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Energiebündel 02/2003 - Stadtwerke Jena-Pößneck

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Das <strong>Stadtwerke</strong>-<br />

Kundenmagazin<br />

2/<strong>2003</strong><br />

EnergieBündel<br />

Sichere Versorgung kostet Geld<br />

Erstes Trinkwasser kam aus Ammerbach<br />

Neuer Hochbehälter für <strong>Jena</strong>-Ost<br />

Kraftwerk Hermsdorf<br />

hat wieder eine Zukunft<br />

Mit Humor und frischen Farben<br />

<strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong><br />

Ihr regionaler Energie- und Wasserversorger


EnergieBündel 2/<strong>2003</strong><br />

2<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

125 Jahre sind vergangen, seit in <strong>Jena</strong><br />

die erste Hochdruck-Wasserleitung in<br />

Betrieb genommen wurde. Damals<br />

hatte die Stadt etwa 10.000 Einwohner.<br />

An der Universität lehrten neben Ernst<br />

Abbe Wissenschaftler wie Ernst Haeckel,<br />

Rudolf Eucken und Otto Binswanger.<br />

Der Plan, für die erste <strong>Jena</strong>er Hochdruck-Wasserleitung<br />

die Mühlquellen in<br />

Ammerbach zu nutzen, stieß auf den<br />

erbitterten Widerstand des dortigen Gemeinderates.<br />

Fast ein Jahr dauerten die<br />

Verhandlungen, die bis hin zu Rechtsstreitigkeiten<br />

führten und am 23. August<br />

1887 mit einem Vergleich ihren<br />

Abschluss fanden. Seitdem wurde das<br />

Leitungssystem ständig erweitert und<br />

verbessert, so dass es jetzt selbstverständlich<br />

ist, an jedem Punkt der Stadt<br />

sauberes Trinkwasser zu entnehmen.<br />

Heute stützt sich <strong>Jena</strong>s Wasserversorgung<br />

im Wesentlichen auf drei Standbeine:<br />

das Wasserwerk Burgau mit 17<br />

angeschlossenen Brunnen,<br />

die Fassungsanlage<br />

Stadtroda mit<br />

22 angeschlossenen<br />

Brunnen und die Fernwasserversorgung.<br />

An<br />

eigenen Kapazitäten<br />

stehen damit am Tag<br />

27.000 Kubikmeter<br />

Trinkwasser zur Verfügung.<br />

Der tägliche<br />

Bedarf liegt zur Zeit<br />

im Durchschnitt bei<br />

16.000 Kubikmeter<br />

pro Tag. Neben diesen<br />

großen konnten kleine<br />

Fassungsanlagen erhalten werden. So<br />

kommt das Wasser für die Stadtteile<br />

Wöllnitz, Lobeda, Leutra und Laasan<br />

teilweise oder vollständig aus eigenen<br />

Quellen.<br />

Mehr denn je steht der Schutz des<br />

Wassers an vorderster Stelle. Dieser<br />

Aufgabe stellen sich Zweckverband<br />

<strong>Jena</strong>Wasser und die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<br />

<strong>Pößneck</strong> auch weiterhin mit aller Konsequenz.<br />

Mehr über die Anfänge der<br />

Wasserversorgung in <strong>Jena</strong> und darüber,<br />

wie <strong>Stadtwerke</strong> und <strong>Jena</strong>Wasser dieses<br />

Jubiläum feierten, erfahren Sie auf den<br />

folgenden Seiten.<br />

Ihre <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong><br />

Aus dem Inhalt<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong> im Internet Seite 2<br />

Sichere Versorgung kostet Geld Seite 3<br />

Erstes Trinkwasser kam aus Ammerbach Seite 4<br />

Hochbehälter zum Jubiläum geöffnet Seite 5<br />

<strong>Stadtwerke</strong> erneuern Hochbehälter in <strong>Jena</strong>-Ost Seite 6<br />

Investitionen <strong>2003</strong> und 2004 Seite 7<br />

Kraftwerk Hermsdorf hat wieder eine Zukunft Seite 8<br />

Wir für <strong>Jena</strong> und die Region Seite 9<br />

Mit Humor und frischen Farben Seite 10<br />

Tipps zum Wassersparen Seite 11<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong><br />

im Internet<br />

Wer schnell und aktuell Informationen über die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong> sucht, der<br />

sollte unter www.stadtwerke-jena.de ins Internet gehen. Übersichtliche Menüs garantieren<br />

den Zugriff auf Unternehmensdaten, Leistungen, Service, Preise und Gebühren.<br />

Bei Versorgungsfragen oder -störungen erfährt der Interessierte mit wenigen<br />

Mausklicks den richtigen Ansprechpartner bei den <strong>Stadtwerke</strong>n und wie dieser per<br />

Telefon oder Mail erreichbar ist. Wichtig zu wissen ist auch, dass man sich im Internet<br />

Rat holen kann, wie Energie und Wasser gespart werden können. Es gibt Hinweise<br />

auf die aktuellen Bauvorhaben der <strong>Stadtwerke</strong> und laufende Aktionen, wie<br />

zum Beispiel die Energie-Sparaktion „Nicht verstecken!“. Auch können sich die Kunden<br />

via Internet an-/abmelden, Einzugsermächtigungen erteilen oder ändern sowie<br />

aktuelle Zählerstände<br />

für Gas, Strom und<br />

Wasser mitteilen,<br />

wenn sie bei der<br />

Jahreszählerablesung<br />

von den <strong>Stadtwerke</strong>-<br />

Mitarbeitern nicht zu<br />

Hause erreicht worden<br />

sind.<br />

Entsprechende Links<br />

führen den Suchenden<br />

in wenigen Sekunden<br />

zu den Unternehmen, an denen die <strong>Stadtwerke</strong> beteiligt sind (siehe Seite 9).<br />

Auch ist es ganz leicht, sich auf der Homepage der Stadt <strong>Jena</strong> einzulinken.<br />

Nutzen Sie diese Möglichkeit, mehr über die Dienstleistungen der <strong>Stadtwerke</strong> zu wissen<br />

als andere: www.stadtwerke-jena.de!


Strom als tägliche, selbstverständliche<br />

„Ware aus der Steckdose“ ist nicht zum<br />

Nulltarif zu haben. Um eine sichere<br />

Versorgung dauerhaft zu garantieren,<br />

muss investiert, gewartet, instand gehalten<br />

werden – und das hat seinen Preis.<br />

Der Schock saß tief, als Mitte August<br />

dieses Jahres in New York das Licht aus<br />

ging. Der Blackout erstreckte sich über<br />

große Teile der USA-Ostküste bis hinein<br />

nach Kanada. Vor diesem Hintergrund<br />

und auch den neuerlichen Stromausfällen<br />

im September in Dänemark, Schweden<br />

und in Italien ergibt sich zwangsläufig<br />

die Frage nach der Versorgungssicherheit<br />

mit Elektroenergie in Deutschland,<br />

speziell im Bereich der <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong>.<br />

Sichere Versorgung kostet Geld<br />

Rund 570 Gigawattstunden verbrauchen<br />

die mehr als 58.000 Stromkunden der<br />

<strong>Stadtwerke</strong> jährlich in <strong>Jena</strong> und <strong>Pößneck</strong>.<br />

