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The Last Giants ­ W enn das Meer stirbt…<br />

(D 2009, Farbe, 90 min., FSK: 6, Kinostart: 17. September 2009)<br />

P roduzent Stella Maris <strong>Film</strong> Produktion<br />

Buch und Regie Daniele Grieco<br />

Sprecher Ernst­August Schepmann<br />

Musik Stefan Mohr / Mohrmusic<br />

Ton Stefan Mohr<br />

Schnitt Achim Schunck / QATSI.TV<br />

Kamera Herwarth Voigtmann<br />

Michael Weyhers<br />

Gerd Hägele<br />

Kathleen Herbst<br />

Francisco Gil Vera<br />

<strong>Verleih</strong> <strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>­<strong>Verleih</strong><br />

Kinostart 17. September 2009<br />

Kontakt<br />

<strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>­<strong>Verleih</strong> GmbH<br />

Immanuelkirchstr. 14b<br />

D­10405 Berlin<br />

P resse<br />

Nicole Stelzner und Barbara Löblein<br />

Tel: (+49) 30 24 00 3­471, ­473<br />

Fax: (+49) 30 24 00 3­459<br />

Email: n.stelzner@progress­film.de, b.loeblein@progress­film.de<br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

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Stab und Kontakt 2<br />

Kurzsynopsis und Synopsis<br />

Die <strong>Film</strong>schaffenden:<br />

3<br />

Daniele Grieco ­ Produzent, Regisseur und Autor 5<br />

Daniele Grieco über seine Erlebnisse während der Dreharbeiten 5<br />

Vier Kameramänner und eine Kamerafrau:<br />

Herwarth Voigtmann, Michael Weyhers, Gerd Hägele, Kathleen Herbst<br />

7<br />

Katharina Heyer, Stiftungsgründerin von firmm 8<br />

Die Stiftung firmm:<br />

Stiftungsrat, Ziel und Zweck<br />

Professor Dr. David Senn (firmm­Stiftungsratmitglied)<br />

9<br />

Einige Fakten über die Weltmeere und seine Bewohner 10<br />

Die Meerenge von Gibraltar – eine Autobahn für Containerschiffe 10<br />

Vergiftung der Meere: eine neue Dimension der Umweltbelastung 11<br />

Gefahr durch Tourismus 11<br />

Wal­Glossar 12<br />

Pressefoto­Index 15<br />

Prominente Stimmen und Pressestimmen 16<br />

The Last Giant ­ W enn das Meer stirbt…<br />

KURZSYNOPSI S<br />

Bis vor einigen Jahren war kaum bekannt, welch ein Naturparadies die Meerenge von<br />

Gibraltar darstellt: Hier leben auf engstem Raum mehr Walarten als irgendwo sonst auf<br />

der Welt. Doch die Meerenge ist auch ein bedeutendes Nadelöhr des globalen Warenver­<br />

kehrs, der die Meeressäuger stark bedroht. Sie werden gerammt, geraten in die Schrau­<br />

ben, werden durch Abwässer vergiftet oder verlieren ihre Nahrungsgrundlage durch Ü­<br />

berfischung.<br />

„The Last Giants“ überrascht mit erstaunlichen Fakten und faszinierenden Bildern. Der<br />

<strong>Film</strong> dokumentiert das große Engagement der Schweizer Tierschützerin Katharina Heyer<br />

für die Erhaltung der Artenvielfalt in der Region und weltweit. Es ist ein Kampf David ge­<br />

gen Goliath.<br />

SYNOPSIS<br />

Die andalusische und die marokkanische Küste sind als Urlaubsparadies beliebt. Dennoch<br />

war bis vor wenigen Jahren weder der Wissenschaft noch der Öffentlichkeit bekannt,<br />

welch ein Naturparadies die Meerenge von Gibraltar, eine schmale Wasserstraße zwi­<br />

schen den Kontinenten Europa und Afrika, darstellt: Hier leben mehr Walarten auf engs­<br />

tem Raum als irgendwo sonst auf der Erde. Doch die Meerenge ist auch ein Nadelöhr des<br />

globalisierten Warenflusses mit einer weltweit einmaligen Dichte an Schiffsverkehr: Täg­<br />

lich durchqueren über 300 riesige Containerschiffe die Meerenge mit hohem Tempo. Wo<br />

sich moderne Transportrouten und uralte Wanderwege von Tieren treffen, kommt es zum<br />

Showdown zwischen den Riesen der Meere – und die Wale sind die Verlierer. In diesem<br />

wichtigen Futtergebiet werden sie immer wieder gerammt, geraten in die Schiffsschrau­<br />

ben, werden durch Abwässer vergiftet oder stranden desorientiert durch Unterwasser­<br />

lärm.<br />

Gibraltar zeigt wie unter einem Vergrößerungsglas, was heute weltweit mit Walen pas­<br />

siert. Während die Öffentlichkeit glaubt, dass Wale ­ im Gegensatz zu früheren Jahrzehn­<br />

ten heute geschützt sind – sterben sie in Größenordnungen, die bisher undenkbar waren.<br />

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Die Wale haben mit knapper Not die Epoche der internationalen Walfänge überlebt, nun<br />

werden sie durch Schleppnetze, Umweltvergiftung und andere Faktoren in Mengen getö­<br />

tet, die Walfänger kaum vermocht hätten. Zudem verläuft in der Meerenge eine der am<br />

härtesten umkämpften Fronlinien der Nahrungskonkurrenz zwischen Wal und Mensch, die<br />

erstaunliche Ausmaße erreicht.<br />

Vor über einem Jahrzehnt war es die Schweizerin Katharina Heyer, die zufällig entdeckte,<br />

dass es in dem Fadenkreuz zwischen Mittelmeer und Atlantik Wale gibt – und dass diese<br />

durch das enge Zusammenleben Verhaltensweisen zeigen, die auf der Welt einmalig sind.<br />

Im Zuge ihrer Recherchen sammelte sie erstaunliche Fakten und Erkenntnisse über die<br />

Weltmeere und ihre Bewohner. Um diese zu schützen, änderte die Modedesignerin ihr<br />

