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Windenergie in Niederösterreich - Geographie und Wirtschaftskunde

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B<strong>und</strong>esgymnasium Amstetten<br />

Fachbereichsarbeit<br />

aus dem Fach<br />

<strong>Geographie</strong> <strong>und</strong> Wirtschaftsk<strong>und</strong>e<br />

zum Thema<br />

<strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> -<br />

Energiequelle für morgen<br />

von Paul Otter<br />

8.C Klasse<br />

erstellt im Schuljahr 2004/2005<br />

Betreuer<strong>in</strong>: Mag. Sigrid Punzengruber


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Vorwort 4<br />

2. W<strong>in</strong>dkraftwerke <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

2.1 Standorte von W<strong>in</strong>dkraftwerken <strong>in</strong> NÖ<br />

2.1.1 Standortfaktoren für e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>dkraftanlage 6<br />

2.1.2 Regionen mit <strong>in</strong>tensiver W<strong>in</strong>dkraftnutzung <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> 7<br />

2.2 Die Vorreiterrolle <strong>Niederösterreich</strong>s <strong>in</strong> punkto W<strong>in</strong>dkraft 10<br />

2.2.1 <strong>Niederösterreich</strong>s “W<strong>in</strong>dreichtum” 11<br />

2.2.2 Entwicklung der W<strong>in</strong>dkraft <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> 13<br />

3. Investieren <strong>in</strong> <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong><br />

3.1 Investoren im Bereich der <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong><br />

3.1.1 Interview mit Herrn Franz Prenn 15<br />

3.1.2 Bedeutende Investoren <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> 21<br />

3.1.3 <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> schafft Arbeitsplätze 22<br />

3.2 Förderungen für <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>projekte<br />

3.2.1 Förderungen als Anreiz <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dkraft zu <strong>in</strong>vestieren 26<br />

4. Chancen <strong>und</strong> Risken für die Nutzung von <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong><br />

4.1 Vor- <strong>und</strong> Nachteile aus der Nutzung von <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong><br />

4.1.1 Ökologische <strong>und</strong> Ökonomische Vor- <strong>und</strong> Nachteile 33<br />

4.2 Kosten <strong>und</strong> Nutzen von W<strong>in</strong>dkraftwerken<br />

4.2.1 Lohnen sich W<strong>in</strong>dkraftwerke <strong>in</strong> NÖ ohne staatliche Förderung? 39<br />

4.2.2 S<strong>in</strong>d W<strong>in</strong>dkraftwerke als Ersatz für fossile Energieträger denkbar? 40<br />

5. Schlussfolgerungen 43<br />

6. Quellenverzeichnis<br />

6.1 Abbildungsverzeichnis 44<br />

6.2 Literaturverzeichnis 46<br />

7. Entstehungsprotokoll 50


1.Vorwort<br />

Die Nutzung der <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> hat <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> Jahrh<strong>und</strong>erte lange Tradition.<br />

Ende des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde <strong>Niederösterreich</strong>s wohl bekannteste W<strong>in</strong>dmühle <strong>in</strong><br />

Retz errichtet. Diese blieb, mit e<strong>in</strong>em Generalumbau 1853, bis zum Jahre 1925 <strong>in</strong><br />

Betrieb.<br />

Doch es sollte nicht e<strong>in</strong>mal 50 Jahre dauern bis man sich im Zuge der Ölkrise erneut<br />

auf die Nutzung der <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> besann <strong>und</strong> sich ernste Gedanken über e<strong>in</strong>e<br />

Stromerzeugung durch die Kraft des W<strong>in</strong>des machte. Der Staat förderte die<br />

Erforschung neuer Technologien zur Stromerzeugung aus W<strong>in</strong>dkraft. Die angespannte<br />

Lage auf dem Energiemarkt beruhigte sich aber rasch <strong>und</strong> so ließen die<br />

Forschungsanstrengungen nach <strong>und</strong> man setze wieder verstärkt auf nicht erneuerbare<br />

Energieträger.<br />

Die W<strong>in</strong>dkraftnutzung kam über die Erprobungsphase nicht h<strong>in</strong>aus <strong>und</strong> Experten<br />

gaben ihr den Todesstoß, weil sie das W<strong>in</strong>dpotenzial als schlicht weg zu ger<strong>in</strong>g für e<strong>in</strong>e<br />

rentable Nutzung bezeichneten. E<strong>in</strong>ige wenige Engagierte der ersten St<strong>und</strong>e jedoch<br />

gaben die Hoffnung, dass die Nutzung der <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> e<strong>in</strong>e Zukunft <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong> habe, nicht auf. Durch umfangreiche W<strong>in</strong>dstärkenmessungen Ende<br />

der 80er Jahre widerlegten sie die These vom “w<strong>in</strong>dstillen” <strong>Niederösterreich</strong>. Vielmehr<br />

noch stellte sich heraus, dass die W<strong>in</strong>de teilweise so stark wie 15km h<strong>in</strong>ter der dänischen<br />

Küste waren. So kam die politische Diskussion über die Förderung von erneuerbaren<br />

Energien, <strong>in</strong>sbesondere der W<strong>in</strong>dkraft, <strong>in</strong> Gang.<br />

E<strong>in</strong>ige Jahre später, im Jahre 1994, schließlich erkannte die Politik die Zeichen der Zeit<br />

<strong>und</strong> man e<strong>in</strong>igte sich auf e<strong>in</strong>e erste e<strong>in</strong>speisbezogene Förderregelung. Zusätzlich gab<br />

es für Investoren e<strong>in</strong>en 30%igen Kostenzuschuss vom Umweltm<strong>in</strong>isterium.<br />

Schon zwei Jahre später begannen die ersten Anlagen <strong>Niederösterreich</strong>s ihren regulären<br />

Betrieb. Ihre Leistung <strong>und</strong> vor allem die Anzahl waren aber noch zu ger<strong>in</strong>g um<br />

von e<strong>in</strong>em deutlichen Effekt auf die Stromerzeugung sprechen zu können.<br />

Erst ab dem Jahr 1999/2000 kann man e<strong>in</strong>en rapiden Anstieg der Leistung erkennen.<br />

Der heutige Boom <strong>in</strong> der niederösterreichischen W<strong>in</strong>dbranche war begründet. Auch<br />

wenn sich die Förderbed<strong>in</strong>gungen seit 1994 gr<strong>und</strong>legend verändert haben, der Anreiz<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ökologisch unbedenkliche Energiegew<strong>in</strong>nung zu <strong>in</strong>vestieren ist größer als je<br />

zuvor.<br />

Vor allem das ungeheure Wachstum <strong>in</strong> der <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>branche sowie e<strong>in</strong>e Suche<br />

4


nach se<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>tergründen bewogen mich zu Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres 2004/05 e<strong>in</strong>e<br />

Fachbereichsarbeit über gerade dieses Thema zu verfassen. Auch die Frage, ob<br />

<strong>Niederösterreich</strong> die W<strong>in</strong>dkraft als Energie für morgen nutzen könnte, war für mich e<strong>in</strong><br />

Gr<strong>und</strong> diese Arbeit zu schreiben.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wollte ich e<strong>in</strong> weiteres Mal überprüfen, ob das Land <strong>Niederösterreich</strong><br />

tatsächlich bestens für e<strong>in</strong>e Nutzung des W<strong>in</strong>des zur Energiegew<strong>in</strong>nung geeignet ist.<br />

In der nachfolgenden Arbeit werde ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Resümee erläutern, ob <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong><br />

für <strong>Niederösterreich</strong> die Energiequelle von morgen ist. Durch Beleuchten der Vor- <strong>und</strong><br />

Nachteile, der ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen Chancen <strong>und</strong> Risken <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />

durch die persönliche Sichtweise e<strong>in</strong>es privaten Investors werde ich mithelfen, dass<br />

der Leser sich selbst e<strong>in</strong> Urteil über die Situation der W<strong>in</strong>dkraft <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

heute <strong>und</strong> ihre Entwicklung morgen machen kann.<br />

5


2.W<strong>in</strong>dkraftwerke <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

2.1 Standorte von W<strong>in</strong>dkraftwerken <strong>in</strong> NÖ<br />

2.1.1 Standortfaktoren für e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>dkraftanlage<br />

Vor dem Bau e<strong>in</strong>es W<strong>in</strong>dkraftwerkes müssen die zukünftigen Betreiber e<strong>in</strong>en geeigneten<br />

Standort auswählen.<br />

E<strong>in</strong> guter Standplatz für e<strong>in</strong> oder mehrere W<strong>in</strong>dkraftwerke muss folgende Kriterien<br />

erfüllen:<br />

1.) Es muss W<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ausreichender Stärke <strong>und</strong> Kont<strong>in</strong>uität vorhanden se<strong>in</strong>. Auf lange<br />

Sicht gesehen sollte die "mittlere jährliche W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit bei 4,5 m/s <strong>in</strong> 30 m<br />

Höhe" 1<br />

liegen. In Relation zu Abbildung 1 bedeutet dies, dass <strong>in</strong> 50 m Höhe durchschnittlich<br />

mehr als 5 m/s herrschen sollten.<br />

2.) Weiters sollte die Oberflächenform der Landschaft eher flach se<strong>in</strong>, da durch e<strong>in</strong>e<br />

stark zerklüftete Reliefform die W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit s<strong>in</strong>kt.<br />

3.) Darüber h<strong>in</strong>aus sollte e<strong>in</strong>e je nach Größe der Anlage gewählte Fläche zu möglichst<br />

günstigen Konditionen zur Verfügung stehen. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zeln errichtete<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlage benötigt ungefähr 500 - 1.000m2 . Die Anlage selbst benötigt<br />

jedoch nur etwa 100 m2 . Der Rest wird meist für den Weg zur Anlage <strong>in</strong> Anspruch<br />

genommen. Die nicht von der Anlage <strong>und</strong> Zufahrt <strong>in</strong> Anspruch genommene Fläche<br />

kann meist landwirtschaftlich vom Pachtgeber weitergenutzt werden.<br />

4.) Es muss geprüft werden, ob das Gr<strong>und</strong>stück selbst e<strong>in</strong> Naturschutzgebiet ist oder<br />

ob sich <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe e<strong>in</strong> solches bef<strong>in</strong>det. Ist dies der Fall so kann es vorkommen,<br />

dass für das Projekt aus Gründen des Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutzes<br />

ke<strong>in</strong>e Baugenehmigung erteilt wird.<br />

5.) Ebenfalls entscheidend für die Wahl des Standortes s<strong>in</strong>d vorhandene<br />

Infrastrukturen, die direkt oder <strong>in</strong>direkt zum Betrieb notwendig s<strong>in</strong>d. Ist zum Beispiel<br />

e<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung an das Stromnetz sehr aufwendig, so wird der Standort sich wirtschaftlich<br />

nicht rentieren.<br />

6.) Von elementarer Bedeutung s<strong>in</strong>d weiters Sicherheitsabstände von möglichen<br />

Gefahren wie Bahnl<strong>in</strong>ien, Autobahnen, Hochspannungsleitungen. Aber auch<br />

Wohngebiete, Ortschaften <strong>und</strong> Waldgebiete müssen <strong>in</strong> großzügigem Abstand vom<br />

gewählten Standort liegen.<br />

1Schöpke, Henn<strong>in</strong>g: Standortwahl bei W<strong>in</strong>dkraftanlagen. In: Westermann Schulbuchverlag GmbH(Hrsg.):<br />

Westermann Praxis <strong>Geographie</strong>. 11/1996 S. 22 - 25. - Braunschweig 1996. S.24<br />

6


2.1.2 Regionen mit <strong>in</strong>tensiver W<strong>in</strong>dkraftnutzung <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

Abbildung 2 zeigt die wichtigsten Standorte von W<strong>in</strong>dkraftanlagen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

<strong>und</strong> die Anzahl der dort <strong>in</strong>stallierten W<strong>in</strong>dkraftanlagen. Weiters ist e<strong>in</strong>e ungefähre<br />

Leistungsbestimmung anhand der Karte möglich. Aus der Abbildung kann man weiters<br />

auf die Bedeutung jeder e<strong>in</strong>zelnen Region aufgr<strong>und</strong> der Dichte der Anlagen schließen.<br />

Das We<strong>in</strong>viertel<br />

St. Pölten<br />

Abb. 1 : W<strong>in</strong>dbegünstigte Regionen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

Durch die leicht hügelige Reliefform eignet sich dieses Gebiet besonders gut für die<br />

Nutzung von W<strong>in</strong>dkraft, da die Bodenw<strong>in</strong>de nur ger<strong>in</strong>g abgeschwächt werden.<br />

W<strong>in</strong>dstärken von mehr als 6 m/s s<strong>in</strong>d (wie aus Abbildung 1 ersichtlich ist) die Regel.<br />

Im Nordosten jedoch liegt e<strong>in</strong>e weniger w<strong>in</strong>dbegünstigte Zone (Abb. 1). Dort erreicht der<br />

W<strong>in</strong>d lediglich bis zu 6 m/s. Weiters ist nötige Infrastruktur wie zum Beispiel geeignete<br />

stark w<strong>in</strong>dbegünstigt<br />

(ab 6 m/s)<br />

w<strong>in</strong>dbegünstigt<br />

(ab 5 m/s)<br />

nicht w<strong>in</strong>dbegünstigt<br />

(< 5 m/s)<br />

7


Hochspannungsleitungen, günstige Baugründe usw. im We<strong>in</strong>viertel größtenteils vorhanden.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die Kapazitäten der elektrischen Anlagen durch den Boom des letzten<br />

Jahrzehnts teilweise erschöpft, was potenzielle Investoren aber kaum abhält.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es im südlichen We<strong>in</strong>viertel ke<strong>in</strong>e größeren Naturschutzgebiete.<br />

Weitere mögliche Störfaktoren wie Autobahnen, Bahnl<strong>in</strong>ien oder auch ausgedehnte<br />

Waldgebiete fehlen gänzlich.<br />

Wichtigster Standort im We<strong>in</strong>viertel ist Neusiedl an der Zaya. Die 5 W<strong>in</strong>dkraftanlagen liefern<br />

circa 9.000* kW. An zweiter Stelle liegt der W<strong>in</strong>dpark Hipples betrieben von der<br />

W<strong>in</strong>dkraft Simonsfeld GmbH. Dort liefern sieben W<strong>in</strong>dkraftanlagen r<strong>und</strong> 4.600* kW. E<strong>in</strong><br />

weiterer Standort von großer Bedeutung ist der W<strong>in</strong>dpark Leitzersdorf. In diesem Fall liefern<br />

4 Anlagen etwa 4.000 kW*.<br />

Abb. 2 : Die wichtigsten Standorte von W<strong>in</strong>dkraftanlagen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

* Angaben der jeweiligen Betreiber s<strong>in</strong>d nur Nennleistungen<br />

< 500 kW<br />

500 - 999 kW<br />

1000 - 1499 kW<br />

> 1499 kW<br />

8


Das Wiener Becken <strong>und</strong> die Marchregion<br />

Durch das be<strong>in</strong>ahe völlige Fehlen von Erhebungen ist mit starken W<strong>in</strong>den zu rechnen.<br />

Wie man aus Abb. 1 erkennen kann ist diese Region die am stärksten w<strong>in</strong>dbegünstigte<br />

<strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>. Durchschnittlich herrschen <strong>in</strong> der Region W<strong>in</strong>dstärken bis zu 6,8 m/s<br />

vor. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurden dort die größten Anlagen <strong>Niederösterreich</strong>s errichtet.<br />

Durch die unmittelbare Nähe zur B<strong>und</strong>eshauptstadt ist die nötige Infrastruktur vorhanden.<br />

Wie <strong>in</strong> allen Gegenden, <strong>in</strong> denen die Nutzung der W<strong>in</strong>dkraft schnell wächst, gibt es auch<br />

im Wiener Becken teilweise Probleme mit der E<strong>in</strong>speisung <strong>in</strong> das öffentliche Stromnetz,<br />

das nicht im gleichen Ausmaß wie die W<strong>in</strong>dkraftanlagen gewachsen ist. Jedoch ist <strong>in</strong> dieser<br />

Region e<strong>in</strong> bedeutender Nationalpark, der Nationalpark Donau Auen. Da dieser aber<br />

im unmittelbaren Nahbereich der Donau liegt, wirkt sich dieser Faktor auf die Nutzung<br />

der <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> nicht störend aus.<br />

