Stoiber-Ausarbeitung 2 - StV Biologie Salzburg
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Anmerkung<br />
Testfragen VO Tierbiologie Teil <strong>Stoiber</strong><br />
Das hier ist derselbe Fragenkatalog zum <strong>Stoiber</strong>-Teil der VO Tierbiologie, der schon im<br />
BioWiki steht. Allerdings ist mit aufgefallen, dass die Fragen dort nur sehr knapp<br />
ausformuliert und in einigen Fällen tatsächlich falsch sind, also hab ich ihn noch mal<br />
ausgearbeitet.<br />
Natürlich können auch hier einige Fehler vorhanden sein, ich empfehle wirklich dringend,<br />
sich ein wenig Literatur zu nehmen und die Fragen durchzuarbeiten. Ich habe sie<br />
überwiegend mit Lehrbüchern durchgearbeitet (welche in einigen Punkten den Unterlagen<br />
widersprechen) und versucht die Fragen ausführlicher als eigentlich nötig zu beantworten.<br />
Am Ende noch mal der Hinweis: Lernt ruhig nur die Fragen (bei mir hat es für eine 3<br />
gereicht), aber recherchiert sie selbst noch mal gut. Wer fehlerhafte Antworten lernt ist<br />
selbst schuld.<br />
Fragenkatalog<br />
1. Wie viel Prozent der lebenden Organismen sind Tiere?<br />
74%<br />
2. Welcher Tierstamm verfügt über die höchste Anzahl an Arten?<br />
Arthropoda (ca. 80% aller rezenten Tierarten).<br />
1<br />
Viel Erfolg,<br />
Bastian.<br />
3. Was versteht man unter dem Begriff „Taxon“?<br />
Eine in der Systematik als Einheit (von anderen abgrenzbare) anerkannte Gruppe von<br />
Lebewesen.<br />
Bsp: Ordnung, Gattung, Art…<br />
4. Was ist bzw. womit beschäftigt sich die Systematik?<br />
Die Systematik ist ein Fachgebiet der <strong>Biologie</strong> und beschäftigt sich mit der<br />
Bestimmung und Benennung der Lebewesen (Taxonomie), sowie der Rekonstruktion<br />
der Stammesgeschichte der Organismen (Phylogenie) und deren Evolution<br />
(Evolutionsbiologie).<br />
5. Welches Taxon steht im System der Organismen auf der niedrigsten Rangstufe?<br />
Die „Art“, bzw. nach manchen Systemen auch die „Unterart“ oder die „Rasse“.<br />
(Vgl: Reich → Stamm → Klasse → Abteilung → Ordnung → Familie → Gattung →<br />
Art.)<br />
6. Wer schuf die Grundlagen des heute in Verwendung stehenden Systems?<br />
Carl von Linné mit seiner binomialen Nomenklatur und der Einteilung der Arten in ein<br />
System (Systema naturae; 10. Auflage; 1758).<br />
Vor ihm ordnete Aristoteles viele Tiere in einer Stufenleiter nach „Grad der<br />
Perfektion“ ein (Scala naturae), wobei viele Begriffe noch heute genutzt werden (zB.<br />
Coleoptera, Diptera).
7. Welche Rangstufen im System der Organismen existieren tatsächlich (=als<br />
konkrete Lebewesen) und welche sind nur konstruiert?<br />
Die Arten (z.B. Castor fiber – der europäische Biber) bzw. Unterarten, im Gegensatz<br />
zu allen in der Systematik höher stehenden Taxa, welche immer nur Gruppen von<br />
Organismen darstellen.<br />
8. In wie viele Stämme wird das Tierreich eingeteilt? (ungefähre Angabe genügt)<br />
Ca. 27.<br />
9. Auf welchen Zusammenhang weist die Biogenetische Grundregel hin?<br />
„Die Ontogenese rekapituliert die Phylogenese“ (Ernst Haeckel, 1866), d.h. die<br />
Embryonalentwicklung ist eine verkürzte Rekapitulation der Stammesentwicklung.<br />
Dadurch wird auf den Zusammenhang zwischen Ontogenese und Phylogenese<br />
hingewiesen.<br />
10. Was versteht man unter dem „Biologischen Artkonzept“?<br />
Ein Konzept zur Abgrenzung einer „Art“, dessen Grundlage die<br />
Reproduktionsfähigkeit der Organismen ist. Demzufolge können sich zwei Individuen<br />
einer Art miteinander kreuzen und dadurch ebenfalls reproduktionsfähige (!)<br />
Nachkommen zeugen. Die Abgrenzung der Art nach außen erfolgt, indem sich die<br />
Individuen zweier verschiedener Arten entweder nicht miteinander Fortpflanzen, oder<br />
deren Nachkommen unfruchtbar sind.<br />
11. Welche Formen der Artbildung kennen sie?<br />
Allochrone Artbildung (Artumwandlung): Eine Population entwickelt sich durch<br />
Mutation, Rekombination oder Gendrift auseinander.<br />
Synchrone Artbildung (Artaufspaltung): dichotome Aufspaltung der Ausgangsart in<br />
zwei Schwesterarten.<br />
- Allopatrische Artbildung: Das Populationsgebiet wird durch Prozesse (z.B.<br />
Kontinentaldrift, Gebirgsbildung…) räumlich voneinander getrennt und durch<br />
die in den unterschiedlichen Gebieten herrschenden Selektionsdrücke<br />
entwickeln sich die Gründerpopulationen auf unterschiedliche Weise.<br />
- Sympatrische Artbildung: Es kommt ohne äußere Einflüsse zu Mutationen,<br />
Gendrift oder Polyploidisierung (Vervielfachung des Chromosomensatzes),<br />
wodurch im selben Gebiet neue Arten entstehen.<br />
- Parapatrische Artbildung: In einem Teil des Populationsgebiets ändern sich<br />
die Umweltbedingungen und ein Teil der Population adaptiert sich bis zu<br />
einem Grad daran, ab dem er eine neue Art bildet.<br />
12. Was bedeutet es, wenn ein Artbildungsvorgang sympatrisch erfolgt?<br />
Ohne eine räumliche Trennung kommt es durch Genom-Mutation, Rekombination,<br />
Polyploidisierung und/oder Gendrift zur Entstehung neuer Arten.<br />
13. Welche Forscher trugen wesentlich zur Entwicklung der heute gültigen<br />
Abstammungstheorie (Deszendenz-Theorie) bei?<br />
Jean-Baptiste de Lamarck (1744-1829)<br />
Charles Lyell (1797-1875)<br />
Charles Darvin (1809-1882)<br />
Alfred Russel Wallace (1823-1913)<br />
Ernst Haeckel (1834-1919)<br />
2
14. Definieren sie den Begriff „Population“.<br />
Eine Gruppe von Individuen der gleichen Art in einem definierten Raum zu einer<br />
definierten Zeit, die sich untereinander fortpflanzen und dies mit höherer Frequenz<br />
und Wahrscheinlichkeit tun als mit Individuen einer anderen Population der gleichen<br />
Art.<br />
15. Moderne Stammbäume sind meist cladistisch organisiert. Was bedeutet das, und<br />
wer verwendete erstmals solche Stammbäume?<br />
Die Cladistik ist eine Methode der phylogenetischen Systematik, bei der das<br />
Auffinden von Verzweigungspunkten anhand neuer Merkmale (Apomorphien) zur<br />