Allein in den letzten drei Jahren<br />

investierten die <strong>Stadtwerke</strong> für die sichere<br />

Bereitstellung fast 13 Millionen Euro<br />

in ihre Stromnetze und -anlagen. Einen<br />

Totalausfall der Versorgung - wie in diesem<br />

Jahr mehrfach im Ausland passiert -<br />

halten die Mitarbeiter des Bereiches<br />

Strom in <strong>Jena</strong><br />

und Umgebung<br />

sowie<br />

<strong>Pößneck</strong> für<br />

relativ<br />

unwahrscheinlich.<br />

Das Umspannwerk Hardenbergweg<br />

wurde u.a. für die Firmen Carl Zeiss <strong>Jena</strong><br />

und Schott <strong>Jena</strong>er Glas errichtet.<br />

Der Strom, der beispielsweise in <strong>Jena</strong><br />

eingespeist wird, stammt vorwiegend<br />

aus Kraftwerken in der Lausitz. Selbst<br />

wenn dort einmal alles zusammenbrechen<br />

sollte, wäre zumindest eine teilweise<br />

Versorgung der Stadt über den Netzverbund<br />

mit Bayern und Hessen gewährleistet.<br />

Das Stromnetz in Thüringen ist so<br />

konstruiert, dass ein Dominoeffekt wie<br />

in den USA und Kanada nicht eintreten<br />

kann. Insgesamt sind die Netze und<br />

Stromerzeugungsanlagen in Deutschland<br />

wesentlich stabiler und ausreichende<br />

Reserve-Puffer eingebaut. Hier beträgt<br />

die Ausfallzeit für Stromkunden im Jahr<br />

durchschnittlich 15 Minuten, in Italien<br />

sind das beispielsweise 190 Minuten.<br />

Die lokalen Netze in <strong>Jena</strong> und <strong>Pößneck</strong><br />

sind so aufgebaut, dass Störungen relativ<br />

schnell lokalisiert und Leitungen regional<br />

begrenzt abgeschaltet werden können.<br />

In beiden Städten gilt für die Versorgungssicherheit<br />

die Formel n – 1. Das<br />

heißt, dass bei Ausfall einer Leitung eine<br />

andere „ einspringt“ . Dazu muss das<br />

Leitungsnetz ringförmig ausgelegt sein.<br />

Die defekte Stelle wird außer Betrieb genommen<br />

und durch Umschaltungen von<br />

der anderen Seite her versorgt. Der ganze<br />

Vorgang dauert im Schnitt maximal<br />

eine Stunde. Notstromaggregate mit<br />

Leistungen zwischen 60 und 500 kVA<br />

stehen zusätzlich insbesondere für Havarien<br />

und als Ersatz bei geplanten Abschaltungen<br />

im Zuge der Instandhaltung<br />

bereit.<br />

Für <strong>Jena</strong> wird der Strom von der TEAG<br />

Thüringer Energie AG in mehrere Umspannwerke<br />

eingespeist: <strong>Jena</strong>/Nord, Hardenbergweg,<br />

Göschwitz und bisher<br />

Lobeda, das aber im November <strong>2003</strong><br />

stillgelegt wurde. Dessen Versorgungsaufgaben<br />

hat das erweiterte Umspannwerk<br />

Göschwitz mit übernommen (siehe<br />

auch Investitionen, Seite 7). Im Versorgungsbereich<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong><br />