Leben und zog in die Region.<br />

Ihrem Engagement stehen die Interessen des globalen Handels gegenüber, bestimmt<br />

durch milliardenschwere Waren, die täglich durch die Wasserstraße transportiert werden.<br />

Ein Kampf von David gegen Goliath. Dennoch hat sich Katharina Heyer ein großes Ziel<br />

gesetzt, um den Tieren zu helfen. „The Last Giants“ dokumentiert in faszinierenden Bil­<br />

dern ihren unermüdlichen Kampf für ein Hospital – ein Hospital für gestrandete Wale und<br />

Meerestiere.<br />

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Daniele Grieco ­ P roduzent, Regisseur und Autor<br />

Daniele Grieco ist am 15. September 1967 in Köln geboren. Nach<br />

dem Grundstudium der Meeresbiologie in Neapel und drei Jahren als<br />

WDR­Radioreporter, geht Grieco in die USA. Von 1995 bis 1999 stu­<br />

diert er <strong>Film</strong>produktion an der New School of Social Research und der<br />

New York University. Er kann erste Erfahrungen als Autor und Regie­<br />

assistent sammeln und realisiert auch einige Kurzfilme. Nach seiner<br />

Rückkehr nach Köln arbeitet er als Regisseur und Autor für Firmen wie<br />

Grundy, Vox und Kinowelt. „The Last Giants“ ist sein erster Langfilm.<br />

Einen Unterwasserfilm zu drehen, bedeutet für ihn die Erfüllung eines<br />

Kindheitstraums: Als Grundschulkind war er von den Dokumen­<br />

tationen des Meeresforschers Jacques­Yves Cousteau fasziniert. In<br />

seiner kindlichen Vorstellungswelt war er von der Idee beseelt, welche<br />

Tierwelt er entdecken könnte, wenn er das gesamte Meerwasser<br />

„ablassen“ würde. Sein damaliger Berufswunsch war dementspre­<br />

chend Unterwasserfilmer.<br />

Auch als Erwachsener ist das Wasser sein Element. Schon seit vielen<br />

Jahren besitzt er den Tauchschein. Doch das Tauchen in der Meerenge<br />

von Gibraltar bedeutete eine besondere Herausforderung. Die<br />

Ausstattung war auf ein Minimum reduziert, das <strong>Film</strong>team musste<br />

lernen, schnell zu reagieren und möglichst geräuscharm zu interagie­<br />

ren. Es herrscht nicht nur eine starke Meeresströmung, auch die Tiere<br />

bewegen sich mit großem Tempo. Für Grieco war die Begegnung mit<br />

den Meeressäugern vergleichbar mit dem Adrenalinschub beim Fall­<br />

schirmspringen. Bei den nicht ungefährlichen Dreharbeiten kam Her­<br />

warth Voigtmann als erfahrenem Unterwassertaucher und Skipper<br />

eine entscheidende Rolle zu. Für Grieco war er „das Rückrat“ des<br />

Teams. Der <strong>Film</strong> war das Ergebnis einer beeindruckenden Urlaubsbe­<br />

gegnung: Daniele Grieco lernte Katharina Heyer auf einer ihrer Whale<br />

Watching Touren kennen und war so begeistert von ihr, dass er sich<br />

zu diesem engagierten <strong>Film</strong> entschloss.<br />

Daniele Grieco über seine Erlebnisse w ährend der Dreharbeiten<br />

W ie w aren die ersten Unterw asserbegegnungen mit den W alen?<br />

Einer unserer ersten Unterwasserdrehs sorgte für einen gehörigen Schrecken. Kamera­<br />

mann Michael Weyhers und ich tauchten bei einer Gruppe von Grindwalen. Plötzlich kam<br />

ein Grindwalbulle auf den Kameramann zugeschossen, stellte sich ­ mit dem Kopf nach<br />

unten ­ senkrecht vor ihn ins Wasser und begann, um die eigene Achse zu rotieren. Da­<br />

bei stieß er aufgeregt fiepende Geräusche aus. Grindwalbullen sind bis zu acht Meter lang<br />

und drei Tonnen schwer, so dass dies ein ziemlich beeindruckender Anblick ist. Allerdings<br />

wussten wir nicht, dass es sich um eine Drohgebärde handelt ­ bis der Kameramann fast<br />

von einem gewaltigen Schwanzschlag getroffen wurde. Auf der <strong>Film</strong>aufnahme sieht man,<br />

dass die Schwanzflosse mit Riesenkraft nur Zentimeter vor der Kamera aufgeschlagen<br />

ist. Der daraus entstandene Wassersog war so stark, dass er dem Kameramann sein Ge­<br />

rät fast aus der Hand riss. Hätte der Schlag getroffen, wäre die Folge eine schwere bis<br />

tödliche Verletzung gewesen. Während der Wal weiter im Wasser herumwütete, raste<br />

unser Skipper Herwarth Voigtmann schon heran, um das Tauchboot zwischen uns und<br />

den Wal zu bringen und uns aus dem Wasser zu holen. Nach einer kurzen Verschnauf­<br />

pause sagte Herwarth: „Und jetzt geht ihr wieder ins Wasser – und zeigt, wer ihr seid!“<br />

So gingen wir wieder zu den Grindwalen ins Meer. Dann geschah das Erstaunliche: Die<br />

Aggression war wie verflogen. Die Grindwale schienen zu erkennen, dass wir keine Be­<br />

drohung darstellten. Auf einmal schwärmten sie überall um uns herum und blickten uns<br />

aus kürzester Entfernung ruhig und neugierig an. Sogar ihre Kälber brachten sie bis auf<br />

