Ehe- und Erbrecht - Ein Leitfaden für Braut- und Eheleute (6 ...
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Die <strong>Ehe</strong>scheidung<br />
Das Scheidungsrecht regelt die Auflösung der <strong>Ehe</strong> <strong>und</strong> die Scheidungsfolgen.<br />
Wenn Sie sich trennen möchten, muss es allerdings nicht gleich<br />
zur Scheidung kommen. Sie können zunächst einmal den gemeinsamen<br />
Haushalt auflösen. Dies kann im gegenseitigen <strong>Ein</strong>vernehmen erfolgen oder<br />
einseitig beim <strong>Ehe</strong>schutzgericht verlangt werden (siehe S. 15). Dieses versucht<br />
bei Uneinigkeit zu schlichten <strong>und</strong> regelt nötigenfalls auch die Folgen<br />
des Getrenntlebens.<br />
In den nachstehenden Ausführungen erfahren Sie, wie die <strong>Ehe</strong> nach Gesetz<br />
bei <strong>Ein</strong>igkeit, bei teilweiser <strong>Ein</strong>igkeit <strong>und</strong> bei Uneinigkeit aufgelöst wird <strong>und</strong><br />
welche rechtlichen Auswirkungen die Scheidung zur Folge hat.<br />
Welches sind die Voraussetzungen zur Scheidung?<br />
Die Scheidung auf gemeinsames Begehren<br />
Sind Sie sich über die Scheidung einig, können Sie diese jederzeit gemeinsam<br />
beim Gericht beantragen. Gelingt es Ihnen, sich über alle Scheidungsfolgen<br />
zu verständigen, legen Sie eine entsprechende Vereinbarung vor. In dieser<br />
müssen Sie erklären, dass Sie sich über die wirtschaftlichen Folgen einig<br />
sind, zum Beispiel über die Teilung der Vermögenswerte oder die Bezahlung<br />
von Unterhaltsbeiträgen. Sie müssen ausserdem gemeinsame Anträge<br />
bezüglich der Kinder unterbreiten. Darauf hört Sie das Gericht sowohl<br />
gemeinsam als auch getrennt an. Nach einer Bedenkfrist von zwei Monaten<br />
müssen Sie Ihren Scheidungswillen <strong>und</strong> die Vereinbarung bestätigen, worauf<br />
die Scheidung ausgesprochen wird.<br />
Sind Sie sich zwar über die Scheidung einig, jedoch nicht über alle Scheidungsfolgen,<br />
erklären Sie, dass das Gericht die strittigen Punkte beurteilen<br />
soll. Sie werden anschliessend angehört <strong>und</strong> müssen Ihren Scheidungswillen<br />
ebenfalls nach einer zweimonatigen Bedenkfrist bestätigen. Danach haben<br />
Sie sich zu den strittigen Angelegenheiten zu äussern, worauf das Gericht<br />
das Scheidungsurteil erlässt.