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30. Juni 2009

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Bericht aus der Sitzung des Mutlanger Gemeinderats<br />

vom <strong>30.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

Tagesordnung :<br />

1. Vergabe weiterer Gewerke für den Umbau und die Erweiterung der<br />

Gemeindehalle<br />

2. Vergabe der Arbeiten für den 1. Teilabschnitt des Nahwärmeversorgungsnetzes<br />

im Schul- und Sportzentrum<br />

3. Änderung der im Konjunkturpaket geplanten Maßnahmen im Bereich der<br />

Realschule<br />

4. Beratung und Verabschiedung des Nachtragshaushaltsplans und der<br />

Nachtragshaushaltssatzung <strong>2009</strong><br />

5. Feststellung über das Vorliegen evtl. Hinderungsgründe für den Eintritt in den<br />

Gemeinderat bei den neu gewählten Mitgliedern<br />

6. Bekanntgaben und Verschiedenes<br />

7. Beratung von Baugesuchen<br />

a) Neubau einer Doppelgarage auf dem Grundstück Flst.Nr. 1790/1791 am<br />

Primelweg<br />

b) Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage auf dem Grundstück<br />

Flst.Nr. 1947 am Malvenweg<br />

c) Abbruch des Wohnhauses mit Garage auf dem Grundstück Flst.Nr. 1607/2<br />

(Geb.Nr. 62) an der Wetzgauer Straße<br />

d) Neubau einer Facharztpraxis mit Einliegerwohnung auf dem Grundstück<br />

Flst.Nr. 1607/2 (Geb.Nr. 62) an der Wetzgauer Straße<br />

Mutlangen investiert kräftig in die Zukunft<br />

Investitionsvolumen von 6,3 Mio. Euro geplant<br />

Für den derzeit laufenden Um- und Erweiterungsbau der Gemeindehalle waren vom<br />

Architekturbüro Wahl 2 weitere Gewerke ausgeschrieben worden. Hierbei handelt es sich um<br />

die Auswechslung der Glasscheiben im Bestandsteil der Gemeindehalle gegen<br />

Wärmeschutzglas sowie die Installation der Akustikdecken in den umzubauenden Räumen.<br />

Für den Austausch der Glasscheiben im Bestandsteil des Gemeindehallenkomplexes hat die<br />

Firma Krazer Fensterbau aus Mutlangen mit einem Angebotspreis in Höhe von 33.377 € mit<br />

Abstand das preisgünstigste Angebot abgegeben.<br />

Für die Lieferung und Anbringung der Akustikdecken reichte die Firma Nada Medic aus<br />

Altdorf mit einem Angebotspreis in Höhe von 59.180 € das annehmbarste Angebot ein.<br />

Die Bieterfirma mit der höchsten Angebotssumme wollte für die ausgeschriebenen Arbeiten<br />

sogar knapp 92.000 €. Beide Gewerke liegen nach Auskunft des Bürgermeisters innerhalb<br />

der vom Architekturbüro geschätzten Kostensumme.<br />

Gemeinderat Dr. Alban Steeb (UWL) brachte seine Anerkennung darüber zum Ausdruck,<br />

dass nunmehr bei diesem Projekt auch eine ortsansässige Firma mit ihrem Angebot zum<br />

Zuge kommt.<br />

Das Votum für eine Vergabe an die Firma Krazer Fensterbau aus Mutlangen sowie an die<br />

Firma Medic für die Akustikdecken hat, war sodann einstimmig.<br />

Bei den weiteren Vergaben ging es um den 1. Abschnitt für den Aufbau eines<br />

Nahwärmeversorgungsnetzes im Schul- und Sportzentrum. Seitens der Gemeinde ist<br />

vorgesehen, mittelfristig sämtliche Gebäude im Schul- und Sportzentrum an eine<br />

Nahwärmeversorgungsanlage anzuschließen, die aufgrund der derzeitigen Überlegungen<br />

mittels eines Hackschnitzelheizwerks beheizt wird.<br />

Bericht aus der Sitzung des Gemeinderats Mutlangen vom <strong>30.</strong>06.<strong>2009</strong> – Seite 1 von 6


Die Planungen hierfür sind derzeit im Gange. Nach dem in der Gemeindehalle, die derzeit<br />

umgebaut und erweitert wird, keine eigene Wärmeerzeugung mehr vorgesehen ist und ein<br />

