Rahmenkonzept Haus Furttal (PDF) - Stiftung Dihei
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Sozialpädagogisches Wohnen für Kinder und Jugendliche<br />
H A U S F U R T T A L<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong><br />
Esther und Bruno Brunner<br />
Oberdorfstrasse 52<br />
8114 Dänikon<br />
Tel. 044 844 44 13<br />
Fax 044 844 49 35<br />
furttal@stiftungdihei.ch<br />
www.furttal.stiftungdihei.ch<br />
<strong>Rahmenkonzept</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorbemerkung<br />
1. Kurzporträt 5<br />
2. Hintergrund und allgemeine Ziele 6<br />
2.1 Hintergrund und Ziel<br />
2.2 Leitbild<br />
3. Standort und Geschichte der Institution 7<br />
3.1 Standort<br />
3.2 Geschichte<br />
4. Zielgruppe 8<br />
4.1 Umschreibung der Zielgruppe<br />
4.2 Ausschlusskriterien<br />
5. Angebot 9<br />
5.1 Leistung und Betreuungsangebot<br />
5.1.1 Verlässliche Beziehungsangebote<br />
5.1.2 Strukturiertes Alltagsgeschehen<br />
5.1.3 Freizeitgestaltung<br />
5.1.4 Ferien<br />
5.1.5 Gesundheit<br />
5.1.6 Schule<br />
5.2 Organisation<br />
5.2.1 Öffnungszeiten<br />
5.2.2 Ferienregelung<br />
5.2.3 Betreuungspersonen, Familiengrösse und Stellenplan<br />
5.2.4 Sicherheitskonzepte<br />
5.2.5 Beschwerden<br />
5.3 Aufenthaltsplanung<br />
5.4 Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie<br />
6. Aufenthaltsgestaltung 12<br />
6.1 Aufnahmeverfahren<br />
6.1.1 Platzierungsgrundlagen<br />
6.1.2 Anmeldevorgang<br />
6.1.3 Leistungsvereinbarung<br />
6.2 Erziehungsplanung<br />
6.2.1 Erziehungsplanung, Evaluation und Standortbestimmung<br />
6.2.2 Aktenführung, Datenschutz<br />
6.3 Eintritts- und Kernphase<br />
6.3.1 Eintrittsphase<br />
6.3.2 Kernphase<br />
6.4 Austrittsplanung<br />
6.4.1 Ablauf der Austrittsphase<br />
6.4.2 Umplatzierung<br />
6.4.3 Umgang mit Mündigkeit<br />
6.4.4 Nachbetreuung<br />
- 2 -
7. Organisation 15<br />
7.1 Trägerschaft<br />
7.1.1 Organigramm der Trägerschaft<br />
7.1.2 Adressen<br />
7.2 Personal<br />
7.2.1 Aufgaben, Kompetenzen der <strong>Stiftung</strong> DIHEI und der <strong>Haus</strong>-Leitung<br />
7.2.2 Zusammenarbeit, Qualifikation und Personalentwicklung<br />
8. Liegenschaft/Standort 16<br />
8.1 Gebäude und Nutzung<br />
9. Finanzierung 17<br />
9.1 Pauschalen und Nebenkostenregelung<br />
10. Aufsichtsstellen 17<br />
10.1 Bewilligung und Aufsicht<br />
10.1.1 Interne Aufsichtsstelle<br />
10.1.2 Externe Aufsichtsstelle<br />
Anhang 18<br />
I Lebenslauf/Qualifikationen<br />
- 3 -
Vorbemerkung<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> ist eine professionell geführte sozialpädagogische<br />
Grossfamilie. Sie gehört zur <strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
und untersteht den Leistungs- und Qualitätsanforderun gen<br />
der <strong>Stiftung</strong>, welche diese überprüft und nach aussen garantiert.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> DIHEI führt weitere 3 Grossfamilien,<br />
4 Sozialpädagogische Familien sind der <strong>Stiftung</strong> zusätzlich<br />
angeschlossen.<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> wird von Esther und Bruno Brunner zusammen<br />
mit Mitarbeitern geführt. Das Leiterpaar lebt in<br />
einem familiennahen System zusammen mit den Kindern,<br />
welche nicht in ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können.<br />
Der Einfachheit halber benutzen wir im ganzen Konzept<br />
für unsere Klientel den Ausdruck «Kinder», womit auch<br />
Jugendliche gemeint sind. Wir wenden die männliche<br />
Redeform an, wobei auch die weibliche gemeint ist.<br />
Beim Foto auf dem Titelblatt handelt es sich um ein<br />
Symbolbild. Die abgebildeten Kinder sind nicht vom<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong>.<br />
- 4 -
1 Kurzporträt<br />
Adresse<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong><br />
Esther und Bruno Brunner<br />
Oberdorfstrasse 52<br />
8114 Dänikon<br />
Tel. 044 844 44 13<br />
Fax 044 844 49 35<br />
furttal@stiftungdihei.ch<br />
www.furttal.stiftungdihei.ch<br />
Leitung<br />
Esther und Bruno Brunner<br />
Trägerschaft<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
www.stiftungdihei.ch<br />
Angebot<br />
8 Wohnplätze für Kinder im Aufnahmealter zwischen 6 – 11 Jahren<br />
Anerkennung<br />
Als Sozialpädagogische Grossfamilie, Kategorie Kinderheime,<br />
beim Amt für Jugend- und Berufsberatung des Kanton Zürich<br />
- 5 -
2 Hintergrund und allgemeine Ziele<br />
2.1 Hintergrund und Ziel<br />
Den primären Auftrag sehen wir darin, Kindern ein Zuhause<br />
zu bieten, das eine angemessene und ganzheitliche<br />
Entwicklung zulässt und begünstigt. Die Kinder sollen<br />
die Möglichkeit haben, sich zu selbständigen, verantwortungsbewussten<br />
und sozialkompetenten Menschen zu<br />
entwickeln. Unser Ziel ist es, dass die Heranwachsenden<br />
Selbstsicherheit gewinnen und die notwendigen Fertigkeiten<br />
erlernen, um sich vollständig in die Gesellschaft<br />
integrieren zu können.<br />
Wir sehen das Kind als ein einzigartiges Individuum, dessen<br />
genetische Anlagen und Vergangenheit nicht verändert<br />
werden können, wohl aber die Einstellungen und<br />
Haltungen und damit verbundene Verhaltensweisen.<br />
Wie alle Mitarbeitenden und Verantwortlichen der <strong>Stiftung</strong><br />
DIHEI bekennen wir uns zum christlichen Glauben.<br />
Unsere ethischen und moralischen Werte gründen darauf.<br />
Gegenüber anderen religiösen, sozialen, kulturellen oder<br />
politischen Hintergründen verhalten wir uns neutral.<br />
2.2 Leitbild<br />
Der Familie kommt in unserer Gesellschaft grosse Bedeutung<br />
zu. In diesem konstanten und geschützten Rahmen,<br />
dem damit verbundenen sozialen Miteinander,<br />
können Vertrauen, Achtung, gegenseitige Hilfe, Verbindlichkeit<br />
und Verantwortung aufgebaut werden. Auf dieser<br />
Überzeugung aufbauend sind alle Häuser der <strong>Stiftung</strong><br />
familien nah konzipiert.<br />
Das Zusammenleben in einer familiären Struktur ist eine<br />
geniale Chance, sich das nötige Rüstzeug für die spätere<br />
