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Das Plakat in der DDR - Kulturhaus Helferei

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E<strong>in</strong> <strong>Plakat</strong> von Wilhelm Schubert mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>drucksvoll gezeichneten<br />

Marx-Kopf von 1953 kann ebenso nachdrücklich<br />

werben wie die Heartfield-Montagen von 1955/57 gegen den<br />

drohenden Atomkrieg o<strong>der</strong> das leuchtende <strong>Plakat</strong> von Klaus<br />

Wittkugel mit Sonne und Fahne zum 40. Jahrestag <strong>der</strong> Oktoberrevolution.<br />

Abbildung 2 Wilhelm Schubert, „1818 1883 Karl Marx“, 1953, Offset<br />

Mit großem Abstand zu den 50er Jahren würde ich diese politischen <strong>Plakat</strong>e deshalb als so<br />

gelungen betrachten, weil dah<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>e Überzeugung stand. Die Männer waren aus dem KZ,<br />

<strong>der</strong> Emigration o<strong>der</strong> dem <strong>in</strong>neren Wi<strong>der</strong>stand gegen den Faschismus gekommen und von<br />

<strong>der</strong> Sache, die sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Plakat</strong>öffentlichkeit vertraten, überzeugt. Sie suchten nach e<strong>in</strong>em<br />

Ausdruck, den sie mit ihren Mitteln leisten konnten. Daraus nahmen diese <strong>Plakat</strong>e ihre Überzeugungskraft.<br />

1958 gab es e<strong>in</strong>en großen Wettbewerb "Frieden<br />

<strong>der</strong> Welt" im U-Bahnhof Alexan<strong>der</strong>platz, <strong>in</strong>itiiert<br />

von Klaus Wittkugel. Jahrelang h<strong>in</strong>gen hier<br />

<strong>in</strong>ternationale politische <strong>Plakat</strong>e, auf Großflächen<br />

übertragen, wurden die Menschen täglich<br />

mit großartigen Ideen konfrontiert.<br />

Abbildung 3 Klaus Wittkugel. Großflächenübertragung im<br />

U-Bahnhof Alexan<strong>der</strong>platz, „...daß nie e<strong>in</strong>e Mutter mehr<br />

ihren Sohn bewe<strong>in</strong>t“, 1958<br />

In den 60-er Jahren wurde das von großen Ideen getragene politische <strong>Plakat</strong> immer schwächer.<br />

Die Schüler <strong>der</strong> <strong>Plakat</strong>meister arbeiteten mit "Versatzstücken" wie Fahne, Hammer und<br />

Sichel, Hammer, Zirkel, Ährenkranz (die <strong>DDR</strong>-Insignien), Stern, Gewehr, Rakete, Herz, K<strong>in</strong><strong>der</strong>gesichtern,<br />

und vor allem mit dem Foto, seltener mit <strong>der</strong> Fotomontage. Es musste immer<br />

e<strong>in</strong>e Bewegung nach oben geben. Es waren saubere gebrauchsgrafische Arbeiten, ohne<br />

Zweifel, aber sie erreichten ihr Publikum nicht. Um das Niveau zu heben, wurde 1965 <strong>der</strong><br />

Wettbewerb "Die besten <strong>Plakat</strong>e des Jahres" vom Zentralvorstand des Verbandes Bilden<strong>der</strong><br />

Künstler geme<strong>in</strong>sam mit dem Kulturm<strong>in</strong>isterium <strong>in</strong>s Leben gerufen. Natürlich kann man mit<br />

e<strong>in</strong>em Wettbewerb nicht automatisch bessere politische <strong>Plakat</strong>e erzeugen. Es mussten an-

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