gibt es 392 Trafostationen, 300 km<br />

Mittelspannungs- und 600 km Niederspannungsleitungen.<br />

Im Mittelspan-<br />

Te ch n isch e s<br />

nungsbereich <strong>Jena</strong> Göschwitz/Burgau<br />

werden nach und nach die 10 kV- durch<br />

20 kV-Netze ersetzt, was einer besseren<br />

Versorgungssicherheit und Spannungsstabilisierung<br />

dient. In <strong>Pößneck</strong> reicht ein<br />

einzelnes Umspannwerk für die Stadt<br />

aus, das genau wie in <strong>Jena</strong> von der<br />

TEAG beliefert wird. Hier gibt es 67<br />

Trafostationen, 80 km Mittelspannungsund<br />

180 km Niederspannungsleitungen.<br />

Auch im <strong>Pößneck</strong>er Netz müssen noch<br />

bestehende 10-kV-Anlagen der 20-kV-<br />

Technik weichen, um auch künftig<br />

immer stabil versorgen zu können.<br />

Am stetig gewachsenen Standort <strong>Jena</strong><br />

mit vielen Energiekunden im Industrieund<br />

Forschungsbereich sind die Energie-<br />

Leistungsspitzen - also der höchste Tagesbedarf<br />

eines laufenden Jahres - seit<br />

1993 bis jetzt ins Jahr <strong>2003</strong> von 76 auf<br />

86 Megawatt angestiegen. Eine solche<br />

Leistung muss für alle Kunden jederzeit<br />

zur Verfügung stehen, und das setzt<br />

einen dauerhaften, hohen technischen<br />

Standard voraus. Um den auch künftig<br />

zu garantieren und unverändert eine<br />

hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten,<br />

müssen die <strong>Stadtwerke</strong> im nächsten<br />

10-Jahreszeitraum in <strong>Jena</strong> und<br />

<strong>Pößneck</strong> noch viele Millionen Euro investieren.<br />

Parallel dazu laufen natürlich die<br />

notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen<br />

und Wartungsarbeiten an Stromnetzen<br />

und -anlagen. Alles das aber hat<br />

seinen Preis und ist weder zum Nulltarif<br />

noch zu Dumping-Preisen zu haben.<br />

3


Wasserversorgung<br />

EnergieBündel 2/<strong>2003</strong><br />

4<br />

1878, nach langen Verhandlungen mit<br />

der Gemeinde Ammerbach, wurde in<br />

<strong>Jena</strong> die erste Hochdruck-Wasserleitung<br />

in Betrieb genommen. Die Arbeiten zum<br />

Verlegen der Rohre begannen damals<br />

am 1. Juli. Am 28. Oktober dann veröffentlichte<br />

die Wasserwerksverwaltung in<br />

der „<strong>Jena</strong>ischen Zeitung“ eine Bekanntmachung,<br />

mit der sie über das sichere<br />

Betätigen der Haupthähne auf den Privatgrundstücken<br />

bei Frost informierte.<br />

Das erste System der Wasserversorgung<br />

bestand aus einer Quellfassung im<br />

Coppanzer Grund und einer gusseisernen<br />

Leitung, die von Ammerbach über<br />

den Beutenberg bis zum Galgenberg<br />

(heute Friedensberg) führte. Dort entstand<br />

in einer Höhenlage von 197 Metern<br />

ü. d. M. der erste <strong>Jena</strong>er Hochbehälter.<br />

Hochbehälter und Rohrleitung<br />

sind noch heute in Betrieb.<br />

Die Zahl der Einwohner stieg kontinuierlich,<br />

und parallel dazu wuchsen die Anforderungen<br />

der Industrie. Auf Grund<br />

dieser Entwicklungen war das Ammerbacher<br />

System schon sehr bald überfordert.<br />

Auch mussten Möglichkeiten gefunden<br />

werden, die höher gelegenen<br />

Gebiete zu versorgen. 1888 beschloss<br />

deshalb der <strong>Jena</strong>er Stadtrat, die Wasserversorgung<br />

in Zonen aufzubauen, die<br />

sich an den Höhenlagen der Stadtteile<br />

orientierten. Als Voraussetzungen dafür<br />

wurden weitere Quellen im Mühltal<br />

gefasst und Am Steiger und Am Tatzend<br />

Wasserspeicher errichtet. 1899 war es<br />

dann möglich, das geschlossene Stadtrohrnetz<br />

in drei Druckzonen zu betreiben:<br />

Hochdruck aus dem „Hochbehälter<br />

Schweizer Höhe“, Mitteldruck aus dem<br />

„Hochbehälter Galgenberg“ und Niederdruck<br />

aus dem „Hochbehälter Landgrafen“.<br />

In den Grundzügen ist dieses System<br />

bis heute beibehalten worden.<br />

Immer weiter stieg der Bedarf an Trinkwasser,<br />

so dass die Stadt versuchte,<br />

mehr Wasservorräte zu erschließen.<br />

Nach jahrelangen vergeblichen Bohrversuchen<br />

Am Anger und am Volksbad<br />

in <strong>Jena</strong>, bei Wichmar, in den Löbstedter<br />

Wiesen und in der Finsternen Sune entschlossen<br />

sich <strong>Jena</strong>s Stadtväter 1937,<br />

Wasser aus den tieferen Schichten des<br />

Saale- und Rodatals zu gewinnen. Dafür<br />

sollte in Burgau ein Wasserwerk errichtet<br />

werden, um das natürlich vorkommende<br />

Eisen zu entfernen. Allerdings machte<br />

der zweite Weltkrieg diese Pläne zunächst<br />

zunichte. Erst nach Kriegsende<br />

konnten die Arbeiten beginnen und das<br />

Wasserwerk 1948 in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

Noch einmal sprunghaft erhöhte sich der<br />

Wasserbedarf in <strong>Jena</strong>, als man Mitte der<br />

60er Jahre des 20. Jahrhunderts in Lobeda<br />

ein neues Wohngebiet plante. Für<br />

diese neue Siedlung wurde längs der<br />

Autobahn A4 von <strong>Jena</strong> bis Stadtroda<br />

eine Sammelleitung verlegt, in die insgesamt<br />

24 Tiefbrunnen einspeisen. Heute<br />

erstreckt sich dieses System bis in den<br />

Die Möglichkeit, am „Tag der offenen<br />

Tür“ einmal das Pumpwerk Mühltal mit<br />

seinem Museum zu besuchen, nutzten<br />

rund 150 interessierte Besucher.<br />

Errichtet wurde das Bauwerk 1899 und<br />

hat heute die Aufgabe, das Wasser im<br />

250 m ü.d.M. gelegenen Hochbehälter<br />

auf der Schweizerhöhe zu regeln. Seit<br />

dem vergangenen Jahr wird im Pumpwerk<br />

über eine Energierückgewinnungsanlage<br />

Strom erzeugt. Außerdem pumpt<br />

die Anlage von hier aus das Wasser 180<br />

bzw. 190 Meter hoch in die Behälter<br />

Münchenroda und Closewitz.<br />

Das erste Trinkwasser für <strong>Jena</strong> kam aus Ammerbach<br />

Schüsselgrund bei Wolfersdorf. Dieses<br />

Wasser, mit dem 40.000 Menschen über<br />

den Hochbehälter Drackendorf versorgt<br />

werden, hat eine so gute Qualität, dass<br />

es nicht aufbereitet werden muss. Ab<br />

1967 wurde <strong>Jena</strong> auch an das Fern-<br />

Das Einstiegsgebäude zum Kontrollschacht des<br />

Ammerbacher Stollens wurde 1915 gebaut.<br />

wassersystem der Ohratalsperre angeschlossen.<br />

In den folgenden Jahren<br />

durchzog man die Stadt mit starken<br />

Hauptleitungen und baute weitere Wasserspeicher<br />

vor allem im Nord- und Ostteil.<br />

Seit 1993 ist der Zweckverband <strong>Jena</strong>-<br />

Wasser für die Versorgung <strong>Jena</strong>s mit<br />

Trinkwasser zuständig, mit der Betriebsführung<br />

sind die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<br />

<strong>Pößneck</strong> beauftragt. In diesen elf Jahren<br />

investierte der Verband über 40 Millionen<br />

Euro in die wassertechnischen Anlagen<br />

der Stadt. Die größten Vorhaben<br />

waren die Rekonstruktion des Wasserwerkes<br />

Burgau und die Sanierung des<br />

Hochbehälters Drackendorf.


Die Gelegenheit, am „Tag der offenen<br />

Tür“ das Innere des größten <strong>Jena</strong>er<br />

Wasserspeichers kennen zu lernen,<br />

nutzten am 20. September rund 400<br />

Besucher. Von 10 bis 14 Uhr standen<br />

Mitarbeiter des Bereiches Wasser bereit,<br />

alle Fragen der Gäste zu beantworten.<br />

„ Offene Türen“ zum Jubiläum<br />

Die Geburtsstunde der <strong>Jena</strong>er Wasserversorgung<br />

schlug vor 125 Jahren –<br />

Grund genug für die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<br />

<strong>Pößneck</strong> und den Zweckverband <strong>Jena</strong>-<br />

Wasser, dieses Jubiläum zu feiern und<br />

den Anlass zu nutzen, interessierten<br />

Bevor die Behälterkammer gereinigt werden<br />

konnte, musste das Wasser abgelassen werden.<br />

Wassermeister Wolfgang Görg (vorn) und<br />

Dieter Glaser regeln die Schieber der beiden<br />

Kammern.<br />

Bürgern Einblicke in die Geschichte und<br />

die Prozesse der Wasserversorgung zu<br />

geben. Was eignete sich besser für diesen<br />

Anlass als das Wasser-Museum im<br />

Pumpwerk Mühltal? Dort und im Hochbehälter<br />

Drackendorf fanden im September<br />

„ Tage der offenen Tür“ statt. Im<br />

Museum im Mühltal wurden in den letzten<br />

Jahren historische Dokumente, Pläne<br />

und Karten zusammengetragen, die<br />

über alte Wasser-Verträge, die Lage von<br />

Quellen, Rohrleitungssystemen und<br />

Hochbehältern Zeugnis ablegen. Ergänzt<br />

werden diese Ausstellungsstücke durch<br />

technische Geräte, Rohre aus Holz, Ton<br />

und Gusseisen sowie Werkzeuge, die<br />

verdeutlichen, wie früher gearbeitet<br />

wurde. Das Angebot, sich die Anlagen<br />

im Mühltal und in Drackendorf einmal<br />

aus der Nähe anzuschauen, wurde gern<br />

angenommen, mehr als 500 Interessenten<br />

kamen ins Wasser-Museum und zum<br />

Hochbehälter Drackendorf.<br />

Im Hochbehälter Drackendorf machte<br />

man sich zunutze, dass dieser einmal im<br />

Jahr für eine notwendige Reinigung abgelassen<br />

wird. Spuren von Kalzium und<br />

Eisen und Rückstände aus den Rohren<br />

lagern sich im Laufe der Zeit an den<br />

Wänden und am Boden des Wasserspeichers<br />

ab und müssen entfernt werden.<br />

Der Hochbehälter von Drackendorf<br />

verfügt über zwei Kammern, von denen<br />

jede 5.000 Kubikmeter Wasser fassen<br />

kann. Während eine Kammer gereinigt<br />

wird, übernimmt die andere die weitere<br />

Versorgung. Am „ Tag der offenen Tür“<br />

im September gewährten die <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong> ihren Besuchern Zutritt in<br />

das Innere des Behälters, der nur durch<br />

Ju bilä u m<br />

eine Wendeltreppe zugänglich ist. Der<br />

Speicher wurde 1966 im Zuge der Vorbereitungen<br />

für das neu zu errichtende<br />

Wohngebiet Neulobeda gebaut und<br />

stellt heute für 400.000 Verbraucher<br />

Trinkwasser bereit. In den Jahren 1999<br />

bis 2001 investierte der Zweckverband<br />

<strong>Jena</strong>Wasser rund 1,5 Millionen Euro in<br />

seine grundhafte Sanierung.<br />

Nach dem Reinigen und Desinfizieren wurde der<br />

Schieber geöffnet und die Kammer wieder mit<br />

Wasser gefüllt.<br />

Am Nachmittag des 20. Septembers<br />

fand im Hochbehälter anlässlich des<br />

125jährigen Jubiläums - in 12 Meter<br />

Tiefe - auch ein Konzert statt. Die besondere<br />

Akustik in dem Kuppelbau ermutigte<br />

die <strong>Stadtwerke</strong> zu diesem musikalischen<br />

Experiment mit dem Blechbläserquartett<br />

der <strong>Jena</strong>er Philharmonie.<br />

5


Investitionen<br />

Veit Pufe und Jörg Zimmermann von der Firma<br />

Elektro- und Leitungsbau Gesellschaft, Baubüro<br />

<strong>Jena</strong>, installieren Mittelspannungsmuffen für<br />

Kabel, die der Stromversorgung des neuen<br />

<strong>Jena</strong>er Justizzentrums am Westbahnhof dienen.<br />

Die Kabelenden werden zunächst durch Pressverbinder<br />

mechanisch verbunden. Um die Kabel<br />

vor Umwelteinflüssen zu schützen und sicher<br />

abzudichten, müssen zusätzlich sogenannte<br />

Schrumpfschläuche montiert werden.<br />

Sehr hoch war der Aufwand, alle erforderlichen<br />

Leitungen für <strong>Jena</strong>s „neuemitte“ im Sockel des<br />

Stadtturms zu verlegen: Andreas Glaue und<br />

Peter Hopf von der TS Bau beim Einordnen der<br />

unterschiedlichen Leitungssysteme in den unterirdischen<br />

Bauraum am Johannistor.<br />

EnergieBündel 2/<strong>2003</strong><br />

6<br />

<strong>Stadtwerke</strong> erneuern Trinkwasser-Hochbehälter in <strong>Jena</strong>-Ost<br />