Lebensphase als Erwachsener zu holen. Es bietet alles,<br />
um gleichzeitig Wurzeln schlagen zu können und Flügel<br />
zu erhalten. In unserer Familiengemeinschaft wollen wir<br />
ermutigen, uns in Toleranz üben und konsequent, aufrichtig<br />
und ehrlich miteinander umgehen. Wir versu chen<br />
auch, einen offenen, konstruktiven Umgang mit Meinungsverschiedenheiten<br />
und Konflikten zu pflegen. Weiter<br />
stehen Werte wie Achtung, gegenseitige Wertschätzung,<br />
Liebe, Versöhnung und ein mutiges Vorwärtsgehen<br />
in die Zukunft im Mittelpunkt unseres Zusammenlebens.<br />
Jedes Kind ist für uns wertvoll, einzigartig und begabt.<br />
Die uns anvertrauten Kinder sollen sich im fami liären<br />
Rahmen wohlfühlen, ernstgenommen und angenommen<br />
- 6 -<br />
wissen. Dazu gehört auch, Eigenverantwortung für sich<br />
persönlich und Mitverantwortung für die Gruppe als Ganzes<br />
zu übernehmen. Im Erleben und Lernen soll auch der<br />
Humor nicht zu kurz kommen.<br />
Wir sehen in der christlichen Kultur und deren Werten<br />
ein Vorbild von Wertschätzung eines jeden Menschen sowie<br />
verlässliche Regeln für ein funktionierendes Zusammenleben.<br />
Wir reden von der Möglichkeit, dass eine Beziehungspflege<br />
mit Gott den Menschen stärken und ihm<br />
helfen kann, auch schwierige Situationen und Lebensumstände<br />
zu meistern. Wir leben den Kindern den christlichen<br />
Glauben vor im Vertrauen, dass durch liebevolle<br />
und konsequente Beziehung die Wertvorstellungen und<br />
Haltungen des Kindes positiv beeinflusst werden können.<br />
Die Beziehung zu Gott leben wir in grosser Achtung vor<br />
der persönlichen Entscheidungsfreiheit des Kindes, im<br />
Wissen, dass es gänzlich andere Lebenskonzepte gibt,<br />
die wir respektieren.<br />
Kinderrechte verstehen wir als Menschenrecht und wir<br />
fühlen uns den Standards der ausserfamiliären Betreuung<br />
verpflichtet in Übereinstimmung mit Quality4Children<br />
(www.quality4children.info): «Kinder, die nicht bei ihren<br />
Eltern aufwachsen können, müssen die Möglichkeit erhalten,<br />
ihre Zukunft so zu gestalten, dass sie zu selbstbewussten,<br />
unabhängigen und aktiven Mitgliedern der<br />
Gesellschaft heranwachsen, indem sie in einem unterstützenden,<br />
schützenden und fürsorglichen Umfeld leben,<br />
das die volle Entfaltung ihres Potenzials fördert, unabhängig<br />
von religiöser und kultureller Zugehörigkeit. Die<br />
Betreuung des Kindes soll seinen Bedürfnissen und seiner<br />
Lebenssituation entsprechen und sein ursprüngliches<br />
soziales Umfeld berücksichtigen. Das Kind wird befähigt,<br />
Entscheidungen aktiv mit zu treffen, die direkten Einfluss<br />
auf sein Leben haben.»<br />
Unser Leitsatz für das <strong>Haus</strong> lautet:<br />
«Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern (Erziehern)<br />
bekommen: Wurzeln solange sie klein sind,<br />
und Flügel, wenn sie grösser werden.»<br />
J.W. von Goethe<br />
Starke Wurzeln geben uns Halt, Sicherheit, Gewissheit,<br />
Ruhe und Kraft. Flügel lassen uns hinauswagen über das<br />
Alltägliche, eigene Wünsche und Träume verwirklichen<br />
und Bestehendes in Frage stellen.
3 Standort und Geschichte der Institution<br />
3.1 Standort<br />
Unser modernes 14-Zimmer-<strong>Haus</strong> befindet sich im oberen<br />
Dorfteil an der Waldgrenze von Dänikon. Das Dorf zählt<br />
zirka 1900 Einwohner und bietet eine geeignete Infrastruktur:<br />
Kindergarten, Primarschule, gute Einkaufsgelegenheiten<br />
und unterschiedliche Vereine. Mit Bus und<br />
Bahn sind Zürich und Baden gut zu erreichen. Viel Natur<br />
und Waldgebiete unterstreichen den ländlichen Charakter.<br />
Zu Fuss erreicht man durch den Wald ein gemütliches<br />
Restaurant mit schönem Ausblick. Mit dem Velo ist man<br />
schnell am idyllischen Katzensee. Das <strong>Haus</strong> selber liegt<br />
in einer verkehrsruhigen Sackgasse.<br />
Anreise<br />
Individualverkehr<br />
Von Zürich: Autobahn in Zürich – Affoltern Richtung Regensdorf<br />
verlassen. Wehntalerstrasse bis zum ersten<br />
Lichtsignal in Regensdorf benutzen. Links in die Adlikerstrasse<br />
einbiegen und via Riedthof- und Moosäckerstrasse<br />
bis zur neuen Dällikerstrasse durchfahren. Via Dällikon<br />
nach Dänikon durchfahren. Eingangs Dänikon folgt links<br />
die Oberdorfstrasse. Nach ca. 400 m aufwärts, findet sich<br />
das <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> rechts hinter einer neuen Überbauung.<br />
Besucher aus der Westschweiz erreichen uns auch via<br />
Wettingen, Würenlos, Hüttikon, Dänikon.<br />
Öffentlicher Verkehr<br />
Via S-Bahn nach Regensdorf – Watt. Bus 491 Richtung<br />
Hüttikon bis Dänikon benutzen. Das <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> befindet<br />
sich an der Oberdorfstrasse ca. 400 m die Strasse hoch<br />
rechterhand.<br />
Feldstrasse<br />
Wettingen<br />
Post<br />
Unterdorfstrasse<br />
Mühlegasse<br />
Dänikon<br />
Hauptstrasse<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Dihei</strong><br />
Oberdorfstrasse 52<br />
Alte Landstrasse<br />
Oberdorfstrasse<br />
Traubenweg<br />
Regensdorf<br />
Lettenstrasse<br />
Rainhaldenstrasse<br />
- 7 -<br />
3.2 Geschichte<br />
Die Liegenschaft an der Oberdorfstrasse 52 in Dänikon<br />
wurde 1997 speziell für den Zweck einer Grossfamilie erstellt<br />
und seither als solche geführt. Seit Sommer 2007<br />
bewohnen wir als Leiterpaar mit unserer eigenen Tochter<br />
und den Pflegekindern das <strong>Haus</strong>. Nach langen Jahren der<br />
Berufs- und Lebenserfahrung und nach Gründung unserer<br />
eigenen Familie waren wir motiviert, uns als Familie in<br />
diese ganzheitliche Aufgabe hinein zu wagen.<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> steht in enger Verbindung zu den 3 weiteren<br />
der <strong>Stiftung</strong> DIHEI zugehörigen Grossfamilien so -<br />
wie 4 assoziierten Sozialpädagogischen Familien (SoFa).<br />
Allgemeine Informationen zur <strong>Stiftung</strong> DIHEI und den<br />
verschiedenen Häusern können unter der Webseite<br />
www.stiftungdihei.ch abgerufen werden.
