Rahmenkonzept Haus Rigiblick (PDF) - Stiftung Dihei
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Sozialpädagogisches Wohnen für Kinder und Jugendliche<br />
H A U S R I G I B L I C K<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong><br />
Lukas und Andrea Studiger<br />
Im <strong>Rigiblick</strong> 31<br />
8623 Wetzikon<br />
Tel. 043 535 65 45<br />
Fax 043 535 65 39<br />
Mobile 079 783 15 39<br />
rigiblick@stiftungdihei.ch<br />
www.rigiblick.stiftungdihei.ch<br />
<strong>Rahmenkonzept</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorbemerkung<br />
1. Kurzporträt 5<br />
2. Hintergrund und allgemeine Ziele 6<br />
2.1 Hintergrund und Ziel<br />
2.2 Leitbild<br />
3. Standort und Geschichte der Institution 7<br />
3.1 Standort<br />
3.2 Geschichte<br />
4. Zielgruppe 8<br />
4.1 Umschreibung der Zielgruppe<br />
4.2 Ausschlusskriterien<br />
5. Angebot 9<br />
5.1 Leistung und Betreuungsangebot<br />
5.1.1 Aufnahme von Jugendlichen<br />
5.1.2 Verlässliche Beziehungsangebote<br />
5.1.3 Strukturiertes Alltagsgeschehen<br />
5.1.4 Freizeitgestaltung<br />
5.1.5 Erlebnispädagogik in der Freizeit<br />
5.1.6 Gesundheit<br />
5.1.7 Schule<br />
5.1.8 Nachhilfeunterricht<br />
5.2 Organisation<br />
5.2.1 Öffnungszeiten<br />
5.2.2 Betreuungspersonen, Familiengrösse und Stellenplan<br />
5.2.3 Sicherheitskonzepte<br />
5.2.4 Beschwerden<br />
5.3 Aufenthaltsplanung<br />
5.4 Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie<br />
6. Aufenthaltsgestaltung 13<br />
6.1 Aufnahmeverfahren<br />
6.1.1 Platzierungsgrundlagen<br />
6.1.2 Anmeldevorgang<br />
6.1.3 Leistungsvereinbarung<br />
6.2 Erziehungsplanung<br />
6.2.1 Erziehungsplanung, Evaluation und Standortbestimmung<br />
6.2.2 Aktenführung, Datenschutz<br />
6.3 Eintritts- und Kernphase<br />
6.3.1 Eintrittsphase<br />
6.3.2 Kernphase<br />
6.4 Austrittsplanung<br />
6.4.1 Ablauf der Austrittsphase<br />
6.4.2 Umplatzierung<br />
6.4.3 Umgang mit Mündigkeit<br />
6.4.4 Nachbetreuung<br />
- 2 -
7. Organisation 16<br />
7.1 Trägerschaft<br />
7.1.1 Organigramm der Trägerschaft<br />
7.1.2 Adressen<br />
7.2 Personal<br />
7.2.1 Aufgaben, Kompetenzen der <strong>Stiftung</strong> DIHEI und der <strong>Haus</strong>-Leitung<br />
7.2.2 Zusammenarbeit, Qualifikation und Personalentwicklung<br />
8. Liegenschaft/Standort 17<br />
8.1 Gebäude und Nutzung<br />
9. Finanzierung 18<br />
9.1 Pauschalen und Nebenkostenregelung<br />
10. Aufsichtsstellen 18<br />
10.1 Bewilligung und Aufsicht<br />
10.1.1 Interne Aufsichtsstelle<br />
10.1.2 Externe Aufsichtsstelle<br />
Anhang 19<br />
I Lebenslauf/Qualifikationen<br />
- 3 -
Vorbemerkung<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> ist eine professionell geführte sozialpädagogische<br />
Institution. Sie gehört zur <strong>Stiftung</strong> DIHEI und<br />
untersteht den Leistungs- und Qualitätsanforderungen<br />
der <strong>Stiftung</strong>, welche diese überprüft und nach aussen garantiert.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> DIHEI führt weitere 3 Grossfamilien,<br />
4 Sozialpädagogische Pflegefamilien sind der <strong>Stiftung</strong> zusätzlich<br />
angeschlossen.<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> wird von Lukas und Andrea Studiger zusammen<br />
mit Mitarbeitern geführt. Das Leiterpaar und die<br />
Mitarbeiter leben in einem familiennahen System zusammen<br />
mit den Kindern und Jugendlichen, welche nicht in<br />
ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können.<br />
Der Einfachheit halber benutzen wir im ganzen Konzept<br />
die männliche Redeform, womit auch die weibliche gemeint<br />
ist.<br />
- 4 -
1 Kurzporträt<br />
Adresse<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong><br />
Lukas und Andrea Studiger<br />
Im <strong>Rigiblick</strong> 31<br />
8623 Wetzikon<br />
Tel. 043 535 65 45<br />
Fax 043 535 65 39<br />
Mobile 079 783 15 39<br />
rigiblick@stiftungdihei.ch<br />
www.rigiblick.stiftungdihei.ch<br />
Leitung<br />
Lukas und Andrea Studiger<br />
Trägerschaft<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
www.stiftungdihei.ch<br />
Angebot<br />
10 Wohnplätze für Kinder und Jugendliche im Aufnahmealter zwischen 6 – 12 Jahren.<br />
In Ausnahmefällen können auch ältere Jugendliche oder jüngere Kinder aufgenommen werden.<br />
Anerkennung<br />
Als Sozialpädagogische Grossfamilie, Kategorie Kinderheime,<br />
beim Amt für Jugend- und Berufsberatung des Kanton Zürich<br />
- 5 -
2 Hintergrund und allgemeine Ziele<br />
2.1 Hintergrund und Ziel<br />
Als Leiterehepaar Andrea und Lukas Studiger leben wir bewusst<br />
unter dem Dach des <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong>, prägen das Alltagsgeschehen<br />
und sind mit den Kindern und Jugendlichen nahe<br />
verbunden. Wir teilen mit ihnen unsere Ideale und Werte.<br />
Unser Ziel ist es, dass sich die Heranwachsenden trotz<br />
ihren erschwerten Lebensumständen als eigenständige Persönlichkeiten<br />
erleben, Selbstsicherheit gewinnen und die<br />
notwendigen Fertigkeiten erlernen, um sich vollständig in<br />
die Gesellschaft integrieren zu können. Deshalb ist unser<br />
<strong>Haus</strong> offen für Begegnungen und Kontakte von ausserhalb,<br />
welche die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung und<br />
ihrer gesellschaftlichen Integration fördern. Unsere Arbeit im<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> sehen wir als einen persönlichen Beitrag an<br />
die Gesellschaft.<br />
Als Familie leben wir mit den uns anvertrauten Kindern und<br />
Jugendlichen in einer verbindlichen Form zusammen und werden<br />
von einem Team unterstützt. Vertrauen, gegenseitige<br />
Achtung aber auch Vergebung bilden in unserem Alltag das<br />
Fundament, welches die Wohngemeinschaft miteinander verbindet.<br />
Unsere Aufmerksamkeit und Bemühungen haben das<br />
Ziel, die Kinder und Jugendlichen als selbständige und selbstbewusste<br />
Persönlichkeiten in eine eigene Zukunft zu führen.<br />
Wie alle Mitarbeitenden und Verantwortlichen der <strong>Stiftung</strong><br />
DIHEI bekennen wir uns zum christlichen Glauben. Unsere<br />
ethischen und moralischen Werte gründen darauf. Gegen über<br />
anderen religiösen, sozialen, kulturellen oder politischen<br />
Hintergründen verhalten wir uns neutral.<br />
2.2 Leitbild<br />
«Wir sehen die Kindern und Jugendlichen als einzigartige<br />
Individuen, dessen genetische Anlagen und<br />
Vergangenheit nicht verändert werden können, wohl<br />
aber die Einstellungen und Haltungen und damit<br />
verbundene Verhaltensweisen.»<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> bildet eine familiäre <strong>Haus</strong>gemeinschaft<br />
mit Kindern und Jugendlichen, welche aus den unterschiedlichsten<br />
Gründen nicht in ihrem angestammten Milieu blei -<br />
ben können. Dank der überschaubaren Teamgrösse und den<br />
klaren Strukturen kann das Team spezifisch und umfassend<br />
auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen reagieren.<br />