Ende Oktober <strong>2003</strong> begannen im Auftrag des Zweckverbandes <strong>Jena</strong>Wasser die Bauarbeiten<br />

zur Sanierung des Trinkwasser-Hochbehälters in <strong>Jena</strong>-Ost. Der Speicher wurde<br />

1973 errichtet und wies inzwischen erhebliche bauliche Mängel auf. Risse im Bereich<br />

der Sohle hatten Wasserverluste zur Folge. Auch war die technische Ausrüstung<br />

stark verschlissen. Vom Hochbehälter aus, der maximal 5.000 Kubikmeter Trinkwasser<br />

fasst, wird nahezu ganz <strong>Jena</strong>-Ost versorgt. Voruntersuchungen halfen bei der Entscheidung,<br />

für dieses Bauwerk die beste technologische Sanierungslösung zu finden.<br />

So entschied man sich bei den <strong>Stadtwerke</strong>n, nicht den alten Speicher zu reparieren,<br />

sondern einen neuen zu bauen. Allerdings soll der alte Speicher für den Neubau als<br />

Baugrube dienen. Das heißt, der neue Hochbehälter wird ganz einfach in den alten<br />

Behälter hineingesetzt. Seine zwei Kammern fassen dann jeweils nur noch 1.000 Kubikmeter<br />

Wasser, was aber auf Grund des zurückgegangenen Bedarfs völlig ausreichen<br />

wird.<br />

Während der Bauarbeiten wird das Wohngebiet <strong>Jena</strong>-Ost vom Hochbehälter Landgrafen<br />

aus mit versorgt. Da es aber zwischen beiden Speichern einen Höhenunterschied<br />

gibt - er beträgt etwa 100 Meter - würde der Druck nicht ausreichen. Als technische<br />

Zwischenlösung dient eine unterirdische Druckerhöhungsstation am Hochbehälter<br />

Landgrafen, die bereits bei der Rekonstruktion der Wasserleitung in der Erfurter<br />

Straße im Sommer <strong>2003</strong> gute Dienste leistete. Drei große Pumpen laufen dort Tag<br />

und Nacht und befördern, elektronisch geregelt, je nach Bedarf Trinkwasser ins Netz.<br />

1973 war für den Bau des Hochbehälters eine Baustraße von <strong>Jena</strong>prießnitz aus angelegt<br />

worden. Der damalige Fertigbehälter konnte trotzdem nur mit Hilfe eines Hubschraubers<br />

angeflogen und gesetzt werden. Die alte Straße - inzwischen ein Forstweg<br />

- nutzen die <strong>Stadtwerke</strong> jetzt wieder als Baustellenzufahrt, um dafür nicht den<br />

Burgweg strapazieren zu müssen.<br />

Der Hochbehälter-Ersatzneubau von <strong>Jena</strong>-Ost hat ein Investitionsvolumen von rund<br />

1,9 Millionen Euro. Das Land Thüringen fördert die Maßnahme zu 75 Prozent.<br />

Erschließung JenArea21<br />

Dort, wo sich einst die <strong>Jena</strong>er Brauerei befand, soll in absehbarer Zeit der Technologiepark<br />

<strong>Jena</strong>Area21 errichtet werden. Wenige hundert Meter weiter in Richtung<br />

Westbahnhof entsteht am einstigen Standort einer alten Kaserne das neue Thüringer<br />

Justizzentrum. Die Vorarbeiten für den Bau laufen seit Ende 20<strong>02</strong>. Im Dezember<br />

<strong>2003</strong> soll die Haupterschließung abgeschlossen sein. Das Areal zwischen Kahlaischer<br />

Straße und dem Westbahnhof verwandelte sich mit dieser Maßnahme in eine riesige<br />

Baustelle, denn es mussten Rohrleitungen und Kabel für alle Versorgungsmedien<br />

unter die Erde gebracht werden. So verlegten die <strong>Stadtwerke</strong> insgesamt rund 450<br />

Meter Fernwärmetrasse, drei Kilometer Mittelspannungssysteme, 1,5 Kilometer<br />

Niederspannungskabel, 2,5 Kilometer Fernmeldekabel und etwa zwei Kilometer<br />

Leerrohre. Die neuen Versorgungsanlagen sind für einen Leistungsbedarf von<br />

3.400 kW Fernwärme und 3.900 kW Strom bemessen. Mehrere Millionen Euro wurden<br />

in die Erschließung in diesem Bereich investiert.<br />

Neue Gasleitungen für Steinborn in <strong>Jena</strong><br />

Korrosionsgefährdet waren die alten Gasleitungen Am Steinborn. Aus diesem Grund<br />

tauschten die <strong>Stadtwerke</strong> im Herbst <strong>2003</strong> auf etwa 800 Metern die alten Stahlrohre<br />

gegen neue Kunststoffleitungen aus. Parallel dazu erneuerten sie zahlreiche Hausanschlüsse.<br />

Dabei baute die von den <strong>Stadtwerke</strong>n beauftragte Firma in mehreren<br />

Teilabschnitten, um den Bussen des <strong>Jena</strong>er Nahverkehrs die Durchfahrt zu ermöglichen.<br />

Die Ausgaben für diese Maßnahme beliefen sich auf rund 200.000 Euro.


Ausbau der Unteren Johannisgasse<br />

Auch in <strong>Pößneck</strong> sind die <strong>Stadtwerke</strong> aktiv und haben in diesem Jahr in der Unteren<br />

Johannisgasse auf einer Länge von 70 Metern die Strom- und Gasversorgungsanlagen<br />

erneuert. Diese Arbeiten sind Teil des grundhaften Ausbaus der Gasse, in<br />

den sich auch der Neubau der Straßenbeleuchtung einordnet. An der Baumaßnahme<br />

war neben der Stadt <strong>Pößneck</strong> der Zweckverband Wasser und Abwasser „Orla“ beteiligt.<br />

Der Wertumfang der Arbeiten der <strong>Stadtwerke</strong> lag bei 25.000 Euro.<br />

Gas-Reko „Neustädter Straße“<br />

Voraussetzung für eine stabile Gasversorgung von <strong>Pößneck</strong> ist der Aufbau eines<br />

Mitteldruckringes. Schritt für Schritt wird dieses Konzept verwirklicht. Im Jahr <strong>2003</strong><br />

konnte der geplante Ringschluss erreicht werden, indem rund 400 Meter Gasleitung<br />

in der Neustädter Straße zwischen Südstraße und Rosa-Luxemburg-Straße verlegt<br />

wurden, Wertumfang: ca. 120.000 Euro.<br />

Ausblick 2004<br />

Auch im kommenden Jahr werden die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong> gemeinsam mit<br />

dem Zweckverband <strong>Jena</strong>Wasser und der Stadt <strong>Jena</strong> viele Ver- und Entsorgungsleitungen<br />

in Straßen, die grundhaft ausgebaut werden sollen, erneuern.<br />

Hier einige Beispiele:<br />

• Beim Ausbau der Dammstraße zwischen Tümplingstraße und Heinrich-Heine-<br />

Straße sanieren die <strong>Stadtwerke</strong> die Gasleitung und den Abwasserkanal,<br />

