Alfred - Kontextplan
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team_11_0 10.4.2008 7:58 Uhr Seite 18<br />
VERKEHRSENTWICKLUNG<br />
tungsperimeter machen zu können,<br />
ist ein Rückblick nützlich. Sei es eine<br />
zusätzliche Autobahnspur, ein zusätzlicher<br />
Tunnel oder ein verdichteter<br />
Taktfahrplan; die Vergangenheit<br />
hat gezeigt, wie schwer es ist,<br />
die Verkehrsnachfrage zu prognostizieren.<br />
Ein Beispiel ist der Bareggtunnel:<br />
Zwei Jahre nach der Eröffnung<br />
der dritten Röhre, also<br />
2005, war bereits das Verkehrsaufkommen<br />
erreicht, welches für das<br />
Jahr 2010 prognostiziert wurde.<br />
Auf einen Ausbau der Infrastruktur<br />
im Strassenverkehr folgt eine Verkehrszunahme<br />
welche sich aus ver-<br />
Spatenstich für die neue Durchmesserlinie<br />
im Hauptbahnhof Zürich am<br />
20. September 2007. Bild links: Verlauf<br />
der neuen Durchmesserlinie Zürich, mit<br />
dem neuen unterirdischen Bahnhof<br />
Löwenstrasse.<br />
schiedenen Teilen zusammensetzt,<br />
die alle schwer im Voraus zu bestimmen<br />
sind. Zum Ersten ist es die allgemeine<br />
Verkehrszunahme, zweitens<br />
der verlagerte Verkehr, drittens<br />
der Neuverkehr und viertens<br />
der induzierte Neuverkehr.<br />
ÖV hat um 78% zugelegt<br />
Die Entwicklung des öV im Kanton<br />
Zürich ist eine Erfolgsgeschichte.<br />
Innerhalb von nur 15 Jahren<br />
(1990 bis 2005) stiegen zwischen<br />
Winterthur und Zürich die Passagierzahlen<br />
von 41’000 auf rund<br />
74’000 Fahrgäste pro Tag. Dabei<br />
– 18 –<br />
TEAMverkehr<br />
Nummer 11, Dezember 2007<br />
wurden zwischen 1997 und 2006 lediglich<br />
50 zusätzliche Züge dem<br />
Verkehr zugeführt.<br />
Wesentlich für die Fahrgastzunahme<br />
waren die Einführung der S-<br />
Bahn 1990, die Inbetriebnahme von<br />
doppelstöckigen Zügen, die Verlängerung<br />
der Züge gegenüber 1990<br />
und die Verbesserung der Umsteigebeziehungen.<br />
Die zusätzliche<br />
Nachfrage beim öV hängt von vielen<br />
Faktoren ab. Dazu zählen die<br />
Angebots- und die Preispolitik, der<br />
Komfort, die Reisezeit sowie die<br />
Verfügbarkeit (örtlich und zeitlich)<br />
etc.<br />
MIV folgt dem Angebot<br />
Während die Erfolge des öV von<br />
vielen Faktoren abhängen, reagiert<br />
der MIV vor allem auf das Angebot.<br />
Mehr Strassen bedeuten mehr Verkehr.<br />
Treibstoffpreise müssen in<br />
schwindelerregende Höhen klettern,<br />
um die Schmerzgrenze von<br />
Automobilisten und -mobilistinnen<br />
zu erreichen, damit sie ihr Auto<br />
nicht mehr benützen. Beim Brüttisellerkreuz<br />
wurden 2005 pro Tag<br />
30000 Fahrzeuge mehr gezählt als<br />
1990, während sich im selben Jahr<br />
der Verkehr zwischen Zürich und<br />
Winterthur insgesamt 1911 Stunden<br />
staute. Die Leistungsfähigkeit<br />
der A1 im Perimeter ist klar überschritten,<br />
doch bringen Ausbauten<br />
neben den gewünschten Effekten<br />
auch Nachteile mit sich. Ganz nach<br />
dem Motto: «Wer Strassen säht,<br />
wird Verkehr ernten.»<br />
Geplante Projekte<br />
Mehr als 90’000 Fahrzeuge pro<br />
Tag passieren heute die Zählstelle<br />
beim Brüttisellerkreuz, gleichzeitig<br />
verkehren mehr als 380 Züge pro<br />
Tag zwischen Zürich und Winterthur.<br />
Die Infrastruktur beim öV und<br />
beim MIV muss deshalb zwangsläufig<br />
ausgebaut werden, um die zu-