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PEc PoD SNěžKoU - veselý výlet

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WocHENENDHäUSLER UND<br />

DER LUSTIGE AUSFLUG<br />

2 3<br />

Pavel Štecha, ‚Wochenendhäusler‘ aus der Siedlung Suchý Důl, trug wesentlich<br />

zum Gepräge des Lustigen Ausflugs bei. Bohdan Holomíček knipste ihn 2002<br />

beim Fotografieren der Freunde des VV bei der Kapelle St. Anna in Temný Důl.<br />

Der Wochenendhäusler und Fotograf Ctibor Košťál zog seiner Berghütte in Horní<br />

Lysečiny zuliebe nach Trutnov um und machte das Riesengebirge zum<br />

Hauptthema seines Schaffens.<br />

Der Wochenendhäusler Andrej Krob inszeniert auf der Wiese vor seiner Hütte<br />

eine Theatervorstellung. Vergangenen August führte das Theaterensemble‚Divadlo<br />

nad Labem‘ mit dem Wochenendhaus Hrádeček als Kulisse die Commedia<br />

dell’arte „Marktplatz voller Gaukler“ vor.<br />

Der Wochenendhäusler Radko Tásler begeisterte sich bei seinen Riesengebirgs-<br />

aufenthalten für die Speläologie. Im Juni 2008 begleitete er den schwedischen<br />

Umweltminister Andreas Carlgren durch die Unterwelt des Riesengrunds.<br />

Wochenendhäusler aus der Siedlung Stará Hora in Temný Důl beim geselligen<br />

Beisammensein anlässlich der Wallfahrt zur hiesigen St. Annenkapelle. Andrzej<br />

Magala aus dem Berghaus Nr. 14 übersetzt seit 1992 die Texte des Veselý <strong>výlet</strong><br />

ins Polnische.<br />

Wochenendhäusler nicht nur aus dem Ostriesengebirge sind treue Leser und Besucher des Lustigen Ausflugs. Wir<br />

treffen sie aber auch bei unseren Arbeiten im Gelände, bei unseren bauhistorischen Forschungen und auch bei Reparaturen<br />

an ihren Häusern. Geselliges Beisammensein im Wochenendhaus auf der Enklave Velké Tippeltovy boudy mit<br />

Zuzana und Kristýna Šulcová, mit Blick auf die abendliche Schneekoppe hinter den Fensterscheiben.<br />

Das ‚Chalupaření‘ ist ein schwer übersetzbares tschechisches Phänomen. Es beschreibt<br />

die Tatsache, dass viele Tschechen ein altes Haus zumeist im Gebirge ihr Eigen nennen,<br />

das ihnen sozusagen zur zweiten Heimat wird. Zu Zwecken dieses Artikels nennen wir es<br />

zwanglos ‚Wochenendhäuslern‘ und die ‚Chalupáři‘ ‚Wochenendhäusler‘.<br />

Die Wochenendhäusler machten sich um die Bewahrung der Kulturlandschaft des Riesengebirges<br />

verdient, unseren Erfahrungen zufolge ist jedoch auch ihr intellektueller Bei-<br />

trag für dieses entwurzelte Gebiet von nicht minder großer Bedeutung. Wir sind froh, dass<br />

wir unter ihnen eine ganze Reihe kreativer Menschen und Freunde gefunden haben. Von<br />

grundsätzlicher Bedeutung war das Treffen mit Pavel Štecha. Der Fotograf, Pädagoge an<br />

der FAMU und nach der samtenen Revolution auch Hochschulprofessor an der UMPRUM<br />

in Prag schaffte sich in den 60er Jahren zusammen mit Ehefrau Alice in Horní Maršov in<br />

der abgelegenen Siedlung Dörrengrund / Suchý Důl ein Berghaus an. Er war der erste,<br />

der in den 80er Jahren Interesse an unserer Arbeit bekundete, seine Wertschätzung über<br />

die Gründung der Sammlung und die Präsentation historischer Fotografien zum Ausdruck<br />

brachte und die Aktivitäten des Lustigen Ausflugs aktiv unterstützte. Das Interesse des<br />

älteren und respektierten Künstlers ermunterte uns. Bei unseren späteren Skiausflügen,<br />