• in der Mittelstraße zwischen Oken- und Kronfeldstraße sind sie mit neuen<br />

Trinkwasser-, Abwasser-, Gas- und Stromleitungen dabei<br />

• und beim beginnenden Ausbau der Karl-Liebknecht-Straße in einem ersten Bauabschnitt<br />

mit Sanierung der Camsdorfer Brücke erneuern die <strong>Stadtwerke</strong> alle<br />

Medienleitungen für Trinkwasser, Abwasser, Gas und Strom sowie die Fernmeldeund<br />

Steuerkabel.<br />

Wie in <strong>Jena</strong> wird es auch in <strong>Pößneck</strong> Vorhaben geben, die Stadt und <strong>Stadtwerke</strong><br />

gemeinsam durchführen mit dem Ziel, die Versorgungsnetze zu erneuern. Das betrifft<br />

zum Beispiel den Ausbau des Bereiches Lohstraße/Thälmannstraße, das Verlegen<br />

von Stromkabeln und Kabeln der Straßenbeleuchtung in der Breiten Straße<br />

sowie die Fortführung der Planungen mit der Stadt <strong>Pößneck</strong> zum Neubau der Brücke<br />

Straße des Friedens.<br />

Fortgesetzt werden 2004 in <strong>Jena</strong> die Sanierung des Hochbehälters <strong>Jena</strong>-Ost sowie<br />

die <strong>2003</strong> begonnene Sanierung der Trinkwasserleitung im Westviertel. Der Schwerpunkt<br />

liegt dabei im kommenden Jahr im Abschnitt zwischen Otto-Devrient-Straße<br />

und Hochbehälter Landgrafen. Weitere Baumaßnahmen sind in Abschnitten der<br />

Katharinenstraße und der Frommannstraße mit Erneuerung der Gas-, Wasser- bzw.<br />

Abwasserleitungen geplant. In der Pfälzer Straße, Am Kieshügel und in der Rheinlandstraße<br />

sollen die Stromfreileitungen durch Erdkabel ersetzt werden.<br />

So wie hier an der Kreuzung Kurzackerstraße<br />

verlegten die <strong>Stadtwerke</strong> in diesem<br />

Jahr auf einer Länge von 400<br />

Metern neue Mitteldruckleitungen für<br />

Gas in der Neustädter Straße in <strong>Pößneck</strong>.<br />

In der August-Bebel-Straße in <strong>Jena</strong>, auf<br />

dem Abschnitt zwischen Katharinenstraße<br />

und Stoystraße, erneuerten die <strong>Stadtwerke</strong><br />

in diesem Jahr die Gasniederdruckleitung<br />

und die Trinkwasserrohre.<br />

Investitionen<br />

Die Aufgaben dieses alten Umspannwerkes in<br />

Lobeda hat das erweiterte Umspannwerk in<br />

Göschwitz übernommen. Die Maßnahme ordnet<br />

sich ein in die Umstellung von 10 kV auf 20 kV.<br />

Dazu mussten umfangreichen Leitungen neu<br />

verlegt werden, auch unter der Saale hindurch.<br />

In etwa 2,50 Meter Tiefe liegen die Rohrsysteme<br />

in der Straße am Planetarium in <strong>Jena</strong>. In einer<br />

Komplexmaßnahme von Stadt und <strong>Stadtwerke</strong>n<br />

wurden zwischen Bibliotheksweg und St.-Jakob-<br />

Straße alle Versorgungsmedien im unterirdischen<br />

Bauraum, ausgenommen Gas und bei Fernwärme<br />

nur die Hausanschlüsse, erneuert.<br />

Rund 900 Meter Abwasserkanal, mit einem<br />

Durchmesser von 90 Zentimetern, verlegten die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> am Lommerweg in <strong>Jena</strong>.<br />

Gleichzeitig haben sie hier Gas- und Trinkwasserleitungen<br />

erneuert.<br />

7


Beteiligungen<br />

EnergieBündel 2/<strong>2003</strong><br />

8<br />

Mit Wirkung vom 1. Januar <strong>2003</strong> sind<br />

die <strong>Stadtwerke</strong> Hermsdorf – vormals<br />

Kraftwerksgesellschaft Hermsdorf - in<br />

die job <strong>Jena</strong>er Objektmanagement- und<br />

Betriebsgesellschaft mbH, ein Unternehmen<br />

der <strong>Stadtwerke</strong>-Gruppe, eingegangen.<br />

Mit der Verschmelzung gehören<br />

jetzt 5,5 Prozent der Anteile an der job<br />

der Stadt Hermsdorf und 94,5 Prozent<br />

den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong>. Mit der<br />

technischen und kaufmännischen<br />

Betriebsführung des Kraftwerkes sind<br />

weiterhin die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong><br />

beauftragt.<br />

Mit der Übernahme des Kraftwerkes<br />

Hermsdorf und des angeschlossenen<br />

Fernwärmenetzes tritt die job kein leichtes<br />

Erbe an. Obwohl das Kraftwerk Mitte<br />

der 90er Jahre saniert und modernisiert<br />

wurde, kam der Betreiber, die Kraftwerksgesellschaft<br />

Hermsdorf, aus den<br />

roten Zahlen nicht heraus. Hauptursache<br />

dafür war die Überdimensionierung der<br />

Anlage. Der Wärmebedarf, auf den das<br />

Werk ausgerichtet wurde, entsprach in<br />

keiner Weise dem eigentlichen Verbrauch.<br />

Die Industrie ging zurück, Wohnungen<br />

wurden gedämmt, das angeschlossene<br />

Gewerbegebiet entwickelte<br />

sich nicht so, wie die ursprünglichen Planungen<br />

erwarten ließen. Die Folge war,<br />

dass das Kraftwerk nur im unteren Lastbereich<br />

fahren konnte. Die Verkaufserträge<br />

der Fernwärme reichten damit<br />

nicht mehr aus, die Darlehen, die zur<br />

Finanzierung des Kraftwerkes aufgenommen<br />

worden waren, in der entsprechenden<br />

Höhe zu tilgen.<br />

Vor den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong> als<br />

Betriebsführer steht nun die schwierige<br />

Aufgabe, das Kraftwerk wirtschaftlich zu<br />

fahren. Um das zu erreichen, wurden in<br />

diesem Jahr verschiedene Maßnahmen<br />

eingeleitet. Ein Schritt ist die Optimierung<br />

des Kraftwerkes, mit der im Herbst<br />

<strong>2003</strong> begonnen wurde. Das beinhaltet<br />

u.a. das Stilllegen der größeren der beiden<br />

Turbinen und das Aufstellen von<br />

zwei neuen Gaskesseln. Die stillgelegte<br />

Turbine wird konserviert, damit sie bei<br />

Bedarf wieder aktiviert werden kann. Die<br />

neuen Gaskessel sollen einen Wärmebedarf<br />

absichern, der über die Leistung<br />

der verbleibenden Gasturbine hinaus<br />

geht. Gegenüber den bisherigen Dampferzeugern<br />

haben sie den Vorteil, dass<br />

ihre Überwachung relativ einfach ist.<br />

Parallel zu diesen Umbauten wird es Veränderungen<br />

im Bereich der Mess-, Regel-<br />

und Automatisierungstechnik geben.<br />

Künftig soll das Kraftwerk Hermsdorf<br />

von der Leitstelle in <strong>Jena</strong> aus mit<br />

überwacht werden. Zu den bisher zwölf<br />

gewerblichen Arbeitskräften im Bereich<br />

Fernwärme der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong>,<br />

die in <strong>Jena</strong> und <strong>Pößneck</strong> tätig sind,<br />

kommen zwei hinzu, so dass die Aufgaben<br />

in Hermsdorf mit übernommen<br />

werden können.<br />

Klaus Schulten von der Firma RAB<br />

beim Schweißen der neuen Rohre, die<br />

die Wärme aus dem Kraftwerk in die<br />

Häuser der Waldsiedlung in Hermsdorf<br />

transportieren.<br />

Kraftwerk Hermsdorf hat wieder eine Zukunft<br />

Bereits in diesem Jahr haben die <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong> in Hermsdorf mit<br />

