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Das Magazin der Technischen Universität München 1/2013<br />

<strong>TUM</strong>campus<br />

Spezial:<br />

Zehn Jahre<br />

GIST – <strong>TUM</strong> Asia<br />

Forschen:<br />

Leibniz-Preis für<br />

Vasilis Ntziachristos


Impressum<br />

2<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

© Andreas Heddergott<br />

Das Magazin der Technischen Universität München 1/2013<br />

<strong>TUM</strong>campus<br />

Spezial:<br />

Zehn Jahre<br />

GIST – <strong>TUM</strong> Asia<br />

Forschen:<br />

Leibniz-Preis für<br />

Vasilis Ntziachristos<br />

Der erste Aufbau für Multi-Spektrale Optoakustische<br />

Tomografie (MSOT) am Institut für biologische und medizinische<br />

Bildgebung. Damit lassen sich zweidimensionale<br />

Querschnittsbilder von lebenden Organismen wie<br />

Zebrafischen oder Mäusen erzeugen. Die gepulste monochromatische<br />

Beleuchtung im Nahinfrarot-Bereich setzt<br />

optischen Kontrast in Ultraschallwellen um, die ein Ultraschallwandler<br />

detektiert. Durch Rotation um die Längsachse<br />

wird daraus ein tomografischer Datensatz<br />

erzeugt. Das rekonstruierte Bild vereint die Vorteile von<br />

optischer Anregung (hoher Kontrast) und Ultraschalldetektion<br />

(hohe Auflösung) tief in lebendem Gewebe. Die<br />

mehrfache Abbildung derselben Querschnittsebene mit<br />

jeweils anderer Wellenlänge – »multispektral« – erlaubt<br />

es, Gewebeeigenschaften oder Kontrastmittel zu detektieren,<br />

die charakteristisch spektral abhängig, aber zu gering<br />

konzentriert sind, um in einem monochromatischen<br />

Bild sichtbaren Kontrast entstegen zu lassen. Aus diesem<br />

Aufbau weiterentwickelte Systeme dienen derzeit dazu,<br />

das Wachstum von Tumoren, die Entwicklung spezifischer<br />

Molekularkontrastmittel oder biologische Prozesse<br />

mittels fluoreszierender Proteine zu untersuchen. Lesen<br />

Sie dazu den Bericht auf S. 10.<br />

Impressum<br />

<strong>TUM</strong>campus<br />

Das Magazin der TU München für Studierende,<br />

Mitarbeiter, Freunde, erscheint im Selbstverlag viermal<br />

pro Jahr. Auflage 9 000<br />

Herausgeber: Der Präsident der TU München<br />

Redaktion: Dr. Ulrich Marsch (verantwortlich)<br />

Dipl.-Biol., Dipl.-Journ. Sibylle Kettembeil<br />

Gabriele Sterflinger, M.A.<br />

TU München, Corporate Communications Center<br />

80290 München<br />

Telefon (089) 289-22766<br />

redaktion@zv.tum.de<br />

www.tum.de/tumcampus<br />

Layout: Karla Hey<br />

Herstellung/Druck:<br />

Joh. Walch GmbH & Co, 86179 Augsburg<br />

Gedruckt auf chlorfreiem Papier<br />

© Copyright by TU München. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur in Abstimmung mit<br />

der Redaktion. Gezeichnete Beiträge geben die Meinung<br />

der Autoren wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen.<br />

Zum Sprachgebrauch: Nach Artikel 3 Abs. 2 des<br />

Grundgesetzes sind Frauen und Männer gleichberechtigt.<br />

Alle Personen- und Funktionsbezeichnungen im<br />

Magazin <strong>TUM</strong>campus beziehen sich in gleicher Weise<br />

auf Frauen und Männer. Dies dient allein der Verbesserung<br />

der Lesbarkeit des Textes.<br />

Redaktionsschluss für Heft 2/13: 25. Februar


Die <strong>TUM</strong>-Familie wird<br />

internationaler<br />

Im fortgeschrittenen Prozess der Internationalisierung der <strong>TUM</strong> erleben<br />

wir einen zunehmend interkulturellen Campusalltag mit einheimischen<br />

und ausländischen Studierenden und Mitarbeitern. Das vervielfacht die<br />

Sichtweisen auf die gleichen Aufgaben und regt den Wissensdurst an.<br />

Während unser interdisziplinäres Fächerportfolio durch eine stetig steigende<br />

Zahl englischsprachiger Studiengänge und Weiterbildungskurse geprägt<br />

wird, wächst auch die <strong>TUM</strong>-Familie mit bereits rund 80 000 Mitgliedern;<br />

die Hälfte davon sind Ehemalige und ein Fünftel Ausländer.<br />

»<strong>TUM</strong> Asia« in Singapur, die erste Auslands-Niederlassung einer deutschen<br />

Universität, ist seit ihrer Gründung 2002 zu einem weltweit anerkannten<br />

Flaggschiff herangewachsen. Das Verbindungsbüro in Beijing hat<br />

sich zu einem regionalen Zentrum zur Talentrekrutierung und Alumni-Vernetzung<br />

entwickelt. Weitere Büros öffneten in Mumbai, São Paulo und Kairo.<br />

Gleichzeitig entstand aus unserer strategischen Partnerschaft mit der<br />

Danmarks Tekniske Universitet, der TU Eindhoven und der École Polytechnique<br />

Fédérale de Lausanne die Allianz der »EuroTech Universities« mit<br />

permanenter Präsenz in Brüssel.<br />

Um den Mehrwert der <strong>TUM</strong>-Familie nach innen und außen bestmöglich<br />

auszuschöpfen, müssen wir zunächst den Wert jedes ihrer Mitglieder<br />

schätzen lernen und nach dem Motto »yes, we care« handeln. Wir möchten<br />

nicht nur exzellente Lehre und Forschung bieten, sondern auch eine<br />

flächendeckende Servicekultur aufbauen. So sind unsere Ehemaligen oft<br />

mehrfach ehrenamtlich aktiv – <strong>als</strong> Mentoren für Studierende, <strong>als</strong> Berater<br />

bei der Gestaltung unseres Zukunftsplans, <strong>als</strong> Botschafter zur Stärkung<br />

des <strong>TUM</strong>-Images. Als Gründungsmitglieder der <strong>TUM</strong>-Universitätsstiftung<br />

stärken sie maßgeblich die Autonomie und Handlungsfähigkeit unserer<br />

unternehmerischen Universität. Nicht zuletzt verhelfen sie von Wohnungsnot<br />

geplagten Studierenden zu einer Bleibe.<br />

In einer globalisierten Gesellschaft sind verbindende Elemente wichtiger<br />

<strong>als</strong> trennende. Der Zusammenhalt der gesamten <strong>TUM</strong>-Familie macht uns<br />

stark. In Zeiten begrenzter staatlicher Budgets und noch härteren Wettbewerbs<br />

brauchen wir Kooperationen und Benchmarking mit regionalen und<br />

globalen Partnern. Wir können nur dann konkurrenzfähig bleiben, wenn wir<br />

es schaffen, aus jeder erreichten Decke einen Fußboden für das nächsthöhere<br />

Stockwerk zu machen.<br />

Liqiu Meng<br />

Vizepräsidentin Internationale Allianzen und Alumni<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

3


Inhalt<br />

4<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Editorial<br />

Die <strong>TUM</strong>-Familie wird internationaler . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Spezial<br />

Eine deutsche Erfolgsgeschichte in Asien . . . . . . . . . . . 6<br />

10 Jahre GIST – <strong>TUM</strong> Asia<br />

Forschen<br />

Leibniz-Preis für Vasilis Ntziachristos . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Humboldt-Professur für Nanosystemtechnologie. . . . 11<br />

Der Druck steigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Hochdruckpresse am FRM 2<br />

Millionenförderung für Forschungsprojekte . . . . . . . . . 13<br />

Ameisenstaat <strong>als</strong> Vorbild für die Produktionsorganisation?<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Forschungssplitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Zwischen Zahnrädern und Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Kooperation Medizin – Maschinenwesen<br />

Lernen und Lehren<br />

Bewegung in den Bergen – Berge in Bewegung . . . . 17<br />

»Prävention alpiner Naturgefahren«<br />

Für schnelle Spiele am Computer . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Details aus dem Darm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Graduiertenkolleg am WZW<br />

Maßanfertigung statt Massenware . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

10 Jahre Au<strong>TUM</strong><br />

Graduiertenschule Bio-Nanotechnologie . . . . . . . . . . . 21<br />

Doctoral Candidates’ Day . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Medienecho Lehrerbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

9<br />

Politik<br />

Dies academicus<br />

»Exzellenzinitiative 2012: Was ist und was bringt<br />

das Zukunftskonzept?« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Rede des <strong>TUM</strong>-Präsidenten Prof. Wolfgang A. Herrmann<br />

Hochschulpolitik für das Innovationsland Bayern. . . . 26<br />

Rede des Staatsministers Dr. Wolfgang Heubisch<br />

Akademische Ehrungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Die »Hohe Schule der Forschung« an der <strong>TUM</strong> . . . . . 30<br />

Rede des Graduate Dean Prof. Ernst Rank<br />

Studieren darf keine Frage des Geldes sein . . . . . . . . 31<br />

Rede der Studentin Franziska Traube<br />

Klaus Diepold neuer Vizepräsident . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

THE-Ranking: <strong>TUM</strong> ganz vorn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Stiftungslehrstuhl für Akustik mobiler Systeme. . . . . . . 33<br />

Schwerpunkt Internationale Kommunikation. . . . . . . . 34<br />

Neues Zentrum für das Risikomanagement<br />

im Finanzsektor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Wissenschaft und Wirtschaft<br />

Der Ingenieur im Unternehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

10 Jahre Fakultät für Wirtschaftswissenschaften<br />

BMBF fördert Start-up AVIRU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Gemeinsame Strategie unter einem Dach . . . . . . . . . . 39<br />

FoodDACH e.V.<br />

flissade – Erfolg aus der <strong>TUM</strong>-Architektur . . . . . . . . . . 40<br />

Made by <strong>TUM</strong>, Folge 10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Abwärme nutzen – Strom gewinnen<br />

Zu Besuch auf dem Campus<br />

Reinhard Kardinal Marx, Rupert Stadler. . . . . . . . . . . . 42<br />

11


Global<br />

EuroTech-Universitäten arbeiten gemeinsam<br />

in Brüssel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

<strong>TUM</strong> eröffnet Büro in Kairo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Großer Erfolg der International Week 2012 . . . . . . . . . 46<br />

Fotowettbewerb »Campus Life Abroad« . . . . . . . . . . . 47<br />

Campus<br />

Bier aus dem Reagenzglas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Literatursuche per Videoauskunft . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

Welcher Master soll es sein? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Technik fürs Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Für Sie notiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Neu auf dem Büchermarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Dr. Holunder. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Rundum gelungen: <strong>TUM</strong>-Adventsmatinee . . . . . . . . . . 53<br />

Menschen<br />

Neu berufen<br />

Renzo Akkerman . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Florian Eyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Björn Garbrecht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Uta Graff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Jörg Königstorfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Michael Krautblatter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Christina Raasch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Roland Rad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Daniel Razansky . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Sabine Reuker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Heribert Schunkert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Eric Sonnendrücker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

25<br />

Auszeichnungen<br />

Preise und Ehrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Die »Eisernen Ladies« aus München. . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

Zwei Sportwissenschaftlerinnen beim »Ironman«<br />

Kurz und knapp. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73<br />

Ruhestand<br />

John Hess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Albert Wilhelm Schömig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Heinz Ulbrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

Wolfram Weise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

in memoriam<br />

Konrad Bühlmeyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />

Eberhard Geiger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />

Erwin Georg Hipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />

Personalien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />

Spiel mit Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />

Service<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

Termine. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />

Ausblicke auf <strong>TUM</strong>campus 2/13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

46<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Inhalt<br />

5


© <strong>TUM</strong> CREATE<br />

Spezial<br />

6<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Der singapurische CREATE-Forschungscampus mit Vertretungen<br />

internationaler Spitzenuniversitäten – die <strong>TUM</strong> hat zwei Etagen<br />

bezogen.


<strong>TUM</strong> Asia feiert zehn Jahre Lehre und Forschung in Singapur mit<br />

neuem Campus<br />

Eine deutsche<br />

Erfolgsgeschichte<br />

in Asien<br />

Spezial<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

7


Spezial<br />

Meilensteine der<br />

2002 2005 20<br />

Gründung des GIST <strong>als</strong><br />

privatwirtschaftliche<br />

Tochter der <strong>TUM</strong><br />

erster Masterstudiengang<br />

»Industrial Chemistry«<br />

Bei der Eröffnung des CREATE-Campus wurden auch Master-Urkunden vergeben –<br />

die Absolventen von <strong>TUM</strong> Asia haben beste Jobaussichten.<br />

Jubiläum in Singapur: Vor zehn Jahren gründete dort die <strong>TUM</strong> die<br />

erste Auslandsdependance einer deutschen Universität – das »German<br />

Institute of Science and Technology (GIST) – <strong>TUM</strong> Asia«. Unterstützung<br />

kam von der singapurischen Regierung, vom DAAD und dem<br />

BMBF. Bis heute haben bereits mehr <strong>als</strong> 300 Absolventen aus aller Welt<br />

dort studiert. Mit dem ersten Teilzeitstudiengang der <strong>TUM</strong> wird <strong>TUM</strong><br />

Asia künftig erneut Vorreiter sein. Außerdem forschen seit zwei Jahren<br />

Wissenschaftler aus München am »<strong>TUM</strong> CREATE Center of Electromobility<br />

in Mega Cities«. Singapurs Premierminister, Lee Hsien Loong, und<br />

<strong>TUM</strong>-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann eröffneten zum Jubiläum<br />

den Neubau des Forschungszentrums. Herrmann startete außerdem<br />

das »Graduate Centre <strong>TUM</strong> CREATE«. Singapur war der Auftakt zur<br />

Globalisierung der <strong>TUM</strong>, die derzeit weitere Vertretungen auf mehreren<br />

Kontinenten gründet.<br />

Studiengänge, die auf die Praxis in der Industrie zugeschnitten sind. Exzellente<br />

Wissenschaftler der <strong>TUM</strong> und der besten singapurischen Universitäten<br />

<strong>als</strong> Dozenten. Absolventen, die sowohl die europäische <strong>als</strong> auch die asiatische<br />

Wissenschaftskultur verstehen. Rund 380 Studierende sind derzeit im<br />

einzigartigen Programm des »GIST – <strong>TUM</strong> Asia« eingeschrieben. Aus ganz<br />

Asien, aber auch aus Europa, Amerika und Afrika werden ausgewählte Talente<br />

in fünf ingenieur- und naturwissenschaftlichen Master- sowie zwei Bachelorstudiengängen<br />

ausgebildet.<br />

8<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Master<br />

»Integrated Circuit<br />

Design«<br />

Deutsches Ingenieur-Know-how, das »German Engineering«,<br />

gepaart mit Erfahrung in einer der innovativsten<br />

Wissensmetropolen Asiens – von Mastern mit diesem<br />

Profil profitieren nicht zuletzt deutsche Firmen: Jeder<br />

zweite der bislang rund 320 Absolventen hat dort einen<br />

Job gefunden. Unternehmen unterstützen deshalb <strong>TUM</strong><br />

Asia mit Dozenten, Stipendien oder Praktikumsplätzen.<br />

Nun erweitert <strong>TUM</strong> Asia sein Programm für Arbeitnehmer,<br />

die sich akademisch weiterbilden wollen, ohne dabei<br />

ihren Job aufzugeben: Das Masterprogramm Transport<br />

and Logistics gibt es künftig auch <strong>als</strong> Teilzeitstudiengang<br />

– eine weitere Premiere der <strong>TUM</strong> im Ausland.<br />

»Vor zehn Jahren haben wir einen Schritt gewagt, den<br />

keine andere deutsche Universität je zuvor gegangen<br />

war«, sagte <strong>TUM</strong>-Präsident Herrmann. »Die Erfolgsgeschichte<br />

mit hunderten interkulturell ausgebildeten Absolventen<br />

und der immer tiefer gehenderen Zusammenarbeit<br />

mit unseren singapurischen Partnern hat uns bestätigt.<br />

Heute nutzen wir die Vertrauensbasis, die wir in Singapur<br />

<strong>als</strong> der ostasiatischen Bildungsmetropole aufgebaut<br />

haben.«<br />

Elektrotaxi mit höchstens 20 Minuten Ladezeit<br />

Aufgrund der gegenseitigen Wertschätzung beteiligte<br />

Singapur die <strong>TUM</strong> vor zwei Jahren <strong>als</strong> einzige deutsche<br />

Universität am neuen »Campus for Research Excellence<br />

and Technological Enterprise (CREATE)«. Dort vernetzt<br />

der Stadtstaat Vertretungen der weltweit führenden<br />

Hochschulen, darunter das MIT, Berkeley und die ETH<br />

Zürich. Gemeinsam mit der singapurischen Nanyang<br />

Technological University erforscht die <strong>TUM</strong> neue Technologien<br />

und Transportkonzepte für die Elektromobilität<br />

in Megastädten. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung<br />

eines Elektrotaxis – ein Projekt mit enormen Herausforderungen.<br />

So soll beispielsweise die Ladezeit der Batterie<br />

auf unter 20 Minuten reduziert werden, da die meisten<br />

Taxis in Singapur rund um die Uhr im Einsatz sind.<br />

Damit ergänzt die <strong>TUM</strong> ihre Forschung zur Elektromobilität<br />

in einem andersartigen Kulturkreis mit seinen spezifischen<br />

klimatischen, logistischen und soziokulturellen<br />

Gegebenheiten.<br />

Ma<br />

»Microele


<strong>TUM</strong> in Singapur<br />

07<br />

ster<br />

ctronics«<br />

2009<br />

Master<br />

»Aerospace<br />

Engineering«,<br />

»Transport and<br />

Logistics«<br />

Das <strong>TUM</strong> CREATE-Elektrotaxi ist ein echter Hingucker.<br />

2010 2011<br />

Spezial<br />

2012<br />

Gründung der<br />

Forschungstochter<br />

»<strong>TUM</strong> CREATE«<br />

erster Bachelorstudiengang<br />

»Electrical<br />

Engineering and<br />

Information Technology«<br />

Am 16. November 2012 übergaben Premierminister Lee Hsien Loong und<br />

<strong>TUM</strong>-Chef Herrmann die Räume des »<strong>TUM</strong> CREATE Center of Electromobility<br />

in Mega Cities« für mehr <strong>als</strong> 100 Wissenschaftler im neuen Campus-Gebäude<br />

ihrer Bestimmung. Zugleich verkündete Herrmann die Gründung des »Graduate<br />

Centre <strong>TUM</strong> CREATE«. Die derzeit rund 70 Doktoranden bekommen hier<br />

überfachliche Qualifikationen vermittelt, von Führungskompetenz bis zu Managementkenntnissen.<br />

Wie alle Graduiertenzentren der <strong>TUM</strong> wurde das neue<br />

Zentrum in das zentrale <strong>TUM</strong> Graduate School-System eingebunden. So<br />

erhalten die Doktoranden aus Singapur die Möglichkeit, sich mit Promovierenden<br />

anderer Fächer auszutauschen. »Die Wettbewerbsfähigkeit der Wissenschaftsgesellschaften<br />

entscheidet sich heute an ihrer Allianzfähigkeit und an<br />

ihrer internationalen Vernetzung«, sagt Herrmann. »Der CREATE-Campus ist<br />

ein Paradebeispiel für intensiven Wissensaustausch, der den technologischen<br />

Fortschritt in allen beteiligten Ländern vorantreibt.« Den Weg, die besten Köpfe<br />

der Welt zusammenzuführen, hat die <strong>TUM</strong> in den vergangenen Jahren konsequent<br />

verfolgt: Nach Büros in Peking und Mumbai gründete sie jüngst Vertretungen<br />

in São Paulo und Brüssel. Ende 2012 eröffnete sie ihre Dependance<br />

in Kairo. Eine Niederlassung an der Ostküste der USA ist in Vorbereitung.<br />

Zum Jubiläum in Asien will die <strong>TUM</strong> der singapurischen Gesellschaft für<br />

ihre Gastfreundschaft danken und schon die Nachwuchstalente fördern. Sie<br />

finanziert deshalb das Projekt »Building The Future«, das weniger privilegierte<br />

Kinder für Technik und Naturwissenschaften begeistern soll. Die <strong>TUM</strong><br />

lädt jedes Jahr zwei Schüler aus Singapur nach Deutschland ein. Sie werden<br />

Labors der <strong>TUM</strong> besichtigen und die Nobelpreisträgertagung in Lindau<br />

besuchen. Am Schülerforschungszentrum Berchtesgadener Land gewinnen<br />

sie erste Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten.<br />

Klaus Becker<br />

© <strong>TUM</strong> (3)<br />

Bachelor<br />

»Chemical<br />

Engineering«<br />

Medienecho:<br />

Neubau des CREATE-<br />

Campus<br />

Gründung des »Graduate<br />

Centre <strong>TUM</strong> CREATE«<br />

»Transport and<br />

Logistics« auch <strong>als</strong><br />

Teilzeitstudiengang<br />

»›München‹ und ›Garching‹ heißen die Seminarräume<br />

an der <strong>TUM</strong> Asia-Universität in Singapur. ›Grüß Gott‹<br />

hört man auf dem Flur. Studenten aus aller Welt bekommen<br />

in der schwülen Hitze am Äquator bayerisches<br />

Know-how: <strong>TUM</strong> steht für Technische Universität<br />

München. Die Elite-Uni feiert zehnjähriges Bestehen<br />

ihres Campus in Singapur.«<br />

»Die Münchner bieten unter anderem Master-Kurse in<br />

Mikroelektronik, industrieller Chemie und Transport<br />

und Mobilität an. ›Unser Ziel ist es, gut ausgebildete<br />

Mitarbeiter für die deutsche Industrie in der Region<br />

auszubilden‹, sagt <strong>TUM</strong> Asia-Direktor Markus Wächter...<br />

›20 Prozent unserer Absolventen machen einen<br />

Doktor, 90 Prozent davon in Deutschland.‹«<br />

FOCUS online, 6.11.2012<br />

<strong>TUM</strong>-Vizepräsidentin Prof. Liqiu Meng interessiert sich für die<br />

Posterausstellung auf dem CREATE-Campus.<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

9<br />

© iStockphoto.com


Forschen<br />

Vasilis Ntziachristos<br />

Leibniz-Preis für<br />

Vasilis Ntziachristos<br />

Erneut hat ein <strong>TUM</strong>-Wissenschaftler den Gottfried Wilhelm Leibniz-<br />

Preis an die <strong>TUM</strong> geholt: Die DFG zeichnete Prof. Vasilis Ntziachristos<br />

vom Lehrstuhl für Biologische Bildgebung mit dem höchst renommierten<br />

deutschen Forschungspreis aus. 2,5 Millionen Euro erhält der<br />

Biomedizin-Ingenieur für seine Forschung.<br />

10<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

© Andreas Heddergott (2)<br />

Optischer Pfad für die Beleuchtung einer In-vivo-Messung der fluoreszierenden Proteine eines genmodifizierten<br />

Zebrafischs mit sichtbarem Licht<br />

Die Auszeichnung würdigt Ntziachristos’ international<br />

stark beachtete Beiträge zur optischen Bildgebung.<br />

Die Verfahren, die der gebürtige Grieche entwickelt<br />

hat, geben sowohl der Grundlagenforschung neue<br />

Impulse <strong>als</strong> auch der Behandlung von Patienten.<br />

In der Grundlagenforschung interessiert sich Ntziachristos<br />

besonders für die nicht-invasive Anwendung optischer<br />

Methoden wie der molekularen Fluoreszenz-Tomografie,<br />

um in größeren Strukturen oder im gesamten<br />

Körper von Säugetieren physiologische Vorgänge zu<br />

verfolgen. Ntziachristos hat die Verfahren zudem für die<br />

dreidimensionale Darstellung ganzer Körper weiterentwickelt:<br />

Neue Arten der Tomografie und die Anwendung<br />

von Wissen über die Ausbreitung von Licht in Gewebe<br />

erlauben genauere und quantifizierbare Ergebnisse.<br />

Diese Arbeiten legen auch den Grundstein für eine schonendere<br />

Behandlung von Krebspatienten. Basis sind<br />

Ntziachristos’ Erfolge in der Fluoreszenz-Bildgebung, mit<br />

der sich Verteilung und Wirkung von Medikamenten im<br />

Gewebe verfolgen lassen. Auf diese Weise können in<br />

Echtzeit auch molekulare Prozesse in Tumoren und dem<br />

umgebenden Gewebe beschrieben werden. Mit der Fluoreszenz-Bildgebung<br />

ist es möglich, die Grenzen zwischen<br />

Tumor und gesundem Gewebe schon während eines<br />

chirurgischen Eingriffs detailliert darzustellen, was<br />

die vollständige und exakte Entfernung bösartiger Geschwulste<br />

erleichtert.<br />

Vasilis Ntziachristos studierte in Thessaloniki und promovierte<br />

an der University of Pennsylvania in Philadelphia,<br />

USA. Danach war er <strong>als</strong> Assistant Professor in<br />

Harvard tätig. Seit 2007 hat er den <strong>TUM</strong>-Lehrstuhl inne<br />

und ist gleichzeitig Direktor des Instituts für Biologische<br />

und Medizinische Bildgebung am Helmholtz Zentrum<br />

München. Für seine Arbeiten wurde er bereits mehrfach<br />

ausgezeichnet. So verlieh ihm die DFG unter anderem<br />

ein Reinhart Koselleck-Projekt; diese Projekte stehen für<br />

mehr Freiraum für besonders innovative und im positiven<br />

Sinn risikobehaftete Forschung. Für das Verfahren<br />

der multispektralen opto-akustischen Tomografie erhielt<br />

er kürzlich einen ERC Proof of Concept Grant (s. S. 14).<br />

www.cbi.ei.tum.de Barbara Wankerl


Humboldt-Professur für<br />

Nanosystemtechnologie<br />

Erneut hat die <strong>TUM</strong> im Wettbewerb um die Alexander<br />

von Humboldt-Professuren einen Erfolg erzielt:<br />

Die international hoch angesehene Halbleiter-Physikerin<br />

Dr. Heike Riel von IBM Research in Rüschlikon,<br />

Schweiz, erhält eine Humboldt-Professur in München.<br />

Mit jetzt fünf Humboldt-Professuren ist die <strong>TUM</strong> die<br />

erfolgreichste Universität im Wettbewerb um den<br />

höchstdotierten Forschungspreis Deutschlands.<br />

Heike Riel soll die neu geschaffene Professur für Nanosystemtechnologie<br />

an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

übernehmen. Die Nanosystemtechnologie<br />

spielt eine wichtige Rolle für die Weiterentwicklung der<br />

Nano- und Optoelektronik, die an der <strong>TUM</strong> und in der Wissenschaftsregion<br />

München stark vertreten ist. Neben dem<br />

<strong>TUM</strong>-Lehrstuhl soll Riel künftig auch eine Forschungsgruppe<br />

am Institute for Advanced Study (<strong>TUM</strong>-IAS) leiten.<br />

Bereits zu Beginn ihrer Forscherkarriere legte Heike Riel<br />

den Grundstein für die Entwicklung kontrastreicher AMO-<br />

LED-Bildschirme (Active-Matrix Organic Light-Emitting<br />

Display), die sich heute in vielen Smartphones und Tablet-<br />

PCs finden. Bei IBM arbeitet sie an energieeffizienten<br />

Transistoren für künftige Computerprozessoren. Damit will<br />

sie die physikalischen Grenzen überwinden, die die fortschreitende<br />

Miniaturisierung der herkömmlichen Halbleitertechnik<br />

setzt. Aktuell beschäftigt sie sich mit neuartigen<br />

Nanodrähten, die eines Tages siliziumbasierte Chiptechnologien<br />

ablösen könnten.<br />

Riel hat sich zum Ziel gesetzt, einen völlig neuen Typ von<br />

Transistor zu entwickeln, der noch kleiner, noch schneller<br />

und auch energiesparender ist <strong>als</strong> die heutigen Technologien.<br />