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Berührungsnähe an uns heran, während zwei gewaltige Bullen ihre Bahnen ein paar Me­<br />

ter unter uns zogen.<br />

Besonders interessant ist das veränderte Verhalten der Orcas w egen der knap­<br />

pen Nahrungssituation. W ie konnten Sie diese Szenen drehen?<br />

Am Morgen des sechsten Drehtages waren die Wellen ziemlich stark, trotzdem wollten<br />

wir Orcas filmen. Gleich am Anfang der Fahrt stürzte ich an Bord so unglücklich, dass ich<br />

mir eine schwere Fraktur in der Nähe des Fingergelenks zuzog. Wir fuhren weit raus zu<br />

den Fischern, die ihre Langleinen nach den bis zu drei Meter langen Blauflossenthunfi­<br />

schen auswerfen. Wir wussten, dass die Orcas versuchen, den Fischern ihren Thun von<br />

den Leinen zu stehlen. Schon auf dem Weg dorthin sahen wir eine Familie von sechs<br />

schnell ziehenden Orcas. Schließlich erreichten wir die Stelle, an der etwa 30 spanische<br />

und marokkanische Boote relativ nah beieinander in der starken Dünung schaukelten.<br />

Viele der Boote hatten bereits einen Thun an der Leine und kämpften mit ihm, um ihn<br />

müde zu machen. Als wir uns bereit machten, zwischen den Booten zu tauchen, gaben<br />

die Fischer uns warnende Zeichen oder machten uns per Zuruf klar, dass unser Vorhaben<br />

nur etwas für Lebensmüde sei. Blut war im Wasser und eine Orca­Gruppe zog zwischen<br />

den Booten hin und her. Gefährlich waren aber vor allem die Angelleinen, an denen be­<br />

reits Thune hingen. Der Blauflossenthun kann nicht nur bis zu 600kg schwer werden, er<br />

ist auch einer der schnellsten Fische auf der Welt. Im Todeskampf ziehen sie die Angel­<br />

leinen in rasend schnellen Zirkeln durch das Wasser. Einem Taucher, der ihnen im Weg<br />

steht, könnte eine solche Leine mit Leichtigkeit einen Arm oder ein Bein abschneiden. In<br />

dieser Situation schafften wir es schließlich, die Orcas aus einiger Nähe zu filmen: Sie<br />

waren so mit dem Klauen des Thuns beschäftigt, dass sie sich von uns wenig irritieren<br />

ließen. Ein Orca kam sogar neugierig auf uns zu – und tauchte dann im Blau ab.<br />

Meine Hand wurde später geschient und für die übrigen Produktionswochen wickelte ich<br />

sie in Plastiktüten, damit die Schiene beim Tauchen möglichst trocken blieb.<br />

Die Meeresenge von Gibraltar w ird täglich von einer großen Menge an Contai­<br />

ner­ und Fährschiffen befahren. W ie beeinflusste das die Dreharbeiten?<br />

An einem Drehtag im August zog Morgennebel in die Meerenge von Gibraltar und zwar so<br />

schlagartig, dass man dabei zusehen konnte. Genauso schnell verschwand der Nebel<br />

dann wieder, so dass wir endlich zum Drehen hinausfahren konnten. Die Zeit drängte<br />

und wir wollten keinen Drehtag verlieren. Doch kaum waren Kameramann Gerd Hägele<br />

und ich in der Mitte der Meerenge ins Wasser gegangen, um Grindwale zu filmen, schon<br />

zog die Nebelwand wieder heran. Nach kürzester Zeit war die Sicht nur noch ein paar<br />

Bootslängen weit – und ansonsten sahen wir nur eine undurchdringliche weiße Nebel­<br />

wand. Hinter ihr lagen die Fahrrinnen, durch die 300 gigantische Containerschiffe und<br />

Fähren pro Tag in hohem Tempo zwischen Mittelmeer und Atlantik verkehren. Ständig<br />

hörte man jetzt ihre tiefen Nebelhörner. Als ich wieder einmal den Kopf über Wasser<br />

steckte, um nach der Position unseres Tauchbootes zu schauen, sah ich den Skipper auf­<br />

geregt gestikulieren, dass wir auftauchen sollen. Doch Gerd filmte in etwa 12 Metern Tie­<br />

fe. Es dauerte fast eine Minute, bis er zu mir hochsah, so dass ich auch ihm das Zeichen<br />

zum Auftauchen geben konnte. In der Zwischenzeit war Herwarth Voigtmann schon mit<br />

dem Schlauchboot zu uns gerast und schrie, wir sollten so schnell wie möglich ins Boot<br />

kommen. Das einzige Wort, dass ich sonst noch verstand war: „Fähre“! Gerd und ich hat­<br />

ten gerade genug Zeit, die Kamera ins Boot zu werfen und uns irgendwie festzuklam­<br />

mern, als Herwarth schon den Motor hochdrehte, um wegzukommen. In dieser Sekunde<br />

durchbrach eine der großen Mittelmeer­Fähren die Nebelwand: Der Kapitän ließ das Ne­<br />

belhorn ertönen und die Bordwand der Fähre ragte wie ein Hochhaus neben unserem<br />

kleinen Boot auf. Wir alle schnappten nach Luft, doch wir waren davongekommen. Ich<br />

bin überzeugt, dass Herwarth uns an diesem Tag durch seine Wachsamkeit das Leben<br />

gerettet hat. Denn die riesige Fähre zog genau über die Stelle, an der wir noch vor weni­<br />

gen Sekunden getaucht waren. Dort wären wir wohl überfahren oder in das Schrauben­<br />

wasser gezogen worden. Der Nebel war mittlerweile so dicht, dass selbst die Fahrt zurück<br />

ans Ufer ein Abenteuer war.<br />

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Vier Kameramänner und eine Kamerafrau<br />

Skipper und Unterw asserkameramann Herw arth Voigtmann ist ei­<br />

ner der bekanntesten Unterwasserfotografen unserer Zeit. So erzielte er<br />

schon internationale Erfolge mit seinen Bildern, als hierzulande noch kaum<br />

jemand daran dachte, mit seiner Kamera in die Unterwasserwelt vorzu­<br />

dringen. Seine spektakulären Haiaufnahmen gingen in sämtlichen Magazi­<br />

nen um die ganze Welt und seine Bilder „Menschen und Tiere“ sind bis<br />

heute unerreicht. Seine zahlreichen Medaillen und Preise reichen von<br />

Mondo Sommerso Italien (Gesamtsieger) über Best of Show (Califor­<br />

nien/Hollywood) bis zur Ehrung „Bester Unterwasserfotograf Deutsch­<br />

lands“.<br />

„Gottgleich w ieder aus dem W asser kommen“<br />

­ Herw arth Voigtmann über eines seiner Unterw assererlebnisse<br />

„Kaum war ich im Wasser, hat ein Bulle nach mir geschlagen und sich vor mir aufgebaut. Mit<br />

seinem Radar hat er mich durchlöchert. Es kam mir vor, als ob ich in einem Computerto­<br />

mographen sitze. Natürlich war ich auf der Kippe; ich hab mir gesagt: Herwarth, wenn du<br />

jetzt aus dem Wasser gehst, dann gehst du nie wieder rein.<br />

Ich habe mein Herz in die Hand genommen und bin mit meiner Kamera einfach weiter. Der<br />