4 Zielgruppe<br />
4.1 Umschreibung der Zielgruppe<br />
Wir nehmen 8 Jungen und Mädchen im Alter von 6 – 11<br />
Jahren aus der ganzen Deutschschweiz auf und bieten ihnen<br />
ein Zuhause auf Zeit. Eine Fremdplatzierung mit eher<br />
langfristiger Perspektive ist für sie angebracht und kann<br />
aufgrund folgender Schwierigkeiten zustande gekommen<br />
sein:<br />
• Probleme in der Herkunftsfamilie<br />
• Bindungsstörungen<br />
• Verhaltensauffälligkeiten<br />
• Lernschwierigkeiten<br />
• Entwicklungsrückstände<br />
• Psychische Schwierigkeiten<br />
• Drohende Vernachlässigung/Verwahrlosung<br />
Die Kinder müssen in der Lage sein, die öffentliche Schule<br />
zu besuchen, etwa in einer Regel- oder Kleinklasse, allen-<br />
falls in einer Sonder- oder Privatschule. Die Religionszugehörigkeit<br />
spielt keine Rolle. So sind auch Kinder<br />
mit einer Zugehörigkeit zu einer anderen als der christlichen<br />
Glaubensüberzeugung und einem anderen Kulturkreis<br />
bei uns willkommen. In einem solchen Falle werden<br />
bei Eintritt Abmachungen getroffen, damit die Kinder ihre<br />
Religion leben können. Desgleichen erwarten wir von<br />
diesen Kindern und ihren Eltern, dass sie unsere christliche<br />
Grundhaltung respektieren. Wir begleiten die Kinder<br />
und Jugendlichen bis sie reintegriert werden können<br />
oder, wenn dies notwendig ist, bis zur Volljährigkeit und<br />
Selbstständigkeit. Auf einen erfolgreichen Abschluss der<br />
Ausbildung legen wir grossen Wert.<br />
- 8 -<br />
4.2 Ausschlusskriterien<br />
Kinder, die nur kurzfristig für wenige Wochen platziert<br />
werden müssen, finden keine Aufnahme. Folgende Kriterien<br />
können zu einem Ausschluss führen:<br />
• Untragbarkeit in der öffentlichen Schule, Ausschluss<br />
aus der öffentlichen Schule<br />
• Suchtmittelabhängigkeit<br />
• Gewaltvorkommen<br />
• Psychische Erkrankung, welche in der Grossfamilienstruktur<br />
nicht getragen werden kann<br />
• Suizidalität
5 Angebot<br />
5.1 Leistung und Betreuungsangebot<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> bietet für 8 Kinder beiderlei Geschlechts<br />
ausserschulische, sozialpädagogische Betreuung und versteht<br />
sich als ein ergänzendes Angebot zu Kinder- und Jugendheimen.<br />
Die Stärken der Grossfamilie liegen in der fachlichen<br />
Kompetenz, der hohen personellen Konstanz und dem<br />
familiären Rahmen, der ein Eingebunden- und Getragensein<br />
mit klaren Regeln und Zuständigkeiten beinhaltet. Die Zusammenarbeit<br />
mit der Herkunftsfamilie ist uns für die Kinder<br />
im Rahmen der Möglichkeiten sehr wichtig.<br />
Unsere Leistungen umfassen Erziehung hin zur Selbstständigkeit.<br />
Dazu gehören das Vermitteln von verschiedensten<br />
Fertigkeiten und einer sinnvollen Lebensgestaltung, die Unterstützung<br />
in schulischen Belangen, als Jugendliche die Berufsfindung<br />
und die Berufsbildung, sei das in Form einer Lehre<br />
oder einer höheren Schulbildung. Externe Fachkräfte wie<br />
Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Heilpädagogen und<br />
Psychologen werden nach Bedarf und in Absprache mit den<br />
einweisenden Behörden zur Förderung der Kinder zugezogen.<br />
Da diese Therapien nicht zum Leistungsumfang des<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> gehören, muss die Übernahme dieser Kosten<br />
vorgängig geklärt werden.<br />
5.1.1 Verlässliche Beziehungsangebote<br />
Grundlage für die Erziehungsarbeit sind für uns verlässliche<br />
Beziehungsangebote. So wohnt die Leiterfamilie mit<br />
den Pflegekindern im selben <strong>Haus</strong> und achtet bei der Einstellung<br />
von weiteren Fachkräften auf eine hohe Verbindlichkeit.<br />
Das familiennahe Umfeld mit professioneller «Elternpräsenz»<br />
soll den heranwachsenden Kindern Halt sowie<br />
gute Chancen bieten, Wurzeln zu schlagen. Die Beziehungsarbeit<br />
beinhaltet alle Aspekte des Aufbauens, Erhaltens,<br />
Pflegens und Förderns. Die Kinder sollen erleben und erfahren,<br />
dass tragfähige Beziehungen durch Höhen und Tiefen<br />
hindurch möglich sind. Ziel ist, die Kinder zu lebenstüchtigen<br />
und sozial kompetenten Menschen zu erziehen, die<br />
gelernt haben auch mit schwierigen Situationen einen konstruktiven<br />
Umgang zu finden.<br />
5.1.2 Strukturiertes Alltagsgeschehen<br />
Neben der Beziehungsarbeit gilt es, einen strukturierten<br />
Alltag zu leben. Wir bewältigen ausser Schule und Lernen<br />
auch einen Teil des <strong>Haus</strong>haltes, arbeiten im Garten und der<br />
Umgebung gemeinsam. Die Kinder sind ihren Fähigkeiten<br />
und ihrem Alter entsprechend in diese Aufgaben einbezogen.<br />
Dadurch erlernen sie nicht nur lebenspraktische Fertigkeiten.<br />
Sie entwickeln auch Gemeinschaftssinn, Selb-<br />
- 9 -<br />
ständigkeit und lernen Verantwortung gegenüber sich<br />
selbst und dem Nächsten zu übernehmen.<br />
5.1.3 Freizeitgestaltung<br />
Wir motivieren unsere Kinder, ihre Freizeit aktiv und interessant<br />
zu gestalten und helfen ihnen, einen Ideenreichtum<br />
zu entwickeln. Wir machen ihnen Vorschläge, wie <strong>Haus</strong><br />
und Umgebungsangebot genutzt werden können.<br />
Für die soziale Integration der Pflegekinder spielen Schule,<br />
Nachbarschaft und Gleichaltrige eine wichtige Rolle. Wir<br />
fördern die Integration im Dorf, indem wir die Kinder ermutigen,<br />
je nach Interesse in einem selbst gewählten Sportverein,<br />
in einer Musikschule oder Jugendgruppe mitzumachen.<br />
Dadurch entstehende Kosten werden, wenn sie den Rahmen<br />
eines Vereinsbeitrags überschreiten, als Nebenkosten beantragt<br />
und verrechnet. Ausserdem motivieren wir die Kinder<br />
zu Verabredungen mit Kindern ausserhalb der Grossfamilie.<br />
Wir sind ein offenes <strong>Haus</strong> und gestatten den Kindern, Kolleginnen<br />
und Kollegen nach <strong>Haus</strong>e einzuladen. Wir begrenzen<br />
den passiven Medienkonsum und fördern Erfahrungen im<br />
Umgang mit natürlichen Elementen.<br />
Der Umschwung bietet viele Gelegenheiten für Spiel und<br />
Sport. Der grosse Sandkasten, die Rutschbahn mit Kletterturm<br />
und Schaukeln sowie der eigene Swimmingpool sind<br />
für die Kinder zum Austoben da. Je nach Jahreszeit gehen<br />
wir Schlittschuhlaufen, Schlitteln, unternehmen Wanderungen,<br />
gehen auf Fahrradtouren, zum Minigolf oder Bowling<br />
spielen. Wir musizieren, basteln, backen, werken, malen,<br />
machen Gesellschafts- und Rollenspiele und lassen so<br />