Definition monophyletischer Gruppen heran gezogen wird. (Bsp.: Alle Säugetiere<br />
bilden eine monophyletische Gruppe. Durch das neue Merkmal – Apomorphie – der<br />
Milchzitze werden die Beuteltiere und Plazentalia von den Kloakentieren<br />
unterschieden)<br />
Sie wurde von Willi Henning in seinem Lehrbuch Phylogenetic Systematics (1966)<br />
erstmals beschrieben.<br />
16. Was versteht man unter Homologie, was unter Konvergenz (Analogie)?<br />
Homologie ist das Übereinstimmen bzw. Entsprechen von Merkmalen aufgrund<br />
stammesgeschichtlicher Verwandtschaft. Dabei sind folgende Kriterien zu beachten:<br />
- Kriterium der Lage (gleiche Lage in vergleichbarem Gefügesystem)<br />
- Kriterium der spezifischen Qualität der Struktur (ausreichend<br />
Hochdifferenzierte Merkmale/Strukturen stimmen in ihren charakteristischen<br />
Einzelheiten/Details überein, auch unabhängig ihrer Lage)<br />
- Kriterium der Kontinuität (Merkmale können über Zwischenformen in eine<br />
homologe Reihe gebracht werden, auch wenn sie selbst weder in Lage, noch in<br />
Struktur übereinstimmen)<br />
Konvergenz (Analogie) bezeichnet Strukturen, die ihn Lage, Funktion und/oder<br />
Struktur ähnlich sind, aber unabhängig voneinander entstanden sind.<br />
17. Definieren sie den Begriff „plesiomorph“.<br />
Plesiomorphie bezeichnet in der Cladistik ursprüngliche Merkmale, die bereits vor der<br />
jeweils betrachteten Stammeslinie entstanden sind und die sich gegenüber dem<br />
Merkmalszustand der Vorfahren nicht verändert haben. (Bsp.: Die Chorda, wenn die<br />
Mammalia betrachtet werden)<br />
Gegensätzlich dazu steht die Apomorphie, welches Merkmale sind, die eine<br />
Stammeslinie im Vergleich zum Vorfahren neu erworben hat. (Autapomorphien<br />
charakterisieren terminale monophyletische Taxa, Synapomorphien begründen erst die<br />
Monophylie eines Taxons bzw. das Schwesterngruppenverhältnis)<br />
18. Was sind Protisten und wie groß können sie werden?<br />
Eine Gruppe von eukaryontischer, ein- bis wenigzelliger Lebewesen, die nicht näher<br />
miteinander verwandt sind. Zu ihnen zählen ein- oder wenigzellige Algen,<br />
Schleimpilze und einzellige Protozoa (Protisten sind nicht gleich Protozoa!). Ihre<br />
Größe kann sich zwischen wenigen µm bis ca. 30 cm bewegen.<br />
3
19. Welche Elemente/Strukturen charakterisieren den Bauplan einer<br />
eukaryontischen Zelle?<br />
- Zellkern mit Zellmembran<br />
- Mehrere Chromosomen<br />
- Kompartimentierung der Zelle (Zellorganellen)<br />
- Cytoskelett<br />
20. In welche (meist nicht molophyletische) Gruppen werden die Protisten<br />
traditionell eingeteilt?<br />
- Amoebozoa (Amöben)<br />
- Opisthokonta (Pilze und Tiere)<br />
- Rhizaria (einzellige Lebewesen, u.a. Foraminifera und Radiolaria)<br />
- Archaeplastida (Grünalgen, Rotalgen, Pflanzen)<br />
- Chromalveolata (verschiedene Algen)<br />
- Excavata (einzellige, mehrheitlich begeißelte Organismen)<br />
21. Wie sind Cilien bzw. Flagellen gebaut? Worin unterscheiden sie sich?<br />
Sie bestehen aus einem aus einem Basalkörperchen (Kinetosom) entspringendem<br />
Mikrotubulo-Bündel, welche im 9x2+2-Muster angeordnet (2 zentrale Tubuli sind von<br />
9 Doppeltubuli umgeben) und von einer Plasmamembran umgeben sind.<br />
Cilien sind dabei kurz und zahlreich an einem Organismus vertreten, während<br />
Flagellen länger und in geringerer Zahl (häufig eins) anzutreffen sind. Außerdem<br />
schlagen Cilien uniplanar, Flagellen heliocoidal.<br />
22. Welche wesentlichen Merkmale kennzeichnen die Ciliophora?<br />
- Besitz meist zahlreicher, kurzer Cilien<br />
- Spezifische Struktur des Cortex<br />
- Kerndualismus<br />
- Besondere Gamontogamie (Konjugation) bei der sexuellen Fortpflanzung.<br />
23. In welche 3 Organisationsstufen werden die tierischen Vielzeller (Metazoa)<br />
eingeteilt?<br />
- Parazoa (Schwämme)<br />
- Coelenterata (Hohltiere)<br />
- Bilateria<br />
24. Welche grundsätzlichen Merkmale kennzeichnen die Vielzeller (Metazoa)?<br />
- Ausbildung verschiedener Zelltypen und Gewebe<br />
- Trennung von somatischen und generativen Zellen (nicht bei Parazoa)<br />
- Spezielle Zellkontakte (Trennung von Innen und Außen)<br />
- Extrazelluläre Matrix<br />
- Bildung von Außen- und Innenskeletten<br />
- 2 Organisationsformen: diploblastisch, triploblastisch<br />
- Zellen diploid, Bildung generativer Zellen über Meiose<br />
- Lebenszyklus häufig biphasisch (Generationswechsel)<br />
4
25. Beschreiben sie KURZ den allgemeinen Körperbau der Schwämme (Porifera).<br />
Das Pinacoderm kleidet die Außenseite und Wände größerer Kanäle mit einer<br />
einlagigen Schicht Pinacocyten aus. Dort eingelagert sind die Ostien, kleine Poren, die<br />
zur Wasseraufnahme dienen. Dieses wird in die Kragengeißelkammern geleitet, das<br />
mit Choanozyten (Kragengeißelzellen) ausgekleidet ist, die durch ihren Geißelschlag<br />
den Wasserstrom bewirken, Nahrungspartikel festhalten und Gasaustausch<br />
ermöglichen. Das gefilterte Wasser gelangt in den Zentralraum (Atrium) und über das<br />
Osculum wieder nach außen. Amoebocyten verteilen die festgehaltenen Nährstoffe im<br />
Körper, indem sie sich mit ihren Pseudopodien bewegen.<br />
Das Skelett besteht aus Skleriten (Spicula) und besteht entweder aus Calcit oder aus<br />
Kieselsäure.<br />
26. Bei den Schwämmen (Porifera) kann man anhand der Beschaffenheit ihrer<br />
mineralischen Skelettelemente 3 Gruppen unterscheiden. Nennen sie diese 3<br />
Gruppen sowie einen der Fachbegriffe, mit denen diese Skelettelemente<br />
bezeichnet werden.<br />
- Hexactinellida (Glasschwämme, mit dreiachsiger und sechsstrahliger<br />
Silikatspicula)<br />
- Demospongiae (Horn- oder Kieselschwämme, mit ein- oder vierachsiger<br />
Silikatspicula)<br />
- Calcarea (Kalkschwämme, mit Kalkspicula)<br />
Die mineralischen Skelettelemente heißen Spicula.<br />
27. Wie beschaffen sich Schwämme Nahrung aus dem Wasser? Wie gelangt diese in<br />
die Zellen? Können andere Lebewesen bei der Ernährung der Schwämme eine<br />
wesentliche Rolle spielen?<br />