Zu den größten Anlagen des Wiener Beckens <strong>und</strong> der Marchregion zählen<br />

Prellenkirchen, Bruck an der Leitha <strong>und</strong> Hagenbrunn. Der größte der drei W<strong>in</strong>dparks ist<br />

Prellenkirchen, der von der EVN Naturkraft betrieben wird, mit e<strong>in</strong>er Nennleistung von<br />

<strong>in</strong>sgesamt 10.800 * kW. Österreichweit ist Prellenkirchen der zweitgrößte aller W<strong>in</strong>dparks.<br />

Der Nahbereich von Krems <strong>und</strong> St.Pölten<br />

Hierbei handelt es sich wiederum um e<strong>in</strong> eher flaches Gebiet. Da <strong>in</strong> diesem Gebiet die<br />

Landschaft von Industrieanlagen optisch <strong>in</strong> Mitleidenschaft gezogen wurde, s<strong>in</strong>d bei<br />

Errichtung e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>dkraftanlage wenige oder gar ke<strong>in</strong>e Bürgerproteste zu erwarten. E<strong>in</strong><br />

weiteres Argument für den Bau e<strong>in</strong>er Anlage <strong>in</strong> dieser westw<strong>in</strong>dbegünstigten Region ist<br />

die konstante W<strong>in</strong>dstärke, die im Jahresschnitt 5,5 bis zu 6 m/s beträgt. Man kann hier<br />

als Betreiber mit sicheren Erträgen rechnen, herausragende Ergebnisse s<strong>in</strong>d aber, wie<br />

auch Abb. 1 zeigt, aufgr<strong>und</strong> der mittleren W<strong>in</strong>dstärken nicht möglich. Da die<br />

Landeshauptstadt <strong>und</strong> Krems <strong>in</strong> der Nähe liegen, treten bis auf weiteres ke<strong>in</strong>e die<br />

Infrastruktur betreffenden Probleme auf. Naturschutzgebiete <strong>und</strong> Nationalparks s<strong>in</strong>d<br />

ebenfalls nicht vorhanden.<br />

Bedeutende Standorte dieser Region s<strong>in</strong>d Pottenbrunn, Ha<strong>in</strong>dorf <strong>und</strong> Eschenau.<br />

Während <strong>in</strong> Pottenbrunn 7 Anlagen etwa 3.700 * kW <strong>und</strong> beide W<strong>in</strong>dkraftanlagen <strong>in</strong><br />

Ha<strong>in</strong>dorf etwa 3.600 * kW liefern, erbr<strong>in</strong>gen die zwei Anlagen <strong>in</strong> Eschenau lediglich etwa<br />

1.000 * kW. Gesamt liegt die <strong>in</strong>stallierte Leistung dieser Region unter den Leistungen des<br />

Wiener Beckens <strong>und</strong> der Marchregion sowie unter der Leistung des We<strong>in</strong>viertels.<br />

* Angaben der jeweiligen Betreiber s<strong>in</strong>d nur Nennleistungen<br />

9


Das Waldviertel<br />

Durch die stark zerfurchte Oberflächenform eignet sich das Waldviertel eher weniger gut<br />

für die Nutzung durch W<strong>in</strong>dkraft. Die W<strong>in</strong>dstärken aber s<strong>in</strong>d im <strong>Niederösterreich</strong>vergleich<br />

durchschnittlich, was e<strong>in</strong>ige Investoren dazu bewogen hat W<strong>in</strong>dkraftanlagen zu errichten.<br />

Der W<strong>in</strong>d überschreitet e<strong>in</strong>e durchschnittliche Stärke von 5,5 m/s kaum. In der Regel ist<br />

eher mit W<strong>in</strong>den von 5 m/s zu rechnen. Weiters ist vor allem das westliche Waldviertel<br />

für e<strong>in</strong>e Nutzung durch W<strong>in</strong>dkraft gänzlich ungeeignet (siehe Abb 1). Aus <strong>in</strong>frastruktureller<br />

Sicht wiederum ist vom Bau e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>dkraftanlage im Waldviertel daher abzuraten.<br />

Der Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden allerd<strong>in</strong>gs ist im Waldviertel überaus preiswert, was pr<strong>in</strong>zipiell<br />

Anreiz bieten würde.<br />

Die wichtigsten W<strong>in</strong>dkraftanlagen des Waldviertels s<strong>in</strong>d der W<strong>in</strong>dpark Oberstrahlbach,<br />

Grafenschlag <strong>und</strong> Reittern. Da e<strong>in</strong> Bau von groß angelegten W<strong>in</strong>dparks aufgr<strong>und</strong> der<br />

ger<strong>in</strong>geren Attraktivität des Gebietes <strong>und</strong> wegen der Oberflächenform nicht <strong>in</strong> Frage<br />

kommt, s<strong>in</strong>d die Leistungen der Anlagen eher ger<strong>in</strong>g. Oberstrahlbach liefert 1.800 * kW (3<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen), Grafenschlag erbr<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Leistung von 1.200 * kW <strong>und</strong> Reittern leistet<br />

lediglich 500 * kW. Insgesamt ist die im Waldviertel <strong>in</strong>stallierte Leistung sehr ger<strong>in</strong>g<br />

<strong>und</strong> kann nicht mit dem We<strong>in</strong>viertel, dem Wiener Becken, der Marchregion <strong>und</strong> dem<br />

Nahbereich von Krems <strong>und</strong> St. Pölten mithalten.<br />

2.2 Die Vorreiterrolle <strong>Niederösterreich</strong>s <strong>in</strong> punkto W<strong>in</strong>dkraft<br />

Schon mit der so genannten E<strong>in</strong>speiseverordnung des niederösterreichischen<br />

Landeshauptmanns Pröll im Jahr 1999 wurde speziell bei der W<strong>in</strong>dkraft e<strong>in</strong> enormer<br />

Boom ausgelöst. Es entstanden landesweit Betreiber- <strong>und</strong><br />

F<strong>in</strong>anzierungsgesellschaften, <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Folge wuchsen im ganzen Land<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen aus dem Boden. Viele Standorte erwiesen sich als außerordentlich<br />

w<strong>in</strong>dbegünstigt , besonders die Gegend um Bruck/Leitha, der Nordosten Wiens, das<br />

nördliche We<strong>in</strong>viertel <strong>und</strong> die westw<strong>in</strong>dbegünstigte Zone r<strong>und</strong> um St.Pölten weisen<br />

hervorragende W<strong>in</strong>dverhältnisse auf.<br />

Im Jahr 2002 wurden bereits ~ 2 % des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt,<br />

mittlerweile drehen sich landesweit W<strong>in</strong>dkraftanlagen mit e<strong>in</strong>er Gesamtleistung von<br />

etwa 255 MW. Diese Anlagen s<strong>in</strong>d imstande, jene Strommenge zu erzeugen, welche<br />

jährlich von 145.000 durchschnittlichen Haushalten verbraucht wird. Derzeit bef<strong>in</strong>den<br />

sich Projekte <strong>in</strong> der Größenordnung von etwa 100 MW <strong>in</strong> der Realisierungsphase. Der<br />

* Angaben der jeweiligen Betreiber s<strong>in</strong>d nur Nennleistungen<br />

10


kWh pro m 2<br />

120<br />

100<br />

Trend der W<strong>in</strong>dkrafthersteller geht zu immer größeren Anlagen. Waren Anfang der<br />

neunziger Jahre Anlagenleistungen von 500 Kilowatt noch utopisch, so werden derzeit<br />

fast ausschließlich Anlagen der 2-Megawatt-Klasse geplant <strong>und</strong> errichtet.<br />

Durch die neue E<strong>in</strong>speiseverordnung im Jahr 2001 als Folge der Änderungen im<br />

Elektrizitätswirtschaftsgesetz ist mit e<strong>in</strong>em weiteren Zuwachs an W<strong>in</strong>dkraftanlagen zu<br />

rechnen. Die weltweiten Zuwachsraten bed<strong>in</strong>gen derzeit Lieferengpässe <strong>und</strong> damit<br />

verb<strong>und</strong>ene Wartezeiten von bis zu zwei Jahren. E<strong>in</strong> Hemmnis beim Ausbau der<br />

W<strong>in</strong>dkraft stellt e<strong>in</strong>stweilen noch die Struktur der Verteilernetze der Energieversorger<br />

dar. Die w<strong>in</strong>dreichen Gebiete verfügen derzeit nicht über ausreichende<br />

Netzkapazitäten, viele der Projekte können ohne weitere Netzausbauten nicht realisiert<br />

werden.<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

2.2.1 <strong>Niederösterreich</strong>s “W<strong>in</strong>dreichtum”<br />

Wie sich aus Abb. 3 erkennen lässt, liegen große Teile der untersuchten Regionen, die<br />

für e<strong>in</strong>e Nutzung durch <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> relevant s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>. Obwohl<br />

<strong>Niederösterreich</strong> nur ger<strong>in</strong>gen Anteil an den Alpen, die ebenfalls teilweise sehr w<strong>in</strong>dbegünstigt<br />

s<strong>in</strong>d, hat, bleibt die Führungsrolle im Bezug auf W<strong>in</strong>dbegünstigung.<br />

Jan Mrz Apr Mai Jul Aug Sep Okt Dez<br />

Ostregion Alpen We<strong>in</strong>viertel Alpenvorland Donauraum Mühl- <strong>und</strong><br />

Waldviertel<br />

Abb. 3 : Monatsverteilung der W<strong>in</strong>derträge nach Regionen gegliedert für das Jahr 2001<br />

11


Besonders hervorstechend ist die Ostregion (umfasst das Marchfeld <strong>und</strong> das<br />

Nordburgenland), hier wurden <strong>in</strong> den letzten Jahren Rekordergebnisse bei der<br />

W<strong>in</strong>dausbeute erzielt. Diese Region (sie war 2001 die w<strong>in</strong>dreichste Region Österreichs,<br />

siehe Abb. 3) liegt deutlich vor den Alpen <strong>in</strong> Führung bei der W<strong>in</strong>dausbeute. Im<br />

Jahr 2001 wurden dort bis zu 100 kWh/m2 erzielt. Im Großen <strong>und</strong> Ganzen schwankt<br />

die Ausbeute aus den vorherrschenden W<strong>in</strong>den über das ganze Jahr verteilt wenig. Da<br />

e<strong>in</strong> großer Teil dieser Region <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> liegt, wird dort e<strong>in</strong> beträchtlicher Teil<br />

des gesamten durch <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> erzeugten Stromes <strong>in</strong> NÖ hergestellt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus erweist sich diese Region als ständig wachsender Bereich auf dem<br />

Gebiet der W<strong>in</strong>dnutzung. Ohne die Ostregion würde <strong>Niederösterreich</strong> <strong>in</strong> punkto <strong>in</strong>stallierter<br />

Leistung weit h<strong>in</strong>ter dem Burgenland rangieren.<br />

In den Alpen h<strong>in</strong>gegen ist der W<strong>in</strong>d <strong>und</strong> dadurch die Leistungsausbeute starken saisonalen<br />

Schwankungen unterworfen. In Abb. 3 erkennt man e<strong>in</strong>en starken<br />

Leistungsabfall von Jahresbeg<strong>in</strong>n bis Anfang April. Während <strong>in</strong> den Monaten Oktober,<br />

November <strong>und</strong> Dezember gute Bed<strong>in</strong>gungen herrschen s<strong>in</strong>d Frühl<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Sommer<br />

eher wenig rentable Jahreszeiten. Zu Beg<strong>in</strong>n des Herbstes h<strong>in</strong>gegen ist die Ausbeute<br />

bereits wieder im Bereich des Jahresdurchschnitts. Trotz allem s<strong>in</strong>d gewisse Gebiete<br />

<strong>in</strong> den Alpen für die Nutzung durch W<strong>in</strong>dkraft bestens geeignet. Dies zeigt sich am<br />

höchstgelegensten W<strong>in</strong>dpark der Welt im steirischen Oberzeir<strong>in</strong>g. Dort s<strong>in</strong>d elf<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen mit e<strong>in</strong>er Gesamtleistung von etwa 19.250 * kW <strong>in</strong>stalliert. Der so<br />

genannte Tauernw<strong>in</strong>dpark ist somit der größte W<strong>in</strong>dpark Österreichs. Im Vergleich mit<br />

e<strong>in</strong>em W<strong>in</strong>dpark <strong>in</strong> der Ostregion, wie zum Beispiel Prellenkirchen schneidet der<br />

Tauernw<strong>in</strong>dpark <strong>in</strong> punkto Wartungs- <strong>und</strong> Instandhaltungskosten eher schlecht ab, da<br />

aufgr<strong>und</strong> der exponierten Lage <strong>in</strong> r<strong>und</strong> 1900 m Seehöhe W<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Wetter die Anlagen<br />

viel stärker beanspruchen. Auch die Tatsache, dass größere Teile nur unter großem<br />

Aufwand zum W<strong>in</strong>dpark transportiert werden können, wirkt sich negativ auf die<br />

Wirtschaftlichkeit aus. Alles <strong>in</strong> allem rentiert sich der Park aber vor allem wegen der<br />

hohen Durchschnittsw<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit von r<strong>und</strong> 7 m/s (dies ist österreichweiter<br />

Rekord).<br />

Da dem Alpenraum aber weitere W<strong>in</strong>dparks dieser Größe fehlen <strong>und</strong> auch kle<strong>in</strong>ere<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen eher spärlich gesät s<strong>in</strong>d, ist er wenig bedeutend.<br />

Als weitere wichtige Region ist das We<strong>in</strong>viertel zu sehen. Weil es im<br />

Jahresdurchschnitt e<strong>in</strong>e konstant hohe Ausbeute aus den vorhandenen W<strong>in</strong>den aufweist,<br />

ist es (besonders im Süden) von W<strong>in</strong>dkraftanlagen übersät. Es trägt den zweitgrößten<br />

Anteil zu <strong>Niederösterreich</strong>s Vorreiterrolle bei.<br />

* Angaben der jeweiligen Betreiber s<strong>in</strong>d nur Nennleistungen<br />

12


Eher w<strong>in</strong>darm s<strong>in</strong>d besonders <strong>in</strong> den letzen Jahren das Alpenvorland <strong>und</strong> das Mühl<strong>und</strong><br />

Waldviertel. Die durchschnittlichen W<strong>in</strong>de führen zu eher ger<strong>in</strong>gen, aber konstanten<br />

Ausbeuten.<br />

Das Waldviertel <strong>und</strong> das Alpenvorland tragen <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> wenig zur<br />

Stromerzeugung aus W<strong>in</strong>dkraft bei. In Oberösterreich h<strong>in</strong>gegen kommt e<strong>in</strong> guter Teil<br />

des aus W<strong>in</strong>dkraft erzeugten Stroms aus dem Mühlviertel.<br />

Österreichweit gesehen s<strong>in</strong>d das Mühlviertel, das Alpenvorland <strong>und</strong> das Waldviertel für<br />

die Nutzung durch W<strong>in</strong>dkraft von eher untergeordneter Bedeutung. <strong>Niederösterreich</strong>,<br />

das die im Durchschnitt w<strong>in</strong>dreichste sowie die zweit w<strong>in</strong>dreichste Region <strong>in</strong> sich vere<strong>in</strong>t,<br />

nimmt wohl auch durch den vorbildlichen Weg der Landesregierung <strong>in</strong> punkto<br />

Förderung (wie bereits oberhalb erwähnt) e<strong>in</strong>e Vorreiterrolle im <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>sektor e<strong>in</strong>.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus tragen die allgeme<strong>in</strong> gute Infrastruktur <strong>und</strong> die günstige flache bis<br />

leichthügelige Landschaft zur guten Entwicklung der W<strong>in</strong>dkraftnutzung bei.<br />

Auch kapitalkräftige private Investoren s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ausreichender Anzahl vorhanden. Des<br />

weiteren beteiligen sich aber auch viele weniger <strong>in</strong>vestitionskräftige Bürger <strong>in</strong> Form<br />

von aktienähnlichen Anteilssche<strong>in</strong>en.<br />

2.2.2 Entwicklung der W<strong>in</strong>dkraft <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

Wie sich aus Abb. 4 erkennen lässt, ist die Stromproduktion aus <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> sowie die<br />

