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Rahmenkonzept Haus Rigiblick (PDF) - Stiftung Dihei

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5.3 Aufenthaltsplanung<br />

Wir unterscheiden Eintritts-, Kern- und Austrittsphase. Ein<br />

Aufenthalt im <strong>Haus</strong> <strong>Rigiblick</strong> richtet sich in erster Linie<br />

nach dem persönlichen Entwicklungsstand des Kindes und<br />

Jugendlichen (Eintrittsalter, Fähigkeiten und Fertigkeiten),<br />

dem primären Umfeld (Zusammenarbeit mit den Eltern, allenfalls<br />

anderen Bezugspersonen wird angestrebt) und<br />

auch der aktuellen <strong>Haus</strong>gemeinschaft (Konstellation).<br />

In der Eintrittsphase geht es im Grundsatz ums gegenseitige<br />

Kennenlernen, sich einleben, anfreunden mit der Klasse<br />

und bewältigen des Schulweges usw. Im Rahmen der Erziehungsplanung<br />

erfolgt gemeinsam mit den Einweisenden<br />

und wenn möglich den Eltern die erste Standortbestimmung.<br />

Dabei werden die Nah- und Fernziele formuliert. In<br />

der Kernphase nach etwa 3 Monaten werden im Rahmen<br />

der Erziehungsarbeit Verpasstes oder gar Verschüttetes<br />

aufgearbeitet und regelmässig evaluiert. Die Beteiligten<br />

werden halbjährlich an die Standortbesprechungen eingeladen.<br />

Schliesslich konzentriert sich die Erziehungsarbeit<br />

in der Austrittsphase auf die Rückkehr in die Herkunftsfamilie<br />

oder der Lebensführung in Selbständigkeit.<br />

Die Austrittsphase beginnt in der Regel mindestens ein<br />

halbes Jahr vor dem geplanten Austritt. Vorzeitige Austritte<br />

sind nicht vorgesehen. Sollte es trotzdem dazu kommen,<br />

werden die Beteiligten schnellstens kontaktiert und<br />

informiert. Wo dies realistisch erscheint, unterstützen wir<br />

eine Rückplatzierung. In diesen Fällen arbeiten wir intensiver<br />

mit den Eltern zusammen, suchen in Zusammenarbeit<br />

mit dem Beistand deren erzieherische Handlungskompetenz<br />

zu stärken z.B. durch persönliche Hilfestellung zur<br />

Ergänzung ihrer Erziehungsstrategien.<br />

- 12 -<br />

5.4 Zusammenarbeit mit<br />

der Herkunftsfamilie<br />

Die Beziehungspflege der Kinder zu den leiblichen Eltern<br />

oder primären Bezugspersonen ist uns wichtig. Wir fördern<br />

diese durch regelmässige Besuche der Kinder und Jugendlichen<br />

bei ihren Eltern oder realisieren auch in begrenztem<br />

Rahmen Besuche der Eltern in unserem <strong>Haus</strong>, wenn die<br />

erste Variante nicht denkbar ist. Wir beziehen die Eltern<br />

in die Ausarbeitung der Aufenthalts- und Erziehungsziele<br />

ihres Kindes mit ein, um den Erfolg der Zusammenarbeit<br />

zu erhöhen. Wir gehen davon aus, dass ein Zusammenhang<br />

besteht zwischen der Beziehung zu den leiblichen Eltern<br />

und dem Entwicklungspotenzial der Kinder und Jugendlichen.<br />

Eine realistische Einsicht über die eigene Herkunft<br />

begünstigt den Weg in die Zukunft und ist ein wichtiger<br />

Teil in der Identitätsfindung der Heranwachsenden. Das<br />

Entdecken von Stärken und Schwächen der eigenen Geschichte<br />

erweitert die Chancen der Kinder. Unser Bestreben<br />

ist es, möglichst alle Ressourcen für unsere Erziehungsbemühungen<br />

nutzbar zu machen. Dabei gilt auch in<br />

diesem Punkt, an Veränderbarem zu arbeiten und mit Gegebenem<br />

so gut wie möglich leben zu lernen.<br />

Wir informieren die Eltern regelmässig und lückenlos über<br />

wichtige Angelegenheiten und Entwicklungen ihres Kindes<br />

und beteiligen sie aktiv an Entscheidungen über weiterführende<br />

Schritte. Dazu werden die Kontakte bei der Übergabe<br />

nach einem Wochenende oder per Telefon, bei Einladungen<br />

zu besonderen Anlässen und Festen usw. genützt.<br />

Zu den regelmässig wiederkehrenden Standortbestimmungen<br />

(zweimal pro Jahr oder bei besonderem Bedarf)<br />

sind die Eltern eingeladen. Es ist uns wichtig, dass das<br />

Kind, der Jugendliche von allen Parteien unterstützt wird<br />

und nicht in Loyalitätskonflikte gerät.

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