Die positive Persönlichkeitsentwicklung von Kindern braucht<br />
viel Zeit und Geduld. Auch wenn beide Faktoren vorhanden<br />
- 6 -<br />
sind, entsprechen die Entwicklungsfortschritte nicht immer<br />
allen Erwartungen. Jedes Kind und jeder Jugendliche besitzt<br />
eine eigene Persönlichkeit, welche ein unterschiedliches Repertoire<br />
an Handlungsweisen voraussetzt. In unserem familiär<br />
geprägten Umfeld versuchen wir, gemeinsam im Alltag diesen<br />
individuellen Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Während<br />
eines Aufenthaltes steht die Entwicklung und Stärkung der<br />
Persönlichkeit des Kindes und Jugendlichen im Mittelpunkt.<br />
Wir ermutigen sie, Verhaltensweisen, welche sie im Alltag behindern,<br />
abzulegen und durch neue zu ersetzten. Im gemeinsamen<br />
Miteinander erhalten sie die Möglichkeit, neue Handlungsweisen<br />
zu erkennen und sich anzueignen. Am Ende ihrer<br />
Aufenthaltszeit soll ihr Selbstwertgefühl soweit entwickelt<br />
und gestärkt sein, das ihre Handlungs- und Reaktionsweisen<br />
der Situation angepasst erscheinen. Die anvertrauten Kinder<br />
und Jugendlichen sollen mit gestärktem Selbstbewusstsein in<br />
die Selbständigkeit entlassen werden.<br />
Wir sehen in der christlichen Kultur und deren Werten ein<br />
Vorbild von Wertschätzung eines jeden Menschen. Wir reden<br />
von der Möglichkeit, dass eine Beziehungspflege mit Gott<br />
den Menschen stärken und ihm helfen kann, auch schwierige<br />
Situationen und Lebensumstände zu meistern. Ebenso finden<br />
wir darin verlässliche Regeln für ein funktio nierendes Zusammenleben.<br />
Im Vertrauen, dass durch liebe volle und konsequente<br />
Beziehung die Wertvorstellungen und Haltungen des<br />
Kindes und des Jugendlichen positiv beeinflusst werden können,<br />
leben wir den Kindern und Jugendlichen den christlichen<br />
Glauben vor. Die Beziehung zu Gott leben wir in grosser Achtung<br />
vor der persönlichen Entscheidungsfreiheit der Kinder<br />
und Jugendlichen, im Wissen, dass es gänzlich andere Lebenskonzepte<br />
gibt, die wir respektieren. Der Besuch einer<br />
Kirche ist völlig freiwillig.<br />
Kinderrechte verstehen wir als Menschenrecht, und wir<br />
fühlen uns den Standards der ausserfamiliären Betreuung<br />
verpflichtet in Übereinstimmung mit Quality4Children<br />
(www.quality4children.info): «Kinder, die nicht bei ihren Eltern<br />
aufwachsen können, müssen die Möglichkeit erhalten,<br />
ihre Zukunft so zu gestalten, dass sie zu selbstbewussten, unabhängigen<br />
und aktiven Mitgliedern der Gesellschaft heranwachsen,<br />
indem sie in einem unterstützenden, schützenden<br />
und fürsorglichen Umfeld leben, das die volle Entfaltung ihres<br />
Potenzials fördert, unabhängig von religiöser und kultureller<br />
Zugehörigkeit. Die Betreuung des Kindes soll seinen Bedürfnissen<br />
und seiner Lebenssituation entsprechen und sein ursprüngliches<br />
soziales Umfeld berücksichtigen. Das Kind wird<br />
befähigt, Entscheidungen aktiv mit zu treffen, die direkten<br />
Einfluss auf sein Leben haben.»
3 Standort und Geschichte der Institution<br />
3.1 Standort<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> befindet sich in Wetzikon im Zürcher<br />
Oberland. Wetzikon ist eine Stadt mit 22’000 Einwohnern,<br />
entstanden aus dem Zusammenschluss von sieben<br />
Dorfgemeinden und ist heute ein eigentliches Regionalzentrum.<br />
Das grosszügig ausgestattete <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong><br />
liegt am Rande des <strong>Rigiblick</strong>quartiers, auf einer Anhöhe<br />
direkt am Waldrand mit einem einzigartigen Panoramablick<br />
auf die Alpenkette.<br />
Wetzikon ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit guten<br />
Anschlüssen an das regionale und nationale Strassennetz.<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> ist über die Autobahn A53 durch das<br />
Aathal oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.<br />
Anreise<br />
Individualverkehr<br />
Von Zürich auf der Autobahn via Uster, die Aathalstrasse<br />
bis in den Stadtteil Kempten benutzen. Von Winterthur<br />
via Abzweigung die Überlandstrasse in Richtung Rapperswil,<br />
via Effretikon, Fehraltdorf und Pfäffikon bis nach<br />
Kempten benutzen. An der grossen Kreuzung beim Restaurant<br />
Ochsen in die Tösstalstrasse einbiegen, nach<br />
markanter Linkskurve folgt links das <strong>Rigiblick</strong>quartier.<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> findet sich zuhinterst links.<br />
Öffentlicher Verkehr<br />
Wetzikon erreicht man mit der S-Bahn des ZVV von Zürich<br />
aus in rund 20 Minuten. Den Stadtbus Richtung Bauma<br />
Bäretswil benutzen bis zur Haltestelle Emmetschloo. Von<br />
der Haltestelle in wenigen Minuten ins <strong>Rigiblick</strong>quartier<br />
hinein und bis zum hintersten <strong>Haus</strong> durchgehen.<br />
Pfäffikerstrasse<br />
Wetzikon<br />
Bahnhofstrasse<br />
Tösstalstrasse<br />
Hinwilerstrasse<br />
Bachtelstrasse<br />
Bäretswil<br />
Wetzikerstrasse<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Dihei</strong><br />
Im <strong>Rigiblick</strong> 31<br />
Ringwilerstrasse<br />
- 7 -<br />
3.2 Geschichte<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> wurde 1970 als Privathaus gebaut,<br />
1984 durch die <strong>Stiftung</strong> zum Zweck einer Grossfamilie<br />
gekauft und seither als solche geführt. Im Frühjahr 2004<br />
übernahmen wir als Ehepaar die Leitung, damals noch ohne<br />
eigene Kinder. Im Jahr 2007 wurde die Liegenschaft einer<br />
umfassenden Renovation unterzogen, teilweise erweitert<br />
und den heutigen Ansprüchen angepasst. So steht<br />
unter anderem uns als Leiterfamilie heute eine separate<br />
Wohnung innerhalb der Liegenschaft zur Verfügung.<br />
Bevor wir uns kennen lernten, arbeiteten wir beide in<br />
Schulheimen für verhaltensauffällige Jugendliche. Auf der<br />
Suche nach einer neuen Herausforderung entschied ich,<br />
Lukas, mich für eine Stelle auf einem Schulschiff für Jugendliche<br />
und übernahm später dessen pädagogische Leitung.<br />
Bei der Übergabe eines Jugendlichen an Bord des<br />
Schiffes lernte ich meine zukünftige Frau Andrea kennen.<br />
Aus der Erfahrung der Nachteile einer institutionsinternen<br />
Schulung entwickelten wir gemeinsam unsere<br />
heutige Vision, Kinder und Jugendliche integriert in der<br />
öffentlichen Schule und in einer familienähnlichen Wohnsituation<br />
pädagogisch zu betreuen. So übernahmen wir<br />
das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> und begannen, unsere pädagogischen<br />
Ideen umzusetzen.<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> steht in enger Verbindung zu den<br />
3 weiteren der <strong>Stiftung</strong> DIHEI zugehörigen Grossfamilien<br />
sowie 4 assoziierten Sozialpädagogischen Familien<br />
(SoFa). Allgemeine Informationen zur <strong>Stiftung</strong> DIHEI und<br />
den verschiedenen Häusern können unter der Webseite<br />
www.stiftungdihei.ch abgerufen werden.