Anlagenanzahl seit dem Jahre 1996 kont<strong>in</strong>uierlich gestiegen. Zu Beg<strong>in</strong>n hatte e<strong>in</strong>e<br />

Abb. 4 : Entwicklung von Stromproduktion <strong>und</strong> Anlagenanzahl <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

13


Anlage durchschnittlich etwa 320 kW Leistung. Darüber h<strong>in</strong>aus war das Verhältnis von<br />

Anzahl der Anlagen zu <strong>in</strong>stallierter Leistung etwa 3:1. Das bedeutet, dass die verhältnismäßig<br />

viele Anlagen wenig Strom produzierten, kurz <strong>und</strong> gut die Rentabilität der<br />

WKAs * war schlecht. Im Laufe der Zeit (etwa ab 2000) nahm aber die durchschnittliche<br />

Größe der Anlagen stark zu. Damals lag sie durchschnittlich etwa bei 700 kW<br />

Leistung pro WKA * . Auch die Rentabilität stieg im Zuge der technischen<br />

Weiterentwicklungen schnell an. 2001 betrug das Verhältnis von Anlagenanzahl zu<br />

<strong>in</strong>stallierter Leistung etwa 1,4:1. In den letzten beiden Jahren jedoch wurde der Trend<br />

zu Großw<strong>in</strong>dkraftwerken immer stärker <strong>und</strong> die <strong>in</strong>stallierte Leistung überflügelte die<br />

Zahl der Anlagen. Möglich wurde dies durch den starken Preise<strong>in</strong>bruch bei großen<br />

Anlagen (mit mehr als 1.500 kW Leistung), der auf die technische Weiterentwicklung<br />

zurückzuführen ist. Heute ist das Verhältnis von Anlagenanzahl zu <strong>in</strong>stallierter Leistung<br />

etwa 1:1,3. Auch die durchschnittliche Leistung e<strong>in</strong>es W<strong>in</strong>dkraftwerkes ist auf etwa<br />

1.300 kW pro Anlage angestiegen.<br />

Abb. 5 beschreibt das Wachstum der parallel zur Leistungssteigerung verb<strong>und</strong>enen<br />

Anzahl der alle<strong>in</strong>e durch Strom aus <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> durchschnittlich versorgbaren<br />

Haushalte (der Verbrauch e<strong>in</strong>es Haushaltes wurde mit 3.500 kWh pro Jahr festgelegt).<br />

Abb. 5 : Entwicklung der Haushalte, deren Bedarf alle<strong>in</strong>e durch Strom aus W<strong>in</strong>dkraft gedeckt werden kann<br />

*steht für W<strong>in</strong>dKraftAnlage<br />

14


Deutlich wird hier e<strong>in</strong>e Entwicklung <strong>in</strong> drei Stufen. Die erste Phase, die Anfänge der<br />

W<strong>in</strong>dkraft, ist von etwa 1996 - 1999 anzusiedeln. In dieser Zeit war die Nutzung der<br />

<strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> e<strong>in</strong>e Technik, die noch <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>derschuhen steckte. Damals konnten<br />

deutlich weniger als 20.000 niederösterreichische Haushalte mit Strom aus<br />

<strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> versorgt werden. Auch das Wachstum von Jahr zu Jahr war relativ ger<strong>in</strong>g.<br />

Die zweite Phase, der Aufstieg der W<strong>in</strong>dkraft, ist von 1999 - 2002 zu datieren. In diesem<br />

Zeitraum wuchs die Anzahl der theoretisch versorgbaren Haushalte rapide von<br />

weniger als 20.000 auf mehr als 40.000 an.<br />

Nach dieser rasanten Verdoppelung setzt die letzte Periode, die heutige Entwicklung<br />

der W<strong>in</strong>dkraft, e<strong>in</strong>. Von 2003 bis 2004 stieg die Anzahl der versorgbaren Haushalte um<br />

mehr als 100.000 an. Hier kann man vor allem den Trend der letzten beiden Jahre von<br />

kle<strong>in</strong>en Anlagen zu Großanlagen mit bis zu 2.500 kW Leistung erkennen. Auch die vermehrte<br />

Zahl von W<strong>in</strong>dparks anstatt von E<strong>in</strong>zelanlagen trägt e<strong>in</strong>en großen Teil zu diesem<br />

enormen Wachstum bei.<br />

3. Investieren <strong>in</strong> <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong><br />

3.1 Investoren im Bereich der <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong><br />

3.1.1 Interview mit Herrn Franz Prenn<br />

Im Folgenden f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Interview mit dem Betreiber e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>dkraftanlage <strong>in</strong> Ertl<br />

Herrn Franz Prenn. Es handelt sich hierbei aber nur um e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>ngemäße<br />

Zusammenfassung des Gesprächs. Ertl ist e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de im Süden des Bezirkes<br />

Amstetten. Der Ort liegt unweit von Waidhofen an der Ybbs <strong>und</strong> ist vom oberösterreichischen<br />

Steyr nicht e<strong>in</strong>mal 20 km entfernt.<br />

Technische Daten der Anlage<br />

<strong>in</strong>stallierte Leistung: 600 kW<br />

Typ: Enercon E-44<br />

15


Inbetriebnahme: 2000<br />

Seehöhe: 630m<br />

Bauzeit: etwa e<strong>in</strong>e Woche (ohne Bauzeit<br />

für F<strong>und</strong>ament)<br />

Kosten: ca. 690.000€ (mit F<strong>und</strong>ament) 1<br />

Interview mit Herrn Prenn<br />

S<strong>in</strong>d Sie der alle<strong>in</strong>ige Investor oder<br />

gehören Sie e<strong>in</strong>em Konsortium an?<br />

Ne<strong>in</strong>, ich gehöre ke<strong>in</strong>em Konsortium an.<br />

Das W<strong>in</strong>drad ist e<strong>in</strong> Projekt von me<strong>in</strong>er<br />

Frau <strong>und</strong> mir.<br />

Welche Firma plante ihre Anlage?<br />

Abb. 6 : W<strong>in</strong>dkraftanlage Prenn <strong>in</strong> Ertl<br />

Normalerweise macht das e<strong>in</strong><br />

Planungsbüro. In me<strong>in</strong>em Falle habe ich<br />

die Anlage selbst geplant. Nur für die W<strong>in</strong>dmessungen beauftragte ich e<strong>in</strong>e Firma.<br />

Wie lange dauerte die Planungsphase?<br />

Wie ich weiß, dauert e<strong>in</strong>e Planung heute etwa e<strong>in</strong> halbes bis e<strong>in</strong> dreiviertel Jahr. Bei<br />

me<strong>in</strong>er Anlage brauchte das alles aber noch etwas länger. Als ich me<strong>in</strong>en Antrag 1996<br />

e<strong>in</strong>reichte, dauerte es bis zum Jahr 1998, bis ich Gewissheit hatte, dass me<strong>in</strong> Antrag<br />

genehmigt wird.<br />

Gab es Probleme vor Baubeg<strong>in</strong>n durch den Widerstand von Anra<strong>in</strong>ern oder der<br />

Geme<strong>in</strong>de?<br />

1<br />

Quelle: http://www.cw-consult.de/body_<strong>in</strong>dex.html<br />

16


In me<strong>in</strong>em Fall gab es eigentlich ke<strong>in</strong>en<br />

Widerstand. Ich habe von Anfang an die Anra<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong> me<strong>in</strong> Vorhaben mite<strong>in</strong>bezogen <strong>und</strong> das Projekt<br />

verwirklicht, weil sie ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wände hatten, sondern<br />

eher von der Idee begeistert waren. Auch<br />

die Geme<strong>in</strong>de war eigentlich von me<strong>in</strong>er Idee<br />

begeistert. Ich kann mir aber vorstellen, dass<br />

man se<strong>in</strong> Projekt wieder zurückzieht, wenn es<br />

Widerstand gibt.<br />

Ist ihre Anlage störanfällig oder <strong>in</strong> der Wartung<br />

aufwendig?<br />

Störungen kamen bis jetzt nicht wirklich vor. Auch<br />

im W<strong>in</strong>ter gibt es ke<strong>in</strong>e Probleme durch vereiste<br />

Rotorblätter, da me<strong>in</strong>e Anlage e<strong>in</strong>e<br />

Rotorblattheizung besitzt. Was die Wartung<br />

betrifft, habe ich e<strong>in</strong>en Vertrag mit dem Hersteller,<br />

der das W<strong>in</strong>drad vierteljährlich wartet.<br />

Nach wie vielen Jahren rentiert sich e<strong>in</strong>e<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlage?<br />

Das ist sehr vom W<strong>in</strong>d abhängig. Ich denke, dass<br />

es etwa 10-15 Jahre dauert bis sich e<strong>in</strong>e Anlage<br />

rechnet.<br />

Liefern Sie den gesamten erzeugten Strom ab<br />

oder verwenden Sie ihn teilweise für den<br />

Eigenbedarf?<br />

Ich verwende den produzierten Strom teilweise<br />

für me<strong>in</strong>e Landwirtschaft <strong>und</strong> speise den Rest <strong>in</strong><br />

das Stromnetz e<strong>in</strong>. Als die Anlage im Jahre 2000<br />

<strong>in</strong> Betrieb g<strong>in</strong>g, war sie die erste <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong>, die auch für den Eigenbedarf<br />

produzierte.<br />

Abb. 7 : WKA Prenn im Seitenprofil<br />

17


Abb. 8 : W<strong>in</strong>dkraftanlage Prenn <strong>in</strong> Ertl<br />

Wie hoch ist der Preis pro kWh den Sie derzeit bekommen?<br />

Für den e<strong>in</strong>gespeisten Strom bekomme ich etwa 7 - 7,5 Cent pro kWh. Dieser Preis<br />

wurde bei <strong>in</strong> Betriebnahme festgelegt <strong>und</strong> wurde mir auf 15 Jahre durch e<strong>in</strong>en Vertrag<br />

garantiert. Er ist nicht so hoch, weil ich damals noch zusätzlich e<strong>in</strong>e Direktsubvention<br />

bekam.<br />

Wie lange beschäftigen Sie sich schon mit dem Thema W<strong>in</strong>dkraft?<br />

Seit 1995 <strong>in</strong>teressiere ich mich für die W<strong>in</strong>dkraftnutzung. Von diesem Zeitpunkt an bis<br />

zur Verwirklichung me<strong>in</strong>er Anlage dauerte es aber noch ganze fünf Jahre.<br />

Was hat Sie im Endeffekt dazu bewogen e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dkraftwerk zu errichten?<br />

18


Mich hat die Fasz<strong>in</strong>ation der Energiegew<strong>in</strong>nung ohne Umweltverschmutzung dazu<br />

bewogen. Mir ist es wichtig, dass me<strong>in</strong>e Energie ohne den Schaden anderer erzeugt<br />

wird. Außerdem ist <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> unerschöpflich, wenn auch die vorhandene<br />

W<strong>in</strong>dstärke oft e<strong>in</strong>e Hürde se<strong>in</strong> kann.<br />

Generell habe ich großes Interesse an alternativen Formen der Energiegew<strong>in</strong>nung.<br />

Auch Wasserkraft <strong>und</strong> Biomasse wären gute Formen zur Energiegew<strong>in</strong>nung, doch beides<br />

hätte ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em speziellen Fall nicht umsetzen können.<br />

Neben der <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> nutze ich auch noch die Kraft der Sonne, sowie e<strong>in</strong>e<br />

Hackschnitzelheizung.<br />

Wie sehen Sie die Zukunft der <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>und</strong> speziell <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong>?<br />

Ich hoffe, dass <strong>in</strong> fünfzehn Jahren e<strong>in</strong> spürbarer Teil der verbrauchten Energie aus<br />

W<strong>in</strong>dkraft stammen wird. Für mich ist die <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>nutzung aus unserer Welt nicht<br />

mehr wegzudenken. Aus me<strong>in</strong>er Sicht sollte es aber <strong>in</strong> Zukunft nicht nur Sache von<br />

Groß<strong>in</strong>vestoren se<strong>in</strong> e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dkraftwerk oder e<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>dpark zu errichten. Besonders<br />

Landwirte sollten die Chance haben <strong>in</strong> die W<strong>in</strong>dkraftnutzung mit e<strong>in</strong>zelnen Anlagen<br />

e<strong>in</strong>zusteigen, auch wenn ich weiß, dass W<strong>in</strong>dparks alle<strong>in</strong>e wirtschaftlicher wären.<br />

Sollte e<strong>in</strong> neues Ökostromgesetz beschlossen werden, so muss man darauf achten,<br />

dass die W<strong>in</strong>dkraft nicht fallen gelassen wird zu Gunsten anderer Alternativenergien.<br />

Denn ich b<strong>in</strong> der Me<strong>in</strong>ung, wenn man die erneuerbaren Energien nicht weiter ausbaut,<br />

spielt man der Kernkraft den Ball zu. Diese erzeugt zwar günstigen Strom, aber im<br />

Falle e<strong>in</strong>es Unfalles würden wir alle dafür bezahlen müssen. E<strong>in</strong>ige sicher mit dem<br />

Leben.<br />

Jeder braucht heute immer mehr Energie, doch diese sollte unbed<strong>in</strong>gt ohne<br />

Sicherheitsrisiken <strong>und</strong> Umweltverschmutzung erzeugt werden.<br />

Me<strong>in</strong>e eigene Me<strong>in</strong>ung zum Interview<br />

Von Anfang an stand ich dem Gedanken e<strong>in</strong>es Interviews mit e<strong>in</strong>em Anlagenbetreiber<br />

immer positiv gegenüber. Für mich war es daher wichtig me<strong>in</strong>e ganz persönliche<br />

Erfahrung aus e<strong>in</strong>em Interview e<strong>in</strong>fließen zu lassen. Zu Beg<strong>in</strong>n war ich aber eher an<br />

e<strong>in</strong>em Gespräch mit e<strong>in</strong>em großen Investor <strong>in</strong>teressiert. Als ich mich aber e<strong>in</strong>gehender<br />

19


mit der Materie beschäftigte, wuchs <strong>in</strong> mir die Neugier direkt von e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Investor zu erfahren, warum gerade er auf eigene Kosten e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dkraftwerk errichtet<br />

hat. Deshalb <strong>und</strong> wegen der großen Nähe zu me<strong>in</strong>er Heimatgeme<strong>in</strong>de fasste ich e<strong>in</strong><br />

Interview mit Herrn Prenn <strong>in</strong>s Auge.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n unseres Kontaktes stand ich Herrn Prenn mit etwas Skepsis gegenüber. Mir<br />

war nicht klar, ob er bereit se<strong>in</strong> würde mir Auskunft zugeben. Auch der Betreiber schien<br />

mir skeptisch, da er glaubte, dass ich nur an der ökonomischen Seite se<strong>in</strong>er<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlage Interesse hätte. Nach mehreren Telefonaten, <strong>in</strong> denen ich me<strong>in</strong><br />

Interesse an den Beweggründen für e<strong>in</strong>e Errichtung darlegte, entstand aber e<strong>in</strong>e gute<br />

Vertrauensbasis.<br />

Das eigentliche Interview war für mich dann e<strong>in</strong>e äußerst positive Überraschung. Ohne<br />

ständig an me<strong>in</strong>em Konzept festzuhalten, entwickelte sich e<strong>in</strong> fruchtbares Gespräch<br />

durch das letztendlich alle me<strong>in</strong>e Fragen geklärt wurden.<br />

Auf diesem Wege möchte ich Herrn Prenn noch e<strong>in</strong>mal für das nette Interview <strong>und</strong> alle<br />

sonstigen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><strong>in</strong>formationen danken.<br />

Zur Technik e<strong>in</strong>es W<strong>in</strong>drades am Beispiel des ENERCON E-40<br />

Durch ständige Messung der W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit wird gewährleistet, dass die Anlage<br />

nur bei rentablen <strong>und</strong> sicheren W<strong>in</strong>dverhältnissen betrieben wird.<br />

Im Fall des Enercon E-40 beträgt die E<strong>in</strong>schaltgeschw<strong>in</strong>digkeit 2,5 m/s. Ab e<strong>in</strong>er<br />

Abb. 9 : Stark schematisierte Darstellung e<strong>in</strong>er ENERCON E-40 W<strong>in</strong>dkraftanlage<br />