Wal hat von mir abgelassen und mich zu einer Gruppe von etwa 12, 14 Tieren geführt, die<br />

senkrecht, eng aneinander gereiht im Wasser standen.<br />

Ich war so stark berührt und bin mit ausgestreckter Hand auf sie zugeschwommen, um ihnen<br />

zu sagen: ‚Ich will mich entschuldigen für alle diese Untaten, die meine Art an euch begangen<br />

hat.’ Für kurze Zeit hatte ich eine Berührung mit einem der Tiere. Das war für mich ein gewal­<br />

tiges Erlebnis; ich bin gottgleich wieder aus dem Wasser gekommen.“<br />

Michael W eyhers, Kameramann und Steadicam Operator für TV­<br />

Produktionen und Werbefilme, von 1988 bis 1994 Studium an der Sport­<br />

hochschule in Köln, anschließend bis 1998 Kamerastudium an der Fach­<br />

hochschule für Design. Schon 1996 macht er erste Unterwasser­<br />

aufnahmen für die ARD­Dokumentarsendereihe „Abenteuer Wildnis“. Es<br />

folgen weitere Unterwasserfilme: so z.B. 1999/2000 „Heron Island ­ Wo<br />

das Riff den Himmel küsst“ und „Great Barrier Reef ­ Wunderwelten unter<br />

Wasser“, 2001 „Roatan ­ Natur der Pirateninsel“. Schwerpunkt in den letz­<br />

ten Jahren sind u.a. die Comedy­Serien „Die Dreisten Drei“ und „Die Wun­<br />

derbar“. Seit 2004 ist er außerdem PADI Instructor (Tauchlehrer) und fo­<br />

tografiert unter Wasser vor allem in Thailand. Weyhers ist an der Nordsee<br />

geboren, hat lange an der Ostsee gelebt und liebt das Wasser.<br />

Unterw asserkameramann und Meeresbiologe Gerd Hägele war nach<br />

seinem Zoologie­ und Naturschutzstudium zunächst als Biologe,<br />

Tauchlehrer und Unterwasser­Fotograf in Australien tätig. In Deutschland<br />

arbeitete er später unter anderem als Wissenschaftsredakteur in einer<br />

großen deutschen Online­Redaktion und als Referent am Institut für <strong>Film</strong><br />

und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU). Menschen für die Meere<br />

und ihre faszinierenden Bewohner begeistern und für ihren Schutz<br />

gewinnen zu können, gehört für den engagierten Naturschützer zu den<br />

größten Vorzügen seines Berufs.<br />

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Kamerafrau Kathleen Herbst arbeitet als freie Kamerafrau im doku­<br />

mentarischen und im fiktionalen Bereich. Sie absolvierte das Aufbaustudi­<br />

um Kamera an der Universität Hamburg (jetzt Hamburg Media School) mit<br />

dem Diplomfilm „Hier bei mir“ von Tanja Brzakovic, der mehrere Preise<br />

gewann. Seitdem dreht sie Dokumentarfilme, Spielfilme, Musik­Clips,<br />

Image­ und Werbefilme und spezialisierte sich auf Unterwasserkamera.<br />

Zuvor studierte sie <strong>Film</strong>­ und Theaterwissenschaften an der FU Berlin und<br />

Fotografie an der École des Beaux Arts in Paris.<br />

Katharina Heyer, Stiftungsgründerin von firmm<br />

­ foundation for information and research on marine mammals<br />

„Seitdem meine Söhne erwachsen sind, nehmen die Wale und Delfine den größten Raum<br />

in meinem Leben ein.“<br />

Katharina Heyer, am 20. Juli 1942 in Zürich geboren, wandert Anfang<br />

der 1960er Jahren mit ihrem Mann nach Tansania aus, wo sie als<br />

Auslandskorrespondentin arbeitet. In ihrer Freizeit entdeckt sie ihre<br />

Leidenschaft für die Unterwasserwelt. 1965 kehrt sie in die Schweiz<br />

zurück, wo sie 1967 und 1969 ihre beiden Söhne zur Welt bringt.<br />

1980 gründet sie ein Lederwaren­Importunternehmen, deren<br />

Geschäftsführerin sie bis 2002 ist. Außerdem arbeitet sie auch als<br />

freie Designerin für große internationale Marken, darunter<br />

Weltkonzerne wie Puma und L.A. Gear. 2002 verkauft sie ihr<br />

Unternehmen an eine internationale Firma aus Hongkong.<br />

In den 1980er Jahren führt ihr Hobby Tauchen Katharina Heyer in verschiedenste Regio­<br />

nen auf der ganzen Welt. In der Meerenge von Gibraltar entdeckt sie Wale und Delfine.<br />

Bei ihren Nachforschungen stellt sie fest, dass weder die Bewohner noch renommierte<br />

Meeresbiologen in Spanien und der Schweiz von der Existenz der Wale in dieser Region<br />

wissen. Die Gefahren, denen die Tiere in der engen Wasserstraße zwischen dem europäi­<br />

schen und dem afrikanischen Kontinent ausgesetzt sind, bewegen sie dazu, 1998 eine<br />

Stiftung zu gründen. Die Stiftung firmm mit Sitz in Tarifa (Spanien, seit 1998), Zürich<br />

(Schweiz, seit 1998) und Tanger (Marokko, seit 2002) widmet sich der Erforschung und<br />

dem Schutz der Wale und Delfine in der Meerenge von Gibraltar. Heute engagiert sich<br />

Heyer ausschließlich für die Stiftung.<br />

Im andalusischen Tarifa bietet sie seit über einem Jahrzehnt Walbeobachtungstouren,<br />