Nanodrähte bieten mit ihrer zylindrischen Symmetrie<br />

und ihrem nur nanometer-großen Durchmesser die beste<br />

Elektrostatik, um den Stromfluss im Transistor optimal zu<br />

regeln. Die Leckströme können so stark reduziert werden,<br />

dass der Stromverbrauch im Standby-Modus nahezu gegen<br />

null sinkt. Nicht nur die Geometrie soll sich fundamental<br />

ändern, sondern auch der dem Transistor zugrunde<br />

liegende physikalische Mechanismus. In Zukunft will<br />

Riel quantenmechanisches Tunneln in »Tunnel-Feldeffekt-<br />

Transistoren« ausnutzen, die höchstens ein Zehntel der<br />

Energie der heutigen Transistoren verbrauchen.<br />

Heike Riel studierte Physik an der Friedrich-Alexander-<br />

Universität Erlangen und promovierte 2001 an der Univer-<br />

Forschen<br />

Die Zukunft fest im Blick: Halbleiter-Physikerin und Humboldt-Preisträgerin Heike Riel<br />

sität Bayreuth über organische Leuchtdioden. Seit 1998 ist<br />

sie <strong>als</strong> Forscherin an dem Schweizer IBM-Forschungslabor<br />

tätig, an dem sie auch ihre Doktorarbeit durchführte.<br />

Seit 2008 leitet sie die Gruppe Nanoscale Electronics. Sie<br />

ist Co-Autorin zahlreicher Publikationen, betreute mehrere<br />

Diplom- und Doktorarbeiten, hält 27 Patente und erwarb<br />

einen Master of Business Administration. Ihre wissenschaftlichen<br />

Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet,<br />

etwa dem Preis für Angewandte Physik der<br />

Schweizerischen Physikalischen Gesellschaft und dem<br />

Preis für Technische oder Wissenschaftliche Innovation<br />

der Schweizerischen Vereinigung der Ingenieurinnen; 2003<br />

wurde Riel in die Liste der TR100 Top Young Innovators<br />

gewählt.<br />

Mit ihren Preisen will die Alexander von Humboldt-Stiftung<br />

führende Wissenschaftler aus der ganzen Welt nach<br />

Deutschland holen. Die <strong>TUM</strong> konnte bereits 2008 den<br />

Bioinformatiker Prof. Burkhard Rost von der New Yorker<br />

Columbia University <strong>als</strong> Humboldt-Professor gewinnen,<br />

2010 den Nachrichtentechniker Prof. Gerhard Kramer von<br />

der University of Southern California. 2011 folgten der<br />

Wirtschaftsinformatiker Prof. Hans-Arno Jacobsen von der<br />

Universität Toronto und ein Experte für Stoffwechselkrankheiten,<br />

Prof. Matthias Tschöp von der University of<br />

Cincinnati.<br />

■<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

11<br />

© IBM Research


Forschen<br />

12<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

© Walte/BGI/FRM II<br />

Der Druck steigt<br />

Eine Weltneuheit hat der FRM II in Garching zu bieten:<br />

eine Hochdruckpresse, die Geologen und Geophysikern<br />

ganz neue Einblicke in die Struktur des<br />

tiefen Erdinneren erlaubt und die Entwicklung innovativer<br />

Materialien ermöglicht. Eingerichtet wurde<br />

das vom BMBF finanzierte Instrument vom Bayerischen<br />

Geoinstitut der Universität Bayreuth.<br />

Wissenschaftler können nun an der Forschungs-<br />

Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz mit Neutronen<br />

Feststoffe und Schmelzen unter den extremen<br />

Druck- und Temperaturbedingungen erforschen, wie<br />

sie tief im Inneren der Erde herrschen. Vorteil der Neutronenstrahlen<br />

im Vergleich zur Röntgenstrahlung: Sie<br />

sind besonders empfindlich für leichte Elemente wie<br />

Wasserstoff, Bor und Kohlenstoff, die eine entscheidende<br />

Rolle in der Dynamik der Erde, aber auch für die<br />

Entwicklung neuer superharter Materialien spielen.<br />

Und: Mit der Hochdruckpresse kann man Probenmaterialien<br />

während der Messungen deformieren und die<br />

auftretenden Spannungen registrieren.<br />

Außerdem hoffen die Wissenschaftler, mit Hilfe der neuen<br />

Apparatur grundlegende neue Erkenntnisse zum<br />

Kohlenstoff-Zyklus der Erde zu gewinnen. Denn nur ein<br />

Die neue Hochdruckpresse<br />

gewährt Einblicke<br />

in die Struktur<br />

des Erdinneren.<br />

winziger Teil des in der Erde vorhandenen Kohlenstoffs<br />

liegt in der Atmosphäre <strong>als</strong> CO 2 vor und beeinflusst das<br />

Klima. Der größte Kohlenstoffspeicher ist der Erdmantel<br />

– und der langsame Austausch von Kohlenstoff zwischen<br />

dem Erdinneren und der Atmosphäre, zum Beispiel<br />

bei Vulkanausbrüchen, hat über geologisch lange<br />

Zeiträume das Klima auf der Erde bestimmt. Viele Details<br />

dieses Kohlenstoff-Zyklus und der Speicherung<br />

von Kohlenstoff im Erdinneren sind bisher noch wenig<br />

verstanden.<br />

Die Hochdruckpresse des Bayerischen Geoinstituts ist<br />

das erste von sechs neuen Instrumenten, die in der neuen<br />

Halle Ost des FRM II aufgestellt werden. Die lastwagengroße<br />

und rund 50 Tonnen schwere Messapparatur<br />

lässt sich mit einer Genauigkeit von wenigen hundertstel<br />

Millimetern horizontal und vertikal im Neutronenstrahl<br />

ausrichten und zusätzlich um die Probe rotieren. Auf die<br />

wenige Millimeter großen Proben können mittels sechs<br />

Druckstempel Drücke bis hin zum 250 000-Fachen des<br />

Atmosphärendrucks ausgeübt werden, außerdem können<br />

die Proben auf mehr <strong>als</strong> 2 000 Grad Celsius erhitzt<br />

werden. Starten werden die Messungen aber nicht vor<br />

dem Jahr 2014. Erst dann ist die neue Halle Ost auch<br />

mit Neutronen versorgt.<br />

Nicolas Walte<br />

Petra Riedel


European Research Council zeichnet <strong>TUM</strong>-Wissenschaftler aus<br />

Millionenförderung für<br />

Forschungsprojekte<br />

Spitzenforschung zahlt sich aus: Erneut hat der European Research Council (ERC) hoch dotierte Fördermittel<br />

an Wissenschaftler der <strong>TUM</strong> vergeben. Sechs Forscher wurden für zukunftsweisende Projekte in der<br />

Medizin, Mathematik, Informatik und Physik ausgezeichnet. Seit dem Start dieser Förderung im Jahr 2007<br />

hat die <strong>TUM</strong> 26 ERC-Grants erhalten und gehört damit zu den drei erfolgreichsten Universitäten<br />

Deutschlands.<br />

1Prof. Jürgen Ruland vom Lehrstuhl für Klinische<br />

Chemie und Pathobiochemie erforscht Entzündungen<br />

und ihre Signalwege im Immunsystem. Chronische<br />

Entzündungen können das Risiko für Krebs und andere<br />

Erkrankungen deutlich steigern. Mit seinem Advanced<br />

Grant von 2,5 Millionen Euro wird der Wissenschaftler<br />

diese Zusammenhänge weiter untersuchen.<br />

Mikroskopische Aufnahme von Immunzellen; links: unbehandelt;<br />

Mitte: mit Zymosan, einem Bestandteil der Pilzzellwand,<br />

stimuliert; rechts: mit einem bakteriellen Lipopolysaccharid<br />

stimuliert. Die Stimulation führt über mehrere Schritte zu einer<br />

Entzündungsreaktion. Blau: Zellkerne; Rot: ein pro-inflammatorischer<br />

Transkriptionsfaktor.<br />

2Prof. Arthur Konnerth vom Friedrich-Schiedel-<br />

Stiftungslehrstuhl für Neurowissenschaften untersucht<br />

mittels eines neuen Verfahrens der Multiphotonen-Mikroskopie<br />

einzelne Synapsen im intakten Gehirn.<br />

Dafür erhielt er 2,4 Millionen Euro. Die geplanten Untersuchungen<br />

konzentrieren sich auf Lernvorgänge im<br />

Hörsystem, in dem akustische Informationen abgespeichert<br />

werden, zum Beispiel Melodien. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt ist die Analyse von Gedächtnis- und Lernstörungen<br />

bei Alzheimer.<br />

3Prof. Alexander Holleitner vom Zentrum für Nanotechnologie<br />

und Nanomaterialien erhielt einen<br />

ERC-Starting-Grant in Höhe von 1,27 Millionen Euro.<br />

Ihn interessieren nanoskalige Stromkreise: In seinem<br />

Projekt »NanoREAL« untersucht er in Echtzeit die Dynamik<br />

der Elektronenbewegung in optoelektronischen<br />

Bauteilen.<br />

Im Projekt NanoREAL werden Nanomaterialien wie solche<br />

Kohlenstoff-Nanoröhrchen untersucht.<br />

4Prof. Massimo Fornasier vom Lehrstuhl für Angewandte<br />

Numerische Analysis beschäftigt sich mit der<br />

Frage, wie sich komplexe mathematische Berechnungen<br />

und Simulationen vereinfachen lassen. Mit einem<br />

Starting-Grant von 1,1 Millionen Euro für sein Projekt<br />

»HDSPCONTR« wird er Werkzeuge entwickeln, mit denen<br />

Mathematiker die teilweise riesigen Datenmengen in<br />

numerischen Systemen reduzieren können.<br />

5Ein weiterer Starting-Grant von 1,5 Millionen Euro<br />

geht an Prof. Andrey Rybalchenko vom Fachgebiet<br />

Informatik mit Schwerpunkt Theoretische Informatik.<br />

Er schreibt Programme, die andere Programme<br />

systematisch auf Fehler untersuchen. Denn selbst einfache<br />

Programme für Textverarbeitung sind inzwischen<br />

so umfangreich, dass Programmierer nicht alle Fehlermöglichkeiten<br />

testen können. In seinem Projekt »Veri-<br />

Synth« will der Forscher neue Verifikationswerkzeuge<br />

für zukünftige Software entwickeln. ➔<br />

© Nanosystems Initiative Munich (NIM)<br />

Forschen<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

13


Forschen<br />

14<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

6Prof. Vasilis Ntziachristos vom Lehrstuhl für Biologische<br />

Bildgebung wird bereits zum zweiten Mal vom<br />

ERC gefördert. Für ein medizinisches Bildgebungsverfahren<br />

erhält er einen »Proof of Concept Grant«: knapp<br />

150 000 Euro. Die multispektrale opto-akustische Tomografie<br />

(MSOT) nutzt gepulste, unschädliche Laserstrahlung<br />

im Nah-Infrarotbereich. Das bestrahlte Gewebe<br />

erwärmt sich, es kommt zu geringfügigen Vibrationen,<br />

die sich über Ultraschalldetektoren erfassen lassen. Auf<br />

diese Weise lassen sich Tumoren oder andere krankhafte<br />

Veränderungen auch in tieferen Gewebeschichten<br />

kontrastreich und mit sehr hoher Auflösung darstellen.<br />

Barbara Wankerl<br />

Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert<br />

seit seiner Gründung 2007 exzellente Grundlagenforschung<br />

sowohl von vielversprechenden Nachwuchstalenten<br />

wie erfahrenen Spitzenforschern.<br />

Seine beiden Förderformate haben in kurzer Zeit<br />

hohes Ansehen erreicht. Die ERC-Grants gelten<br />

sogar <strong>als</strong> europäische Benchmark für Spitzenforschung.<br />

Starting Grants unterstützen fünf Jahre<br />

lang herausragende Nachwuchswissenschaftler in<br />

Aufbau bzw. Konsolidierung der eigenen Forschungsgruppe<br />

mit maximal 1,5 Millionen Euro.<br />

Advanced Grants richten sich an herausragende<br />

etablierte Forscher, die für denselben Zeitrahmen<br />

eine Förderung von bis zu 2,5 Millionen Euro erhalten.<br />

Jedes Jahr werden die themenoffenen Ausschreibungen<br />

veröffentlicht. Externe Bewerber mit<br />

ERC-Grants haben Vorteile bei der Bewerbung um<br />

eine <strong>TUM</strong> Tenure Track-Professur.<br />

<strong>TUM</strong>-Wissenschaftler, die sich bewerben möchten,<br />

werden intensiv vom EU-Büro in <strong>TUM</strong> ForTe bei<br />

allen Aspekten der Antragstellung unterstützt. Sie<br />

können sich bei den Informationsveranstaltungen<br />

des EU-Büros über die Ausschreibung sowie die<br />

formalen Kriterien eines Antrags im Vorfeld informieren.<br />

Dabei berichten Gutachter von ihrer Arbeit<br />

und erfolgreiche Antragsteller von ihren Erfahrungen.<br />

Erfolgreiche ERC-Anträge werden künftig in<br />

der leistungsbezogenen Mittelzuweisung an die<br />

Fakultäten berücksichtigt, ebenso wie Leibniz-Preise<br />

und Humboldt-Professuren.<br />

www.tum.de/forte<br />

Heterarchie und Arbeitsteilung bei Blattschneiderameisen<br />

Ameisenstaat <strong>als</strong> Vorbild<br />

für die<br />

Produktionsorganisation?<br />

Die Bionik bildet eine Brücke zwischen Biologie<br />

und Technik. Dabei übertragen Forscher intelligente<br />

Lösungen aus der Natur in die Technik. So wurden<br />

etwa grundlegende Entwicklungen im U-Bootoder<br />

Flugzeugbau von Pinguinen abgeschaut, wie<br />

überhaupt ein Großteil der bekannten bionischen<br />

Lösungskonzepte die Entwicklung technischer Produkte<br />

betrifft.<br />

Vorbilder in der Natur gibt es aber auch für die Optimierung<br />

der Betriebs- und Produktionsorganisation, beispielsweise<br />

in einem Ameisenstaat. 2012 gründeten<br />

deshalb Wissenschaftler am Institut für Werkzeugmaschinen<br />

und Betriebswissenschaften (iwb) der <strong>TUM</strong> das<br />

Forschungsfeld »Bionik in der Produktionsorganisation«<br />

mit dem Ziel, Methoden zur Übernahme von Lösungen<br />

aus der Natur für die Produktionsorganisation zu entwickeln.<br />

Hierbei liegt der Fokus auf der Gestaltung und<br />

Weiterentwicklung der Organisation und der Prozesse.<br />

Das <strong>TUM</strong> Leonardo da Vinci-Zentrum für Bionik fördert<br />

von Januar 2013 an hierzu ein erstes Forschungsvorhaben<br />

am iwb. Dabei untersucht eine Vorstudie die Über-


tragbarkeit bionischer Lösungen auf die Gestaltung von<br />

Kooperationen in einem Produktionsnetzwerk. Produzierende<br />

Unternehmen arbeiten zunehmend in komplexen<br />

Wertschöpfungsnetzen zusammen und erbringen<br />

nur noch einen Teil der Wertschöpfung selbst. Insbesondere<br />

der Aspekt der Integrationstiefe zwischen den<br />

beteiligten Unternehmen ist eine Herausforderung bei<br />

der Gestaltung und Umsetzung von Kooperationen.<br />

Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Unternehmenskulturen<br />

und ein mangelnder Austausch notwendiger<br />

Informationen aufgrund der Wettbewerbssituation<br />

lässt Kooperationen scheitern. In der Natur dagegen<br />

existieren zahlreiche Formen stabiler und erfolgreicher<br />

Kooperationen, etwa die Zusammenarbeit verschiedener<br />

Zellsysteme im menschlichen Körper bei der Immunabwehr<br />

oder das symbiotische Zusammenleben<br />

von Ameisen und Pilzen. Ziel der Vorstudie ist es, die<br />

Übertragbarkeit dieser Potenziale zu ermitteln und ein<br />

Verbundforschungsprojekt zu initiieren, das auf Basis<br />

bionischer Lösungen eine optimale Struktur zur Kooperation<br />

im Produktionsnetzwerk ableitet. Zoologen und<br />

Biologen sollen die Naturbeobachtung und die Übertragung<br />

der biologischen Konzepte unterstützen.<br />

Jan-Fabian Meis, Kirsten Reisen, Sebastian Schindler<br />

www.iwb.tum.de/bionik<br />

© eltfoto/fotolia<br />

Forschungssplitter<br />

Diagnosemethode erweitert Behandlungsmöglichkeiten<br />

bei Brustkrebs: Mit einer Immuntherapie lässt<br />

sich Brustkrebs erfolgreich behandeln. Dafür verwendet<br />

man Antikörper, die sich an Oberflächenmoleküle des<br />

Tumors heften und das Tumorwachstum blockieren. Eines<br />

dieser Immun-Medikamente richtet sich gegen das<br />

Protein HER2, das allerdings nicht bei allen Varianten<br />

des Tumors vorkommt. Unter Beteiligung der <strong>TUM</strong> haben<br />

Wissenschaftler ein neues, sensibles Diagnoseverfahren<br />

entwickelt, mit dem mehr Patientinnen von der<br />

Therapie profitieren könnten: Der Test spürt auch<br />

Krebszellen auf, die nur scheinbar HER2-frei sind.<br />

www.tum.de/uploads/media/Brustkrebs-Test.pdf<br />

Bessere Diagnose von Erkrankungen des Energiestoffwechsels:<br />

Defekte im Erbgut von Mitochondrien<br />

führen zu einer Reihe von Erkrankungen, weil die »Zellkraftwerke«<br />

dann nicht mehr genug Energie bereitstellen<br />

können. Davon betroffen sind häufig Muskeln und Gehirnzellen,<br />

die besonders viel Energie brauchen. Ein Forscher-Team<br />

des Deutschen Netzwerks für mitochondriale<br />

Erkrankungen, an dem die <strong>TUM</strong> beteiligt ist, hat eine<br />

Genmutation entdeckt, die bei der Vervielfältigung des<br />

Mitochondrien-Erbguts eine Schlüsselrolle spielt. Damit<br />

sind Erkrankungen des Energiestoffwechsels künftig<br />

besser zu diagnostizieren.<br />

www.tum.de/die-tum/aktuelles/<br />

pressemitteilungen/kurz/article/30286<br />

Zuchtprogramm nach Genprofil: Brauner Rücken,<br />

weißer Kopf und weiße Schwanzspitze – das Fleckvieh<br />

ist ein bayerisches Wahrzeichen. Die gescheckten Kühe<br />

werden für ihre Milchleistung und Fleischqualität auch in<br />

Afrika und Südamerika geschätzt. Die starke Sonne in<br />

diesen Breiten kann den Tieren allerdings gefährlich<br />

werden; denn ihr typisches weißes Kopffell bietet kaum<br />

Schutz vor UV-Strahlen. Bösartige Augentumoren sind<br />

beim Fleckvieh deshalb häufig: Bis zu 50 Prozent der<br />

Tiere erkranken in sonnenreichen Ländern daran. Wissenschaftler<br />

– darunter <strong>TUM</strong>-Forscher – können dieses<br />

Krankheitsrisiko jetzt deutlich reduzieren – dazu setzen<br />

sie auf DNA-Analysen im großen Stil.<br />

www.tum.de/die-tum/aktuelles/<br />

pressemitteilungen/lang/article/30276<br />

Forschen<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

15


Forschen<br />

16<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Fabienne Kleinmichel (l.) und Nadja Wojtas im Zellkulturlabor<br />

Zwischen Zahnrädern<br />

und Zellen<br />

Fächerübergreifend zu arbeiten, wird in der komplexen<br />

Welt der Wissenschaft immer wichtiger.<br />

Ein Beispiel für eine gelungene Kooperation liefern<br />

zwei junge Frauen aus der <strong>TUM</strong>: Nadja Wojtas,<br />

Medizindoktorandin in der experimentellen plastischen<br />

Chirurgie, Klinik für Plastische Chirurgie und<br />

Handchirurgie der <strong>TUM</strong>, und Fabienne Kleinmichel,<br />

Maschinenbaustudentin am Lehrstuhl für Maschinenelemente.<br />

Gemeinsam machen sie Methoden<br />

aus dem Maschinenwesen für die Anwendung in<br />

der Medizin tauglich.<br />

Nadja Wojtas erforscht die Entstehung von Osteoporose.<br />

An dieser krankhaften Verschiebung im Knochenstoffwechsel<br />

leidet rund ein Viertel der deutschen Bevölkerung<br />

über 50 Jahre. Bei Osteoporose ist das<br />

Gleichgewicht zwischen den knochenabbauenden<br />

Osteoklasten und ihren Gegenspielern, den knochenaufbauenden<br />

Osteoblasten, gestört. Faktoren wie Hormone<br />

oder auch Krankheiten und Medikamente können<br />

Gründe dafür sein.<br />

Wie ihre selbst gezüchteten Osteoklasten unter verschiedenen<br />

Umwelteinflüssen am Knochen knabbern,<br />

untersucht die Doktorandin an Dentinplättchen. Um die<br />

resorptive Funktion zu quantifizieren, suchte sie nach einem<br />

Gerät, das die mikroskopisch kleinen Oberflächenstrukturen<br />

(Lakunen) digital und dreidimensional erfassen<br />

kann.<br />

Ein Zufall führte sie an den Lehrstuhl für Maschinenelemente<br />

(auch Forschungsstelle für Zahnräder und<br />

Getriebebau, FZG, genannt), wo Fabienne Kleinmichel<br />

mit einem Infinite-Fokus-Gerät die Topografie von<br />

Zahnradflanken und Maschinenelementen vermisst.<br />

Gemeinsam entwickelten die FZG und die Plastische<br />

Chirurgie ein interdisziplinäres Projekt, in dem sich das<br />

Wissen über Infinite-Fokus-Mikroskopie mit medizinbiologischer<br />

Expertise verbindet. Fabienne Kleinmichel<br />

bearbeitete das Projekt <strong>als</strong> Bachelorarbeit, fachlich<br />

unterstützt von Nadja Wojtas. So sollte es möglich<br />

sein, die Spuren der Knochenresorption dreidimensional<br />

zu quantifizieren und gleichzeitig die Möglichkeiten<br />

der Infinite-Fokus-Mikroskopie weiter zu erforschen.<br />

Mit dieser Art der Mikroskopie lassen sich Oberflächen<br />

von Objekten wie Zahnrädern oder Kupplungsbelägen<br />

dreidimensional darstellen. Sowohl Topografie <strong>als</strong><br />

auch Form und Rauheit der Proben werden berührungslos<br />

und in hoher Auflösung bestimmt – mit bis zu<br />

100 Millionen Punkten pro Messung.<br />

Dass sich das Verfahren nicht nur zur Vermessung von<br />

Maschinenelementen eignet, zeigt das Projekt der beiden<br />

jungen Wissenschaftlerinnen: Fabienne Kleinmichel<br />

konnte mit dem Verfahren die Resorptionslakunen der<br />

Osteoklasten, deren Volumina und Flächenanteile auf<br />

den Dentinplättchen nachweisen. Im Rahmen der Messungen<br />

führte sie Nadja Wojtas in das Gebiet der Oberflächen-<br />

und Werkstoffanalyse ein, im Gegenzug erlernte<br />

sie selbst grundlegende Fähigkeiten auf dem Gebiet<br />

der Zellkultur und sammelte wertvolle Erfahrungen mit<br />

zellbiologischen Methoden.<br />

Das gemeinsame Herangehen, die gegenseitige Anleitung<br />

und Hilfe waren ein großer fachlicher und auch<br />

persönlicher Gewinn, darin sind sich die beiden Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

einig: »Es war spannend,<br />

das eigene Fachgebiet auch aus einer anderen Perspektive<br />

zu betrachten. Wir haben sehr viel dazugelernt.«<br />

Alexander Weigl


Bewegung in den Bergen<br />

– Berge in Bewegung<br />

<strong>TUM</strong>-Masterstudenten der Geodäsie, des Umweltingenieurwesens<br />

und der Geologie setzten ihr<br />

Wissen mit dem Modellprojekt »Prävention alpiner<br />

Naturgefahren« in einem »Open Air Laboratory«<br />

am Hornbergle in Reutte/Tirol in die Praxis um.<br />

Der Alpenraum ist durch seine extreme Topografie geprägt:<br />

In den Tälern bündeln sich Verkehrsachsen und<br />

Infrastruktur neben begrenzten Siedlungsflächen, bis in<br />

die Höhenlagen finden sich überlappende und konkurrierende<br />

Nutzungen, ob nun Tourismus, Wassergewinnung,<br />

Elektrizitätserzeugung oder Landwirtschaft.<br />

Gleichzeitig wachsen die Gefahren durch Naturereignisse,<br />

die Schäden werden größer. Hochgebirgsregionen<br />

sind somit geradezu prädestiniert für interdisziplinäre<br />

Ansätze in Forschung und Lehre.<br />

Im Jahr 2012 erforschten Studenten die Wechselwirkungen<br />

zwischen Naturgefahren und Tourismus. Der<br />

Hausberg der Gemeinde Höfen, das Hornbergle, ist<br />

intensiv genutztes Ski- und Wandergebiet und latenter<br />

Gefahrenherd für Mensch und Siedlung zugleich.<br />

Das Projekt »Prävention alpiner Naturgefahren«<br />

wurde von den drei <strong>TUM</strong>-Lehrstühlen für Geodäsie,<br />

für Geoinformatik und für Bodenordnung und<br />

Landentwicklung zusammen mit vielen universitären<br />

Partnern wie der FAU Erlangen, der UniBW<br />

München und der TU Graz getragen. Die Wildbach-<br />

und Lawinenverbauung Österreich, das<br />

Land Tirol, die Gemeinde Höfen und andere unterstützten<br />

die Veranstaltung.<br />

Wegen seines besonderen geologischen Aufbaus »leidet«<br />

der Berg unter »Zerreißungen«, die es wahrscheinlich<br />

machen, dass Felstürme oder Bergflanken auf absehbare<br />

Zeit abbrechen. Bergstürze und Murenabgänge<br />

können die Menschen im Siedlungsgebiet, aber auch<br />

Wanderer und Skifahrer gefährden.<br />

Unter Anleitung des <strong>TUM</strong>-Lehrstuhls für Geodäsie beobachten<br />

Studierende seit vielen Jahren in Messkam-<br />

Lernen und Lehren<br />

Ski- und Wandergebiet am Hornbergle (1755 m), Gemeinde Höfen, Tirol<br />

TU München Modellprojektgruppe Hornbergl 2012, Land Tirol - tirisMaps 2012<br />

3D-Visualisierung des Hornbergle mit Sichtbarkeitsanalyse für einen Themenwanderweg<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

17


Lernen und Lehren<br />

18<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

pagnen die kontinuierlichen Felsbewegungen. Die aus<br />

tachymetrischen und satellitengestützten Messungen<br />

gewonnenen Ergebnisse werden mittels hybrider Netzausgleichungen<br />

kombiniert, analysiert und nach einer<br />

Deformationsanalyse in Zeitreihen dargestellt. Im aktuellen<br />

Projekt wurden die gewonnenen Daten um die Geometriedaten<br />

von allgemeiner Topografie, Nutzungsstrukturen<br />

und Infrastruktur ergänzt. Der Lehrstuhl für<br />

Geoinformatik der <strong>TUM</strong> bereitete die aufgenommenen<br />

Daten auf, verknüpfte sie mit Sachdaten und analysierte<br />

sie mittels geografischer Informationssysteme. Aufbauend<br />

auf diesen Erkenntnissen entwickelte der Lehrstuhl<br />

für Bodenordnung und Landentwicklung der <strong>TUM</strong> das<br />

Landmanagementkonzept für die Tourismusnutzung.<br />

Modernste Hardwareausstattung durch großzügige Spende<br />

Für schnelle Spiele am Computer<br />

Computerspiele brauchen häufig viel Rechenleistung.<br />

Deshalb muss bei ihrer Entwicklung auch die<br />

Hardware effizient genutzt werden. Studierende des<br />

jungen Bachelorstudiengangs »Informatik: Games<br />

Engineering« der <strong>TUM</strong> sollen diese Techniken frühzeitig<br />

lernen. Dafür wurde mit großzügiger Unterstützung<br />

durch die Firmen ARM, Texas Instruments und<br />

STMicroelectronics im November 2012 ein Praktikumslabor<br />

mit modernster Hardware ausgestattet.<br />

Dank der gespendeten Entwicklungsplatinen von Texas<br />

Instruments und STMicroelectronics, basierend auf der<br />

ARM-Prozessor-Architektur, sowie der entsprechenden<br />

ARM-Entwicklungswerkzeuge können die Studierenden<br />

an der weltweit am häufigsten verwendeten Prozessor-<br />

Architektur üben. Da die hohe Rechenleistung der Computerspiele<br />

bei mobilen Endgeräten den Akku stark belastet,<br />

muss man den Prozessor effizient nutzen, um<br />

dennoch schnelle Spielanwendungen zu gewährleisten.<br />

Die Studenten erarbeiten in Praktika nicht nur den allgemeinen<br />

Aufbau und die Funktionsweise von Rechnern<br />

und Prozessoren, sie trainieren auch, wie sie die Hardware<br />

so programmieren, dass sie die größtmögliche<br />

Leistung herausholen.<br />

Damit die ersten Absolventen des Bachelorstudiengangs<br />

»Informatik: Games Engineering« ihr Studium<br />

So detektierten die Studenten verschiedene Risiko- und<br />

Sensibilitätsgebiete wie Hangrutschungsbereiche oder<br />

Lawinenanrisszonen und zogen aus Simulationsbetrachtungen<br />

Rückschlüsse auf zukünftige Entwicklungen.<br />

Für viele Beteiligte zunächst überraschend war die<br />

Schlussfolgerung der Studenten in ihrer Abschlusspräsentation:<br />

Naturgefahren und Tourismus schließen sich<br />

gegenseitig nicht aus. Dazu konzipierten die Studierenden<br />

während der Projektwoche einen Themenwanderweg<br />

– auf sicherem Gelände –, der die Naturgefahren<br />

»erlebbar« und die Verantwortlichkeit des Menschen im<br />

Umgang mit der Natur begreifbar macht.<br />

Christoph Reith, Holm Seifert, Klaus Spreng<br />

nahtlos fortsetzen können, ist derzeit ein Masterprogramm<br />

in Planung. Der zum Wintersemester 2011/2012<br />

erstm<strong>als</strong> angebotene Bachelorstudiengang startete<br />

gleich mit großem Erfolg. Der Vorteil für die mittlerweile<br />

296 Games-Studiererenden: Sie müssen sich nicht<br />

innerhalb eines Informatikstudiengangs auf Spiele-Themen<br />

spezialisieren. Vielmehr konzentrieren sie sich<br />

gleich von Anfang an auf die Grundlagen der Spieleentwicklung<br />

wie 3D-Simulation, Interaktion sowie Social<br />

Games und bekommen gleichzeitig fundierte Informatikkenntnisse<br />

vermittelt.<br />

Auch die Spieleindustrie bestätigt die Attraktivität des<br />

Konzepts. So haben die Absolventen beste Berufschancen.<br />

Neben dem prosperierenden Spielemarkt<br />

wächst die Nachfrage auch in anderen Geschäftsfeldern<br />

– auch Serious Games genannt. Dabei setzen<br />

Experten Spielekonzepte in Planspielen oder Trainingssystemen<br />

um. Mediziner üben beispielsweise an virtuellen<br />

Operationen, Piloten trainieren an Flugsimulatoren,<br />

und Manager nutzen Spieltheorien, um Großaufträge zu<br />

gewinnen.<br />

Andreas Battenberg<br />

www.in.tum.de/Informatik_Games_Engineering


© Uli Benz<br />

Mit diesem Messgerät, einem Bombenkalorimeter, kann man den Energiegehalt<br />

einer Substanz bestimmen. Hier führt die Doktorandin Sarah-Madeleine<br />

Gabler den Bombentiegel mit einem Pellet aus Mäusekot in das Gerät<br />

ein, um festzustellen, wieviel Energie mit dem Kot ausgeschieden wird.<br />

Zweite Förderperiode für Graduiertenkolleg am WZW<br />

Details aus dem Darm<br />

Belastete Lebensmittel, Fast Food und eine ungesunde<br />

Lebensweise bedeuten Stress für unseren<br />

Darm. Immer mehr Menschen leiden unter Darmentzündungen.<br />

Mit der Funktion des Verdauungsorgans<br />

befasst sich ein Graduiertenkolleg an der<br />

Fakultät Wissenschaftszentrum Weihenstephan.<br />

Im Oktober 2012 begann die zweite Förderphase.<br />

Eines der größten Organe des menschlichen Körpers ist<br />

der Darm; unzählige Darmzotten vergrößern seine innere<br />

Oberfläche auf bis zu 500 Quadratmeter. Kein anderes<br />

Organ hat mehr Grenzfläche mit der Außenwelt. An dieser<br />

interaktiven Schnittstelle laufen vielfältige, fein regulierte<br />

Prozesse ab, in die einerseits Faktoren des Lumens<br />

– Nährstoffe und Mikroorganismen – eingreifen, andererseits<br />

immunologische, metabolische, hormonelle und<br />

neuronale Signale aus dem Organismus. Zudem beeinflussen<br />

Umwelt und Lebensstil das Geschehen. Kommt<br />

zu negativen Einflüssen auch noch eine genetische Anfälligkeit<br />

für Entzündungsprozesse und metabolische Fehlfunktionen,<br />

können typische Zivilisationskrankheiten wie<br />

chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) und<br />

Adipositas-assoziierte Stoffwechselstörungen entstehen.<br />

Vor diesem Hintergrund richtete die Fakultät Wissenschaftszentrum<br />

Weihenstephan 2008 das Graduiertenkolleg<br />

(GRK) 1482 ein: »Mittlerfunktion des Darms zwischen<br />

luminalen Faktoren und Signalen des Wirtes«. 15<br />

Doktorandinnen und Doktoranden nehmen heute daran<br />

teil. Sie promovieren an acht Lehrstühlen des WZW und<br />

einem Lehrstuhl des <strong>TUM</strong>-Klinikums rechts der Isar. Im<br />

September 2012 endete die erste Förderperiode des<br />

Das GRK 1482 ist das einzige koordinierte<br />

Programm zum Thema Ernährungswissenschaften<br />

in Deutschland. Sein Forschungskonzept<br />

basiert auf einer breiten interdisziplinären<br />

Expertise, die in dieser Form an keinem<br />

anderen universitären Standort in<br />

Deutschland vorhanden ist. Die Sprecherfunktion<br />

hatte in der ersten Förderperiode<br />

Prof. Hannelore Daniel vom Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie<br />