Rotorblatt vere<strong>in</strong>f.<br />

Generator Stator<br />

Generator Rotor<br />

20


W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit von 25 m/s jedoch wird die Anlage automatisch abgeschaltet, da<br />

Schäden durch den W<strong>in</strong>d herbeigeführt werden könnten.<br />

Technisch vere<strong>in</strong>facht beschrieben drehen die drei Rotorblätter mit variabler Drehzahl<br />

den Rotorteil des R<strong>in</strong>ggenerators (<strong>in</strong> Abb 9 grün) um den Stator (<strong>in</strong> Abb 9 p<strong>in</strong>k). Dabei<br />

wird Strom erzeugt. Die Menge der erzeugten Energie hängt von der Drehzahl <strong>und</strong><br />

somit (da es ke<strong>in</strong> Getriebe gibt) direkt von der W<strong>in</strong>dstärke, aber auch der Neigung der<br />

Rotorblätter (<strong>in</strong> Abb 9 blau) zum Turm der Anlage ab. Bei der E-40 werden diese bei<br />

zunehmender W<strong>in</strong>dstärke immer steiler ausgerichtet.<br />

3.1.2 Bedeutende Investoren <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

Wie man aus Abb. 10 erkennen kann ist die Raiffeisen Leas<strong>in</strong>g GmbH der größte unter<br />

allen Investoren <strong>Niederösterreich</strong>s. Diese Tochtergesellschaft der Raiffeisen<br />

Zentralbank hat sich unter anderem auf das Leas<strong>in</strong>g von Gebäuden verlegt.<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen, die von der Raiffeisen Leas<strong>in</strong>g GmbH f<strong>in</strong>anziert wurden, f<strong>in</strong>den sich<br />

<strong>in</strong> ganz <strong>Niederösterreich</strong>.<br />

Zweitgrößter Investor ist die Energiepark Bruck - Gruppe, die be<strong>in</strong>ahe mit der<br />

Raiffeisen Leas<strong>in</strong>g GmbH gleichzieht. Diese Gruppe ist vor allem im Süden des Wiener<br />

Beckens <strong>und</strong> an der Grenze zum Burgenland tätig. Der W<strong>in</strong>dpark Bruck ist das derzeit<br />

größte Projekt der Energiepark Bruck - Gruppe.<br />

Abb. 10 : Groß<strong>in</strong>vestoren <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong><br />

21


An dritter Stelle der Groß<strong>in</strong>vestoren liegt die EVN Naturkraft. Sie ist mit großen<br />

W<strong>in</strong>dparks im Wiener Becken (Prellenkirchen), <strong>und</strong> auch im We<strong>in</strong>viertel (Neusiedl a. d.<br />

Zaya) vertreten.<br />

Weitere wichtige Investoren s<strong>in</strong>d die WEB AG <strong>und</strong> die WK Simonsfeld. Während die<br />

WEB AG im We<strong>in</strong>viertel, im Wiener Becken, im Nahbereich von St. Pölten <strong>und</strong> im<br />

Waldviertel <strong>in</strong>vestiert hat, ist die WK Simonsfeld lediglich im We<strong>in</strong>viertel tätig.<br />

3.1.3 <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> schafft Arbeitsplätze<br />

In folgenden Bereichen des wirtschaftlichen Lebens ergeben sich Arbeitsplätze, verursacht<br />

durch die W<strong>in</strong>dkraft:<br />

1.) Produktion<br />

Insgesamt macht dieser Bereich österreichweit etwas weniger als 40 % der <strong>in</strong> der<br />

W<strong>in</strong>dbranche Beschäftigten aus.<br />

1. Komplette W<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />

Die Erzeugung von kompletten W<strong>in</strong>dkraftanlagen spielt derzeit <strong>in</strong> Österreich e<strong>in</strong>e<br />

untergeordnete Rolle, allerd<strong>in</strong>gs war sie noch 1996 Gegenstand e<strong>in</strong>es<br />

Forschungsprojektes des Verb<strong>und</strong>es, bei dem geme<strong>in</strong>sam mit der österreichischen<br />

Firma WINDTEC (<strong>in</strong> Völkermarkt ansässig) e<strong>in</strong>e Pilotanlage errichtet wurde (1,5 MW<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlage). Diese Anlage ist aus technischen Gründen (Brand im Jahr 2000)<br />

nicht mehr <strong>in</strong> Betrieb. 1<br />

2. Komponenten <strong>und</strong> Anlagenteile<br />

Vom <strong>in</strong>ternationalen <strong>und</strong> nationalen W<strong>in</strong>dkraft-Zuwachs profitiert auch die heimische<br />

Zuliefer<strong>in</strong>dustrie. Wie <strong>in</strong> der Automobil<strong>in</strong>dustrie liegt auch im Bereich der <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong><br />

Österreichs Stärke <strong>in</strong> der Komponentenerzeugung. Es s<strong>in</strong>d zwar die Anzahl der<br />

Betriebe betreffend nur wenige Unternehmen, aber diese fallen <strong>in</strong> Bezug auf Umsätze<br />

<strong>und</strong> Arbeitskräfte am meisten <strong>in</strong>s Gewicht. Es handelt sich dabei vor allem um<br />

Turmfertigung, Rohstoffe für die Herstellung von Flügeln, Flügelteilen, Getrieben,<br />

Generatoren oder Hydraulischen Komponenten aber auch messtechnische Geräte.<br />

Firmen wie VA TECH El<strong>in</strong> EBG Motoren GmbH, die weltweit e<strong>in</strong>er der führenden<br />

Generatorenlieferanten <strong>in</strong> der W<strong>in</strong>dbranche ist, oder die oberösterreichische Firma<br />

Hexcel, die Glasfaserprodukte für Flügel herstellt, s<strong>in</strong>d hier zu nennen. Sie avancier-<br />

1<br />

vgl. Hantsch, Stefan u.a. (2002): “Wirtschaftsfaktor <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>”.<br />

http://www.igw<strong>in</strong>dkraft.at/redsystem/mmedia/2004.12.13/1102937831.pdf (Stand: 16.2.2005)<br />

22


ten aufgr<strong>und</strong> ihrer hohen Qualitätsstandards zu Stammlieferanten für die weltgrößten<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen.<br />

2.) Infrastruktur<br />

Der Bereich Infrastruktur betrifft den Bau von Straßen <strong>und</strong> F<strong>und</strong>amenten <strong>und</strong> die<br />

Netzanb<strong>in</strong>dung <strong>und</strong> Verkabelung. Bauplatzvorbereitung, F<strong>und</strong>amentbau <strong>und</strong><br />

Zuwegung werden üblicherweise von diversen <strong>in</strong> der Nähe der errichteten Anlage<br />

ansässigen Firmen durchgeführt. Mit e<strong>in</strong>em Anteil von etwa 1 - 2 % an der Gesamtheit<br />

der Beschäftigten <strong>in</strong> der W<strong>in</strong>dbranche s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Bereich aber relativ wenige<br />

Arbeitskräfte tätig.<br />

3.) Handel<br />

Der Handel ist der dritte Bereich, wo etwa 20 % der Arbeitsplätze geschaffen werden.<br />

Es gibt jedoch nur wenige Unternehmen, die sich nur auf den Handel konzentrieren.<br />

Meistens bieten Unternehmen Handel gepaart mit Dienstleistung oder Produktion an.<br />

4.) Dienstleistungssektor<br />

W<strong>in</strong>dkraftunternehmen des Dienstleistungssektors bieten vor allem folgende<br />

Leistungen an: das Erstellen von Standortgutachten für künftige Betreiber, sie führen<br />

Planungen, W<strong>in</strong>dmessungen <strong>und</strong> diverse Beratungen durch, sie halten Vorträge <strong>und</strong><br />

s<strong>in</strong>d im Kranverleih tätig. In diesem Bereich der W<strong>in</strong>dbranche arbeiten etwa 40 % der<br />

Beschäftigten.<br />

Der F<strong>in</strong>anzdienstleistungssektor stellt hier ebenfalls e<strong>in</strong>e wichtige Komponente dar,<br />

weil e<strong>in</strong>e Vielzahl an Banken <strong>und</strong> regionalen Filialen <strong>in</strong> die F<strong>in</strong>anzierung von<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen <strong>in</strong>volviert ist.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass <strong>in</strong> der Entwicklung der<br />

W<strong>in</strong>dkraftunternehmen e<strong>in</strong>e Zunahme des Dienstleistungssektors erfolgt ist, die <strong>in</strong><br />

unmittelbarem Zusammenhang mit der Errichtung von W<strong>in</strong>dkraftanlagen <strong>in</strong> Österreich<br />

steht. Immerh<strong>in</strong> ist die Zahl der W<strong>in</strong>dkraftanlagen <strong>in</strong> den letzten 10 Jahren sprunghaft<br />

angestiegen.<br />

Der Bereich der Produktion als zweitstärkste Sparte untermauert die Bedeutung Österreichs<br />

als Zulieferer für den W<strong>in</strong>dkraftanlagenhersteller. Dennoch löste der<br />

Dienstleistungssektor die Produktion ab, was auf die große Dom<strong>in</strong>anz der Hersteller<br />

aus Deutschland <strong>und</strong> Dänemark zurückzuführen ist.<br />

23


Abb. 11 : Handelbilanz im Bereich W<strong>in</strong>dkraft <strong>in</strong> Österreich<br />

Angestiegen ist die Zahl der Unternehmen, die <strong>in</strong> der Sparte Infrastruktur tätig s<strong>in</strong>d.<br />

Diese Unternehmen konnten durch den Bau der W<strong>in</strong>dkraftanlagen <strong>in</strong> Österreich e<strong>in</strong><br />

neues Standbe<strong>in</strong> gew<strong>in</strong>nen.<br />

Die Anzahl der Handelsunternehmen, die daneben Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

anbieten, g<strong>in</strong>g ebenfalls zurück, was <strong>in</strong> der Auflassung e<strong>in</strong>iger Niederlassungen <strong>in</strong>ternationaler<br />

W<strong>in</strong>dkraftunternehmen <strong>in</strong> Österreich begründet se<strong>in</strong> dürfte. Österreich bleibt<br />

eben nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er, aber fe<strong>in</strong>er Markt für <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>.<br />

Handelsbilanz<br />

Vergleicht man die Aufwendungen für den Import kompletter Anlagen mit dem Umsatz<br />

der Komponentenlieferanten, die früher fast ausschließlich im Export arbeiteten,<br />

kommt man zu folgendem Ergebnis: Es wird zwischen dreie<strong>in</strong>halb Mal soviel exportiert<br />

als importiert. Die Handelsbilanz ist also bei der W<strong>in</strong>dkraft stark positiv (siehe Abb. 11).<br />

Weiters ist <strong>in</strong> den letzten Jahren das Handelsvolumen stetig gewachsen <strong>und</strong> hat sich<br />

<strong>in</strong>nerhalb von vier Jahren mehr als verdreifacht.<br />

Handelspartner<br />

Als wichtige Exportländer für die österreichischen W<strong>in</strong>dkraftunternehmen gelten:<br />

1. Deutschland<br />

2. Spanien<br />

3. Dänemark <strong>und</strong> Ungarn<br />

Wie sich aus Abb. 12 ergibt, hängen r<strong>und</strong> 60 % des Österreichischen Handels im<br />

W<strong>in</strong>dkraftbereich von Deutschland <strong>und</strong> Spanien ab. Dänemark <strong>und</strong> Ungarn s<strong>in</strong>d<br />

geme<strong>in</strong>sam an dritter Stelle e<strong>in</strong>zuordnen. Der relativ hohe Anteil des Handels mit<br />

Dänemark ist vor allem auf das Zuliefern von Teilen für Anlagen des Weltmarktführers<br />

24


13%<br />

13%<br />

6%<br />

6%<br />

25%<br />

Abb. 12 : Anteile am Handel mit Österreich im Bereich der W<strong>in</strong>dkraft<br />

im Bereich von Gesamtanlagen VESTAS (mit Sitz <strong>in</strong> Dänemark) zurückzuführen.<br />

Auch <strong>in</strong> Deutschland sitzen e<strong>in</strong>ige der größten W<strong>in</strong>dkraftanlagenhersteller <strong>und</strong> Spanien<br />

gilt als Zukunftsmarkt. Unser Nachbar im Osten, Ungarn, könnte im Zusammenhang<br />

mit der EU Osterweiterung ebenfalls als Zukunftsmarkt angesehen werden.<br />

Arbeitskräfte<br />

Angaben über die Anzahl der im Bereich der W<strong>in</strong>dkraft beschäftigten Arbeitskräfte s<strong>in</strong>d<br />

nicht e<strong>in</strong>fach zu tätigen, weil die W<strong>in</strong>dkraft oft nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teilbereich ist, e<strong>in</strong>ige<br />

Bereiche <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Unternehmens mite<strong>in</strong>ander verwoben s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Arbeitskräfte<br />

auch <strong>in</strong> anderen Bereichen e<strong>in</strong>gesetzt werden. E<strong>in</strong> extremes Beispiel s<strong>in</strong>d etwa<br />

Bauunternehmen oder Kranverleiher, da diese möglicherweise nur e<strong>in</strong> paar Mal pro<br />

Jahr bei der Errichtung von W<strong>in</strong>dkraftanlagen im E<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d. Leicht zu ermitteln s<strong>in</strong>d<br />

Arbeitskräfte nur dort, wo <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> der alle<strong>in</strong>ige Tätigkeitsbereich e<strong>in</strong>es<br />

Unternehmens ist. In Österreich s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt r<strong>und</strong> 2.300 Jobs durch die W<strong>in</strong>dkraft<br />

entstanden, <strong>und</strong> die Tendenz ist weiter steigend. 1<br />

In dieser Zahl s<strong>in</strong>d natürlich auch die<br />

Arbeitskräfte aller Betriebe e<strong>in</strong>geschlossen, die nur e<strong>in</strong>en Tätigkeitsbereich <strong>in</strong> der<br />

W<strong>in</strong>dkraft haben.<br />

Der Bau <strong>und</strong> Betrieb e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>dkraftanlage führt aber nicht nur zu<br />

Beschäftigungseffekten <strong>in</strong> den bereits genannten Sparten, denn die unmittelbar betroffenen<br />

Unternehmen benötigen für die Herstellung ihrer Produkte auch Vorleistungen,<br />

wie Beton, Fe<strong>in</strong>mechanik, Stahlprodukte etc. Somit werden durch die W<strong>in</strong>dkraft auch<br />

<strong>in</strong> den Vorleistungsbranchen zusätzliche Wertschöpfung <strong>und</strong> Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Wertschöpfung: Maßgröße für die Leistungskraft e<strong>in</strong>er Volkwirtschaft. Sie wird<br />

ermittelt, <strong>in</strong>dem vom Gesamtwert alle Vorleistungen abgezogen werden.<br />

1<br />

vgl. Hantsch, Stefan u.a. (2003): “Wirtschaftsfaktor <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>”.<br />

http://www.igw<strong>in</strong>dkraft.at/redsystem/mmedia/2004.12.13/1102937167.pdf (Stand: 16.2.2005) 25<br />

37%<br />

Deutschland<br />

Spanien<br />

Dänemark<br />

Ungarn<br />

Italien<br />

Slowenien


Betrachtet man das Ausbildungsniveau der im Bereich der W<strong>in</strong>dkraft Beschäftigten, so<br />

kann man erkennen, dass sich e<strong>in</strong> hoher Anteil gut ausgebildeter Fachkräfte hier f<strong>in</strong>det.<br />

E<strong>in</strong> abgeschlossenes Hochschulstudium, Matura oder e<strong>in</strong>e abgeschlossene Lehre<br />

oder Fachschule s<strong>in</strong>d für den Großteil der Arbeitskräfte Gr<strong>und</strong>bed<strong>in</strong>gung.<br />

Arbeitsplätze, die ohne f<strong>und</strong>ierte Ausbildung angenommen werden können, s<strong>in</strong>d eher<br />

die Ausnahme. Kenntnisse moderner Technologien <strong>und</strong> Flexibilität s<strong>in</strong>d gefordert.<br />

Schätzungen der European W<strong>in</strong>d Energy Association zur Folge arbeiteten weltweit im<br />

