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Der Dienst der Ministranten - St. Maria in der Kupfergasse

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<strong>Der</strong> ersten Kategorie gehören Assistenzaufgaben an. clxxxiii<br />

Da das Herrenmahl e<strong>in</strong> Mahl <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft ist, soll e<strong>in</strong> Priester nicht alles selber machen. clxxxiv<br />

Deswegen braucht er <strong>M<strong>in</strong>istranten</strong>, die verschiedene notwendige Handreichungen während dem<br />

Gottesdienst vollziehen. Durch das Br<strong>in</strong>gen, Vorbereiten und Wegtragen <strong>der</strong> liturgischen Geräte<br />

und Mittel (Messbuch, We<strong>in</strong> und Wasser, Brot, Kerzen, Kelch und Hostienschale) machen <strong>M<strong>in</strong>istranten</strong><br />

den Verlauf des Gottesdienstes ruhig, geordnet und auch dynamisch. Mit ihrer Hilfe wird<br />

„die Funktion und Bedeutung des Leitungsamtes <strong>in</strong> <strong>der</strong> gottesdienstlichen Versammlung (…) transparenter<br />

und sachgerechter.“ clxxxv<br />

Zur zweiten Kategorie gehören Kommunikationsaufgaben. clxxxvi<br />

Durch das Gehen, <strong>St</strong>ehen, Sitzen und Knien wird <strong>der</strong> zeichenhafte Charakter des Gottesdienstes<br />

verdeutlicht. Das Tun <strong>der</strong> Messdiener ist e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis für die ganze Geme<strong>in</strong>de auf zahlreiche Zeichen,<br />

Gesten, Worte, Symbole und Zeichenhandlungen des Gottesdienstes, auf das, was <strong>in</strong>sgesamt<br />

wahrzunehmen ist, was zum Beispiel zu sehen und ohne Worte zu hören ist. clxxxvii Es handelt sich<br />

um e<strong>in</strong>e symbolische Kommunikation, die bei <strong>der</strong> Feier <strong>der</strong> Liturgie wahrgenommen werden kann.<br />

Dies hat e<strong>in</strong>e große Bedeutung für die gesamte feiernde Geme<strong>in</strong>de und ihre eigene Wahrnehmung<br />

des Gottesdienstes.<br />

Zur dritten Kategorie gehören Animationsaufgaben. clxxxviii<br />

Das ist die Gesamtwirkung <strong>der</strong> <strong>M<strong>in</strong>istranten</strong>gruppe, die durch e<strong>in</strong>en Fest- und Feiercharakter <strong>der</strong><br />

Liturgie zeigt und erleben hilft. Das wird u.a. durch das Tragen von Kerzen, das Schwenken des<br />

Weihrauchfasses, durch Prozessionen zum Ausdruck gebracht. „Indem sie Licht, Farben, Formen<br />

und Bewegung <strong>in</strong> das Geschehen br<strong>in</strong>gen, tragen sie zur emotionalen Bereicherung bei und verstärken<br />

das s<strong>in</strong>nenhafte Erlebnis des Gottesdienstes.“ clxxxix<br />

Während <strong>der</strong> Liturgie haben <strong>M<strong>in</strong>istranten</strong> nicht immer etwas zu ‚tun’. Es gibt auch jene, denen ke<strong>in</strong>e<br />

Aufgabe anvertraut wurde. <strong>Der</strong> S<strong>in</strong>n ihres <strong>Dienst</strong>es äußert sich aber <strong>in</strong> ihrem liturgischen Dase<strong>in</strong>.<br />

Ihr Dase<strong>in</strong> beim Altar zeigt, dass „im Gottesdienst nicht menschliches tun im das Erstentscheidende<br />

ist, son<strong>der</strong>n Gottes handeln am Menschen“. cxc <strong>Der</strong> Mensch lässt sich im Gottesdienst von Gott mit<br />

Heil beschenken. Das liturgische Dase<strong>in</strong> drückt aus, das <strong>der</strong> Mensch bereit ist das Geschenk Gottes<br />

anzunehmen.<br />

Wenn also die <strong>M<strong>in</strong>istranten</strong> sich dessen bewusst werden, dass erstens Gottes Handeln am Menschen<br />

während <strong>der</strong> Liturgie das Erstentscheidende ist und zweitens die liturgische Funktionen heilig s<strong>in</strong>d,<br />

kann ihr <strong>Dienst</strong> e<strong>in</strong>en wichtigen E<strong>in</strong>fluss auf ihr Leben haben. Dadurch werden sie e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e<br />

Chance haben, Liturgie als „Quelle des Lebens“ cxci kennenzulernen und auch e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Mission,<br />

an<strong>der</strong>e Menschen die Nähe Gottes zu br<strong>in</strong>gen. cxcii<br />

Gottesdienst hat auch e<strong>in</strong>en ‚Zeugnischarakter’. Das bedeutet, dass er Grun<strong>der</strong>eignis des Geme<strong>in</strong>delebens<br />

ist und gleichzeitig se<strong>in</strong> ‚Spiegel’. „Was im gottesdienstlichen Leben <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de richtig<br />

ist, kann für die übrigen Bereiche des Geme<strong>in</strong>delebens nicht falsch se<strong>in</strong>.“ cxciii<br />

Die Vorbereitung und <strong>der</strong> Verlauf des Gottesdienstes hängen auch vom <strong>M<strong>in</strong>istranten</strong>dienst ab.<br />

Deswegen können die <strong>M<strong>in</strong>istranten</strong> im Gottesdienst u.a. e<strong>in</strong> Zeichen dafür se<strong>in</strong>, ob die Geme<strong>in</strong>de<br />

wirklich lebendig ist o<strong>der</strong> nicht. Ohne lebendigen Gottesdienst kann die Geme<strong>in</strong>de nicht lebendig<br />

se<strong>in</strong>. cxciv<br />

<strong>M<strong>in</strong>istranten</strong>dienst ist also ke<strong>in</strong> ‚K<strong>in</strong><strong>der</strong>spiel’, obgleich er meistens von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

ausgeübt wird. Er muss aber nicht auf K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche beschränkt bleiben. Er kann genauso<br />

von Erwachsenen wahrgenommen werden, beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Gottesdiensten bei denen ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

Jugendlichen teilnehmen können. Es gibt ke<strong>in</strong>e Altersbegrenzung für <strong>M<strong>in</strong>istranten</strong>. Es gibt <strong>in</strong> vielen<br />

Geme<strong>in</strong>den den Brauch, dass erwachsene <strong>M<strong>in</strong>istranten</strong> als Gruppenleiter und Ausbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> jüngeren<br />

<strong>M<strong>in</strong>istranten</strong> fungieren.<br />

Alle, die dienen wollen, sollen zu diesem <strong>Dienst</strong> gut vorbereitet se<strong>in</strong>. Deswegen muss <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

die richtige Ausbildung und Begleitung <strong>der</strong> <strong>M<strong>in</strong>istranten</strong> stattf<strong>in</strong>den. cxcv<br />

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