4 Zielgruppe<br />
4.1 Umschreibung der Zielgruppe<br />
Wir nehmen 10 Kinder und Jugendliche beiderlei Geschlechts<br />
zwischen 6 – 12 Jahren aus der ganzen Deutschschweiz<br />
auf und bietet ihnen ein Zuhause auf Zeit. In<br />
Ausnahmefällen können ältere Jugendliche oder jüngere<br />
Kinder aufgenommen werden. Eine Fremdplatzierung mit<br />
eher langfristiger Perspektive ist für sie angebracht und<br />
kann aufgrund folgender Schwierigkeiten zustande gekommen<br />
sein:<br />
• Probleme in der Herkunftsfamilie<br />
• Bindungsstörungen<br />
• verschiedene Verhaltensauffälligkeiten<br />
• Entwicklungsrückstände<br />
• Lernschwierigkeiten oder Lernbehinderungen<br />
• psychische Schwierigkeiten<br />
• Sozialisationsstörungen<br />
• Suchtgefährdungen<br />
• drohende Vernachlässigung/Verwahrlosung<br />
Die Kinder und Jugendlichen müssen in der Lage sein, die<br />
öffentliche Schule zu besuchen, etwa in einer Regelklasse,<br />
allenfalls in einer Sonder- oder Privatschule. Die Religionszugehörigkeit<br />
spielt keine Rolle. So sind auch Kinder<br />
und Jugendliche mit Zugehörigkeit zu einer anderen<br />
als der christlichen Glaubensüberzeugung und aus einem<br />
anderen Kulturkreis bei uns willkommen. In einem solchen<br />
Falle werden bei Eintritt Abmachungen getroffen,<br />
damit die Kinder ihre Religion leben können. Desgleichen<br />
erwarten wir von den Kindern und Jugendlichen und ihren<br />
Eltern, dass sie unsere christliche Grundhaltung respektieren.<br />
Wir begleiten die Kinder und Jugendlichen bis sie<br />
reintegriert werden können oder, wenn dies notwendig<br />
ist, bis zur Volljährigkeit und Selbständigkeit. Auf einen<br />
erfolgreichen Abschluss der Ausbildung legen wir grossen<br />
Wert.<br />
- 8 -<br />
4.2 Ausschlusskriterien<br />
Kinder und Jugendliche, die nur kurzfristig für wenige Wochen<br />
platziert werden müssen, finden keine Aufnahme.<br />
Folgende Kriterien können zu einem Ausschluss führen:<br />
• Untragbarkeit in der öffentlichen Schule, Ausschluss<br />
aus der öffentlichen Schule<br />
• Suchtmittelabhängigkeit<br />
• Gewaltvorkommen<br />
• Psychische Erkrankung, welche in der Grossfamilienstruktur<br />
nicht getragen werden kann<br />
• Suizidalität
5 Angebot<br />
5.1 Leistung und Betreuungsangebot<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> bietet 10 Kindern und Jugendlichen beiderlei<br />
Geschlechts ausserschulische, sozialpädagogische Betreuung<br />
an und versteht sich als ein ergänzendes Angebot zu<br />
Kinder- und Jugendheimen. Die Stärken der Grossfamilie liegen<br />
in der fachlichen Kompetenz, der hohen personellen Konstanz<br />
und dem familiären Rahmen, der ein Eingebunden- und<br />
Getragensein mit klaren Regeln und Zuständigkeiten beinhaltet.<br />
Die Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie ist uns<br />
für die Kinder im Rahmen der Möglichkeiten sehr wichtig.<br />
Unsere Leistungen umfassen Erziehung hin zur Selbstständigkeit.<br />
Dazu gehören das Vermitteln von verschiedensten<br />
Fertigkeiten und einer sinnvollen Lebensgestaltung, die Unterstützung<br />
in schulischen Belangen, als Jugendliche die Berufsfindung<br />
und die Berufsbildung, sei das in Form einer<br />
Lehre oder einer höheren Schulbildung. Externe Fachkräfte<br />
wie Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Heilpädagogen<br />
und Psychologen werden nach Bedarf und in Absprache mit<br />
den einweisenden Behörden zur Förderung der Kinder zugezogen.<br />
Da diese Therapien nicht zum Leistungsumfang des<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> gehören, muss die Übernahme dieser Kosten<br />
vorgängig geklärt werden.<br />
Besonderen Wert legen wir auf eine positive Atmosphäre und<br />
guten Umgang unter den Kindern und Jugendlichen. Dazu organisieren<br />
wir regelmässig in den Schulferien verschiedene<br />
Outdoor- oder Sozialdienstwochen, in denen sich die Kinder<br />
und Jugendlichen gegenseitig unterstützen, um das gesetzte<br />
Ziel gemeinsam zu erreichen. In solchen Wochen lernen sie,<br />
ihre eigenen Bedürfnisse zum Wohle der Gruppe zurück zu<br />
stellen. Einen weiteren Schwerpunkt legen wir auf die Förderung<br />
der handwerklichen Fähigkeiten und auf ein gutes Arbeitsverhalten<br />
(Sorgfalt und Ausdauer). Dazu sollen sie unter<br />
anderem im Alltag Pflichten übernehmen und erfüllen können.<br />
5.1.1 Aufnahme von Jugendlichen<br />
Geprägt durch die Erfahrung mit stark verhaltensauffälligen<br />
Jugendlichen haben wir ein spezielles Verständnis und<br />
Freude, mit dieser Klientel zu arbeiten. Deshalb nehmen<br />
wir ausnahmsweise auch Jugendliche auf.<br />
- 9 -<br />
5.1.2 Verlässliche Beziehungsangebote<br />
Grundlage für die Erziehungsarbeit sind für uns verlässliche<br />
Beziehungsangebote. So wohnt die Leiterfamilie mit den Kindern<br />
und Jugendlichen im selben <strong>Haus</strong> und achtet bei der<br />
Einstellung der Fachkräfte auf eine hohe Verbindlichkeit.<br />
Grosse Wechsel werden möglichst vermieden, um die Konstanz<br />
und den damit verbundenen Halt der Kinder und Jugendlichen<br />
zu gewährleisten. Die Beziehungsarbeit beinhaltet<br />
alle Aspekte des Aufbauens, Erhaltens, Pflegens und<br />
Förderns. Ziel ist eine positive, ganzheitliche Entwicklung<br />
zu fördern und die Kinder und Jugendlichen zu lebenstüchtigen<br />
und sozial kompetenten Menschen zu erziehen.<br />
5.1.3 Strukturiertes Alltagsgeschehen<br />
Der Alltag im <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> ist geprägt von klaren Strukturen<br />
und sich wiederholenden Abläufen. Wir bewältigen ausser<br />
Schule und Lernen auch einen Teil des <strong>Haus</strong>haltes, arbeiten<br />
im Garten und der Umgebung gemeinsam. Die Kinder<br />
und Jugendlichen sind ihren Fähigkeiten und ihrem Alter entsprechend<br />
in diese Aufgaben einbezogen. Dadurch erlernen<br />
sie nicht nur lebenspraktische Fertigkeiten, sie entwickeln<br />
auch Gemeinschaftssinn, Selbständigkeit und lernen Verantwortung<br />
gegenüber sich selbst und dem Nächsten zu übernehmen.<br />
An regelmässigen Familiensitzungen werden die<br />
Anliegen der Kinder und Jugendlichen besprochen. Schliesslich<br />
hat die wohlverdiente Freizeit eine grosse Bedeutung.<br />
5.1.4 Freizeitgestaltung<br />
Die Kinder und Jugendlichen sollen ihre Freizeit aktiv, individuell,<br />
sinnvoll und nach ihren Bedürfnissen gestalten können.<br />
Sie werden vom Team dazu ermutigt und unterstützt.<br />
Die Freizeitbeschäftigung dient den Kindern und Jugendlichen<br />
zur Erholung und Abwechslung von Schule und Alltag.<br />
Für ihre soziale Integration spielen Schule, Nachbarschaft<br />
und Gleichaltrige eine wichtige Rolle. Wir fördern die Integration<br />
im «Dorf», indem wir die Kinder und Jugendlichen<br />
dazu ermutigen, je nach Interesse einem Hobby nachzugehen<br />
oder einem Kultur-, Musik- oder Sportverein beizutreten.<br />
Dadurch entstehende Kosten werden, wenn sie den Rahmen<br />
eines Vereinsbeitrags überschreiten, als Nebenkosten beantragt<br />
und verrechnet. Ausserdem motivieren wir die Kinder<br />
und Jugendlichen zu Verabredungen mit Gleichaltrigen ausserhalb<br />
des <strong>Rigiblick</strong>. Wir sind ein offenes <strong>Haus</strong> und ermöglichen<br />
den Kindern und Jugendlichen, Kolleginnen und Kollegen<br />
nach <strong>Haus</strong>e einzuladen. Wir begrenzen den passiven<br />
Medienkonsum und fördern Erfahrungen im Umgang mit<br />
natürlichen Elementen.