Vorträge und Seminare an. Mit ihrem kleinen fünfköpfigen Team versucht sie, Einheimi­<br />

sche und Touristen für die Situation und Belange der Tiere zu sensibilisieren. Meeresbio­<br />

logen und Wissenschaftler begleiten sie auf allen ihren Touren, um die Artenvielfalt zu<br />

erforschen und wertvolle Daten für ihre Studien zu sammeln.<br />

Auf den Ausfahrten entdecken Heyer und ihr Team immer wieder verletzte oder gestran­<br />

dete Tiere. Bisher gibt es in der Region nur auf spanischem Gebiet eine kleine, einfache<br />

Anlaufstelle für die Tiere mit nur eingeschränkter Möglichkeit medizinischer Versorgung.<br />

Ein langfristiges Ziel von firmm ist daher der Bau eines Rescue­Centers oder Hospitals in<br />

einer Anrainerbucht der Meerenge sowie die Einrichtung eines Delfinressorts. 2003 pach­<br />

tet Katharina Heyer eine geeignete Bucht in Marokko, 2007 kommt eine zweite hinzu.<br />

Aktuell führt sie Gespräche mit potenziellen Investoren zur Umsetzung ihrer Projekte.<br />

„Ich gehör hierher, ich gehör zu ihnen – ich möchte eigentlich gar niemals irgendwo<br />

anders sein.“<br />

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Die Stiftung firmm<br />

(foundation for information and research on marine mammals)<br />

Stiftungsrat<br />

Katharina Heyer, Präsidentin (Stallikon, Schweiz)<br />

Prof. Dr. David Gaudenz Senn, Meeresbiologe (Universität Basel, Schweiz)<br />

Benny Stutz, Stiftung Gärtnerhaus (Meisterschwanden, Schweiz)<br />

Stiftungsaufsicht: Eidgenössisches Departement des Innern (Bern, Schweiz)<br />

Ziel und Zw eck<br />

Die Stiftung firmm setzt sich aktiv für den Schutz von Walen und deren Lebensraum ein.<br />

Forschung und Information respektive Aufklärung bilden das Hauptaugenmerk. firmm<br />

will neue Wege aufzeigen, wie ein respektvoll­ökologischer Umgang mit den Ozeanen und<br />

deren Bewohnern ohne Ausbeutung jedweder Art erreicht werden kann. Damit soll ein<br />

Beitrag geleistet werden, um nachfolgenden Generationen von Mensch und Tier einen<br />

lebenswerten Lebensraum zu hinterlassen.<br />

firmm schafft Plattformen für Wissenschaftler, die breite Bevölkerung und den interes­<br />

sierten Laien sowie Begegnungsorte zwischen Mensch und Tier: Mit täglichen Beobach­<br />

tungstouren, ein­ bis zweiwöchigen Walbeobachtungskursen, einem Sommerlager für<br />

Jugendliche, Vorträgen von Meeresbiologen etc.<br />

Dies dient der Förderung von Verständnis und Liebe zu den Meeressäugern sowie der<br />

Erhaltung des natürlichen Lebensraumes. Respektvolles Whale Watching, das heißt die<br />

Begegnung mit den Meeressäugern in Freiheit sowie eine kontinuierliche Aufklärungsar­<br />

beit sollen zu einer Sensibilisierung der Menschen führen. Das Motto von firmm: „Nur<br />

was wir Menschen kennen und lieben, sind wir bereit zu schützen.“<br />

firmm baut verschiedene Forschungsstationen auf, in denen Wissenschaftler und inte­<br />

ressierte Menschen Daten erheben und aufbereiten, u.a. auch Statistiken über verletzte<br />

Tiere erstellen. Die Resultate werden in vielfältigen Veranstaltungen einer breiten Öffent­<br />

lichkeit präsentiert. Dabei ist die kooperative Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutio­<br />

nen, Schulen und Medien ein wichtiger Aspekt.<br />

P rofessor Dr. David Senn, firmm­Stiftungsratmitglied<br />

„Ich möchte mit firmm erreichen, dass Wale vermehrt ins Bewusstsein der Menschen gelangen.<br />

Dies wird der beste Weg zum Schutz sein.“<br />

David Gaudenz Senn, 1940 in Lausanne geboren, ist als Professor für<br />

Vergleichende Zoologie und Meeresbiologie (Universität Basel) seit<br />

Gründung der Stiftung firmm im Jahr 1998 im Stiftungsrat vertreten.<br />

Seine Aufgabe besteht neben seiner beratenden Tätigkeit darin, die<br />

Forschung voranzutreiben. Seit seiner Habilitation lehrt er breit<br />

gefächerte Themen zur Wirbeltier­ und Meeresbiologie. 1970 lässt<br />

sich Senn zum Taucher ausbilden, um Meereslebensräume<br />

untersuchen zu können. Seit 1991 ist er im Auftrag der Eidge­<br />

nossenschaft Mitglied in der wissenschaftlichen Kommission der<br />

International Whaling Commission (IWC). 1996 ist er als Berater des Erziehungsministe­<br />

riums in Namibia tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Untersuchungen von hyd­<br />

rodynamischen Formen und Antriebsmechanismen von Schnellschwimmern (wie Thunfi­<br />

schen, Haien, Delfinen, Robben und Pinguinen) sowie die Erforschung von maritimen Nah­<br />

rungsketten und Fortpflanzungsmechanismen. Seit längerer Zeit setzt er sich mit der Hyd­<br />

rodynamik und der allgemeinen Biologie von Barten­ und Zahnwahlen auseinander. Als<br />

anerkannter Wissenschaftler ist er für firmm ein unverzichtbarer Experte und Unterstüt­<br />

zer. David Senns Lieblingstiere sind Albatrosse und Wale.<br />

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Einige Fakten über die W eltmeere und seine Bew ohner<br />