Porifera sind Filtrierer. Durch die Geißelbewegung ihrer Choanocyten erzeugen sie<br />
einen Wasserstrom, der durch die Ostien in den Schwamm hinein und durch das<br />
Osculum wieder hinaus führt. Die Feinstpartikel im Wasser werden durch die<br />
Choanocyten in den Kragengeißelkammern festgehalten, durch bewegliche<br />
Amoebocyten zu den einzelnen Zellen gebracht und dort phagocytiert.<br />
Zusätzlich verfügen viele Schwämme über Bakterien und Algen als Mikrosymbionten,<br />
welche an der Speicherung organischer Moleküle und Produktion sekundärer<br />
Metabolite beteiligt sind.<br />
28. Was sind Placozoa?<br />
„Scheibentiere“, von denen nur eine einzige Art beschrieben ist – Trichoplax<br />
adhaerens. Sie sind die strukturell einfachsten Vielzeller und stehen unter den<br />
Metazoa mit den Parazoa auf der untersten Stufe der somatischen Differenzierung.<br />
29. Wodurch unterscheiden sich die echten Vielzeller (Eumetazoa) von den basaleren<br />
Gruppen der Metazoa (Porifera, Placozoa)?<br />
Durch echte Epithelgewebe. Dies sind schichtenförmige Zellverbände, die über apikale<br />
bandförmige Zell-Zell-Verbindungen und eine basale Matrix verfügen. Sie können<br />
flüssigkeitsgefüllte Hohlraumsysteme organisieren und die Ionenzusammensetzung in<br />
Geweben und Gewebsflüssigkeiten kontrollieren.<br />
5
30. Nennen sie die für die echten Vielzeller (Eumetazoa) charakteristischen vier<br />
Grundgewebstypen.<br />
- Epithelgewebe (Zellschichten, die alle inneren und äußeren Oberflächen<br />
bedecken)<br />
- Binde- und Stützgewebe (Gewebe, das für strukturellen Zusammenhalt sorgt<br />
und Zwischenräume füllt)<br />
- Muskelgewebe (Zellen, die durch kontraktile Filamente für aktive Bewegung<br />
spezialisiert sind)<br />
- Nervengewebe (Zellen, aus denen Gehirn, Rückenmark und periphere Nerven<br />
aufgebaut sind)<br />
31. Die Eizellen der (Eu)metazoa kann man anhand der Menge der in ihnen<br />
eingelagerten Reservestoffe in Kategorien einteilen. Nennen sie 3 dieser<br />
Kategorien und die allgemeine Bezeichnung für die Reservestoffe.<br />
Die Reservestoffe werden Dotter genannt. Man unterscheidet:<br />
- polylecithale Eier (sehr dotterreich)<br />
- oligolecithale Eier (dotterarm)<br />
- mesolecithale Eier (dotterreich)<br />
Nach Verteilung der Reservestoffe werden noch unterschieden<br />
- isolecithale Eier (gleichmäßig verteilt)<br />
- telolecithale Eier (Dotter vorwiegend am vegetativen Pol)<br />
- centrolecithale Eier (Ansammlung im Zentrum)<br />
- ektolecithale Eier (nach außen angelegt)<br />
32. Worin unterscheidet sich die Spiralfurchung von der Radiärfurchung?<br />
Spiralfurchung: Die Teilungsebenen sind bei jedem Teilungsschritt versetzt, wodurch<br />
in Aufsicht gesehen der Eindruck einer spiralförmigen Bewegung entsteht. Zusätzlich<br />
sind die Blastomeren (die durch Furchung entstandenen Zellen) sehr früh determiniert.<br />
Radiärfurchung: Die ersten beiden Teilungsschritte sind meridional, der dritte<br />
äquatorial, ab dann abwechselnd meridional und äquatorial. Man unterscheidet<br />
zwischen holoblastischer (vollständig durchfurchte Zygote, es bildet sich eine<br />
Hohlkugel, die Coeloblastula) und meroblastischer (Furchungsteilung nur am<br />
animalen Pol, es bildet sich ein Spaltraum zwischen Dotter und Keimscheibe)<br />
Entwicklung.<br />
33. Wie viele so genannte „Keimblätter“ unterscheidet man bei der<br />
Embryonalentwicklung der Eumetazoa und wie entstehen sie?<br />
Bei triploblastischen Organismen existieren 3 Keimblätter:<br />
- Ektoderm (Haut, Nervensystem)<br />
- Mesoderm (wird zu Skelett, Muskel, Niere, Herz, Blut)<br />
- Entoderm (wird zu Darm, Leber, Lungen)<br />
Sie differenzieren sich während der Gastrulation aus der Blastula heraus.<br />
34. Wodurch sind triploblastisch aufgebaute Organismen gekennzeichnet?<br />
Durch die drei im Zuge der Gastrulation aus der Blastula entstehenden Keimblätter<br />
(Entoderm, Mesoderm, Ektoderm). Triploblastie findet man bei allen<br />
bilateralsymmetrisch aufgebauten Tieren (Bilateria).<br />
(Diploblastie findet sich bei den Coelenterata, Monoblastie bei Porifera und Placofora)<br />
6
35. Was bezeichnet man auch als „primäre Leibeshöhle“?<br />
Das Blastocoel, also den mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum der Blastula. Es entsteht<br />
im Endstadium der Furchung und wird im Rahmen der Gastrulation<br />
(Keimblattbildung) vom sich einstülpenden Entoderm fast vollständig verträngt.<br />
36. Die Hohltiere (Coelenterata) werden traditionell in 2 Gruppen eingeteilt. Nennen<br />
sie diese.<br />
- Cnidaria (Nesseltiere)<br />
- Ctenophora (Rippenquallen)<br />
37. Wie nennt man bei den Coelenteraten jenen Gewebsbereich, der zwischen der<br />
Epidermis und dem verdauenden Innensystem liegt?<br />
Zwischen der Epidermis (Ektoderm) und der Gastrodermis (Entoderm,<br />
Gastrovaskularsystem) liegt eine anfangs zellfreie Matrix, die Mesogloea. Sie<br />
verbindet Epidermis und Gastrodermis und bildet die basale Matrix.<br />
38. Nennen sie die wesentlichen Merkmale, die den Körperbauplan und den<br />
Lebenszyklus der Cnidaria (Nesseltiere) charakterisieren.<br />
- vier- bis n-strahlige Symmetrie um eine zentrale Hauptachse<br />
- Polypen- und Medusen-Generation (Polypen schauch-/sackförmig, sitzen mit<br />
Fußscheibe am Substrat, Mund und Tentakel nach oben gerichtet. Meduse<br />
glockenförmige Freiwasserform, Mund und Tentakel nach unten gerichtet.)<br />
- 2 Epithelschichten<br />
- Gastralraum bewimpert und septiert<br />
- Nesselzellen (Cnidozyten) mit Nesselkapseln (Cniden) zum Beuteerwerb<br />
39. Wonach sind die Cnidaria benannt? Um was handelt es sich dabei genauer?<br />
Nach den Nesselzellen (Cnidozyten). Diese sitzen in großer Dichte auf den Tentaklen<br />
und dienen dem Beuteerwerb. Die in ihnen enthaltenen Nesselkapseln (Cniden)<br />
können ich mit hoher Geschwindigkeit ausstülpen und derin ihnen enthaltene<br />
Nesselschlauch schießt nach außen. Es werden drei Typen unterschieden: Penetranten<br />
