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Erfahrungen des TÜV bei der Ortsdosimetrie an ... - PTB

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Die bisherigen praktischen<br />

<strong>Erfahrungen</strong> mit den neuen<br />

Dosismessgrößen<br />

<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Strahlungserzeugung und<br />

Strahlungs<strong>an</strong>wendung nach <strong>der</strong><br />

Röntgenverordnung (RöV ( RöV)


Geltungsbereich <strong>der</strong> neuen<br />

RöV: RöV<br />

Röntgenstrahlung<br />

mit<br />

Grenzenergien zwischen<br />

5 keV und 1 MeV


Grenzenergie<br />

Übersicht praktische Anwendungen<br />

250 keV bis 1 MeV im wesentlichen technische<br />

Anwendung<br />

150 bis 250 keV medizinische Therapie und<br />

technische Anwendung<br />

25 bis 150 keV medizinische Diagnostik und<br />

technische Anwendung<br />

5 bis 25 keV im wesentlichen Störstrahlung


Die neuen Strahlenschutzmessgrößen<br />

Messgrößen für die<br />

<strong>Ortsdosimetrie</strong><br />

Umgebungs-<br />

Äquivalentdosis<br />

H*(10)<br />

Richtungs-<br />

Äquivalentdosis<br />

H'(0,07,Ω)<br />

Messgrößen für die<br />

Personendosimetrie<br />

Tiefen-<br />

Personendosis<br />

Hp(10)<br />

Oberflächen-<br />

Personendosis<br />

Hp(0,07)


Anwendungsbereich<br />

nach <strong>der</strong> RöV<br />

Der für die RöV<br />

relev<strong>an</strong>te<br />

Energiebereich<br />

medizinisch-diagnostische,<br />

medizinisch-therapeutische<br />

und technische<br />

Anwendungen


Praktische Regeln für den<br />

Überg<strong>an</strong>g auf die Messgrößen<br />

H*(10) und H‘(0,07 H (0,07)<br />

Empfehlungen hierzu wurden bereits im<br />

Jahr 2001 durch den Ar<strong>bei</strong>tsausschuss<br />

Dosimetrie im Normenausschuss<br />

Radiologie (NAR) gegeben.<br />

Ortsdosimeter für die bisherige Messgröße<br />

können noch weiterhin verwendet werden,<br />

wenn die Messwerte dieser Dosimeter auf<br />

Werte <strong>der</strong> neuen Messgrößen<br />

umgerechnet werden.


Umrechnungsfaktoren von den bisherigen Messgrößen auf die<br />

Messgrößen gemäß 96/29 EURATOM<br />

Strahlungsart<br />

Natürliche Umgebungsstrahlung und Photonenstrahlung<br />

durch Gammastrahler (mit Ausnahme <strong>der</strong> in folgen<strong>der</strong><br />

