Der Vorstand <strong>Sparkasse</strong> Kunden Engagement Jahresbilanz Vorstandsvorsitzender Dr. Armin Brugger, stv. Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Goldschmidt, Vorstandsmitglied Günther Dietrich Entwicklung der Gesamtwirtschaft Deutschlands und unserer <strong>Sparkasse</strong> <strong>Neu</strong>-<strong>Ulm</strong> – <strong>Illertissen</strong> Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung <strong>2011</strong> war getragen von den Impulsen einer dynamischen Frühjahrsbelebung, spürbaren Nachholeffekten infolge des frühen Wintereinbruchs und positiven außen- und binnenwirtschaftlichen Antriebskräften. Schlussendlich erreichte das Bruttoinlandsprodukt <strong>2011</strong> ein sattes Plus von rund 3 %. Die exportorientierte und global ausgerichtete deutsche Wirtschaft bestach einmal mehr durch ihre hohe Wettbewerbsfähigkeit und ihre gesunde Wirtschaftsstruktur – unabdingbare Trümpfe einer bevölkerungsreichen, aber rohstoffarmen Volkswirtschaft. Der private Konsum und die Investitionen der Unternehmen, vornehmlich Ausrüstungsinvestitionen im Zuge der gestiegenen Kapazitätsauslastung, erwiesen sich als ergänzende Stütze eines zunehmend ausgewogenen Wachstumsmixes. Der Auftrieb der Verbraucherpreise pendelte sich im Jahresverlauf spürbar über dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgesehenen Stabilitätsniveau von knapp 2 % ein. Hierfür zeichnete vor allem die deutliche Verteuerung des Energie- und Rohstoffsektors verantwortlich. Der Arbeitsmarkt zeigte sich als robuste, verlässliche Größe. Die Erwerbstätigkeit erreichte mit mehr als 41 Mio. Erwerbstätigen im Jahr <strong>2011</strong> den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Gleichzeitig sank die Zahl der Arbeitslosen unter drei Millionen – eine Quote von 7,1 % im bundesweiten Durchschnitt. Branchensituation Die Regulierungsmaßnahmen der letzten Jahre prägen die Kreditbranche bis heute: Neben einer Bankenabgabe sind hier insbesondere die von den G20-Staaten verabschiedeten neuen Eigenkapital- S <strong>Sparkasse</strong> <strong>Neu</strong>-<strong>Ulm</strong> – <strong>Illertissen</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> und Liquiditätsvorschriften nach Basel III von Bedeutung, an deren Umsetzung in europäisches Recht derzeit gearbeitet wird. Diese beinhalten insbesondere höhere Eigenmittelanforderungen für die betroffenen Institute, auf die sich die <strong>Sparkasse</strong> intensiv vorbereitet. Darüber hinaus beeinflussen die auf nationaler, aber auch supranationaler Ebene geführten politischen Diskussionen und Entscheidungen, wie z. B. das laufende Beihilfeverfahren der BayernLB oder zur Einlagensicherung, die geschäftspolitischen Handlungs- und Gestaltungsspielräume. Entwicklung der Kapitalmärkte Verunsicherte Anleger sorgten an den Kapitalmärkten für hohe Volatilität und eine starke Nachfrage nach sicheren Anlageformen. Insbesondere an den hochnervösen 8.000 in Pkt. europäischen Aktienmärkten ging es in der zweiten Jahreshälfte steil bergab. Die Bewertungskennzahlen befinden sich nun, gemessen an 6.000 den Kurs-Gewinn-Verhältnissen, deutlich unter ihren langjährigen Durchschnitten, was zeigt, dass eine 4.000 Konjunkturabschwächung schon eingepreist ist. Ob das Erholungspotenzial ausgeschöpft wird, hängt 2.000 auch davon ab, ob das verlorene Vertrauen in die Stabilität der Finanzmärkte und der Europäischen 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> Währungsunion zurückgewonnen werden kann. Nachdem die EZB die Leitzinsen für die Eurozone im ersten Halbjahr in zwei Schritten auf 1,5 % angehoben hatte, machte sie dies aufgrund eingetrübter Konjunkturaussichten im zweiten Halbjahr wieder rückgängig. Der Dreimonats-EURIBOR folgte dabei im Wesentlichen der Leitzinsentwicklung und gab in der zweiten Jahreshälfte sukzessive nach. Entwicklung des DAX 2007 – <strong>2011</strong> EURIBOR, Leitzins Euroraum 2007 – <strong>2011</strong> 8.000 in Pkt. 6.000 4.000 2.000 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> 8.000 in % 4.000 gung sowie attraktive Grundstücks- und Mietpreise. Zufriedenheit und Standorttreue zeigen sich in der 6.000 4.000 2.000 Quelle: Bloomberg Quelle: EZB, Bloomberg 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> EURIBOR (Dreimonatsgeld) EZB-Leitzins Regionale Wirtschaftsentwicklung Der Landkreis <strong>Neu</strong>-<strong>Ulm</strong> zählt nicht nur in Bayern, sondern auch bundesweit zu den stärksten und attraktivsten Wirtschaftsräumen. Metallerzeugung und -verarbeitung, Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau, Handel und Logistik sind dabei die treibenden Branchen einer Region mit überdurch- 8.000 in % schnittlich hoher Kaufkraft und guten infrastrukturellen Standortfaktoren. Ausgeprägte Arbeitsmarkt- 6.000 chancen und Bildungsangebote zählen hierzu ebenso wie eine flächendeckende Gesundheitsversor- hohen 2.000 Investitionsbereitschaft alteingesessener, aber auch neuer Unternehmen. Gleichwohl konnte sich 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> die Region <strong>Neu</strong>-<strong>Ulm</strong> nicht von den allgemeinen realwirtschaftlichen Entwicklungen abkoppeln. So waren EURIBOR (Dreimonatsgeld) EZB-Leitzins die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise nach 2008 noch deutlich spürbar. Die wirtschaftliche Erholung erfolgte bis dato jedoch kraft- und eindrucksvoll. Die Stärke des Wirtschaftsstandorts manifestiert sich auch in der Lage am regionalen Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote markierte im November <strong>2011</strong> bei 3,0 % im Agenturbereich <strong>Neu</strong>-<strong>Ulm</strong> und bei 2,4 % im Agenturbereich <strong>Illertissen</strong>. Die Quoten lagen merklich unter den Werten des Vorjahres und ebenso spürbar unter dem bayerischen Durchschnitt von 3,3 %. 4 | 5