inne; für die zweite Periode<br />

übernahm dieses Amt Prof. Dirk Haller<br />

vom Lehrstuhl für Biofunktionalität der Lebensmittel.<br />

GRK. Dank der positiven Begutachtung konnte die Arbeit<br />

aber nahtlos weitergeführt werden: Die DFG fördert mit<br />

2,7 Millionen Euro eine zweite Förderperiode von viereinhalb<br />

Jahren. Auch in dieser Zeit wird der Gastro-Intestinal-Trakt<br />

mit seinen Eigenschaften <strong>als</strong> Kommunikationsorgan<br />

zwischen Darmlumen und Signalen aus der Umgebung<br />

im Zentrum stehen.<br />

Im Wesentlichen beschäftigen sich die Themen des Kollegs<br />

mit drei Wissenschaftsfeldern rund um den Darm:<br />

mit luminalen Faktoren, mit Phänomenen auf der epithelialen<br />

Ebene und mit subepithelialen/peripheren Signalen.<br />

Bei den luminalen Faktoren geht es vor allem um kommensale<br />

Mikroorganismen und ihre Interaktion mit der<br />

epithelialen Grenzfläche. Außerdem soll weiter spezifiziert<br />

werden, welche Bedeutung das in der Nahrung enthaltene<br />

Eisen für die Enstehung von CED hat. Auf der Ebene<br />

des Epithels – diese Zellschicht kleidet das Darmlumen<br />

aus – wird die Bedeutung der Eisenspeicherung für Entzündungsprozesse<br />

und die Rolle epithelialer Entzündungsfaktoren<br />

bei der peripheren Fettspeicherung untersucht.<br />

Fragen zum Thema subepitheliale/periphere Signale<br />

betreffen beispielsweise Gallensäuren und die Bildung<br />

brauner Fettzellen oder den Einfluss körpereigener<br />

Sign<strong>als</strong>toffe auf die Hormonsekretion des Darms.<br />

Wie jedes Graduiertenkolleg hat auch das GRK 1482<br />

nicht nur eine wissenschaftliche Seite. Neben fachspezifischen<br />

Seminaren, einem neuen Projekt-orientierten<br />

Methodenworkshop und Klausurtagungen mit internationalen<br />

Experten gehören auch Veranstaltungen dazu, die<br />

die soziale Kompetenz der Nachwuchswissenschaftler<br />

fördern und die Entwicklung ihrer Persönlichkeit und ihrer<br />

Karriere stärken sollen. Diese Seite deckt die <strong>TUM</strong> Graduate<br />

School ab.<br />

■<br />

www.grk1482.de<br />

Lernen und Lehren<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

19


Lernen und Lehren<br />

Auszubildende<br />

präsentieren ihre<br />

Abschluss- und<br />

Prüfungsarbeiten:<br />

Prof. Klaus Bengler,<br />

Dekan der Fakultät<br />

für Maschinenwesen,<br />

Christian<br />

Gastinger, Auszubildender,<br />

Uli<br />

Ebner, Ausbilder,<br />

Lorena Kihnert-<br />

Hilz, Florian Huber<br />

und Peter Pichler,<br />

Auszubildende,<br />

und Prof. Manfred<br />

Prenzel, Dekan der<br />

<strong>TUM</strong> School of<br />

Education (v.l.).<br />

20<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Zehn Jahre Ausbildungszentrum für die nichtakademische Berufsausbildung<br />

Maßanfertigung statt Massenware<br />

Das Ausbildungszentrum für die nichtakademische<br />

Berufsausbildung (Au<strong>TUM</strong>) ist an der <strong>TUM</strong> die<br />

Drehscheibe für alle Belange der beruflichen Ausbildung.<br />

Als das Zentrum vor zehn Jahren gegründet<br />

wurde, war es das erste seiner Art in Bayern.<br />

Seither hat es 650 junge Leute ausgebildet.<br />

Bekannt ist sie vor allem für exzellente Forschung und<br />

Lehre im akademischen Bereich, doch bietet die <strong>TUM</strong><br />

auch eine Vielzahl nichtakademischer Ausbildungen an.<br />

Im Jahr 2002 richtete sie eine zentrale Anlaufstelle für<br />

alle Belange der beruflichen Bildung ein, um auch in diesem<br />

Bereich eine gute Betreuung und ein hohes Ausbildungsniveau<br />

sicherzustellen.<br />

Mittlerweile hat das Au<strong>TUM</strong> rund 650 Auszubildende<br />

bis zum Abschluss geführt. Derzeit betreut es 150 Auszubildende<br />

in 16 Berufen. »Das Au<strong>TUM</strong> ist für die Auszubildenden<br />

eine wichtige Heimat geworden, wo sie<br />

unterstützt und gefördert werden«, sagt Manfred Prenzel,<br />

Dekan der <strong>TUM</strong> School of Education. »Wir von der<br />

<strong>TUM</strong>-Fakultät für Lehrerbildung sind dankbar für das<br />

Engagement für berufliche Bildung, studiert doch bei<br />

uns ein Großteil das berufliche Lehramt.«<br />

Monika Partsch, die Leiterin des Au<strong>TUM</strong>, lobt den Vorteil<br />

einer Ausbildung an diesem universitären Zentrum:<br />

»Routiniert hohe Stückzahlen abzuarbeiten, kann<br />

schnell langweilig werden. Unsere Auszubildenden arbeiten<br />

im Auftrag der Forschung oft an anspruchsvollen<br />

Sonderanfertigungen und haben ständig neue Probleme<br />

zu lösen.« Sechs Innungssieger und 25 Förderpreise für<br />

besonders gute IHK-Abschlüsse bestätigen das hohe<br />

Niveau der Ausbildung an der <strong>TUM</strong>.<br />

www.tum.de/autum<br />

© Uli Benz<br />

Andreas Battenberg


Graduiertenschule Bio-Nanotechnologie<br />

Die <strong>TUM</strong> ist einer von fünf universitären Partnern, die im Februar 2013 mit<br />

einer europäischen Graduiertenschule starten.<br />

Das Wissenschaftsgebiet der Bio-Nanotechnologie<br />

(DNA-Nanotechnologie) gewinnt weltweit zunehmend<br />

an Bedeutung und eröffnet insbesondere in Medizin,<br />

Optik und Elektronik völlig neue Möglichkeiten. Um dieses<br />

zukunftsträchtige Wissenschaftsgebiet in Europa zu<br />

Die Bio-Nanotechnologie macht sich die Fähigkeit<br />

von DNA-Sequenzen zunutze, das jeweils passende<br />

molekulare Gegenstück zu finden und daran<br />

anzukoppeln. Durch geschickte Manipulation bringen<br />

Wissenschaftler DNA-Stränge dazu, sich zu<br />

exakt definierten Formen zusammenzulagern und<br />

dabei weitere Komponenten wie Proteine oder Nanopartikel<br />

einzubeziehen. Ganz gezielt entstehen<br />

so spezifische dreidimensionale Gebilde oder auch<br />

dynamische »molekulare Maschinen«.<br />

stärken und zu fördern, haben fünf europäische Universitäten<br />

und drei Unternehmen eine gemeinsame Graduiertenschule<br />

begründet: die European School of DNA<br />

Nanotechnology (EScoDNA). Beteiligt sind die Universität<br />

Aarhus, Dänemark, die das Programm koordiniert,<br />

die LMU, die <strong>TUM</strong>, das schwedische Karolinska-Institut<br />

und die Universität Oxford, Großbritannien, sowie drei<br />

Partner aus der Wirtschaft: die Vipergen ApS aus Dänemark,<br />

die baseclick GmbH aus Deutschland und Microsoft<br />

Research Cambridge, Großbritannien.<br />

Wegen des stark interdisziplinären Charakters der DNA-<br />

Nanotechnologie ist die EScoDNA für Chemiker, Molekularbiologen,<br />

Physiker und auch Computerwissenschaftler<br />

interessant. Im Februar 2013 startet die Schule<br />

mit zwölf Doktoranden und zwei Postdocs. Die jungen<br />

Wissenschaftler sollen dazu befähigt werden, sich den<br />

zukünftigen Herausforderungen der Bio-Nanotechnologie<br />

zu stellen, sei es in der Grundlagenforschung oder in<br />

der Entwicklung neuer Anwendungen. Ebenso steht die<br />

Hilfe bei der Gründung von Start-ups im Bereich Bio-<br />

Nanotechnologie auf dem Plan.<br />

Jeder EScoDNA-Teilnehmer verbringt mindestens ein<br />

halbes Jahr an einer der Partner-Institutionen; zweimal<br />

jährlich kommen alle »Schüler« zusammen, um in<br />

Workshops ihre Projekte vorzustellen und die weiteren<br />

Schritte festzulegen.<br />

Die DNA-Technologie beschäftigt sich unter anderem mit der Herstellung<br />

künstlicher molekularer Strukturen aus DNA. Zum Beispiel<br />

können DNA-Moleküle, die in der Natur <strong>als</strong> Doppelhelix vorliegen<br />

(l.), miteinander zu molekularen Gittern (r.) »verwoben« werden.<br />

Die Europäische Kommission fördert die European<br />

School of DNA Nanotechnology <strong>als</strong> Initial Training Network<br />

im Rahmen des Marie Curie Actions Research Fellowship<br />

Programme mit rund vier Millionen Euro. Davon<br />

fließen etwa 400 000 Euro an die <strong>TUM</strong>. Da das Marie-<br />

Curie-Programm insbesondere den internationalen Austausch<br />

fördert, sollten die Bewerber in den letzten drei<br />

Jahren nicht länger <strong>als</strong> zwölf Monate in Deutschland<br />

gelebt haben. Das Programm startet im September und<br />

ist insgesamt auf vier Jahre ausgelegt. Die Kurse finden<br />

in englischer Sprache statt.<br />

www.escodna.eu<br />

Lernen und Lehren<br />

■<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

21


Lernen und Lehren<br />

© Florian Burkert<br />

Rege nutzten die<br />

Doktorandinnen<br />

und Doktoranden<br />

die Gelegenheit,<br />

sich über Probleme<br />

und Erfahrungen<br />

auszutauschen.<br />

22<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Doctoral Candidates’ Day<br />

»Das ist Euer Tag« hieß es am ersten Doktorandentag<br />

der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen<br />

der <strong>TUM</strong> im November 2012. Die Idee für dieses neue<br />

Format zum gegenseitigen Kennenlernen und persönlichen<br />

Austausch war von den Doktorierenden selbst<br />

gekommen und von der <strong>TUM</strong> Graduate School gern aufgenommen<br />

worden. So veranstaltete das Fakultätsgraduiertenzentrum<br />

Bau Geo Umwelt den – soweit bekannt<br />

– ersten »Doctoral Candidates’ Day« <strong>als</strong> erfolgreiche<br />

Postersession mit mehr <strong>als</strong> 50 Postern in der Immatrikulationshalle<br />

der <strong>TUM</strong>.<br />

Wichtig für Promovenden ist es, sich über die eigene<br />

Fachdisziplin hinaus auszutauschen und sich international<br />

zu vernetzen – das wurde in allen Grußworten zur<br />

Eröffnung hervorgehoben. Ebenso betonten die Redner<br />

die Möglichkeiten der Unterstützung, die <strong>TUM</strong>-Doktoranden<br />

offenstehen. Die Angebote der <strong>TUM</strong> Graduate<br />

School können für die Promotionsphase wertvolle Beiträge<br />

leisten: von der Netzwerkarbeit über zusätzliche<br />

Schulungsangebote bis hin zu konkreter Hilfe, etwa der<br />

Förderung von Auslandsaufenthalten.<br />

Die Postersession illustrierte die Vielfalt der Forschungsthemen<br />

der Fakultät in den »Focus Areas« Construction,<br />

Cross-Cutting Technologies, Geodesy, Mobility & Transportation<br />

Systems und Water-Soil-Air. In einem Parcours<br />

von Poster zu Poster stellten einzelne Promovenden<br />

stellvertretend für die jeweilige »Focus Area« die Poster<br />

ihrer Mitdoktorierenden vor. In kleiner Runde erläuterten<br />

sie die Poster detaillierter und beantworteten Fragen zur<br />

eigenen Arbeit.<br />

Gebhard Wulfhorst, Nadin Klomke<br />

www.bv.tum.de/graduiertenzentrum<br />

www.tum.de/gs/index_html<br />

Medienecho<br />

Lehrerbildung – Reformer werden ausgebremst<br />

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK)<br />

konnte sich im November 2012 nicht zum Beschluss<br />

einer Qualitätsoffensive für die Lehrerbildung durchringen.<br />

Dabei könnte die <strong>TUM</strong> mit ihrer bewährten<br />

Fakultät <strong>TUM</strong> School of Education hier Pate stehen –<br />

und hat auch bereits Nachahmer gefunden: Dem Beispiel<br />

der <strong>TUM</strong> gefolgt sind die Universitäten Bielefeld,<br />

Bochum, HU Berlin und Wuppertal und haben<br />

Schools of Education eingerichtet; ebenso die Universitäten<br />

Salzburg, Klagenfurt und Innsbruck. Sie<br />

alle wollen ihre Lehrerausbildung am Vorbild <strong>TUM</strong><br />

ausrichten. Doch die Einigung mit dem Bund scheiterte,<br />

weil sich die Länder weigerten, die Mobilitätshürden<br />

für Lehrer abzubauen und die Abschlüsse<br />

gegenseitig und unkompliziert anzuerkennen.<br />

Dazu schreibt die Deutsche Universitätszeitung:<br />

»Die Lehrerausbildung ist in Deutschland eine Dauer-<br />

Baustelle… Die Reformer an den Hochschulen werden<br />

weiter ausgebremst… Die TU München hat im<br />

Jahr 2009 <strong>als</strong> erste Uni mit diesem Modell (School of<br />

Education, Anm. d. Red.) Schlagzeilen gemacht. Dort<br />

ist die School mit 18 Professuren und 16 Millionen<br />

Euro Stiftungsgeldern großzügig ausgestattet. Sie hat<br />

die Finanzhoheit über die TU-weite Lehrerausbildung<br />

und steht mit 116 Fachdidaktikern und Wissenschaftlern<br />

an 12 Fakultäten im Austausch, um den<br />

Studierenden eine gute Ausbildung zu bieten. Das<br />

<strong>TUM</strong>-Modell ist nicht einfach auf andere Universitäten<br />

übertragbar. Manche Unis kochen zwar auch auf<br />

dem neuen Feuer, aber mit kleinerer Flamme. Offenbar<br />

fehlt das Geld.«<br />

Deutsche Universitätszeitung (DUZ), 14.12.2012


Dies academicus<br />

»Exzellenzinitiative 2012: Was ist und<br />

was bringt das Zukunftskonzept?«<br />

<strong>TUM</strong>-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann berichtete auf der Akademischen Jahresfeier 2012 über<br />

wichtige Themen des Jahres. Dabei legte er auch die Schwerpunkte des Zukunftskonzepts dar, mit<br />

dem die <strong>TUM</strong> 2012 aberm<strong>als</strong> erfolgreich war.<br />

© Astrid Eckert<br />

<strong>TUM</strong>-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann eröffnete den Dies academicus 2012.<br />

ie Exzellenzinitiative – was bringt sie? Natürlich<br />

»Dviel Geld, mit dem wir neue Gestaltungsräume<br />

erschließen. Viel wichtiger aber ist der Bewusstseinswandel:<br />

dass wir <strong>als</strong> eine der europäischen Spitzenadressen<br />

im internationalen Wettbewerb nur dann weiter<br />

vorankommen, wenn wir die Talente in ihrer ganzen<br />

Vielfalt nutzen, um daraus die Corporate Identity der<br />

»Marke <strong>TUM</strong>« zu stärken. Der cantus firmus unseres<br />

Zukunftskonzepts lautet deshalb: Talents in Diversity...<br />

Die Exzellenzinitiative hat von Anfang an (2006) unseren<br />

Blick für die Stärken und Schwächen unserer Universität<br />

geschärft. Wir haben erkannt, dass die gravierendste<br />

Schwäche heute der Mangel an Human- und Sozial-<br />

wissenschaften ist. Wenn wir ihn nicht<br />

beheben, wird er <strong>als</strong>bald auch auf unsere<br />

Ingenieur-, Natur- und Lebenswissenschaften<br />

durchschlagen. Konsequenterweise<br />

ist der Ansatz des<br />

neuen MUNICH CENTER FOR TECH-<br />

NOLOGY IN SOCIETY (MCTS) ein<br />

Entwicklungsauftrag, der uns alle angeht.<br />

Eine moderne technische Universität<br />

bleiben wir nur, wenn wir den<br />

wissenschaftlich-technischen Fortschritt<br />

mit gesellschaftlichen Ansprüchen<br />

und Hinterfragungen verbinden.<br />

Viel Beifall, national wie international,<br />

erhalten wir für unser neues Berufungs-<br />

und Karrieresystem <strong>TUM</strong> FA-<br />

CULTY TENURE TRACK. Den besonders<br />

Tüchtigen eröffnet es den<br />

Aufstieg innerhalb des Professorenkollegiums.<br />

Die Qualitätsmaßstäbe<br />

sind streng, aber transparent. Wer<br />

sich auf einer zeitbefristeten Professur<br />

für die nächste Stufe qualifiziert<br />

hat, soll mit erweitertem Arbeitsumfeld<br />

dauerhaft bei uns bleiben. Wir<br />

sind sicher, dass <strong>TUM</strong> FACULTY TENURE TRACK –<br />

verstärkt um die 100 neuen Professuren bis 2020 –<br />

unser Professorenkollegium erheblich verjüngt, internationalisiert<br />

und aufgrund der Rahmenbedingungen noch<br />

mehr exzellente Professorinnen zu uns führt (Abb. 1,<br />

S. 24). Am Ende sind es die Köpfe, die den Erfolg einer<br />

Institution ausmachen...<br />

Unser Zukunftskonzept 2012-2017 ist nicht ausschließlich<br />

innenzentriert, es setzt vielmehr auf die exzellenten<br />

Chancen des Wissenschafts- und Wirtschaftsraums<br />

München. Bereits heute sind an unseren Großforschungsprojekten<br />

zu 70 Prozent die LMU München, zu<br />

50 Prozent die Max-Planck-Gesellschaft beteiligt. Star-<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Politik<br />

23


Politik Dies academicus<br />

Abb. 1 Abb. 2<br />

24<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

ke Wechselwirkungen mit den Helmholtz-, Fraunhoferund<br />

Leibniz-Instituten kommen hinzu. Dass wir jährlich<br />

mehr <strong>als</strong> 1000 Kooperationsverträge mit der Wirtschaft<br />

abschließen, spricht für unsere Vernetzung mit der technisch<br />

geprägten Arbeitswelt. Auch hier hat die Metropolregion<br />

München unschätzbare Vorteile. Wir haben<br />

erkannt, dass komplexe wissenschaftliche Fragestellungen<br />

oft aus wirtschaftlichen Notwendigkeiten geboren<br />

werden, deshalb gehört die forschungsgetriebene Kooperation<br />

mit der Wirtschaft in das lebendige Proprium<br />

der <strong>TUM</strong>... Im nationalen Wettbewerb der Wissenschaft<br />

kristallisieren sich die drei Zentren München, Berlin und<br />

Rhein-Main-Neckar heraus. Das hat die Exzellenzinitiative<br />

deutlich gemacht...<br />

Zunehmend entwickelt sich aus unseren Denk- und Arbeitsansätzen<br />

eine Matrixstruktur (Abb. 2): Die Fakultäten<br />

schaffen und sichern die disziplinäre Tiefe, während<br />

die wissenschaftlichen Zentralinstitute und die <strong>TUM</strong> Integrative<br />

Research Centers die interdisziplinäre Verstärkung<br />

in den großen Zukunftsthemen herbeiführen.<br />

Ein Beispiel neueren Datums ist die MUNICH SCHOOL<br />

OF ENGINEERING (MSE): Hier bündeln wir die Energieforschung<br />

fach- wie fakultätsübergreifend und machen<br />

sie so auch sichtbar. In unserer Langfriststrategie<br />

orientieren wir uns an den großen Herausforderungen<br />

der Gesellschaft: Ernährung, Gesundheit • Energie, Klima<br />

• Mobilität, Infrastruktur • Kommunikation, Information<br />

• Natürliche Ressourcen. So wird unser Vorhaben,<br />

die Wasserforschung in einem fakultätsverbindenden<br />

Zentrum, auch unter Einbeziehung gesellschaftlicher<br />

Fragestellungen, zu forcieren, derzeit durch »vorausei-<br />

lende« hochkarätige Berufungen flankiert... Die interdisziplinäre<br />

Forschung ist das wesentliche Attribut der<br />

künftigen <strong>TUM</strong>-Markenpolitik, zumal wir damit unsere<br />

Studierenden für die komplexen Anforderungen internationaler<br />

Berufsmärkte konditionieren...<br />

Ein wesentlicher Erfolg in der Exzellenzinitiative 2012<br />

war die Fortsetzung unserer INTERNATIONAL GRADU-<br />

ATE SCHOOL OF SCIENCE AND ENGINEERING, <strong>als</strong><br />

deren kräftiger Motor sich Prof. Ernst Rank um die Universität<br />

verdient gemacht hat. Sie folgt der Erkenntnis,<br />

dass wir unsere Studierenden in die fachliche Tiefe führen,<br />

nicht aber in die fachliche Enge. Das <strong>TUM</strong> Graduate<br />

School-System greift die Anforderungen der Berufspraxis<br />

in allen nur denkbaren Ausrichtungen auf: fachliche<br />

und überfachliche Spitzenqualifikation unter einem<br />

breiten Bildungshorizont miteinander zu verbinden. Dazu<br />

bekennen wir uns. Deshalb finanzieren wir die <strong>TUM</strong><br />

GRADUATE SCHOOL zentral aus dem Budget der Universität,<br />

aber wir verpflichten auch alle Doktoranden auf<br />

die erweiterten Arbeitsprogramme...<br />

Zwischen der Doktoranden- und Professorenebene<br />

klafft in Deutschland die Lücke eines unterentwickelten<br />

Postdoktoranden-Systems. Wir wollen diese Lücke<br />

nach dem Vorbild internationaler Spitzenuniversitäten<br />

schließen, indem wir gezielt junge promovierte Nachwuchskräfte<br />

aus dem Ausland an die <strong>TUM</strong> holen. Dazu<br />

schaffen wir über eine (bereits angelaufene) internationale<br />

Ausschreibung jährlich 60 Postdoktoranden-<br />

Stipendien, um die Präsenz dieser Forschergruppe aus<br />

dem Ausland von heute 39 Prozent auf 55 Prozent im


Dies academicus<br />

Abb. 3<br />

Jahr 2020 zu erhöhen. So verbinden wir unser Zukunftskonzept<br />

mit dem neuen Internationalisierungsprogramm<br />

der Bayerischen Staatsregierung...<br />

Bleibt die Frage, was es für den Freistaat Bayern zu tun<br />

gibt. Unser gravierendstes Problem sind die unzureichenden<br />

Arbeitsflächen (Abb. 3): Jeweils indiziert auf<br />

das Jahr 2002 (100 Prozent), ist im Zehn-Jahres-<br />

Zeitraum unser Aufkommen an Forschungsdrittmitteln<br />

auf 228 Prozent angewachsen (hat sich <strong>als</strong>o mehr <strong>als</strong><br />

verdoppelt); die Studentenzahl ist um 61 Prozent gestiegen,<br />

die Zahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter um<br />

40 Prozent. Hingegen ist die Nutzfläche trotz reger<br />

Bautätigkeit nur um 17 Prozent gewachsen, verteilt<br />

über unsere drei Hauptstandorte München, Garching,<br />

Freising-Weihenstephan mit ihren insgesamt 400 Gebäuden.<br />

Ganz entscheidend wird es <strong>als</strong>o in der nahen<br />

Zukunft auf kräftige Bauinvestitionen des Freistaats<br />

Bayern ankommen, damit wir den dramatisch steigenden<br />

Anforderungen an eine internationale Universität<br />

von Rang entsprechen können. Als oberste Priorität ist<br />

der Neubau unserer Fakultät für Elektro- und Informationstechnik<br />

in Garching gesetzt. Dafür brauchen wir<br />

rund 265 Millionen Euro. Umfangreiche Raumsanierungsprogramme<br />

(zum Beispiel Stammgelände, Physik)<br />

können nicht dagegen aufgerechnet werden, denn sie<br />

stellen ja lediglich moderne Arbeitsbedingungen her,<br />

schaffen aber keine Neuflächen.«<br />

■<br />

Schwung verlieh dem Festakt das Jazz-Projekt der <strong>TUM</strong> unter Leitung<br />

von Karl Muskini (Posaune); Sängerin Julia Schröter bezauberte mit ihrer<br />

unverwechselbaren Stimme.<br />

Aufmerksame Zuhörer während der Jahresfeier im Audimax<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Politik<br />

Möglicherweise ist das Thema dieser drei Herren der neue Konzertsaal für<br />

München (v.l.): Karl Dersch, ehemaliger Manager der Daimler und der DASA<br />

AG, <strong>TUM</strong>-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann und Wissenschaftsminister<br />

Dr. Wolfgang Heubisch.<br />

© Astrid Eckert (3)<br />

25


Politik<br />

26<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch sieht die <strong>TUM</strong> <strong>als</strong> Vorbild.<br />

Hochschulpolitik für das<br />

Innovationsland Bayern<br />

Über »Hochschulpolitik für das Innovationsland<br />

Bayern« sprach der bayerische Wissenschaftsminister,<br />

Dr. Wolfgang Heubisch. Er möchte den<br />

Gedanken des Zusammengehörigkeitsgefühls an<br />

den Universitäten nach dem Vorbild der »Gemeinschaft<br />

<strong>TUM</strong>« stärken. Auszüge aus seiner Rede:<br />

»Wir können stolz auf die <strong>TUM</strong> sein. Und es gibt kaum einen<br />

Ort, der besser für diese Rede geeignet wäre, denn<br />

die entscheidenden Kernpunkte bayerischer Hochschulpolitik<br />

spiegeln sich im Erfolgsmodell <strong>TUM</strong> wider. Die<br />

Stärken unserer Hochschulen weiter auszubauen, wird in<br />

der bayerischen Hochschulpolitik auch weiterhin oberste<br />

Priorität haben. Für mich ist es selbstverständlich, dass<br />

wir dazu unsere Hochschulen auch finanziell auf ein solides<br />

Fundament setzen. Aber noch wichtiger ist das Bekenntnis<br />

zur Freiheit der Universität. Mein Ziel ist es, Ihnen<br />

noch mehr Freiheit zu geben – Sie haben es verdient. Sie<br />

haben gezeigt, dass Verlässlichkeit das oberste Handlungsprinzip<br />

ist und haben Vereinbarungen hervorragend<br />

umgesetzt. Und dieses Vertrauen will ich Ihnen zurückgeben.<br />

Ich werde daran arbeiten, dass der Rahmen, in dem<br />

Sie sich bewegen können, weiter wird statt enger.<br />

© Astrid Eckert<br />

Dies academicus<br />

Exzellente Forschung gibt es nur mit exzellenten Wissenschaftlern.<br />

Ganz wichtig ist daher die Frage für mich:<br />

Wie gehen wir in Bayern mit unserem wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs um? Die Karrierewege an den Hochschulen<br />

sind zu unsicher. Immer wieder fallen hochbegabte<br />

junge Wissenschaftler und insbesondere auch<br />

Wissenschaftlerinnen aus dem System – nicht selten<br />

aus Gründen, die sie selbst gar nicht zu vertreten haben.<br />

Es kann nicht sein, dass ein Nachwuchsforscher um seine<br />

Existenz bangen muss, nur weil nach Ablauf seines<br />

Zeitvertrags gerade keine geeignete Stelle zur Verfügung<br />

steht. So vergeuden wir Talente. Das können wir<br />

uns schlichtweg nicht mehr leisten. Unser wissenschaftlicher<br />

Nachwuchs ist schließlich die Garantie dafür,<br />

dass wir auch morgen in unserem Land Forschung auf<br />

Weltniveau betreiben können. Ich bin froh, dass innerhalb<br />

der Hochschulen in diese Debatte Bewegung gekommen<br />

ist. Die TU München erprobt gerade mit ihrem<br />

Faculty Tenure Track ein neues, viel versprechendes<br />

Karrieremodell, das jungen Wissenschaftlern eine verlässliche<br />

Perspektive gibt. Ich kann mir gut vorstellen,<br />

dass dieses Modell in Zukunft Schule machen wird.<br />

Eng verbunden mit dem Thema Karrierwege ist die Frage,<br />

wie sich ein Studium oder eine wissenschaftliche<br />

Laufbahn mit der Familie vereinbaren lässt. Auch hier<br />

setzt die TU Maßstäbe: Das Dual Career Office unterstützt<br />

die Partner der Spitzenwissenschaftler dabei, in<br />

München eigene Wege zu finden. Es hat in der Region<br />

ein eng geknüpftes Netzwerk mit der Wirtschaft und der<br />

Wissenschaft etabliert. Und ich bin sicher: Davon profitieren<br />

natürlich zunächst die oft höchst qualifizierten<br />

Lebenspartner der Spitzenforscher, die nach München<br />

kommen, aber auch der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort<br />