Zeile aufgeführten Gammastrahler<br />

Photonenstrahlung durch die Gammastrahler:<br />

57 Co, 67 Ga, 75 Se, 99 Tc m , 153 Gd, 153 Sm, 169 Yb, 170 Tm, 186 Re,<br />

197 Hg, 199 Au, 201 Tl, 241 Am<br />

Photonenstrahlung durch Röntgenstrahler mit<br />

Erzeugungssp<strong>an</strong>nungen > 50 kV bis 400 kV<br />

Photonenstrahlung durch Röntgenstrahler mit<br />

Erzeugungssp<strong>an</strong>nungen = 50 kV<br />

Betastrahlung<br />

Neutronenstrahlung<br />

Umrechnungsfaktor<br />

für<br />

Umgebungsäquivalent<br />

dosis H*(10)<br />

H*(10)/Hx = 1,0<br />

H*(10)/Hx = 1,3<br />

H*(10)/Hx = 1,3<br />

H*(10)/Hx = 1,0<br />

H*(10) ist keine<br />

geeignete Messgröße<br />

Keine Umrechnung<br />

notwendig<br />

Umrechnungsfaktor<br />

für<br />

Richtungsäquivalent<br />

dosis H‘(0,07)<br />

H‘(0,07)/Hx = 1,0<br />

H‘(0,07)/Hx = 1,0<br />

H‘(0,07)/Hx = 1,0<br />

H‘(0,07)/Hx = 1,0<br />

H‘(0,07)/Dg(0,07) =<br />

1,0 Sv/Gy


Anwendungen bzw. Entstehung von<br />

Röntgenstrahlung mit<br />

Erzeugungssp<strong>an</strong>nungen:<br />

= 50 kV<br />

- Störstrahlung St rstrahlung <strong>bei</strong>m Betrieb von Elektronenröhren<br />

Elektronenr hren<br />

- Mammographie, Oberflächentherapie Oberfl chentherapie in <strong>der</strong> Dermatologie<br />

- zerstörungsfreie zerst rungsfreie Produktprüfung, Produktpr fung, Material<strong>an</strong>alyse<br />

> 50 kV bis 400 kV<br />

- medizinische Diagnostik und Therapie<br />

- zerstörungsfreie zerst rungsfreie Werkstoffprüfung<br />

Werkstoffpr fung<br />

- Störstrahlung St rstrahlung (z.B. Elektronenschweiß<strong>an</strong>lagen,<br />

Elektronenschwei <strong>an</strong>lagen,<br />

Hochsp<strong>an</strong>nungsschalt<strong>an</strong>lagen etc.)


Messungen <strong>bei</strong> denen die neuen<br />

Dosismessgrößen relev<strong>an</strong>t sind<br />

Ortsdosisleistungs- und Ortsdosismessungen<br />

hinter Abschirmungen - z.B. außerhalb <strong>des</strong><br />

Kontrollbereiches -<br />

Ortsdosisleistungs- und Ortsdosismessungen<br />

ohne Abschirmungen <strong>bei</strong> quasi freier<br />

Streustrahlungsausbreitung - z.B. zur<br />

Bestimmung <strong>der</strong> Kontrollbereichsgrenzen-


Auswahl verwendeter Messsysteme


Ortsdosis- bzw. Ortsdosisleistungs- Messungen <strong>der</strong><br />

Streustrahlung hinter Abschirmungen<br />

Tür zum CT-Raum<br />

Kontrollbereich<br />

CT-Raum<br />

Bleiglasscheibe<br />

Schaltraum CT<br />

Betrieblicher Überwachungsbereich


Ortsdosis- bzw. Ortsdosisleistungs- Messungen <strong>der</strong><br />

Streustrahlung <strong>an</strong> Ar<strong>bei</strong>tsplätzen im Kontrollbereich


Ar<strong>bei</strong>tsplatz Vollschutzgerät zur Qualitätssicherung<br />

<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Herstellung von Platinen<br />

(Grenzwert <strong>der</strong> Ortsdosisleistung in 10 cm Abst<strong>an</strong>d von <strong>der</strong> Oberfläche: 7,5 µSv/h)<br />

Gehäuseabschirmung aus Pb<br />

Bleiglasscheibe<br />

Ar<strong>bei</strong>tsplatz


Strahlenschutzbereiche nach <strong>der</strong> neuen RöV<br />

Betrieblicher Überwachungsbereich<br />

Kontrollbereich<br />

Bereich, in denen<br />

Personen eine<br />

höhere effektive<br />

Dosis<br />

als 6 mSv/a<br />

erhalten können<br />

Bereich, in denen Personen eine höhere<br />

effektive Dosis als 1 mSv/a erhalten können<br />

Neben den <strong>an</strong>gegebenen Grenzwerten <strong>der</strong> effektiven Dosis<br />

sind ggf. auch die Grenzwerte <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>dosen zu berücksichtigen