Teil des Gebäudes des 1. Bauabschnitts der Realschule bisher von dort aus mit Heizenergie<br />

versorgt wurde, ist es notwendig, als 1. Teilabschnitt eine Wärmeversorgungsleitung von der<br />

Heizzentrale im Gebäude der Hauptschule entlang der Hornberghalle und dem 2. Bauabschnitt<br />

der Realschule bis in das Untergeschoss der Gemeindehalle vorzuverlegen.<br />

Damit zu Beginn der kommenden Heizperiode zumindest im Gebäude des 1. Bauabschnitts<br />

der Realschule die erforderliche Heizenergie zur Verfügung steht, war an die Verlegung<br />

einer Nahwärmeversorgungsleitung sowie die erforderlichen Grab- und Oberflächenwiederherstellungsarbeiten<br />

unter in Frage kommenden Firmen beschränkt ausgeschrieben worden.<br />

Die Ausschreibung der Grab- und Straßenwiederherstellungsarbeiten oblag dem<br />

Ingenieurbüro LK&P Mutlangen, während die Rohrverlegungsarbeiten von der<br />

Arbeitsgemeinschaft Ingenieurbüro Gschwendtner, Lorch / Ingenieurbüro Gammel,<br />

Abensberg ausgeschrieben wurde.<br />

Nach dem dem Gemeinderat vorliegenden Ausschreibungsergebnis hat für die<br />

Rohrverlegungsarbeiten die Firma Dietrich Rohrleitungsbau mit einem Preis in Höhe von<br />

81.469 € das preisgünstigste Angebot abgegeben. Der Vertreter der Arbeitsgemeinschaft, H.<br />

Oblinger erläuterte den Umfang der ausgeschriebenen Arbeiten und teilte mit, wonach 5<br />

Firmen ein Angebot abgegeben hätten. Sämtliche Bieter hätten ihrem Angebot dasselbe<br />

oder vergleichbares Material zugrunde gelegt.<br />

Anschließend gab der Vertreter von LK&P Ingenieure GbR, Ricky Winter das Ergebnis der<br />

Ausschreibung für die Tiefbau- und Straßenwiederherstellungsarbeiten bekannt.<br />

Danach hat die Firma Rossaro aus Aalen mit einem Preis in Höhe von 69.706 € das<br />

preisgünstigste Angebot abgegeben. Hier lag das Angebot des teuersten Bieters bei knapp<br />

121.000 €.<br />

Im Zuge der Ausschreibung wurde vom Ingenieurbüro vorgegeben, dass die gesamten<br />

Arbeiten in den diesjährigen Sommerferien auszuführen und zum Abschluss zu bringen sind.<br />

Gemeinderat Frieder Steinhilber (Grüne/Frauen) legte Wert darauf, dass im Zuge der<br />

Rohrverlegung gleichzeitig auch Leerrohre für eine eventuelle Aufnahme von Steuer- oder<br />

Telekommunikationskabeln mitverlegt werden. Dies ist nach Angaben von Dipl. Ing. Winter<br />

sichergestellt.<br />

Einmütig war das Gremium sodann mit einer Auftragsvergabe an die jeweils preisgünstigsten<br />

Bieterfirmen einverstanden.<br />

Konjunkturpaketsmaßnahmen auch in Mutlangen<br />

Bereits in der diesjährigen Aprilsitzung waren vom Gemeinderat die im Rahmen des<br />

Konjunkturpakets II vorgesehenen Maßnahmen festgelegt und anschließend dem<br />

Regierungspräsidium zur Bezuschussung gemeldet worden. Unter anderem war<br />

vorgesehen, 2 naturwissenschaftliche Räume in der Realschule auf modere<br />

Unterrichtserfordernisse anzupassen und mit einem Kostenaufwand von rund 170.000 €<br />

umzubauen. Weiterhin war im Bereich des Fachklassenbaus der Realschule ein Austausch<br />

der Fenster mit einem Kostenaufwand in Höhe von 245.000 € eingeplant.<br />

Zwischenzeitlich hat eine Sitzung des Realschulausschusses stattgefunden, in dem Vertreter<br />

derjenigen Gemeinden sind, die aufgrund der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung Schüler in<br />

die hiesige Realschule entsenden. Da sich diese Gemeinden an den nicht durch Zuschüsse<br />

gedeckten Kosten zu beteiligen haben, hätten sich diese dafür ausgesprochen, in Anbetracht<br />

des relativ hohen Eigenanteils den Umbau der naturwissenschaftlichen Räume<br />

zurückzustellen und stattdessen mit Hilfe von Konjunkturmitteln die elektroakustische Anlage<br />

der Realschule, die zum großen Teil nicht mehr funktionsfähig ist, zu erneuern.<br />