Jahr 2004 mehr als 150.000 Menschen <strong>in</strong> der W<strong>in</strong>dkraft<strong>in</strong>dustrie. In Europa s<strong>in</strong>d mehr<br />

als 100.000 Arbeitsplätze <strong>in</strong> über 1.000 Firmen entstanden.<br />

In Österreich s<strong>in</strong>d derzeit 2.300 Menschen <strong>in</strong> der <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>branche beschäftigt.<br />

Etwa 660 Beschäftigte davon s<strong>in</strong>d bei Betrieben <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> tätig. 1<br />

Die Installation e<strong>in</strong>es MW W<strong>in</strong>dstroms sichert zwischen 15 <strong>und</strong> 19 Arbeitsplätze.<br />

Vergleicht man die Stromerzeugung mit Hilfe von W<strong>in</strong>d mit der von Ste<strong>in</strong>kohle oder<br />

Atomkraft, so hat die W<strong>in</strong>dkraft sogar e<strong>in</strong>en zehnfach höheren Arbeitsplatzeffekt.<br />

3.2 Förderungen für <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>projekte<br />

3.2.1 Förderungen als Anreiz <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dkraft zu <strong>in</strong>vestieren<br />

1.) Vorgaben durch die EU<br />

Die Förderung der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ist e<strong>in</strong> erklärtes Ziel<br />

der EU. Diese erneuerbaren Energieformen können wegen ihrer höheren<br />

Erzeugungskosten noch nicht mit konventionellen Energien am Markt konkurrieren. Im<br />

Gegensatz zu Konventionellen arbeiten die Erneuerbaren mit Vollkostenrechnung.<br />

Daher bedürfen die meisten erneuerbaren Energien nach E<strong>in</strong>schätzung der<br />

Kommission weiterer Unterstützung. Die Kommission gab im Jahr 1997 das Weißbuch<br />

zur Energieerzeugung heraus, <strong>in</strong> dem festgelegt wurde, dass bis 2010 e<strong>in</strong>e<br />

Verdoppelung des Anteils der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch<br />

der EU von 6 % auf 12 % erreicht werden soll. Die diesbezügliche EU-Richtl<strong>in</strong>ie zur<br />

Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern im europäischen<br />

B<strong>in</strong>nenmarkt wurde im Herbst 2001 beschlossen <strong>und</strong> veröffentlicht. Sie muss von den<br />

Mitgliedsstaaten b<strong>in</strong>nen 2 Jahren umgesetzt werden.<br />

Das österreichische Ökostromgesetz sieht e<strong>in</strong>e Steigerung des Anteils der erneuerba-<br />

1<br />

vgl. Hantsch, Stefan u.a. (2003): “Wirtschaftsfaktor <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>”.<br />

http://www.igw<strong>in</strong>dkraft.at/redsystem/mmedia/2004.12.13/1102937167.pdf (Stand: 16.2.2005)<br />

26


en Energien am Gesamtverbrauch von derzeit 2,8 % auf 4 % (ohne Wasserkraft) bis<br />

2008 vor. In <strong>Niederösterreich</strong> wurden 2002 etwa 2 % der Energie aus erneuerbaren<br />

Energien gewonnen.<br />

Die für die W<strong>in</strong>dkraft bedeutendsten Punkte der Richtl<strong>in</strong>ie s<strong>in</strong>d,<br />

1. dass der durch erneuerbare Energien gedeckte Stromverbrauch von 14 % (1997)<br />

auf 22 % im Jahr 2010 gesteigert werden soll. Die Mitgliedsländer setzen dabei nationale<br />

Ziele.<br />

2. dass 4 Jahre lang nach Inkrafttreten der Richtl<strong>in</strong>ie (also bis 2005) die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Länder ihre erneuerbaren Energieträger frei geregelt fördern können, die Förderregeln<br />

werden beobachtet <strong>und</strong> nach Ablauf der 4 Jahre bewertet. Dann soll e<strong>in</strong><br />

Geme<strong>in</strong>schaftsrahmen erarbeitet werden, der mit Übergangsbestimmungen von m<strong>in</strong>destens<br />

7 Jahren <strong>in</strong> Kraft treten soll. Das bedeutet, dass die nationalen Fördersysteme<br />

bis 2012 beibehalten werden können.<br />

3. dass e<strong>in</strong> vorrangiger Netzzugang für erneuerbare Energien garantiert wird.<br />

2.) Das Ökostromgesetz<br />

Das Ökostromgesetz sowie die Änderung des Elektrizitätswirtschafts- <strong>und</strong> -organisationsgesetzes<br />

(EIWOG) <strong>und</strong> des Energieförderungsgesetzes 1979 (EnFG) wurde im<br />

Jahr 2000 beschlossen. Das Hauptziel wurde damals folgendermaßen für ganz Österreich<br />

def<strong>in</strong>iert:<br />

“So muss der Anteil der abgenommenen Ökoenergie nun<br />

ab 1. Oktober 2001 m<strong>in</strong>destens 1 %,<br />

ab 1. Oktober 2003 m<strong>in</strong>destens 2 %,<br />

ab 1. Oktober 2005 m<strong>in</strong>destens 3 % <strong>und</strong><br />

ab 1. Oktober 2007 m<strong>in</strong>destens 4 %<br />

der Stromabgabe an die Endverbraucher im Verteilnetz betragen.” 1<br />

Um die Kostenbelastung für den Endverbraucher durch die Förderung von Ökoenergie<br />

zu kontrollieren, sieht das Gesetz e<strong>in</strong>e Belastungsobergrenze vor. Der<br />

Förderungsaufwand wird durch Stromhändler <strong>und</strong> Endverbraucher f<strong>in</strong>anziert:<br />

1<br />

Cerveny, Michael (2002): “M<strong>in</strong>destpreise <strong>und</strong> Zuschläge zu den Systemnutzungstarifen der<br />

B<strong>und</strong>esländer”. http://www.eva.ac.at/enz/e<strong>in</strong>speis_bl.htm (Stand: 4.11.2004)<br />

27


a)Die Stromhändler müssen den zugewiesenen Ökostrom zu e<strong>in</strong>em<br />

Verrechnungspreis von 4,5 Cent/kWh abnehmen.<br />

b)Des weiteren wurde <strong>in</strong> NÖ die Höhe des Zuschlags für Ökostrom mit 0,11 Cent/kWh<br />

festgesetzt. Der Zuschlag ist von den Netzbetreibern e<strong>in</strong>zuheben, diese haben jeweils<br />

bis zum Jahresende jeden Jahres die Höhe der e<strong>in</strong>gehobenen Zuschläge, sowie die<br />

an Endverbraucher abgegebenen Mengen an elektrischer Energie <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

die Höhe der Mehraufwendungen dem Landeshauptmann bekannt zu geben. Überschüsse,<br />

die aus den e<strong>in</strong>gehobenen Zuschlägen erwachsen, s<strong>in</strong>d an den<br />

Landeshauptmann abzuführen, sie dienen der Abdeckung jener Mehraufwendungen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wurde <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> die Abnahmeverpflichtung im Bereich der<br />

<strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> bei 3 % Anteil am Gesamtenergieverbrauch des B<strong>und</strong>eslandes bis zum<br />

Jahr 2007 begrenzt, es besteht allerd<strong>in</strong>gs die Möglichkeit, dass der Landeshauptmann<br />

diesen Prozentanteil erhöhen kann, wenn dadurch nicht die Endverbraucher mit unverhältnismäßig<br />

hohen Mehrkosten belastet werden.<br />

Die Begrenzung der Abnahmepflicht erfolgte mit dem Argument, dass aufgr<strong>und</strong> des<br />

Fehlens e<strong>in</strong>es b<strong>und</strong>esweiten Ausgleichs der durch die Abnahmepflicht entstehenden<br />

Mehrbelastungen die Verbraucher <strong>in</strong> B<strong>und</strong>esländern wie zum Beispiel<br />

<strong>Niederösterreich</strong> (das über e<strong>in</strong> großes <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>potenzial verfügt) viel stärker belastet<br />

würden, wenn die Abnahmepflicht unbegrenzt festgelegt worden wäre.<br />

M<strong>in</strong>destpreise für Strom aus <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong><br />

“(1) Für die Abnahme elektrischer Energie aus Neuanlagen hat der Preis pro kWh<br />

m<strong>in</strong>destens 7,8 Cent zu betragen.<br />

(2) Für die Abnahme elektrischer Energie aus Altanlagen hat der Preis pro kWh m<strong>in</strong>destens<br />

zu betragen:<br />

1. 6,69 Cent bei Anlagen, die den Betrieb vor dem 1. Jänner 1999 aufgenommen<br />

haben;<br />

2. 7,58 Cent bei Anlagen, die den Betrieb nach dem 1. Jänner 1999 <strong>und</strong> vor dem<br />

Inkrafttreten dieser Verordnung aufgenommen haben.” 1<br />

1<br />

Amt der <strong>Niederösterreich</strong>ischen Landesregierung (2002): “NÖ M<strong>in</strong>destpreisverordnung”.<br />

http://www.ove.at/rechts<strong>in</strong>formation/energie/pdf/VO_Energiepreise.pdf (Stand: 16.2.2005)<br />

28


Mio. € pro Jahr<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

M<strong>in</strong>imalszenario<br />

Maximalszenario<br />

Abb. 13 : Voraussichtliche Kosten bei m<strong>in</strong>imalem bzw. maximalem Ausbau der <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong><br />

Verwaltung(ÖBGV),<br />

Ausgleichsenergie<br />

E<strong>in</strong>speiseförderung<br />

Altanlagen<br />

E<strong>in</strong>speiseförderung<br />

<strong>W<strong>in</strong>denergie</strong><br />

E<strong>in</strong>speiseförderung<br />

Biomasse<br />

Förderunganteil der<br />

Länder<br />

offene Kosten<br />

Leitungsausbau<br />

Um e<strong>in</strong>en Vertrauensschutz für Neuanlagen zu gewährleisten gelten die oben genannten<br />

Tarife 13 Jahre ab der Inbetriebnahme der Anlage. Dadurch soll das Risiko für den<br />

Investor ger<strong>in</strong>g gehalten werden.<br />

Das Hauptziel des Ökostromgesetzes wird 2008 bereits weit überschritten werden,<br />

wenn nur der Ausbau der W<strong>in</strong>dkraft <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> <strong>und</strong> dem Burgenland alle<strong>in</strong>e<br />

weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> hohem Tempo vorangetrieben wird. Die Zielsetzung von etwa 4 % Anteil<br />

der Alternativenergien an der Gesamtstromproduktion wird sogar bei Erfüllung des<br />

M<strong>in</strong>imalszenarios von 700 MW erfüllt werden. Bei Erreichen von 1700 MW<br />

(Maximalszenario) jedoch wird die 8 % Marke überschritten werden. Realistisch ist<br />

jedoch eher e<strong>in</strong> Mittelweg. Trotzdem würde auf jeden Fall das vom heutigen Stand her<br />

vorgesehene Förderbudget (121 Mio. €) niemals ausreichen(siehe Abb 13). Dieser<br />

Prognose zur Folge würden die Kosten für die Endk<strong>und</strong>en auf etwa 0,33 bis 0,79 € pro<br />

kWh steigen. In Prozent ausgedrückt würde dies e<strong>in</strong>e Steigerung der Belastung für die<br />

K<strong>und</strong>en von bis zu 360 % bedeuten.<br />

Daher fordern Experten:<br />

a)E<strong>in</strong>e Novelle des Ökostromgesetzes um die explodierenden Kosten e<strong>in</strong>zudämmen.<br />

b)E<strong>in</strong>e Beschränkung der Förderung für Anlagen zur Ökostromproduktion. Dies<br />

würde bedeuten, dass alle neuen Anlagen, die nach Erreichen e<strong>in</strong>er festgelegten obersten<br />

<strong>in</strong>stallierten Leistung <strong>in</strong> Betrieb genommen werden, ke<strong>in</strong>e Förderungen erhalten.<br />

c)Die Betreiber von Anlagen sollen den Stromnetzbetreiber beim Ausbau des<br />

29


Stromnetzes mit e<strong>in</strong>er an die Höhe der <strong>in</strong>stallierten Leistung angepassten Summe<br />

unterstützen.<br />

d)Die Förderungen sollten auf die Rentabilität der Anlage Rücksicht nehmen.<br />

3.) Die Novelle zum Ökostromgesetz<br />

Die Regierung versuchte im Jahr 2004 e<strong>in</strong>e veränderte Zielsetzung im Ökostrombereich,<br />

besonders bei W<strong>in</strong>dkraft, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Novellierung des Ökostromgesetzes durchzusetzen,<br />

was bis jetzt noch nicht gelungen ist. Der zuständige Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister Mart<strong>in</strong><br />

Bartenste<strong>in</strong> äußerte, dass er e<strong>in</strong>en unkontrollierten Subventionszuwachs verh<strong>in</strong>dern<br />

will. 1<br />

Das Hauptziel sollen nicht mehr 4 % Ökostromanteil an der Gesamtstromproduktion<br />

bis 2008, sondern 6 % bis 2010 se<strong>in</strong>.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus sieht die Novelle zum Ökostromgesetz vor, dass unter<br />

Berücksichtigung der Effizienzkriterien, Förderungen für erneuerbare Energieträger<br />

vergeben werden. Von den <strong>in</strong> Zukunft zur Verfügung stehenden Fördermitteln werden<br />

nur noch 20 % für W<strong>in</strong>dkraftanlagen reserviert. Da es <strong>in</strong> den letzten Jahren zu e<strong>in</strong>em<br />

Boom <strong>in</strong> der W<strong>in</strong>dkraft gekommen ist, sollen verstärkt Biomasse, Biogas <strong>und</strong><br />

Photovoltaik gefördert werden.<br />

Die <strong>in</strong> Zukunft gewährten maximalen E<strong>in</strong>speisetarife werden im<br />

Ausschreibungssystem jedes Jahr neu ermittelt. Nur wer <strong>in</strong> diesem Verfahren den niedrigsten<br />

Preis erzielt, kann sich hoher Zuschüsse sicher se<strong>in</strong>. Dabei muss e<strong>in</strong><br />

W<strong>in</strong>dkraftwerk m<strong>in</strong>destens 2300 Volllastst<strong>und</strong>en im Jahr aufweisen um förderungswürdig<br />

zu se<strong>in</strong>. So möchte Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister Bartenste<strong>in</strong> die Betreiber von<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen zu mehr Effizienz zw<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> verh<strong>in</strong>dern, dass <strong>in</strong> technisch unrentablen<br />

Regionen W<strong>in</strong>dkraftwerke gebaut werden.<br />

Weiters ist e<strong>in</strong>e Degression von 5 % pro Jahr vorgesehen: Anlagen, die also im Jahr<br />

2006 <strong>in</strong> den Genuss der Förderung kommen, bekommen um 5 % weniger als Anlagen,<br />

die im Jahr 2005 das Förderregime erhalten haben. Der E<strong>in</strong>speisetarif wird laut<br />

Entwurf für 10 Jahre <strong>in</strong> gleicher Höhe gewährt.<br />

Die Novelle des Ökostromgesetzes sieht vor, dass zur Verwaltung der Ökostromförderungen<br />

e<strong>in</strong>e Ökoenergie-AG gegründet werden soll. Mit dieser von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern<br />

geführten Aktiengesellschaft soll die Rechts- <strong>und</strong> Investitionssicherheit gewährleistet<br />

werden.<br />

1<br />

vgl. Bartenste<strong>in</strong>: Ökostrom ist überfördert, Subventionen werden zurückgefahren. In: Die Presse.<br />

25.6.2004 S.19, Wien 2004. S.19<br />

30


Die Höhe des Zuschlags für Ökostrom wird im für den Zeitraum von 1.1.2003 bis<br />

31.3.2004 mit m<strong>in</strong>destens 0,094 Cent/kWh aber bis zu 0,134 Cent/kWh festgelegt.<br />

Danach ist e<strong>in</strong> Zuschuss von 0,143 Cent/kWh bis zu 0,204 Cent/kWh vorgesehen.<br />