Dosisgrenzwerte<br />

strahlenexponierte<br />

Ar<strong>bei</strong>tskräfte<br />

Auszubildende und<br />

Studierende zwischen<br />

16. und 18. Lebensjahr<br />

Einzelpersonen<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung<br />

1. effektive Dosis 20 mSv/a 6 mSv/a 1 mSv/a<br />

2. Org<strong>an</strong>dosis: 150 mSv/a 50 mSv/a 15 mSv/a<br />

Augenlinse<br />

3. Org<strong>an</strong>dosis: 500 mSv/a 150 mSv/a 50 mSv/a<br />

Haut 2 , soweit nicht<br />

unter 4. gen<strong>an</strong>nt<br />

4. Org<strong>an</strong>dosis: 500 mSv/a 150 mSv/a<br />

Hände, Unterarme,<br />

Füße und Knöchel<br />

einschl. <strong>der</strong> dazu gehörenden<br />

Haut 1<br />

1 Die effektive Dosis für strahlenexponierte Ar<strong>bei</strong>tskräfte darf in einem einzelnen<br />

Kalen<strong>der</strong>jahr bis zu 50 mSv betragen, wenn in 5 aufein<strong>an</strong><strong>der</strong>folgenden Kalen<strong>der</strong>jahren die<br />

Gesamtdosis von 100 mSv nicht überschritten wird.<br />

2Die Grenzwerte gelten unabhängig von <strong>der</strong> exponierten Fläche für eine mittlere Dosis auf<br />

je<strong>der</strong> Oberfläche von 1 cm2


Aus den Jahresgrenzwerten <strong>der</strong> Körperdosen abgeleitete Ortsdosiswerte<br />

nach E DIN 6815, Juli 2000<br />

Typ <strong>des</strong> zu schützenden Aufenthaltsplatzes<br />

- Wohnungen und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Daueraufenthaltsplätze im sonstigen<br />

Bereich (z.B. Büros, Werkstätten, Laboratorien,<br />

Bettenstationen)<br />

- Ar<strong>bei</strong>tsplätze außerhalb <strong>des</strong> Kontrollbereiches für nicht<br />

beruflich strahlenexponierte Einzelpersonen <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

- Ar<strong>bei</strong>tsplätze außerhalb <strong>des</strong> Kontrollbereiches für<br />

beruflich strahlenexponierte Personen <strong>der</strong> Kategorie A und B.<br />

- Umkleidekabinen, Toiletten sowie Flure und Wartezimmer,<br />

in denen sich keine Ar<strong>bei</strong>tsplätze befinden,<br />

- im Freien innerhalb von Bereichen, die <strong>der</strong> Verfügungsgewalt<br />

<strong>des</strong> Betreibers unterliegen und <strong>bei</strong> denen durch<br />

org<strong>an</strong>isatorische Maßnahmen sichergestellt ist, dass<br />

sich dort während <strong>des</strong> Betriebes keine Daueraufenthaltsplätze<br />

befinden (Aufenthaltsfaktor fT = 0,1).<br />

im Monat<br />

in mSv<br />

0,08<br />

0,5<br />

0,8<br />

im Jahr<br />

in mSv<br />

1<br />

6<br />

10


1,5 1,5 mm<br />

Kontrollbereich<br />

nach E DIN 6815<br />

für eine neue<br />

ortsverän<strong>der</strong>liche<br />

Röntgeneinrichtung<br />

für die<br />

Intensivstation<br />

einer Klinik in<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen


1,5 m<br />

Dental –<br />

Tubusgerät<br />

am<br />

Beh<strong>an</strong>dlungsstuhl<br />

mit Grenze <strong>des</strong><br />

Kontrollbereiches


Beispiel: Chirurgisches Bildverstärkergerät mit Kontrollbereichsgrenze<br />

BV – Durchmesser > 250 cm 2<br />

4,0 m


Auswirkungen <strong>der</strong> reduzierten Grenzwerte sowie<br />

<strong>der</strong> Neudefinitionen von Strahlenschutzbereichen<br />

und beruflich strahlenexponierten Personen<br />

Geometrische Ausdehnung <strong>des</strong> Kontrollbereiches ca. 60 %<br />

Dicke <strong>der</strong> Abschirmung zwischen StrahlenStrahlenschutzbereichen und Aufenthaltsplätzen von<br />

