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20 Jahre - Waren

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<strong>Waren</strong> – 2 – Nr. 18/<strong>20</strong>10<br />

Zum Titelbild<br />

▼<br />

Doku-Boku - Malerei<br />

von Johann Heinrich Radeloff<br />

Das Titelbild zeigt einen Ausschnitt des Zauberspruchs gegen Gewürm<br />

und Schwachheit. Außergewöhnliche und beeindruckende<br />

Arbeiten der Künstlers Johann Heinrich Radeloff sind derzeit in<br />

der Stadtverwaltung zu bewundern. Die gestalteten Zaubersprüche,<br />

Textpassagen aus der Edda oder Bibelpsalme sind nur ein Teil<br />

der Ausstellung. Tuschemalereien und Grafiken ergänzen das Bild<br />

und geben einen kleinen Einblick in das vielfältige Schaffen des<br />

Malers. Warum diese Arbeiten so anders wirken, erklärt sich aus<br />

der Biografie des bald 80-jährigen Künstlers. Er wurde 1931 in<br />

Prangendorf bei Rostock geboren. Als junger Mensch erlernte er<br />

das Gärtnerhandwerk. Aber dabei sollte es nicht bleiben. Sein weiterer<br />

Weg führte ihn in die Kunst- und Werkschule Mainz und in<br />

die Chelsea School of Art in London, wo er die Ölmalerei studierte.<br />

Es schlossen sich Studienaufenthalte in Schweden, Großbritannien,<br />

Frankreich und der Schweiz an. Ebenso in Nordafrika, Ägypten,<br />

im Mittleren Osten, Indien, Sri Lanka, Australien, Neuseeland, der<br />

Südsee, Neukaledonien, den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada<br />

und China.<br />

Sein Herz aber blieb in Japan. Hier lernte er als Zöglingsschüler<br />

bei verschiedenen japanischen Meistern. Lange <strong>Jahre</strong> beschäftigte<br />

er sich mit der Kalligrafie, dem Tuschebild, dem japanisches Natur-Pigment-Farbenbild<br />

und der Keramik. Erst viele <strong>Jahre</strong> später<br />

konnte er seine eigene Malschule gründen. 1987 wurde ihr der<br />

Name Dokuboku vom Zen-Meister Hirata Rôshi im Tenryû-Ji-<br />

Tempel in Kyoto gegeben. Dieses zu erreichen, ist für einen Nichtjapaner<br />

ausgesprochen ungewöhnlich, zeugt aber nur vom starken<br />

Willen eines Mecklenburgers, wie der Künstler anlässlich der Ausstellungseröffnung<br />

im Ratssaal erwähnte.<br />

Mit Bürgermeister Rhein, der zuvor die Gäste begrüßte, entspinnt<br />

sich ein amüsanter Dialog über die Eigenheiten beider Kulturen und<br />

die oftmals auch witzigen kleinen Komplikationen.<br />

Und die Liebe natürlich, die hätte ihn auch an Japan gebunden.<br />

Dort lernte er seine Frau Mitsuko kennen und musste um deren<br />

Hand ebenso hart kämpfen. Mitsuko Radeloff ist noch heute an<br />

seiner Seite. Nach den einführenden Worten ihres Mannes gehört<br />

ihr die gesamte Aufmerksamkeit der vielen Besucher. Sie bereitet<br />

Tee zu. Sie vollführt ein erheblich verkürztes, aber deutlich an die<br />

klassische Teezeremonie angelehntes Ritual für die Gäste. Johann<br />

Heinrich Radeloff erklärt behutsam die einzelnen Abläufe. Zeit<br />

muss man sich nehmen, zuschauen und eintauchen in eine andere<br />

Welt.<br />

Wenn Sie mehr erfahren möchten, dann besuchen Sie das Stadtgeschichtliche<br />

Museum. In einer Sonderausstellung werden neben<br />

drei wunderschönen Kimonos auch Keramiken und wertvolles Zubehör<br />

für die Teezermonie gezeigt. Wer sich für die Malereien und<br />

Grafiken interessiert, findet sie noch bis Mitte November im Verwaltungszentrum.<br />

Richtig viel zu sehen und zu erleben<br />

gibt es für Freunde der japanischen<br />

Kultur im Schloss Mitsuko<br />

in Todendorf.<br />

Hier leben und arbeiten beide einen<br />

großen Teil des <strong>Jahre</strong>s seit<br />

<strong>20</strong>01. Ausstellungen, Teezeremonien,<br />

Ikebana-Präsentationen<br />

und Workshops für Künstler aus<br />

Japan und Deutschland finden<br />

hier statt.<br />

Im Gutsgarten entsteht Stück für<br />

Stück ein Deutsch-Japanischer<br />

Hain.<br />

Dort ist er „nur der Gärtner“,<br />

wie er seinen Besuchern gern erzählt<br />

und dabei schmunzelt.<br />

▼<br />

Vom „Experiment“ zum anerkannten<br />

Bildungsdienstleister<br />

Festredner Siegfried Roloff, stellvertretender Landrat<br />

Unter dem Motto „Zukunft gestalten“ wurden seit <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n unzähligen<br />

Schulabgängern der Start in das Berufsleben ermöglicht<br />

und gleichzeitig auch Facharbeitern die notwendigen Weiterbildungen<br />

gegeben.<br />

Dies musste das Überbetriebliche Ausbildungszentrum <strong>Waren</strong>/<br />

Grevesmühlen e. V. natürlich in einem entsprechendem Rahmen<br />

feiern. Der stellvertretende Landrat Siegfried Roloff hielt die<br />

Festrede und ließ die <strong>Jahre</strong> nach der Gründung Revue passieren.<br />

Begonnen hat man mit den Ausbildungs- und Umschulungsgängen<br />

in Baracken, Großzelten und ehemaligen Schweinemastanlagen.<br />

Doch das Einwerben von Fördermitteln durch die Vereinsmitglieder<br />

ermöglichte umfangreiche Investitionen, so dass das ÜAZ<br />

zu einem der modernsten Bildungszentren in M-V wurde. Traditionell<br />

ist der Bildungsdienstleister fest in die touristische Entwicklung<br />

in der Mecklenburgischen Seenplatte integriert, sie besitzen<br />

die Müritz-Akademie, die sich überregional einen Namen<br />

gemacht hat und das einzige Ausbildungszentrum des Landes für<br />

Druck- und Medienberufe. Auch der Media - Bus, der seit 10 <strong>Jahre</strong>n<br />

durch die ganze Bundesrepublik tourt, macht mit seinem Outfit<br />

Werbung für den Verein.<br />

Und somit ließen es sich einige Gäste, wie die Neubrandenburger<br />

IHK-Geschäftführerin Ellen Grull und Bürgermeister Günter Rhein,<br />

nicht nehmen, ihre Glückwünsche zu übermitteln.<br />

Ebenso wurde die Zusammenarbeit mit dem Nordkurier gewürdigt,<br />

die Drucker und Mechatroniker im ÜAZ ausbilden lassen. Darüber<br />

hinaus dankte das ÜAZ langjährige Unterstützer, wie dem<br />

früheren Geschäftsführer Manfred Möller, dem Vorstandsvorsitzenden<br />

Jürgen Eberlein, dem Bürgermeister und der Mecklenburger<br />

Metallguss GmbH.<br />

Resümee des Tages: Es bleibt auch zukünftig eine wichtige Aufgabe,<br />

den jungen Menschen, eine Perspektive zu geben, sie zu unterstützen,<br />

zu fördern und zu fordern.

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