Insgesamt sollen die derzeitigen Preise pro kWh Ökostrom von 7,8 Cent auf 6,9 Cent<br />

bis 2005 s<strong>in</strong>ken.<br />

Die Gesamtökostromförderung für Neuanlagen soll weiters um 10 Mio. € pro Jahr<br />

gesenkt werden.<br />

4.) Die möglichen Auswirkungen der Novelle zum Ökostromgesetz<br />

a) Vorteile<br />

Zum Ersten würde die vorliegende Novelle den Staat <strong>und</strong> somit alle Steuerzahler entlasten,<br />

da durch den Wettbewerb, den e<strong>in</strong>e Ausschreibung nach sich zieht, die Preise<br />

sehr wahrsche<strong>in</strong>lich fallen würden.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus würden die Betreiber gezwungen Anlagen nur noch <strong>in</strong> sehr rentablen<br />

Regionen zu errichten, weil andere Standorte im Wettbewerb sonst unterlegen wären<br />

<strong>und</strong> der erzeugte Strom nicht abgenommen werden würde. Dies würde besonders den<br />

Bau von Anlagen <strong>in</strong> Regionen wie dem Waldviertel, die als wenig rentabel angesehen<br />

werden, stoppen.<br />

So könnte man e<strong>in</strong> Ansteigen der Ökostromzuschüsse besonders für die W<strong>in</strong>dkraft<br />

verh<strong>in</strong>dern. Dadurch würden die Verbraucher erheblich entlastet.<br />

Denn wie aus Abb. 14 hervorgeht, ist trotz e<strong>in</strong>er Novelle zum Ökostromgesetz mit<br />

e<strong>in</strong>em deutlichen Anwachsen der Förderung <strong>in</strong> den nächsten Jahren zu rechnen. Der<br />

Zuwachs wird etwa 33 Mio. € bis 2008 betragen. Für den Konsumenten würde sich<br />

Abb. 14 : Voraussichtliche Kosten bei Umsetzung der Ökostromnovelle<br />

31


dies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Anhebung des Ökostromzuschusses von etwa 15 % bemerkbar machen.<br />

Tritt die Novelle aber nicht <strong>in</strong> Kraft so könne man nach Me<strong>in</strong>ung des zuständigen<br />

M<strong>in</strong>isters mit e<strong>in</strong>er Explosion oder zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>em starken Anwachsen der Ökostromzuschüsse,<br />

die die Endverbraucher zu entrichten haben, rechnen.<br />

Zahlt e<strong>in</strong> durchschnittlicher Haushalt (3500 kW Verbrauch pro Jahr) zurzeit etwa 65€<br />

Ökostromzuschuss pro Jahr, so muss er <strong>in</strong> Zukunft mit etwa 110€ 1<br />

rechnen.<br />

b) Nachteile<br />

Kritiker werfen der geplanten Novelle vor allem vor, dass sie die Fördermittel zu drastisch<br />

reduziert <strong>und</strong> dadurch viele Investoren davon abschreckt besonders <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dkraft<br />

zu <strong>in</strong>vestieren.<br />

Nach Me<strong>in</strong>ung des Dachverbandes Energie-Klima würden 10 Mio. € e<strong>in</strong>e viel zu ger<strong>in</strong>ge<br />

Menge an Förderungen für Neuanlagen darstellen. Dadurch würde die Anzahl der<br />

neu errichteten Anlagen nicht nur im Bereich der W<strong>in</strong>dkraft sondern generell <strong>in</strong> allen<br />

Branchen s<strong>in</strong>ken, weil die Neuerrichtungskosten <strong>in</strong> (für die meisten potenziellen<br />

Investoren) schw<strong>in</strong>delerregende Höhen steigen würden. Deshalb ersche<strong>in</strong>t dem<br />

Dachverband Energie-Klima das Kyoto-Ziel, welches e<strong>in</strong>e Reduktion des CO2 -<br />

Ausstoßes durch Österreich von 13 % bis 2010 vorsieht, <strong>in</strong> weiterer Ferne.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wird kritisiert, dass es an Rechtssicherheit für die Investoren fehle, da<br />

laut Entwurf der Novelle nur Förderung gewährt wird, wenn noch genügend<br />

Fördermittel vorhanden s<strong>in</strong>d. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist es möglich, dass e<strong>in</strong> Betreiber das<br />

Ausschreibungsverfahren zwar positiv abschließt <strong>und</strong> ihm Förderungen zugesprochen<br />

werden er diese aber nicht erhält, weil die Mittel für dieses Jahr bereits aufgebraucht<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Viele Investoren, darunter die WEB W<strong>in</strong>dkraft, haben also <strong>in</strong> Erwägung gezogen ihre<br />

Projekte bei In-Kraft-Treten der Novelle <strong>in</strong>s Ausland zu verlagern. Dazu e<strong>in</strong><br />

Vorstandsvorsitzender der WEB W<strong>in</strong>dkraft:<br />

Wird das Ökostromgesetz <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er aktuellen Fassung beschlossen, verlegen wir<br />

den Schwerpunkt unserer Aktivitäten <strong>in</strong>s Ausland. Österreich wäre für neue<br />

W<strong>in</strong>dkraftprojekte dann völlig un<strong>in</strong>teressant - <strong>und</strong> unseren Aktionären gegenüber<br />

wäre kaum argumentierbar, warum wir den W<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der wirtschaftlich<br />

attraktiveren Standorte ‚ernten'. In Deutschland haben wir bereits 41<br />

W<strong>in</strong>dkraftwerke am Netz <strong>und</strong> wir sondieren nun vermehrt auch Projektstandorte <strong>in</strong><br />

anderen Staaten Europas wie <strong>in</strong> Frankreich, Bulgarien <strong>und</strong> Tschechien. 2<br />

1<br />

vgl. Ruzicka, Johanna: “Exportsubventionen streichen”. In: Bronner, Oscar (Hrsg.): Der Standard. Österreichs<br />

Unabhängige Tageszeitung. 26.1.2005 S.19. - Wien 2005. S.19<br />

2<br />

Zowack, Mart<strong>in</strong>a (2004): “Neues Ökostromgesetz hemmt Investitionen von Ökostrombetreibern <strong>und</strong> -<br />

herstellern <strong>in</strong> Österreich <strong>und</strong> erschwert die F<strong>in</strong>anzierung”. http://www.igw<strong>in</strong>dkraft.at/aktuell/a_presse.htm<br />

(Stand: 16.2.2005)<br />

32


Des Weiteren wird besonders von der IG W<strong>in</strong>dkraft kritisiert, dass die im alten Ökostromgesetz<br />

vorgesehene Abnahmeverpflichtung fallen soll. Daraus ergäbe sich, dass<br />

nicht e<strong>in</strong>mal für den Gew<strong>in</strong>ner e<strong>in</strong>es Ausschreibungsverfahrens die Sicherheit besteht,<br />

dass se<strong>in</strong> Strom vom Energieversorger abgenommen wird.<br />

Ob die jetzige Vorlage zum Ökostromgesetz jedoch jemals <strong>in</strong> die Tat umgesetzt werden<br />

wird ist fraglich, da sie laut Verfassungsdienst des B<strong>und</strong>eskanzleramtes zahlreiche<br />

verfassungs- <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>schaftsrechtswidrige legistische Fehler enthalte.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wird es <strong>in</strong> Zukunft schwieriger se<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dkraftanlagen durch Kredite<br />

vorzuf<strong>in</strong>anzieren , weil die Banken die Unternehmungen als sehr risikoreich e<strong>in</strong>stufen<br />

werden (wie die RZB bereits angekündigt hat). Somit könnten weitere Projekte schon<br />

vor der Planungsphase wieder ad acta gelegt werden.<br />

4. Chancen <strong>und</strong> Risken für die Nutzung von <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong><br />

4.1 Vor- <strong>und</strong> Nachteile aus der Nutzung von <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong><br />

4.1.1 Ökologische Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />

a) Vorteile<br />

1.) Schadstofffreie Energieproduktion<br />

Zuallererst sei zu nennen, dass es sich bei <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> um e<strong>in</strong>e erneuerbare<br />

Ressource handelt. Deshalb kann sie unentwegt genutzt werden <strong>und</strong> wird auch noch<br />

<strong>in</strong> Jahrh<strong>und</strong>erten zur Verfügung stehen ohne, dass Engpässe auftreten.<br />

E<strong>in</strong> großer ökologischer Vorteil von W<strong>in</strong>dkraft ist, dass diese CO2 - neutral ist.<br />

Deswegen ist durch verstärkten E<strong>in</strong>satz von <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> e<strong>in</strong>e Verlangsamung des<br />

Treibhauseffektes möglich. Für <strong>Niederösterreich</strong> <strong>und</strong> auch für Österreich bedeutet<br />

dies, dass e<strong>in</strong> Erreichen des Kyoto-Zieles ermöglicht werden kann. Die Nutzung von<br />

<strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> kann jedoch nur e<strong>in</strong>en Beitrag zur Reduktion des Ausstoßes von<br />

Treibhausgasen liefern, wenn der Anteil der erneuerbaren Energien an der<br />

Gesamtstromproduktion größer als der Zuwachs an Stromnachfrage ist.<br />

33


Aber nicht nur Kohlendioxid wird durch W<strong>in</strong>dkraftanlagen e<strong>in</strong>gespart auch andere<br />

gefährliche Stoffe wie Schwefeldioxid <strong>und</strong> Stickoxid. Pro kWh nicht fossil erzeugter<br />

Energie werden folgende Stoffmengen nicht emittiert: 1<br />

Stoff emittierte Menge <strong>in</strong> g<br />

C02 970<br />

Schwefeldioxid 1,48<br />

Stickoxid 0,73<br />

Auf e<strong>in</strong>en 6 MW W<strong>in</strong>dpark ergibt sich jährlich e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>sparungspotenzial von: 2<br />

Stoff emittierte Menge <strong>in</strong> t<br />

C02 13600<br />

Schwefeldioxid 20,72<br />

Stickoxid 10,22<br />

Kohlenmonoxid 8,55<br />

Durch diese Hochrechnung zeigt sich wie viel die Nutzung von <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> zum<br />

Schutz unseres Ökosystems beitragen könnte.<br />

2.) Ger<strong>in</strong>ger Flächenverbrauch <strong>und</strong> leichter Abbau e<strong>in</strong>es W<strong>in</strong>dparks<br />

Dem Ausbau der <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> wird oft vorgehalten, <strong>in</strong> hohem Maße Fläche zu verbrauchen.<br />

Im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung aus Braunkohle schneidet die<br />

<strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> aber sehr gut ab: für die gleiche Strommenge nehmen W<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />

nur 15 Prozent der Fläche <strong>in</strong> Anspruch. Natürlich darf man hier nicht nur den betonierten<br />

Sockel der Anlage zur Berechnung heranziehen, denn der Flächenverbrauch geht<br />

natürlich durch Eiswurf, Lärm oder das Ausweichverhalten von Wildtieren darüber h<strong>in</strong>aus.<br />

Dennoch ist e<strong>in</strong>e absolut positive Bilanz zu ziehen.<br />

Die Bestandteile e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>dkraftanlage können so leicht, wie sie aufgebaut wurden,<br />

1<br />

”Die Umwelt. Schadstoffe<strong>in</strong>sparungen”. www.w<strong>in</strong>dkraft.at/w<strong>in</strong>denergie_umwelt.asp (Stand: 30.9.2004)<br />

2<br />

”Die Umwelt. Schadstoffe<strong>in</strong>sparungen”. www.w<strong>in</strong>dkraft.at/w<strong>in</strong>denergie_umwelt.asp (Stand: 30.9.2004) 34


auch wieder abgebaut <strong>und</strong> teilweise weiterverwendet werden. Die Entfernung der<br />

Anlagenteile über Boden wird <strong>in</strong> wenigen Tagen bewerkstelligt. Verglichen mit anderen<br />

Industrieanlagen oder Kraftwerken ist die rückstandslose Entfernung von<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen über Boden relativ leicht <strong>und</strong> schnell möglich. Das F<strong>und</strong>ament wird<br />

80 bis 100cm tief abgeschremmt <strong>und</strong> abgetragen. Wie <strong>in</strong> anderen Bereichen des<br />

Tiefbaus üblich bleiben F<strong>und</strong>amentteile <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tiefe unter e<strong>in</strong>em Meter im Boden<br />

zurück. E<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>dkraftanlage stellt daher nur e<strong>in</strong>e vorübergehende Ersche<strong>in</strong>ung <strong>in</strong> der<br />

Natur dar <strong>und</strong> verändert oder zerstört auf lange Sicht gesehen nichts.<br />

3) Niedrige Betriebs- <strong>und</strong> Wartungskosten<br />

Die Betriebs - <strong>und</strong> Wartungskosten betragen etwa 5 - 8 % der Investitionskosten auf<br />

e<strong>in</strong>en Betriebszyklus von bis zu 20 Jahren. Die Höhe hängt weiters vor allem vom Alter<br />

der Anlage ab. Treten jedoch Störungen auf (meist bei alten Anlagen), was <strong>in</strong> seltenen<br />

Fällen vorkommt, erhöhen sich die Wartungskosten auf das bis zu Dreifache der normalen<br />

Wartungskosten.<br />

4) Kompensation des Energiew<strong>in</strong>terdefizits<br />

Die Hauptleistung der Energieerbr<strong>in</strong>gung durch W<strong>in</strong>d erfolgt im W<strong>in</strong>ter. Man kann hier<br />

sogar von stolzen zwei Dritteln der Jahresleistung sprechen. Der W<strong>in</strong>ter ist <strong>in</strong> unseren<br />

Breiten e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e Jahreszeit mit hohem Energieverbrauch <strong>und</strong> andererseits e<strong>in</strong>e<br />

Saison, <strong>in</strong> der Österreich, <strong>und</strong> damit auch <strong>Niederösterreich</strong> besonders auf den Import<br />

von Energie angewiesen ist. Die Wasserkraft, aber auch die Solarenergie br<strong>in</strong>gen im<br />

W<strong>in</strong>ter ihre schwächsten Leistungen, <strong>und</strong> damit ist die W<strong>in</strong>dkraft e<strong>in</strong>e andere saubere<br />

Energiequelle, um die Importabhängigkeit <strong>in</strong> dieser Jahreszeit zu verr<strong>in</strong>gern.<br />

b) Nachteile<br />

1.) Auswirkungen auf Wildtiere<br />

a.Vögel<br />

Zunächst ist vorauszuschicken, dass sich ortsansässige Vögel sehr viel eher an<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen gewöhnen als durchziehende Arten. Bilder von brütenden<br />

Turmfalken an Türmen von W<strong>in</strong>dkonvertern sagen also noch nicht viel über die<br />

Toleranz anderer Vogelarten aus. Wenn man über die Auswirkungen von<br />

35


W<strong>in</strong>dkraftanlagen auf Vögel spricht, so ist der Standort der Anlage für Brut-, Rast- oder<br />

Zugvögel getrennt zu bewerten. Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es Gewöhnungseffekte bei<br />

bestimmten Arten; am meisten betroffen s<strong>in</strong>d aber Bodenbrüter, die offenes oder halboffenes<br />

Land bevorzugen, <strong>und</strong> Zugvögel.<br />

Auf den Zugvogelrouten gibt es wichtige Rastplätze, bekannt ist etwa das Gebiet r<strong>und</strong><br />

um den Neusiedler See. Vor allem für jene Arten, die offenes Land bevorzugen, s<strong>in</strong>d<br />

dabei Freiflächen, die leicht anzufliegen s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> die entlang von Zugrouten liegen,<br />

von besonderer Bedeutung. Gerade diese Bereiche s<strong>in</strong>d aber sehr häufig auch bevorzugte<br />

Standorte für W<strong>in</strong>dkraftwerke, womit wichtige Rastplätze von Zugvögeln empf<strong>in</strong>dlich<br />

gestört werden bzw. verloren gehen. Vögel können direkt <strong>in</strong> die Rotorblätter<br />

fliegen. Unfälle dieser Art (= Vogelschlag) s<strong>in</strong>d zwar ger<strong>in</strong>ger als befürchtet, aber diese<br />

Gefahr steigt mit zunehmender Nabenhöhe (mögliche Nabenhöhe 90 - 125m,<br />

Rotordurchmesser 66m). Vor allem für den nächtlichen Kle<strong>in</strong>vogelzug nimmt damit das<br />

Gefahrenpotential zu, da die Vögel <strong>in</strong> Höhen von r<strong>und</strong> 100m ziehen. Besonders kritisch<br />

wirkt sich Vogelschlag bei Greifvögeln aus, da es sich dabei um sehr langlebige<br />