die Kinder ihre Begabungen entdecken. Diese Aktivitäten<br />
geschehen im Alltag und während den Ferienzeiten.<br />
5.1.4 Ferien<br />
In der Regel verbringen wir zwei Wochen zusammen mit<br />
den Kindern in den Ferien. Eine Woche fahren wir in die<br />
Skiferien, wo alle Kinder Ski oder Snowboard fahren. Die<br />
Sommerferien verbringen wir ganz verschieden, mal auf<br />
dem Bauernhof, mal in der Jugendherberge, einmal in den<br />
Bergen, das andere Mal am Wasser. Falls möglich können<br />
die Kinder auch einen Teil ihrer Ferien bei den Eltern oder<br />
Kontaktfamilien verbringen.<br />
5.1.5 Gesundheit<br />
Die Gesundheit jedes einzelnen Kindes liegt in der Verantwortung<br />
des ganzen Teams. Wir achten auf eine gesunde<br />
Ernährung, ausgewogene Mahlzeiten, auf Hygiene und<br />
regelmäßige Körperpflege, sowie regelmässigen Sport
und Bewegung. Bei Krankheit oder Unfall wird der <strong>Haus</strong>arzt<br />
zugezogen und je nach individueller Absprache mit<br />
der Behörde, die Eltern informiert.<br />
Für die weiblichen Jugendlichen organisieren wir gynäkologische<br />
Untersuchungen und Beratungsgespräche zum<br />
Thema Sexualität und Verhütung, zusätzlich zu den im Alltag<br />
stattfindenden Gespräche über Sexualität, HIV und<br />
Freundschaften für alle Kinder und Jugendlichen.<br />
5.1.6 Schule<br />
Die Kinder besuchen normalerweise die öffentliche Schule<br />
in Dänikon-Hüttikon. Folgende Optionen stehen zur<br />
Verfügung:<br />
• Kindergarten in Dänikon<br />
• Regelklassen der Primarschule mit integrativem Modell<br />
in Dänikon<br />
• Sekundarschule aller Stufen im Nachbardorf Otelfingen<br />
Weitere Informationen unter www.schule-rotfluh.ch<br />
5.2 Organisation<br />
5.2.1 Öffnungszeiten<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> steht den Kindern während 365 Tagen im<br />
Jahr offen. Wenn es die Situation der Herkunftsfamilie zulässt,<br />
verbringt das Kind Wochenenden und Teile seiner<br />
Schulferien im Elternhaus oder bei Verwandten.<br />
5.2.2 Ferienregelung<br />
Bei Ferienabwesenheit des Teams und falls die Kinder<br />
diese Zeit nicht in ihrer Herkunftsfamilie verbringen können,<br />
sind wir um eine Betreuungslösung bemüht (Kontaktfamilie,<br />
Lager). Die dadurch entstehenden Kosten für<br />
eine Kontaktfamilie werden von der Grossfamilie übernommen,<br />
für individuelle Lager wird vorgängig Kostengutsprache<br />
eingeholt.<br />
5.2.3 Betreuungspersonen, Familiengrösse<br />
und Stellenplan<br />
Die Betreuung unserer Kinder geschieht durch fachlich<br />
qualifiziertes Personal mit mehrheitlich sozialpädagogischer<br />
Ausbildung auf dem Niveau von Studienabschlüssen,<br />
Höheren Fachschulen oder berufsverwandten Ausbildungen.<br />
Die Infrastruktur bietet Platz für 8 Pflegekinder ab 6 Jahren<br />
bis zum Abschluss der Ausbildung. Eine günstige<br />
- 10 -<br />
Durchmischung in Alter und Geschlecht wird angestrebt.<br />
Neben einem im <strong>Haus</strong> wohnenden Leiterehepaar werden<br />
weitere qualifizierte Mitarbeiter im Verhältnis 1 Stelle<br />
pro 2 zu betreuende Kinder eingestellt. Personell ist das<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> (Stand Mai 2010) mit einem Leiterehepaar<br />
vollzeitlich, einer Mitarbeiterin mit pädagogischer Ausbildung<br />
zu 90% und einer <strong>Haus</strong>halthilfe zu 10% besetzt.<br />
Bei weiterem Wachstum erhöhen sich die Stellenprozente.<br />
Insgesamt verfügen mindestens zwei Drittel der Mitarbeiter<br />
über eine anerkannte Ausbildung auf dem Niveau<br />
einer Höheren Fachschule. Das Personal wird in Absprache<br />
mit dem Geschäftsleiter rekrutiert und gemäss den<br />
Richtlinien für alle Mitarbeiter der <strong>Stiftung</strong> angestellt<br />
und entlöhnt.<br />
5.2.4 Sicherheitskonzepte<br />
Notfall- und Sicherheitskonzepte dienen dem Schutz aller<br />
anwesenden Personen im <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong>. Abläufe und<br />
Vorgaben sind schriftlich festgehalten. Die zentralen Elemente<br />
der Sicherheits- und Notfallkonzepte sind:<br />
• Ein verlässliches Alarmierungssystem für Notfälle und<br />
Pikettdienst<br />
• Die Zusammenarbeit mit der Polizei, Kinderschutz,<br />
Opferberatungsstellen<br />
• Regelmässige Weiterbildung, welche die fachliche und<br />
bewusste Auseinandersetzung mit Krisensituationen<br />
gewährleistet<br />
Es gibt ein Notfallorganigramm, das die Zuständigkeiten<br />
regelt sowie die Notfallnummern angibt zu Themen wie:<br />
• Medizinische Notfälle<br />
• Missbrauch/Übergriffe<br />
• Gewalt<br />
• Eskalationen mit Kindern, Jugendlichen, Eltern<br />
• Brandschutz<br />
5.2.5 Beschwerden<br />
Wo Menschen zusammenleben, müssen Regelungen getroffen<br />
werden. Diese werden nicht von allen Beteiligten<br />
in gleichem Masse als sinnvoll erachtet. In der Folge kann<br />
es zu Missachtung derselben oder zu Überschreitungen<br />
kommen, was in der Regel eine Konsequenz nach sich ziehen<br />
kann. So entstehen Konflikte, die unter Umständen<br />
nicht mehr durch die betroffenen Parteien alleine gelöst<br />
werden können.<br />
Beschwerden werden zuerst direkt an die zuständige Person<br />
gerichtet (z.B. Kind an die Betreuungspersonen, un-
ter Umständen mit Einbezug des gesetzlichen Vertreters/<br />
Beistands). Beschwerden von Eltern und Versorgern die<br />
Grossfamilie betreffend werden dem Geschäftsleiter der<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI, Andreas Schmidt, vorgetragen.<br />
Finden die Parteien keine Einigung im direkten Gespräch,<br />
können Beschwerden oder Konflikte der nächsthöheren<br />
Instanz vorgetragen werden (Kinder an den Geschäftsleiter,<br />
Eltern und Versorger an den <strong>Stiftung</strong>srat der <strong>Stiftung</strong><br />
DIHEI, Präsidium: Mark Eberli oder Ressort Pädagogik:<br />
Sabine Fürbringer).<br />
Beschwerden den Geschäftsleiter Andreas Schmidt betreffend<br />
werden an ein Mitglied des <strong>Stiftung</strong>srats zur Schlichtung<br />
delegiert.<br />
5.3 Aufenthaltsplanung<br />
Wir unterscheiden Eintritts-, Kern- und Austrittsphase. Ein<br />
Aufenthalt im <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> richtet sich in erster Linie nach<br />
dem persönlichen Entwicklungsstand des Kindes (Eintrittsalter,<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten), dem primären Umfeld<br />
(Zusammenarbeit mit den Eltern, allenfalls anderen<br />
Bezugspersonen wird angestrebt) und auch der aktuellen<br />
<strong>Haus</strong>gemeinschaft (Konstellation).<br />