Bericht aus der Sitzung des Gemeinderats Mutlangen vom <strong>30.</strong>06.<strong>2009</strong> – Seite 2 von 6


Danach müssten die vorhandenen Lautsprecher erneuert sowie ein Notruftelefon installiert<br />

werden. Unter dem Eindruck des Amoklaufs in Winnenden habe diese Maßnahme eine hohe<br />

Priorität. Bei dieser Gelegenheit teilte der Bürgermeister auch mit, wonach ein beträchtlicher<br />

Teil der Konjunkturmittel, die der Gemeinde zufliesen, für Wärmedämmmaßnahmen im<br />

Bereich des Kindergartens „Don Bosco“ eingeplant sind.<br />

Diese Aussage nahm Gemeinderätin Melanie Kaim (UWL) zum Anlass um nachzufragen, ob<br />

es nicht kontraproduktiv sei, diesen Kindergarten einerseits optimal gegen Wärmeverluste zu<br />

dämmen und andererseits an das geplante Nahwärmeversorgungsnetz anzuschließen.<br />

Daraufhin musste sie sich vom Bürgermeister sagen lassen, wonach aus wirtschaftlichen<br />

Gründen ein Anschluss dieses Kindergartens an das geplante Nahwärmeversorgungsnetz<br />

nicht vorgesehen sei. In früherer Zeit angestellte Überlegungen würden nicht mehr<br />

weiterverfolgt.<br />

Der Gemeinderat war damit einverstanden, anstelle des ursprünglich vorgesehenen Umbaus<br />

im Bereich der naturwissenschaftlichen Räume in der Realschule nunmehr die<br />

elektroakustische Anlage erneuern zu lassen sowie ein Notruftelefon zu installieren.<br />

Nachtragshaushaltsplan mit Rekordvolumen von über 18,6 Mio. beschlossen<br />

Nachdem im Rahmen des Konjunkturpakets II vorgesehen ist, ein respektables<br />

Investitionsprogramm umzusetzen und der auf die Gemeinde entfallende Eigenanteil im<br />

bisherigen Haushaltsplan noch nicht berücksichtigt war, musste erstmals nach mehreren<br />

Jahren wiederum ein Nachtragshaushaltsplan aufgestellt werden. Hinzu kommt, dass infolge<br />

der Mai-Steuerschätzung als Auswirkungen der gegenwärtigen Konjunkturkrise<br />

Einnahmeausfälle in Höhe von 300.000 € zu erwarten sind.<br />

Darüber hinaus sei vorgesehen zusätzliche Investitionen zu tätigen, die bisher noch nicht im<br />

Haushaltsplan veranschlagt worden seien. Hierbei erwähnte er den Erwerb eines<br />

Grundstücks für den Bau von Räumlichkeiten für die Kleinkindbetreuung im Bereich der<br />

Ortsmitte. Der Teil des Kaufpreises, der nicht aus Mitteln des Sanierungsprogramms<br />

bestritten werden kann, muss nach Angaben des Bürgermeisters über Darlehensaufnahmen<br />

finanziert werden.<br />

Infolge der zusätzlichen Ausgaben sowie des zu erwartenden Ausfalls bei den Steuern und<br />

Finanzzuweisungen muss ein Kredit in Höhe von rund 600.000 € aufgenommen werden.<br />

Dies führt dazu, dass sich auf Ende des Jahres die Pro-Kopfverschuldung der Gemeinde von<br />

derzeit knapp 246 € auf künftig rund 336 € erhöhen wird.<br />

Kämmerer Friedrich Lange zeigte auf, wonach sich im Rahmen des Nachtragshaushaltsplans<br />

infolge der zu erwartenden Einnahmeausfälle der Verwaltungshaushalt um rund<br />

160.000 € reduziert. Im Vergleich dazu steige das Volumen des Vermögenshaushalts und<br />

somit des Haushalts, in dem die Investitionen finanziert werden, um rund 880.000 €.<br />

Im Vergleich zum ursprünglichen Haushalt wird die Zuführungsrate an den Vermögenshaushalt<br />

auf 650.000 € zurückgehen. Im langjährigen Vergleich sei dies noch<br />

zufriedenstellend. Für die kommenden Jahre stimmte er das Gremium infolge der<br />

konjunkturellen Situation auf zwei schwierige finanzielle Jahre ein.<br />

Unter Berücksichtigung der im laufenden Haushaltsjahr vorgesehenen Tilgungen ergebe sich<br />

eine Nettoneuverschuldung mit rund 463.000 €, sodass sich der Schuldenstand der<br />

