Taschenstatistik der Schweiz 2012 - Bundesamt für Statistik
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Wirtschaftliche und soziale Situation <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
Ungleichheiten bei <strong>der</strong> Einkommensverteilung<br />
Die Ungleichheiten bei <strong>der</strong> Einkommensverteilung werden auf <strong>der</strong><br />
Basis des verfügbaren Äquivalenzeinkommens analysiert. Dieses wird<br />
berechnet, indem die obligatorischen Ausgaben vom Bruttoeinkommen<br />
des Haushalts abgezogen werden und das sich daraus ergebende<br />
verfügbare Einkommen durch die Äquivalenzgrösse des Haushalts<br />
dividiert wird. Das verfügbare Äquivalenzeinkommen ist demnach ein<br />
Index <strong>für</strong> den Lebensstandard <strong>der</strong> einzelnen Personen, unabhängig<br />
davon, in welchem Haushaltstyp sie wohnen.<br />
Im Jahr 2010 war das verfügbare Äquivalenzeinkommen <strong>der</strong> wohlhabendsten<br />
Personen (20% <strong>der</strong> Bevölkerung) 4,3-mal höher als jenes<br />
<strong>der</strong> am schlechtesten gestellten Personen (20%).<br />
Finanzielle Armutsgefährdung<br />
Vereinbarungsgemäss setzt die Europäische Union die Armutsgefährdungsschwelle<br />
bei 60% des Medians des verfügbaren Äquivalenzeinkommens<br />
an. Armut wird somit als eine Form <strong>der</strong> Ungleichheit<br />
betrachtet: Ob eine Person als armutsgefährdet gilt, hängt also nicht<br />
allein von ihrer eigenen wirtschaftlichen Situation ab, son<strong>der</strong>n auch<br />
von jener <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Personen im entsprechenden Land.<br />
Zur Veranschaulichung: Die Armutsgefährdungsschwelle lag 2010 bei<br />
28 540 Franken pro Jahr <strong>für</strong> eine Einzelperson und bei 59 935 Franken<br />
pro Jahr <strong>für</strong> zwei Erwachsene mit zwei Kin<strong>der</strong>n unter 14 Jahren.<br />
Im Jahr 2010 waren 14,2 Prozent <strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> lebenden Bevölkerung<br />
armutsgefährdet, d.h. fast jede siebte Person. Zu den am<br />
stärksten armutsgefährdeten sozialen Gruppen gehören Personen in<br />
Einelternfamilien o<strong>der</strong> kin<strong>der</strong>reiche Familien, 65-Jährigen und Älteren,<br />
insbeson<strong>der</strong>e wenn sie alleine leben, Erwachsene ohne nachobligatorische<br />
Ausbildung, und schliesslich Kin<strong>der</strong> von 0 bis 17 Jahren.<br />
Armutsgefährdung und materielle Entbehrungen 2010<br />
nach verschiedenen soziodemografischen Merkmalen<br />
Armuts- Gesamtbevölkerung<br />
gefährdungsquote<br />
Quote <strong>der</strong><br />
materiellen Entbehrung<br />
0–17 Jahre<br />
18–24<br />
25–49<br />
Grenzen des 95%- 50–64<br />
Vertrauensintervalls 65 und älter<br />
<strong>Schweiz</strong>erinnen<br />
Auslän<strong>der</strong>innen<br />
<strong>Schweiz</strong>er<br />
Auslän<strong>der</strong><br />
Auslän<strong>der</strong> von ausserhalb Europas<br />
Obligatorische Schule<br />
Erwerbslose<br />
1<br />
Einzelperson ab 65 Jahre<br />
1<br />
2 Erwachsene, wovon mind. 1 ab 65 Jahre<br />
1<br />
Einelternfamilie mit Kind(ern)<br />
1<br />
2 Erwachsene mit 3+ Kin<strong>der</strong>n<br />
0%<br />
1 Personen in einem Haushalt, <strong>der</strong> diese Merkmale aufweist<br />
10% 20% 30% 40%<br />
BFS, <strong>Taschenstatistik</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>2012</strong> 47