In der Eintrittsphase geht es im Grundsatz ums gegenseitige<br />
Kennenlernen, sich einleben, anfreunden mit der Klasse<br />
und bewältigen des Schulweges usw. Im Rahmen der Erziehungsplanung<br />
erfolgt gemeinsam mit den Einweisenden<br />
und wenn möglich den Eltern die erste Standortbestimmung.<br />
Dabei werden die Nah- und Fernziele formuliert. In<br />
der Kernphase nach etwa 3 Monaten werden im Rahmen<br />
der Erziehungsarbeit Verpasstes oder gar Verschüttetes<br />
aufgearbeitet und regelmässig evaluiert. Die Beteiligten<br />
werden halbjährlich an die Standortbesprechungen eingeladen.<br />
Schliesslich konzentriert sich die Erziehungsarbeit<br />
in der Austrittsphase auf die Rückkehr in die Herkunftsfamilie<br />
oder der Lebensführung in Selbständigkeit.<br />
Die Austrittsphase beginnt in der Regel mindestens ein<br />
halbes Jahr vor dem geplanten Austritt. Vorzeitige Austritte<br />
sind nicht vorgesehen. Sollte es trotzdem dazu kommen,<br />
werden die Beteiligten schnellstens kontaktiert und<br />
informiert. Wo dies realistisch erscheint, unterstützen wir<br />
eine Rückplatzierung. In diesen Fällen arbeiten wir intensiver<br />
mit den Eltern zusammen, suchen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Beistand deren erzieherische Handlungskompe-<br />
- 11 -<br />
tenz zu stärken z.B. durch persönliche Hilfestellung zur<br />
Ergänzung ihrer Erziehungsstrategien.<br />
5.4 Zusammenarbeit mit<br />
der Herkunftsfamilie<br />
Die Beziehungspflege der Kinder zu den leiblichen Eltern<br />
oder primären Bezugspersonen ist uns wichtig. Wir fördern<br />
diese durch regelmässige Besuche der Kinder bei ihren Eltern<br />
oder realisieren auch in begrenztem Rahmen Besuche<br />
der Eltern in unserem <strong>Haus</strong>, wenn die erste Variante nicht<br />
denkbar ist. Wir gehen davon aus, dass ein Zusammenhang<br />
besteht zwischen der Beziehung zu den leiblichen Eltern<br />
und dem Entwicklungspotenzial der Kinder. Eine realistische<br />
Einsicht über die eigene Herkunft begünstigt den<br />
Weg in die Zukunft und ist ein wichtiger Teil in der Identitätsfindung<br />
der Heranwachsenden. Das Entdecken von<br />
Stärken und Schwächen der eigenen Geschichte erweitert<br />
die Chancen der Kinder. Unser Bestreben ist es, möglichst<br />
alle Ressourcen für unsere Erziehungsbemühungen nutzbar<br />
zu machen. Dabei gilt auch in diesem Punkt, an Veränderbarem<br />
zu arbeiten und mit Gegebenem so gut wie möglich<br />
leben zu lernen.<br />
In der Beziehungspflege mit den Eltern achten wir auf eine<br />
regelmässige und lückenlose Information und auf die aktive<br />
Beteiligung an Entscheidungen für die weiterführenden<br />
Schritte. Dazu werden die Kontakte bei der Übergabe<br />
des Kindes nach einem Wochenende oder per Telefon, bei<br />
Einladungen zu besonderen Anlässen und Festen usw. genützt.<br />
Zu den regelmässig wiederkehrenden Standortgesprächen<br />
(zweimal pro Jahr oder bei besonderem Bedarf)<br />
sind die Eltern eingeladen. Es ist uns wichtig, dass das<br />
Kind von allen Parteien unterstützt wird und nicht in Loyalitätskonflikte<br />
gerät.
6 Aufenthaltsgestaltung<br />
6.1 Aufnahmeverfahren<br />
6.1.1 Platzierungsgrundlagen<br />
Als Grundlagen für eine Platzierung sind uns folgende<br />
Punkte wichtig:<br />
• Das Kind hat ein Mindestmass an Bereitschaft für die<br />
Platzierung<br />
• Die Eltern und/oder gesetzliche Vertretende wollen<br />
diese Platzierung<br />
• Die Finanzierung durch die einweisende Behörde ist<br />
gesichert (Kostengutsprache muss vorliegen)<br />
Einweisende Stellen sind Vormundschaftsbehörden,<br />
Jugend- und Familiensekretariate und Sozialzentren.<br />
Eine offene, positive Zusammenarbeit und ein gutes Einvernehmen<br />
mit Eltern, Behörden, pädagogischen Fachpersonen,<br />
Ärzten usw. sind uns wichtig. Sie bildet eine weitere<br />
Stütze, die Kinder zu tragen.<br />
6.1.2 Anmeldevorgang<br />
Mit einem telefonischen Erstkontakt im <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> oder<br />
bei der Geschäftsstelle der <strong>Stiftung</strong> DIHEI wird evaluiert,<br />
ob noch Platz frei ist und das Kind aufgrund unserer Auf -<br />
nahmekriterien in die Familie passt. Danach wird mit vorzugsweise<br />
allen Beteiligten ein Vorstellungsgespräch vereinbart:<br />
dem Kind, dem gesetzlichen Vertreter oder Beistand,<br />
dem Elternteil, in dessen Obhut das Kind steht,<br />
sowie der <strong>Haus</strong>leitung ggf. der Geschäftsleitung. An einem<br />
ersten Treffen stellen wir uns gegenseitig vor, das<br />
<strong>Haus</strong> wird besichtigt und über allfällige Ziele und die<br />
Möglichkeiten bei einer Platzierung ausgetauscht. Auch<br />
Besonderheiten des Kindes und sonstige Anliegen werden<br />
erörtert, soweit sie für eine vorstellbare Platzierung von<br />
Bedeutung sind.<br />
Ebenfalls werden an dieser Stelle die Lebensumstände<br />
erfasst und eine Analyse der Disposition, das heisst der<br />
Ressourcen und Defizite durchgeführt. Je nach Ausgangslage<br />
werden vorhandene oder noch zu erstellende Berichte<br />
eingefordert. Daraus werden erste individuell adaptierte<br />
Strategien und Hilfestellungen geplant.<br />
In der Regel wird in einem nächsten Schritt eine zwei- bis<br />
fünftägige Schnupperzeit vereinbart, insbesondere bei älteren<br />
Kindern. Das gestattet dem Kind wie auch uns einen<br />
gründlicheren Eindruck über ein künftiges Zusammenleben.<br />
Fällt nach der Auswertung dieser Schnupperzeit die<br />
Entscheidung für eine Platzierung positiv aus, kann der<br />
- 12 -<br />
Eintritt erfolgen mit einer Probezeit von 3 Monaten. Während<br />
dieser Zeit ist es aus gewichtigen Gründen möglich,<br />
das Pflegeverhältnis beiderseits innerhalb 14 Tagen aufzulösen.<br />
6.1.3 Leistungsvereinbarung<br />
Zu einem Aufnahmeentscheid gehört eine Leistungsvereinbarung.<br />
Darin werden Auftrag und Ziele definiert, die Rollen<br />
und die Zusammenarbeit besprochen, die Nebenkosten<br />
geregelt und in einem Pflegevertrag festgehalten. Folgende<br />
Themen werden geregelt:<br />
• Eintrittsdatum<br />
• Besuchsregelung für Wochenenden und Ferien<br />
• Nebenkostenregelung, Versicherungsregelung<br />
• Zielsetzungen<br />
• Arztbesuche und Therapien<br />
• Rechtlichkeiten, Kündigungsfristen, Austrittsmodalitäten<br />
6.2 Erziehungsplanung<br />
6.2.1 Erziehungsplanung, Evaluation<br />
und Standortbestimmung<br />
Der Aufenthalt eines Kindes im <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> wird mit einer<br />