Der grosszügige Umschwung mit Trampolin und Basketballkorb<br />
und der nahe Wald bieten viele Varianten für Spiel und<br />
Sport. Je nach Bedürfnis der einzelnen Kinder und Jugendlichen<br />
gehen wir Snowboarden, Schlitteln, Joggen oder auf<br />
Fahrradtouren. Wir musizieren, basteln, backen, werken, malen<br />
oder machen Gesellschaftsspiele. Ein grosser Spiel- und<br />
Freizeitraum mit Billardtisch, Töggelikasten, Flipperkasten,<br />
DVD- und Stereoanlage bietet viele Gelegenheiten zur Selbstunterhaltung.<br />
5.1.5 Erlebnispädagogik in der Freizeit<br />
Wir führen regelmässig Trekking-, Bike-, oder Kletterwochen<br />
durch mit Übernachtung im Freien ohne Zelte. Während solcher<br />
Wochen legen wir grossen Wert auf das soziale Gruppenverhalten<br />
und deren Dynamik. Die Kinder und Jugendlichen<br />
sollen lernen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und<br />
sich gegenseitig zu unterstützen. Wir vertrauen darauf, dass<br />
die ungewohnten Umstände und das der Natur ausgesetzt<br />
sein die Wahrnehmung der Kinder und Jugendlichen herausfordert<br />
und neue Impulse im Denken und Handeln bewirkt.<br />
Weitere Ferienwochen verbringen wir auf Zeltplätzen oder<br />
in Lagerhäusern, geprägt von verschiedenen Schwerpunktaktivitäten<br />
wie beispielsweise Snowboarden im Winter oder<br />
Kiten im Sommer.<br />
5.1.6 Gesundheit<br />
Die Gesundheit jedes einzelnen Kindes liegt in der Verantwortung<br />
des ganzen Teams. Wir achten auf eine gesunde<br />
Ernährung, ausgewogene Mahlzeiten, auf Hygiene und regelmässige<br />
Körperpflege, sowie regelmässigen Sport und<br />
Bewegung. Bei Krankheit oder Unfall wird der <strong>Haus</strong>arzt zugezogen<br />
und je nach individueller Absprache mit der Behörde,<br />
die Eltern informiert.<br />
Für die weiblichen Jugendlichen organisieren wir gynäkologische<br />
Untersuchungen und Beratungsgespräche zum Thema<br />
Sexualität und Verhütung, zusätzlich zu den im Alltag stattfindenden<br />
Gespräche über Sexualität, HIV und Freundschaften<br />
für alle Kinder und Jugendlichen.<br />
- 10 -<br />
5.1.7 Schule<br />
Die Kinder und Jugendlichen besuchen normalerweise die<br />
öffentliche Schule in Wetzikon. Folgende Optionen stehen<br />
zur Verfügung:<br />
Öffentliche Schule<br />
• Kindergarten<br />
• Regelklassen der Primarschule<br />
• Gegliederte Sekundarschule<br />
• Kantonsschule Zürcher Oberland | www.kzo.ch<br />
Sonderpädagogische Schulen<br />
• KGS Kleingruppenschule (Mittel- & Oberstufe) |<br />
www.kgswetzikon.ch<br />
• Schulfabrik GmbH (Sek A & B) | www.schulfabrik.ch<br />
• Werkstatt Schule Wetzikon (auch Time-Out Schulplätze,<br />
ab 14 J.) | www.werkstattschulewetzikon.ch<br />
• IWW (Primarschule & Oberstufe) | www.iww.ch<br />
• Schule im Grund | www.schule-im-grund.ch<br />
Sonstige Schulen<br />
• Rudolf-Steiner Schule | www.rsszo.ch<br />
• Berufswahl- und Weiterbildungsschule | www.bwszo.ch<br />
• Gewerbliche Berufsschule | www.gbwetzikon.ch<br />
Individuell werden unterstützende IF-Massnahmen (Integrative<br />
Förderung in der Regelklasse) wie Logopädie oder<br />
Psychomotorik von der Schule direkt angeboten oder von<br />
der Schule beantragt und organisiert.<br />
5.1.8 Nachhilfeunterricht<br />
Da in unserem Team auch Lehrer vertreten sind, ist das<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> in der Lage, seinen Kindern und Jugendlichen<br />
professionelle Nachhilfe anzubieten und allenfalls<br />
schulische Auszeiten zu überbrücken.
5.2 Organisation<br />
5.2.1 Öffnungszeiten<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> steht den Kindern und Jugendlichen während<br />
365 Tagen im Jahr offen. Wenn es die Situation der Her -<br />
kunftsfamilie zulässt, verbringen die Kinder und Jugendlichen<br />
Wochenenden und Teile ihrer Schulferien im Elternhaus<br />
oder bei Verwandten.<br />
5.2.2 Betreuungspersonen, Familiengrösse<br />
und Stellenplan<br />
Die Betreuung unserer Kinder geschieht durch fachlich qualifiziertes<br />
Personal mit mehrheitlich sozialpädagogi scher Ausbildung<br />
auf dem Niveau von Studienabschlüssen, Höheren<br />
Fachschulen oder berufsverwandten Ausbildungen.<br />
Die Infrastruktur bietet Platz für 10 junge Menschen ab<br />
6 Jahren bis zum Abschluss der Ausbildung. Eine günstige<br />
Durchmischung in Alter und Geschlecht wird angestrebt.<br />
Personell ist das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> mit max. 500 Stellenprozenten<br />
besetzt. Neben dem im <strong>Haus</strong> wohnenden Leiterehepaar<br />
werden weitere qualifizierte Mitarbeiter im Verhältnis<br />
1 Stelle pro 2 zu betreuende Kinder und Jugendliche eingestellt.<br />
Insgesamt verfügen mindestens zwei Drittel der Mitarbeiter<br />
über eine anerkannte Ausbildung. Das Personal wird<br />
in Absprache mit dem Geschäftsleiter rekrutiert und gemäss<br />
den Richtlinien für alle Mitarbeiter der <strong>Stiftung</strong> angestellt<br />
und entlöhnt. Es werden auch Sozialpädagogen ausgebildet.<br />
Für das Mittagessen an Werktagen ist eine Köchin angestellt.<br />
5.2.3 Sicherheitskonzepte<br />
Notfall- und Sicherheitskonzepte dienen dem Schutz aller<br />
anwesenden Personen im <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong>. Abläufe und Vorgaben<br />
sind schriftlich festgehalten. Die zentralen Elemente der<br />
Sicherheits- und Notfallkonzepte sind:<br />
• Ein verlässliches Alarmierungssystem für Notfälle und<br />
Pikettdienst<br />
• Die Zusammenarbeit mit der Polizei, Kinderschutz, Opferberatungsstellen<br />
• Regelmässige Weiterbildung, welche die fachliche und bewusste<br />
Auseinandersetzung mit Krisensituationen gewährleistet<br />
- 11 -<br />
Es gibt ein Notfallorganigramm, das die Zuständigkeiten<br />
regelt sowie die Notfallnummern angibt zu Themen wie:<br />
• Medizinische Notfälle<br />
• Missbrauch / Übergriffe<br />
• Gewalt<br />
• Eskalationen mit Kindern, Jugendlichen, Eltern<br />
• Brandschutz<br />
5.2.4 Beschwerden<br />
Wo Menschen zusammenleben, müssen Regelungen getroffen<br />
werden. Diese werden nicht von allen Beteiligten<br />
in gleichem Masse als sinnvoll erachtet. In der Folge kann<br />
es zu Missachtung derselben oder zu Überschreitungen<br />
kommen, was in der Regel eine Konsequenz nach sich ziehen<br />
kann. So entstehen Konflikte, die unter Umständen<br />
nicht mehr durch die betroffenen Parteien alleine gelöst<br />
werden können.<br />
Beschwerden werden zuerst direkt an die zuständige Person<br />
gerichtet (z.B. Kind an die Betreuungspersonen, unter<br />
Umständen mit Einbezug des gesetzlichen Vertreters/<br />
Beistands). Beschwerden von Eltern und Versorgern die<br />
Grossfamilie betreffend werden dem Geschäftsleiter der<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI, Andreas Schmidt, vorgetragen.<br />
Finden die Parteien keine Einigung im direkten Gespräch,<br />
können Beschwerden oder Konflikte der nächsthöheren<br />
Instanz vorgetragen werden (Kinder an den Geschäftsleiter,<br />
Eltern und Versorger an den <strong>Stiftung</strong>srat der <strong>Stiftung</strong><br />
DIHEI, Präsidium: Mark Eberli oder Ressort Pädagogik:<br />
Sabine Fürbringer).<br />
Beschwerden den Geschäftsleiter Andreas Schmidt betreffend<br />
werden an ein Mitglied des <strong>Stiftung</strong>srats zur Schlichtung<br />
delegiert.
