachteil bleibt<br />

durch das MIDI-Protokoll dennoch bestehen,<br />

der sowohl Fader und Slider als auch Potis<br />

betri t: Schaltet man nämlich von einem<br />

Deck auf das zweite um, müssen die entsprechenden<br />

Werte zunächst an der gerade<br />

eingestellten Position abgeholt werden.<br />

Etwas umständlich, allerdings gewöhnt man<br />

sich sehr schnell daran.<br />

Jedem das Seine<br />

Anschluss an eine PA ndet der <strong>MC3000</strong><br />

durch unsymmetrische Cinch- und symmetrische<br />

6,3-mm-Klinkenausgänge. Zusätzlich<br />

ist ein Kop örerweg integriert. Dieser<br />

lässt Summen- und Cue-Signal frei mischen.<br />

Die Lautstärke der einzelnen Ausgänge ist<br />

selbstverständlich getrennt regelbar. Plattenspieler<br />

oder CD-Player können durch zwei<br />

Paar Cinch-Buchsen ins Geschehen eingebunden<br />

werden, die Pegelkontrolle wird hierbei<br />

von zwei Potis für Mischverhältnis und<br />

Gesamtlautstärke übernommen. Zu guter<br />

Letzt ist auch ein Mikrofonanschluss als Studioklinke<br />

vorhanden. Als Besonderheit bringt


dieser Weg eine Ducking-Schaltung (automatische<br />

Pegelreduktion) mit, die einfach<br />

per Tastendruck zugeschaltet werden kann.<br />

Speziell für Moderatoren oder gelegentliche<br />

Ansagen ein nettes Feature. Die Anbindung<br />

an den Rechner erfolgt wie gewohnt durch<br />

einen USB-Port. Zum Betrieb ist weiterhin ein<br />

externes Netzteil erforderlich. Schöner wäre<br />

sicher eine Stromversorgung mittels Computer<br />

gewesen, aufgrund der vielen beleuchteten<br />

Bedienelemente war dies aber scheinbar<br />

nicht mehr möglich.<br />

Hoch hinaus<br />

Das integrierte Audiointerface des <strong>MC3000</strong><br />

bietet eine maximale Au ösung von 16 Bit<br />

und 48 kHz. Jeweils zwei Stereokanäle können<br />

ein- und ausgegeben werden, in Verbindung<br />

mit einem leistungsstarken, modernen<br />

Computersystem sind Latenzen von<br />

nur wenigen Millisekunden möglich. Die<br />

Klangqualität ist erstklassig. Alle Frequenzbereiche<br />

werden sauber und gleichmäßig ausgespielt,<br />

das Gesamtbild wirkt o en und<br />

bringt eine gute Portion Brillanz mit. Dynamik<br />

und Stereobild konnten ebenfalls voll<br />

überzeugen. Klanglich gibt es dafür von der<br />

Redaktion nur Bestnoten.<br />

Laufen lassen!<br />

Die Player des <strong>MC3000</strong> protzen mit Vollausstattung:<br />

Pitch-Anpassungen sind mithilfe<br />

von Slidern, Tastern und Jog-Rädern möglich.<br />

Durch Keylock-Elemente lassen sich Veränderungen<br />

unterbinden. Eine Scratch-Funktion<br />

ist zuschaltbar. Und dank der sehr guten<br />

Jog-Räder ist auch ihr intensiver Gebrauch<br />

ein helles Vergnügen. Der Transportbereich<br />

deckt mit Start-/Stopp-, Cue- und Sync-Tastern<br />

ebenfalls alle wichtigen Funktionen ab.<br />

Optionen für manuelle und automatische<br />

Loops sind gleichsam enthalten. Diese werden<br />

zusätzlich durch Bedienelemente zum<br />

einfachen Verlängern beziehungsweise Kürzen<br />

der Schleifen unterstützt. Darüber hinaus<br />

stehen für jedes Deck vier Hotcue-Taster<br />

bereit, die sich per Shift auf vier weitere<br />

Punkte umschalten lassen. Im Bereich der<br />

E ekte wurde gleichsam geklotzt. Zwei Blöcke<br />

für jeweils vier E ekte sind auf der Ober-<br />

äche angebracht, jede Instanz umfasst<br />

einen Taster sowie ein Potenziometer. Mittels<br />

Dank Umschalter kann die<br />

E ektsektion auch zur Bearbeitung<br />

von Sample-Modulen<br />

verwendet werden.<br />

Acht Hotcues sind<br />

pro Deck nutzbar,<br />

aufgeteilt in zwei<br />

Bänke.<br />

Umschalter können diese Bereiche zusätzlich<br />

zur Kontrolle von Sample-Modulen verwendet<br />

werden.<br />

Diese Umschalter ermöglichen die<br />

Nutzung von bis zu vier Decks. Die<br />