Erziehungsplanung begleitet. Ziele und anzustrebende<br />
Entwicklungen werden in Absprache mit Eltern,<br />
gesetzlichen Vertretern und dem Kind, soweit es sein Entwicklungsstand<br />
schon zulässt, festgehalten. Langfristige<br />
Ziele werden in konkret messbare Entwicklungsschritte<br />
oder Aufgabenstellungen für kürzere überschaubare<br />
Zeiträume eingeteilt und festgehalten. Standortberichte<br />
halten eine systematische Überprüfung dieses Prozesses,<br />
das Erreichen von Fortschritten, den Umgang mit Schwierigkeiten<br />
und eine Absprache über das weitere Vorgehen<br />
fest. Diese Berichte sind Grundlage für die in der Regel<br />
halbjährlich stattfindenden Standortbestimmungen. So<br />
bleiben alle am Erziehungsprozess beteiligt und wissen,<br />
wo das Kind gerade steht. Es kann auf seinem Weg optimal<br />
unterstützt werden.<br />
6.2.2 Aktenführung, Datenschutz<br />
Die Akten beinhalten Beschlüsse, medizinische, schulische<br />
und pädagogische Berichte. Diese werden in einem<br />
für jedes Kind angelegten Ordner verschlossen aufbewahrt.<br />
Standortberichte und Erziehungsziele sind zudem<br />
auf dem PC gespeichert und für die Kinder nicht zugänglich.<br />
Eigene Sachen, z.B. Fotoalben und Erinnerungen,<br />
welche die Pflegekinder von ihren Eltern und Verwandten<br />
erhalten, werden sorgfältig bis zum 18. Lebensjahr aufbe-
wahrt. Bei Austritt der Kinder bewahren wir die Akten<br />
10 Jahre lang auf. Die Daten im PC werden sofort gelöscht.<br />
Dabei ist sicher gestellt, dass alle relevanten Unterlagen<br />
in Papierform der Akte beiliegen. Das Kind und<br />
dessen Sorgeberechtigten haben Akteneinsichtsrecht, das<br />
wir gegenüber den Kindern in unserem Beisein gewähren.<br />
6.3 Eintritts- und Kernphase<br />
6.3.1 Eintrittsphase<br />
Es braucht seine Zeit, Abläufe und Regeln kennen zu lernen<br />
und sich gleichzeitig in ein neues System einzufügen.<br />
Die Mitarbeiter erklären alles genau und führen das Kind<br />
in dieser Phase eng. Gleichzeitig wird darauf geachtet,<br />
dessen Persönlichkeit und Verhaltensweisen möglichst<br />
präzise zu erfassen. Die Beobachtungen richten sich in etwa<br />
auf folgende übergeordnete Bereiche:<br />
• Umgang und Kommunikation mit andern<br />
• Umgang mit den eigenen Gefühlen<br />
• Selbstständigwerden<br />
• Umgang mit Problemen<br />
• Stärken und Interessen des Kindes, um auch in schwierigen<br />
Zeiten positive Anknüpfungspunkte zu finden<br />
• Umgang des Kindes mit seinen mitgebrachten Wertvorstellungen<br />
und seine Auseinandersetzung mit den<br />
Werten der Grossfamilie<br />
Die wenigsten Kinder verlassen ihr Elternhaus freiwillig.<br />
Ihre bisherige Lebenssituation kann sie hilflos, mutlos<br />
und/oder manchmal wütend machen. Oft entwickeln sie<br />
Überlebensstrategien, welche für die nähere Umgebung<br />
unangenehm und für ihre eigene, gesunde Entwicklung<br />
unvorteilhaft sind. Wir sehen unsere Aufgabe darin, das<br />
Kind in seiner Einzigartigkeit zu erfassen und ihm zu helfen,<br />
sich in der neuen Umgebung wohlzufühlen.<br />
6.3.2 Kernphase<br />
In der Kernphase spielt die Persönlichkeitsentwicklung<br />
und die Erziehung eine wichtige Rolle.<br />
Die Inhalte unserer Erziehung sind immer in den Beziehungskontext<br />
zum Kind eingebunden und berücksichtigen<br />
das entsprechende Alter und die Voraussetzungen eines<br />
Kindes. Emotionale Wärme, Achtung und Respekt, Struktur<br />
und Förderung in grösstmöglicher Mitbestimmung des<br />
Kindes sind Eckpfeiler unserer Pädagogik und stärken das<br />
Kind. Wir treffen möglichst logische, mit dem Handeln<br />
- 13 -<br />
verbundene Konsequenzen, wenn sich ein Kind nicht an<br />
Regeln und Abmachungen hält. Impulse zu unserem Erziehungsstil<br />
nehmen wir unter anderem aus Erkenntnissen<br />
der angewandten Sozialwissenschaften, der Verhaltenspädagogik<br />
und einer Lösungs- und Ressourcenorientierten<br />
Pädagogik. Inhalte daraus sind zum Beispiel:<br />
• Vertrauen, als Ausdruck einer bewussten, zugewandten<br />
Liebe<br />
• Achtung, als Respekt vor dem Anderssein des Kindes<br />
• Mitbestimmung, wo das Kind seinem Alter entsprechend<br />
Entscheidungen selber trifft<br />
• Struktur und Kontinuität, wo ein geregelter Tagesablauf<br />
und wiederkehrende Rituale im Jahreszyklus dem Leben<br />
Halt geben<br />
• Belohnungssysteme<br />
• Förderung und gezielte Hilfestellung, wo Talente entwickelt<br />
und Fortschritte in den oben erwähnten Bereichen<br />
gemacht werden können<br />
Das heisst konkret, wir trauen dem Kind etwas zu. Wir<br />
glauben, dass es die Fähigkeit entwickeln wird, gute Entscheidungen<br />
zu treffen, sowohl in der Bewältigung von<br />
Aufgaben als auch in den Interaktionen mit seinem Umfeld.<br />
In diese Phase gehört auch die Integration der Kinder<br />
in die Öffentlichkeit.<br />
6.4 Austrittsplanung<br />
6.4.1 Ablauf der Austrittsphase<br />
Ein Kind verlässt uns, wenn sich entweder die Verhältnisse<br />
in seinem angestammten Umfeld so entwickelt haben,<br />
dass Halt und Förderung wieder gewährleistet sind<br />
oder bei Volljährigkeit bzw. nach Erreichen der Selbständigkeit,<br />
zum Beispiel beim Abschluss einer Erstausbildung<br />
oder wenn der Rahmen der Grossfamilie <strong>Furttal</strong> als<br />
Hilfestellung nicht mehr ausreicht. Diesen Schritt planen<br />
wir so weit wie absehbar ein halbes Jahr im Voraus und<br />
mit Beteiligung aller betroffenen Personen (gesetzliche<br />
Vertreter, Eltern, Kind, Leiterpaar des <strong>Haus</strong>es, ggf. pädagogische<br />
Leitung der Trägerschaft).<br />
An den regelmässig stattfindenden Standortgesprächen<br />
lässt sich der Zeitpunkt dafür frühzeitig erkennen und<br />
können entsprechende Schritte angegangen werden. Zuerst<br />
sprechen sich die Beteiligten ab, wer für welche Belange<br />
zuständig sein wird. Geklärt werden die künftigen<br />
Wohn- und Schulverhältnisse, das Beziehungsnetz, die
Finanzen und bei wem das Kind emotionalen Halt bekommt.<br />
Auch sollte klar sein, wo allfällige Hilfe bei neu<br />
auftretenden Schwierigkeiten geholt werden kann.<br />
6.4.2 Umplatzierung<br />
Sollte der Rahmen unseres <strong>Haus</strong>es als Hilfestellung nicht<br />
mehr genügen, werden in Absprache mit Eltern und Versorgern<br />
Alternativen geprüft. Das Kind wird gut auf eine<br />
Umplatzierung vorbereitet. Es wird bis zu einem allfälligen<br />
Wechsel einfühlsam begleitet. Die aufkommenden<br />