Etwa 300.000<br />

Bereits 75 P rozent<br />

Bis 2050<br />

Fast alle 80<br />

Seit Jahrmillionen<br />

70 P rozent<br />

96 P rozent<br />

Nur vier P rozent<br />

Wale werden jährlich durch Netze getötet. Aneinander ge­<br />

reiht könnten diese die Erde mehrmals umspannen.<br />

der weltweiten Fischbestände sind überfischt. So verhun­<br />

gern viele Giganten der Meere.<br />

wird das Meer aller Voraussicht nach als Nahrungsquelle<br />

versiegen.<br />

Walarten sind heute laut Greenpeace vom Aussterben be­<br />

droht.<br />

existiert der Ozean. In nur einer Generation hat der Mensch<br />

große Teile seiner Lebenswelt zerstört.<br />

unserer Erde sind von Meerwasser bedeckt.<br />

der Weltmeere leiden heute unter Vergiftung und Überfi­<br />

schung.<br />

der Ozeane sind heute noch völlig intakt.<br />

Weniger als ein P rozent der Meere steht unter Naturschutz.<br />

Die Meerenge von Gibraltar – eine Autobahn für Containerschiffe<br />

Die Kontinente Afrika und Europa sind an der schmalsten Stelle<br />

der Meerenge nur 14 km voneinander entfernt, das Wasser ist fast<br />

einen Kilometer tief. In dieser Tiefe nähert sich die Temperatur<br />

dem Gefrierpunkt und das Wasser übt einen hundertmal so hohen<br />

Druck wie auf der Erde aus – Bedingungen, die mit denen im<br />

Weltall vergleichbar sind. Die Meerenge als Tor zum Atlantik und<br />

zum Mittelmeer ist einwichtiges Drehkreuz für den internationalen<br />

Handel.<br />

Die Globalisierung hat das Transportwesen durch Container<br />

vereinheitlicht. Aktuell werden 95 P rozent aller Güter weltweit<br />

per Schiffscontainer transportiert. 300 Containerfrachter und<br />

Tanker durchqueren täglich die Straße von Gibraltar. Sie können<br />

weder ausweichen noch abbremsen. Das größte je gebaute<br />

Containerschiff ist 400 m lang, kann 14.000 Container<br />

aufnehmen und wiegt voll beladen 150.000 Tonnen. Zum<br />

Vergleich: Der Finnwal, das zweitgrößte Tier auf der Erde wiegt<br />

bis zu 70 Tonnen.<br />

Trotz aller Appelle weigern sich die Transportgesellschaften, das<br />

Tempo bei der Fahrt durch die Meerenge zu drosseln – denn Zeit<br />

ist Geld. Die Waren werden von Fernost nach Nordeuropa oder nach Nordamerika ver­<br />

frachtet. Heute werden selbst Güter wie Kartoffeln kreuz und quer über den Planeten<br />

transportiert. Durch diese Industrialisierung ist es in der Meerenge nur noch eine Frage<br />

der Zeit, bis die Walpopulationen verschwinden.<br />

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Der spanische Containerhafen von Algeciras, wenige Kilometer vom Felsen von Gibraltar<br />

entfernt ist einer der wichtigsten der Welt. Die Bucht ist stark mit Öl und Petrol verunrei­<br />

nigt, da die Schiffe dort auch auftanken. Zudem erhöht sich durch den starken Schiffs­<br />

verkehr auch die Zahl der Schiffskatastrophen, gefährliche Ladungen verschmutzen das<br />

Meer. Konkurrenz bekommen die Spanier durch den 2007 neu eingeweihten Hafen Tan­<br />

ger Med auf marokkanischer Seite, der schon jetzt der größte Verladehafen Afrikas ist.<br />

Von hier aus werden in Zukunft Güter für eine Milliarde Menschen weltweit verschifft.<br />

Katharina Heyer befürchtet, dass die Kollisionen zwischen Walen und Schiffen in Zukunft<br />

noch zunehmen werden.<br />

Die Meerenge ist die am dichtesten befahrene W asserstraße der W elt. Doch für Ka­<br />

tharina Heyer und ihre Meeresbiologen ist sie ein Freilandlabor voller ungeklärter Rätsel.<br />

Die Wale zeigen hier Verhaltensweisen, die noch nirgendwo anders beobachtet wurden.<br />

Vergiftung der Meere: eine neue Dimension der Umw eltbelastung<br />

P lastik zersetzt sich sehr langsam und nie vollständig, d.h. im Meer bleiben so genannte<br />

Mikrofasern übrig, die Teil der Nahrungskette werden.<br />

Eine unglaubliche Menge an Plastikabfällen verschmutzt die Meere. So gibt es im Pazifik<br />

ein Gebiet von der Größe eines Kontinents, auf dem die Masse des treibenden Plastik­<br />

mülls die Biomasse des Planktons um ein Sechsfaches übertrifft. Weltweit haben ge­<br />

strandete Wale und Delfine meist so große Giftmengen im Körper, dass sie als Sonder­<br />

müll entsorgt werden müssen. Die Immunabwehr der Wale wird durch die Aufnahme gif­<br />

tiger Substanzen geschwächt. Dadurch können sie leicht zum Opfer von Parasiten und<br />

Infektionen werden. Überall auf der Welt werden Wale angeschwemmt, weil sich in ihren<br />

Mägen so viel Plastik befindet, dass sie keine Nahrung mehr aufnehmen können.<br />

Auch die Lärmbelastung durch den Schiffsverkehr setzt den Tieren massiv zu. Töne und<br />

Lärm werden unter Wasser fünf Mal schneller weitergetrieben als in der Luft. Die Ge­<br />

schwindigkeit beträgt etwa 1500 Meter pro Sekunde. Der Geräuschpegel in den Weltmee­<br />

ren ist mittlerweile so hoch, dass Wale herannahende Schiffe nicht mehr rechtzeitig orten<br />

können. Riesige Schiffsschrauben, Echolote, militärische Sprengungen und Schallexperi­<br />

mente erzeugen auf weiten Flächen einen ständigen Lärm von bis zu 240 Dezibel. Zum<br />

Vergleich: Dies entspricht der Lautstärke eines startenden Space Shuttle. Die Unterwas­<br />

serwelt in der Meerenge von Gibraltar ist eine der lautesten auf unserem Planeten.<br />