5.3 Aufenthaltsplanung<br />
Wir unterscheiden Eintritts-, Kern- und Austrittsphase. Ein<br />
Aufenthalt im <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> richtet sich in erster Linie<br />
nach dem persönlichen Entwicklungsstand des Kindes und<br />
Jugendlichen (Eintrittsalter, Fähigkeiten und Fertigkeiten),<br />
dem primären Umfeld (Zusammenarbeit mit den Eltern, allenfalls<br />
anderen Bezugspersonen wird angestrebt) und<br />
auch der aktuellen <strong>Haus</strong>gemeinschaft (Konstellation).<br />
In der Eintrittsphase geht es im Grundsatz ums gegenseitige<br />
Kennenlernen, sich einleben, anfreunden mit der Klasse<br />
und bewältigen des Schulweges usw. Im Rahmen der Erziehungsplanung<br />
erfolgt gemeinsam mit den Einweisenden<br />
und wenn möglich den Eltern die erste Standortbestimmung.<br />
Dabei werden die Nah- und Fernziele formuliert. In<br />
der Kernphase nach etwa 3 Monaten werden im Rahmen<br />
der Erziehungsarbeit Verpasstes oder gar Verschüttetes<br />
aufgearbeitet und regelmässig evaluiert. Die Beteiligten<br />
werden halbjährlich an die Standortbesprechungen eingeladen.<br />
Schliesslich konzentriert sich die Erziehungsarbeit<br />
in der Austrittsphase auf die Rückkehr in die Herkunftsfamilie<br />
oder der Lebensführung in Selbständigkeit.<br />
Die Austrittsphase beginnt in der Regel mindestens ein<br />
halbes Jahr vor dem geplanten Austritt. Vorzeitige Austritte<br />
sind nicht vorgesehen. Sollte es trotzdem dazu kommen,<br />
werden die Beteiligten schnellstens kontaktiert und<br />
informiert. Wo dies realistisch erscheint, unterstützen wir<br />
eine Rückplatzierung. In diesen Fällen arbeiten wir intensiver<br />
mit den Eltern zusammen, suchen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Beistand deren erzieherische Handlungskompetenz<br />
zu stärken z.B. durch persönliche Hilfestellung zur<br />
Ergänzung ihrer Erziehungsstrategien.<br />
- 12 -<br />
5.4 Zusammenarbeit mit<br />
der Herkunftsfamilie<br />
Die Beziehungspflege der Kinder zu den leiblichen Eltern<br />
oder primären Bezugspersonen ist uns wichtig. Wir fördern<br />
diese durch regelmässige Besuche der Kinder und Jugendlichen<br />
bei ihren Eltern oder realisieren auch in begrenztem<br />
Rahmen Besuche der Eltern in unserem <strong>Haus</strong>, wenn die<br />
erste Variante nicht denkbar ist. Wir beziehen die Eltern<br />
in die Ausarbeitung der Aufenthalts- und Erziehungsziele<br />
ihres Kindes mit ein, um den Erfolg der Zusammenarbeit<br />
zu erhöhen. Wir gehen davon aus, dass ein Zusammenhang<br />
besteht zwischen der Beziehung zu den leiblichen Eltern<br />
und dem Entwicklungspotenzial der Kinder und Jugendlichen.<br />
Eine realistische Einsicht über die eigene Herkunft<br />
begünstigt den Weg in die Zukunft und ist ein wichtiger<br />
Teil in der Identitätsfindung der Heranwachsenden. Das<br />
Entdecken von Stärken und Schwächen der eigenen Geschichte<br />
erweitert die Chancen der Kinder. Unser Bestreben<br />
ist es, möglichst alle Ressourcen für unsere Erziehungsbemühungen<br />
nutzbar zu machen. Dabei gilt auch in<br />
diesem Punkt, an Veränderbarem zu arbeiten und mit Gegebenem<br />
so gut wie möglich leben zu lernen.<br />
Wir informieren die Eltern regelmässig und lückenlos über<br />
wichtige Angelegenheiten und Entwicklungen ihres Kindes<br />
und beteiligen sie aktiv an Entscheidungen über weiterführende<br />
Schritte. Dazu werden die Kontakte bei der Übergabe<br />
nach einem Wochenende oder per Telefon, bei Einladungen<br />
zu besonderen Anlässen und Festen usw. genützt.<br />
Zu den regelmässig wiederkehrenden Standortbestimmungen<br />
(zweimal pro Jahr oder bei besonderem Bedarf)<br />
sind die Eltern eingeladen. Es ist uns wichtig, dass das<br />
Kind, der Jugendliche von allen Parteien unterstützt wird<br />
und nicht in Loyalitätskonflikte gerät.