Aggressionen und Schwierigkeiten werden als wichtigen<br />
Teil des Ablösungsprozesses verstanden. Dementsprechend<br />
ruhig und verständnisvoll wird darauf reagiert.<br />
6.4.3 Umgang mit Mündigkeit<br />
Erreichen Jugendliche die Mündigkeit, kann das Pflegeverhältnis<br />
in Absprache mit den einweisenden Stellen<br />
verlängert werden. Die Rahmenbedingungen für diesen<br />
Fall werden zwischen dem jungen Erwachsenen, den vormals<br />
einweisenden Behörden und dem <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> neu<br />
ausgehandelt. Der Ablösung und dem Selbständigwerden<br />
kommt in dieser Phase die grösste Bedeutung zu.<br />
6.4.4 Nachbetreuung<br />
Nach einem Austritt oder einer Umplatzierung darf das<br />
Kind uns weiterhin besuchen, wenn es das wünscht. Wenn<br />
nötig wird geprüft, ob eine Nachbetreuung an Wochenenden<br />
/ Ferien als sinnvoll erachtet wird. Es wird ein neuer<br />
Auftrag definiert, welcher Auskunft über Ziel, Dauer und<br />
Kosten gibt. Während der Nachbetreuung werden regelmässige<br />
Gespräche mit Beistand/Vormund geführt. Sind<br />
die Jugendlichen volljährig, sind Eltern nur mit deren Einverständnis<br />
dabei.<br />
- 14 -
7 Organisation<br />
7.1 Trägerschaft<br />
Die <strong>Stiftung</strong> DIHEI mit Sitz in Zürich ist Trägerschaft des<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong>. Die <strong>Stiftung</strong> DIHEI ist eine Non-Profit-Organisation.<br />
Die Trägerschaft legt Wert auf Professionalität,<br />
Gewaltentrennung, klare unterstützende Führung und<br />
Strukturen und die Regelung der Aufgaben und Kompetenzen.<br />
Sie baut im Rahmen von sinnvollen und für alle<br />
gültige Vorgaben (Erziehungsplanung, Aktenführung,<br />
verschiedene Verfahren wie Eintritt und Austritt usw.)<br />
auf Eigenständigkeit und Individualität der einzelnen<br />
Grossfamilien und assoziierten Familien gemäss dem<br />
<strong>Stiftung</strong>skonzept.<br />
Der <strong>Stiftung</strong>srat bestehend aus mindestens 4 Personen ist<br />
oberstes Organ und für die strategische Ausrichtung der<br />
7.1.1 Organigramm der Trägerschaft<br />
7.1.2 Adressen<br />
<strong>Stiftung</strong>srat<br />
Mark Eberli (Präsident)<br />
Ursula Jucker (Vizepräsidentin)<br />
Peter Baumann<br />
Sabine Fürbringer<br />
Geschäftsleitung<br />
Andreas Schmidt<br />
Institutionen<br />
<strong>Haus</strong> Bodensee, Kreuzlingen<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong>, Dänikon<br />
<strong>Haus</strong> Ramsen, Ramsen<br />
<strong>Haus</strong> Rigiblick, Wetzikon<br />
<strong>Stiftung</strong>ssitz<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
c/o Dr. Th. Wipf, Meyer & Wipf Rechtsanwälte<br />
Gotthardstrasse 54, 8002 Zürich<br />
Geschäftsleitung (Korrespondenzadresse)<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
c/o Andreas Schmidt<br />
Feldstrasse 8, 8200 Schaffhausen<br />
- 15 -<br />
<strong>Stiftung</strong> verantwortlich. Für die operativen Aufgaben hat<br />
der <strong>Stiftung</strong>srat eine Geschäftsleitung installiert. Personell<br />
sind diese beiden Ebenen getrennt besetzt.<br />
Das Angebot der <strong>Stiftung</strong> umfasst zurzeit 4 Sozialpädagogische<br />
Grossfamilien und 4 Sozialpädagogische Familien<br />
(SoFa) in der Deutschschweiz.<br />
Die einzelnen Häuser sind unabhängig voneinander organisiert.<br />
Dadurch kann innerhalb der Vorgaben jede Institution<br />
ihren eigenen Stil prägen. Die Geschäftsstelle der<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI ist auch die Beschwerdeinstanz für Eltern,<br />
Einweisende und für die Kinder. Beschwerden können<br />
auch an die Aufsichthabende Person des Kantons gerichtet<br />
werden.<br />
Unterstützung<br />
durch vertragliche<br />
Zusammenarbeit<br />
Assoziierte Familien<br />
SoFa Altberg<br />
SoFa Brunnengass<br />
SoFa Forrer<br />
SoFa Schölkopf<br />
<strong>Stiftung</strong>srat-Präsident<br />
Mark Eberli, Im Obstgarten 23, 8180 Bülach<br />
Pädagogische Leitung<br />
Andreas Schmidt, Feldstrasse 8, 8200 Schaffhausen<br />
Buchhaltung/Finanzen<br />
Olivia Schlegel, Judebömmlistrasse 531, 8262 Ramsen<br />
Revisionsstelle<br />
Controlling 4 Business, Beatrice Meyer, 8623 Wetzikon
7.2 Personal<br />
7.2.1 Aufgaben, Kompetenzen der <strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
und der <strong>Haus</strong>-Leitung<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> wird von Bruno und Esther Brunner geleitet.<br />
Sie sind verantwortlich für den pädagogischen Auftrag<br />
sowie für die Pflege und Wartung des <strong>Haus</strong>es und leiten<br />
die Mitarbeiter. Bruno und Esther Brunner arbeiten im<br />
Rahmen der von der <strong>Stiftung</strong> definierten Kompetenzen eigenständig.<br />
Sie sind dem Geschäfts- und Pädagogischen<br />
Leiter der <strong>Stiftung</strong> DIHEI unterstellt, der sie unterstützt,<br />
beaufsichtigt, qualifiziert und sie gegen aussen vertritt.<br />
7.2.2 Zusammenarbeit, Qualifikation und<br />
Personalentwicklung<br />
Die Leiter des <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> verfügen über eine ihrer Funktion<br />
entsprechende qualifizierte Ausbildung. Die <strong>Stiftung</strong><br />
DIHEI legt Wert auf fortwährende Personalentwicklung.<br />
In den Institutionen wird ein hoher fachlicher Standard<br />
angestrebt. Einmal jährlich findet mit dem Pädagogischen<br />
Leiter ein formell geregeltes Qualifikationsgespräch statt,<br />
basierend auf überprüfbaren Vorgaben, welches auch das<br />
Thema Laufbahnplanung beinhaltet. Fortbildungen werden<br />
jährlich besucht und Weiterbildung allenfalls ins<br />
Auge gefasst.<br />
Fachberatung oder Supervision finden für das Leiterpaar<br />
regelmässig statt. Fortschritte und Probleme von Kindern,<br />
Informationen über den Alltag und andere für den Betrieb<br />
des <strong>Haus</strong>es relevante Themen werden regelmässig mit der<br />
<strong>Stiftung</strong>sleitung besprochen. Einmal pro Monat findet für<br />
alle Leiter ein Austausch in einer Erfahrungsgruppe (Intervision)<br />
sowie ein Coaching durch den pädagogischen<br />
Leiter statt.<br />
Bei Fragestellungen innerhalb des Mitarbeiter-Teams<br />
des <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> kann ebenfalls externe Supervision beansprucht<br />
werden, welche Teamentwicklung oder auch<br />
Fallbesprechungen zum Inhalt haben kann. Schliesslich<br />
unterstützt das <strong>Haus</strong> seine Mitarbeiter in spezifischer<br />