Bayern in seiner Gesamtheit.<br />

Die herausragende Position in den internationalen Rankings<br />

beweist es immer wieder: Die TU München gehört<br />

zur globalen Spitzenliga der Universitäten. Mit ihren<br />

weltweiten Partnerschaften steht sie beispielhaft für einen<br />

Prozess, den alle Hochschulen im Freistaat aktiv<br />

angehen müssen. Denn dort, auf der internationalen<br />

Bühne, spielt hochschulpolitisch die Musik der Zukunft.<br />

Seit meinem Amtsantritt setze ich mich nachdrücklich<br />

für die Internationalisierung unserer Hochschulen ein. Es<br />

freut mich sehr, dass immer mehr Studierende und Forscher<br />

aus dem Ausland zu uns nach Bayern kommen.<br />

Sie sollen hier auf eine Willkommenskultur treffen, die<br />

tief in der bayerischen Identität verwurzelt ist. Bayern ist<br />

gerade in der Wissenschaft ein weltoffenes und gastfreundliches<br />

Land.«<br />


Dies academicus<br />

Akademische Ehrungen<br />

Drei <strong>TUM</strong>-Vizepräsidenten übernahmen es, verdiente Mitglieder der <strong>TUM</strong> zu ehren.<br />

© Astrid Eckert (2)<br />

Heinz Maier-Leibnitz-Medaille<br />

Mit der nach dem Nestor der deutschen Neutronenphysik<br />

und einem der bedeutendsten <strong>TUM</strong>-Wissenschaftler<br />

benannten Heinz Maier-Leibnitz-Medaille ehrt die <strong>TUM</strong><br />

Persönlichkeiten, die sich <strong>als</strong> hervorragende Lehrer und<br />

Forscher um die Universität verdient gemacht haben. Der<br />

Chemiker Prof. Notker Rösch erhielt die Medaille für seine<br />

außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistungen<br />

bei der Entwicklung und Anwendung quantenchemischer<br />

Methoden, die für die Aufklärung chemischer und physikalischer<br />

Fragen herangezogen werden. Insbesondere<br />

ist es ihm gelungen, die Katalyseforschung auf hohem<br />

Karl Max von Bauernfeind-Medaille<br />

Mitarbeiter, die sich besonders für die Belange der<br />

Hochschule engagiert haben, werden mit der Karl Max<br />

von Bauernfeind-Medaille ausgezeichnet. Sie ist benannt<br />

nach dem ersten Rektor der heutigen <strong>TUM</strong>.<br />

Claudia Meijering wurde für ihren herausragenden Einsatz<br />

<strong>als</strong> Leiterin des Hochschulreferats Studium und<br />

Lehre gewürdigt, Dr. Duygu Brandstetter für ihr beispielgebendes<br />

Engagement <strong>als</strong> Leiterin des Zentrums für<br />

Sozialkompetenz- und Managementtraining.<br />

■<br />

Notker Rösch (M.)<br />

und Ulf Schlichtmann<br />

(l.) erhielten<br />

vom <strong>TUM</strong>-Vizepräsidenten<br />

Thomas<br />

Hofmann die Heinz<br />

Maier-Leibnitz-<br />

Medaille.<br />

wissenschaftlichem Niveau um weiterführende theoretische<br />

Ansätze zu bereichern. Prof. Ulf Schlichtmann vom<br />

Lehrstuhl für Entwurfsautomatisierung hat über einen<br />

langen Zeitraum wissenschaftliche Exzellenz, hervorragendes<br />

Engagement in der akademischen Lehre sowie<br />

fach- und fakultätsübergreifende Initiativen miteinander<br />

verbunden. Gewürdigt wurde sein unermüdliches, loyales<br />

Wirken beim Aufbau neuer internationaler Studiengänge,<br />

insbesondere bei <strong>TUM</strong> Asia in Singapur, sowie<br />

die Initiative und Unterstützung beim Zustandekommen<br />

der Forschungsbasis »Electromobility for Mega Cities«<br />

bei <strong>TUM</strong> CREATE in Singapur.<br />

■<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Politik<br />

Beim traditionellen Dies-Abendessen wurden Duygu Brandstetter (l.) und Claudia<br />

Meijering (r.) von <strong>TUM</strong>-Vizepräsidentin Regine Keller mit der Karl Max von Bauernfeind-Medaille<br />

ausgezeichnet.<br />

© Uli Benz<br />

27


Politik<br />

© Uli Benz<br />

Die beiden <strong>TUM</strong> Entrepreneurs of Excellence mit den <strong>TUM</strong>-Vizepräsidenten Evelyn<br />

Ehrenberger (l.) und Thomas Hofmann (r.): Sissi Closs und Michael Muth<br />

© Uli Benz<br />

Nachwuchspreise der Johannes B. Ortner-Stiftung<br />

Die Johannes B. Ortner-Stiftung verleiht mit 1 000 Euro dotierte Förderpreise<br />

für herausragende Nachwuchswissenschaftler der <strong>TUM</strong>. 2012 gingen die<br />

Preise an:<br />

Ludwig Zitzelsberger und Ludovic Schober, Fakultät für Architektur, für ihre<br />

Diplomarbeit über das Studienkolleg Maria Loreto Landshut;<br />

Roland Friedl, Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen, für seine<br />

Masterarbeit »Betrachtungen zum Schwingungsverhalten einer auf dem<br />

elastischen Halbraum aufliegenden Platte unter periodischen Einwirkungen<br />

für den ebenen Formänderungszustand«;<br />

Dr. Joseph Jordan, Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen,<br />

Doktorarbeit »Effiziente Simulation großer Mauerwerkstrukturen mit diskreten<br />

Rissmodellen«;<br />

Korbinian Riener, Fakultät für Chemie, Masterarbeit »Synthesis, Characterization<br />

and Reactivity of Iridium Carbene Pincer Complexes«;<br />

28<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Dies academicus<br />

<strong>TUM</strong> Entrepreneurs of Excellence<br />

Als <strong>TUM</strong> Entrepreneurs of Excellence zeichnet die <strong>TUM</strong><br />

Alumni aus, die heute erfolgreich ein Unternehmen führen<br />

und damit Vorbild sind für Nachwuchswissenschaftler,<br />

ebenfalls eine Technologieausgründung zu wagen.<br />

Prof. Sissi Closs ist Gründerin und Geschäftsführerin<br />

der Comet Firmengruppe, Michael Muth hat die AeroLas<br />

GmbH gegründet und ist deren CEO.<br />

■<br />

Die Verleihung der Ortner-Preise (v.l.): Ludwig Zitzelsberger, Ludovic Schober, Philipp Janz, Arnulf Melzer (Bevollmächtigter des Präsidenten für Fundraising),<br />

Stifter Johannes B. Ortner, Maria Strobel, Kilian Eyerich, Roland Friedl, Korbinian Riener, Joseph Jordan und <strong>TUM</strong>-Präsident Wolfgang A. Herrmann<br />

PD Dr. Kilian Eyerich, Fakultät für Medizin, Habilitationsschrift<br />

»Einfluss des Mikromilieus auf die Funktion der<br />

Gewebeinstruierenden Zytokine Interleukin-17 und IL-<br />

22 in der Haut«;<br />

Maria Strobel, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften,<br />

Doktorarbeit »Creating future-oriented organizations:<br />

Exploring the beneficial effects of futureoriented cognition<br />

and behavior«;<br />

Philipp Janz, Fakultät Wissenschaftszentrum Weihenstephan,<br />

Masterarbeit »Die ökotoxikologische Bewertung<br />

einer Pflanzenschutzmittel-Mischung (Mesotrione +<br />

λ-Cyhalothrin) in einem aquatischen Freilandmesokosmos«.<br />


Dies academicus<br />

Academicus für die besten Ideen<br />

Drei Jahre lang war er verschwunden, nun ist er wieder<br />

da: der Academicus. Die kleine Acrylfigur wird im Rahmen<br />

des gleichnamigen Ideenwettbewerbs<br />

vergeben für Vorschläge<br />

zur Verbesserung des<br />

studentischen Lebens an der<br />

<strong>TUM</strong>. Beteiligen können sich alle<br />

<strong>TUM</strong>-Mitglieder – vom Erstsemester<br />

über die Mitarbeiterin bis<br />

zur Alumna und dem emeritierten<br />

Professor. Der mit jeweils<br />

500 Euro dotierte Preis wurde<br />

viermal verliehen.<br />

Michael Hellwig, Mitarbeiter des Hochschuldidaktikteams<br />

ProLehre, schlägt vor, einen <strong>TUM</strong>-Studierenden-<br />

Verlag zu gründen, der sehr gut benotete Projekt-, Seminar-<br />

und Abschlussarbeiten veröffentlicht.<br />

Michael Hoch, Mitarbeiter am Lehrstuhl für BWL-Controlling,<br />

möchte an den verschiedenen <strong>TUM</strong>-Standorten<br />

Fahrradservicestationen einrichten, ausgestattet zum<br />

Beispiel mit Kompressoren und Adaptern für verschie-<br />

dene Ventiltypen, Werkzeugen und anderen praktischen<br />

Hilfen für die schnelle Wartung.<br />

Zwei Ideen betreffen die Lernsituation an den Bibliotheken:<br />

Jun Chen, Sonja Kargl, Thomas Stauber und Maximilian<br />

Wübken, Studierende der Wirtschaftswissenschaften<br />

und der Informatik, wünschen sich die App<br />

»myBib – deine Lernplatzgarantie«. Sie soll Smartphone-Nutzern<br />

alle Bibliotheken nebst aktueller Auslastung<br />

anzeigen und alternative Bibliotheken im näheren Umkreis<br />

vorschlagen.<br />

Monika Ecker, Studierende des Master-Studiengangs<br />

<strong>TUM</strong>-BWL, bevorzugt das Parkscheibensystem: Jeder<br />

Bibliotheksbesucher bekommt beim Betreten der Bibliothek<br />

eine Parkscheibe, die er oder sie beim Verlassen<br />

der Bibliothek auf den Arbeitsplatz stellt. Ist die »Parkdauer«<br />

abgelaufen und der Besucher nicht zurück, kann<br />

der Platz anderweitig besetzt werden.<br />

www.tum.de/ideenwettbewerb<br />

■<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Politik<br />

Die <strong>TUM</strong>-Vizepräsidenten Regine Keller (r.) und Hans Pongratz (4.v.r.) überreichten je einen Academicus an (v.l.): Michael Hellwig, Michael Hoch, Maximilian<br />

Wübken, Sonja Kargl, Thomas Stauber und Monika Ecker.<br />

© Albert Scharger<br />

© Astrid Eckert<br />

29


Politik<br />

Die »Hohe Schule der<br />

Forschung« an der <strong>TUM</strong><br />

Prof. Ernst Rank, Direktor der <strong>TUM</strong> Graduate School und Graduate<br />

Dean der <strong>TUM</strong>, stellte das Konzept dieser Einrichtung vor.<br />

Auszüge aus seiner Rede:<br />

30<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

raduate School – eine Graduiertenschule – was<br />

»Gsoll denn das? Das war die Reaktion vieler Mitglieder<br />

und Freunde der <strong>TUM</strong>, <strong>als</strong> wir uns vor etwa vier<br />

Jahren daran machten, eine <strong>TUM</strong>-weite Graduiertenschule<br />

zu konzipieren. Diese Skepsis war nicht zuletzt<br />

durch den Begriff »School« – »Schule« geprägt, gehen<br />

doch unsere Doktorandinnen und Doktoranden sicherlich<br />

nicht in die »Schule«. Wir sind ja alle an der <strong>TUM</strong><br />

der klaren Überzeugung, dass die Promotionsphase<br />

der erste berufliche Abschnitt eines jungen Wissenschaftlers<br />

ist, der damit nicht Student und schon gar<br />

kein »Schüler« ist. Diesen grundsätzlichen Vorbehalt<br />

hinsichtlich der Begrifflichkeit konnten wir, so glaube<br />

ich, dadurch entkräften, dass wir »<strong>TUM</strong> Graduate<br />

School« mit »Die Hohe Schule der Forschung an der<br />

<strong>TUM</strong>« ins Deutsche übersetzten. Eine »Hohe Schule« –<br />

so sehen wir das – bringt junge und erfahrene Wissenschaftler<br />

unterschiedlichster Nationalität und Herkunft,<br />

verschiedenste Disziplinen zusammen, sie sorgt dafür,<br />

dass der Einzelne über den Tellerrand seines eigenen<br />

Themas hinausschaut und bei aller wissenschaftlichen<br />

Tiefe der eigenen Forschung nicht den Blick für das<br />

Ganze, auch nicht den für die Gesellschaft, verliert.<br />

Damit ist eigentlich schon das Konzept unserer Graduate<br />

School umrissen.<br />

Ganz wichtig ist: Alle Wege zur Promotion sind in die<br />

<strong>TUM</strong> Graduate School einbezogen – Promovierende auf<br />

Haushalts- oder Drittmittelstellen ebenso wie Stipendiaten<br />

oder externe Doktoranden. Fachliche Qualifizierung<br />

wird unterstützt, wo immer möglich. In einem ganz auf<br />

die individuellen Interessen und Bedürfnisse abgestimmten<br />

überfachlichen Programm können sich unsere<br />

Doktorandinnen und Doktoranden auf Führungsaufgaben<br />

in ihrer künftigen Tätigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft,<br />

in der Forschung, aber auch <strong>als</strong> junge Unternehmer<br />

vorbereiten. Großen Wert legen wir auf den Aufbau<br />

internationaler Netzwerke, in die unsere jungen Wissenschaftler<br />

frühzeitig eingebunden werden. Die Doktorandinnen<br />

und Doktoranden gewinnen in der <strong>TUM</strong> Gradua-<br />

Dies academicus<br />

Sein Name ist untrennbar mit der <strong>TUM</strong> Graduate School verknüpft:<br />

Prof. Ernst Rank<br />

te School <strong>als</strong> Gruppe eine eigene Identität. Sie sind im<br />

Senat vertreten und damit unmittelbar in die Entscheidungsprozesse<br />

der Universität eingebunden. Die überragende<br />

Bedeutung der Doktorandenförderung an der<br />

<strong>TUM</strong> zeigt sich nicht zuletzt dadurch, dass die Graduate<br />

School und damit jede einzelne Doktorandin und<br />

jeder Doktorand durch erhebliche finanzielle Mittel aus<br />

dem zentralen Haushalt gefördert wird.<br />

Die Graduate School ist in Fakultätsgraduiertenzentren<br />

und disziplinübergreifende Thematische Graduiertenzentren<br />

strukturiert. Diesen Zentren kommt unter anderem<br />

die Aufgabe zu, die fachliche Qualifizierung zum<br />

Beispiel durch die Organisation von Vortragsreihen,<br />

spezifischen Seminaren oder Sommerschulen zu unterstützen.<br />

In thematischen Graduiertenzentren arbeiten<br />

wir aber auch mit unseren Kooperationspartnern außerhalb<br />

der Universität wie Max-Planck-Instituten, der<br />

Helmholtz-Gemeinschaft oder der Münchener Hochschule<br />

für Angewandte Wissenschaften zusammen.<br />

Eine besondere Rolle spielt die im Rahmen der Exzellenzinitiative<br />

im Jahr 2006 eingerichtete <strong>TUM</strong> International<br />

Graduate School of Science and Engineering<br />

(IGSSE). Hierin werden interdisziplinäre Projekte unterstützt,<br />

in denen Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />

und auch die Medizin gemeinsam forschen. Seit dem<br />

Start konnten wir 70 dieser Projektteams aufbauen und<br />

damit in vielen Bereichen erste Arbeiten fördern, die in-<br />

© Astrid Eckert


Dies academicus<br />

zwischen eine wichtige Grundlage beispielsweise für<br />

neue DFG-Forschergruppen oder Sonderforschungsbereiche<br />

sind. Derzeit sind wir dabei, die <strong>TUM</strong> Graduate<br />

School auch für unsere internationalen Partnerschaften<br />

stärker nutzbar zu machen. So haben wir vor drei<br />

Wochen in Singapur unser erstes »Offshore«-Graduiertenzentrum<br />

eingerichtet. Gemeinsam mit der Nanyang<br />

Technology University konnten wir die Gründung des<br />

<strong>TUM</strong> CREATE Graduate Center feiern, in dem bereits<br />

mehr <strong>als</strong> 70 Doktorandinnen und Doktoranden an neuen<br />

Konzepten zur Elektromobilität forschen.<br />

Die <strong>TUM</strong> Graduate School ist damit nicht zuletzt ein<br />

gutes Beispiel für das Motto der Technischen Universität<br />

München: ›At home in Bavaria – successful in the world‹.«<br />

■<br />

Studieren darf keine<br />

Frage des Geldes sein<br />

In ihrem Grußwort ging Franziska Traube, die Vertreterin<br />

der Studierenden in Senat und Hochschulrat,<br />

unter anderem auf das Thema Studiengebühren ein.<br />

Auszüge aus ihrer Rede:<br />

as Semesterticket kommt und an der Stelle hätte<br />

»Dich schon gern hinzugefügt: Die Studiengebühren<br />

gehen. Aber so weit ist es leider noch nicht.<br />

Unbestritten ist, dass die Hochschulen das Geld brauchen,<br />

um die Qualität der Lehre aufrechtzuerhalten und<br />

verbessern zu können. Wir Studierende sind aber der<br />

Ansicht, dass dieses Geld vom Staat bereitgestellt werden<br />

muss und kann. Und wir sind uns dessen bewusst:<br />

der Staat, das heißt ganz konkret die Bürgerinnen und<br />

Bürger, die über Steuern den Staat finanzieren, abhängig<br />

von ihrem Einkommen. Für uns ist einfach zentral: Studieren<br />

darf niem<strong>als</strong> eine Frage des Geldes sein. Einem<br />

Argument hierzu von Ihnen, sehr geehrter Herr Präsident,<br />

muss ich an dieser Stelle widersprechen: Wer sein<br />

Studium erst dann wertschätzt, wenn er oder sie dafür<br />

bezahlt, hat nicht begriffen, was ein Studium eigentlich<br />

ist. Ein Studium ist ein enormer Vertrauensvorschuss der<br />

Gesellschaft, des Staates in einen selbst – im festen<br />

Glauben daran, dass sich diese teure Investition, die weit<br />

mehr <strong>als</strong> 500 Euro pro Semester kostet, lohnt. Weil sie<br />

jungen Menschen die Möglichkeit und das Handwerkszeug<br />

dafür gibt, die Welt im positiven Sinne zu verändern.<br />

Wer sein Studium erst dann wertschätzt, wenn er<br />

oder sie dafür bezahlt, begreift Bildung <strong>als</strong> eine Art Ware,<br />

Die Vertreterin der Studierenden, Franziska Traube, studiert im<br />

1. Mastersemester Biochemie.<br />

vielleicht auch <strong>als</strong> Luxusgut, sieht lediglich den Mehrwert<br />

für sich selbst und ist sich der eigenen Verantwortung<br />

gegenüber Staat und Gesellschaft nicht bewusst.<br />

In ihrem Selbstverständnis sieht sich die Technische Universität<br />

München <strong>als</strong> Keimzelle für Innovation und Fortschritt.<br />

Und das darf sich, gerade auch bei einer technischen<br />

Universität, nicht nur auf naturwissenschaftliche,<br />

technische und medizinische Bereiche beschränken. Die<br />

<strong>TUM</strong> muss Vorbild sein, was Diversität und Chancengleichheit<br />

betrifft, sie muss Vorbild sein, wie Entscheidungsprozesse<br />

in einem demokratischen System so<br />

ablaufen können, dass alle miteinbezogen werden und<br />

trotzdem schnell entschieden werden kann. Sie muss<br />

Vorbild darin sein, dass sie gerade ihre jungen Mitglieder<br />

zu mündigen Menschen erzieht und dann auch <strong>als</strong> mündige<br />

Menschen ernst nimmt. Leider wird den Studierenden<br />

im politischen Bayern nicht einmal zugetraut, dass<br />

sie sich selbstständig und eigenverantwortlich <strong>als</strong> Studierendenschaft<br />

an der Hochschule organisieren können;<br />

geschweige denn wird ihnen zugetraut, dass sie sich verantwortungsvoll<br />

zu politischen Angelegenheiten äußern<br />

können, die sie <strong>als</strong> Studierende unmittelbar betreffen.<br />

Aber – kein Dogma besteht ewig, auch nicht in Bayern,<br />

wenn es gute Gründe dafür gibt, sich von ihm zu verabschieden,<br />

und wir bauen auf die Unterstützung unserer<br />

Hochschule bei dem Vorhaben, diese Entmündigung<br />

durch das bayerische Hochschulgesetz zu ändern.«<br />

■<br />

© Astrid Eckert<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Politik<br />

31


Politik<br />

Klaus Diepold neuer Vizepräsident<br />

Der Hochschulrat der<br />

<strong>TUM</strong> hat Prof. Klaus<br />

Diepold zum GeschäftsführendenVizepräsidenten<br />

für Diversity und<br />

Talent Management<br />

gewählt. Seit 1. Januar<br />

2013 ist der 51-Jährige<br />

zuständig für die Gleichstellung<br />

von Frauen und<br />

Männern sowie die<br />

hochschulweite Personalentwicklung.<br />

Seit 2002 hat Klaus Diepold<br />

den Lehrstuhl für Datenverarbeitung inne. Nach dem<br />

Studium der Elektro- und Informationstechnik und der<br />

Promotion an der <strong>TUM</strong> war er <strong>als</strong> Wissenschaftler und<br />

Entrepreneur in der Video- und Fernsehindustrie in München<br />

und New York tätig. Mehr <strong>als</strong> zehn Jahre arbeitete<br />

er an der Entwicklung von MPEG-Standards. In der Umsetzung<br />

des Bolognaprozesses an der <strong>TUM</strong> engagierte<br />

er sich unter anderem <strong>als</strong> Studiendekan. Gastprofessuren<br />

führten ihn an die University of Alberta, Kanada, und<br />

NICTA, Australien. Diepold ist Mitglied im Aufsichtsrat<br />

des Center for Digital Technology and Management und<br />

des Exzellenclusters »Cognition for Technical Systems«.<br />

Die <strong>TUM</strong> verpflichtet sich mit dem Motto »Talents in Diversity«,<br />

die Studien- und Arbeitsbedingungen so zu gestalten,<br />

dass alle ihre individuellen Fähigkeiten entfalten<br />

können. Diversity bedeutet gegenseitigen Respekt, Parti-<br />

THE-Ranking: <strong>TUM</strong> ganz vorn<br />

32<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Das neue Ranking des britischen Magazins »Times Higher<br />

Education« (THE) bewertet die <strong>TUM</strong> <strong>als</strong> beste TU<br />

Deutschlands. Im europäischen Vergleich erreicht die<br />

<strong>TUM</strong> Rang sechs unter den technischen Hochschulen.<br />

Das THE-Ranking erfasst vor allem die Zahl der Zitationen<br />

je Publikation sowie die Publikationen je Wissenschaftler<br />

in internationalen Fachzeitschriften und befragt<br />

Wissenschaftler nach der Reputation in Forschung und<br />

Lehre. Weitere Indikatoren sind die Internationalität der<br />

Hochschulen und die Höhe der Drittmittel. Nicht berück-<br />

zipation und Einbeziehung aller Menschen in die Gemeinschaft<br />

unabhängig von Geschlecht, Nationalität,<br />

Religion und Weltanschauung, Behinderung, Alter und<br />

sexueller Identität.<br />

In der Diversity-Strategie der <strong>TUM</strong> ist die Gleichstellung<br />

von Mann und Frau ein wichtiger Aspekt. Dabei bezieht<br />

sich »Gender equality« sowohl auf die traditionell männlich<br />

dominierten Bereiche wie Technik und Naturwissenschaften<br />

<strong>als</strong> auch auf Fächer, in denen der Frauenanteil<br />

zumindest bei den Studierenden weit über 50 Prozent<br />

liegt, wie in der Medizin und der Lehrerbildung.<br />

In der Personalentwicklung setzt die <strong>TUM</strong> vom Headhunting<br />

bis zum langfristigen Human Resources Management<br />

strategisch aufeinander abgestimmte Recruitingund<br />

Karriere-Instrumente ein. So will man Spitzenwissenschaftlerinnen<br />

und -wissenschaftler sowie hervorragende<br />

Wissenschaftsmanagerinnen und -manager gewinnen,<br />

weiter fördern und langfristig an der <strong>TUM</strong> halten (recruit,<br />

develop, retain).<br />

Um der mit diesen Zielen verbundenen Verantwortung<br />

gerecht zu werden, wurde im August 2011 das Ressort<br />

des Geschäftsführenden Vizepräsidenten für Diversity<br />

und Talent Management eingerichtet und kommissarisch<br />

mit Dr. Hannemor Keidel besetzt. Dieses Ressort soll alle<br />

strukturellen und personellen Maßnahmen zu Diversity<br />

und Personalentwicklung nachhaltig, transparent und<br />

zukunftsorientiert behandeln. Verbindliche Zielvereinbarungen<br />

mit den Fakultäten und allen fakultätsübergreifenden<br />

wissenschaftlichen Einrichtungen sind ein ebenso<br />

wichtiger Bestandteil der Bestrebungen wie gezielte<br />

Rekrutierungs- und Fortbildungsmaßnahmen.<br />

Tina Heun-Rattei<br />

sichtigt werden wirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche<br />

Wirkungen wie Unternehmensausgründungen und<br />

-beteiligungen, Berufskarrieren der Absolventen und<br />

Effekte aus der Lehrerbildung.<br />

Die <strong>TUM</strong> kommt auf Rang 105, nachdem sie im Vorjahr<br />

Platz 88 erreicht hatte. Unter den deutschen technischen<br />

Universitäten folgen das KIT (Rang 151) und die<br />

RWTH Aachen (Rang 154). Damit bleibt auch im ungünstigeren<br />

THE-Ranking die <strong>TUM</strong> auf dem Führungsplatz<br />

der prominenten deutschen TUs.<br />

www.timeshighereducation.co.uk/world-universityrankings/


© Uli Benz<br />

Nach der Unterzeichnung des Stiftungsvertrags: Sylvia Philipp, Vorsitzende des Vorstands der Zeidler-Forschungs-Stiftung, und<br />

<strong>TUM</strong>-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann<br />

Stiftungslehrstuhl für Akustik mobiler Systeme<br />

Die <strong>TUM</strong> hat einen Stiftungslehrstuhl für Akustik<br />

mobiler Systeme eingerichtet und damit den 7. Stiftungsvertrag<br />

im Jahr 2012 abgeschlossen. Forschungsthema<br />

ist die Entstehung und Verbreitung<br />

von Schall. Die Ergebnisse dienen der Entwicklung<br />

effizienter Schalldämmungsmaßnahmen. Der Lehrstuhl<br />

wird von der Zeidler-Forschungs-Stiftung mit<br />

fünf Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf<br />

Jahren finanziert.<br />

Wachsender Wohlstand führt in den großen Industrienationen<br />

durch eine zunehmende Wohnbebauung, steigendes<br />

Verkehrsaufkommen und die Verdichtung der<br />

Flächennutzung zu einer kontinuierlichen Zunahme von<br />

Lärm. Die Erforschung der Schallentstehung und -fortpflanzung<br />

<strong>als</strong> Schlüssel für die Entwicklung effizienter<br />

Schalldämmungsmaßnahmen an mobilen und anderen<br />

technischen Systemen hat daher eine hohe gesellschaftliche<br />

und wirtschaftliche Relevanz.<br />

Der neue Gerhard-Zeidler-Stiftungslehrstuhl soll in der<br />

Forschung das Gebiet der Technischen Akustik und Vibroakustik<br />

umfassend betrachten. Dabei sollen Methoden<br />

zur Modellierung und Prognose der Entstehung und<br />

Fortpflanzung von Körperschall sowie der Generierung<br />

und Fortpflanzung von Luftschall grundlegend untersucht<br />

und weiterentwickelt werden. Die Arbeitsbereiche<br />

umfassen Theoriebildung, numerische Modellierung<br />

und experimentelle Validierung.<br />

Die Zeidler-Forschungs-Stiftung fördert unter anderem<br />

die Forschung auf den Gebieten der Natur- und Ingenieurwissenschaften,<br />

insbesondere bei der Entwicklung<br />

neuer Werkstoffe und auf dem Gebiet des Emissionsschutzes<br />

mit dem Ziel, die Emission flüssiger oder gasförmiger<br />

Stoffe, von Lärm und Schall, Schwingungen<br />

und Vibrationen so zu beeinflussen, dass Gesundheitsschäden<br />

oder Belästigungen vermieden werden und die<br />

Umwelt geschont wird.<br />

Tina Heun-Rattei<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Politik<br />