6 Aufenthaltsgestaltung<br />
6.1 Aufnahmeverfahren<br />
6.1.1 Platzierungsgrundlagen<br />
Als Grundlage für eine Platzierung sind uns folgende<br />
Punkte wichtig:<br />
• Das Kind/der Jugendliche hat ein Mindestmass an<br />
Bereitschaft für die Platzierung<br />
• Die Eltern und/oder gesetzlichen Vertretende wollen<br />
diese Platzierung<br />
• Die Finanzierung durch die einweisende Behörde ist<br />
gesichert (Kostengutsprache muss vorliegen)<br />
Einweisende Stellen sind Vormundschaftsbehörden,<br />
Sozialämter, Jugend- und Familiensekretariate und<br />
Sozialzentren.<br />
Eine offene, positive Zusammenarbeit und ein gutes Einvernehmen<br />
mit Eltern, Behörden, pädagogischen Fachpersonen,<br />
Ärzten usw. sind uns wichtig. Sie bildet eine weitere<br />
Stütze, die Kinder zu tragen.<br />
6.1.2 Anmeldevorgang<br />
Mit einem telefonischen Erstkontakt im <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong><br />
oder bei der Geschäftsstelle der <strong>Stiftung</strong> DIHEI wird evaluiert,<br />
ob noch Platz frei ist und das Kind oder der Jugendliche<br />
aufgrund unserer Aufnahmekriterien in die momentane<br />
Gruppenkonstellation passt. Danach wird mit vorzugsweise<br />
allen Beteiligten ein Vorstellungsgespräch vereinbart:<br />
dem Kind oder Jugendlichen, dem gesetzlichen<br />
Vertreter oder Beistand, dem Elternteil, in dessen Obhut<br />
das Kind steht, sowie der <strong>Haus</strong>leitung ggf. der Geschäftsleitung.<br />
An einem ersten Treffen stellen sich die verschiedenen<br />
Parteien gegenseitig vor, das <strong>Haus</strong> wird besichtigt<br />
und über allfällige Ziele und die Möglichkeiten bei einer<br />
Platzierung ausgetauscht. Auch Besonderheiten des Kindes<br />
und sonstige Anliegen werden erörtert, soweit sie für<br />
eine vorstellbare Platzierung von Bedeutung sind.<br />
Ebenfalls werden an dieser Stelle die Lebensumstände<br />
erfasst und eine Analyse der Disposition, das heisst der<br />
Ressourcen und Defizite durchgeführt. Je nach Ausgangslage<br />
werden vorhandene oder noch zu erstellende Berichte<br />
eingefordert. Daraus werden erste individuell<br />
adaptierte Strategien und Hilfestellungen geplant.<br />
In der Regel wird in einem nächsten Schritt eine Schnupperzeit<br />
von ein bis zwei Halbtagen vereinbart, insbesondere<br />
bei älteren Kindern. Das gestattet dem Kind wie auch<br />
uns einen gründlicheren Eindruck über ein künftiges Zu-<br />
- 13 -<br />
sammenleben. Fällt nach der Auswertung dieser Schnupperzeit<br />
die Entscheidung für eine Platzierung positiv aus,<br />
kann der Eintritt erfolgen mit einer Probezeit von 3 Monaten.<br />
Während dieser Zeit ist es aus gewichtigen Gründen<br />
möglich, das Pflegeverhältnis beiderseits innerhalb<br />
14 Tagen aufzulösen.<br />
6.1.3 Leistungsvereinbarung<br />
Zu einem Aufnahmeentscheid gehört eine Leistungsvereinbarung.<br />
Darin werden Auftrag und Ziele definiert, die<br />
Rollen und die Zusammenarbeit besprochen, die Nebenkosten<br />
geregelt und in einem Pflegevertrag festgehalten.<br />
Folgende Themen werden geregelt:<br />
• Eintrittsdatum<br />
• Besuchsregelung für Wochenenden und Ferien<br />
• Nebenkostenregelung, Versicherungsregelung<br />
• Zielsetzungen<br />
• Arztbesuche und Therapien<br />
• Rechtlichkeiten, Kündigungsfristen, Austrittsmodalitäten<br />
6.2 Erziehungsplanung<br />
6.2.1 Erziehungsplanung, Evaluation<br />
und Standortbestimmung<br />
Der Aufenthalt der Kinder und Jugendlichen im <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong><br />
wird mit einer Erziehungsplanung begleitet. Ziele<br />
und anzustrebende Entwicklungen werden in Absprache<br />
mit Eltern, gesetzlichen Vertretern und dem Kind oder Jugendlichen,<br />
soweit es sein Entwicklungsstand schon zulässt,<br />
festgehalten. Weitere wichtige Personen wie Lehrer<br />
und Therapeuten können bei Bedarf zugezogen werden.<br />
Langfristige Ziele werden in konkret messbare Entwicklungsschritte<br />
oder Aufgabenstellungen für kürzere überschaubare<br />
Zeiträume eingeteilt und festgehalten. Standortberichte<br />
halten eine systematische Überprüfung dieses<br />
Prozesses, das Erreichen von Fortschritten, den Umgang<br />
mit Schwierigkeiten und eine Absprache über das weitere<br />
Vorgehen fest. Diese Berichte sind Grundlage für die<br />
in der Regel halbjährlich stattfindenden Standortbestimmungen.<br />
So bleiben alle am Erziehungsprozess beteiligt<br />
und wissen, wo das Kind gerade steht. Es kann auf seinem<br />
Weg optimal unterstützt werden.<br />
6.2.2 Aktenführung, Datenschutz<br />
Die Akten der Kinder und Jugendlichen beinhalten Beschlüsse,<br />
medizinische, schulische und pädagogische Berichte.<br />
Diese werden in einem für jedes Kind angelegten<br />
Ordner verschlossen aufbewahrt. Standortberichte und
Erziehungsziele sind zudem auf dem PC gespeichert und<br />
für die Kinder und Jugendlichen nicht zugänglich. Eigene<br />
Sachen, z.B. Fotoalben und Erinnerungen, welche die<br />
Pflegekinder von ihren Eltern und Verwandten erhalten,<br />
werden sorgfältig bis zum 18. Lebensjahr aufbewahrt. Bei<br />
Austritt der Kinder bewahren wir die Akten 10 Jahre lang<br />
auf. Die Daten im PC werden sofort gelöscht. Dabei ist sicher<br />
gestellt, dass alle relevanten Unterlagen in Papierform<br />
der Akte beiliegen. Das Kind und dessen Sorgeberechtigten<br />
haben Akteneinsichtsrecht, das wir gegenüber<br />
den Kindern in unserem Beisein gewähren.<br />
6.3 Eintritts- und Kernphase<br />
6.3.1 Eintrittsphase<br />
Es braucht seine Zeit, Abläufe und Regeln kennen zu lernen<br />
und sich gleichzeitig in ein neues System einzufügen.<br />
Wir legen grossen Wert darauf, dass in dieser Phase vor<br />
allem Beziehungen zu den Betreuern, sowie auch zu den<br />
anderen Kindern und Jugendlichen entstehen können,<br />
aber auch, dass sich die Kinder und Jugendlichen beginnen,<br />
in den Tagesablauf mit seinen Vorgaben und Freiheiten<br />
einzugliedern. Gleichzeitig wird darauf geachtet, die<br />
Persönlichkeit und Verhaltensweisen der Kinder und Jugendlichen<br />
möglichst präzise zu erfassen. Die Beobachtungen<br />
richten sich in etwa auf folgende übergeordnete<br />
Bereiche:<br />
• Umgang und Kommunikation mit andern<br />
• Umgang mit den eigenen Gefühlen<br />
• Selbständigwerden<br />
• Umgang mit Problemen<br />
• Stärken und Interessen der Kinder und Jugendlichen,<br />
um auch in schwierigen Zeiten positive Anknüpfungspunkte<br />
zu finden<br />
• Umgang der Kinder und Jugendlichen mit ihren mitgebrachten<br />
Wertvorstellungen und ihrer Auseinandersetzung<br />
mit den Werten der Grossfamilie<br />
6.3.2 Kernphase<br />
In der Kernphase spielt die Persönlichkeitsentwicklung<br />
und die Erziehung eine wichtige Rolle.<br />
Die Inhalte unserer Erziehung sind immer in den Beziehungskontext<br />
zum Kind und Jugendlichen eingebunden<br />
und berücksichtigen das entsprechende Alter und dessen<br />
persönliche Voraussetzungen. Emotionale Wärme, Achtung<br />
und Respekt, Struktur und Förderung in grösstmög-<br />
- 14 -<br />
licher Mitbestimmung des Kindes und Jugendlichen sind<br />
Eckpfeiler unserer Pädagogik und stärken das Kind. Wir<br />
treffen möglichst logische, mit dem Handeln verbundene<br />
Konsequenzen, wenn sich ein Kind oder Jugendlicher<br />
nicht an Regeln und Abmachungen hält. Impulse zu unserem<br />
Erziehungsstil nehmen wir unter anderem aus Erkenntnissen<br />
der angewandten Sozialwissenschaften, der<br />
