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Joseph Beuys

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Materialien<br />

Durch seine Arbeiten wollte <strong>Beuys</strong> Wärme erzeugen, die<br />

die erstarrten Verhältnisse, Gegebenheiten oder Vorstellungen<br />

erweicht und somit anschließend neu formt. Es<br />

muss also zunächst Chaos herrschen, damit etwas entstehen<br />

kann. Sein erweiterter Kunstbegriff überträgt dieses<br />

Kälte-Bewegung-Wärme-System auf die Gesellschaft.<br />

<strong>Beuys</strong> erwartete von seinen Betrachtern, dass sie versuchten,<br />

eher intuitiv zu verstehen, als mit Rationalität<br />

erklären zu wollen. Seine Werke sollten für Verwirrung<br />

sorgen, um damit neues Denken zu erwecken. „Denken ist<br />

Plastik. Der aus der Kreativität herausgebildete Gedanke ist<br />

schon ein Kunstwerk, eine Plastik.“ 12)<br />

In der unermüdlichen Vermittlung seiner Vorstellungen,<br />

die auch ins Politische hineinwirken sollten, lebte <strong>Beuys</strong><br />

in äußerster Konsequenz seinen eigenen Kunstbegriff.<br />

„Jeder Mensch hat jeden Tag die Möglichkeit,<br />

etwas Positives zu tun. Da braucht er gar nicht die<br />

Hoffnung, sondern er kann einfach nur seine<br />

Wahrnehmung bestätigen.“ 13)<br />

12) Lunau, Sybille-Kathrin: Kunst zwischen Pathologie und Erlösung - Zur Anwendung und Erweiterung der Kunst bei Franz Rosenzweig und<br />

<strong>Joseph</strong> <strong>Beuys</strong>, Münster 1997. S.185.<br />

13) <strong>Joseph</strong> <strong>Beuys</strong>, S. 262<br />

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