29.09.2012 Aufrufe

Seidenstrassen, Iran, Pakistan - Reisen und Kultur

Seidenstrassen, Iran, Pakistan - Reisen und Kultur

Seidenstrassen, Iran, Pakistan - Reisen und Kultur

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

36 SEIDENSTRASSEN | IRAN | PAKISTAN | Destination… <strong>Iran</strong><br />

<strong>Seidenstrassen</strong>,<br />

<strong>Iran</strong>, <strong>Pakistan</strong><br />

<strong>Seidenstrassen</strong><br />

Während Jahrtausenden verbanden die antiken Routen der Seidenstrasse China <strong>und</strong> das Mittelmeer<br />

<strong>und</strong> ermöglichten die Verbreitung von Ideen <strong>und</strong> Religionen sowie den Austausch von<br />

Produkten zwischen Völkern <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong>en. Als märchenhafte Kreuzung der Zivilisationen hat<br />

das Zentrum Asiens alle wichtigen <strong>Kultur</strong>en der letzten zweitausend Jahre vorbeigehen sehen:<br />

Von Alexander dem Grossen bis zu Dschingis Khan, haben die grossen Eroberer diese Regionen<br />

belagert, um glamouröse aber vergängliche Königreiche zu errichten. Entlang dieser Handelspfade<br />

sind sich buddhistische, christliche <strong>und</strong> muslimische Pilger gefolgt <strong>und</strong> haben alte<br />

Religionen wie Manichäismus <strong>und</strong> Zoroastrismus verdrängt. Griechische, Persische, Arabische,<br />

Indische, Türkische <strong>und</strong> Chinesische <strong>Kultur</strong>en haben hier ihre Pracht entwickelt <strong>und</strong> viele grosse<br />

wissenschaftliche oder künstlerische Errungenschaften nahmen hier ihren Anfang.<br />

Wie reisen?<br />

Entlang der <strong>Seidenstrassen</strong> gibt es diverse Reiserouten; beinahe alle führen sie durch Wüstengebiete über hohe<br />

Berge <strong>und</strong> durchqueren mehrere Länder. Das komfortabelste <strong>und</strong> flexibelste Fortbewegungsmittel ist in dieser<br />

Region das Auto. Auch wenn die Infrastruktur sich rasant verbessert, bleibt eine Reise entlang der <strong>Seidenstrassen</strong><br />

ein Abenteuer: Administrative Hindernisse bei Ein- <strong>und</strong> Ausreise, Reisebeschränkungen oder unpassierbare Routen<br />

können vorkommen. Davon sollen sich Landschafts- <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong>liebhaber jedoch nicht abschrecken lassen. Wir<br />

kennen jeden Winkel dieser Region <strong>und</strong> beraten Sie gerne bei Ihren Reisewünschen <strong>und</strong> Reiseplänen.<br />

Liebhabern der endlosen Horizonte, der Poesie <strong>und</strong> der<br />

Quelle der grossen Zivilisationen kommen im <strong>Iran</strong> ganz<br />

auf ihre Rechnung: Der Himmel über Kerman, die Rosen<br />

von Shiraz, die Kuppeln <strong>und</strong> Brücken Isfahans oder die<br />

Meisterwerke der islamischen <strong>Kultur</strong> versetzen jeden<br />

Besucher in Staunen.<br />

<strong>Iran</strong> erstreckt sich über eine Fläche von 1’648’000 km 2<br />

<strong>und</strong> hat 70 Millionen Einwohner. Zentrales Landschaftsmerkmal<br />