Verhaltenspädagogik und einer Lösungs- und Ressourcenorientierten<br />
Pädagogik, gepaart mit Naturerlebnissen im<br />
Sinne einer Erziehung durch das Erleben. Dabei prägen<br />
folgende Grundsätze unsere Pädagogik:<br />
• Vertrauen, als Ausdruck einer bewussten, zugewandten<br />
Liebe<br />
• Achtung, als Respekt vor der eigenständigen Persönlichkeit<br />
der Kinder und Jugendlichen um ihre Wünsche und<br />
Ideen mit einzubeziehen<br />
• Verantwortung, als Unterstützung damit Kinder und<br />
Jugendliche viele Dinge möglichst selber tun und Fähigkeiten<br />
wecken und trainieren können<br />
• Freiraum für Handlungen und Entscheidungen, damit<br />
das Kind und der Jugendliche die entstehenden Vor-<br />
oder Nachteile direkt erfahren kann<br />
• Struktur und Kontinuität, wo ein geregelter Tagesablauf<br />
und wiederkehrende Rituale im Jahreszyklus dem Leben<br />
Halt geben<br />
• Anreizsysteme zur Förderung von verantwortungsvollem<br />
Verhalten durch entsprechende Privilegien und Freiheiten<br />
Das heisst konkret, wir trauen dem Kind und Jugendlichen<br />
etwas zu. Wir glauben, dass sie die Fähigkeit entwickeln<br />
werden, gute Entscheidungen zu treffen, sowohl in der<br />
Bewältigung von Aufgaben als auch in den Interaktionen<br />
mit ihrem Umfeld.<br />
6.4 Austrittsplanung<br />
6.4.1 Ablauf der Austrittsphase<br />
Ein Kind oder Jugendlicher verlässt das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong>,<br />
wenn sich entweder die Verhältnisse in seinem angestammten<br />
Umfeld so entwickelt haben, dass Halt und Förderung<br />
wieder gewährleistet sind oder bei Volljährigkeit<br />
bzw. nach Erreichen der Selbständigkeit, zum Beispiel<br />
beim Abschluss einer Erstausbildung oder wenn der Rahmen<br />
des <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> als Hilfestellung nicht mehr ausreicht.<br />
Diesen Schritt planen wir so weit wie absehbar<br />
mindestens ein halbes Jahr im Voraus und mit Beteiligung
aller betroffenen Personen (gesetzliche Vertreter, Eltern,<br />
Kind oder Jugendlicher, Leiterpaar des <strong>Haus</strong>es, ggf. pädagogische<br />
Leitung der Trägerschaft).<br />
An den regelmässig stattfindenden Standortgesprächen<br />
lässt sich der Zeitpunkt dafür frühzeitig erkennen und<br />
können entsprechende Schritte angegangen werden. Zuerst<br />
sprechen sich die Beteiligten ab, wer für welche Belange<br />
zuständig sein wird. Geklärt werden die künftigen<br />
Wohn- und Schulverhältnisse, das Beziehungsnetz, die<br />
Finanzen und bei wem das Kind oder der Jugendliche<br />
emotionalen Halt bekommt. Auch sollte klar sein, wo allfällige<br />
Hilfe bei neu auftretenden Schwierigkeiten geholt<br />
werden kann.<br />
6.4.2 Umplatzierung<br />
Sollte der Rahmen unseres <strong>Haus</strong>es als Hilfestellung nicht<br />
mehr genügen, werden in Absprache mit Eltern und Versorgern<br />
Alternativen geprüft. Das Kind oder der Jugendliche<br />
wird gut auf eine Umplatzierung vorbereitet und bis<br />
zu einem allfälligen Wechsel einfühlsam begleitet. Die<br />
aufkommenden Aggressionen und Schwierigkeiten werden<br />
als wichtigen Teil des Ablösungsprozesses verstanden.<br />
Dementsprechend ruhig und verständnisvoll wird<br />
darauf reagiert.<br />
6.4.3 Umgang mit Mündigkeit<br />
Erreichen Jugendliche die Mündigkeit, kann das Pflegeverhältnis<br />
in Absprache mit den einweisenden Stellen<br />
verlängert werden. Die Rahmenbedingungen für diesen<br />
Fall werden zwischen den jungen Erwachsenen, den vormals<br />
einweisenden Behörden und dem <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> neu<br />
ausgehandelt. Der Ablösung und dem Selbständigwerden<br />
kommt in dieser Phase die grösste Bedeutung zu.<br />
6.4.4 Nachbetreuung<br />
Nach einem Austritt oder einer Umplatzierung dürfen die<br />
Kinder oder Jugendlichen uns weiterhin besuchen, wenn<br />
sie das wünschen. Wenn nötig wird geprüft, ob eine Nachbetreuung<br />
an Wochenenden/Ferien als sinnvoll erachtet<br />
wird. Es wird ein neuer Auftrag definiert, welcher<br />
Auskunft über Ziel, Dauer und Kosten gibt. Während der<br />
Nachbetreuung werden regelmässige Gespräche mit Beistand/Vormund<br />
geführt. Sind die Jugendlichen volljährig,<br />
sind Eltern nur mit deren Einverständnis dabei.<br />
- 15 -
7 Organisation<br />
7.1 Trägerschaft<br />
Die <strong>Stiftung</strong> DIHEI mit Sitz in Zürich ist Trägerschaft des<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong>. Die <strong>Stiftung</strong> DIHEI ist eine Non-Profit-Organisation.<br />
Die Trägerschaft legt Wert auf Professionalität,<br />
Gewaltentrennung, klare unterstützende Führung und<br />
Strukturen und die Regelung der Aufgaben und Kompetenzen.<br />
Sie baut im Rahmen von sinnvollen und für alle<br />
gültige Vorgaben (Erziehungsplanung, Aktenführung,<br />
verschiedene Verfahren wie Eintritt und Austritt usw.)<br />
auf Eigenständigkeit und Individualität der einzelnen<br />
Grossfamilien und assoziierten Familien gemäss dem<br />
<strong>Stiftung</strong>skonzept.<br />
Der <strong>Stiftung</strong>srat bestehend aus mindestens 4 Personen ist<br />
oberstes Organ und für die strategische Ausrichtung der<br />
7.1.1 Organigramm der Trägerschaft<br />
7.1.2 Adressen<br />
<strong>Stiftung</strong>srat<br />
Mark Eberli (Präsident)<br />
Ursula Jucker (Vizepräsidentin)<br />
Peter Baumann<br />
Sabine Fürbringer<br />
Geschäftsleitung<br />
Andreas Schmidt<br />
Institutionen<br />
<strong>Haus</strong> Bodensee, Kreuzlingen<br />
<strong>Haus</strong> Furttal, Dänikon<br />
<strong>Haus</strong> Ramsen, Ramsen<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong>, Wetzikon<br />
<strong>Stiftung</strong>ssitz<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
c/o Dr. Th. Wipf, Meyer & Wipf Rechtsanwälte<br />
Gotthardstrasse 54, 8002 Zürich<br />
Geschäftsleitung (Korrespondenzadresse)<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
c/o Andreas Schmidt<br />
Feldstrasse 8, 8200 Schaffhausen<br />
- 16 -<br />
<strong>Stiftung</strong> verantwortlich. Für die operativen Aufgaben hat<br />
der <strong>Stiftung</strong>srat eine Geschäftsleitung installiert. Personell<br />
sind diese beiden Ebenen getrennt besetzt.<br />
Das Angebot der <strong>Stiftung</strong> umfasst zurzeit 4 Sozialpädagogische<br />
Grossfamilien und 4 Sozialpädagogische Familien<br />
(SoFa) in der Deutschschweiz.<br />
Die einzelnen Häuser sind unabhängig voneinander organisiert.<br />
Dadurch kann innerhalb der Vorgaben jede Institution<br />
ihren eigenen Stil prägen. Die Geschäftsstelle der<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI ist auch die Beschwerdeinstanz für Eltern,<br />
Einweisende und für die Kinder. Beschwerden können<br />
auch an die Aufsichthabende Person des Kantons gerichtet<br />
werden.<br />
Unterstützung<br />
durch vertragliche<br />
Zusammenarbeit<br />
Assoziierte Familien<br />
SoFa Altberg<br />
SoFa Brunnengass<br />
SoFa Forrer<br />
SoFa Schölkopf<br />
<strong>Stiftung</strong>srat-Präsident<br />
Mark Eberli, Im Obstgarten 23, 8180 Bülach<br />
Pädagogische Leitung<br />
Andreas Schmidt, Feldstrasse 8, 8200 Schaffhausen<br />
Buchhaltung/Finanzen<br />
Olivia Schlegel, Judebömmlistrasse 531, 8262 Ramsen<br />
Revisionsstelle<br />
Controlling 4 Business, Beatrice Meyer, 8623 Wetzikon
7.2 Personal<br />
7.2.1 Aufgaben, Kompetenzen der <strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
und der <strong>Haus</strong>-Leitung<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> wird von Lukas und Andrea Studiger<br />