Gemeinde auf Ende des Jahres auf 2,2 Mio. Euro belaufe. Mit der gestiegenen Pro-<br />

Kopfverschuldung liege die Gemeinde trotzdem noch deutlich unter dem durchschnittlichen<br />

Stand vergleichbarere Gemeinden.<br />

Bericht aus der Sitzung des Gemeinderats Mutlangen vom <strong>30.</strong>06.<strong>2009</strong> – Seite 3 von 6


Als sehr positiv stellte er bei seinen Ausführungen heraus, dass im laufenden Haushaltsjahr<br />

jeder 3. Euro, den die Gemeinde ausgebe, für Investitionen verwendet werde. Eine derart<br />

hohe Investitionsquote habe die Gemeinde in der Vergangenheit noch nie leisten können.<br />

Diese Investitionen kämen ausschließlich der gemeindlichen Infrastruktur zugute.<br />

Bei der anschließenden Diskussion herrschte Einigkeit im Gremium darüber, dass die<br />

Gemeinde auch künftig eine strenge Ausgabendisziplin beibehalten müsse. Die im laufenden<br />

Haushaltsjahr mit 6,3 Mio. Euro geplanten Investitionen stellte der Bürgermeister als einen<br />

bedeutenden Konjunkturbeitrag seitens der Gemeinde heraus. In Anbetracht des jährlichen<br />

Tilgungsaufwands mit 1<strong>30.</strong>000 € meinte er, wonach sich die Gemeinde die bisher<br />

geschaffene Infrastruktur auch finanziell leisten könne. Diese Meinung wurde auch vom<br />

Gremium geteilt.<br />

Einstimmig war der Gemeinderat sodann mit dem vorgelegten Nachtragshaushaltsplan<br />

einverstanden. Dies nahm der Bürgermeister zum Anlass, um sich beim Gremium für dieses<br />

Votum zu bedanken.<br />

Trotz Wahlerfolg ist Eintritt in den Gemeinderat rechtlich nicht möglich!<br />

Im Zusammenhang mit der Überprüfung, ob bei den anlässlich der Kommunalwahl am<br />

07. <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong> gewählten künftigen Mitgliedern ein Hinderungsgrund für den Eintritt in den<br />

Gemeinderat vorliegt, wurde von verschiedenen Mitgliedern des Gemeinderats die<br />

Kandidatur von Frau Andrea Kamleiter-Betz kritisch gewürdigt.<br />

Zunächst führte der Bürgermeister aus, wonach aufgrund der Bestimmungen der<br />

Gemeindeordnung der Gemeinderat nach regelmäßigen Wahlen vor Einberufung der ersten<br />

Sitzung des neuen Gemeinderats festzustellen hat, ob bei den gewählten Personen ein<br />

Hinderungsgrund im Sinne der gesetzlichen Vorschriften vorliegt. Danach können unter<br />

anderem Personen, die Beamte oder Angestellte der Gemeinde sind, nicht gleichzeitig<br />

Mitglieder des Gemeinderats sein.<br />

Mit Ausnahme der auf der Frauenliste Mutlangen gewählten Bewerberin Andrea Kamleiter-<br />

Betz würde bei den gewählten Personen kein gesetzlicher Hinderungsgrund für den Eintritt in<br />

den Gemeinderat vorliegen. Als Leiterin der Kernzeitbetreuung an der Grundschule sei Frau<br />

Kamleiter-Betz Angestellte der Gemeinde und somit am Eintritt in den Gemeinderat<br />

gehindert. Diese habe zwar in rechtlich einwandfreier Weise für den Gemeinderat<br />

kandidieren können, sei jedoch daran gehindert, dieses Amt anzutreten. Somit rücke die<br />

Bewerberin auf dem Wahlvorschlag der Frauenliste Mutlangen mit der nächstniedrigen<br />

Stimmenzahl nach. Dies sei Eva Bosse, die insgesamt 431 Stimmen anlässlich der<br />

vergangenen Gemeinderatswahl bekommen habe.<br />

Gemeinderat Robert Mürdter (CDU) bezweifelte, ob dies den Wählern von Andrea Kamleiter-<br />

