Barrierefreier Zugang zu Materialien naturwissen- schaftlicher ...
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Mitarbeit getestet (vgl. hier<strong>zu</strong> Seifert et al., 2009). Der Fokus der vorliegenden<br />
Arbeit liegt auf einer Erweiterung <strong>zu</strong> MediaWiki, die im Rahmen von IGeL mit<br />
dem Ziel entwickelt wurde, einerseits ein Skript in hoher Druckqualität für die<br />
sehenden Studierenden <strong>zu</strong> erstellen und andererseits einen barrierefreien<br />
<strong>Zugang</strong> für Sehgeschädigte <strong>zu</strong> gewährleisten. Darüber hinaus sollten blinde<br />
Studierende in die Erstellung und Überarbeitung genauso wie ihre sehenden<br />
Kommiliton(inn)en eingebunden werden. In diesem Sinn knüpft die Arbeit an die<br />
Projekte MAVIS (Karshmer et al., 1999), Lambda (Edwards et al., 2006) oder<br />
MaWen (Archambault et al., 2007) an, die ebenfalls das Ziel verfolgen, die<br />
Zusammenarbeit zwischen blinden und sehenden Studierenden <strong>zu</strong> vereinfachen.<br />
Allerdings setzen diese Autoren auf Zusatzwerkzeuge, die beispielsweise Formeln<br />
in eine spezielle für Blinde lesbare Mathematikschrift umwandeln. Zielset<strong>zu</strong>ng in<br />
IGeL war es hingegen, soweit wie möglich auf verfügbare Technologien<br />
<strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>greifen. Ferner sollte es für die Nut<strong>zu</strong>ng nicht notwendig sein, spezielle<br />
Tools oder Beschreibungssprachen <strong>zu</strong> erlernen. In IGeL wurde das barrierefreie<br />
Wiki in der Vorlesung „Auktionstheorie“ eingesetzt, die eine besonders formale<br />
Ausrichtung besitzt. Aus diesem Grund lag auf der Darstellung von<br />
mathematischen Formeln ein besonderes Gewicht.<br />
2.2 Technische Anforderungen<br />
Aus der in Abschnitt 2.1 beschriebenen Zielset<strong>zu</strong>ng ergeben sich einige<br />
technische Anforderungen an ein Informationssystem, das die Erstellung und<br />
Wartung von Vorlesungsunterlagen unterstützt:<br />
1. Dezentraler <strong>Zugang</strong>, so dass Dozenten, Studierende und unterstützendes<br />
Personal gleichermaßen Lese- und Schreib<strong>zu</strong>griff erhalten. Sämtliche<br />
Änderungen sollten in Echtzeit allen Nutzern <strong>zu</strong>r Verfügung stehen.<br />
2. Datenformat, das je nach Ausgabe und Verwendungszweck unterschiedliche<br />
Versionen bzw. Medien unterstützt: z. B. punktorientierte Grafiken<br />
für den Online<strong>zu</strong>griff, hochwertige Vektorgrafiken für Printausgaben oder<br />
taktile Grafiken bzw. textuelle Ersatzbeschreibungen für Blinde.<br />
3. Einheitliches Repository mit einem integrierten Versionsmanagement auf<br />
einer möglichst filigranen Ebene, wie z. B. Abschnitten, Abbildungen,<br />
oder sogar einzelnen Formeln. Damit sollen redundante Arbeitsschritte,<br />
wie beispielsweise die Erstellung einer textuellen Ersatzdarstellung von<br />
Grafiken vermieden werden, wenn sich innerhalb eines Kapitels nur eine<br />
von mehreren Grafiken ändert.<br />
Diese Anforderungen legen den Einsatz eines Wikis nahe. Für das barrierefreie<br />
Wiki im Projekt IGeL wurde speziell MediaWiki als Basissystem gewählt. Media-<br />
Wiki ist eine der am häufigsten eingesetzten Wiki-Engines. Zu den Vorteilen zählen<br />
die zahlreichen frei verfügbaren Erweiterungen sowie die Möglichkeit, das<br />
MediaWiki-System durch eigene Erweiterungen <strong>zu</strong> ergänzen. Wie andere Wiki-<br />
Engines, unterstützt MediaWiki den dezentralen <strong>Zugang</strong>, die gleichzeitige kollaborative<br />
Arbeit 3 sowie ein weitreichendes Versionsmanagement. In Be<strong>zu</strong>g auf die<br />
obigen Anforderungen mussten daher lediglich für die unterschiedlichen Ausgabemedien<br />
spezifische Erweiterungen bereit gestellt werden. Darüber hinaus wurde<br />
die Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Einbindung mathematischer Formeln verbessert.<br />
3<br />
Von den Problemen bei tatsächlich gleichzeitiger Überarbeitung derselben<br />
Abschnitte soll an dieser Stelle abgesehen werden.<br />
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