geleitet. Sie sind verantwortlich für den pädagogischen<br />
Auftrag sowie den Betrieb des <strong>Haus</strong>es und leiten auch<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Lukas und Andrea<br />
Studiger arbeiten im Rahmen der von der <strong>Stiftung</strong> definierten<br />
Kompetenzen eigenständig. Sie sind dem Geschäfts-<br />
und Pädagogischen Leiter der <strong>Stiftung</strong> DIHEI<br />
unterstellt, der sie unterstützt, beaufsichtigt, qualifiziert<br />
und sie gegen aussen vertritt.<br />
7.2.2 Zusammenarbeit, Qualifikation und<br />
Personalentwicklung<br />
Die Leiter des <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> verfügen über eine ihrer<br />
Funktion entsprechende qualifizierte Ausbildung. Die<br />
<strong>Stiftung</strong> DIHEI legt Wert auf fortwährende Personalentwicklung.<br />
In den Institutionen wird ein hoher fachlicher<br />
Standard angestrebt. Einmal jährlich findet mit dem Pädagogischen<br />
Leiter ein formell geregeltes Qualifikationsgespräch<br />
statt, basierend auf überprüfbaren Vorgaben,<br />
welches auch das Thema Laufbahnplanung beinhaltet.<br />
Fortbildungen werden jährlich besucht und Weiterbildung<br />
allenfalls ins Auge gefasst.<br />
Fachberatung oder Supervision finden für das Leiterpaar<br />
regelmässig statt. Fortschritte und Probleme von Kindern,<br />
Informationen über den Alltag und andere für den Betrieb<br />
des <strong>Haus</strong>es relevante Themen werden regelmässig mit der<br />
<strong>Stiftung</strong>sleitung besprochen. Einmal pro Monat findet für<br />
alle Leiter ein Austausch in einer Erfahrungsgruppe (Intervision)<br />
sowie ein Coaching durch den Geschäfts- und<br />
pädagogischen Leiter statt.<br />
Bei Fragestellungen innerhalb des Mitarbeiter-Teams des<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> kann ebenfalls externe Supervision beansprucht<br />
werden, welche Teamentwicklung oder auch<br />
Fallbesprechungen zum Inhalt haben kann. Schliesslich<br />
unterstützt das <strong>Haus</strong> seine Mitarbeiter in spezifischer<br />
Fort-, allenfalls Weiterbildung. Die persönliche Kompetenz<br />
soll ergänzt und dadurch die Qualität im <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong><br />
gestützt werden.<br />
- 17 -<br />
8 Liegenschaft / Standort<br />
8.1 Gebäude und Nutzung<br />
Für den Betrieb der Grossfamilie stellt die <strong>Stiftung</strong> ein<br />
entsprechend grosses <strong>Haus</strong> zur Verfügung.<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> bietet sehr viel Platz. Es hat mehrere<br />
helle und gemütliche Aufenthaltsräume für verschiedene<br />
Bedürfnisse, eine grosse Küche und eine Leiterwohnung.<br />
Die Schlafräume sind für 1 oder 2 Kinder und Jugendliche<br />
konzipiert, grosszügig berechnet, modern eingerichtet<br />
und fast alle auf Südlage ausgerichtet. Sie verfügen über<br />
einen einmaligen Panorama Ausblick.<br />
Mehrere Nasszellen und WC’s stehen im ganzen <strong>Haus</strong><br />
zur Verfügung. Ein grosser Aussensitzplatz und viel Umschwung<br />
eignen sich vorzüglich zum Verweilen für Kinder<br />
und Jugendliche jeden Alters. Das <strong>Haus</strong> liegt am Rande<br />
des Wohnquartiers, direkt am Wald, abseits des Durchgangsverkehrs.<br />
Gebäude<br />
• 8 Schlafräume zwischen 11 und 22 m 2<br />
(5 Zimmer mit Südlage)<br />
• Pikettzimmer<br />
• grosses und gemütlich eingerichtetes Esszimmer<br />
• grosse und moderne Küche<br />
• Lounge<br />
• ein Aufenthaltsraum mit Billardtisch, Flipper,<br />
Töggelikasten<br />
• Spielzimmer mit PC und Internet<br />
• 4 Nasszellen, davon ein Dusche mit IV WC<br />
• 2 separate WC’s<br />
• Sitzungszimmer<br />
• Büro<br />
• Waschküche<br />
• Werkstatt<br />
• grosse Halle<br />
• 4 1/2-Zimmer-Leiterwohnung<br />
Umgebung<br />
• grosser Sitzplatz mit Sonnenschutz<br />
• kleiner Sitzplatz am Waldrand<br />
• 1000m 2 Rasenfläche<br />
• grosses Trampolin<br />
• Basketballkorb<br />
• grosser Vorplatz<br />
• 7 Parkplätze
9 Finanzierung 10 Aufsichtsstellen<br />
9.1 Pauschalen und<br />
Nebenkostenregelung<br />
Wir erheben die Kosten in Form von Pauschalen in Übereinstimmung<br />
mit den Richtlinien für Platzierungskosten<br />
in Heimen des Kantons Zürich und der IVSE (interkantonale<br />
Vereinbarung sozialer Einrichtungen). Diese Pauschalen<br />
werden pro Kalendertag für die ganze Dauer der<br />
Platzierung erhoben, unabhängig von der effektiven Anwesenheit<br />
(1 Jahr = 360 Tage, 1 Monat = 30 Tage). Die<br />
Tagestaxe ist im Jahr 2010 auf CHF 230 je Kind/Tag festgelegt.<br />
In den Pauschalen inbegriffen sind Betreuung während<br />
365 Tagen, gemeinsame Ausflüge, Eintritte oder Kosten<br />
zu Anlässen, welche aus pädagogischen Überlegungen<br />
anfallen, sowie persönliche Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke.<br />
Zu den Tagestaxen verrechnen wir Nebenkosten, sofern<br />
sie nicht direkt von den Eltern/Versorgern bezahlt werden,<br />
nach den Richtlinien für Nebenkosten in Heimen des<br />
Kantons Zürich und in Übereinstimmung mit den SKOS-<br />
Richtlinien. Gemäss diesen Bestimmung gehören dazu<br />
z.B. Krankenkasse, Arzt- und Zahnarztkosten, Haftpflichtversicherung<br />
sowie Klassenlager, individuelle Sport- und<br />
Ferienlager und falls erforderlich Schulbusfahrten und<br />
Abonnemente für den Öffentlichen Verkehr. Ebenso gehören<br />
dazu Beiträge für individuellen Sport- und Musikunterricht,<br />
Kleider, Schuhe, Taschengeld, Schulmaterial,<br />
Handy-Gebühren, Coiffeur, Toilettenartikel und Kosmetika,<br />
Unterhalt von Sportgeräten.<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> bemüht sich durch öffentliche Anlässe<br />
wie ein Grillfest im Garten oder Jahresberichte um projektbezogene<br />
Spenden für kleinere Projekte, z.B. für Freizeitaktivitäten<br />
oder Freizeitgeräte.<br />
- 18 -<br />
10.1 Bewilligung und Aufsicht<br />
10.1.1 Interne Aufsichtsstelle<br />
Geschäftsleitung und <strong>Stiftung</strong>srat der <strong>Stiftung</strong> DIHEI.<br />
10.1.2 Externe Aufsichtsstelle<br />
Das Amt für Jugend- und Berufsberatung (AJB) des Kantons<br />
Zürich erteilt die Bewilligung und nimmt die jährliche<br />
Aufsicht wahr.<br />
Dezember 2010<br />
Lukas und Andrea Studiger<br />
und Geschäftsleitung der <strong>Stiftung</strong> DIHEI
Anhang<br />
I Lebenslauf/Qualifikation<br />
Leitung der Sozialpädagogischen Grossfamilie <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong><br />
Leitung | Lukas Studiger<br />
seit 2004 | Leiter <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong><br />
1996 – 2000 | Sozialpädagoge FH Basel<br />
1990 – 1994 | Lehre als Automechaniker<br />
Weiterbildung<br />
2006 | Praxisausbildner FH Basel<br />
2004 | Geschäftsführungskurs | OTP Organisation & Training Partners AG, Bern<br />
Berufserfahrung<br />
2001 – 2003 | Pädagogische Leitung Jugendschiff Ruach<br />
2000 – 2001 | Sozialpädagoge Jugendschiff Ruach<br />
1995 – 2000 | Sozialpädagoge i.A. Kant. Schulheim Gute Herberge, Riehen<br />
Leitung | Andrea Studiger<br />
seit 2004 | Leiterin <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong><br />
1995 – 1999 | Ausbildung Lehrerin für Geistigbehinderte HFS Bern<br />
1990 – 1994 | Kantonsschule mit Maturabschluss (Typus Lehramt)<br />
Weiterbildung<br />
2004 | Geschäftsführungskurs | OTP Organisation & Training Partners AG, Bern<br />
Berufserfahrung<br />
1999 – 2003 | Sozialpädagogin Jugendheim Sternen<br />
- 19 -