(Durchschlagskapseln), Glutinanten (Klebkapseln) und Volventen (Wickelkapseln), je<br />
nach Art der Beuteergreifung.<br />
40. Bei welchem geologischen Prozess spielt eine Gruppe der Cnidaria die<br />
entscheidende Rolle? Nennen sie den Vorgang und die Gruppe.<br />
Bei der Bildung von (Korallen-)Riffen. Die Scleractinia, eine Untergruppe der<br />
Hexacorallia, bzw. der Anthoza bauen umfangreiche Kalkskelette aus, aus welchen<br />
sich die Riffe zusammensetzen.<br />
41. Wodurch unterscheiden sich die Rippenquallen (Ctenophora) von den übrigen<br />
Coelenteraten?<br />
Durch ihre 8 meridional angeordneten Wimpernplatten (Rippen). Diese bestehen aus<br />
vielen kammartig nebeneinander liegenden Cilien und sind durch Viskosität<br />
funktionell miteinander verbunden. Durch metachronen Schlag wird das Tier mit dem<br />
oralen Pol vorangetrieben. Zum aboralen Pol hin vereinen sich je 2<br />
Wimpernplattenreihen zu einer Wimpernschnur.<br />
7
42. Wodurch sind bilateralsymmetrische Organismen gekennzeichnet?<br />
- Bilaterale Symmetrie (Der Körper wird von der median-sagittalen<br />
Symmetrieebene in eine linke und rechte Hälfte geteilt)<br />
- Vorderende mit vorderstem Bewegungspol (Bugfunktion)<br />
- Cephalisation (Konzentration der Fernsinnesorgane am Vorderende)<br />
- Cerebralisation (Konzentration des Nervensystems)<br />
- Triploblastie (Bildung eines dritten Keimblatts – dem Mesoderm)<br />
- Bildung einer sekundären Leibeshöhle, dem Coelom (Bilateria können<br />
acoelomat, pseudocoelomat oder coelomat sein)<br />
43. Welches Keimblatt spielt bei der Gewebsbildung der Bilateria eine entscheidende<br />
Rolle?<br />
Aus dem Mesoderm, welches die Muskulatur, das Bindegewebe, die<br />
Nephridialorgane, die Gonaden und das Epithel um die sekundäre Leibeshöhle bildet.<br />
44. Das mesodermale Zellmaterial der Bilateria kann in unterschiedlicher Form<br />
organisiert sein. Nennen sie bitte die 3 wesentlichen Merkmale.<br />
Das Mesoderm gliedert sich in einem Prozess der Selbstorganisation in folgende Teile<br />
auf:<br />
- Entlang der Mittellinie formt sich die Chorda dorsalis (Notochord)<br />
- Links und rechts der Chorda gruppieren die Zellen sich in sich periodisch<br />
wiederholenden Paketen, den Somiten<br />
- Zwischen Ektoderm und Urdarm dehnen sich die flächenhaften Seitenplatten<br />
aus, entstehend aus den beidseitig an die Somiten anschließenden Resten den<br />
Urdarmdachs.<br />
45. Was ist ein Coelom und wie kann es entstehen?<br />
Das Coelom ist die sekundäre Leibeshöhle der Bilateria, ein von mesodermalem<br />
Epithel umgebener, flüssigkeitsgefüllter Hohlraum. Es entsteht während der<br />
Ontogenese durch Abfaltung vom Urdarm (schizocoele Coelombildung, bei<br />
Protostomiern) oder aus besonderen, dem Entoderm entstammenden mesodermalen<br />
Zellen (enterocoele Coelombildung, bei Deuterostomiern).<br />
46. Besitzen alle Bilateria ein Coelom?<br />
Nein. Man unterscheidet folgende Gruppen der Bilateria:<br />
- Acoelomaten (kein Coelom. Der Darmstrakt ist die einzige durchgehende<br />
Körperhöhle)<br />
- Pseudocoelomaten (die primäre Leibeshöhle wird nicht vollständig vom<br />
Coelom verdrängt, sondern bleibt erhalten. Das Coelom ist nicht von echtem<br />
Epithel umgeben.)<br />
- Coelomaten (die primäre Leibeshülle wird durch das Coelom auf den Bereich<br />
zwischen Coelothelien und Körper- oder Darmweand eingeengt. Coelom ist<br />
von echtem Epithel umgeben)<br />
47. In welche 3 großen Gruppen werden die Plathelminthen traditionell eingeteilt?<br />
- Tubellaria (Strudelwürmer)<br />
- Trematoda (Saugwürmer)<br />
- Cestoda (Bandwürmer)<br />
8
48. Nennen sie die wesentlichen Merkmale der Plathelminthen.<br />
- bilaterale Symmetrie mit klarer dorso-ventraler Polarität<br />
- meist Weichtiere<br />
- triploblastisch<br />
- acoelomater Bau (Organsysteme in einem mesodermalen Parenchym)<br />
- hohe Regenerationsfähigkeit<br />
- einschichtige Epidermis, mit Cilien besetzt<br />
- Gasaustausch via Diffusion<br />
- Hautmuskelschlauch mit äußerer Ring- und innerer Längsmuskulatur<br />
- Ausstülpbarer muskulöser ektodermaler Pharynx<br />
- Exkretion über Protonephridien<br />
- Strickleiter-Nervensystem<br />
49. Das Exkretionssystem der Plathelminthen ist durch das Auftreten von<br />
Protonephridien gekennzeichnet. Beschreiben sie bitte, was man darunter<br />
versteht.<br />
Einfache Organe zur Ausscheidung giftiger Abbauprodukte, kommen hauptsächlich<br />
bei Tieren ohne sekundäre Leibeshöhle vor. In vielfach verzweigten Röhren liegen<br />
jeweils blind Reusengeißelzellen (Cyrtocysten). In diesen erzeugt eine<br />
Wimpernflamme (ständig schlagendes Cilien-Büschel) eine Strömung aus der<br />
Cyrtocyste in das Röhrensystem hinein, wodurch ein Unterdruck entsteht. Dadurch<br />
wird die Gewebsflüssigkeit an den von Podocysten an der Cyrtocyste gebildeten<br />
Reusenstäben filtriert (Ultrafiltration). Das sich nun „in“ den Protonephridien<br />
befindliche Filtrat ist der Primärharn, aus welchem im Tubulus die nochverwertbaren<br />
Bestandteile reabsorbiert werden. Der Sekundärharn wird anschließen über die nach<br />
außen mündenden Nephridialporen ausgeschieden.<br />
50. Eine wichtige Gruppe innerhalb der Plathelminthen ist jene der Neodermata.<br />
Wonach sind sie benannt und welche Untergruppen zählen zu ihnen?<br />
Sie sind nach ihrer sekundären mesodermalen Körperdecke (Neodermis) benannt, die<br />
sie beim Übergang in den Wirtskörper bilden (die ursprüngliche Epidermis wird<br />
abgeworfen). Zu ihnen zählen die<br />
- Trematoda (Saugwürmer)<br />
- Monogenea<br />
- Cestoda (Bandwürmer)<br />
51. Welches Organsystem ist bei vielen Plathelminthen-Gruppen extrem komplex<br />
gebaut?<br />
Die Reproduktionsorgane. Bei allen Formen erfolgt eine innere Befruchtung, ein Penis<br />
zur Übertragung der Spermien ist immer vorhanden. Die Plathelminthes sind meist<br />
protandrische Zwitte (protandrisch bedeutet, dass das männliche System etwas früher<br />
reif ist, als das weibliche), wobei die Geschlechtsöffnungen getrennt sein können oder<br />
