Larenz Rerup AD J0rgensen - Dansk Centralbibliotek for Sydslesvig
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lichkeit der Liberalen C. Berg bekanntgemacht wurde, machte<br />
er die Erfahrung, daß Berg ein "einfacher und liebenswürdiger<br />
Mann war, besser als sein Ruf. Es gehörte kein besonders<br />
scharfer Blick dazu, das Unzivilisierte unter der Hülle zu sehen,<br />
aber es entspricht nicht aU dem Wirbel, den man um ihn gemacht<br />
hat." <strong>J0rgensen</strong> klagt bitter darüber, wie ullwissend man<br />
in "den höheren Regionen" mit Hinblick auf Berg und das<br />
einfache dänische Volk ist. "Welche Tat wäre hier nicht auszuführen,<br />
wenn einige mit politischem Verstand hinzutreten und<br />
alle guten Kräfte zu einer energischen Anstrengung zusammenführen<br />
würden, um unser öffentliches Leben aus dem Sumpf zu<br />
ziehen. Niemals habe ich es so klar wie jetzt gesehen, daß es<br />
getan werden könnte, daß es jetzt getan werden müßte, jetzt hat<br />
man auf bei den Seiten genug gelernt, um nachgeben zu können.<br />
- Gott halte seine Hand über uns!"<br />
Die Gelegenheit bot sich bald, indem Sofus H0gsbro sich<br />
Ende März 1885, als wegen des Staatshaushaltsgesetzes große<br />
Not herrschte, an <strong>J0rgensen</strong> wandte. Die Entwicklung trieb nun<br />
dem berüchtigten provisorischen Staatshaushaltsgesetz vom<br />
I. April 1885 zu, Estrups Antwort auf die "Obstruktionspolitik"<br />
der Bauernliberalen. H0gsbro wünschte, daß Krieger den Vorsitz<br />
im gemeinschaftlichen Ausschuß übernehmen sollte, den<br />
das Folke- und Landsting eingesetzt hatte, um den Bruch abzuwehren,<br />
der augenscheinlich von den Konservativen und Teilen<br />
der Liberalen angestrebt wurde. Tief beunruhigt suchte<br />
<strong>J0rgensen</strong> Krieger auf und erreichte seine Zusage dafür, daß<br />
er mit Bojsen verhandeln woUe, doch er sicherte sich nicht, daß<br />
diese Zusage bei Bojsen abgeliefert wurde, der sich daher nicht<br />
mit Krieger in Verbindung setzte. Das Provisorium war also<br />
eine Tatsache und wäre es übrigens auch gewesen, selbst wenn<br />
diese geplante Verhandlung stattgefunden hätte. Das ungeschickte<br />
Verhalten der Politiker entrüstete <strong>J0rgensen</strong>. Er maß<br />
dem ständigen Zögern Kriegers einen Teil der Schuld bei. Aber<br />
die hauptsächliche Verantwortung für das Provisorium trägt<br />
nach seiner Meinung Henning Matzen, dessen "wichtigster, vielleicht<br />
einziger Vorteil der ist, daß er weiß, was er will und resolut<br />
danach handelt. Er wollte ein Provisorium haben und er<br />
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