der Sanierung der 16,9 km langen Fernwärme-Trasse<br />

begonnen, um die Wärmeverluste<br />

von immerhin 30 Prozent zu<br />

verringern. In Netz und Erzeugeranlage<br />

werden insgesamt 3,8 Millionen Euro<br />

Blick in das Kesselhaus<br />

des Heizkraftwerks Hermsdorf.<br />

investiert. Berechnungen gehen davon<br />

aus, dass das Kraftwerk Hermsdorf 2008<br />

den Bereich der roten Zahlen verlässt.<br />

Für die Abnehmer der Fernwärme in<br />

Hermsdorf und Bad Klosterlausnitz ist es<br />

gut zu wissen, dass sie trotz dieser Probleme<br />

auch weiterhin eine warme Wohnung<br />

haben werden.


Wir für <strong>Jena</strong> und die Region<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong> und ihre Beteiligungen<br />

job: Abrechnung der Fernwärme<br />

für Hermsdorf und Umgebung<br />

Mit der Verschmelzung der Unternehmen<br />

Hermsdorf/<strong>Jena</strong> (siehe Bericht<br />

Seite 8) betreut die job <strong>Jena</strong>er Objektmanagement-<br />

und Betriebsgesellschaft<br />

mbH auch alle Fernwärmekunden in<br />

Hermsdorf sowie einige in Bad Klosterlausnitz<br />

und Bürgel. Für die Kunden<br />

bleibt aber alles beim Alten. Sie erhalten<br />

weiterhin ihre Rechnungen von den<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong>, die diese als<br />

Betriebsführer künftig im Namen der job<br />

job <strong>Stadtwerke</strong>-Gruppe<br />

facility management<br />

erstellen werden. Auch die Preise entsprechend<br />

der bestehenden Verträge<br />

ändern sich mit der Verschmelzung<br />

nicht.<br />

Neu einführen wird die job mit Beginn<br />

des nächsten Jahres eine jährliche Rechnungslegung<br />

in Verbindung mit monatlich<br />

zu zahlenden Abschlägen. Der wesentliche<br />

Vorteil dieser neuen Verfahrensweise<br />

besteht in der dann nur noch<br />

einmal pro Jahr notwendigen Ablesung<br />

der Wärmemengenzähler gegenüber der<br />

momentanen monatlichen Erfassung der<br />

Zählerstände. Die Anpassung der Fernwärmepreise<br />

erfolgt jedoch weiterhin -<br />

wie gewohnt - quartalsweise. Die Preise<br />

sind hierbei an die Preisentwicklung von<br />

leichtem Heizöl gekoppelt.<br />

Mit der jährlichen Ablesung und Abrechnung<br />

spart die job Kosten und will u.a.<br />

so die Fernwärmepreise langfristig auf<br />

einem stabilen Niveau halten. Die Kunden<br />

können durch die monatlich berechneten<br />

Abschläge gut kalkulieren und<br />

haben auch bei erhöhtem Verbrauch<br />

während der Heizperiode gleichmäßig<br />

auf den Abrechnungszeitraum verteilte<br />

Wärmekosten.<br />

Infos unter:<br />

(03641) 20 19 33 oder 20 19 20<br />

<strong>Jena</strong> TV: Noch bessere Ton- und<br />

Bildqualität in Aussicht<br />

Mittlerweile können rund 38.000 Haushalte<br />

in <strong>Jena</strong>, Stadtroda, Dorndorf-<br />

Steudnitz, Kunitz und Cospeda <strong>Jena</strong>TV<br />

auf Kanal 4 über Kabel der TeleColumbus<br />

Sachsen-Thüringen GmbH und über<br />

einige Antennengemeinschaften empfangen.<br />

Mit dem Kinomagazin „Action“ am<br />

Mittwoch sowie „PlusPS“, der Sendung<br />

rund ums Auto am Freitag - zu der auch<br />

über aktuelle Baustellen der <strong>Stadtwerke</strong><br />

in <strong>Jena</strong> kurz informiert wird -, konnten<br />

die Zuschauerzahlen weiter gesteigert<br />

werden. Das ist auch der regionalen<br />

Wirtschaft nicht verborgen geblieben,<br />

die <strong>Jena</strong>TV deshalb in steigendem Maß<br />

als Werbeträger nutzt.<br />

Unter www.jenatv.de ging im Juni der<br />

neue Internetauftritt „on air“. Dieser hat<br />

schon nach kurzer Anlaufzeit eine fünfstellige<br />

Zahl an Seitenaufrufen pro Monat,<br />

was dazu führte, dass <strong>Jena</strong>TV auch<br />

überregional zunehmend als Nachrichtenquelle<br />

Beachtung findet. Für die nahe<br />

Zukunft ist die durchgängige Digitalisierung<br />

der Sendetechnik geplant. Damit<br />

werden die redaktionellen Möglichkeiten<br />

des Senders erheblich erweitert und<br />

gleichzeitig Vorraussetzungen dafür geschaffen,<br />

auch in Bild- und Tonqualität<br />

endgültig mit den „großen“ Sendern<br />

gleichzuziehen.<br />

SWVG:<br />

Spezialist für Altbausanierung<br />

Auch 2004 wird die Städtische Wohnungsbau-<br />

und Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH <strong>Jena</strong> (SWVG) wieder besonderes<br />

Augenmerk auf die komplexe Sanierung<br />

und Modernisierung von Mehrfamilienhäusern<br />

aus dem <strong>Jena</strong>er Altbaubestand<br />

legen. Geplant sind Arbeiten an 21 Objekten,<br />

die im ganzen Stadtgebiet verteilt<br />

sind. Eine solche Sanierung, die jährlich<br />

in den Monaten April bis November<br />

erfolgt, umfasst u.a. die Neueindeckung<br />

von Dächern, den Ausbau zu Dachgeschosswohnungen,<br />

den Einsatz von<br />

Wärmedämmverbundsystemen, die Erneuerung<br />

aller Medien, Grundrissänderungen<br />

der bestehenden Wohnungen<br />

sowie die Neugestaltung von Außenanlagen.<br />

Der jeweilige Leistungsumfang<br />

ergibt sich im Wesentlichen aus einer<br />

Leistungs- und Projektbeschreibung, die<br />

auf Erfahrungen beruht, die die Gesellschaft<br />

seit 2001 bei Projekten dieser Art<br />

sammeln konnte. Partner bei Planung<br />

und Bauausführung sind Unternehmen<br />

aus <strong>Jena</strong> und der Region.<br />

jetz! wächst weiter.<br />

Neuer DSL-Tarif<br />

Die Thüringer Telefongesellschaft hat ihr<br />

Produktangebot erweitert. Seit kurzem<br />

finden Internetnutzer bei jetz! auch günstige<br />

DSL-Angebote für das schnelle<br />

Surfen im Netz. Im Unterschied zu herkömmlichen64-kbit/s-ISDN-Internetzugängen<br />