in ein gemeinsames Atrium münden. Die Gonaden selbst können sehr komplex<br />
aufgebaut sein und reichen von Ansammlungen von Geschlechtszellen an der Basis<br />
der Gastrodermis bis hin zu hochdifferenzierten Strukturen.<br />
52. Was unterscheidet die Gnathifera von den Gnathostomulida?<br />
Die Gnathostomulida (Kiefermäulchen) sind eine Gruppe der Gnathifera. Innerhalb<br />
dieser Gruppe werden sie gegen die Micrognathozoa und Syndermata (bestehend aus<br />
„Rotatoria“ und Acanthocephala) abgegrenzt.<br />
9
53. Zu welcher erst vor kurzem geschaffenen Stammgruppe gehören die<br />
Micrognathozoa?<br />
Die 2000 entdeckten Micrognathozoa wurden zum 1995 geschaffen Taxon der<br />
Gnathifera hinzugefügt. Sie umfassen nur eine Art, Limnognathia maerski.<br />
54. Die Armfüßler (Brachiopoda) sind muschelähnliche Protostomier. Was<br />
unterscheidet sie von den Muscheln und wie nennt man ihren als<br />
Filtrationsorgan genutzten gestielten Tentakelkranz?<br />
(Die systematische Einordnung der Tentakulata (zu welchen die Brachiopoda gehören)<br />
ist noch umstritten. Laut der funktionellen Radialia-Hypothese gehören sie zu den<br />
Deuterostomiern, laut der molekularbiologischen Lophotrohotoa-Hypothese zu den<br />
Protostomiern.)<br />
Obwohl sie auf den ersten Blick den Muscheln ähneln, bedecken die Schalen nicht die<br />
lateralen Körperseiten, sondern Ventral- und Dorsalseite. Die ungleich großen<br />
Schalenklappen (zumeist ist die Dorsalklappe kleiner, die Ventralklappe läuft häufig in<br />
ein spitz ausgezogenes Hinterende aus) werden über antagonistische Muskeln bewegt<br />
(bei Muscheln existiert nur ein Schließmuskel). Dementsprechend verläuft die<br />
Symmetrieachse im Gegensatz zu den Bivalvia nicht entlang der Schalenrandlinie,<br />
sondern durch die Schalenmitte.<br />
Zur Filtration nutzen Brachiopoden den Lophophor, ein in die Mantelhöhle<br />
hineinragender Filtrations- und Respirationsapparat, der aus 2 mit einer Vielzahl von<br />
Tentakeln besetzten Armen besteht.<br />
55. Beschreiben sie kurz den allgemeinen Körperbauplan der Ringelwürmer<br />
(Annelida).<br />
- weichhäutiger, als Segmenten aufgebauter Körper (Metamerie)<br />
- teloblastisch gebildet: zwischen Protostomium (Vorderende) und Pygidium<br />
(Hinterende) werden Metamere (Segmente) eingeschoben.<br />
- Protostomium enthält Oberschlundganglion, Licht- und Chemorezeptoren und<br />
trägt bewegliche Anhänge (Palpen, Antennen)<br />
- Auf Protostomium folgt Peristomium: enthalt Mundöffnung und Buccalbereich<br />
- Rumpfsegmente sind durch Dissepimente (Querwände) getrennt, einzelne<br />
Rumpfabschnitte (Tagmata) können unterschiedlich gestaltet sein.<br />
- Pro Segment:<br />
i. 1 Paar Parapodien (tragen Borsten und können Kiemen ausbilden)<br />
ii. 1 Paar Bauchganglien (mit Quervernetzungen,<br />
Strickleiternervensystem)<br />
iii. Paarige Metanephridien (ins nächste Segment reichend)<br />
- Paarige Gonaden in den hinteren Segmenten (Urogenitalsystem)<br />
- Ring- und Längsmuskulatur unter der Epidermis<br />
56. Die Annelida sind metamer gebaut. Was bedeutet das?<br />
Metamerie bezeichnet die Segmentierung eines Körpers, wodurch er in mehrere<br />
aufeinander folgende Abschnitte aufgeteilt ist. Ursprünglich sind alle Segmente<br />
(Metamere) gleichartig gestaltet (homonome Metamerie), es gibt aber viele Tiere, die<br />
eine unterschiedliche Segmentierung entwickelt haben (heteronome Metamerie, z.B.<br />
Insekten).<br />
57. Welche Larvenform ist für die Annelida typisch?<br />
Die Trochophora-Larve.<br />
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58. Die Segmente der Anneliden tragen charakteristische Anhänge (Extremitäten).<br />
Wie nennt man diese und wie sind sie gebaut?<br />
Auf den (in manchen Gruppen reduzierten) Parapodien sitzen Borsten. Je Segment<br />
findet sich je 1 Paar dorsolateraler und ventrolateraler Parapodien. Die Borsten selbst<br />
sind epidermale Ausscheidungen und liegen in tiefen Epidermistaschen<br />
(Borstenfollikel). Sie können durch Muskelantagonisten an ihrer Basis bewegt werden.<br />
Zusätzlich können die Parapodien auch Kiemen ausbilden.<br />
59. Die Vielborstenwürmer (Polychaeta) kann man bezüglich ihrer Lebensweise in 2<br />
deutlich verschiedene Gruppen einteilen. Wie nennt man diese und wodurch<br />
unterscheiden sie sich?<br />
- Errantia: frei lebende Formen mit komplizierten Chitinkiefern und hoch<br />
entwickelten Linsenaugen.<br />
- Sedentaria: sedentäre und eingegrabene Formen mit Tentakelapparat am<br />
Vorderende, leben oft in Röhren aus organischem oder verkalktem Material.<br />
Da diese beiden Gruppen allerdings keine Monophyla sind, wurde diese Einteilung<br />
und neueren Publikationen aufgegeben!<br />
60. Die Oligochaeta (Wenigborster) sind eine wichtige Gruppe innerhalb der<br />
Annelida. Nennen sie wichtige Kennzeichen und beschreiben sie kurz ihre<br />
ökologische Bedeutung.<br />
- vorwiegend limnische und terrestrische Substratbewohner<br />
- weitgehend gleichförmiger Habitus mit gleichartigen, deutlich gegeneinander<br />
abgesetzten, ringförmigen Segmenten ohne Anhänge<br />
- meist nur wenige kurze Borsten<br />
- besitzen Clitellum<br />
- kräftiger Hautmuskelschlauch, Dissipimente ebenfalls muskulös<br />
- enorme ökologische Bedeutung bei der Bodenbildung, da sie bereits teilweise<br />
zersetzten pflanzlichen Detritus fressen (Saprobionten) und damit zur<br />
Streubodenbildung beitragen<br />
61. Die Annelida wurden lange Zeit in einer engen Verwandtschaftsbeziehung zu den<br />
Gliedertieren (Athropoden) gesehen. Erklären sie warum, und beschreiben sie<br />
kurz, wie sich diese Situation heute darstellt.<br />
Das Schwesterngruppenverhältnis von Annelida und Arthropoda innerhalb der<br />
Articulata beruht unter anderem auf den Apomorphien der homonomen Segmente mit<br />
parapodienartigen Anhängen, die in einer praeanalen Wachstumszone gebildet werden<br />
sowie dem Strickleiternervensystem.<br />