Vogelarten handelt, die erst spät geschlechtsreif werden. Der Ausfall e<strong>in</strong>es Adlers<br />

wiegt also weit mehr als der Tod e<strong>in</strong>es Stares oder e<strong>in</strong>er Amsel.<br />

Sehr häufig werden diese Zahlen auch mit anderen Todesursachen bei Vögeln verglichen.<br />

Anflüge an Stromleitungen oder Glasfassaden bzw. der Autoverkehr fordern<br />

alljährlich weit mehr Todesopfer als W<strong>in</strong>dkraftanlagen. Dazu stellt sich allerd<strong>in</strong>gs die<br />

Frage, ob e<strong>in</strong>e Gefahrenquelle weniger ernst genommen werden soll, nur weil sie im<br />

Verhältnis zu anderen Todesursachen noch an vorderster Front steht.<br />

Bei den Offenland-Brütern konnten ger<strong>in</strong>ge Bruterfolge bis zu e<strong>in</strong>em Umkreis von<br />

1000m nachgewiesen werden, sowie e<strong>in</strong> so genannter Habitatverlust (= Verlust des<br />

angestammten Reviers).<br />

b.Niederwild<br />

Die Arbeit der Diplom-Biolog<strong>in</strong> Claudia Menzel hat gezeigt, dass der gesamte Bereich<br />

unmittelbar von den Rotortürmen bis zu e<strong>in</strong>er Entfernung von 1km von den Wildtieren<br />

genutzt wird. Rehe <strong>und</strong> Füchse s<strong>in</strong>d unmittelbar neben den Masten beobachtet worden,<br />

Feldhase <strong>und</strong> Rebhuhn <strong>in</strong> 20m bzw. <strong>in</strong> 10m Abstand, Rabenkrähen haben die<br />

Transformatorhäuschen als Sitzwarte benutzt. Drei Viertel der <strong>in</strong> der Studie befragten<br />

Reviere gaben jedoch an, dass nach der Errichtung der Anlagen ke<strong>in</strong>e Fuchs- oder<br />

Dachsbauten mehr im Nahbereich der Türme bestätigt worden seien.<br />

36


2) Schattenwurf<br />

Als Schattenwurf bezeichnet man den sich bewegenden Schlagschatten, der bei<br />

Sonnensche<strong>in</strong> von den Rotorblättern ausgeht. Der Schattenwurf von Bäumen,<br />

Laternen etc. ist aber wesentlich <strong>in</strong>tensiver. Im Bewilligungsverfahren für e<strong>in</strong>en<br />

W<strong>in</strong>dpark muss der Schattenwurf aber untersucht <strong>und</strong> dargestellt werden.<br />

3) Lärm- <strong>und</strong> Schallentwicklung<br />

Die Lärmbelästigung birgt e<strong>in</strong> sehr subjektives Problem, denn was für die e<strong>in</strong>en Lärm<br />

ist, muss es für die anderen noch lange nicht se<strong>in</strong>.<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen verursachen beim Betrieb Geräusche. Welche Schallpegel im<br />

Umfeld von <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>anlagen auftreten, ist von folgenden Faktoren abhängig:<br />

a) Anzahl der Anlagen<br />

b) Anlagetyp<br />

c) Entfernung zum Immissionsort (= Abstand zum lärmbelästigten Bereich)<br />

<strong>und</strong> d) W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit.<br />

In den letzten Jahren hat die Entwicklung der Geräusche<strong>in</strong>dämmung große Fortschritte<br />

gemacht. Das Design der Rotorblätter, <strong>in</strong>sbesondere der Flügelspitzen <strong>und</strong> ihrer<br />

Rückseiten, haben dazu beigetragen, dass die Lärmbelästigung stark e<strong>in</strong>geschränkt<br />

wurde. Das typische Geräusch bei W<strong>in</strong>dkraftanlagen ergibt sich übrigens durch das<br />

Passieren des Rotorblattes am Turm.<br />

Die Geräusche von W<strong>in</strong>drädern werden dann besonders wahrgenommen, wenn sie<br />

nicht von anderen Geräuschen übertönt werden. Deshalb werden bei wenig W<strong>in</strong>d die<br />

W<strong>in</strong>dräder oft lauter wahrgenommen als bei starkem W<strong>in</strong>d, wo zum Beispiel die<br />

W<strong>in</strong>dgeräusche <strong>in</strong> Bäumen auch hörbar s<strong>in</strong>d. Wird e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destabstand von mehreren<br />

H<strong>und</strong>ert Metern e<strong>in</strong>gehalten, geht das W<strong>in</strong>dgeräusch von W<strong>in</strong>dkraftanlagen <strong>in</strong> den allgegenwärtigen<br />

Umgebungsgeräuschen unter. Durch strenge Genehmigungsverfahren<br />

dürfen nur dann W<strong>in</strong>dprojekte errichtet werden, wenn die Schallemissionen der<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen leiser oder ca. gleich laut wie das zuvor gemessene<br />

Umgebungsgeräusch im angrenzenden Bauland s<strong>in</strong>d. In e<strong>in</strong>er Entfernung von ca.<br />

300m zur Anlage s<strong>in</strong>d die akustischen Wahrnehmungen stärker von den natürlichen<br />

Geräuschen (Bäume, Tiere,...) geprägt, als von der Anlage. Mit zunehmender<br />

Entfernung zur Anlage nehmen natürlich die Schallemissionen weiter ab.<br />

Zum besseren Verständnis möchte ich folgende Vergleiche anbr<strong>in</strong>gen:<br />

37


Die Schallemission e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>dkraftanlage mit Nabenhöhe 78 m, bei e<strong>in</strong>er<br />

W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit von ca. 13 m/s beträgt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Entfernung von ca. 300 m nur<br />

mehr 45 dB. E<strong>in</strong>e normale Unterhaltung schlägt mit ca. 50 dB zu Buche, das Ticken<br />

e<strong>in</strong>er Uhr mit 20 dB <strong>und</strong> das Blätterrauschen im Wald mit 35 dB.<br />

4.) Infraschall<br />

Infraschall ist der tieffrequente Schall, der vom menschlichen Ohr nicht mehr wahrgenommen<br />

wird (< 20 Hz). Quellen von Infraschall s<strong>in</strong>d neben W<strong>in</strong>dkraftanlagen alle<br />

Arten von Masch<strong>in</strong>en wie Autos, Flugzeuge, Züge etc. Es gibt auch natürliche<br />

Infraschallquellen: Gewitter, Wasserfälle, W<strong>in</strong>dturbulenzen etc. Ab e<strong>in</strong>em<br />

Dauergeräuschpegel von 139 dB tritt e<strong>in</strong>e Ges<strong>und</strong>heitsgefährdung auf. Messungen an<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen haben ergeben, dass diese Werte nicht erreicht werden <strong>und</strong> deshalb<br />

der Infraschallpegel, der von e<strong>in</strong>em W<strong>in</strong>dkraftwerk ausgesendet wird zu vernachlässigen<br />

ist.<br />

5) Veränderung des Landschaftsbildes<br />

Mit der drastischen Zunahme von W<strong>in</strong>dkraftanlagen <strong>in</strong> den 90iger Jahren stieg auch<br />

der Unmut vieler Bürger gegen die ihrer Me<strong>in</strong>ung nach unzumutbare Verschandelung<br />

der Landschaft. Die weith<strong>in</strong> sichtbaren <strong>und</strong> teilweise auch gehäuft auftretenden<br />

W<strong>in</strong>danlagen (siehe Region Bruck an der Leitha) erhitzen die Gemüter von Anra<strong>in</strong>ern<br />

<strong>und</strong> spalten diese <strong>in</strong> W<strong>in</strong>dkraftbefürworter <strong>und</strong> -gegner. So trägt dieser ästhetische<br />

Aspekt sicherlich auch dazu bei, dass <strong>in</strong> Zukunft die Genehmigungen von<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen nicht mehr so locker vergeben werden.<br />

5) Flächendeckende Stromversorgung<br />

Um e<strong>in</strong>e flächendeckende Stromversorgung durch <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> zu erreichen, müsste<br />

man e<strong>in</strong>e große Anzahl von W<strong>in</strong>dkraftanlagen errichten. Für <strong>Niederösterreich</strong> wäre<br />

dies e<strong>in</strong> utopisches Vorhaben, da natürlich nicht alle Regionen <strong>Niederösterreich</strong>s über<br />

die erforderliche W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit verfügen (siehe Abb. 1).<br />

Wie bei allen anderen Energien (zum Beispiel Wasserkraft) begibt man sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

große Abhängigkeit e<strong>in</strong>er Quelle <strong>und</strong> muss mit schwankender Energieerzeugnis rechnen<br />

<strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>e weitere, zusätzliche Energiequelle e<strong>in</strong>planen, um die<br />

Energieversorgung aufrecht erhalten zu können.<br />

38


6) Diskoeffekt<br />

Unter Diskoeffekt versteht man die Lichtreflexe, die an sonnigen Tagen an den<br />

Rotorflächen aufblitzen können. Sie s<strong>in</strong>d immer nur zufällig <strong>und</strong> kurzzeitig wahrnehmbar.<br />

Ursache dafür s<strong>in</strong>d die spiegelnden Oberflächen, weshalb die meisten Hersteller<br />

mittlerweile matte Farben auf die Rotorflächen auftragen.<br />

4.2 Kosten <strong>und</strong> Nutzen von W<strong>in</strong>dkraftwerken<br />

4.2.1 Lohnen sich W<strong>in</strong>dkraftwerke <strong>in</strong> NÖ ohne staatliche Förderung ?<br />

Im Gr<strong>und</strong>e muss man hier sehr stark auf Kostenfaktoren <strong>und</strong> leistungshemmende oder<br />

-fördernde Gegebenheiten jeder Region e<strong>in</strong>gehen. Wie Beispiele aus Deutschland zeigen<br />

können nur stark w<strong>in</strong>dbegünstigte Anlagen ohne staatliche Subventionen überleben.<br />

Dies zeigt das Bespiel Schleswig - Holste<strong>in</strong>s deutlich:<br />

Als man 1994 nur noch 10 % der Fördergelder ausschüttete, die man <strong>in</strong> den Vorjahren<br />

für <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> aufgewendet hatte, stiegen die Investitionskosten für Geldgeber um<br />

das 7-fache. Förderungen wurden nur noch <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen für Projekte an schwierigen<br />

Standorten gewährt. Der Boom der W<strong>in</strong>dkraft wurde aber auch durch diese Maßnahme<br />

nicht gestoppt, wohl deswegen, weil Schleswig - Holste<strong>in</strong> zu den am meisten w<strong>in</strong>dbegünstigten<br />

Regionen Deutschlands zählt. 1<br />

Wie sich aus dem vorangegangenen Beispiel zeigt, kann das Land Investoren zu mehr<br />

Wirtschaftlichkeit ihrer Anlagen bewegen, <strong>in</strong>dem es die Förderungen zurückfährt.<br />

Anders betrachtet kann diese Maßnahme aber auch das Wachstum der<br />

<strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>nutzung e<strong>in</strong>er ganzen Region zunichte machen.<br />

Im Fall von <strong>Niederösterreich</strong> könnte dies bei völligem Entzug der Fördermittel geschehen.<br />

In diesem Fall würden Projekte vor allem im Waldviertel über die Planungsphase<br />

nicht h<strong>in</strong>auskommen, da für e<strong>in</strong>en ökonomischen Betrieb der Anlage die W<strong>in</strong>dstärke<br />

(siehe Abb. 1) nicht ausreichen würde. Speziell im Waldviertel wird e<strong>in</strong> für den Investor<br />

s<strong>in</strong>nvoller Betrieb von W<strong>in</strong>dkraftanlagen erst durch Förderungen möglich. Aber auch<br />

die Region um St. Pölten <strong>und</strong> Krems wäre von diesen Maßnahmen stark betroffen.<br />

Zwar herrschen hier stärkere W<strong>in</strong>de als im Waldviertel vor, doch auch diese überschreiten<br />

die Marke von 6 m/s nicht <strong>und</strong> können so nur teilweise e<strong>in</strong>en ökonomischen<br />

Betrieb auch ohne Förderungen gewährleisten.<br />

E<strong>in</strong>zig die Anlagen im Wiener Becken, im Marchfeld <strong>und</strong> auch teilweise Anlagen im<br />

1<br />

vgl. Florian, Horst, Bernhard (1997): “<strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>”. http://www.eglofs.rv.schule-bw.de/energie/w<strong>in</strong>dener.htm<br />

(Stand: 17.2.2005)<br />

39


We<strong>in</strong>viertel können auch ohne staatliche Subventionen aufgr<strong>und</strong> der hohen<br />

W<strong>in</strong>dstärken (bis zu 6,8 m/s im Jahresdurchschnitt) durchaus rentabel betrieben werden.<br />

Letztendlich würde e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>frieren der staatlichen Unterstützung für die W<strong>in</strong>dkraft <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong> wahrsche<strong>in</strong>lich zu e<strong>in</strong>er vorübergehenden Stagnation des<br />

Anlagenzuwachses <strong>und</strong> längerfristig zu e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Wachstum an <strong>in</strong>stallierter<br />

Leistung führen. Anlagen würden nur mehr <strong>in</strong> absoluten Gunstregionen (siehe Abb. 1)<br />

errichtet werden. Auch W<strong>in</strong>dparks würden zum gewohnten Bild werden, da<br />

E<strong>in</strong>zelanlagen aufgr<strong>und</strong> der höheren Kosten für Infrastruktur äußerst unrentabel würden.<br />

In den Gunstregionen jedoch würde die Leitungskapazität der<br />

Hochspannungsleitungen sehr unter dem Wachstum der W<strong>in</strong>dkraft leiden <strong>und</strong> müsste<br />

kosten<strong>in</strong>tensiv erneuert <strong>und</strong> ausgebaut werden.<br />

Letztendlich kommt man zum Schluss, dass e<strong>in</strong> völliges E<strong>in</strong>frieren der Subventionen<br />

nicht s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong> kann, da es <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> das Wachstum <strong>in</strong> der W<strong>in</strong>dbranche<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong>schneidend verr<strong>in</strong>gern oder kurzfristig sogar stoppen könnte. E<strong>in</strong><br />

Kürzen von Fördermitteln h<strong>in</strong>gegen würde zwar leichte E<strong>in</strong>bußen beim Wachstum der<br />

<strong>in</strong>stallierten Leistung nach sich ziehen, ökonomisch gesehen aber die Investoren zu<br />

mehr Effizienz zw<strong>in</strong>gen. Weiters wäre e<strong>in</strong> differenzierter E<strong>in</strong>satz der Fördermittel, die<br />

erst nach e<strong>in</strong>er Rentabilitätsprüfung der geplanten Anlage fließen sollten, zu begrüßen,<br />

da dadurch extreme Fälle von unrentablen Anlagen verh<strong>in</strong>dert werden könnten.<br />

Im Allgeme<strong>in</strong>en kann man nun feststellen, dass sich e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>dkraftanlage <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong> ohne staatliche Förderung auch rentabel führen lässt, wenn sie <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er stark w<strong>in</strong>dbegünstigten (> 6 m/s im Jahresdurchschnitt) Region, wie zum Beispiel<br />

dem Wiener Becken, errichtet wird. Jene Anlagen, die jedoch <strong>in</strong> Gebieten mit guten<br />

W<strong>in</strong>dverhältnissen liegen (< 6 m/s im Jahresschnitt), könnten ohne staatliche<br />

Förderungen nicht das Auslangen f<strong>in</strong>den. In solchen Gebieten würden darüber h<strong>in</strong>aus<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich auch kaum mehr neue W<strong>in</strong>dkraftanlagen errichtet.<br />

4.2.2. S<strong>in</strong>d W<strong>in</strong>dkraftwerke als Ersatz für fossile Energieträger denkbar ?<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell s<strong>in</strong>d W<strong>in</strong>dkraftanlagen auch <strong>in</strong> größerer Zahl nicht <strong>in</strong> der Lage fossile<br />

Energieträger oder auch Kraftwerke völlig zu ersetzen. Gr<strong>und</strong> dafür ist die nicht kalkulierbare<br />