ermöglicht der breitbandige<br />

jetz! DSL-Zugang Download-Geschwindigkeiten<br />

bis zu 768 kbit/s. jetz! DSL gibt<br />

es bereits ab einem monatlichen Grundpreis<br />

von 29,90 Euro, inklusive ISDN-<br />

Telefonanschluss und Splitter. Für zeitunabhängiges<br />

Surfen zum Pauschaltarif<br />

bietet jetz! auf Wunsch auch eine<br />

Flatrate mit 15 GB Transferlimit pro<br />

Monat an.<br />

Das Thüringer Unternehmen schaut<br />

nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr<br />

weiter optimistisch in die Zukunft. Das<br />

Ziel, die Gewinnzone zu erreichen, hat<br />

jetz! früher als geplant erreicht und<br />

schreibt seit dem 2. Quartal <strong>2003</strong> stabil<br />

schwarze Zahlen.<br />

Nähere Infos kostenfrei unter:<br />

0800 53 89 267 (0800 jetz anrufen)<br />

oder unter www.jetz.de.<br />

9


E ner gieBü ndel 2/<strong>2003</strong><br />

10<br />

Pro je k t e<br />

M it Humor und frischen Farben<br />

Mit Humor und kleinen Kunstwerken<br />

begegnen die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong><br />

den Schmierereien und dem Bekleben<br />

von Kabelverteilern und Trafohäuschen.<br />

Im Stadtgebiet von <strong>Jena</strong><br />

gibt es zum Beispiel 1.450<br />

Kabelverteilerkästen.<br />

Innerhalb des Niederspannungsnetzes<br />

verteilen sie<br />

diese Elektroenergie, die<br />

von der Trafostation<br />

„Hundert Wasser“ kommt, in die einzelnen<br />

schmückt jetzt den Straßenzüge. Über die<br />

Kabelverteilerkasten in Kabelverteiler können im<br />

der Saalbahnhofstraße. Störungsfall Versorgungs-<br />

Schöpfer ist der Geraer unterbrechungen für das<br />

Künstler Axel Ratzer Netz so eingeschränkt werden,<br />

dass nur die Kunden<br />

betroffen sind, deren Haus am defekten<br />

Kabel hängt. Bei planmäßigen notwendigen<br />

Stromabschaltungen kann so vermieden<br />

werden, dass ein gesamtes Versorgungsgebiet<br />

vom Netz gehen muss.<br />

45 der <strong>Jena</strong>er Kabelverteiler wurden bereits<br />

in den Jahren 1999 bis 2000 mit<br />

heiteren Energie- und Wassermotiven<br />

gestaltet. Als diese Bilder eine Erneuerungs-<br />

und Verschönerungskur benötigten,<br />

entschlossen sich die <strong>Stadtwerke</strong>,<br />

noch weitere 30 Verteilerkästen zu bekleben.<br />

Schöpfer der farbenfrohen Aufkleber<br />

ist der Reklamekunstgestalter Axel<br />

Ratzer aus Gera. W ie viele andere Mitmenschen<br />

störte es ihn, dass die Kästen<br />

immer wieder mit „ wilden Plakaten“ beklebt<br />

oder auch besprüht wurden. Aus<br />

diesem Unmut entwickelte sich die Idee,<br />

Aufkleber zu gestalten, die mit ihren<br />

vielfältigen, oft auch doppeldeutigen<br />

Motiven zu Strom, Gas, Fernwärme und<br />

Wasser von vielen mit Freude zur Kenntnis<br />

genommen werden.<br />

Aber nicht nur die Verteilerkästen, auch<br />

die Trafostationen sind immer wieder<br />

Ziele von Schmierereien. So ist mindestens<br />

die Hälfte der rund 400 Stationen<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> in <strong>Jena</strong> besprüht oder<br />

anderweitig verunstaltet. Da ein Standard-Neuanstrich<br />

für eine Station zwischen<br />

2.000 und 3.000 Euro kostet,<br />

können die <strong>Stadtwerke</strong> nicht jede Beschmutzung<br />

oder Beschädigung beheben.<br />

Die positiven Erfahrungen mit den<br />

humorvoll gestalteten Kabelverteilerkästen<br />

ermutigten aber zu einer weiteren<br />

Aktion. Gemeinsam mit der Städtischen<br />

Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH (SWVG) erhielten zwei<br />

Abiturienten aus <strong>Jena</strong> den Auftrag, zwei<br />

Trafostationen ganz legal zu besprühen.<br />

Richard Arnold und Gustl Nguyen stellten<br />

sechs Entwürfe vor, aus denen <strong>Stadtwerke</strong><br />

und SWVG ihre Wahl treffen konnten.<br />

So setzt sich jetzt auf den Wänden<br />

der Trafostation Friedrich-Wolf-Straße/-<br />

Leipziger Straße in <strong>Jena</strong>-Nord im Graffiti<br />

das städtische Grün fort. Die Gestaltung<br />

An einen Wald erinnert das Graffiti-Projekt<br />

an einer Trafostation in <strong>Jena</strong>-Nord, gestaltet<br />

von Richard Arnold und Gustl Nguyen.<br />

So sieht das „Innenleben“ eines Kabelverteilers<br />

aus. Die Anlagen haben die<br />

Aufgabe, den Strom in die einzelnen<br />

Straßenzüge zu verteilen.<br />

der Station in Neulobeda, Binswangerstraße<br />

14, lässt das Gebäude optisch in<br />

den Hintergrund treten, um etwas vom<br />

technischen Charakter der Einrichtung<br />

abzulenken. Allein für das Gestalten<br />

eines Trafohäuschen benötigten die jungen<br />

Künstler rund 220 Farbbüchsen. Im<br />

Anschluss wurde an beiden Stationen<br />

von der Firma Glafolit Thüringen eine<br />

Graffiti-Schutzschicht aufgebracht.<br />

Carsten Resch und André Karliczek sind die beiden<br />

Künstler, die die Stützmauer an der Autobahnauffahrt<br />

im Auftrag der <strong>Stadtwerke</strong> mit auffälligen<br />

Motiven besprühten.<br />

Um Verunstaltungen und hässlichem Besprühen<br />

an der neuen Stützmauer der<br />

Autobahnauffahrt <strong>Jena</strong>-Göschwitz vorzubeugen,<br />

beauftragten die <strong>Stadtwerke</strong><br />

Carsten Resch und André Karliczek mit<br />

einer ansprechenden Gestaltung. Dieses<br />

interessante Graffiti-Projekt entstand in<br />

gemeinsamer Absprache mit der <strong>Jena</strong>er<br />

Stadtverwaltung und dem Autobahnamt<br />

Thüringen. Auf 90 Quadratmetern sind<br />

auf der Mauer eine Stadt-Silhouette von<br />

<strong>Jena</strong>, das <strong>Stadtwerke</strong>-Gebäude und das<br />

Freizeitbad „ GalaxSea“ in W inzerla, Wohnungen<br />

der SWVG sowie Straßenbahnen<br />

der <strong>Jena</strong>er Nahverkehrsgesellschaft aneinander<br />

gereiht.


Die Rektorin der Fachhochschule,<br />

Prof. Gabriele Beibst (links), und<br />

<strong>Stadtwerke</strong>-Geschäftsführer<br />

Martin Fürböck bei der Unterzeichnung<br />

der Kooperationsvereinbarung.<br />

Wissenswertes<br />

<strong>Stadtwerke</strong> stiften Preis für beste Diplomarbeit<br />

Eine Kooperationsvereinbarung unterzeichneten<br />

im Oktober <strong>2003</strong> <strong>Stadtwerke</strong>-<br />

Geschäftsführer Martin Fürböck und die<br />

Rektorin der Fachhochschule <strong>Jena</strong>, Prof.<br />

Gabriele Beibst. Damit wurde die seit<br />

Jahren bestehende Zusammenarbeit von<br />

Hochschule und Unternehmen auf eine<br />

feste vertragliche Basis gestellt. Beide<br />

Partner streben mit der Vereinbarung<br />

eine langfristige, praxisorientierte Ko-<br />

Tipps zum Wassersparen<br />

operation auf den Gebieten Elektrotechnik/Automatisierungstechnik,Kommunikations-<br />