Molekulare Verwandschaftsanalysen trennen diese Schwesterngruppen allerdings klar<br />
voneinander, wodurch die bisherigen Apomorphismen nur noch als homologe<br />
Entwicklungen angesehen werden. Nach diesen molekularen Methoden werden die<br />
Anneliden zu den Lochotrophozoa und die Arthropoden zu den Ecdysozoa gezählt.<br />
Diese Einteilungen lassen sich allerdings morphologisch nur schwer nachvollziehen<br />
und werden deswegen noch diskutiert.<br />
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62. Worauf beruht die Unterscheidung zwischen den Stammgruppen der<br />
Lophotrochozoa und der Ecdysozoa und in welchem Zusammenhang stehen sie<br />
mit den Annelida?<br />
Lophotrophozoa und Ecdysozoa sind zwei auf molekularen Untersuchungen<br />
basierenden Großgruppen der Protostomia.<br />
- Lophotrophozoa: Tentaculata und Trophozoa (bestehend aus Annelida,<br />
Mollusca und anderen Spiralia)<br />
- Ecdysozoa: Arthropoda und Cycloneuralia<br />
Diese Unterscheidung lässt sich allerdings morphologisch nur schwer verstehen und<br />
wird deshalb in vielen führenden Lehrbüchern nicht berücksichtigt.<br />
63. Im Körperbauplan der Mollusken unterscheidet man grob zwischen 2 funktionell<br />
verschiedenen Regionen. Welche sind dies und welche Funktionen haben sie?<br />
- Kopf und Fuß (Cephalopodium): dienen der Lokomotion und Umweltkontakt<br />
(Kopf enthält zentrale Teile des Nervensystems, Sinnesorgane und<br />
Mundöffnung, Fuß enthält Muskulatur, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume und<br />
Drüsen)<br />
- Eingeweidesack und Mantel (Visceropallium): innere Aufgaben und Schutz<br />
(Mantel bildet Platten, Schalen etc…, Mantelhöhle ist mit bewimpertem<br />
Epithel ausgekleidet um einen Wasserstrom zu erzeugen, enthält Kiemen,<br />
Exkretions- und Genitalsystem, Eingeweidesack enthält die inneren Organe)<br />
64. Die Radula ist ein Exklusivmerkmal der Mollusken. Worum handelt es sich<br />
dabei?<br />
Um eine Raspel- oder Reibzunge. Sie ist mit Chitinzähnen ausgestatten und dient<br />
dazu, Nahrungspartikel vom Substrat abzuraspeln, zu zerkleinern, zur Mundöffnung<br />
zu führen, etc…<br />
65. Herz und Kiemen stehen bei den Mollusken in einem völlig anderen<br />
Funktionszusammenhang als bei den Wirbeltieren. Erklären sie bitte kurz<br />
warum.<br />
Mollusken verfügen über ein offenes Gefäßsystem. Die Arterien des Herzen öffnen<br />
sich in Lakunen, aus welchen die Hämolymphe in den Körper gelangt, sich dann im<br />
Sinus sammelt und wenigstens teilweise durch die Kiemen fließt (Die Hämolymphe<br />
spielt für die Sauerstoffverteilung nur eine geringe Rolle).<br />
66. Wie funktioniert das Exkretionssystem der Mollusken? Erklären sie bitte die<br />
Begriffe „Podocyten“ und „Metanephridien“.<br />
Das Herz liegt in einem Herzbeutel (Perikard). Durch den Druck der atrialen<br />
Muskulatur erfolgt dort eine Ultrafiltration aus den atrialen Hohlräumen, über<br />
Podozyten des perikardialen Epithels in das Perikard hinein. Von dort führen paarig<br />
bewimperte, drüsige Gänge, die der Reabsorption dienen, in die Mantelhöhle. Dadurch<br />
entspricht das Exkretionssystem der adulten Mollusken funktionell einem<br />
metanephridialen System.<br />
Podozyte: Exkretorische Zelle mit Fingerähnlichen Ausstülpunken, die für die<br />
Ultrafiltration geeignet sind.<br />
Metanephridium: Exkretionsorgan mit Tubuli, die an einem Ende Zellen haben –<br />
Podocyten – die auf Filtration aus dem Blut spezialisiert sind und sich am anderen<br />
Ende in Coelomderivate entleeren.<br />
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67. Die Gastropoda (Schnecken) sind eine artenreiche Molluskengruppe. Wie viele<br />
Arten enthält sie ungefähr und in welche Gruppen wird sie ihrerseits unterteilt?<br />
- Ca. 100.000 rezente Arten (> 80% aller rezenten Molluskenarten)<br />
- Gruppen der Gastropoda:<br />
i. Prosobranchia/Streptoneura (diese Gruppe ist nicht mehr gültig!)<br />
ii. Opisthobranchia/Entyneura<br />
iii. Pulmonata<br />
68. In welchen wesentlichen Merkmalen unterscheiden sich Prosobranchia-<br />
Schnecken von Opisthobranchia-Schnecken?<br />
Prosobranchia:<br />
- Mantelhöhle nach vorne gerichtet, Kieme liegt vor dem Herz<br />
- ZNS verläuft gekreuzt um den Darmtrakt<br />
- Ausgeprägte Schalenbildung<br />
Opisthobranchia:<br />
- Kiemen rechts hinter dem Herz<br />
- Nervenüberkreuzung sekundär verloren<br />
- Schale oft einfach oder reduziert<br />
69. Viele Muscheln verfügen über gut entwickelte Augen. Wo liegen diese häufig?<br />
Warum findet man sie nicht am Kopf?<br />
Die Augen sitzen am Mantelrand, da der Kopf großteils vom zweilappigen Mantel<br />
umgeben ist.<br />
70. Auf welchem Prinzip beruht die Fortbewegung der Cephalopoda und welche<br />
Organe werden dabei eingesetzt?<br />
Auf dem Rückstoßprinzip. Gas wird unter hohem Druck ausgestoßen, wodurch das<br />
Tier sich in die andere Richtung bewegt. Nautilus sp. Benutzt hierzu den Trichter<br />
seiner Schale, Coleoidae (Tintenfische) das Zusammenspiel der Lappen des<br />
innenliegenden Trichters und des Muskelmantels.<br />
71. Welche Molluskengruppe verfügt über das am höchsten entwickelte Gehirn und<br />
welche Leistungen kann es erbringen?<br />
Die Cephalopoden. Durch ihre großen optischen Loben können sie exzellent sehen,<br />
die Riesenaxome bewirken eine sehr hohe Reaktionsgeschwindigkeit und sie sind in<br />
der Lage z.B. gezielt Gegenstände aus zugeschraubten Gläsern herauszuholen oder bis<br />
zur Zahl 4 zu abstrahieren.<br />
72. Nennen sie einige der gut begründbaren Autapomorphismen der Arthropoda.<br />
- Cuticula aus α-Chitin und Protein, die gehäutet wird<br />
- Verlust äußerer Bewegungscilien<br />
- Cephalisation und Syncerebrum (Komplexgehirn)<br />
- Mixocoel und offenes Blutgefäßsystem (Coelom weitgehend verloren,<br />
Coelomflüssigkeit und Blut bildet Haemolymphe)<br />
- Perikardialseptum<br />
- Nephridien mit Coelomsack, Malphigische Gefäße bei terrestrischen Formen<br />
73. Was versteht man unter einem Tagma (Plural: Tagmata)?<br />