ist das auf einer Höhe von 1’000 m.ü.M.<br />

gelegene Hochplateau mit Steppenland <strong>und</strong> Wüste, welches<br />

von 4’000 bis 5’000 Meter hohen Bergen umgeben<br />

ist. Nur in den Küstengebieten regnet es genügend, um<br />

einen permanenten grünen Vegetationsteppich zu<br />

gewährleisten. In den übrigen Gebieten des Landes sorgt<br />

ein ausgeklügeltes System von unterirdischen Tunnels<br />

(Qanate) für die Versorgung der Oasen <strong>und</strong> die Bewässerung<br />

des <strong>Kultur</strong>landes. Das Klima ist in den meisten<br />

Landesteilen extrem trocken <strong>und</strong> der Sommer in allen<br />

Regionen heiss. Der Winter ist auf dem Hochplateau hart<br />

<strong>und</strong> in Teheran, Isfahan oder Tabris kann es sogar<br />

schneien. Verglichen mit anderen Staaten der Region,<br />

vermittelt der <strong>Iran</strong> das Bild eines entwickelten <strong>und</strong><br />

modernen Landes. Einstige Nomadenvölker sind sesshaft<br />

geworden <strong>und</strong> das alte System des Gr<strong>und</strong>eigentums in<br />

den Dörfern ist verschw<strong>und</strong>en. Dennoch ist ein Grossteil<br />

der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig.<br />

Der <strong>Iran</strong> weist eine bemerkenswerte historische Kontinuität<br />

auf: Persische Dynastien vereinigten das Land <strong>und</strong><br />

eroberten riesige Territorien. Immer wieder besetzten<br />

einfallende Herrscher grosse Gebiete, übernahmen aber<br />

schnell iranische <strong>Kultur</strong> <strong>und</strong> deren Sprache “Farsi”. Die<br />

Stadt Schusch war die Rivalin Babylons. Im 6. bis 4. Jh.<br />

v. Chr. breitete sich das Achämenidenreich von Kyros <strong>und</strong><br />

Darius von Ägypten bis Indien aus <strong>und</strong> erbaute Städte<br />

wie Pasargadae, Ekbatana <strong>und</strong> Persepolis. Alexander der<br />

Grosse, dann die Seleukiden <strong>und</strong> Parther eroberten das<br />

Gebiet, bis mit den Sassaniden wieder eine iranische<br />

Dynastie die Macht übernahm. Während dieser Zeit<br />

erlebte das Land ein goldenes Zeitalter, in dem Künste,<br />

Literatur <strong>und</strong> Forschung aufblühten. Die arabische<br />

Invasion <strong>und</strong> die Ankunft des Islams markierten einen<br />

Wendepunkt: aus der Fusion der zwei <strong>Kultur</strong>en<br />

resultierte ein neuer Aufschwung in der Entwicklung des<br />

Landes. Später, unter den seldschukischen Türken erlebten<br />

Poeten, Staatsmänner, Philosophen, Architekten,<br />

Ärzte, Astrologen <strong>und</strong> Mathematiker eine Blütezeit. 1221<br />

<strong>und</strong> 1380 verwüsteten die Truppen von Dschingis Khan<br />

<strong>und</strong> Tamerlan das Land, bis die Safawiden der iranischen<br />

Nation wieder Pracht <strong>und</strong> Grösse verschafften. Bis heute<br />

zeugen prachtvolle Moscheen, Strassen, Paläste, Bäder<br />

<strong>und</strong> Gärten in den meisten Städten von dieser Zeit. Als<br />

Land mit reicher Geschichte ist der <strong>Iran</strong> auch Nährboden<br />

zahlreicher Religionen. Der auf Zarathustra zurück -<br />

gehende Zoroastrismus wurde unter den Sassaniden zur<br />

Staatsreligion <strong>und</strong> wird noch heute von einer kleinen<br />

Gemeinschaft befolgt. Eine andere grosse Religion war<br />

der Manichäismus, der während zahlreichen Jahr -<br />

h<strong>und</strong>erten im Orient <strong>und</strong> in Europa einflussreich war. Die<br />

nestorischen Christen fanden bei den Herrschern der<br />

Sassaniden Unterschlupf. Sogar der Buddhismus ist in

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!