Radtouren und Weltreisen schlossen wir feste Freundschaft. Sein viel zu früher Tod im<br />

Jahre 2004 traf uns zutiefst. Pavel Štecha war der anerkannteste Architekturfotograf in<br />

Tschechien, auch deshalb kannte er viele Top-Architekten, die ihre Werke gerade von<br />

ihm fotografiert haben wollten. Er machte uns mit zahlreichen interessanten Menschen<br />

bekannt, unter anderem auch mit namhaften Architekten. So brachte er in den 80er Jah-<br />

ren den bekannten Globetrotter und Architekten Martin Rajniš mit in den Veselý Výlet,<br />

den wir dann viele Jahre später baten, zusammen mit seinem Kollegen Patrik Hofmann,<br />

die interessante und umweltfreundliche neue Tschechische Poststelle auf dem Gipfel der<br />

Schneekoppe zu entwerfen.<br />

Radko Tásler Senior ging nach Kriegsende aus dem heimatlichen Police nad Metují<br />

nach Prag, um hier Geologie zu studieren. Bei Arbeiten an der geologischen Karte des Riesengebirgsvorlandes<br />

nutzte er das Berghaus im Ort Ober Kolbendorf / Horní Lysečiny als<br />

Ausgangsbasis, wo er später auch jeden freien Moment mit der Familie verbrachte. Schon<br />

bald wurde ihm klar, dass es seine Söhne Radko und Pavel dank der häufigen Aufenthalte<br />

im Riesengebirge viel mehr in die Natur, als in die Großstadt zieht. Um zu vermeiden, dass<br />

sie auf eigene Faust Exkursionen in die Unterwelt unternehmen, bat er seine Freunde<br />

aus der Speläologengruppe von Bozkov, seine beiden Söhne in ihre Erkundungen einzubeziehen.<br />

Und so kam es, dass die beiden Tásler-Söhne in den 70er Jahren zusammen<br />

mit dem Trupp des erfahrenen Höhlenforschers Josef Řehák die ‚Rübezahlhöhle‘ und die<br />

‚Zoll-Höhle‘ im Kalkbruch von Albendorf / Albeřice entdeckten. Damals trafen wir uns zum<br />

ersten Mal im ‚Zoll-Kalkbruch‘ und die schlammverschmierten Prager Burschen kamen<br />

uns dabei recht seltsam vor. Radko und ich kamen uns dann erst auf der Prager Universität<br />

für Naturwissenschaften näher, damals fuhr er aber nur als Wochenendhäusler ins<br />

Riesengebirge. Aber gleich nach beendetem Studium zog er nach Trutnov und anschlie-<br />

ßend nach Svoboda nad Úpou um, wo er bis heute lebt. Der Name Tasler steht übrigens<br />

auch im ältesten Namensverzeichnis der Besiedler des Aupatals aus dem Jahre 1644 und<br />

so ist mehr als wahrscheinlich, dass Radko, anschließend Pavel und zu guter Letzt auch<br />

ihre Eltern in die Gegend ihrer Vorahnen zurückkehrten. 1990 entdeckte die inzwischen<br />

professionelle Speläologengruppe Speleo Albeřice unter der Leitung von Radko Tásler<br />

im Gebirge Owen auf Neuseeland eine der größten Höhlen der Welt – die Höhle ‚Bohemia‘.<br />

Im tschechischen Riesengebirge erforschte diese Gruppe alle alten Grubenwerke,<br />

der hervorragendste Beweis ihrer Tätigkeit ist die Erschließung des uralten Bergwerkes<br />

‚Kovárna – Bergschmiede‘ im Riesengrund für die Öffentlichkeit im Jahre 2004. Die lang-<br />

jährige Zusammenarbeit mit dem Veselý <strong>výlet</strong> setzt sich nun mit der Ausstellung „unterirdi-<br />

scher“ Fotografien von Radko Tásler aus dem Riesengebirge und aus aller Welt fort, die für<br />

Mai 2011 in der Galerie des Veselý <strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou geplant ist. Aus Anlass der<br />

Erweiterung des Besucherrundganges durch die Unterwelt des historischen Bergwerks<br />

‚Bergschmiede‘ ist auch ein Artikel in der Sommerausgabe des Lustigen Ausflugs geplant.<br />