33


Politik<br />

Schwerpunkt Internationale Kommunikation<br />

www.tum.de/presse<br />

Naturwissenschaften, Mathematik,<br />

Informatik<br />

Dr. Andreas Battenberg<br />

089/289-10510<br />

battenberg@tum.de<br />

34<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Internationalisierung der <strong>TUM</strong> – im Zukunftskonzept der <strong>TUM</strong> für die Exzellenzinitiative<br />

ist das eines der Hauptziele. In den nächsten Jahren will die <strong>TUM</strong> die Zahl ihrer internationalen<br />

Master-Studierenden, Post-Doktoranden und Gastwissenschaftler deutlich<br />

erhöhen und die Mitglieder im Professorenkollegium aus dem Ausland verdoppeln.<br />

Schon heute zeigt die <strong>TUM</strong> zunehmend Präsenz außerhalb Deutschlands und Europas:<br />

Durch neue Dependancen in Südamerika, Asien und Afrika gewinnt die »Marke <strong>TUM</strong>«<br />

weltweit an Sichtbarkeit. Ein wichtiger Baustein ist die Internationalisierung der<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Deswegen legt das Corporate Communications Center<br />

(CCC) seinen Schwerpunkt auf die internationale Kommunikation.<br />

Pressemeldungen werden in verschiedene<br />

Sprachen übersetzt und über neue Verteiler weltweit<br />

versandt, die enge Abstimmung mit den weltweiten<br />

<strong>TUM</strong>-Standorten ist tägliche Routine, das Media Relations<br />

Team steht in Kontakt mit einflussreichen Journalisten.<br />

Zudem wurden die Themenfelder der Pressereferenten<br />

neu definiert. Das Team freut sich über Hinweise<br />

auf Neuigkeiten aus Forschung und Lehre.<br />

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,<br />

zentrale Hochschulthemen<br />

Munich Center for<br />

Technology in Society<br />

Klaus Becker<br />

089/289-22798<br />

klaus.becker@tum.de<br />

Medizin, zentrale Hochschulthemen<br />

Tina Heun-Rattei<br />

089/289-22561<br />

heun@tum.de<br />

IAS, <strong>TUM</strong>-Graduate School, Munich<br />

School of Engineering,<br />

Excellence Cluster<br />

SyNergy<br />

Patrick Regan<br />

089/289-10515<br />

regan@tum.de<br />

Das Team Media Relations<br />

... findet den richtigen Kanal für Ihre Themen – sei es<br />

eine Pressemitteilung, ein aktueller Webartikel auf<br />

www.tum.de oder ein Beitrag in einem der <strong>TUM</strong>-Magazine.<br />

Das Team berät und unterstützt Sie bei Pressekonferenzen<br />

oder Interviews mit Zeitungen, Hörfunk und<br />

Fernsehen, beantwortet Presseanfragen und stellt den<br />

Kontakt her zwischen Journalisten sowie Wissenschaftlern<br />

und Repräsentanten der <strong>TUM</strong>.<br />

Lebenswissenschaften, Sport- und<br />

Gesundheitswissenschaften<br />

Barbara Wankerl<br />

089/289-22562<br />

wankerl@tum.de<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

Undine Ziller<br />

089/289-22731<br />

u.ziller@tum.de<br />

© Andreas Heddergott


Erfolgreiche Pressearbeit: Journalisten, Fotografen und Kameraleute scharen sich auf der Internationalen Automobil-Ausstellung<br />

(IAA) 2011 in Frankfurt den MUTE, den Elektroflitzer der <strong>TUM</strong>.<br />

Das Web-Team<br />

Internet ist Kommunikation – und zwar weltweit. Deswegen<br />

heißt das neue Web-Team im CCC »Web Communications«<br />

und ist ein entscheidendes Puzzleteil in<br />

der internationalen Kommunikation der Universität. Fiorina<br />

Schulz und Kolja Kröger erreichen über mehrere<br />

Kanäle die Zielgruppen der <strong>TUM</strong> auf allen Kontinenten:<br />

Studieninteressierte, Forscher, Medien und Alumni;<br />

nicht zu vergessen die Menschen an der <strong>TUM</strong> selbst:<br />

Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgt<br />

das Web-Team mit Informationen. Und es platziert<br />

ihre Themen an den richtigen Stellen im Netz.<br />

Der zentrale Kanal ist die neue Homepage www.tum.de:<br />

Sie bündelt alle wichtigen Informationen zur <strong>TUM</strong> auf<br />

Deutsch und Englisch, ist leicht zu navigieren und<br />

lebendig gestaltet – nutzerfreundlich und barrierefrei.<br />

Dafür nutzt die Homepage moderne Web-Technologien.<br />

Beispiel »responsive Design«: Die Seiten passen sich<br />

automatisch kleineren Bildschirmen an – wichtig bei den<br />

weltweit immer weiter verbreiteten Smartphones und<br />

Tablet-PCs.<br />

Social Media ist der zweite große Baustein der Web-<br />

Kommunikation: www.facebook.de/tu.muenchen ist die<br />

größte Facebook-Seite einer deutschen Universität, mit<br />

bei Redaktionsschluss mehr <strong>als</strong> 22 000 Fans. Und täglich<br />

kommen neue Fans aus aller Welt dazu.<br />

Unterstützung und Beratung: Weil das Internet an der<br />

ganzen Universität eine große Rolle spielt, bietet das<br />

Web-Team gern seine Unterstützung an – wenn etwa<br />

Lehrstühle eigene Internetseiten gestalten. Das Web-<br />

Team hilft bei technischen Entscheidungen und beim<br />

Erstellen online-gerechter Inhalte – damit die Informationen<br />

auch bei den Usern ankommen. Denn das Internet<br />

ist vor allem eines: Kommunikation.<br />

Die neue Homepage www.tum.de ist schön, macht aber viel<br />

Arbeit. Fiorina Schulz und Kolja Kröger zeigen den neuen<br />

Webauftritt der <strong>TUM</strong> am Tag des »Relaunch« im Juni 2012.<br />

Steuerung des<br />

Internetauftritts<br />

Fiorina Schulz<br />

089/289-22391<br />

fiorina.schulz@tum.de<br />

www.tum.de<br />

www.facebook.de/tu.muenchen<br />

Online-Redaktion<br />

Kolja Kröger<br />

089/289-22743<br />

kolja.kroeger@tum.de<br />

© Uli Benz<br />

■<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Politik<br />

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Politik<br />

36<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

© Andreas Heddergott<br />

Im Handelsraum des <strong>TUM</strong>-Lehrstuhls für Finanzmathematik beobachteten sie die aktuellen Kurse (v.l.): Johann Pastor, Mitglied<br />

des Vorstands der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, <strong>TUM</strong>-Vizepräsidentin Dr. Evelyn Ehrenberger und Finanzmathematiker<br />

Prof. Rudi Zagst.<br />

Neues Zentrum für das Risikomanagement<br />

im Finanzsektor<br />

Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft fördert<br />

den Ausbau der Finanzmathematik an der<br />

<strong>TUM</strong>.<br />

Im »KPMG Center of Excellence in Risk Management«<br />

wollen die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />

KPMG und der Lehrstuhl für Finanzmathematik<br />

der <strong>TUM</strong> künftig zusammenarbeiten, um Lösungen für<br />

Fragen des Risikomanagements in der Finanzwirtschaft<br />

zu entwickeln. Die Lösungen basieren auf den neuesten<br />

Methoden der finanzmathematischen Forschung. Ziel<br />

ist es, richtungsweisende und umsetzbare Beiträge zu<br />

liefern, die zu einem wirksameren Management finanzieller<br />

Risiken führen.<br />

Die Kooperation beruht auf drei Säulen: dem weiteren<br />

Ausbau einer praxisnahen und wissenschaftlich anspruchsvollen<br />

Ausbildung der Studierenden, der Unterstützung<br />

der Forschung mit besonderem Fokus auf<br />

jungen Wissenschaftlern sowie der Förderung des Austausches<br />

innerhalb der Wissenschaft und zwischen<br />

Wissenschaft und Praxis. »Durch die Zusammenarbeit<br />

mit KPMG können wir das Lehrangebot für unsere<br />

Studierenden im Bereich Risikomanagement und Finanzmathematik<br />

erweitern und mehr Doktoranden und<br />

jungen Wissenschaftlern Forschungsmöglichkeiten im<br />

engen Dialog mit der Praxis eröffnen«, sagen die Professoren<br />

Rudi Zagst und Matthias Scherer, die wissenschaftlichen<br />

Leiter des Zentrums.<br />

»Für uns <strong>als</strong> einen der führenden Risikomanagementberater<br />

ist es besonders wichtig, unseren Mandanten<br />

neue Wege im Dialog mit der Wissenschaft zu eröffnen.<br />

Wir schaffen gemeinsam mit der TU München Foren des<br />

Austausches und eröffnen gerade in Zeiten der Finanzkrise<br />

Möglichkeiten, tiefgehende methodische Fragen<br />

des Risikomanagements fundiert wissenschaftlich zu<br />

analysieren und zu lösen«, so Dr. Daniel Sommer und<br />

Dr. Matthias Mayer, die seitens KPMG die Kooperation<br />

betreuen.<br />

www.mathfinance.ma.tum.de/kpmgce<br />

Andreas Battenberg


© Andreas Heddergott<br />

Zehn Jahre Fakultät für Wirtschaftswissenschaften<br />

Der Ingenieur im Unternehmer<br />

Erst zehn Jahre alt und schon überaus erfolgreich: Die Fakultät<br />

<strong>TUM</strong> School of Management feierte im Herbst 2012 Jubiläum.<br />

Nach wie vor einzigartig an der <strong>TUM</strong> School of Management<br />

ist die Verknüpfung der Wirtschaftswissenschaften<br />

mit den Ingenieur-, Natur- und Lebenswissenschaften.<br />

In Rankings schnitt sie zuletzt in Forschung wie Lehre<br />

hervorragend ab. <strong>TUM</strong>-Präsident Prof. Wolfgang A.<br />

Herrmann sprach in seiner Festrede von »einer einzigen<br />

Erfolgsgeschichte, für die sich der erhebliche Ressourceneinsatz<br />

der Universität und des Freistaats Bayern gelohnt<br />

hat«.<br />

Morgens die Vorlesung zur Unternehmensfinanzierung,<br />

dann ins Chemielabor: So sieht der Alltag im Studiengang<br />

Technologie- und Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre<br />

(<strong>TUM</strong>-BWL) aus. Neben BWL studieren<br />

die angehenden Manager vier Semester lang eines<br />

der Fächer Chemie, Elektro- und Informationstechnik,<br />

Maschinenwesen oder Informatik, besuchen dieselben<br />

Veranstaltungen wie ihre Kommilitonen aus den anderen<br />

Fakultäten. Kaufleute, die genau verstehen, wie<br />

Ingenieure arbeiten – solche Absolventen sind auf dem<br />

Arbeitsmarkt äußerst gefragt.<br />

Welchen unternehmerischen Wert hat eine neue Technologie?<br />

Wie können Gründungen aus den Naturwissenschaften<br />

gelingen? Was bedeutet nachhaltiges Ressourcenmanagement<br />

in der Agrarwirtschaft? Wie die Lehre,<br />

ist auch die Forschung der <strong>TUM</strong> School of Management<br />

interdisziplinär ausgerichtet. Indem sie Fragen sowohl<br />

Wissenschaft und Wirtschaft<br />

aus den Ingenieur- <strong>als</strong> auch aus den Natur- und Lebenswissenschaften<br />

einbezieht, hat sie ein in Deutschland einmaliges<br />

Forschungsprofil entwickelt. Dabei schließt sie<br />

enge Kooperationen mit Unternehmen wie jüngst mit den<br />

Stadtwerken München beim Center for Energy Markets.<br />

Forschungsstärkste BWL-Fakultät Deutschlands<br />

Wirtschaftswissenschaften haben an der <strong>TUM</strong> eine lange<br />

Tradition, beginnend mit der Einrichtung des Lehrstuhls<br />

für landwirtschaftliche Betriebswirtschaftslehre 1872 und<br />

der Integration der Handelshochschule München in die<br />

damalige TH München 1922. Mit Gründung und Ausbau<br />

der Fakultät hat die <strong>TUM</strong> ihr Profil deutlich gestärkt. Von<br />

Energie über Mobilität bis zu Ernährung – in allen Forschungsschwerpunkten<br />

der <strong>TUM</strong> untersuchen die Wirtschaftswissenschaftler<br />

die ökonomischen Aspekte neuer<br />

Entwicklungen. »Die Wirtschaftswissenschaften sind<br />

deshalb ein unverzichtbarer Bestandteil unserer unternehmerischen<br />

Universität«, betonte Herrmann. »Wir haben<br />

zehn Jahre lang stark in die Berufung international<br />

herausragender Forscher investiert, was sich schon jetzt<br />

sichtbar bezahlt macht – zum Vorteil exzellenter Absolventen<br />

und der <strong>TUM</strong> im Ganzen.«<br />

Das »Handelsblatt« bewertete 2012 die <strong>TUM</strong> School of<br />

Management in seinem Ranking <strong>als</strong> forschungsstärkste<br />

BWL-Fakultät Deutschlands. Bestnoten bekam auch die<br />

Bei der Verleihung<br />

der Ehrendoktorwürde<br />

an Prof. Martin<br />

Winterkorn (2.v.r.):<br />

Prof. Horst Wildemann,<br />

Ordinarius i. R.<br />

für Betriebswirtschaftslehre<br />

mit<br />

Schwerpunkt Logistik,<br />

Prof. Gunther<br />

Friedl, Prof. Wolfgang<br />

A. Herrmann (v.l.)<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

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© Andreas Heddergott<br />

Wissenschaft und Wirtschaft<br />

Festliche Atmosphäre<br />

bei der<br />

10-Jahrfeier<br />

38<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Lehre: <strong>TUM</strong>-BWL landete beim Ranking des Centrums<br />

für Hochschulentwicklung in der Spitzengruppe. »Neben<br />

dem Fachwissen wollen wir Begeisterung für das<br />

Unternehmertum und Bewusstsein für verantwortungsvolles<br />

ökonomisches Handeln vermitteln«, sagt Dekan<br />

Prof. Gunther Friedl, der kürzlich von der Zeitschrift »Unicum«<br />

und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG für<br />

die gute Berufsvorbereitung seiner Studierenden <strong>als</strong><br />

»Professor des Jahres« ausgezeichnet wurde (s.S. 61).<br />

Gefragt: Bachelor <strong>TUM</strong>-BWL<br />

Die Fakultät hat heute 26 Professuren. Davon wurden allein<br />

in den vergangenen drei Jahren zehn neu eingerichtet<br />

und fünf mit Frauen besetzt. Sechs Professorinnen<br />

und Professoren kamen aus dem Ausland, unter anderem<br />

vom MIT und dem Imperial College London. Der Bachelor<br />

<strong>TUM</strong>-BWL gehört seit Jahren zu den gefragtesten<br />

Studiengängen der <strong>TUM</strong>. Ihr Masterangebot hat die Fakultät<br />

zu fünf Studiengängen ausgebaut, die schwerpunktmäßig<br />

verbunden sind mit Ingenieur-, Natur- oder<br />

Lebenswissenschaften.<br />

In allen Studiengängen vermitteln Dozenten aus Unternehmen<br />

ihre Praxis-Erfahrungen. Einem herausragenden<br />

Partner, der die Philosophie der <strong>TUM</strong> School of Management<br />

verkörpert, hat die <strong>TUM</strong> zum Jubiläum die Würde<br />

eines Dr. rer. pol. verliehen: Sie ehrte Prof. Martin Winterkorn,<br />

den Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG<br />

und der Porsche Automobil Holding SE, für seine außergewöhnlichen<br />

Leistungen an der Schnittstelle zwischen<br />

Technologie und Management, insbesondere im Bereich<br />

Unternehmensstrategie und -entwicklung. Winterkorn<br />

studierte Metallkunde und Metallphysik an der Universität<br />

Stuttgart und promovierte am Max-Planck-Institut für<br />

Metallforschung. Anschließend arbeitete er in verschiedenen<br />

Funktionen bei den Unternehmen Robert Bosch,<br />

Audi und Volkswagen. 2007 übernahm er die Führung der<br />

Volkswagen AG.<br />

Klaus Becker<br />

Medikamente gegen multiresistente Bakterien<br />

BMBF fördert Start-up<br />

AVIRU<br />

AVIRU ist ein Projektteam der <strong>TUM</strong> und des Exzellenzclusters<br />

Center for Integrated Protein Science<br />

Munich (CIPSM). AVIRU entwickelt neuartige Wirkstoffe<br />

gegen multiresistente Bakterien, bei denen<br />

klassische Antibiotika versagen und die daher eine<br />

wachsende Bedrohung für die allgemeine Gesundheit<br />

sind. 2012 hat das BMBF in seinem GO-Bio-Programm<br />

(Gründungsoffensive Biotechnologie) AVIRU<br />

<strong>als</strong> einen von fünf Siegern für eine Förderung in Millionenhöhe<br />

ausgewählt. Damit wird AVIRU in den<br />

nächsten Jahren seine neue Wirkstoffklasse für die<br />

klinische Anwendung weiterentwickeln.<br />

Seit Jahren breiten sich multiresistente Erreger aus, gegen<br />

die klassische Antibiotika nicht mehr wirken. Bakterielle<br />

Infektionen werden so wieder zu einer tödlichen<br />

Gefahr. Das AVIRU-Team entwickelt Therapien gegen<br />

diese Erreger, aufbauend auf einem revolutionären<br />

Wirkmechanismus. Die von den Wissenschaftlern entdeckten<br />

neuen Wirkstoffkandidaten entwaffnen die<br />

Krankheitserreger, indem sie die Produktion bakterieller<br />

Giftstoffe abschalten. Die entwaffneten Erreger kann<br />

das Immunsystem dann leichter bekämpfen. Dass die<br />

Bakterien dabei nicht abgetötet werden, reduziert zudem<br />

die Gefahr von Resistenzen. Im Tiermodell hat sich<br />

das Konzept bereits erfolgreich bestätigt.<br />

Mit der GO-Bio-Förderung will AVIRU bereits identifizierte<br />

Wirkstoffe gegen den multiresistenten Erreger<br />

Staphylococcus aureus (MRSA) optimieren und auf dieser<br />

Basis Wirkstoffkandidaten für die präklinische Forschung<br />

finden. Ziel sind Substanzen, die sich in der klinischen<br />

Forschung am Menschen einsetzen lassen.<br />

Die grundlegenden Forschungen zu dem neuartigen<br />

Wirkmechanismus entstanden in der Arbeitsgruppe von


Prof. Stephan Sieber am Lehrstuhl für Organische Chemie<br />

II der <strong>TUM</strong>. Zusammen mit dem Doktoranden Thomas<br />

Boettcher und Dr. Oliver Baron <strong>als</strong> Geschäftsführer<br />

formierte sich daraus 2010 das AVIRU-Team. Anfang<br />

2011 wurde Dr. Katrin Lorenz-Baath mit der Projektleitung<br />

betraut und ein interdisziplinäres Team an Mitarbeitern<br />

aufgebaut.<br />

Die aktive Gründungskultur an der <strong>TUM</strong> bietet<br />

AVIRU tatkräftige Unterstützung. Im Juli 2011 war<br />

das Konzept <strong>TUM</strong>entrepreneurship erfolgreich<br />

aus dem nationalen EXIST-IV-Wettbewerb des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft hervorgegangen.<br />

Im November 2011 erzielte die <strong>TUM</strong> den<br />

ersten Platz im Ranking »Vom Studenten zum<br />

Unternehmer«, das der Hochschule ausgezeichnete<br />

Rahmenbedingungen und die besten Startmöglichkeiten<br />

für junge Unternehmensgründer in<br />

Deutschland bescheinigte.<br />

Die von AVIRU entwickelten Substanzen, zum Beispiel beta-<br />

Lactone, hemmen das bakterielle Enzym ClpP. Dadurch werden<br />

eine Vielzahl von Giftstoffen ausgeschaltet; diese »Virulenzfaktoren«<br />

werden von Bakterien produziert und rufen<br />

schwere Krankheitsbilder hervor.<br />

Schon 2010 war das Team mit seinem Antrag im EXIST-<br />

Programm des Bundeswirtschaftsministeriums erfolgreich.<br />

Die Nähe zur <strong>TUM</strong> und deren exzellenter Infrastruktur<br />

gewährleistet ein effektives und stimulierendes<br />

Forschungsumfeld. Alle Erfindungen werden patentrechtlich<br />

über die <strong>TUM</strong> gesichert. Betreut wird das Projekt<br />

von Projektträger Jülich.<br />

www.aviru.de<br />

Andreas Battenberg<br />

Gemeinsame Strategie<br />

unter einem Dach<br />

Wissenschaft und Wirtschaft<br />

Den »FoodDACH e.V.« haben 19 führende Forschungseinrichtungen<br />

des Ernährungs- und<br />

Lebensmittelsektors aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz an der <strong>TUM</strong> gegründet. <strong>TUM</strong>-Vizepräsident<br />

Prof. Thomas Hofmann ist einer der drei<br />

geschäftsführenden Vorstände.<br />

FoodDach soll die Forschung im Bereich Ernährungsund<br />

Lebensmittel im deutschsprachigen Raum besser<br />

vernetzen, Innovationen stärker vorantreiben und helfen,<br />

die Konkurrenzfähigkeit von Wissenschaft und Wirtschaft<br />

nachhaltig zu stärken. Der Verein sieht sich <strong>als</strong><br />

Katalysator, um innovative Projekte in den Bereichen<br />

Forschung, Bildung und Unternehmertum gemeinsam<br />

mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft im Ernährungs-<br />

und Lebensmittelsektor voranzutreiben. Er arbeitet<br />

eng mit dem Kompetenzzentrum für Ernährung<br />

(KErn) in Freising zusammen.<br />

Gemeinsam mit dem europäischen Konsortium Foodbest,<br />

das Dänemark, Schweden, Großbritannien,<br />

Niederlande, Belgien, Frankreich und Italien initiiert haben,<br />

will FoodDACH einen Antrag auf eine »Knowledge<br />

and Innovation Community« (KIC) vorbereiten. Diese im<br />

Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms eingerichteten<br />

Wissensgemeinschaften sollen die besten<br />

Teams von Hochschulen und Forschungseinrichtungen,<br />

Unternehmen, Entrepreneure und Technologiezentren<br />

aus ganz Europa zusammenführen. In einer KIC<br />

»food4future« würden Partner aus Ernährungs- und Lebensmittelforschung,<br />

Ernährungswirtschaft und Bildungseinrichtungen<br />

mehrere Jahre lang zu Themen<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Lebensmittelsektor<br />

zusammenarbeiten.<br />

Beteiligte Unternehmen können von FoodDACH vielfältig<br />

profitieren: Sie erhalten Zugang zu exzellenten<br />

Forschungseinrichtungen und industriellen Partnern in<br />

angrenzenden Sektoren mit einem Netzwerk hochqualifizierter<br />

Mitarbeiter.<br />

■<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

39


Wissenschaft und Wirtschaft<br />

Balkon? Loggia? Wintergarten? Das flexible Konzept flissade sprengt die herkömmlichen Kategorien.<br />

flissade – Erfolg aus der<br />

<strong>TUM</strong>-Architektur<br />

Lisbeth Fischbacher und Daniel Hoheneder sind<br />

nicht zu bremsen: Mit ihrem originellen Fassadensystem<br />

für wandelbare Loggien ist den Absolventen<br />

der Fakultät für Architektur der <strong>TUM</strong> ein innovatives<br />

Geschäftsmodell gelungen. Die Aufmerksamkeit<br />

der Branche haben sie bereits: Im Januar 2013<br />

waren sie auf der wichtigsten Fachmesse vertreten,<br />

der BAU 2013.<br />

flissade – das ist eine wandelbare Loggia mit flexibler<br />

Glasfassade, die sich in den Wohnraum integrieren und<br />

somit ganzjährig nutzen lässt: im Winter <strong>als</strong> volle Wohnfläche,<br />

im Sommer <strong>als</strong> Freiraum. Die bewegliche Fassade<br />

ermöglicht einen vollkommen neuartigen Wohnraum,<br />

der je nach Bedarf Innen- oder Außenraum sein kann.<br />

Das innovative Raumkonzept führt neben Balkon, Loggia<br />

und Wintergarten eine vollkommen neue Kategorie<br />

an persönlichem Außenraum ein. Während der Heizperiode<br />

helfen die Steigerung der solaren Zugewinne und<br />

die Optimierung der Hüllfläche, im Vergleich zur herkömmlichen<br />

Loggia deutlich Energie einzusparen.<br />

flissade erweitert das bekannte Prinzip der Schiebetür,<br />

die man nicht mehr nur linear, sondern auch um die Kurve<br />

bewegen kann. Über eine U-förmige Schiene lassen<br />

sich die Verglasungselemente so verschieben, dass sich<br />

ein Freiraum jederzeit zu einem vollwertigen Wohnraum<br />

wandeln kann und umgekehrt. Die bisher unveränder-<br />

40<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

bare Zuordnung von Räumen zum Innen- oder Außenraum<br />

einer Wohnung wird aufgehoben. Die Verglasung<br />

übernimmt in zwei unterschiedlichen Positionen die<br />

Funktion der vollwertigen Klimahülle und schafft somit<br />

einen wandelbaren Raum.<br />

Die Idee zu dem neuartigen Fassadenkonzept hatte das<br />

Team bei einem Studienprojekt am Lehrstuhl Bauklimatik<br />

und Haustechnik. Weiterentwickeln konnten die beiden<br />

Jungunternehmer ihr Konzept dann am Lehrstuhl<br />

für Industrial Design. Seit Mai 2012 wird flissade durch<br />

das EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie (BMWi) unterstützt, das<br />

innovative, technologieorientierte Gründungsvorhaben<br />

aus den Hochschulen heraus fördert.<br />

Von Anfang an hat Unternehmer<strong>TUM</strong>, Zentrum für Innovation<br />

und Gründung an der <strong>TUM</strong>, das Start-up betreut<br />

– zunächst beim Patentverfahren, später bei der<br />

EXIST-Bewerbung. Inzwischen führen Fischbacher und<br />

Hoheneder ein professionelles kleines Unternehmen<br />

mit einem kreativen Außenauftritt. Im Herbst 2012 lief<br />

die Entwicklung des Prototypen auf Hochtouren. Gerade<br />

rechtzeitig ist er fertig geworden: Auf der Weltleitmesse<br />

BAU trat flissade im Januar 2013 mit dem<br />

Gemeinschaftsstand des BMWi für junge, innovative<br />

Unternehmen auf. Und der erste Concept-Prototyp war<br />

gleichzeitig Messestand.<br />

www.flissade.com<br />

Bettina Henkel<br />

Lisbeth Fischbacher<br />

© flissade


Made by <strong>TUM</strong><br />

An der <strong>TUM</strong> werden immer wieder viel versprechende<br />

technische Neuerungen entwickelt, die von allgemeinem Nutzen sind.<br />

Damit die Hochschule solche Erfindungen und Ideen schützen und<br />

wirtschaftlich verwerten kann, müssen diese von den Wissenschaftlern<br />

gemeldet und von der <strong>TUM</strong> <strong>als</strong> Patentantrag beim Patentamt<br />

eingereicht werden. Sachkundige Unterstützung erhalten die Wissenschaftler<br />

dabei vom <strong>TUM</strong> ForTe Patent- und Lizenzbüro. <strong>TUM</strong>campus<br />

stellt einige der <strong>TUM</strong>-Erfindungen vor. Folge 10:<br />

Abwärme nutzen – Strom gewinnen<br />

Alternative Energien spielen jetzt und in Zukunft eine bedeutende Rolle bei<br />

der Aufgabe, den Energiebedarf nachhaltig zu decken. Bisher wurde eines<br />

der größten Energiepotenziale aber außer Acht gelassen: Abwärme. Zurzeit<br />

geht mehr <strong>als</strong> die Hälfte der weltweit eingesetzten Energie in industriellen Prozessen,<br />

in der Stromerzeugung, aber auch im Sektor Mobilität verloren. Diese<br />

riesige Menge zu recyceln, das hat sich die Orcan Energy GmbH, eine Ausgründung<br />

aus dem Lehrstuhl für Energiesysteme der <strong>TUM</strong>, zum Ziel gesetzt.<br />

Schon im Jahr 2004 entstand an der <strong>TUM</strong> ein erster Prüfstand zur Untersuchung<br />

von Komponenten für Systeme des Organic-Rankine-Cycle (ORC). Der<br />

www.orcan-energy.com<br />

Das Produkt der Orcan Energy GmbH: der ePack – ein kompaktes System zur<br />

Abwärmenutzung. Mit einem ePack können innerhalb eines Jahres mehr <strong>als</strong><br />