Betz bei der Abgabe ihrer Stimme so bewusst gewesen sei. Eine Neuigkeit sei es gewesen,<br />

dass sich jemand auf einen Wahlvorschlag aufnehmen und wählen ließ, obwohl ein<br />

Dienstverhältnis mit der Gemeinde bestehe. Der Fraktion der Frauenliste seien die<br />

rechtlichen Bedingungen bekannt gewesen. Ob dies allerdings allen Wählern so bekannt<br />

gewesen sei, halte er für fraglich. Die Kommunalwahl sei eine Persönlichkeits- und keine<br />

Parteiwahl, weshalb aus seiner Sicht das Verhalten der Frauenliste „nicht in Ordnung<br />

gewesen sei“.<br />

Gemeinderat Harald Pfitzer (UWL) vermutete, dass die Frauenliste mit diesem Verhalten die<br />

Politikverdrossenheit in der Bevölkerung fördere. Auf diese Art und Weise Stimmen zu<br />

fangen, würde er sich „schämen“ so Harald Pfitzer. Diese Aussage veranlasste den<br />

Bürgermeister zu der erneuten Feststellung, wonach dieses Verhalten rechtlich absolut<br />

zulässig sei und somit nicht als undemokratisch bezeichnet werden könne.<br />

Bericht aus der Sitzung des Gemeinderats Mutlangen vom <strong>30.</strong>06.<strong>2009</strong> – Seite 4 von 6


Im Übrigen würden die vorgebrachten Diskussionsbeiträge lediglich private<br />

Meinungsäußerungen darstellen. Der Gemeinderat habe nur darüber zu entschieden, ob bei<br />

einer der gewählten Personen ein Hinderungsgrund vorliege.<br />

In den Reigen der Kritiker stimmte auch Gemeinderat Werner Kurz (UWL) ein. Dieser wies<br />

darauf hin, wonach der Frauenliste bereits vor der Wahl die rechtlichen Voraussetzungen<br />

bekannt gewesen seien.<br />

Gemeinderat Frieder Steinhilber (Grüne/Frauen) verweist darauf, wonach die Bewerberin<br />

Andrea Kamleiter-Betz bereits bei der vorhergehenden Gemeinderatswahl kandidiert habe,<br />

allerdings die erforderliche Stimmenzahl für den Eintritt in den Gemeinderat nicht erreichte.<br />

In Anbetracht der gesetzlichen Bestimmungen sagte der Bürgermeister, wonach der<br />

Gemeinderat in diesem Fall keinen Ermessensspielraum habe und somit beschließen<br />

müsse, dass bei Andrea Kamleiter-Betz ein Hinderungsgrund für den Eintritt in den<br />

Gemeinderat vorliege und somit die Bewerberin Eva Bosse auf der Frauenliste nachrücke.<br />

Mehrheitlich wurde dies vom Gemeinderat so beschlossen.<br />

Zum Schluss dieses Tagesordnungspunkts gab der Bürgermeister noch bekannt, dass die<br />

konstituierende Sitzung des neuen Gemeinderats am 28. Juli <strong>2009</strong> stattfindet.<br />

Baugesuche<br />

Im weiteren Sitzungsverlauf hatte sich das Gremium noch mit mehreren Baugesuchen zu<br />

befassen.Mit Ausnahme eines Baugesuchs, das den Neubau einer Facharztpraxis mit<br />

Einliegerwohnung auf einem Grundstück an der Wetzgauer Straße zum Gegenstand hat,<br />

gingen die anderen Baumaßnahmen „rasch über die Bühne“.<br />

Auf dem Grundstück für die Facharztpraxis steht derzeit noch ein Wohngebäude, das<br />

abgebrochen werden soll. Gegen diesen Abbruch wurden keine Einwendungen seitens des<br />

Gemeinderats vorgebracht.<br />

Im Gegensatz dazu entwickelte sich über das Neubauvorhaben eine längere Diskussion,<br />

zumal mehrere Nachbareinsprüche hiergegen eingegangen sind. Schwerpunktmäßig würden<br />

sich diese Nachbareinsprüche mit den im nördlichen Bereich des Grundstücks und somit im<br />

Gartenbereich der angrenzenden Grundstücke geplanten Stellplätzen auseinandersetzen.<br />

Darüber hinaus sei beabsichtigt, mit diesem Bauvorhaben die Baulinie um ca. 50 cm auf die<br />

Länge der westlichen Gebäudefront zu überschreiten. Lediglich hierzu sei für die<br />