Echte Hochgebirgswelt lernte Ctibor Košťál erstmals im Jahre 1985 kennen – bei unserer<br />

Expedition ins Fan-Gebirge in Tadschikistan. Von dieser Reise machte er brillante<br />

Fotografien und so nehmen wir diesen ehemaligen Elektroingenieur seither immer als unseren<br />

Hausfotografen mit. Seine Eltern gehörten zu der Truppe aus Police nad Metují, die<br />

leer stehende Häuser in Horní Lysečiny in Beschlag nahm‘. Für die Košťál‘s blieb zwar<br />

die größte, aber auch meistbeschädigte übrig. Weil es Ctibor leid wurde, so weit zu dem<br />

reparaturbedürftigen Haus fahren zu müssen, zog er kurzum nach Trutnov um – und das<br />

Riesengebirge wurde ihm zur Hauptinspirationsquelle. Mit dem Veselý Výlet arbeiteter<br />

seit dessen Gründung im Jahre 1992 zusammen und er war es auch, der für das nahezu<br />

vergriffene Buch ‚Riesengebirgslandschaft in hundertjähriger Wandlung‘ die neuzeitlichen<br />

vergleichenden Fotografien beschaffte. Sein letzter Streich war die Dokumentierung des<br />

Treffens des Riesengebirgsadels bei der Wiesenbaude im Juni 2010.<br />

Beim Treffen der Polnisch-Tschechoslowakischen Solidarität im März 1990 unweit<br />

von Kłodzko übersetzten Eva und Andrzej Magala den Abschlussentwurf zur Öffnung der<br />

Staatsgrenze. Bei der Debatte überraschte mich, dass sie in Marschendorf / Horní Maršov<br />

in der Siedlung Altenberg / Stará Hora eine Hütte ihr Eigen nannten, in die Eva schon<br />

seit ihrer Geburt fuhr. Der Bohemist Andrzej war nämlich im Polnischen Kulturzentrum in<br />

der Prager Jindřišská- Straße beschäftigt, das wir in den 80er Jahren gern besuchten, um<br />

etwas freiere Kultur einzuatmen. Heute ist er Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften<br />

und wir sind ihm sehr dankbar für den Impuls vom Juni 1992, den Lustigen Ausflug auch in<br />

Polnisch herauszugeben. Anfangs erschien er nur als verkürzte Zusammenfassung, ab der<br />

19. Ausgabe im Jahre 2002 gestalten wir gemeinsam die vollwertige polnische Version<br />

der Saisonzeitschrift. Nicht zuletzt half Andrzej Magala bei der Übersetzung zahlreicher<br />

Broschüren, Karten, gedruckter Wanderführer und mehr als 200 Informationstafeln an<br />

verschiedensten Wanderlehrpfaden, auf denen wir als erste in der Region auch die polnische<br />

Sprache durchsetzten. Dank der polnischen Version des Veselý <strong>výlet</strong> haben wir<br />

nun auch an der Nordseite des Riesengebirges viele neue Freunde und Partner gefunden.<br />

Das wohl bekannteste ‚Wochenendhaus‘ in Tschechien ist das ‚Hrádeček‘ im nahen Vorland<br />

des Ostriesengebirges. Es war Andrej Krob aus dem benachbarten Bauernhaus, der<br />

den Expräsidenten Václav Havel vor 45 Jahren auf das zum Verkauf angebotene Haus aufmerksam<br />

machte. Beiden wurden die Ferienhäuser in den 70er Jahren zur unfreiwilligen<br />

Heimstätte. Václav Havel arbeitete als Brauereiarbeiter in der Brauerei von Trutnov und Andrej<br />

Krob montierte in der ganzen Umgebung, u.a. auch auf der Böhmischen Baude Fensterdichtungen.<br />

Im ‚Hrádeček‘ entstand unter anderem auch der Text der Charta 77, die<br />

spätere Petition „Einige Sätze“ und hier trafen sich die Befürworter freiheitlicher Kultur und<br />

Politik. Unter bereits völlig anderen Umständen empfing Präsident Havel später den UN-<br />