150 000 kWh elektrischer Energie CO 2 -frei erzeugt werden.<br />

Wissenschaft und Wirtschaft<br />

ORC arbeitet wie ein konventionelles Dampfkraftwerk. Als<br />

Arbeitsmedium dient jedoch statt Wasser ein organisches<br />

Fluid. Somit lässt sich auch Wärme mit geringem Temperaturniveau,<br />

eben Abwärme, zur Stromerzeugung nutzen.<br />

Der ORC-Prozess ist an sich keine neue Erfindung. Im<br />

Bereich der Geothermie oder bei Biomasse-Heizkraftwerken<br />

ist die ORC-Technologie inzwischen bekannt. Die<br />

Herausforderung für die <strong>TUM</strong>-Wissenschaftler besteht<br />

darin, auch kleine Mengen an Abwärme der Stromerzeugung<br />

zugänglich zu machen. Die ORCs müssen hierfür so<br />

kompakt sein, dass sie direkt an der Abwärmequelle<br />

ohne großen Aufwand integriert werden können, und sie<br />

müssen hohe Anforderungen an Wirtschaftlichkeit und<br />

Verfügbarkeit erfüllen.<br />

2008 starteten die <strong>TUM</strong>-Mitarbeiter Richard Aumann,<br />

Dr. Andreas Sichert und Dr. Andreas Schuster die Ausgründung<br />

»Orcan Energy GmbH«. Ziel war, »ePacks«<br />

genannte ORC-Produkte im kleinen Leistungsbereich für<br />

den Massenmarkt zu entwickeln, herzustellen und zu vertreiben.<br />

Unterstützt wurde das Team anfangs durch das<br />

EXIST-Forschungstransfer-Programm. Bei der Entwicklung<br />

des ersten ePack-Demonstrators, der besonders<br />

kompakt, kostengünstig und flexibel sein sollte, gab es<br />

mehrere Probleme, die schließlich zu einer Vielzahl an innovativen<br />

Lösungen und damit Patentideen führten.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem Patent- und Lizenzbüro<br />

der <strong>TUM</strong> und der Bayerischen Patentallianz wurde die<br />

erste Erfindung zur Vermeidung von Kavitation in ORC-<br />

Systemen im November 2009 zum Patent angemeldet.<br />

Das an der <strong>TUM</strong> entwickelte Verfahren löst ein bekanntes<br />

Problem der Kraftwerkstechnik und reduziert die notwendige<br />

Vorlaufhöhe von Pumpen von mehreren Metern auf<br />

wenige Zentimeter, ohne zusätzliche Komponenten. Diese<br />

Erfindung ermöglichte erst kompakte und günstige<br />

ORCs, ohne auf teure und spezielle Pumpen zurückgreifen<br />

zu müssen. Schließlich konnte 2010 die technische<br />

und wirtschaftliche Machbarkeit mit dem ePack-Demonstrator<br />

im Feld gezeigt werden.<br />

Die Orcan Energy GmbH ist inzwischen für mehr <strong>als</strong><br />

20 Mitarbeiter ein interessanter, innovativer und schnell<br />

wachsender Arbeitgeber. Die positive Entwicklung spiegelt<br />

auch die gute Resonanz am Markt wider – und das<br />

nicht erst seit den neuerlichen Strompreissteigerungen.<br />

Die einfach zu installierenden und zu betreibenden<br />

ePacks sind nicht nur an Biogasanlagen, sondern auch<br />

im industriellen Umfeld wirtschaftlich interessant.<br />

Andreas Sichert, Andreas Schuster<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

41


Wissenschaft und Wirtschaft<br />

42<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

© Uli Benz<br />

Reinhard Kardinal Marx<br />

Die zweite Munich Lecture in Business Ethics, organisiert<br />

von Prof. Christoph Lütge vom Peter-Löscher-<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftsethik und Prof. Robert von<br />

Weizsäcker, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, hielt<br />

am 13. Dezember 2012 der Erzbischof von München<br />

und Freising, Reinhard Kardinal Marx.<br />

In seinem Vortrag »Wirtschaftliches Handeln im Spannungsfeld<br />

von Freiheit und Verantwortung« stellte Kardinal<br />

Marx heraus: Ethik hat vor allem das Ziel, Gestaltungsmöglichkeiten<br />

aufzuzeigen. Gegen die Logik von<br />

Sachzwängen, technischen und ökonomischen Imperativen<br />

weist sie darauf hin, dass die Menschen selbst<br />

ihre Zukunft gestalten können. Marx bezeichnete die<br />

Säkularisierung und Individualisierung ausdrücklich <strong>als</strong><br />

notwendige und hilfreiche Entwicklungen. Sie hätten<br />

die Freiheitspotenziale der Individuen in hohem Maß erweitert,<br />

was auch ethisch positiv zu bewerten sei.<br />

Gleichzeitig müsse Freiheit auch immer mit Verantwortung<br />

ausgefüllt werden. Führungskräfte, so Marx, müssen<br />

auch in ethischer Hinsicht Vorbild sein: »Es reicht<br />

nicht, keine Vorstrafen zu haben, um <strong>als</strong> Führungskraft<br />

geeignet zu sein« – ethische Sensibilität und Orientierung<br />

seien hierfür ebenfalls notwendig. Nur dann könne<br />

man in moralischen Konfliktfällen auch einmal sagen<br />

»Das tue ich nicht«. Der Kardinal schloss mit zwei ethischen<br />

Kernforderungen: Zum einen verlange Ethik,<br />

langfristiger zu denken. Zu kurzfristige Profitmaximierung<br />

sei unethisch. Zum zweiten erfordere die Ethik,<br />

allen eine Chance zu geben. Niemand dürfe ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Christoph Lütge<br />

© Audi AG<br />

Zu Besuch auf dem Campus<br />

Rupert Stadler<br />

Marktstrategien in der globalen Autoindustrie, Vision,<br />

Mission und Zielsetzung der Audi-Strategie 2020 sowie<br />

die Zukunft der Mobilität bildeten die thematischen<br />

Schwerpunkte für Prof. Rupert Stadlers Vorlesung an<br />

der <strong>TUM</strong> am 9. Januar 2013.<br />

Der Audi-Vorstandsvorsitzende war auf Einladung des<br />

Lehrstuhls für Strategie und Organisation nach München<br />

gekommen und sprach vor rund 300 Studierenden, Mitarbeitern,<br />

Professoren und Gästen über Strategie im<br />

globalen Wettbewerbsumfeld. Anhand zahlreicher Fallbeispiele<br />

aus der Unternehmenspraxis erläuterte er die<br />

komplexen Zusammenhänge der Strategieplanung und<br />

-umsetzung in einem global agierenden Unternehmen.<br />

Detailliert ging er unter anderem auf das Audi-Markenleitbild<br />

<strong>als</strong> Grundlage aller Aktivitäten ein. Er illustrierte,<br />

wie dieses Leitbild sich in allen Bereichen der Audi-Strategie<br />

niederschlägt. Angesichts der Erfolge, die Audi<br />

aktuell verzeichnen konnte, betonte er auch, wie wichtig<br />

es sei, sich nicht auf bisherigen Leistungen auszuruhen.<br />

Vielmehr müsse man durch andauernde Innovation und<br />

Aufgreifen der Kundenbedürfnisse immer neue Erfolgsgrundlagen<br />

schaffen. So stellte er das neue Vertriebskonzept<br />

»Audi City« vor und erläuterte im Konzept »Audi<br />

connect« die zahlreichen Möglichkeiten, wie aktuelle<br />

Technik zur Vernetzung von Fahrzeug und Passagieren<br />

beitragen kann. Die Kooperation mit der Wissenschaft<br />

strich er <strong>als</strong> eine wichtige Grundlage für mehr Flexibilität<br />

im Denken und für die Entwicklung neuer Ideen heraus.<br />

Lisa Ritzenhöfer


© Eric Berghen<br />

Allianz der führenden technischen Universitäten Europas<br />

EuroTech-Universitäten arbeiten<br />

gemeinsam in Brüssel<br />

Eine hörbare Stimme der führenden technischen Universitäten in Europa und darüber hinaus, gemeinsames<br />

Forschen an den großen gesellschaftlichen Herausforderungen, grenzüberschreitende Studienprogramme:<br />

Das sind die Ziele der Allianz der EuroTech Universities. Dazu haben sich vier führende technische Universitäten<br />

aus der Schweiz, den Niederlanden, Dänemark und Deutschland zusammengeschlossen.<br />

Im Oktober 2012 eröffneten sie ihre gemeinsame Repräsentanz in Brüssel.<br />

Die École Polytechnique Fédérale Lausanne (EPFL), die<br />

Eindhoven University of Technology (TU/e), die Technical<br />

University of Denmark (DTU) und die Technische<br />

Universität München (<strong>TUM</strong>) gehören zu den führenden<br />

technischen Universitäten. Als Allianz der EuroTech Universities<br />

wollen sie gemeinsam technisch verantwortbare<br />

Lösungen finden für die großen Herausforderungen<br />

unserer Zeit – Energie, Ernährung, Gesundheit, Kommunikation,<br />

Mobilität.<br />

Die Partner wollen zusammen das stärkste und innovativste<br />

Forschungs- und Studienprogramm in den Ingenieur-<br />

und Technikwissenschaften Europas schaffen. Gemeinsam<br />

können die EuroTech Universities langfristig<br />

angelegte Projekte anstoßen, die neue länderübergreifende<br />

Kapazitäten freisetzen. Gleichzeitig können damit<br />

auch transnationale Studiengänge auf allen Stufen angeboten<br />

werden: vom Bachelor über den Master bis hin<br />

zur Promotion. Sommerkurse und der Austausch von<br />

Wissenschaftlern und Studierenden ergänzen die Forschungs-<br />

und Lehrprogramme. Jede Universität hat<br />

herausragende Partner in Industrie und Wirtschaft, um<br />

die Forschungsergebnisse in Herstellungsprozesse und<br />

marktfähige Produkte umzusetzen.<br />

Damit vereinen die EuroTech Universities erstm<strong>als</strong><br />

grenzüberschreitende Forschung, Lehre und Technologietransfer<br />

unter einem Dach – ein europaweit einzigar-<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Global<br />

43


© Eric Berghen<br />

Global<br />

Gemeinsam stark (v.l.): Prof. Anders Overgaard Bjarklev, Rektor DTU, Prof. Patrick<br />

Aebischer, Präsident EPFL, Dr. Andrew Sors, Prof. Wolfgang A. Herrmann, Präsident<br />

<strong>TUM</strong>, und Prof. Hans van Duijn, Rektor TU/e<br />

44<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

tiger Ansatz. Als erstes Projekt starteten sie die »Green-<br />

Tech Initiative«, in der jede Partneruniversität eine Million<br />

Euro zur Erforschung umweltschonender Technologien<br />

bereitstellt.<br />

Die EuroTech Universities verstehen sich <strong>als</strong> aktive Partner<br />

bei der Mitgestaltung europäischer Politikvorhaben<br />

in Bildung und Forschung. Außerdem wollen sie den<br />

Dialog zwischen den gesellschaftlichen Gruppen vorantreiben<br />

und die weitere Professionalisierung des Wissenschaftsmanagements<br />

fördern.<br />

Eine Schlüsselrolle spielt dabei das in Brüssel eingerichtete<br />

Büro der EuroTech Universities. Jede Partneruniversität<br />

hat dort einen Repräsentanten <strong>als</strong> Anlaufstelle für<br />

die eigene Universität. Die gemeinsamen Interessen der<br />

EuroTech Universities in Bezug auf die Europäische<br />

Union vertritt Dr. Andrew Sors. Der britische Materialwissenschaftler<br />

hat viele Jahre Erfahrung in der europäischen<br />

Forschungs- und Technologiepolitik. Er war für<br />

die Europäische Kommission tätig, unter anderem <strong>als</strong><br />

Referatsleiter in der Generaldirektion Forschung und Innovation<br />

und <strong>als</strong> Wissenschaftsberater in Indien. Zuletzt<br />

leitete er das Collegium Budapest Institute for Advanced<br />

Study.<br />

Ulrich Marsch<br />

<strong>TUM</strong> eröffnet Büro in Kairo<br />

Die <strong>TUM</strong> hat im Herbst 2012 in Kairo eine Außenstelle<br />

eröffnet, das <strong>TUM</strong>.Cairo Liaison Office. Damit<br />

weitet die Hochschule ihr globales Netzwerk auf<br />

den Nahen Osten und Nordafrika aus.<br />

Die Außenstelle »<strong>TUM</strong>.Cairo« fungiert <strong>als</strong> Schnittstelle<br />

für den Wissensaustausch zwischen einer der führenden<br />

europäischen Universitäten und ihren Partnern in<br />

der Region. Langjährige Kooperationen in den Bereichen<br />

Bildung, Forschung und Unternehmensgründungen<br />

werden ausgebaut. Das Büro befindet sich gemeinsam<br />

mit den Außenstellen anderer Wissenschaftsorganisationen<br />

im Deutschen Wissenschaftszentrum (DWZ)<br />

in Kairo, Ägypten. Ansprechpartnerin für alle Belange<br />

des Büros ist an der <strong>TUM</strong> Dr. Yasmine Aguib vom Präsidi<strong>als</strong>tab.<br />

Ein strategischer Grundbaustein der <strong>TUM</strong> sind innovative<br />

Lösungsansätze für aktuelle Brennpunktthemen in allen<br />

gesellschaftlichen Bereichen. Diese Themen – Energie,<br />

Infrastruktur, Rohstoffquellen und Ernährung – sind<br />

wichtige Anknüpfungspunkte für Kooperationen im<br />

Nahen Osten und in Nordafrika. Zu den wichtigsten Aufgaben<br />

von <strong>TUM</strong>.Cairo gehört es, Kooperationen in Forschung<br />

und Industrie zu fördern, herausragende Studierende<br />

und Doktoranden zu gewinnen und das Alumni-<br />

Netzwerk zu erweitern.<br />

Die Eröffnung der Außenstelle in der ägyptischen<br />

Hauptstadt ist auch ein Schritt zur weiteren Internationalisierung<br />

der <strong>TUM</strong>. Das strategische Internationalisierungsprogramm<br />

wurde im vergangenen Jahr von<br />

der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder<br />

erneut besonders gewürdigt und gefördert. Weitere<br />

Ausgangspunkte für internationale Allianzen sind Büros<br />

in Boston (USA), Peking (Volksrepublik China), São<br />

Paulo (Brasilien), Mumbai (Indien) und Brüssel (Belgien).<br />

Der erste Forschungscampus einer deutschen<br />

Universität im Ausland – das German Institute of<br />

Science and Technology (GIST) der <strong>TUM</strong> – wurde 2002<br />

in Singapur gegründet und feierte im November 2012<br />

seinen zehnten Geburtstag (s.S. 6 ff.).<br />

Bei allen Aktivitäten der Außenstelle <strong>TUM</strong>.Cairo steht<br />

die interkulturelle Verständigung im Vordergrund: »Damit<br />

Wissenschaft und Technologie die Welt ein bisschen


Boston<br />

São Paulo<br />

besser machen können«, betont <strong>TUM</strong>-Präsident Prof.<br />

Wolfgang A. Herrmann, »sind offene Kommunikation<br />

und gegenseitiger Respekt zwischen Wissenschaft und<br />

der Gesellschaft die wichtigsten Voraussetzungen.<br />

München<br />

Brüssel<br />

Kairo<br />

Mumbai<br />

Peking<br />

Singapur<br />

Wenn sich internationale Partner gemeinsam den globalen<br />

Herausforderungen stellen wollen, haben Verständnis<br />

und gegenseitiger Respekt für unterschiedliche Kulturen<br />

höchste Priorität.«<br />

Patrick Regan<br />

Das Interesse an deutscher Wissenschaft ist auch in Ägypten groß. Im Garten der Kairoer Dependance wurde lebhaft diskutiert.<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Global<br />

© <strong>TUM</strong><br />

© Christine Sturz<br />

45


Global<br />

46<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

© Uli Benz (2)<br />

Großer Erfolg der<br />

International Week 2012<br />

Rund 50 Vertreter wichtiger Partneruniversitäten<br />

empfing das International Office der <strong>TUM</strong> zur International<br />

Week im November 2012. Die Gäste kamen<br />

aus dem inner- und außereuropäischen Ausland<br />

wie etwa der Aalto University in Finnland, dem<br />

Indian Institute of Technology Madras oder der<br />

Universidad Nacional de Colombia in Südamerika.<br />

Das interdisziplinäre Programm gewährte den Besuchern<br />

Einblicke in zentrale Bereiche der <strong>TUM</strong>. So erkundeten<br />

die ausländischen Gäste je nach Partnerschaftsverträgen<br />

die Fakultäten an den drei Hauptstandorten<br />

der <strong>TUM</strong>. Neben Campusführungen erhielten sie dort<br />

Gelegenheit für individuelle Gespräche mit Auslandsbeauftragten<br />

und Professoren.<br />

In Workshops zu Arbeitsthemen des International Office<br />

wie etwa der »Evaluierung des Erfolgs von Austauschprogrammen«<br />

diskutierten alle über die »best practice«-<br />

Methoden der verschiedenen Partneruniversitäten. Daneben<br />

stellten sich das Studenten Service Zentrum, das<br />

Sprachenzentrum, die <strong>TUM</strong> Graduate School sowie<br />

<strong>TUM</strong> ForTe vor. Dabei gab es vielseitige Informationen<br />

aus erster Hand über die jeweiligen Einrichtungen der<br />

ausländischen Gastuniversitäten. Die gut besuchte Studenten-Messe<br />

»Studieren im Ausland«, bei der sich<br />

<strong>TUM</strong>-Studenten direkt bei den Partneruniversitäten<br />

über die Möglichkeiten eines Auslandssemesters informieren<br />

konnten, rundete die International Week 2012<br />

ab. Ein Highlight aus den Feedback-Bögen: 98 Prozent<br />

der teilnehmenden Partneruniversitäten würden nach<br />

dieser Woche die <strong>TUM</strong> uneingeschränkt für ein Austauschsemester<br />

empfehlen.<br />

www.international.tum.de<br />

Studieren in Hongkong?<br />

Viele holten<br />

sich auf der Studenten-Messe<br />

der International<br />

Week einen<br />

Vorgeschmack auf<br />

ein Auslandssemester.<strong>TUM</strong>-Vizepräsidentin<br />

Prof. Liqiu<br />

Meng (M.) unterstützt<br />

das.<br />

Angelika Weindel<br />

Wiebke von Wangenheim<br />

Angela Jaramillo und Alejandra Gonzalez, Universidad<br />

Nacional de Colombia, zur International Week:<br />

»We gained very good insight into the <strong>TUM</strong> faculties,<br />

services and campus life. This will help us in<br />

our daily work consulting our outgoing exchange<br />

students. Thank you!«


Auf dem Siegerfoto »8.00 hr« fing Marco Witzmann die Morgenstimmung auf dem Campus des Indian Institute of Technology Bombay ein.<br />

Fotowettbewerb<br />

»Campus Life Abroad«<br />

Der Fotowettbewerb 2012 des International Office<br />

(IO) der <strong>TUM</strong> zum Thema »Campus Life Abroad«<br />

ist entschieden. Der Maschinenbaustudent Marco<br />

Witzmann errang mit seinem Motiv aus Indien den<br />

ersten Platz. Die besten Bilder wurden im IO-Jahreskalender<br />

2013 veröffentlicht.<br />

Alle Studierenden, die in den letzten Jahren über ein<br />

Austauschprogramm der <strong>TUM</strong> im Ausland waren, waren<br />

aufgefordert, sich mit ihren Impressionen zu beteiligen.<br />

Aus allen Einsendungen wählte eine Jury 24 Fotos für<br />

die anschließende Online-Abstimmung aus. So konnten<br />

Studierende und Mitarbeiter der <strong>TUM</strong> darüber entschei-<br />

den, welche Fotos den IO-Jahreskalender 2013 zieren –<br />

und die Gewinner der drei Hauptpreise bestimmen.<br />

Die Auswahl der Bilder zeigt eine Vielfalt von Eindrücken,<br />

sei es auf dem täglichen Weg zur Uni, dem Hochschul-Football<br />

oder dem Barbecue mit Kommilitonen<br />

am Strand.<br />

www.international.tum.de<br />

■<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Global<br />

© Marco Witzmann<br />

47


Campus<br />

48<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Bier aus dem Reagenzglas<br />

Bier und Labor – das war die perfekte Kombination<br />

für eine Gruppe von Studierenden der <strong>TUM</strong>, die am<br />

internationalen Biotechnologie-Wettbewerb iGEM<br />

teilnahmen. Das Team wollte Hefe so verändern,<br />

dass sie schon beim Brauen bestimmte Inhaltsstoffe<br />

produziert – zum Beispiel Koffein, damit das<br />

Bier nicht müde, sondern wach macht. Und die<br />

Nachwuchswissenschaftler waren erfolgreich: Im<br />

Sommer 2012 reisten sie zur Preisverleihung nach<br />

Boston.<br />

Hefe hilft nicht nur beim Brauen und Backen – der einzellige<br />

Pilz ist auch im Labor beliebt: Biotechnologen<br />

schleusen DNA-Bausteine für bestimmte Proteine in die<br />

Hefezellen ein. Wenn sich die Fremd-DNA erfolgreich im<br />

Erbmaterial der Hefe verankert, baut der Einzeller das<br />

gewünschte Endprodukt, etwa Insulin oder Vitamine.<br />

Im klassischen Dirndl am MIT in Boston: Katrin Fischer erklärt einer Jurorin, wie das<br />

iGEM-Team der <strong>TUM</strong> das neue Bier gebraut hat.<br />

»In einem Seminar hat uns der Leiter Professor Skerra<br />

vom Lehrstuhl für Biologische Chemie vorgeschlagen,<br />

ein Projekt für den iGEM-Wettbewerb einzureichen«,<br />

berichtet Jara Obermann, die an der Fakultät Wissenschaftszentrum<br />

Weihenstephan Molekulare Biotechnologie<br />

studiert. Ziel der iGEM-Teams aus der ganzen Welt<br />

ist es, einen Organismus gentechnisch so zu verändern,<br />

dass er bestimmte Stoffe produziert.<br />

iGEM-Wettbewerb<br />

iGEM steht für »international Genetically Engineered<br />

Machine competition«. Der internationale Wettbewerb<br />

für Synthetische Biologie wird seit 2003 vom<br />

MIT in Boston, USA, veranstaltet. Die Teilnehmer<br />

nutzen bekannte oder neu entworfene genetische<br />

Bausteine (»BioBricks«), um modular biologische<br />

Systeme aufzubauen, in der Regel in Mikroorganismen.<br />

2012 nahmen 191 Studenten-Teams aus der<br />

ganzen Welt teil.<br />

»Wir kamen schnell auf die Idee, mit modifizierter Hefe<br />

›neues‹ Bier zu brauen.« Die jungen Forscherinnen und<br />

Forscher stellten DNA-Bausteine für Substanzen her,<br />

die ursprünglich aus Pflanzen stammen: für Koffein,<br />

den Süßstoff Thaumatin und Xanthohumol, eine Substanz,<br />

die vor Krebs schützt. Für Zitronengeschmack<br />

verwendeten sie einen bereits vorhandenen »BioBrick«.<br />

Diese DNA-Schnipsel pflanzten sie in das Erbmaterial<br />

der Hefe ein.<br />

Mit »<strong>TUM</strong>Brew« ins Finale<br />

Die Mischung aus traditioneller Braukunst und gentechnischen<br />

Methoden hat sich für das 19-köpfige Team,<br />

darunter auch Mathematik- und BWL-Studenten, gelohnt:<br />

Mit »<strong>TUM</strong> Brew« schafften sie es in die iGEM-<br />

Endrunde. »Die gesamte Gruppe wurde ans MIT in Boston<br />

eingeladen, um die Versuche vorzustellen«, berich-<br />

Bier = Reinheitsgebot + Hefe<br />

Wasser, Hopfen, Malz – mehr braucht es nicht, um<br />

ein Bier zu brauen. So will es auch das deutsche<br />

Reinheitsgebot. Ohne Hefe würde dem Bier allerdings<br />

das gewisse Etwas fehlen – Alkohol: Hefe<br />

bringt den Getreidesud zum Gären und wandelt<br />

Malzzucker in Alkohol um; dabei werden Kohlendioxid<br />

und Wärme freigesetzt. Nach dem Gärprozess<br />

filtern die Brauer die Hefe aus dem Bier heraus.


tet Obermann. Schließlich landeten die innovativen<br />

Brauer unter den ersten 16. »Bei über 190 Teilnehmer-<br />

Teams ist das eine Platzierung, mit der wir sehr zufrieden<br />

sind.«<br />

Und wie schmeckt das neue Bier? »Gut!«, sagt Obermann.<br />

»Am besten haben die Versuche mit Süßstoff und<br />

Limonen geklappt – Koffein konnten wir noch nicht<br />

Literatursuche per Videoauskunft<br />

Vielleicht hat der eine oder andere in den letzten<br />

Wochen schon einmal die neuen Infosäulen in den<br />

Teilbibliotheken Stammgelände, Chemie und Weihenstephan<br />

angeschaut: rund, blau-weiß und auf<br />

der Außenseite gespickt mit Begriffen aus der<br />

Informationswelt. Wer sich traut, die Säule zu<br />

betreten, findet dort eine neue, in Bayern einzigartige<br />

Dienstleistung vor: die Videoauskunft.<br />

Per Videotelefonie kann man aus der Säule mit dem<br />

Infoteam der Bibliothek sprechen – genauso, wie viele<br />

es von Skype kennen. Der große Vorteil der Videoauskunft:<br />

Der Bibliothekar kann seinen eigenen Bildschirm<br />

auf den Bildschirm in der Infosäule projizieren und so<br />

Suchstrategien »live« zeigen. Das erleichtert das Auskunftsgespräch<br />

sehr – anstatt am Telefon oder per Chat<br />

zu beschreiben, in welcher Ecke des Bildschirms geklickt<br />

werden muss, schauen Bibliothekar und Kunde<br />

bei der Videotelefonie sozusagen auf einen gemeinsamen<br />

Bildschirm.<br />

Anlass für die Neuerung war, dass die Unibibliothek<br />

ihre Auskunftsservices an den stark frequentierten Bereichen<br />

aller vier Standorte anbieten möchte. Bisher gab<br />

es nur in der Teilbibliothek im Stammgelände eine Infotheke,<br />

und Tests haben gezeigt, dass solche Theken in<br />

kleineren Teilbibliotheken nicht ausreichend genutzt<br />

werden. Als Lösung bot sich die virtuelle, standortunabhängige<br />

Auskunft an. Nun kann jeder über Headset,<br />

E-Mail, SMS, Chat, Telefon und Videoauskunft die Mitglieder<br />

des Infoteams kontaktieren – Bibliothekare, die<br />

an den verschiedenen Standorten arbeiten.<br />

Das komplettierte Auskunftsportfolio ebnet nicht nur<br />

den Weg zur standortunabhängigen Auskunft, sondern<br />

schafft es, die persönliche Betreuung der Kunden und<br />

die hohe Auskunftsqualität in einer virtuellen Gegenwart<br />

komplett im Bier nachweisen.« Die Biosynthese von<br />

Koffein in Hefe ist nämlich etwas komplizierter: Gleich<br />

drei zusätzliche Gene müssen in die Hefe integriert werden.<br />

Bis man sich in der Kneipe ein kühles »<strong>TUM</strong>Brew«<br />

zapfen lassen kann, wird es <strong>als</strong>o wohl noch eine Weile<br />

dauern.<br />

Barbara Wankerl<br />

beizubehalten. Die nächste Infosäule soll voraussichtlich<br />

2013 nach Abschluss der Sanierungsarbeiten in der<br />

neu gestalteten Teilbibliothek Physik in Betrieb gehen.<br />

Je nach Bedarf werden die blau-weißen Säulen sukzessive<br />

in weiteren Teilbibliotheken Einzug halten.<br />

Caroline Leiß, Kathrin Daum<br />

Literaturrecherche in der Säule – schnell und effizient.<br />

© <strong>TUM</strong> Universitätsbibliothek<br />

Campus<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

49


Campus<br />

Um die Wahl des<br />

passenden Masterprogramms<br />

zu<br />

erleichtern, hatte<br />

die Abteilung Studienberatung<br />

und<br />

Schulprogramme<br />

im Studenten<br />

Service Zentrum<br />

gemeinsam mit den<br />

beteiligten Fakultäten<br />

die Info-Messe<br />

organisiert.<br />

50<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

© Andreas Heddergott<br />

Welcher Master soll es sein?<br />

Gut besucht war die Master<strong>TUM</strong>-Infomesse Ende<br />

2012 in der Immatrikulationshalle der <strong>TUM</strong>, Motto:<br />

»Passgenau – Finde den richtigen Master für Dich«.<br />

Informationen über mehr <strong>als</strong> 60 Masterprogramme –<br />

von A wie Architektur bis W wie Wissenschafts- und<br />

Technikphilosophie – fanden die teilweise aus dem Ausland<br />

angereisten Besucherinnen und Besucher. Als besonderes<br />

Angebot und in dieser Form einmalig in der<br />

deutschen Hochschullandschaft konnten sie sich am<br />

Stand der Zentralen Studienberatung alle Master-Kombinationsmöglichkeiten<br />

an der <strong>TUM</strong> mit dem eigenen<br />

Bachelorabschluss zeigen lassen. Vielen Studierenden<br />

ist nicht bewusst, dass neben den in der eigenen Fakultät<br />

angebotenen Masterprogrammen viele weitere Master<br />

der <strong>TUM</strong> für den jeweiligen ersten Studienabschluss<br />

in Frage kommen.<br />

Neben den Informationsständen der Fakultäten und<br />

zahlreicher zentraler Einrichtungen wie International Office<br />

oder Carl-von–Linde-Akademie gab es <strong>als</strong> weiteres<br />

Angebot eine Podiumsdiskussion des <strong>TUM</strong> Career-Service<br />

zu der Frage »Job oder Master – nach dem Bachelor<br />

zunächst in die Wirtschaft oder sofort ins Masterstudium?«.<br />

Darüber debattierten Unternehmens- und Verbandsvertreter<br />

sowie Alumni der <strong>TUM</strong>. Zum Thema<br />

»Studienfinanzierung und Stipendien« stellten Stipendiaten<br />

ihr jeweiliges Förderprogramm vor, etwa das<br />

Deutschlandstipdendium oder das DAAD-Programm<br />

zur Steigerung der Mobilität von deutschen Studierenden<br />

– PROMOS, und standen Rede und Antwort zu<br />

Bewerbungsverfahren und anderen Fragen.<br />

Marlena Szumigaj, Mirjam Uchronski<br />

So funktioniert’s: Johannes Singhammer (r.) mit<br />

Prof. Thomas Bock<br />

Technik fürs Alter<br />

Auf einem Scooter saß Johannes Singhammer, stellvertretender<br />

Fraktionsvorsitzender von CDU/CSU, <strong>als</strong> er<br />

im November 2012 das Baurobotiklabor der <strong>TUM</strong><br />

besuchte. Prof. Thomas Bock vom Lehrstuhl für Baurealisierung<br />

und Baurobotik erklärte die Mobilitätsketten<br />

für die alternde Gesellschaft. Außerdem stellte der<br />

<strong>TUM</strong>-Wissenschaftler verschiedene Forschungsprojekte<br />

zum demografischen Wandel, zu sozio-technischen<br />

Systemen und dem Ambient Assisted Living, <strong>als</strong>o dem<br />

selbstbestimmten Leben durch innovative Technik, vor.<br />

Diese Forschungsprojekte werden im HAT-lab (Human<br />

Ambient Technology Laboratory), einer gemeinsamen<br />

Einrichtung mit dem Humanwissenschaftlichen Zentrum<br />

der LMU am Munich Center for Technology and<br />

Society, gebündelt.<br />

■<br />

© Uli Benz


Für Sie notiert<br />

Munich Welcome<br />

Das »Munich Academic Career & Recruiting Office« von<br />

<strong>TUM</strong> und Max-Planck-Gesellschaft wird künftig neu gewonnenen<br />