Gefahr durch Tourismus<br />

Da es keine gesetzlichen Regelungen gibt, können selbst Touristen mit gemieteten Boo­<br />

ten auf Thunfischfang gehen. Ihre Angeln verhaken sie sich immer wieder im Rücken<br />

der Tiere und können von hinten die Rückenfinne durchtrennen. Das Tier erschreckt sich,<br />

taucht ab und so entsteht ein charakteristisches Schnittmuster: Waagerecht von hinten<br />

nach vorne und dann senkrecht nach oben weg. Nur vorne bleibt ein Stummel übrig. Vie­<br />

le der verletzten Tiere sterben durch Infektionen oder stranden geschwächt durch den<br />

Blutverlust.<br />

Täglich durchqueren hochmoderne Schnellfähren mit einer Geschwindigkeit von bis zu<br />

70 Stundenkilometern die Meerenge. Sie kreuzen – mit Ausnahme der Fährgesellschaft<br />

FRS ­ das Gebiet, in dem die Pottwale zum Luftholen und Ruhen an die Oberfläche kom­<br />

men. Eine Forderung von Katharina Heyer ist daher, dass die Geschwindigkeit in der<br />

Meerenge auf maximal 13 Knoten (rund 24 Stundenkilometer) beschränkt wird. 2007<br />

beschloss das spanische Umweltministerium eine Empfehlung für ein Tempolimit.<br />

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W al­Glossar<br />

Der Finnw al ist – nach dem Blauwal ­ das zw eitgrößte Tier, das auf der Welt existiert.<br />

Er ist vom Aussterben bedroht.<br />

Die Bewegungen dieses bis zu 24 Meter langen und 70 Tonnen schweren Meerestieres<br />

mögen gemächlich erscheinen. Tatsächlich schwimmt ein Finnwal mit einem Tempo von<br />

50 Stundenkilometer durch das Meer. Durch die Meerenge von Gibraltar ziehen jedes<br />

Jahr etwa 90 Finnwale, es handelt sich um keine residente Population. Da viele der von<br />

Schiffen gerammten Finnwale im Meer untergehen oder absichtlich versenkt werden, ist<br />

es schwer, die Zahl getöteter Tiere zu ermitteln. Normalerweise hat der Finnwal eine Le­<br />

benserwartung von 100 Jahren. Sie tauchen sehr tief, Sichtungen sind selten.<br />

Die kleinsten W alarten vor Gibraltar sind die Delfine. Dort kommen drei verschiedene<br />

Arten vor: der gewöhnliche Delfin, der blau­weiße oder gestreifte Delfin und der Tümm­<br />

ler. Ausfahrten in die Gebiete der Delfine lohnen sich heute kaum noch. Die Tiere, die<br />

hier früher zu Tausenden vorkamen, werden immer seltener gesichtet, obwohl sie in der<br />

Straße von Gibraltar ganzjährig vorkommen. Die Tiere werden bis zu 4 Meter groß und<br />

haben eine Lebenserwartung zwischen 35 und 50 Jahren.<br />

In Gefangenschaft widersetzt sich der blau­weiße (bzw. gestreifte) Delfin jeglicher Dres­<br />

sur – im Gegensatz zum Großen Tümmler, dem Akrobaten unter den Delfinen.<br />

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Grindw ale sind etwa doppelt so lang wie die Delfinart „der große Tümmler“ und ganz<br />

schwarz. Es handelt sich um eine langsam schwimmende Art. Weil ihre Gruppen von ei­<br />

nem Leittier angeführt werden, nennt man sie auch P ilotw ale. Sie verständigen sich<br />

durch ein Zwitschern. Bis vor kurzem gab es in der Meerenge noch acht Grindwalfamilien<br />

mit insgesamt 280 Tieren. Bereits zwei dieser Familien sind für immer verschwunden.<br />

Ihre Lebenserwartung beträgt für gewöhnlich 60 Jahre.<br />

Jedes Jahr im Frühling, kommt ein weiterer Großw al in die Meerenge, um zu jagen und<br />

sich zu paaren: Der Pottw al, der bis zu 18 Meter lang wird und eine Lebenserwartung<br />

von 70­80 Jahren hat. Pottwale sind vor allem an ihrer großen, schrägen Atemwolke zu<br />

erkennen. Ihre dunkelgrauen bzw. dunkelbraunen Körper erscheinen an der Wasserober­<br />

fläche eher unauffällig – sie ähneln treibenden Baumstämmen. Pottwale sind die besten<br />

Taucher unter den Walen, sie bleiben bis zu einer Stunde unter Wasser. Dort, wo absolu­<br />

te Finsternis herrscht, orientiert sich dieses große Tiefsee­Raubtier nur anhand der Klick­<br />

laute, das es aussendet. Zu seiner Lieblingsnahrung zählen die Riesenkalamare, die ge­<br />

nauso groß wie der Pottwal selbst werden können. Pottwale haben keine natürlichen<br />

Feinde und sind daher nicht auf Ausweichmanöver eingestellt, weshalb gerade sie zu Op­<br />

fern der schnellen Fähren werden. Bei nur etwa einem Dutzend Pottwalen gefährdet jeder<br />

einzelne Unfall das Fortbestehen dieser Art vor Gibraltar.<br />

Berühmt wurde der Pottwal durch den Roman von Herbert Melville „Moby Dick“.<br />

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Im August treibt der Hunger die Orcas in die Meerenge. Das größte Mitglied der Delfin­<br />

Familie trägt außerdem den Namen Killerw al, weil er auch andere Wale tötet, um sich<br />

zu ernähren. So herrscht Unruhe unter den anderen Walarten, sobald die Orcas in der<br />

Meerenge auftauchen. Die Grindwale ziehen sich zurück und warten ab, auf was es die<br />

Orcas abgesehen haben. Der eigentliche Grund für die Anwesenheit der Orcas sind die<br />

Schwärme roter Thunfische, die in dieser Zeit durch die Straße von Gibraltar ziehen. Ein<br />

Orca kann soviel wie 100 Menschen wiegen und braucht entsprechend viel Futter. Die<br />

immer knapper werdende Nahrung treibt ihn dazu, seine Beute bis auf die Badestrände<br />

zu verfolgen. Außerdem haben die Orcas hier eine weltweit einzigartige Methode entwi­<br />

ckelt, um an den roten Thunfisch heran zu kommen ­ für sie lebenswichtig und für den<br />