aktive Auswahl wird durch die Hintergrundbeleuchtung<br />

angezeigt.<br />

Die Browser-Sektion deckt neben den virtuellen<br />

Playern auch andere Funktionsbereiche<br />

ab. Der Computer muss im Betrieb<br />

damit (fast) nicht berührt werden.<br />

Ein wenig mehr<br />

Die Mixfunktionen des <strong>MC3000</strong> erweisen<br />

sich ebenfalls als umfangreich. Neben mittengerasterten<br />

Reglern zur Kontrolle von Equalizer-Sektionen<br />

und Gain-Potis sind auch<br />

dedizierte Bedienelemente für Hoch- beziehungsweise<br />

Tiefpass lter sowie die Zuschaltung<br />

von E ekten vorhanden. Zur optischen<br />

Unterstützung bringen die Lautstärke-Fader<br />

LED-Ketten mit, welche sowohl die Pegel einzelner<br />

Kanäle als auch der Summe anzeigen<br />

können. Der Crossfader lässt die getrennte<br />

beziehungsweise gleichzeitige Steuerung<br />

von Audio- und Videosignalen zu, sodass der<br />

<strong>MC3000</strong> „nebenher“ auch für einfache Visual-<br />

Aufgaben einsetzbar ist. Nicht unerwähnt<br />

bleiben soll auch die Browser-Sektion. Im<br />

Gegensatz zu vielen Mitbewerbern kommt sie<br />

mit einer ganzen Reihe Tastern daher, womit<br />

In puncto Anschluss-Optionen hat es <strong>Denon</strong> beim <strong>MC3000</strong> sicher nicht übertrieben. Mit dem Gebotenen dürfte<br />

trotzdem so ziemlich jeder DJ glücklich werden.<br />

im Ergebnis nicht nur die eigentlichen Decks,<br />

sondern auch andere Bestandteile der DJ-<br />

Software leicht befüllbar sind. Der Computer<br />

braucht hierbei nur zur Veranschaulichung<br />

herangezogen zu werden.<br />

Fazit<br />

Mit dem <strong>MC3000</strong> hat <strong>Denon</strong> einen erstklassigen<br />

MIDI-Controller herausgebracht, der<br />

trotz seines geringen Formfaktors einen geradezu<br />

riesigen Funktionsumfang bereitstellt.<br />

Die Verarbeitung konnte im <strong>Test</strong> voll überzeugen,<br />

speziell Fader und Jog-Räder wussten<br />

durch ihre hohe Au ösung zu glänzen. Sämtliche<br />

Doppelbelegungen sind dank der beleuchteten<br />

Taster leicht nachvollziehbar, sodass<br />

man auch in stressigen Situationen stets den<br />

Überblick behält. Üppige Hotcue-, Sample-<br />

und E ektsektionen laden zu kreativen Experimenten<br />

ein. Extras wie Bedienelemente für<br />

Hoch- und Tiefpass lter zeigen deutlich, dass<br />

man sich bei der Konzeption dieses Gerätes<br />

strikt an den Wünschen professioneller DJs<br />

orientiert hat. Ein idealer Partner für Heim-<br />

und Außeneinsatz also, der dank dem mitgelieferten<br />

Traktor LE 2 auch<br />

ohne bestehendes Setup<br />

direkt einsatzbereit ist.<br />

Kurz: Eine dicke Empfeh-<br />

Videolink<br />

bit.ly/xU7xXO<br />

Die Loop-Funktionen<br />

machen das Setzen<br />

von Endlosschleifen<br />

zum Kinderspiel.<br />

Mittels Crossfader<br />

können Audio- und/<br />

oder Videosignale<br />

überblendet werden.<br />

lung, sowohl für ambitionierte<br />

Einsteiger als auch<br />

verwöhnte Pro s! <br />

Die berührungsemp ndlichen<br />

Jog-Räder bestechen<br />

durch erstklassige Haptik und<br />

hohe Au ösung.<br />

beat 05 | 2012 89<br />

ONSTAGE<br />

<strong>Test</strong>: <strong>Denon</strong> <strong>MC3000</strong><br />

Mit „Line to Master“ können<br />

an den Eingängen anliegende<br />

Signale geregelt und<br />

anschließend durchgeschliffen<br />

werden.<br />

Die Kanalzüge bieten denselben<br />

Funktionsumfang, den<br />

man schon von professionellen<br />

Hardwarepulten kennt.<br />

Die LED-Ketten lassen sich<br />

für einzelne Kanäle wie auch<br />

für die Summe nutzen.<br />

Alternativen<br />

NI Traktor Kontrol S4<br />

899 Euro<br />

www.native-instruments.de<br />

Vestax VCI 400<br />

951 Euro<br />

www.vestax.de<br />

American Audio VMS4<br />

519 Euro<br />

www.americandj.eu

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