Funktionelle Einheiten, zu denen die Segmente zusammengefasst sind. (dadurch<br />
Heteronome Gliederung)<br />
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74. Die Eizellen vieler Arthropoden zeigen eine spezielle Art der Dotterverteilung.<br />
Wie nennt man solche Eizellen?<br />
Die Eizellen sind centrolecithal (Der Dotter ist im Zentrum konzentriert) und sehr<br />
dotterreich.<br />
75. Bei den Arthropoden stehen Gefäßsystem und Coelom in spezieller Beziehung.<br />
Wie ist diese beschaffen bzw. was entstand dadurch?<br />
Da durch die verstärkte Cuticula das Hydroskelett in Form paariger Coelomräume<br />
überflüssig geworden ist, vereinigen sich die primäre und sekundäre Leibeshöhle zu<br />
einer „tertiären“, dem Mixocoel. Damit gekoppelt ist das offene Blutgefäßsystem.<br />
Coelomflüssigkeit und Blut bilden die Heamolymphe, die im Gefäßsystem (Herz und<br />
herznahes Arteriensystem) und in der Leibeshöhle, in Lakunen und Septen, fließt.<br />
76. Eine basale Gruppe innerhalb der Arthropoda, die Onychophora, werden im<br />
Englischen als velvet worms („Samtwürmer“) bezeichnet. Warum?<br />
Die flexible, dehnungsfähige Cuticula ist mit einer Vielzahl feiner Papillen besetzt,<br />
welche wiederum mit kleinen Schuppen überzogen sind. Makroskopisch erscheint dies<br />
samtartig, woher der englische Trivialname herrührt.<br />
77. Das Plattenskelett der Euarthropoda besteht aus charakteristischen Elementen.<br />
Welche sind dies?<br />
Pro Segment sklerotisierte Platten:<br />
- dorsale Platte (Tergit)<br />
- ventrale Platte (Sternit)<br />
- laterale in die weiche Pleura eingelagerte Platten (Pleurit)<br />
78. Aus wie vielen Tagmata besteht der Körper typisch gebauter Chelicerata und<br />
welche Funktionen sind in ihnen jeweils lokalisiert?<br />
2 Tagmata:<br />
Prosoma: Vorderkörper, 7 oder 8 Segmente, 6 Extremitätenpaare, trägt Sinnesorgane,<br />
Mundwerkzeuge und Laufbeine<br />
Opisthosoma: Hinterkörper, 12 oder 13 Segmente, dient der Verdauung, Kreislauf und<br />
Respiration, enthält die Gonaden.<br />
79. Was sind Cheliceren?<br />
„Kieferklaue“. Wichtige Synapomorphie der Chelicerata. Die vorderste Extremität des<br />
Prosomas. Ursprünglich dreigliedrig und mit Scheren versehen.<br />
80. Die Spinnentiere (Arachnida) stellen den Großteil der Chelicerata. Wodurch sind<br />
sie gekennzeichnet? (Nennung der wichtigsten Merkmale genügt)<br />
- Überwiegend terrestrische Lebensweise<br />
- Mundöffnung nach vorne verlagert<br />
- Extraintestinale Verdauung (nur Flüssignahrung kann aufgenommen werden)<br />
- Saugpharynx<br />
- 4 Laufbeinpaare<br />
- Pedipalpus (Umbildung der1. oder 2. Laufbeinpaares, „Tastfühler“, hilft beim<br />
Prüfen und Halten der Nahrung)<br />
- Unpaare Geschlechtsöffnung<br />
- Aufgabe der Facettenaugen (Zerfall zu mehreren Linsenaugen)<br />
- Nur 1 Paar Medianaugen (dorsales Paar, „Hauptaugen“)<br />
- Paarige Klauen an den Beinenden<br />
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- Fächerlungen oder Röhrentracheen<br />
- Malphigische Schläuche entodermal (im Gegensatz zu den ektodermalen der<br />
Insekten)<br />
- Innere Befruchtung<br />
81. Milben sind eine stark abgeleitete Gruppe innerhalb der Spinnentiere. Wie zeigt<br />
sich dies bereits äußerlich?<br />
- extreme Reduktion der Körpergröße (80 µm – 10 mm)<br />
- Vereinfachung des Körperbaus (Pro- und Opisthosoma miteinander<br />
verwachsen)<br />
- Neue Körpergliederung (Mundgebiet mit Akron, Cheliceren und median<br />
verwachsenen Pedipalpencoxen als Gnathostoma/Capitulum vom restlichen<br />
Körper „Idiosoma“ abgegliedert)<br />
- Schnelle Entwicklung<br />
- Kurze Generationsdauer<br />
82. Die Crustacea (Krebstiere) zeigen einen hoch variablen Körperbauplan. Nennen<br />
sie die wichtigsten Grundmerkmale dieses Bauplans.<br />
- Cephalon aus Acron und 6 Segmenten, 2 Antennen<br />
- Rumpf in 2 Tagmata unterteilt (Segmentanzahl von Gruppe zu Gruppe<br />
unterschiedlich)<br />
i. Thorax: Segmente (Thoracomeren) tragen Extremitäten<br />
ii. Abdomen: Segmente (Pleomeren) extremitätenlos oder stark<br />
umgebildet<br />
- Bei einigen Gruppen Verschmelzung von Cephalon und Thoracalsegmenten zu<br />
Cephalothorax. Verbleibende Thoracomeren bilden neues Tagma: Peraeon<br />
- Carapax: Duplikatur des Kopfhinterrandes, die sich verschieden weit nach<br />
hinten über den Thorax wölbt<br />
- Telson: hinterer Körperabschluss. Als Furca (gabelartig) oder als Fächer<br />
ausgebildet.<br />
- Charakteristische Spaltbeine mit primär einheitlichem Bauplan:<br />
i. Stamm (Protopodit) mit 2 Ästen (Innenast/Endopodit und<br />
Außenast/Exopodit) setzt sich aus 2 Gliedern zusammen (Coxa und<br />
Basis)<br />
ii. Anhänge außen (Exite, dienen meist der Atmung und werden dann<br />
Epipodite genannt) und innen (Endite, dienen meist der<br />
Nahrungsaufnahme)<br />
- 2 verschiedene Augentypen: 2 Seitliche Facettenaugen und 1 Medianauge<br />
(Naupilusauge)<br />
- Exkretion über 2 paar Nephridien: Antennen- und/oder Maxillardrüsen.<br />
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83. Wie ist ein typisches Crustaceen-Spaltbein aufgebaut und in welchen 2<br />
grundlegend verschiedenen Ausbildungsformen kommt es vor?<br />
Aufbau:<br />
- Stamm (Protopodit) setzt sich aus 2 Gliedern zusammen (Coxa und Basis) und<br />
verfügt über 2 Äste (Innenast/Endopodit und Außenast/Exopodit)<br />
- Äußere Anhänge (Exite) dienen meist der Atmung (werden dann Epipodite<br />
genannt)<br />
- Innere Anhänge (Endite) dienen meist der Nahrungsaufnahme<br />
Die grundsätzlich verschiedenen Extremformen sind<br />
- Stabbein (Stenopodium): Endopodit betont, Glieder mit rundem<br />
Querschnittsprofil<br />
- Blattbein (Phyllopodium): blattartig verbreitert, Protopodit groß, Endite und<br />
Exite nach hinten gebogen<br />
84. Welcher charakteristische Larventyp tritt bei vielen Crustaceengruppen auf?<br />
Nennen sie eine Gruppe, die nur anhand dieses Larventyps als zu den Crustacea<br />
gehörig identifiziert wurde.<br />