Fort- allenfalls Weiterbildung. Die persönliche Kompetenz<br />
soll ergänzt und dadurch die Qualität im <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> gestützt<br />
werden.<br />
- 16 -<br />
8 Liegenschaft / Standort<br />
8.1 Gebäude und Nutzung<br />
Für den Betrieb der Grossfamilie stellt die <strong>Stiftung</strong> ein<br />
entsprechend grosses <strong>Haus</strong> zur Verfügung.<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong> wurde eigens zum Zweck einer Grossfamilie<br />
gebaut und hat deshalb eine sehr grosszügige Infrastruktur.<br />
Die Räume sind kindergerecht, offen und gemütlich.<br />
Die 6 Schlafzimmer der Kinder sind alle sehr hell<br />
und freundlich. Die einen Zimmer sind mit einem langen<br />
Balkon verbunden und zum nahe gelegenen Wald ausgerichtet.<br />
Die anderen haben einen schönen Ausblick auf<br />
das <strong>Furttal</strong> und die nahegelegene Hügelkette. Jedes Kind<br />
hat ein eigenes Zimmer, welches sehr individuell und persönlich<br />
eingerichtet ist. 4 Badezimmer mit WC plus separates<br />
Gäste-WC sind vorhanden und lassen einen Andrang<br />
gar nicht entstehen. Im Parterre befinden sich das<br />
Büro, ein Pikettzimmer, der grosse offene Wohnraum mit<br />
Küche und Esstisch, wo sich der Grossteil des Familienlebens<br />
abspielt. Eine gemütliche Stube mit Cheminée sowie<br />
Freizeiträume im unteren und oberen Stock lassen individuelle<br />
Begegnungs- oder Rückzugsmöglichkeiten zu. Das<br />
Leiterpaar verfügt über eine kleine 3-Zimmerwohnung,<br />
die im <strong>Haus</strong> integriert ist.<br />
Der grosse Garten mit Spielwiese erstreckt sich bis zum<br />
Waldrand und bietet sich an für Fussballspiel und jegliche<br />
Freizeitsportarten. Auch stehen eine Rutschbahn<br />
und ein kleiner Kletterturm mit Schaukeln zur Verfügung.<br />
Der hauseigene Swimmingpool lädt zu ausgiebigem Badespass<br />
ein. Über den grossen Sandkasten erfreuen sich<br />
nicht nur die kleinen Kinder. Der überdachte Sitzplatz wie<br />
auch ein Grillofen sorgen für eine gemütliche Atmosphäre.<br />
Auch unsere Zwerghasen, die mittlerweile als kleine<br />
Mitglieder zur Grossfamilie gehören, bekommen ihren<br />
Platz unter dem Dach des Sitzplatzes.<br />
Das <strong>Haus</strong> liegt in einem verkehrsruhigen und kinderreichen<br />
Wohnquartier an einer Sackgasse. Die Strasse<br />
wird von den Kindern zum Fahrradfahren, Rollerbladen,<br />
Trottifahren und vielem mehr genutzt. Zu den Nachbarn<br />
besteht ein gutes und kollegiales Verhältnis.
9 Finanzierung 10 Aufsichtsstellen<br />
9.1 Pauschalen und<br />
Nebenkostenregelung<br />
Wir erheben die Kosten in Form von Pauschalen in Übereinstimmung<br />
mit den Richtlinien für Platzierungskosten<br />
in Heimen des Kantons Zürich und der IVSE (interkantonale<br />
Vereinbarung sozialer Einrichtungen). Diese Pauschalen<br />
werden pro Kalendertag für die ganze Dauer der<br />
Platzierung erhoben, unabhängig von der effektiven Anwesenheit<br />
(1 Jahr = 360 Tage, 1 Monat = 30 Tage). Die<br />
Tagestaxe ist im Jahr 2010 auf CHF 230 je Kind/Tag festgelegt.<br />
In den Pauschalen inbegriffen sind Betreuung während<br />
365 Tagen, gemeinsame Ausflüge, Eintritte oder Kosten<br />
zu Anlässen, welche aus pädagogischen Überlegungen<br />
anfallen, sowie persönliche Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke.<br />
Zu den Tagestaxen verrechnen wir Nebenkosten, sofern<br />
sie nicht direkt von den Eltern/Versorgern bezahlt werden,<br />
nach den Richtlinien für Nebenkosten in Heimen des<br />
Kantons Zürich und in Übereinstimmung mit den SKOS-<br />
Richtlinien. Gemäss diesen Bestimmung gehören dazu<br />
z.B. Krankenkasse, Arzt- und Zahnarztkosten, Haftpflichtversicherung<br />
sowie Klassenlager, individuelle Sport- und<br />
Ferienlager und falls erforderlich Schulbusfahrten und<br />
Abonnemente für den Öffentlichen Verkehr. Ebenso gehören<br />
dazu Beiträge für individuellen Sport- und Musikunterricht,<br />
Kleider, Schuhe, Taschengeld, Schulmaterial,<br />
Handy-Gebühren, Coiffeur, Toilettenartikel und Kosmetika,<br />
Unterhalt von Sportgeräten.<br />
- 17 -<br />
10.1 Bewilligung und Aufsicht<br />
10.1.1 Interne Aufsichtsstelle<br />
Geschäftsleitung und <strong>Stiftung</strong>srat der <strong>Stiftung</strong> DIHEI.<br />
10.1.2 Externe Aufsichtsstelle<br />
Das Amt für Jugend- und Berufsberatung (AJB) des Kantons<br />
Zürich erteilt die Bewilligung und nimmt die jährliche<br />
Aufsicht wahr.<br />
Dezember 2010<br />
Bruno und Esther Brunner<br />
und Geschäftsleitung der <strong>Stiftung</strong> DIHEI
Anhang<br />
I Lebenslauf/Qualifikation<br />
Leitung der Sozialpädagogischen Grossfamilie <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong><br />
Leitung | Bruno Brunner<br />
seit Aug. 2007 | Leiter <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong><br />
1992 – 1995 | Sozialpädagoge HFS | Schule für Soziale Arbeit, Abteilung BSA Zürich<br />
1974 – 1978 | Automechaniker Berufslehre<br />
Weiterbildung<br />
2003 | Lehrmeisterkurs | Kantonale Berufsschule für Weiterbildung, EB Zürich<br />
2003 | Gruppenleiter im modularen Konzept (PA)<br />
Agogis INSOS, Weiterbildung u. Organisationsberatung Zürich<br />
Berufserfahrung<br />
Betriebsleiter der Montagewerkstatt<br />
<strong>Stiftung</strong> Bühl, Zentrum für Heilpädagogik und berufliche Eingliederung, Wädenswil<br />
Stv. Gruppenleiter<br />
Wohnstätten Zwyssigstrasse, Zürich für Menschen mit geistiger Behinderung<br />
Berufsbegleitende Ausbildung als Sozialpädagoge<br />
Sozialtherapeutische Gemeinschaft Ulmenhof, Ottenbach<br />
Wichtige Daten<br />
1995 – 1997 | Reise nach Asien, Australien, Neuseeland, Amerika<br />
1987 – 1988 | Asienreise<br />
1984 – 1985 | Südamerikareise<br />
Leitung | Esther Brunner-Rudolf<br />
seit Aug. 2007 | Leiterin <strong>Haus</strong> <strong>Furttal</strong><br />
1999 – 2002 | Sozialpädagogin HFS Agogis Zürich<br />
1990 – 1993 | Theologiestudium Bibelschule Walzenhausen<br />
1983 – 1985 | Kleinkinderzieherin Schweizerischer Krippenverband Zürich<br />
Berufserfahrung<br />
Sozialpädagogin<br />
Chinderhuus Sunneschii, Herrliberg<br />
Arbeits- und Wohngruppe Tandem, Engelburg<br />
Heim Eben-Ezer/<strong>Stiftung</strong> Waldheim, Teufen<br />
Kirch. Gemeindehelferin<br />
Kinder- und Jugendarbeit<br />
Gruppenleiterin<br />
Kinderkrippe des Universitätsspital, Zürich<br />
Gruppenleiterin<br />
Heim für geistig- und körperbehinderte Kinder und Jugendliche, Widen<br />
- 18 -