Wissenschaftlern das Einleben in München<br />

erleichtern. Die Kooperation ist Teil des von der <strong>TUM</strong> initiierten<br />

Netzwerks »Munich Welcome!«: Wissenschaftsinstitutionen<br />

und Unternehmen der Region wollen bei<br />

Dienstleistungen rund um den Job zusammenarbeiten<br />

und so im weltweiten Wettbewerb um Spitzenkräfte<br />

noch attraktiver werden. Das »Munich Academic Career<br />

& Recruiting Office« baut auf der erfolgreichen Arbeit<br />

des »Munich Dual Career Office« der <strong>TUM</strong> auf. Ziel ist,<br />

dass sich weitere Partner anschließen. Um gemeinsam<br />

Spitzenkräfte für die Region München zu gewinnen, will<br />

»Munich Welcome!« mit weiteren Wissenschaftseinrichtungen<br />

und bedeutenden Unternehmen zusammenarbeiten.<br />

Denn bei der Gewinnung renommierter Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler aus aller Welt geht<br />

es oft nicht mehr nur um die Ausstattung der Labors. Ob<br />

der Arbeitgeber bei Problemen mit Kinderbetreuung,<br />

Sprachkurs, Job für den Partner oder Krankenversicherung<br />

hilft, kann über Zu- und Absage entscheiden.<br />

Nachhaltigkeit lernen –<br />

<strong>TUM</strong>-Arbeitsgruppe macht es vor<br />

Ein Lehrangebot über »Nachhaltige Ernährung/Ernährungsökologie<br />

und Welternährung«<br />

gibt es an der <strong>TUM</strong> bereits<br />

seit 1998. Seit fünf Jahren existiert am<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des<br />

Landbaues die »Arbeitsgruppe Nachhaltige<br />

Ernährung«. Unter der Leitung<br />

von Dr. Karl von Koerber beschäftigt<br />

sich die Arbeitsgruppe mit der Integration<br />

der ökologischen, sozialen, ökonomischen,<br />

gesundheitlichen und kulturellen<br />

Dimensionen der Ernährung. Ziel<br />

ist es, vor dem Hintergrund des Leitbilds<br />

Nachhaltigkeit zur Analyse der Ursachen<br />

globaler Probleme beizutragen, die mit der Ernährung<br />

zusammenhängen. Hierzu gehören unter anderem<br />

Klimawandel, Welthunger, Flächenübernutzung,<br />

Wassermangel, Bodenerosion und Biodiversitätsverlust.<br />

Ferner sollen Handlungsspielräume zu deren Abwendung<br />

aufgezeigt und weitervermittelt werden. Die Aktivitäten<br />

erstrecken sich auf Forschung zur Bewertung<br />

von Nachhaltigkeit von Lebensmitteln, Lehre für Studie-<br />

rende des Ernährungs- und Agrarbereichs (einschließlich<br />

Berufliche Bildung) sowie Wissenstransfer an Multiplikatoren<br />

in Bildung, Wirtschaft, Politik und Medien. Es<br />

laufen diverse Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten.<br />

Anlässlich des aktuellen Jahresthemas »Ernährung«<br />

wurde die Arbeitsgruppe kürzlich <strong>als</strong> offizielles Projekt<br />

der UN-Weltdekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung«<br />

ausgezeichnet (s. S. 64). Die Finanzierung erfolgte<br />

bisher über Drittmittel, inzwischen gibt es befristete Teilzeitstellen<br />

der <strong>TUM</strong> – die Einrichtung von Dauerstellen<br />

steht noch aus.<br />

www.ne.wzw.tum.de<br />

Arzt sein. Mensch sein.<br />

»Medizin und Menschlichkeit« ist eine Initiative, die<br />

2008 in München von Medizinstudierenden und jungen<br />

Ärzten gegründet wurde und seither stetig wächst. Sie<br />

möchte dazu beitragen, die Schulmedizin um wichtige<br />

zwischenmenschliche Aspekte zu ergänzen: Mitgefühl,<br />

Empathie und Authentizität kultivieren – sowohl in der<br />

Beziehung mit den Patienten <strong>als</strong> auch miteinander im<br />

Team; und nicht zuletzt in der Beziehung mit sich selbst.<br />

Für die Mitglieder gehört auf dem Weg zum Arztsein<br />

auch, das eigene Arztbild zu reflektieren und persönliche<br />

Visionen für die Arbeit <strong>als</strong> Mediziner und Medizinerin<br />

zu entwickeln. Mit Treffen, Akademien, Seminaren<br />

und Workshops bringt die unabhängige und unpolitische<br />

Initiative innovative Ansätze in die medizinische<br />

Ausbildung und inspiriert Menschen, sich aktiv für einen<br />

positiven Wandel in der Medizin einzusetzen. Treffen<br />

gibt es an jedem 1. Mittwoch im Monat um 19 Uhr im<br />

Tushita Teehaus, Klenzestraße 53, und an jedem 3. Mittwoch<br />

um 18 Uhr in den Räumen der KHG <strong>TUM</strong>, Karlstraße<br />

32. Jeder ist willkommen – ob <strong>TUM</strong> oder LMU, ob<br />

Mediziner oder nicht. Das Herzstück der Arbeit, die<br />

»Akademie«, findet 2013 vom 25. bis 30. März im Kloster<br />

Benediktbeuern statt: Eine Woche lang geht es gemeinsam<br />

mit hervorragenden Dozenten um zentrale<br />

Themen des Mensch- und Arztseins.<br />

www.medizinundmenschlichkeit.de<br />

■<br />

Campus<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

51


Campus Neu auf dem Büchermarkt<br />

52<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Elektromobilität<br />

Das wachsende Bedürfnis nach Mobilität<br />

lässt sich auf Dauer nur durch elektrische<br />

Klein- und Lieferfahrzeuge für Kurzstrecken<br />

befriedigen. Mobilitätsanbieter und<br />

Kunden müssen dabei gut vernetzt sein.<br />

Da die Ölreserven der Erde endlich sind<br />

und der Ölpreis in Zukunft steigen dürfte,<br />

soll Strom <strong>als</strong> alternativer Kraftstoff eine<br />

Lösung des Problems liefern. Prof. Markus<br />

Lienkamp skizziert aus der Sicht eines Insiders,<br />

weshalb ein Wandel unabdingbar<br />

ist, und beschreibt die notwendigen<br />

Schritte. Er stellt sämtliche alternativen<br />

Antriebs- und Mobilitätskonzepte vor,<br />

auch hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit, und gibt Empfehlungen<br />

ab, wie eine Mobilität der Zukunft aussehen<br />

könnte.<br />

Markus Lienkamp ist promovierter Materialwissenschaftler<br />

und leitet sowohl den Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik<br />

der <strong>TUM</strong> <strong>als</strong> auch das Wissenschaftszentrum<br />

Elektromobilität. Zudem engagiert er sich in der Munich<br />

School of Engineering und ist wissenschaftlicher Berater<br />

des <strong>TUM</strong>-CREATE-Forschungsprojekts »Electromobility<br />

in Megacities«, das in Singapur gemeinsam von<br />

der <strong>TUM</strong> und der Nanyang Technological University betrieben<br />

wird.<br />

Markus Lienkamp:<br />

Elektromobilität – Hype oder Revolution?<br />

Aus der Reihe VDI-Buch, Springer Vieweg, 78 Seiten,<br />

29,95 Euro<br />

ISBN 978-3-642-28548-6<br />

Arbeiten am Naumburger Dom<br />

In der <strong>Ausgabe</strong> 3/12 berichtete <strong>TUM</strong>campus über Forschungsarbeiten<br />

am Westchor des Naumburger Doms,<br />

an denen zwei Doktoranden der <strong>TUM</strong> beteiligt sind. Zu<br />

diesen Arbeiten erschienen im Oktober 2012 zwei Tagungsbände,<br />

herausgegeben im Auftrag der Vereinigten<br />

Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts<br />

Zeitz. Der Band »Der Naumburger Meister.<br />

Bildhauer und Architekt im Europa der Kathedralen. Ergänzungsband<br />

zum Ausstellungskatalog der Landesausstellung<br />

Sachsen-Anhalt 2011« nähert sich aus ver-<br />

schiedenen Perspektiven<br />

den Fragen um<br />

die Kunstwerke des<br />

Naumburger Meisters<br />

und seiner Werkstatt.<br />

Neue Erkenntnisse<br />

zur Baugestalt des<br />

Westchors, zu Kleidung<br />

und Ausdrucksformen<br />

der Stifterfiguren<br />

sowie zu Glas,<br />

Buch und Wandmalerei<br />

werden in die europaweiten<br />

Bezüge<br />

mittelalterlicher Bildkünste<br />

gesetzt.<br />

Hartmut Krohm und Holger Kunde (Hrsg.):<br />

Der Naumburger Meister. Bildhauer und Architekt im<br />

Europa der Kathedralen.<br />

Michael Imhof Verlag Petersberg, ca. 600 Seiten,<br />

ca. 555 Abbildungen,<br />

69 Euro,<br />

ISBN 978-3-86568-742-5;<br />

erhältlich im Online-Shop der Vereinigten Domstifter:<br />

http://shop.vereinigtedomstifter.de/neuerscheinungen<br />

Der Band »Polychrome Steinskulptur des 13. Jahrhunderts.<br />

Beiträge zur Tagung des Naumburg Kollegs vom<br />

13. bis 15. Oktober 2011 in Naumburg/Saale«, stellt<br />

Untersuchungen zur Farbigkeit von Steinskulpturen im<br />

deutschsprachigen Raum vor und zeigt gemeinsam mit<br />

wichtigen Belegen aus Österreich, Kroatien, Frankreich<br />

und Spanien den aktuellen Stand der Forschung auf.<br />

Thomas Danzl,<br />

Christoph Herm,<br />

Annemarie Huhn<br />

(Hrsg.): Polychrome<br />

Steinskulptur des<br />

13. Jahrhunderts.<br />

Verlag Gunter Oettel<br />

Görlitz und Zittau,<br />

254 Seiten, ca. 350<br />

überwiegend farbige<br />

Abbildungen,<br />

60 Euro, ISBN 978-3-<br />

938583-73-9


Dr. Holunder<br />

Als Rapper der Hip-Hop-Band »Blumentopf« bekannt ist<br />

Holunder, alias Bernhard Wunderlich. Weniger bekannt<br />

ist Holunders Hauptbeschäftigung: <strong>TUM</strong>-Physiker.<br />

Anfang 2013 promovierte er am Lehrstuhl für Zellbiophysik.<br />

In seiner Doktorarbeit hat er untersucht, wie sich<br />

Lösungen von Polymeren in Mikrokanälen bewegen,<br />

und damit eine Grundlage dafür geliefert, das Verhalten<br />

alltäglicher Flüssigkeiten vorauszuberechnen und zu<br />

vermessen – ob Haarshampoo, Ketchup oder Blut.<br />

Wunderlich analysierte, wie die einzelnen Moleküle sich<br />

verhalten, und entwickelte daraus eine Theorie zur Bewegung<br />

der Moleküle in der Lösung. Auf ihr basiert ein<br />

patentiertes Verfahren, mit dem sich die Fließeigenschaften<br />

kompliziert zusammengesetzter Flüssigkeiten<br />

bestimmen lassen.<br />

■<br />

Rundum gelungen: <strong>TUM</strong>-Adventsmatinee<br />

Wie schon in den vergangenen Jahren, gehörte auch<br />

2012 die Adventsmatinee zu den Höhepunkten im<br />

Hochschulleben der <strong>TUM</strong>. In der voll besetzten Philharmonie<br />

im Gasteig boten das Symphonische Ensemble<br />

München, der Chor vox nova, die Sopranistinnen Nikola<br />

Hillebrand und Ute Ziemer, der Tenor Thomas Cooley,<br />

an der Orgel <strong>TUM</strong>-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann<br />

und Dirigent Felix Mayer Stücke von Georg Fried-<br />

© Andres Heddergott<br />

© Uli Benz<br />

Campus<br />

Bei der Promotionsfeier legte Holunder alias Dr. Bernhard Wunderlich (l.) gemeinsam<br />

mit seinem Doktorvater, Prof. Andreas Bausch, einen spontanen Rap aufs Parkett.<br />

rich Händel und Felix Mendelssohn dar. Das Publikum,<br />

darunter Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

– Minister Dr. Wolfgang Heubisch hielt ein Grußwort<br />

– zeigte sich nicht nur beim Beifall spendabel: Um<br />

rund 90 000 Euro war das Vermögen der <strong>TUM</strong> Universitätsstiftung<br />

nach dem Konzert gewachsen. Ziel der<br />

Stiftung ist es, die unternehmerische Handlungsfähigkeit<br />

der <strong>TUM</strong> zu stärken. ■<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

53


Menschen<br />

54<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Renzo Akkerman<br />

Zum 1. November 2012 wurde Prof. Renzo<br />

Akkerman, Associate Professor an der TU von<br />

Dänemark, zum Professor für das Fachgebiet<br />

Operations Management und Technologie der<br />

<strong>TUM</strong> berufen.<br />

Renzo Akkerman studierte an der Universität<br />

Groningen, Niederlande, wo er einen Master<br />

in Ökonometrie und Operations Research erwarb.<br />

Anschließend promovierte er dort im<br />

Bereich Operations Management, wobei er<br />

teilweise mit verschiedenen Lebensmittelher-<br />

Florian Eyer<br />

Zum 1. Oktober 2012 wurde PD Dr. Florian<br />

Eyer, Klinischer Toxikologe, Facharzt für Innere<br />

Medizin und spezielle internistische Intensivmedizin,<br />

zum Professor für Klinische Toxikologie<br />

der <strong>TUM</strong> berufen (Nachfolge Prof.<br />

Thomas Zilker).<br />

Florian Eyer studierte Medizin an der LMU, wo<br />

er 2000 promovierte. Anschließend war er zunächst<br />

in der Gastroenterologie der II. Medizinischen<br />

Klinik der <strong>TUM</strong> und seit 2001 in der<br />

Abteilung für Klinische Toxikologie tätig. 2010<br />

wurde er dort habilitiert. Florian Eyer beschäf-<br />

Björn Garbrecht<br />

Zum 1. Oktober 2012 wurde Björn Garbrecht,<br />

Juniorprofessor an der RWTH Aachen, zum<br />

Professor für das neu geschaffene Fachgebiet<br />

Theoretische Physik des frühen Universums<br />

der <strong>TUM</strong> berufen.<br />

Björn Garbrecht studierte Physik in Heidelberg<br />

und an der University of Massachusetts,<br />

Amherst. Nach der Promotion in Heidelberg<br />

2005 folgten Aufenthalte <strong>als</strong> Postdoc in Manchester<br />

und Madison, Wisconsin. Von 2009<br />

bis 2012 leitete er eine Juniorforschungsgruppe<br />

an der RWTH Aachen. Seine Arbeits-<br />

Neu berufen<br />

stellern zusammenarbeitete. Seine wissenschaftliche<br />

Laufbahn setzte er – zunächst <strong>als</strong><br />

Postdoc, dann <strong>als</strong> Associate Professor – an<br />

der TU Dänemark fort. In der Forschung befasst<br />

sich Renzo Akkerman mit Operations<br />

Management. Besonderes Interesse widmet<br />

er der praxisorientierten Forschung im Zusammenhang<br />

mit Design und Betrieb von<br />

Systemen zur Erzeugung von Lebensmitteln.<br />

Seine Forschung ist interdisziplinär ausgerichtet,<br />

wobei er sein Fachgebiet vor allem mit anderen<br />

technischen Fachrichtungen verbindet.<br />

www.scm.wi.tum.de/index.php?id=85<br />

tigt sich klinisch und wissenschaftlich mit der<br />

Akuttoxikologie und daneben vor allem mit<br />

Fragen zur primären und sekundären Giftelimination<br />

sowie dem Transfer von Toxinen im<br />

Darm. In Verbundforschungsprojekten mit dem<br />

Lehrstuhl für Biologische Chemie der <strong>TUM</strong> beschäftigt<br />

er sich unter anderem mit Lipocalinen<br />

mit spezifischer Bindungsdomäne für Toxine<br />

und möchte hier Ergebnisse aus der Grundlagenforschung<br />

möglichst frühzeitig in die direkte<br />

Krankenversorgung einfließen lassen.<br />

www.toxinfo.org<br />

gruppe untersucht teilchenphysikalische<br />

Prozesse im schnell expandierenden frühen<br />

Universum, insbesondere durch die zeitliche<br />

Veränderung von Temperatur und Krümmung<br />

der Raumzeit hervorgerufene klassische und<br />

quantenphysikalische Effekte. Eine wichtige<br />

Anwendung ist die Entstehung der Materie-<br />

Antimaterie-Asymmetrie, für die eine Abweichung<br />

vom thermischen Gleichgewicht notwendige<br />

Voraussetzung ist. Von besonderem<br />

Interesse ist hierbei, einen Zusammenhang zu<br />

experimentellen Tests der Ladungsparitätsverletzung<br />

herzustellen.<br />

www.t70.ph.tum.de


Uta Graff<br />

Zum 1.Oktober 2012 wurde Prof. Uta Graff,<br />

Professorin für Entwerfen und Gestalten an<br />

der Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

Würzburg, auf den Lehrstuhl für Architektonisches<br />

Gestalten der <strong>TUM</strong> berufen.<br />

Uta Graff studierte Architektur an der TU<br />

Braunschweig und der ETH Zürich. Nach dem<br />

Diplom arbeitete sie <strong>als</strong> Architektin bei Peter<br />

Zumthor in der Schweiz und bei von Gerkan<br />

Marg und Partner Architekten in Berlin. Neben<br />

der freiberuflichen Tätigkeit war sie <strong>als</strong> wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin im Studiengang<br />

Jörg Königstorfer<br />

Zum 1. November 2012 wurde Prof. Jörg Königstorfer,<br />

DAAD-Stipendiat am Smeal College<br />

of Business an der Pennsylvania State University,<br />

USA, auf den neu geschaffenen Lehrstuhl<br />

für Sport- und Gesundheitsmanagement<br />

der <strong>TUM</strong> berufen.<br />

Jörg Königstorfer studierte Sportökonomie an<br />

der Universität Bayreuth und der University of<br />

California in Davis, USA. 2008 promovierte er<br />

an der Universität des Saarlandes und war anschließend<br />

<strong>als</strong> Postdoc dort und am Smeal<br />

Michael Krautblatter<br />

Zum 1. Oktober 2012 wurde Dr. Michael<br />

Krautblatter, Wissenschaftler am Geographischen<br />

Institut der Universität Bonn, zum Professor<br />

für das Fachgebiet Monitoring, Analyse<br />

und Frühwarnung von Hangbewegungen der<br />

<strong>TUM</strong> berufen.<br />

Michael Krautblatter studierte Geographie und<br />

Geologie an den Universitäten Passau, Durham<br />

und Erlangen, forschte danach an den<br />

Universitäten Erlangen, Oxford und Bonn und<br />

promovierte 2009 in Bonn mit Auszeichnung<br />

über Permafrost in alpinen Felswänden. Im<br />

Architektur bei Prof. Alfred Grazioli und bei<br />

Prof. Adolf Krischanitz an der Universität der<br />

Künste (UdK) Berlin tätig. Vor ihrer Professur<br />

in Würzburg war sie Gastprofessorin im Chinesisch-Deutschen<br />

Masterstudiengang der<br />

China Academy of Art in Hangzhou und im<br />

Studiengang Sound Studies der UdK.<br />

Im Zentrum der Lehre und Forschung von Uta<br />

Graff stehen die konzeptionelle und experimentelle<br />

Gestaltungspraxis und der individuelle<br />

Gestaltungsprozess sowohl fachbezogen<br />

<strong>als</strong> auch interdisziplinär.<br />

www.archg.ar.tum.de<br />

College of Business an der Pennsylvania State<br />

University tätig. Er ist Mitglied des Arbeitskreises<br />

Sportökonomie, der European Association<br />

for Sport Management, der European<br />

Marketing Academy und der US-amerikanischen<br />

Association for Consumer Research. In<br />

seiner Forschung geht es um Managemententscheidungen<br />

von Anbietern auf Sport- und<br />

Gesundheitsmärkten: Was veranlasst Menschen<br />

zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil<br />

mit der Nachfrage nach Sportprodukten<br />

und -dienstleistungen?<br />

www.mgt.sp.tum.de<br />

Rahmen von DFG- und internationalen Projekten<br />

baute er <strong>als</strong> Postdoc die prozessuale Permafrost-<br />

und Hangstabilitätsforschung aus,<br />

baute ein geophysikalisches und geomechanisches<br />

Gefrierlabor auf und beteiligte sich an<br />

mehreren internationalen Forschungsprojekten<br />

im alpinen und arktischen Permafrost.<br />

Seine Forschung verbindet geophysikalische,<br />

geomechanische und systemische Labor- und<br />

Feldforschung zur lang- und kurzfristigen Antizipierung<br />

von Hangstabilität und Naturgefahren<br />

in alpinen Geosystemen.<br />

www.landslides.geo.tum.de<br />

Menschen<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

55


Menschen<br />

56<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Christina Raasch<br />

Zum 1. Januar 2013 wurde Dr. habil. Christina<br />

Raasch, Visiting Researcher am Massachusetts<br />

Institute of Technology (MIT) in Cambridge,<br />

USA, zur Professorin für das Fachgebiet<br />

Technologiemanagement der <strong>TUM</strong> berufen.<br />

Christina Raasch studierte Wirtschaftswissenschaften<br />

an den Universitäten St. Gallen und<br />

Oxford und promovierte an der Universität<br />

Erlangen-Nürnberg zu Fragen des Managements<br />

geistigen Eigentums. Im Jahr 2007<br />

wechselte sie an das Institut für Technologie-<br />

Roland Rad<br />

Zum 1. November 2012 wurde PD. Dr. Roland<br />

Rad, Wissenschaftler am Wellcome<br />

Trust Sanger Institute in Cambridge, zum<br />

Professor für das Fachgebiet Translationale<br />

Gastroenterologische Onkologie der <strong>TUM</strong><br />

berufen.<br />

Roland Rad erhielt den Abschluss in Medizin<br />

2001 an der <strong>TUM</strong>. Er promovierte und habilitierte<br />

in der inneren Medizin. Von 2002 bis<br />

2006 war er <strong>als</strong> Arzt und Wissenschaftler am<br />

<strong>TUM</strong>-Klinikum rechts der Isar beschäftigt und<br />

wechselte dann <strong>als</strong> DFG-Stipendiat an das<br />

Daniel Razansky<br />

Zum 1. November 2012 wurde Prof. Daniel<br />

Razansky, Leiter des Labors für Optoakustik<br />

und Molekulare Bildgebungswissenschaften<br />

am HelmholtzZentrum München, zum Professor<br />

für das Fachgebiet Molecular Imaging<br />

Engineering der <strong>TUM</strong> berufen.<br />

Daniel Razansky schloss am Technion – Israel<br />

Institute of Technology (Technische Universität<br />

Israels) einen Masterstudiengang in der<br />

Elektrotechnik ab und promovierte im Fach<br />

biomedizinische Technik. Danach war er<br />

Post-doc an der Harvard University, und seit<br />

2007 arbeitet er am Institut für Biologische<br />

Neu berufen<br />

und Innovationsmanagement der TU Hamburg-Harburg,<br />

wo sie die Forschungsgruppe<br />

Open Source Innovation leitete und im vergangenen<br />

Jahr ihre Habilitation mit der Venia<br />

Legendi für Betriebswirtschaftslehre abschloss.<br />

Ihre Forschung untersucht Schnittstellen<br />

von Technologie- und Innovationsmanagement,<br />

Organisation und Ökonomie,<br />

insbesondere verteilte Forschungs- und Entwicklungsprozesse<br />

und das Zusammenwirken<br />

unterschiedlicher Akteure in Innovationsökosystemen.<br />

www.tim.wi.tum.de/index.php?id=275<br />

Sanger Insitut in Cambridge. Hier entwickelte<br />

er transposon-basierte genetische Screening-<br />

Technologien, die eine systematische Analyse<br />

molekularer Grundlagen der Krebsentwicklung<br />

ermöglichen. Neben der Anbindung in<br />

der 2. Medizinischen Klinik wird er eine Forschungsgruppe<br />

im Rahmen des Deutschen<br />

Konsortiums für Translationale Krebsforschung<br />

leiten. Sein wissenschaftlicher<br />

Schwerpunkt ist die Entwicklung genetischer<br />

Systeme in Tiermodellen für das Studium der<br />

Biologie, Diagnostik und Therapie gastrointestinaler<br />

Tumoren.<br />

und Medizinische Bildgebung des Helmholtz-<br />

Zentrums München.<br />

Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der<br />

Entwicklung neuartiger biomedizinischer Bildgebungswerkzeuge<br />

auf der Grundlage von<br />

Optoakustik, diffuser Optik, Ultraschall und<br />

multi-modalen Verfahren, um die Bildgebung<br />

mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung<br />

auf unterschiedlichen Skalen, vom Organ zur<br />

Zelle, zu ermöglichen. 2011 wurde Razansky<br />

vom Wirtschaftsmagazin Capital gekürt zur<br />

»jungen Elite: Top 40 deutsche Wissenschaftler<br />

unter 40 Jahren«.<br />

www.professoren.tum.de/en/razanskydaniel


Sabine Reuker<br />

Zum 1. Oktober 2012 wurde Prof. Sabine<br />

Reuker, Vertretungsprofessorin an der Universität<br />

Paderborn, zur Professorin für das Fachgebiet<br />

Sportdidaktik der <strong>TUM</strong> berufen.<br />

Sabine Reuker studierte Sportwissenschaft<br />

und Biologie für Gymnasium an der FU Berlin,<br />

schloss ihr Referendariat mit dem 2. Staatsexamen<br />

ab und arbeitete mehrere Jahre in<br />

Schulen. Ihre wissenschaftliche Laufbahn hat<br />

sie an der Universität Göttingen begonnen<br />

und an der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

fortgesetzt. Dort hat sie promoviert und einige<br />

Heribert Schunkert<br />

Zum 1. Oktober 2012 wurde Prof. Heribert<br />

Schunkert, Professor für Innere Medizin an<br />

der Universität zu Lübeck, auf den Lehrstuhl<br />

für Innere Medizin/Kardiologie der <strong>TUM</strong> berufen<br />

(Nachfolge Prof. Albert Schömig).<br />

Heribert Schunkert studierte und promovierte<br />

an der RWTH Aachen, wo er auch seine Ausbildung<br />

in der Inneren Medizin begann. Ein<br />

DFG-Forschungs- bzw. Heisenberg-Stipendium<br />

führten ihn nach Boston, USA, wo er zum<br />

Instructor in Medicine der Harvard Medical<br />

School berufen wurde. Nach der Habilitation an<br />

der Universität Regensburg wurde er dort auf<br />

Eric Sonnendrücker<br />

Zum 1. Oktober 2012 wurde Prof. Eric Sonnendrücker,<br />

Direktor am Max-Planck-Institut für<br />

Plasmaphysik in Garching, zum Professor für<br />

das Fachgebiet Mathematik der <strong>TUM</strong> berufen.<br />

Eric Sonnendrücker studierte und promovierte<br />

in der Mathematik an der École Normale<br />

Supérieure de Cachan in Frankreich. Nach<br />

seiner Postdoc-Zeit im Forschungszentrum<br />

Karlsruhe und im Lawrence Berkeley National<br />

Laboratory in Kalifornien forschte er beim<br />

CNRS in Nancy, Frankreich. 2000 wurde er<br />

Jahre <strong>als</strong> Postdoc gearbeitet, bevor sie nach<br />

Paderborn ging.<br />

Aktuell beschäftigt sie sich mit der Professionalisierung<br />

von Lehrkräften, insbesondere mit<br />

Fragen, wie Lehrkräfte Unterrichtsereignisse<br />

wahrnehmen, welche Wissensbereiche dabei<br />

eine Rolle spielen und schließlich, wie Wahrnehmung<br />

und unterrichtliches Handeln zusammenhängen.<br />

Mit diesen Themen befasst<br />

sie sich in Forschung und Lehre und leistet<br />

damit einen weiteren wichtigen Beitrag zur<br />

Qualitätsverbesserung der Lehrerbildung.<br />

www.sportdidaktik.ap.tum.de<br />

eine C3-Professur für Molekulare Kardiologie<br />

berufen. Von 2002 bis 2012 war er Ordinarius<br />

an der Universität zu Lübeck und Direktor der<br />

Medizinischen Klinik II am Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein, Campus Lübeck.<br />

Seine Forschung befasst sich mit molekulargenetischen<br />

Ursachen der koronaren Herzerkrankung.<br />

Er koordinierte mehrere Konsortien<br />

der EU bzw. im nationalen Genomforschungsnetz.<br />

Zudem leitete er den Standort Lübeck im<br />

Deutschen Zentrum für Herz- und Kreislaufforschung.<br />

www.deutsches-herzzentrummuenchen.de<br />

<strong>als</strong> Professor für angewandte Mathematik an<br />

der Universität Straßburg in Frankreich berufen.<br />

Dort leitete er eine Arbeitsgruppe, die<br />

sich mit der Entwicklung numerischer Verfahren<br />

für die Plasmaphysik beschäftigte, insbesondere<br />

für Anwendungen in der Fusionsforschung<br />

seit 2006. Zum 1. Januar wurde er<br />

nebenamtlich und zum 1. September 2012<br />

hauptamtlich zum wissenschaftlichen Mitglied<br />

und Direktor am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />

berufen.<br />

www-m16.ma.tum.de<br />

© Stefanie Graul<br />

Menschen<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

57


Menschen<br />

© Andreas Heddergott<br />

Prof. Klaus Mainzer, Direktor des Munich Center for Technology in Society,<br />

Prof. Jürgen Mittelstraß, <strong>als</strong> »<strong>TUM</strong> Distinguished Affiliated Professor«<br />

aufgenommen in die <strong>TUM</strong>-Familie, und <strong>TUM</strong>-Präsident Prof. Wolfgang A.<br />