Menschen eine sehr teure Delikatesse: Sie stehlen ihn von den Fischern und lassen die­<br />

sen nur den Thunfischkopf mit dem scharfen Haken übrig, um sich selber nicht zu verlet­<br />

zen.<br />

Der Verlust eines Thunfischs ist für die Fischer sehr schmerzhaft, denn sein Wert ent­<br />

spricht dem mehrerer marokkanischer Monatslöhne. So greifen die Fischer immer wieder<br />

zu Gewalt, um sich die lästige Konkurrenz vom Boot zu halten. Wenn die Thunfische ver­<br />

schwinden, dann werden die Orcas ihrer Lebensgrundlage in der Meerenge beraubt und<br />

verhungern. Die Orca­Familie, die die Meerenge als Nahrungsrefugium nutzt, besteht aus<br />

nur 14 Mitgliedern. Daher kann schon der Hungertod weniger Tiere ihren Fortbestand<br />

gefährden. Normalerweise haben die maximal 10 Meter großen Orcas eine Lebenserwar­<br />

tung von 30­80 Jahren, abhängig vom Geschlecht.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

http:/ / w w w .firmm.org/ de/ w ale­delfine/ groessenvergleich.html<br />

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1) Delfine spielen vor den großen Tan­<br />

kern in der Meerenge vor Gibraltar.<br />

4) Die Orcas folgen häufig den zum<br />

Thunfischfang ausfahrenden Fischern.<br />

7) Ein Grindwalbaby springt aus dem<br />

Wasser.<br />

10) Die Schweizerin Katharina Heyer<br />

kämpft für die Wale in der Meerenge<br />

von Gibraltar.<br />

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P ressefoto­Index<br />

2) Eine Orca­Familie auf Futterjagd in<br />

der Meerenge von Gibraltar.<br />

5) Einige Tiere einer Schule von Grind­<br />

walen.<br />

8) Das <strong>Film</strong>team bei den Dreharbeiten.<br />

Die Kamera wird ins Wasser überreicht.<br />

11) Katharina Heyer vor dem firmm­<br />

Boot in Tarifa.<br />

3) Die „Zhen Hua 8“, ein beeindrucken­<br />

des Spezialschiff, durchfährt mit ihrer<br />

Ladung Containerkräne die Strasse von<br />

Gibraltar.<br />

6) Eine Grindwalherde in der Meerenge<br />

vor Gibraltar.<br />

9) Das <strong>Film</strong>team bei den Dreharbeiten.<br />

Im Hintergrund die Schnellfähre, die<br />

Europa mit Afrika verbindet.<br />

12) Regisseur Daniele Grieco<br />

Bitte beachten Sie, dass unsere Bildmotive nicht zur Archivierung freigegeben sind.<br />

Von uns übersandte Fotos dürfen nur zur Bew erbung des <strong>Film</strong>s veröffentlicht werden.<br />

Bitte übernehmen Sie die Nennungsverpflichtung:<br />

P ROGRESS <strong>Film</strong>­<strong>Verleih</strong>/ Fotografenname<br />

Bernd Nies: Nr. 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10 Herw arth Voigtmann: Nr. 1, 2, 6<br />

Daniele Grieco: Nr. 11 Barbara Löblein: Nr. 12<br />

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P rominente Stimmen zu „The Last Giants – W enn das Meer stirbt… “<br />

Birgit Schrow ange, Fernsehmoderatorin<br />

© RTL<br />

Hannes Jaenicke, Schauspieler<br />

„’The Last Giants ­ Wenn das Meer stirbt...’ ist ein <strong>Film</strong> über die<br />

Bedrohung einer faszinierenden Tierwelt, der zum Nachdenken<br />

anregt. Wenn man diese Bilder und die Schönheit dieser Tiere<br />

gesehen hat, weiß man, welch ein großer Verlust eine Zerstörung<br />

der Meere für die Menschheit und nachfolgende Generationen wäre.<br />

Ich hoffe daher, dass vor allem viele Familien den <strong>Film</strong> sehen<br />

werden.“<br />

„Der <strong>Film</strong> ‚Last Giants’ hat mich beeindruckt, weil er zum einen<br />

zeigt, welch ein unbekannter Schatz in Südspanien, also vor<br />

Europas Haustür schlummert und zugleich welche katastrophalen<br />

Zustände dort für Meer und Tiere herrschen... Ich bewundere den<br />

Einsatz der Tierschützerin Katharina Heyer, die so engagiert und<br />

unermüdlich für die Wale von Gibraltar kämpft. Und noch mehr<br />

beeindruckt mich die Entstehung des <strong>Film</strong>s. Dem Team standen<br />

ganze 40.000 € zur Verfügung und dafür ist der <strong>Film</strong> eine<br />

Sensation. Jeder Mensch, dem die Natur, das Meer und die Tiere<br />

nicht total egal sind, sollten diesen <strong>Film</strong> sehen.“<br />

P ressestimmen „The Last Giants – W enn das Meer stirbt… “<br />

„Ein bewegender <strong>Film</strong>, der mit beängstigenden Fakten und packenden Bildern vor allem<br />

eins ist: eine Mahnung.“<br />

(Spiegel Online/TV: http://www.spiegel.de/video/video­1016719.html)<br />

„eine dicht gepackte, facettenreiche Doku... hautnahe Begegnungen mit den Tieren bil­<br />

den traumhafte Sequenzen...“ „Wer kein Herz aus Stein hat, dem geht das nahe.“ (ki­<br />

no.de)<br />

„Der <strong>Film</strong> macht fassungslos und wütend – genau so muss eine eindringliche Warnung<br />

aussehen, ein engagierter Appell um Mithilfe.“<br />

(Blickpunkt:<strong>Film</strong>)<br />

„eine packende und lehrreiche Dokumentation. … keine sachlich nüchterne Dokumentati­<br />

on. Sie ergreift Partei für Katharina Heyer und ihr Anliegen, die Meeressäuger zu retten.“<br />

(filmreporter.de)<br />

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