und Medientechnik sowie Technische<br />

Informatik an. Auch in den Bereichen<br />

Medizin- und Umwelttechnik,<br />

Marketing sowie Betriebswirtschaft und<br />

Controlling sollen ausgewählte Projekte<br />

und Ausbildungsaufgaben gemeinsam<br />

gestaltet werden. Vorgesehen sind zum<br />

Beispiel Praktika von Studenten der<br />

• Bevorzugen Sie, wenn möglich, die Dusche gegenüber<br />

dem Vollbad. Für ein Vollbad braucht man ca. 150 Liter Wasser,<br />

für ein Duschbad dagegen nur ca. 40 Liter. Wenn in einem<br />

4-Personen Haushalt nur einmal pro Woche alle auf das Vollbad<br />

zugunsten der Dusche verzichten, werden ca. 80 Euro Kosten für<br />

Wasser/Abwasser eingespart. Dazu kommt noch eine Energiekosteneinsparung<br />

(abhängig vom Energieträger) von<br />

ca. 32 bis 80 Euro pro Jahr.<br />

• Rüsten Sie Ihre Toiletten mit einem Sparspülkasten<br />

inklusive Spartaste aus. In einem Vier-Personen-Haushalt lassen<br />

sich so rund 75 Euro pro Jahr einsparen.<br />

• Achten Sie beim Kauf eines neuen Haushaltsgerätes neben<br />

dem Energie- auch auf den Wasserbedarf.<br />

• Nutzen Sie bei Waschmaschinen und Geschirrspülern so<br />

oft wie möglich die Sparprogramme.<br />

• Wo immer ein Wasserhahn tropft – lassen Sie ihn sofort<br />

reparieren! Wenn der Hahn nur alle zwei Sekunden tropft,<br />

gehen pro Jahr rund 800 Liter Trinkwasser ungenutzt verloren.<br />

• Reduzieren Sie den Wasserverbrauch mit Durchflussbegrenzern.<br />

Ein Durchflussbegrenzer kostet ca. 4 Euro und kann<br />

bei fast allen Armaturen problemlos eingesetzt werden. Da beim<br />

Händewaschen häufig verschwenderisch mit Warmwasser umgegangen<br />

wird, lassen sich hier einfach Wasser und Energie sparen.<br />

Fachhochschule in den <strong>Stadtwerke</strong>n, die<br />

Betreuung von Diplomarbeiten und<br />

gemeinsame Weiterbildungsveranstaltungen.<br />

Darüber hinaus stiften die <strong>Stadtwerke</strong><br />

künftig jährlich einen Preis für die<br />

beste Diplomarbeit des Fachbereiches<br />

Elektrotechnik/Informationstechnik, der<br />

mit 500 Euro dotiert ist.<br />

Ökostrom-Kunden fördern<br />

erneuerbare Energien<br />

Mit 400 Euro fördern die Ökostrom-<br />

Kunden der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<br />

<strong>Pößneck</strong> den Bau einer Photovoltaikanlage<br />

des Christlichen Gymnasiums<br />

in <strong>Jena</strong> und bezuschussen<br />

die Wasserkraftanlage Bibra im<br />

Reinstädter Grund mit 2.000 Euro<br />

sowie einem Darlehen in Höhe von 10.000 Euro. Diese<br />

Entscheidung haben die Ökostrom-Kunden der <strong>Stadtwerke</strong><br />

sowie die örtlichen Umweltverbände getroffen.<br />

Die Investitionssumme der Anlagen beträgt insgesamt<br />

etwa 136.000 Euro, die beiden Anlagen könnten<br />

35 Haushalte mit Strom versorgen. Die ausgeschütteten<br />

Fördermittel stammen aus dem Verkauf von Ökostrom,<br />

den die <strong>Stadtwerke</strong> seit 1999 unter dem<br />

Markennamen „energreen“ anbieten. Dieser Strom<br />

wird aus 100 Prozent erneuerbaren Energien hergestellt<br />

und ist von Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden<br />

nach dem „Grünen Strom Label in Gold“<br />

zertifiziert. Die über 80 energreen-Kunden der <strong>Stadtwerke</strong><br />

entrichten für den Bezug dieses Stromes ein<br />

zusätzliches Entgelt von 4,64 Cent je Kilowattstunde.<br />

IMPRESSUM • Herausgeber: <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong> GmbH · Rudolstädter Straße 39 · 07745 <strong>Jena</strong> • Redaktion: Erhard Schorcht & Gabriele Meister GbR und Öffentlichkeits-<br />

arbeit <strong>Stadtwerke</strong>: Telefon 03641 - 688 - 216 • Entwurf und Satz: Gestaltungsbüro Nawrotzki • Druck: GGP Media • Auflage: 63.000 • Redaktionsschluss: November <strong>2003</strong><br />

11


Wasser ist nichts - solange du es hast.<br />

Wenn der Brunnen trocken ist, schätzt man erst das Wasser.<br />

In den Brunnen, aus dem man getrunken hat, soll man keinen Stein werfen.<br />

Alles ist aus dem Wasser entsprungen! Alles wird durch das Wasser erhalten!<br />

Was ist härter als Fels, was ist so weich wie die Welle?<br />

Weiches Gewässer durchhöhlt dennoch das harte Gestein.<br />

Gedenke der Quelle, wenn du trinkst!<br />

Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.<br />

Es wird überall nur mit Wasser gekocht.<br />

Wem das Wasser nicht schmeckt, der hat keinen Durst.<br />

Es ertrinken mehr im Becher als im Bach.<br />

Wer Wasser trinkt, hat keinen Wein zu zahlen.<br />

Wir haben heute Ehrfurcht vor den Bewohnern eines Wassertropfens,<br />

aber vor den Menschen haben wir immer noch keine Ehrfurcht.<br />

Wer den Flüssen wehren will, muss die Quellen verstopfen.<br />

Knaben mögen Wasser trinken, Männer trinken Wein.<br />

Hüte dich vor dem Wasser der Zisternen.<br />

Stille Wasser sind tief.<br />

Steter Tropfen höhlt den Stein.<br />

Wasserkrug macht alt und klug.<br />

Durst macht aus Wasser Wein.<br />

Nicht jeder Fluss spült Goldsand aus.<br />

Gekochtes Wasser ist immer besser als neue Medizin.<br />

Das Wasser, das du nicht trinken kannst, lass fließen.<br />

Der Fluss vergisst sein Bett nicht.<br />

Es ist ein schlimmes Ding, dann den Brunnen erst zu graben, wann der Durst den Schlund ergriff.<br />

Wasser hat keine Balken.<br />

In großen Wassern fängt man große Fische.<br />

An der Quelle schmeckt das Wasser am besten.<br />

Man schüttet das faule Wasser nicht weg, bevor man gutes hat.<br />

Wir werden das Wasser erst missen, wenn die Quelle versiegt ist.<br />

Wassernot ist schlimmer als Feuersnot.<br />

Wasser, im Mörser gestampft, ist und bleibt Wasser.<br />

Von reiner Quelle fließt reines Wasser.<br />

Trink Wasser, so behältst du deinen Verstand!<br />

Wasser weiß mehr als wir: Es findet immer den flachsten Weg.<br />

Tiefe Wasser fließen langsam, würdige Menschen reden mit Bedacht.<br />

Ein Narr springt ins Wasser, um eine Blase zu erhaschen.<br />

Für eine Wohltat so groß wie ein Wassertropfen, gib zum Dank eine sprudelnde Quelle zurück.<br />

Die Ströme fließen und ruhen niemals aus.<br />

Ohne Wasser hat noch nie jemand gebadet.<br />

Er verschmutzt die Quelle, verlangt aber, dass das Wasser sauber bleibt.<br />

Wasser auszuschütten ist leicht, es wieder aufzusammeln schwer.<br />

Wasser in Frieden ist besser als Wein im Zank.<br />

Sprichwörter und Weisheiten zum Thema „Wasser“<br />

<strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Jena</strong>-<strong>Pößneck</strong><br />

Betriebsführer des<br />

Zweckverbandes <strong>Jena</strong>Wasser

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