Baugenehmigung das gemeindliche Einvernehmen notwendig. Keinen Hehl machte der<br />

Bürgermeister daraus, wonach das Gremium nicht über die Einsprüche als solche zu<br />

entscheiden habe. Hierfür liege die Zuständigkeit ausschließlich bei der Baurechtsbehörde.<br />

Bezüglich der Lage der geplanten Stellplätze verwies der Bürgermeister darauf, dass diese<br />

auch aus der Sicht der Baurechtsbehörde nicht unproblematisch seien.<br />

Gemeinderat Harald Pfitzer (UWL) meinte, wonach es schöner wäre, wenn diese Praxis in<br />

der Ortsmitte gebaut würde. Im Gegensatz zu der geringfügigen Baulinienüberschreiung<br />

wurde von diesem die Lage der Stellplätze ebenfalls als problematisch gesehen.<br />

Gemeinderätin Silvia Hieber (UWL) wollte wissen, ob diese Praxis, die mehr den Charakter<br />

einer „Klinikpraxis“ habe, mit einem „allgemeinen Wohngebiet“ zu vereinbaren sei.<br />

Hierüber muss nach Angaben des Bürgermeisters die Baurechtsbehörde im Zuge des<br />

Genehmigungsverfahrens entscheiden.<br />

Auf Anfrage von Gemeinderat Dr. Alban Steeb, meinte der Bürgermeister, wonach es infolge<br />

des beabsichtigten Vorhabens nicht erforderlich sei, die dortige Omnibushaltestelle zu<br />

verlegen.<br />

Bericht aus der Sitzung des Gemeinderats Mutlangen vom <strong>30.</strong>06.<strong>2009</strong> – Seite 5 von 6


Die Lösung, möglicherweise das Gebäude im rückwärtigen Grundstücksbereich zu planen<br />

und stattdessen die Stellplätze zur Wetzgauer Straße hin zu orientieren wäre nach Meinung<br />

von Gemeinderat Robert Mürdter (CDU) städtebaulich nicht positiv. Dieser sprach sich dafür<br />

aus, möglichst ausreichend Stellplätze für dieses Projekt zu schaffen.<br />

Gemeinderätin Inge März (Grüne/Frauen) gab zu bedenken, wonach infolge der Platzierung<br />

der Stellplätze die Lebensqualität der Anwohner nicht beeinträchtigt werden dürfe.<br />

Mit einer knappen Mehrheit erteilte der Gemeinderat sein Einvernehmen zur Überschreitung<br />

der westlichen Baulinie mit dem geplanten Gebäude. Mit der im rückwärtigen Grundstücksbereich<br />

vorgesehenen Parkierung erklärte sich der Gemeinderat nicht einverstanden.<br />

Im Interesse der Anwohner muss für diese Stellplätze eine Regelung gefunden werden, die<br />

mit den einschlägigen Bestimmungen der Landesbauordnung im Einklang steht.<br />

Bürgermeister Seyfried verabschiedet verdiente Mitglieder des Gremiums<br />

Gemeinderätin Christine Blinzer und Gabriele Schröder sowie Gemeinderäte Michael<br />

Betz und Wilfried Beck scheiden aus dem Gemeinderat aus<br />

Die letzte Sitzung des Gemeinderats in der derzeitigen Zusammensetzung nahm<br />

Bürgermeister Seyfried zum Anlass, um 4 verdiente Mitglieder aus dem Gremium zu<br />

verabschieden.<br />

Hierbei handelt es sich um Gemeinderat Michael Betz, der 10 Jahre dem Gremium<br />

angehörte und die Gemeinderätinnen Christine Blinzer sowie Gabriele Schröder und<br />

Gemeinderat Wilfried Beck, die seit 5 Jahren Mitglied des Gemeinderats waren.<br />

Bürgermeister Seyfried rief in seiner Laudatio die vielen Projekte in Erinnerung, an denen die<br />

fraglichen Personen aktiv mitgewirkt haben. Diese hätten auch zu der stets guten<br />

Atmosphäre im Gemeinderat und zwar nicht nur während der Sitzung sondern auch oftmals<br />

bei den Nachsitzungen beigetragen.<br />

Als Dank und Anerkennung für deren Arbeit überreichte er jeder der ausscheidenden<br />

Personen einen Gutschein sowie einen Blumenstrauß.<br />

Bericht aus der Sitzung des Gemeinderats Mutlangen vom <strong>30.</strong>06.<strong>2009</strong> – Seite 6 von 6

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