Die Naupilus-Larve. Bei einigen Arten markiert das Schlüpfen aus dem Ei den Beginn<br />
der Nauplius-Phase, bei anderen verläuft diese aber auch vollständig in den Eiern. Der<br />
Nauplius wächst durch eine Reihe von Anamerien ohne abrupte Veränderung heran,<br />
bis es zu einer abrupten Änderung der Erscheinungsform (z.B. nach 6 Nauplius-<br />
Stadien bei den Copepoda) kommt.<br />
Die Gruppe der Cirripedia (Rankenfüßer) weist einen je nach Lebensweise völlig<br />
unterschiedlichen Körperbau auf mit nur der Nauplius-Phase als Gemeinsamkeit,<br />
selbiges gilt für die Isopoda (Asseln).<br />
85. Die zehnfüßigen Krebse (Decapoda) kommen in zwei deutlich verschiedenen<br />
äußeren Erscheinungsformen (Habitustypen) vor. Welche sind dies?<br />
- Garnelenartige (Caridoiden, zylindrischer, seitlich leicht zusammengedrückter<br />
Körper, Carapax nach vorn zwischen den Augen in ein kielartigen Vorsprung,<br />
das Rostrum ausläuft, Antennen geißelförmig)<br />
- Krabbenartige (Cancroiden, Cephalothorax stark verbreitert und abgeflacht,<br />
Carapax breiter als lang und seitwärts stark ausgebuchtet, Antennen kurz)<br />
86. Welche Gruppe der Crustacea hat landlebende Vertreter?<br />
Die Isopoda (Asseln) besitzt völlig vom Wasser unabhängige Vertreter.<br />
(Der Landeinsiedler – Coenobitidae – und Landkrabben – Gecaracinidae, Ocypididae<br />
– leben zwar auch am Land, sind in ihrer Entwicklung aber nicht vom Wasser<br />
unabhängig)<br />
87. Welche Gruppen der Arthropoda zählt man zu den Antennata?<br />
Die Myriapoda und die Insekta. (Nach dem Antennata-Konzept zur Systematik der<br />
Euarthropoda)<br />
88. Wie viele Segmente enthalten die 3 Tagmata der Insecta (Hexapoda)?<br />
- Caput: 6 Segmente<br />
- Thorax: 3 Segmente<br />
- Abdomen: 11 Segmente<br />
Insgesamt als 20 z.T. miteinander verschmolzene, heteronome Segmente.<br />
Dazu noch Akron und Telson, welche aber nicht eindeutig nachzuweisen sind.<br />
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89. Die Thoracalsegmente de Insecta (Hexapoda) tragen charakteristisch gebaute<br />
Beinpaare. Aus welchen Segmenten besteht ein solches Bein?<br />
(3 Segmente mit je 1 Beinpaar, also insgesamt 6 Beine (daher Hexapoda))<br />
- Coxa (Hüfte)<br />
- Trochanter (Schenkelring)<br />
- Femur (Schenkel)<br />
- Tibia (Schiene)<br />
- Tarsus (Fuß): 1-5 Glieder und als 6. Beinglied einen Praetarsus (Krallenglied)<br />
90. Insektenflügel können auf 2 grundsätzlich verschiedene Weisen bewegt werden.<br />
Beschreiben sie diese.<br />
Die Flügelpaare entspringen dem Meso- bzw. dem Metathorax.<br />
- Bei Libellen setzt die Flügelmuskulatur direkt am Flügel an<br />
- Bei den anderen Insekten erfolgt eine indirekte Bewegung über den<br />
Muskelansatz am Thoracalskelett, wobei längsziehende Muskeln eine<br />
zusätzliche Rotationsbewegung erzeugen.<br />
91. Welche Strukturen dienen bei den Insekten der Exkretion aus dem Mixocoel<br />
(also aus dem Hämolymphraum)?<br />
Die Malphigischen Schläuche. 2 bis über 200 Stück unverzweigte, unchitinisierte<br />
Schläuche, die vom Mixozoel zum Enddarm ziehen und deren Wandzellen Stoffe aus<br />
dem Micozoel aufnehmen und Wasser resorbieren.<br />
92. Wie ist das Atmungssystem der Insekten gebaut?<br />
Insekten besitzen Röhrentracheen, die als segmentale Einstülpungen der Epidermis<br />
entstehen, mit einer sehr dünnen Cuticula ausgekleidet sind und mitgehäutet werden.<br />
Spiralförmige Versteifungen (Taenidien) verhindern das kollabieren der Röhren. Nach<br />
außen öffnen die Tracheen sich durch paarige, laterale Stigmen, im Körperinneren<br />
verzweigen sie sich in primäre, sekundäre und tertiäre Äste und bilden am Ende<br />
Tracheolen.<br />
93. Was unterscheidet hemimetabole Insekten von holometabolen?<br />
- Hemimetabol: Unvollständige Verwandlung. Die Insekten entwickeln sich<br />
ohne Puppenstadium in das geschlechtsreife Tier (z.B. Collembola).<br />
- Holometabol: Vollständige Metamorphose. Zwischen Larven- und<br />
Imagostadium durchläuft das Insekt ein Puppenstadium (z.B. Lepidoptera.).<br />
94. Wo im Körper der Insekten findet man die peritrophische Membran?<br />
Im Mitteldarm. Die peritrophische Menbran wird von einem Epithel am Anfang des<br />
Mitteldarms ausgeschieden und umhüllt die Nahrung, um das Mitteldarmepithel vor<br />
mechanischer Verletzung zu schützen.<br />
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95. Die Nematoda (Fadenwürmer) sind der wichtigste Stamm innerhalb der<br />
Stammgruppe Cycloneuralia. Beschreiben sie kurz wichtige Merkmale ihres<br />
Bauplans und ihre Bedeutung in der Ökologie und als Krankheitserreger.<br />
- Körpergröße 0,2 -50 mm (meist 1-3 mm)<br />
- Ausgeprägte Zellkonstanz (Eutelie)<br />
- Körper einheitlich fadenförmig, fast drehrund<br />
- Keine Körperanhänge außer Borsten und Papillen<br />
- Hautmuskelschlauch<br />
- Körperdecke von Cuticula bedeckt<br />
- Mehrfache Häutungen<br />
- Getrenntgeschlechtlich, die Strukturen werden erst bei der letzten Häutung<br />
gebildet<br />
Literatur<br />
- Unterlagen der VO Tierbiologie<br />
- HENTSCHEL, ERWIN; WAGNER, GÜNTHER: Wörterbuch der Zoologie. 7.<br />
Auflage 2004, Elsevier GmbH, München.<br />
- HILDEBRAND, MILTON; GOSLOW, GEORGE: Vergleichende und funktionelle<br />
Anatomie der Wirbeltiere. 2004, Springer-Verlag Berlin Heidelberg.<br />
- MÜLLER, WERNER; HASSEL; MONIKA: Entwicklungsbiologie und<br />
Reproduktionsbiologie von Mensch und Tieren. 4. Auflage 2006; Springer-<br />
Verlag Berlin Heidelberg.<br />
- STORCH, VOLKER; WELSCH, ULRICH: Systematische Zoologie. 6. Auflage<br />
2004; Elsevier GmbH, München.<br />
- WESTHEIDE, WILFRIED; RIEGER, REINHARD (Hrsg.): Spezielle Zoologie Teil<br />
1: Einzeller und Wirbellose Tiere. 2. Auflage 2007; Elsevier GmbH, München.<br />
- WIKIPEDIA: DIE FREIE ENZYKLOPÄDIE.<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite; 02.02.2010 – 08.02.2010<br />
- WOLPERT, LEWIS et. al.: Entwicklungsbiologie. 1999, Sketrum Akademischer<br />
Verlag GmbH Heidelberg, Berlin.<br />
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