Personen <strong>der</strong> Bevölkerung ca. 10 %<br />

Dicke <strong>der</strong> Abschirmung zwischen KontrollKontrollund Überwachungsbereichen ca. 15 %<br />

Zahl <strong>der</strong> sich im Kontrollbereich aus beruflichen<br />

Gründen aufhaltenden Personen<br />

(Unterweisung, Ermittlung <strong>der</strong> Körperdosen) ca. 10 %<br />

Zahl <strong>der</strong> beruflich strahlenexponierten Personen<br />

<strong>der</strong> Kat. A (ar<strong>bei</strong>tsmedizinische Vorsorge) ca. 10 %<br />

Zahl <strong>der</strong> beruflich strahlenexponierten Personen <strong>der</strong><br />

Kat. B ca. 10 bis > 100 %<br />

Überschreitung <strong>des</strong> Grenzwertes für beruflich<br />

strahlenexponierte Personen < 2 %<br />

Quelle: Prof. Dr. Ewen, Ewen,<br />

LAfA Düsseldorf


Zusammenfassung <strong>der</strong> praktischen<br />

<strong>Erfahrungen</strong> (1)<br />

Die Messgröße Umgebungsäquivalentdosis führt insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Energiebereich <strong>der</strong> Röntgenstrahlungs<strong>an</strong>wendung oberhalb von<br />

Erzeugungssp<strong>an</strong>nungen 50 kV zu einer Höherbewertung <strong>der</strong> noch<br />

verwendeten alten Messgröße Photonenäquivalentdosis.<br />

Bis zum Einsatz neuer Messtechnik k<strong>an</strong>n mit <strong>der</strong> Messgröße<br />

Photonenäquivalentdosis unter Verwendung <strong>der</strong> festgelegten<br />

Umrechnungsfaktoren die Messgröße Umgebungsäquivalentdosis<br />

für die Praxis einfach ermittelt werden.<br />

Aus dem Zusammenwirken niedrigerer Dosisgrenzwerte und <strong>der</strong><br />

Höherbewertung <strong>der</strong> alten Messgröße werden in Einzelfällen<br />

Nachbesserungen <strong>des</strong> bautechnischen Strahlenschutzes <strong>bei</strong><br />

ortsfesten und Ausweitungen <strong>der</strong> Kontrollbereichsgrenzen <strong>bei</strong><br />

ortsverän<strong>der</strong>lichen Röntgeneinrichtungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Aufgrund <strong>des</strong> in <strong>der</strong> Verg<strong>an</strong>genheit sehr konservativ ausgelegten<br />

bautechnischen Strahlenschutzes blieben bautechnische<br />

Nachbesserungen bisher jedoch auf Einzelfälle beschränkt.


Zusammenfassung <strong>der</strong> praktischen<br />

<strong>Erfahrungen</strong> (2)<br />

Es ist zu erwarten, dass sich die Anzahl <strong>der</strong><br />

bisher erfassten beruflich strahlenexponierten<br />

Personen erhöhen wird.<br />

Die Werte <strong>der</strong> Umgebungsäquivalentdosis,<br />

erzeugt mit Röhrensp<strong>an</strong>nungen = 50 kV werden<br />

mit dem <strong>der</strong>zeitigen Umrechnungsfaktor 1,0<br />

konservativ bewertet. Sobald die neuen<br />

Messsysteme eingesetzt werden können, sollten<br />

die bisher ermittelten und rechnerisch<br />

korrigierten Messwerte mit den rein<br />

messtechnisch ermittelten Werten hinsichtlich<br />

ausreichen<strong>der</strong> Übereinstimmung verglichen<br />

werden.


Vielen D<strong>an</strong>k<br />

für Ihre Aufmerksamkeit<br />

und noch einen schönen<br />

Nachmittag<br />

in Braunschweig

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