Menge der Stromabgabe <strong>in</strong> das Stromnetz. Die Leistung e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>dkraftanlage<br />

hängt ausschließlich vom W<strong>in</strong>d ab <strong>und</strong> daher kann sie ke<strong>in</strong>e Fixleistung <strong>in</strong>s Netz e<strong>in</strong>speisen.<br />

W<strong>in</strong>dkraft wird auch <strong>in</strong> Zukunft ke<strong>in</strong>e beständige, sondern e<strong>in</strong>e variable Größe<br />

40


se<strong>in</strong>. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird man immer Kraftwerke mit e<strong>in</strong>schätzbarer Leistung parallel<br />

zur W<strong>in</strong>dkraft benötigen, um den gesamten Stromverbrauch speziell <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong> zu decken. Weiters ist es für <strong>Niederösterreich</strong> vor allem e<strong>in</strong> Problem,<br />

dass der Großteil des durch <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> erzeugten Stromes im Osten des Landes<br />

produziert wird. Strom ist zwar weiterleitbar, würde man den Strom aber bis <strong>in</strong> den<br />

äußersten Westen des Landes leiten, so ist mit riesigen Leitungsverlusten zu rechnen.<br />

In den Regionen mit starker W<strong>in</strong>dkraftnutzung h<strong>in</strong>gegen kann man <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> als<br />

wichtigen Teil <strong>in</strong> die Stromversorgung e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den. Speziell für das We<strong>in</strong>viertel br<strong>in</strong>gt dies<br />

große Vorteile. Diese Region musste seit jeher Strom aus benachbarten Regionen<br />

oder dem Ausland e<strong>in</strong>führen, da <strong>in</strong> Ermangelung großer Ströme die Wasserkraft nicht<br />

als potenzieller Träger der Energieversorgung heranzuziehen war. Durch die jetzt<br />

<strong>in</strong>stallierten W<strong>in</strong>dkraftanlagen kann die Region besser mit Energie versorgt werden<br />

<strong>und</strong> ist weniger auf Importe angewiesen. Da diese Region aber noch e<strong>in</strong> gewaltiges<br />

Ausbaupotenzial hat, wie man aus Abb. 15 erkennen kann, könnte sie sich <strong>in</strong> Zukunft<br />

vielleicht größtenteils selbst mit elektrischer Energie versorgen. Ähnliches gilt für das<br />

Wiener Becken mit dem Unterschied, dass es im selbigen große Wasserkraftwerke an<br />

der Donau gibt. Trotzdem könnte das Wiener Becken <strong>und</strong> die Region um Bruck, der<br />

ebenfalls e<strong>in</strong> beachtliches Ausbaupotenzial besche<strong>in</strong>igt wird (Abb. 15) dazu beitragen<br />

den “Energiedurst” Wiens zu stillen.<br />

Weiters könnte man <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong>, die vor allem im W<strong>in</strong>ter <strong>in</strong> Verwendung bef<strong>in</strong>dlichen<br />

kalorischen Kraftwerke, welche aus fossilen Energieträgern durch Verbrennung<br />

Abb. 15 : Ausbaupotenziale österreichischer Regionen mit W<strong>in</strong>dkraftnutzung<br />

41


elektrischen Strom erzeugen, weitgehend durch W<strong>in</strong>dkraftwerke <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />

Wasserkraftwerken ersetzen. Denn W<strong>in</strong>dkraftanlagen produzieren etwa zwei Drittel<br />

ihrer Jahresstromausbeute im W<strong>in</strong>ter. Betrachtet man das enorme Ausbaupotenzial<br />

der W<strong>in</strong>dkraft <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> (es handelt sich um etwa 1050 MW laut Abb. 15) so<br />

ersche<strong>in</strong>t es realistisch, dass durch e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation von W<strong>in</strong>dkraftausbau <strong>und</strong><br />

Forcierung der Wasserkraft <strong>Niederösterreich</strong>s Importabhängigkeit im W<strong>in</strong>ter drastisch<br />

gemildert <strong>und</strong> äußerst umweltschädliche kalorische Kraftwerke e<strong>in</strong>gespart werden können.<br />

Gänzlich ersetzen kann W<strong>in</strong>dkraft <strong>und</strong> Wasserkraft <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation die umweltschädlichen<br />

Wärmekraftwerke nicht, da diese sehr hohe Leistungen erbr<strong>in</strong>gen (zum Beispiel<br />

Dürnrohr mit 760 MW).<br />

42


5. Schlussfolgerungen<br />

Am Ende me<strong>in</strong>er Arbeit komme ich zum Schluss, dass e<strong>in</strong> weiterer Ausbau der<br />

<strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>nutzung höchst wünschenswert ist, da dadurch e<strong>in</strong>e Verm<strong>in</strong>derung des<br />

CO2 - Ausstoßes bewirkt werden kann. Allerd<strong>in</strong>gs ist die W<strong>in</strong>dkraft als völlige<br />

Alternative zu fossilen Brennstoffen für <strong>Niederösterreich</strong> ungeeignet. Dies liegt vor<br />

allem <strong>in</strong> der Natur der Sache, nämlich dem W<strong>in</strong>d selbst. Er ist <strong>und</strong> bleibt e<strong>in</strong>e unbeständige<br />

Größe <strong>und</strong> daher ist elektrische Energie aus W<strong>in</strong>dkraftwerken als Ersatz für<br />

Energie aus fossilen Rohstoffen nur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er besser regelbaren<br />

Energiequelle wie der Wasserkraft denkbar. Denn elektrische Energie kann man<br />

bekanntlich nicht <strong>in</strong> größeren Mengen speichern <strong>und</strong> deshalb wird <strong>Niederösterreich</strong><br />

wohl nie ganz frei von kalorischen Kraftwerken se<strong>in</strong>, die im W<strong>in</strong>ter, wenn die<br />

Wasserkraft Leistungsengpässe hat, diese zu kompensieren versuchen wird.<br />

Am Ende me<strong>in</strong>er Fachbereichsarbeit steht weiters e<strong>in</strong> Ja mit Vorbehalten für die<br />

W<strong>in</strong>dkraft. Da diese Form der Stromproduktion im Vergleich zur Wasserkraft für den<br />

Verbraucher e<strong>in</strong>e teure Alternative ist, sollte man nicht nur auf W<strong>in</strong>dkraft als<br />

Energiequelle für morgen setzen, sondern auch andere umweltschonende<br />

Technologien mit großem Potenzial <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> forcieren.<br />

43


6. Quellenverzeichnis<br />

6.1 Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Eigenanfertigung<br />

Datenquelle: WWF Panda Ges.m.b.H. (Hrsg.) (2003): “Ökologische<br />

Leitl<strong>in</strong>ien für den Ausbau von Ökostromanlagen <strong>in</strong> Österreich”.<br />

http://www.e-control.at/pls/econtrol/docs/FOLDER/INTERN/ADMINI<br />

STRATION/DATEIEN/OEKO/ENDBERICHT_WWF.PDF (Stand:<br />

11.11.2004)<br />

Abbildung 2: Eigenanfertigung<br />

Datenquelle: IG W<strong>in</strong>dkraft (Hrsg.) (2005): “<strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> <strong>in</strong> Österreich<br />

Stand 31. Dezember 2004”. http://www.igw<strong>in</strong>dkraft.at/redsystem/netau<br />

tor/napro4/wrapper/media.php?filename=/home/igw<strong>in</strong>dkraft.at/htdocs/red<br />

system/mmedia/2005.01.18/1106073078.jpg&amp;rn=W<strong>in</strong>denergi_5.jpg<br />

(Stand: 17.2.2005)<br />

Abbildung 3: Eigenanfertigung<br />

Datenquelle: W<strong>in</strong>kelmaier, Hans (2002): “Das W<strong>in</strong>djahr 2001”.<br />

http://www.energiewerkstatt.at/dokumente/W<strong>in</strong>djahr_2001_neu_matz.pdf<br />

(Stand: 17.2.2005)<br />

Abbildung 4: Eigenanfertigung<br />

Datenquelle: IG W<strong>in</strong>dkraft (2005): “Betriebsstatistik 2004 Michael 050125<br />

_arbeitsvers.xls”. Erhalten von Mag. Stefan Hantsch per E-Mail (Stand:<br />

9.2.2005)<br />

Abbildung 5: Eigenanfertigung<br />

Datenquelle: IG W<strong>in</strong>dkraft (2005): “Betriebsstatistik 2004 Michael 050125<br />

_arbeitsvers.xls”. Erhalten von Mag. Stefan Hantsch per E-Mail (Stand:<br />

9.2.2005)<br />

Abbildung 6: Eigene Daten<br />

Abbildung 7: Eigene Daten<br />

44


Abbildung 8: Eigene Daten<br />

Abbildung 9: Eigenanfertigung<br />

Datenquelle: Enercon GmbH: Logik der Leistung. Enercon E-40. -<br />

Aurich 2001.<br />

Abbildung 10: Eigenanfertigung<br />

Datenquelle: IG W<strong>in</strong>dkraft (2005): “Betriebsstatistik 2004 Michael<br />

050125 _arbeitsvers.xls”. Erhalten von Mag. Stefan Hantsch per E-Mail<br />

(Stand: 9.2.2005)<br />

Abbildung 11: Quelle: Energiewerkstatt, IG W<strong>in</strong>dkraft (2003): “Bilanz von Export <strong>und</strong><br />

Import im Bereich W<strong>in</strong>dkraft <strong>in</strong> Österreich”. http://www.igw<strong>in</strong>dkraft.at/red<br />

system/mmedia/2004.12.13/1102937167.pdf (Stand: 17.2.2005)<br />

Abbildung 12: Eigenanfertigung<br />

Datenquelle: Hantsch, Stefan u.a. (2002): “Wirtschaftsfaktor <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>”.<br />

http://www.igw<strong>in</strong>dkraft.at/redsystem/mmedia/2004.12.13/<br />

1102937831.pdf (Stand: 17.2.2005)<br />

Abbildung 13: Eigenanfertigung<br />

Datenquelle: Energie-Control GmbH (2003): “Auswirkungen des W<strong>in</strong>dkraftausbaus<br />

<strong>in</strong> Österreich”. http://www.e-control.at/pls/econtrol/docs<br />

/FOLDER/INTERN/ADMINISTRATION/DATEIEN/OEKO/E-CON<br />

TROL_WINDKRAFTSTUDIE_01_08_2003-STC.PDF 11.11.04 (Stand:<br />

11.11.2004)<br />

Abbildung 14: Quelle: Wirtschaftm<strong>in</strong>isterium: WAS KOSTET ÖKOSTROM DIE VER-<br />

BRAUCHER ?. In: Die Presse. 2.8.2004 S.13 - Wien 2004. S.13<br />

Abbildung 15: Quelle: Energie-Control GmbH (2003): “Auswirkungen des W<strong>in</strong>dkraftausbaus<br />

<strong>in</strong> Österreich”. http://www.e-control.at/pls/econtrol/docs<br />

/FOLDER/INTERN/ADMINISTRATION/DATEIEN/OEKO/E-CON<br />

TROL_WINDKRAFTSTUDIE_01_08_2003-STC.PDF (Stand:<br />

11.11.2004)<br />

Coverbilder: Quelle: IG W<strong>in</strong>dkraft: http://www.igw<strong>in</strong>dkraft.at/<strong>in</strong>dex.php?mdoc_id=<br />

1000198 (Stand: 17.2.2005)<br />

45


6.2 Literaturverzeichnis<br />

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(Redaktionsleiter): Unterrichten mit <strong>Geographie</strong> aktuell. 5/95 S.3 - 6. - Köln<br />

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_umwelt.asp (Stand: 30.9.2004)<br />

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30.9.2004)<br />

19.) WEB <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> AG (2004): “Politik <strong>und</strong> Recht”. www.w<strong>in</strong>dkraft.at/w<strong>in</strong>denergie<br />

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21.) Hantsch, Stefan u.a. (2003): “Wirtschaftsfaktor <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>”. http://www.igw<strong>in</strong>d<br />

kraft.at/redsystem/mmedia/2004.12.13/1102937167.pdf (Stand: 17.2.2005)<br />

22.) Energie-Control GmbH (2003): “Auswirkungen des W<strong>in</strong>dkraftausbaus <strong>in</strong> Öster-<br />

47


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_2003-STC.PDF (Stand: 11.11.2004)<br />

23.) WWF Panda Ges.m.b.H. (Hrsg.) (2003): “Ökologische Leitl<strong>in</strong>ien für den Ausbau<br />

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LE2004_MATERIALIEN.PDF (Stand: 11.11.2004)<br />

28.) Lebensm<strong>in</strong>isterium (2004): “B<strong>und</strong>esgesetz, mit dem das Ökostromgesetz, das<br />

Elektrizitätswirtschafts- <strong>und</strong> -organisationsgesetz <strong>und</strong> das Energie - Regulierungs<br />

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file/OEKOSTROMGESETZNOVELLE2004_REGIERUNGSVORLAGE.pdf (Stand:<br />

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stromgesetz sowie Änderung des Elektrizitätswirtschafts- <strong>und</strong> -organisationsgesetzes<br />

(ElWOG) <strong>und</strong> das Energieförderungsgesetzes 1979(EnFG)”. http://www.ig<br />

w<strong>in</strong>dkraft.at/redsystem/netautor/napro4/wrapper/media.php?filename=%<br />

2Fhome%2Figw<strong>in</strong>dkraft.at%Fhtdocs%Fredsystem%2F (Stand: 17.2.2005)<br />

48


30.) Dachverband Energie-Klima (2004): “Position des Dachverbandes Energie-Klima<br />

zur Novelle des Ökostromgesetzes”. http://www.energieklima.at/webklimauser/<br />

st_file/download/121_1.pdf (Stand: 17.2.2005)<br />

31.) B<strong>und</strong>estagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen (2003): “BETRÄCHTLICHER"<br />

FLÄCHENBEDARF?”. http://www.daksev.de/Argumente/<strong>W<strong>in</strong>denergie</strong>/body_w<strong>in</strong>d<br />

energie.html (Stand: 17.2.2005)<br />

32.) Krus, Horst (2001): “Die unheilige Allianz von Ignoranz, Ideologie <strong>und</strong> Profit:<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e ökologisch s<strong>in</strong>nlose, ökonomisch uns<strong>in</strong>nige <strong>und</strong> un<br />

soziale Landschaftszerstörung”. http://www.schulphysik.de/energie/krus/ (Stand:<br />

17.2.2005)<br />

49


7. Entstehungprotokoll<br />

Juni 2004: Überlegungen zum Thema Energiewirtschaft <strong>in</strong> Österreich<br />

17.9.2004: Endgültige Festlegung des Themas; E<strong>in</strong>schränkung auf <strong>W<strong>in</strong>denergie</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Niederösterreich</strong>; Vorbesprechung des Aufbaues <strong>und</strong> Materialsuche<br />

24.9.2004: Grobgliederung der FBA; Sammeln von aktuellen Zeitungsartikeln<br />

1.10.2004: Besprechung des Aufbaues; Materialsuche bei der Umweltberatungsstelle<br />

<strong>in</strong> Amstetten.<br />

4.10.2004: Besuch der Umweltberatungsstelle <strong>in</strong> Amstetten<br />

8.10.2004: Besprechung von Kapitel 2<br />

20.10.2004: Besprechung von 2.1 <strong>und</strong> 2.2; Übergeben von aktuellen Zeitungsartikeln<br />

12.11.2004: Besprechung von Kapitel 3; Festlegung e<strong>in</strong>es Betreiber<strong>in</strong>terviews; Über<br />

geben von aktuellem Material.<br />

4.12.2004: Übergabe von neuen Tabellen <strong>und</strong> Grafiken<br />

17.12.2004: Besprechung Kapitel 3; Vorschau auf Kapitel 4; Vorschau auf das Vorwort.<br />

8.1.2005: Besprechung des Vorwortes <strong>und</strong> von Kapitel 4; Datenbeschaffung von der<br />

IGW; Vorlegen der Fragen für das Betreiber<strong>in</strong>terview.<br />

17.1.2005: Interview mit Herrn Franz Prenn<br />

21.1.2005: Endbesprechung 4.1; Besprechung des Interviews;<br />

2.2.2005: Besprechen des Layouts u. des Vorwortes; Textbezug auf Abbildungen.<br />

15.2.2005: Endbesprechung der Fachbereichsarbeit<br />

19.2.2005: Abgabe der Fachbereichsarbeit<br />

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