Generalsekretär oder auch die US-Außenministerin im ‚Hrádeček‘. Dank der ‚Wochenendhäuslerei‘<br />

von Andrej Krob konnten wir in Janské Lázně, Mladé Buky, Trutnov, im Rodinný<br />

výčep bei Náchod und auch direkt auf beim Hrádeček in Darbietung des Theaters ‚Na tahu‘<br />

wohl alles aus dem Schaffen des bekanntesten Wochenendhäuslers Václav Havel sehen.<br />

Die Informationszentren des Veselý <strong>výlet</strong> mit Galerie und Souvenirgeschäft in-<br />

Pec pod Sněžkou oder in Temný Důl sollen einen Besuch im Ostriesengebirge leichter und<br />

erkenntnisreicher machen. Hier finden Sie News aus der Region, unentgeltliche Informationsprospekte,<br />

Wanderkarten und -führer für das Riesengebirge und dessen Umgebung,<br />

frankierte Ansichtskarten, viersprachige Videokassetten über das Riesengebirge, deutsche<br />

und tschechische Bücher, Kinderbücher nicht ausgenommen. Für Sammler halten<br />

wir Wandermarken, Abzeichen, Aufkleber, Wanderstockmarken und sonstige nette Mitbringsel<br />

bereit. Vor der Rückreise lohnt es sich, hier ein originelles Geschenk oder Souvenir<br />

zu erstehen. Die Auswahl ist groß – kleine Bildchen, Fotografien, beliebte Rübezahlfiguren<br />

und -marionetten, Sammlersteine, Anhänger sowie an den Riesengebirgsaufenthalt<br />

erinnernde T-Shirts. Aber auch beliebte Liköre und Heiltränke aus dem Riesengebirge<br />

sind hier zu haben. Wir bieten Ihnen die üblichen Informationen, sind Ihnen aber auch<br />

gern bei der Programmauswahl und der Unterkunftssuche im Tal unter der Schneekoppe<br />

behilflich. Während der ganzen Öffnungszeit ist im Veselý <strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou öffentliches<br />

Internet zugänglich. Wechselstuben runden das Angebot der Informationszentren<br />

ab. Ältere Ausgaben des Veselý <strong>výlet</strong> kann man sich auf unseren Webseiten ansehen,<br />

übriggebliebene Druckausgaben liegen im VV in Temný Důl aus.<br />

Die Pension Veselý <strong>výlet</strong> in Temný Důl steht inmitten schöner Natur, umgeben von<br />

vielen Kulturdenkmalen. Direkt vor dem Haus halten im Sommer Radwanderbusse und im<br />

Winter Skibusse, untergebrachte Gäste können das ganze Jahr über auf dem Parkplatz<br />

am Infozentrum parken. Solide ausgestattete Zimmer, kostenloser WiFi Internetanschluss,<br />

Sauna, Whirlwanne, eine große Halle inklusive Anbauküche und ein reichhaltiges Frühstück<br />

machen den Urlaub zum Genuss. Auf unseren Webseiten finden sie alles, was sie<br />

brauchen – eine Preisliste, entspr. Buchungsformulare und sonstige Informationen über<br />

die vom Veselý <strong>výlet</strong> angebotenen Dienstleistungen. Auf den Webseiten des Veselý Výlet<br />

sind jedoch auch Kontakte zu Pensionen, Hotels, Bergbauden und Privatunterkünften in<br />

Horní Maršov und Pec pod Sněžkou zu finden.<br />

Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Geschäft Veselý <strong>výlet</strong><br />

in Pec pod Sněžkou Nr. 196, PLZ 542 21, Tel.:00420 499 736 130.<br />

Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Pension Veselý <strong>výlet</strong> in<br />

Temný Důl Nr. 46, Horní Maršov, PLZ 542 26, Tel.: 00420 499 874 298, Fax<br />

499 874 221.<br />

Beide sind von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet. Sie können sich auch auf Deutsch<br />

und Englisch verständigen.<br />

Pension Veselý <strong>výlet</strong> in Temný Důl bietet Unterkunft mit Frühstück in Zweiund<br />

Dreibettzimmern sowie Apartments, telefonische Reservierung im Info-<br />

Zentrum. Weitere Informationen zur Unterkunft in der Pension senden wir ihnen<br />

auf Wunsch per Post oder E-Mail.<br />

E-Mail: info@veselyvylet.cz www.veselyvylet.cz

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