Herrmann (v.l.)<br />

58<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

<strong>TUM</strong> Distinguished Affiliated Professorship<br />

Zwei neue Ehrenprofessoren<br />

Zum »<strong>TUM</strong> Distinguished Affiliated Professor« ernannt<br />

wurde Prof. Jürgen Mittelstraß, emeritierter Professor für<br />

Philosophie und Wissenschaftstheorie der Universität<br />

Konstanz und Direktor des Konstanzer Wissenschaftsforums.<br />

Jürgen Mittelstraß ist Träger einer Vielzahl von Ehrendoktorwürden,<br />

er bekleidet außerdem verschiedene<br />

wissenschaftliche Ämter und ist Mitglied mehrerer Akademien.<br />

Die Ernennungsurkunde zum <strong>TUM</strong> Distinguished<br />

Affiliated Professor erhielt der Philosoph mit folgendem<br />

Wortlaut: »The Technische Universität München honors<br />

his encyclopedical work on philosophy of science and his<br />

great engagement as trustee of the <strong>TUM</strong> Institute for Advanced<br />

Study (IAS) and member of the advisory board of<br />

the Munich Center for Technology in Society (MCTS).«<br />

Prof. Wolfgang Kröger, geschäftsführender Direktor des<br />

ETH Risk Centers, wurde ebenfalls in den Kreis der »<strong>TUM</strong><br />

© Uli Benz<br />

Auszeichnungen<br />

Festakt in Garching: Prof. Klaus Bengler, Dekan der Fakultät für Maschinenwesen<br />

der <strong>TUM</strong>, Prof. Wolfgang Kröger mit der Ernennungsurkunde<br />

zum »<strong>TUM</strong> Distinguished Affiliated Professor« und <strong>TUM</strong>-Präsident<br />

Prof. Wolfgang A. Herrmann (v.l.)<br />

Die <strong>TUM</strong> verleiht die Auszeichnung »<strong>TUM</strong> Distinguished Affiliated Professor«<br />

seit 2007 an international führende Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler, die nicht nur ihre eigene Disziplin maßgeblich geprägt<br />

haben, sondern ebenso andere Bereiche innerhalb der wissenschaftlichen<br />

Gemeinschaft inspirieren.<br />

Distinguished Affiliated Professors« aufgenommen. Die<br />

<strong>TUM</strong> zeichnet damit seine bahnbrechenden Arbeiten in<br />

der Riskoanalyse komplexer Industrie- und Infrastruktursysteme<br />

aus. Seine Beiträge zur Modellierung und Simulation<br />

solcher Systeme sind ebenso Pionierleistungen wie<br />

seine Forschung in der Sicherheitstechnik. Wolfgang Kröger<br />

ist <strong>als</strong> Mitglied im Advisory Board des Munich Center<br />

for Technology in Society (MCTS) bereits eng mit der<br />

<strong>TUM</strong> verbunden.<br />

Die »<strong>TUM</strong> Distinguished Affiliated Professors« sind Mitglieder<br />

der <strong>TUM</strong>, Honorary Fellows des <strong>TUM</strong> Institute for<br />

Advanced Study, und sie haben an der <strong>TUM</strong> das Promotionsrecht.<br />

Die Ernennung durch den Präsidenten erfolgt<br />

auf Lebenszeit nach vorausgehenden Beschlüssen des<br />

Erweiterten Hochschulpräsidiums und des Senats.<br />


Software hat einen ständig steigenden Anteil an der<br />

Wertschöpfung nahezu aller Hightech-Produkte. Prof.<br />

Manfred Broy vom Lehrstuhl für Software & Systems Engineering<br />

der <strong>TUM</strong> trägt maßgeblich dazu bei, Unternehmen,<br />

Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der<br />

Software-Entwicklung besser zu vernetzen. So ist er<br />

einer der wissenschaftlichen Leiter des Forschungs- und<br />

Transfer-Instituts für Software-intensive Systeme (fortiss),<br />

das insbesondere die bayerische Wirtschaft bei der<br />

Software-Entwicklung unterstützt. Er forscht auf dem<br />

Gebiet der Modellierung und Entwicklung komplexer<br />

softwareintensiver Systeme auf wissenschaftlicher<br />

Grundlage. Dieser Schwerpunkt wird flankiert durch den<br />

Einsatz wohldurchdachter Prozesse, präziser Anforderungsermittlung<br />

und -spezifikation, langlebiger flexibler<br />

Softwarearchitekturen und moderner Werkzeuge auf<br />

Basis mathematischer und logischer Methoden. Ziel ist<br />

Menschen<br />

Im Antiquarium der Residenz München verlieh Ministerpräsident Seehofer (M.r.) im November 2012 den Bayerischen Maximiliansorden an (v.l.)<br />

Manfred Broy, Doris Schmitt-Landsiedel und Wolfgang A. Herrmann.<br />

Höchste Ehre des Freistaats Bayern<br />

Maximiliansorden geht dreifach an die <strong>TUM</strong><br />

Zwei Professoren und eine Professorin der <strong>TUM</strong> erhielten den Bayerischen<br />

Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst. Ministerpräsident<br />

Horst Seehofer zeichnete Manfred Broy, Wolfgang A. Herrmann und<br />

Doris Schmitt-Landsiedel aus.<br />

die Weiterentwicklung der Methoden des Software & Systems Engineering<br />

mit Fokus auf Qualitätssicherung und langfristiger Systemevolution.<br />

<strong>TUM</strong>-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann gehört seit vielen Jahren zu den<br />

international meistzitierten deutschen Chemikern. Besonders bekannt wurde<br />

er bereits in jungen Jahren durch seine Forschungsarbeiten in der metallorganischen<br />

Katalyse, die teils auch industrielle Anwendungen gefunden<br />

haben. Seine Publikationen wurden bisher rund 34 000 mal zitiert. Mit der<br />

Einführung der N-Heterocyclencarbene <strong>als</strong> effiziente Steuerungsliganden<br />

begründete er 1994/95 eine neue Ära der sogenannten Homogenkatalyse.<br />

Als Präsident hat Herrmann mit zahlreichen Reformen die <strong>TUM</strong> modernisiert.<br />

Seine bildungspolitischen Initiativen prägen die deutsche Hochschullandschaft.<br />

2009 kürten ihn das Centrum für Hochschulentwicklung in<br />

Gütersloh und die Financial Times Deutschland zum »Hochschulmanager<br />

des Jahres«, 2011 wählte ihn der Deutsche Hochschulverband (DHV) zum<br />

»Präsident des Jahres«. Während seiner Amtszeit wurde die <strong>TUM</strong> zwei Mal<br />

(2006 und 2012) <strong>als</strong> Exzellenzuniversität ausgezeichnet. ➔<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

59


© Bayerische Staatskanzlei (2)<br />

Menschen<br />

60<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Die Miniaturisierung in der Elektronik vollzieht den<br />

Schritt von der Mikro- zur Nanoelektronik. Je kleiner die<br />

Strukturen, je höher die Anzahl der Transistoren auf<br />

einem Chip, desto höher die Rechenleistung, aber auch<br />

der Energieverbrauch. Jeder kennt den Effekt: Hochleistungsprozessoren<br />

werden im Betrieb heiß und müssen<br />

gekühlt werden. Prof. Doris Schmitt-Landsiedel vom<br />

Lehrstuhl für Technische Elektronik will die »Verlustleistung«<br />

eindämmen, bei zugleich hoher Ausbeute und<br />

Zuverlässigkeit. Dazu entwickelt sie neue Schaltungen<br />

und Architekturen, die jede Möglichkeit zur Leistungs-<br />

Bayerischer Verdienstorden<br />

Der Bayerische Verdienstorden wurde 1957 geschaffen und wird <strong>als</strong> »Zeichen<br />

ehrender und dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste<br />

um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk« verliehen. Mit den 74 im<br />

Oktober 2012 neu ausgezeichneten Männern und Frauen gibt es nach Angaben<br />

der Staatskanzlei nun 1846 lebende Träger des Ordens. Ihre Zahl ist<br />

laut Gesetz auf 2 000 Personen beschränkt.<br />

Auszeichnungen<br />

einsparung nutzen. Ein anderes Forschungsthema sind<br />

neue Bauelemente. Hier wird aktuell in lehrstuhleigenen<br />

Reinstraum- und Analytiklabors nichtflüchtige nanomagnetische<br />

Logik von der Bauelement- bis zur Systemebene<br />

erforscht.<br />

Der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und<br />

Kunst wurde 1980 geschaffen. Die Zahl der lebenden<br />

Ordensträger soll 100 nicht überschreiten. 21 der derzeit<br />

97 lebenden Träger des Maximiliansordens sind<br />

Mitglieder der <strong>TUM</strong>.<br />

■<br />

Vier Ordensträger und zwei Präsidenten (v.l.) Otto Majewski, Wolfgang A. Herrmann, Dieter Thalhammer, Albrecht zu Oettingen, Volker Kronseder und<br />

Horst Seehofer<br />

Mit dem weiß-blauen »Pour le Mérite« zeichnete der bayerische Ministerpräsident, Horst Seehofer, 74 Persönlichkeiten<br />

aus, darunter vier Mitglieder der <strong>TUM</strong>-Familie: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Volker Kronseder, Dr. Otto Majewski,<br />

Fürst Albrecht zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg und Dieter Thalhammer.<br />

Den begehrten Orden erhielt Volker Kronseder, Vorstandsvorsitzender<br />

der Krones AG, Neutraubling, und<br />

Ehrendoktor der Fakultät für Maschinenwesen der <strong>TUM</strong>.<br />

Die Krones AG ist Förderer der <strong>TUM</strong>, sie hat mit einem<br />

Anstifterdarlehen die <strong>TUM</strong> Universitätsstiftung mit ins<br />

Leben gerufen. Volker Kronseder hat sich <strong>als</strong> engagierte<br />

Unternehmerpersönlichkeit und durch sein gesellschaft-


liches Wirken hervorragende Verdienste um den Freistaat<br />

Bayern und seine Bürger erworben.<br />

Otto Majewski, ehem. stellvertretender Vorsitzender des<br />

Vorstands der E.ON Energie AG, <strong>TUM</strong>-Ehrenbürger und<br />

Vorstand des Karl Max von Bauernfeind-Vereins, hat sich<br />

durch sein beispielgebendes ehrenamtliches Engagement<br />

in vielen Bereichen außerordentliche Verdienste erworben.<br />

Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass von<br />

1999 an mit der Gründung des Karl Max von Bauernfeind-Vereins<br />

erstm<strong>als</strong> an einer staatlichen Hochschule<br />

in Deutschland – der <strong>TUM</strong> – ein professionelles und effizientes<br />

Fundraising entwickelt werden konnte. Die Entwicklung<br />

der <strong>TUM</strong> zu einer der besten Hochschulen in<br />

Deutschland ist damit nicht zuletzt auch Majewski zu<br />

verdanken. Darüber hinaus ist er ein außerordentlich<br />

großzügiger persönlicher Förderer des Deutschlandstipendiums,<br />

mit dem besonders begabte Studierende der<br />

<strong>TUM</strong> die Möglichkeit erhalten, sich bei exzellenten Leistungen<br />

ganz auf ihr Studium zu konzentrieren.<br />

Albrecht Fürst zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-<br />

Spielberg, Land- und Forstwirt, Vorstandsmitglied der<br />

<strong>TUM</strong> Universitätsstiftung, Mitglied des Kuratoriums und<br />

Alumnus der <strong>TUM</strong> (Physik), formte aus dem väterlichen<br />

Forst einen der modernsten Forstbetriebe in Bayern.<br />

Für die heimische Region Nordschwaben ragt Oettingen<br />

durch sein besonderes Engagement für die Denkmalpflege<br />

heraus. In Anerkennung seiner außergewöhnlichen<br />

und zukunftsweisenden Leistungen <strong>als</strong> forstwirtschaftlicher<br />

Unternehmer sowie seines außerordentlichen<br />

gemeinwohlorientierten Engagements, insbesondere<br />

auf den Gebieten der Denkmal- und Kulturpflege in<br />

seiner nordschwäbischen Heimat, wurde Albrecht zu<br />

Oettingen der Bayerische Verdienstorden verliehen.<br />

Dieter Thalhammer, Altoberbürgermeister der Stadt Freising<br />

und Mitglied des Kuratoriums der <strong>TUM</strong>, macht sich<br />

seit mehr <strong>als</strong> drei Jahrzehnten beispielhaft um das öffentliche<br />

Wohl verdient. Er hat durch seinen herausragenden<br />

persönlichen Einsatz die positive Entwicklung Freisings in<br />

seinen 18 Jahren <strong>als</strong> Oberbürgermeister entscheidend<br />

geprägt. Seinem persönlichen Einsatz ist es zu verdanken,<br />

dass Freising zu einer Stadt geworden ist, die ihr<br />

Selbstverständnis <strong>als</strong> Dom- und Bischofsstadt, <strong>als</strong> Universitäts-<br />

und Wissenschaftsstadt sowie <strong>als</strong> Bürgerstadt<br />

lebt. Er ist jedoch nicht nur ein engagierter Kommunalpolitiker,<br />

sondern zeichnet sich auch durch seine vielfältigen<br />

ehrenamtlichen Aktivitäten im kirchlichen, kulturellen und<br />

gesellschaftlichen Bereich aus.<br />

■<br />

Gunther Friedl ist<br />

Professor des Jahres<br />

Den Titel »Professor des Jahres 2012« haben das Absolventenmagazin<br />

UNICUM BERUF und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

KPMG Prof. Gunther Friedl<br />

vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre – Controlling<br />

der <strong>TUM</strong> verliehen. Der 41-Jährige kam in der Kategorie<br />

»Wirtschaftswissenschaften/Jura« auf den ersten Platz<br />

in dem Wettbewerb für Hochschullehrer, die sich in<br />

besonders vorbildlicher Weise für das berufliche Fortkommen<br />

ihrer Studierenden stark machen.<br />

»Ich trage für meine Studierenden eine große Verantwortung,<br />

die über die Vermittlung von Wissen hinausgeht«,<br />

definiert Gunther Friedl seine Rolle <strong>als</strong> Hochschullehrer.<br />

»Eine wichtige Aufgabe sehe ich darin,<br />

ihnen im Hinblick auf ihren Berufseinstieg und ihre berufliche<br />

Fortentwicklung beratend zur Seite zu stehen.«<br />

Er legt in seiner Lehre viel Wert auf Praxisnähe und<br />

arbeitet in seinen Veranstaltungen regelmäßig mit Partnerunternehmen<br />

und Gastrednern zusammen. Mit dem<br />

Projekt »<strong>TUM</strong>fast« bietet er ausgewählten Studierenden<br />

seit drei Jahren zudem die Chance, das in Vorlesungen<br />

erworbene Wissen in Fallstudientrainings und Praktika<br />

zu testen, ihre Karriereoptionen auszuloten und ihre Soft<br />

Skills zu schulen.<br />

■<br />

Menschen<br />

Als Hochschullehrer<br />

vorbildlich:<br />

Gunther Friedl<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

61


© Hans-Joachim Bittner (2)<br />

Menschen<br />

62<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Georg Grabner (l.) erhielt den Goldenen Ehrenring von <strong>TUM</strong>-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann ebenso wie Dieter Soltmann.<br />

<strong>TUM</strong> ehrt Landrat und<br />

Unternehmer<br />

Besondere Leistungen verdienen eine besondere<br />

Auszeichnung. Mit dem Goldenen Ehrenring der<br />

<strong>TUM</strong> wurden zwei Persönlichkeiten geehrt, die sich<br />

maßgeblich für die Belange der <strong>TUM</strong> eingesetzt<br />

haben: Georg Grabner, Landrat des Landkreises<br />

Berchtesgadener Land, und der Münchner Unternehmer<br />

Dr.-Ing. Dieter Soltmann.<br />

Georg Grabner erhielt die Auszeichnung für »seine engagierten<br />

Beiträge zur Gründung und zum Aufbau des<br />

Schülerforschungszentrums Berchtesgadener Land«,<br />

so die Laudatio. Der Landrat des Kreises Berchtesgadener<br />

Land vermochte es, Unternehmer, Schulleiter, die<br />

Berchtesgadener Landesstiftung und die Leitung der<br />

<strong>TUM</strong> »von den gegenseitigen Mehrwerten eines ersten<br />

Schülerforschungszentrums in Bayern zu überzeugen«,<br />

lautete die Begründung. Das Zentrum weckt mit Experimenten<br />

und eigenen Forschungsprojekten bei Kindern<br />

und Jugendlichen die Freude am Entdecken.<br />

Dieter Soltmann erhielt die Auszeichnung insbesondere<br />

für seinen Einsatz <strong>als</strong> Botschafter, Vermittler und Förderer<br />

der Universität. Im Kuratorium der <strong>TUM</strong> und <strong>als</strong><br />

Hochschulrat hat Dieter Soltmann die Hochschulentwicklung<br />

»mit Weitsicht und diplomatischem Geschick<br />

mitgestaltet«, hieß es bei der Ringübergabe. Der gebürtige<br />

Münchner, der sein Studium <strong>als</strong> Diplom-Braumeister<br />

und Diplom-Ingenieur an der <strong>TUM</strong> absolvierte, war unter<br />

anderem Präsident der Industrie- und Handelskammer.<br />

Der aus Gold gefertigte Ehrenring der <strong>TUM</strong> ist eine selten<br />

verliehene Auszeichnung. Er zeigt durch seine Riefelung<br />

das <strong>TUM</strong>-Logo. Den Goldenen Ehrenring erhielten in der<br />

Vergangenheit unter anderem der Unternehmer Eberhard<br />

von Kuenheim, der ehemalige bayerische Staatsminister<br />

Dr. Otto Wiesheu und der 2011 verstorbene Physiker und<br />

Nobelpreisträger Prof. Rudolf Mößbauer.<br />

■<br />

Preise und Ehrungen<br />

Den Akabori Memorial Award 2012 der Japanese<br />

Peptide Society erhielt Prof. Horst Kessler, Ordinarius<br />

em. für Organische Chemie der <strong>TUM</strong> und <strong>TUM</strong> Emeritus<br />

of Excellence, für seine Arbeiten auf dem Gebiet der<br />

Peptidchemie, insbesondere für die Einbeziehung von<br />

Raumstrukturen in das Design biologisch-aktiver Peptide<br />

und Peptidmimetika. Dieser seit 2000 verliehene<br />

Preis ist die einzige internationale und höchste Auszeichnung<br />

der japanischen Peptidchemiker. Die Verleihung<br />

fand im Rahmen des 49. Japanischen Peptidsymposiums<br />

in Kagoshima statt. Horst Kessler hielt dort<br />

einen Vortrag über »Molecular Imaging by Peptides and<br />

Peptidomimetics«, in dem es um die Entwicklung neuer<br />

Methoden ging, mit Positronen-Emissions-Tomografie


Auszeichnungen<br />

(PET) Krebs in Mäusen und Menschen zu lokalisieren<br />

und die Ausstattung des Krebses mit bestimmten relevanten<br />

Molekülen nichtinvasiv zu bestimmen und damit<br />

eine Charakterisierung <strong>als</strong> eine Basis für eine Patientenspezifische<br />

Behandlung zu ermöglichen (»Personalisierte<br />

Medizin«).<br />

Einen Kulturpreis Bayern der E.ON Bayern AG in der<br />

Kategorie »Universitäten« erhielt Dr. Peter Phleps, Absolvent<br />

des Studiengangs Luft- und Raumfahrttechnik<br />

der <strong>TUM</strong>. Mit 3 000 Euro wurde seine Doktorarbeit<br />

»Szenariobasierte Methode zur ökonomischen Lärmund<br />

Emissionsbewertung zukünftiger Flugzeugkonzepte«<br />

gewürdigt. Phleps entwickelte eine Methode, die<br />

die Bewertung zukünftiger Flugzeugkonzepte in Zusammenhang<br />

mit lärm- und emissionsabhängigen Einsparungen<br />

in den direkten Betriebskosten einer Fluggesellschaft<br />

ermöglicht. Das Lösungskonzept kombiniert<br />

klassische Verfahren zur ökonomischen Bewertung von<br />

Flugzeugen mit der Szenariotechnik. Der Kulturpreis<br />

Bayern wird in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen<br />

Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst verliehen.<br />

Den zweiten Preis im Architekturwettbewerb des Kulturkreises<br />

der deutschen Wirtschaft erlangten Mengjing<br />

Wang und Linfei Zhang. 3 000 Euro erhielten die beiden<br />

Studentinnen der Landschaftsarchitektur für ihren<br />

Entwurf »Greenscape Fieldscape Campusscape«,<br />

erstellt am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und industrielle<br />

Landschaft der <strong>TUM</strong>. Der Wettbewerb fand in<br />

Kooperation mit der BASF SE, Ludwigshafen, und mit<br />

sieben Hochschulen aus ganz Deutschland statt. Aufgabe<br />

der Studierenden der Architektur, des Städtebaus<br />

und der Landschaftsarchitektur war es, Ideen für einen<br />

modernen Arbeitsort für erfolgreiche Spitzenforschung<br />

am BASF-Standort Limburgerhof unter wichtigen Gesichtspunkten<br />

der Nachhaltigkeit zu entwerfen: Noch<br />

nutzbare Gebäude sollten erhalten oder umgenutzt werden,<br />

neue Gebäude sollten höchsten Anforderungen an<br />

die Energie- und Ressourcenschonung genügen. Auch<br />

die unbebauten, bisher <strong>als</strong> Versuchsflächen genutzten<br />

Flächen waren zu berücksichtigen.<br />

Mit dem »Eminent Visitor Award« hat die Catalysis<br />

Society of South Africa (CATSA) Prof. Hubert Gasteiger<br />

vom Lehrstuhl für Technische Elektrochemie der <strong>TUM</strong><br />

ausgezeichnet. Verbunden mit dem Preis ist eine Einladung<br />

an den renommierten Wissenschaftler auf dem<br />

Gebiet der Elektrokatalyse, an ausgewählten südafrikanischen<br />

Universitäten und bedeutenden Zentren der<br />

Katalyseforschung Vorträge zu halten.<br />

Menschen<br />

Bundespräsident Joachim Gauck zeichnete Hannemor Keidel im Schloss Bellevue<br />

mit dem Verdienstorden aus.<br />

Bundesverdienstkreuz für<br />

Hannemor Keidel<br />

Anlässlich des Tags der Deutschen Einheit erhielt <strong>TUM</strong>-<br />

Vizepräsidentin Dr. Hannemor Keidel das Bundesverdienstkreuz.<br />

Sie habe sich ȟber ihre lehrende und<br />

forschende Tätigkeit hinaus in der Wissenschaftsverwaltung<br />

verdient gemacht«, heißt es in der Begründung<br />

des Bundespräsidialamts. Seit 2007 steht Hannemor<br />

Keidel <strong>als</strong> Vorstandsvorsitzende an der Spitze des Bayerisch-Französischen<br />

Hochschulzentrums, seit 2009 ist<br />

sie Mitglied im Hochschulrat der Deutsch-Französischen<br />

Hochschule, und seit 2010 fungiert sie <strong>als</strong><br />

Beauftragte des <strong>TUM</strong>-Präsidenten für die Wissenschaftsbeziehungen<br />

zu Frankreich. Zudem wirke sie an<br />

entscheidender Stelle mit, »die Reputation deutscher<br />

Studiengänge im In- und Ausland zu sichern und zu<br />

stärken«, betonte das Bundespräsidialamt. Keidel arbeitet<br />

im Vorstand des »Akkreditierungs-, Certifizierungsund<br />

Qualitätssicherungs-Instituts ACQUIN«, das Studiengänge<br />

deutscher Universitäten begutachtet. Von<br />

August 2011 bis Dezember 2012 übte sie kommissarisch<br />

das Amt der <strong>TUM</strong>-Vizepräsidentin für Diversity and<br />

Talent Management aus; von 2000 bis 2008 war sie<br />

Vizepräsidentin für internationale Beziehungen.<br />

■<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

63<br />

© Presse- und Informationsamt der Bundesregierung


Menschen<br />

64<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

<strong>TUM</strong>-Präsident Prof. Wolfgang A.Herrmann, PD Dr. Wolfgang<br />

Eisenreich, Vorsitzender der Hans-Fischer-Gesellschaft, und<br />

der Preisträger PD Dr. Florian Kraus (v.l.)<br />

Hans-Fischer-Preis für<br />

Florian Kraus<br />

Der nach dem Chemie-Nobelpreisträger (1930) der <strong>TUM</strong><br />

benannte, mit 5 000 Euro dotierte Hans-Fischer-Preis für<br />

herausragende Forschungen in Chemie und Biochemie<br />

ging 2012 an PD Dr. Florian Kraus. Der Preisträger ist<br />

Leiter der Arbeitsgruppe Fluorchemie am Lehrstuhl für<br />

Anorganische Chemie mit Schwerpunkt Neue Materialien<br />

der <strong>TUM</strong>. Er referierte auf dem 20. Hans-Fischer-<br />

Symposium für Bioorganische Chemie über »Uran- und<br />

Berylliumchemie in flüssigem Ammoniak sowie das Vorkommen<br />

elementaren Fluors in der Natur«. Erstaunlicherweise<br />

ist die Chemie des Urans abseits der kerntechnischen<br />

Anwendungen nur spärlichst untersucht<br />

und auch die Chemie des Berylliums ist praktisch terra<br />

incognita. So exploriert die Arbeitsgruppe um Florian<br />

Kraus den Verbindungsraum von Uran und Beryllium in<br />

flüssigem Ammoniak, um für die Zukunft revolutionäre<br />

Anwendungspotenziale dieser Elemente zu erschließen.<br />

Davor war Kraus zusammen mit dem LMU-Wissenschaftler<br />

Jörn Schmedt auf der Günne der erste Direkt-<br />

Nachweis des Elements Fluor in der Natur gelungen. Die<br />

beiden konnten zweifelsfrei belegen, dass elementares<br />

Fluor <strong>als</strong> Einschluss in einem Mineral, dem »Stinkspat«,<br />

vorkommt. Dieses Ergebnis ist so fundamental, dass es<br />

unser Wissen über das Fluor und die übrigen Halogene<br />

nachhaltig verändert.<br />

■<br />

Den Thomas Alva Edison Patent Award für das Jahr<br />

2012 verlieh das Research & Development (R&D) Council<br />

of New Jersey, USA, in der Kategorie Telekommunikation<br />

an Prof. Gerhard Kramer. Der heutige Inhaber<br />

des Lehrstuhls für Nachrichtentechnik der <strong>TUM</strong> hatte<br />

das Patent eingereicht, <strong>als</strong> er wie auch sein damaliger<br />

Kollege und Mit-Preisträger Dr. Carl Nuzman am Mathematics<br />

of Networks and Communications Department<br />

der Alcatel-Lucent Bell Labs in Murray Hill in New Jersey<br />

tätig war. Das ausgezeichnete Patent mit dem Titel<br />

»Simultaneous estimation of multiple channel coefficients<br />

using a common probing sequence« betrifft eine<br />

effiziente Pilot-basierte Schätzmethode für DSL-Leitungen,<br />

deren Signale einander stören. Die Methode erlaubt<br />

eine geeignete Vorverarbeitung, die die Störungen<br />

entfernt und somit hohe Datenraten wie 100<br />

Mbit/Sekunde ermöglicht. Der weltweite DSL-Standard<br />

G.vector wurde angepasst, damit standardkonforme<br />

Geräte die Erfindung implementieren können. Alcatel-<br />

Lucent, die einen dominanten Marktanteil in der DSL-<br />

Technologie haben, verwenden diese Erfindung, um die<br />

Initialisierungszeiten in ihren Produkten zu minimieren.<br />

Das R&D Council of New Jersey ist eine gemeinnützige<br />

Organisation, die den Bereich Forschung und Entwicklung<br />

im US-Bundesstaat New Jersey fördert.<br />

Die Deutsche UNESCO-Kommission zeichnete die<br />

<strong>TUM</strong>-Arbeitsgruppe »Nachhaltige Ernährung« unter<br />

Leitung von Dr. Karl von Koerber <strong>als</strong> offizielles Projekt<br />

der UN-Dekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung«<br />

aus. Die Anerkennung erhalten Initiativen, die das Anliegen<br />

dieser weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten<br />

Nationen vorbildlich umsetzen: Sie vermitteln Kindern<br />

und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln.<br />

Die Arbeitsgruppe »Nachhaltige Ernährung« am Lehrstuhl<br />

für Wirtschaftslehre des Landbaues des <strong>TUM</strong>-Wissenschaftszentrums<br />

Weihenstephan zeige eindrucksvoll,<br />

wie zukunftsfähige Bildung aussehen kann, so das<br />

Votum der Jury. Die Deutsche UNESCO-Kommission<br />

hat in Deutschland bereits über 1 600 Projekte ausgezeichnet<br />

– an der <strong>TUM</strong> ist die Arbeitsgruppe die erste,<br />

die diese Auszeichnung erhält (s.S. 51).<br />

www.ne.wzw.tum.de<br />

www.bne-portal.de<br />

Die ISCSO 2012, »Second International Student Competition<br />

in Structural Optimization«, haben zwei Master-<br />

Studenten der <strong>TUM</strong> gewonnen, die sich am Lehrstuhl<br />

für Leichtbau mit Themen der Strukturoptimierung beschäftigen.<br />

Jakob Christian Schmidt (Energie- und<br />

Prozesstechnik) und Simon Rudolph (Maschinenwesen)<br />

überzeugten <strong>als</strong> Team Munich Opt mit ihrem


Auszeichnungen<br />

Beitrag zum Wettbewerbsthema »Design Optimization<br />

of Truss Structures« und wurden dafür mit 500 Euro<br />

belohnt. Aufgabe war es, eine brückenähnliche Fachwerkkonstruktion<br />

hinsichtlich des minimalen Gewichts<br />

unter Spannungs- und Verformungsrestriktionen zu<br />

optimieren, wobei die Entwurfsvariablen diskrete Werte<br />

einer Liste annehmen mussten. Der Wettbewerb ISCSO<br />

wird von Wissenschaftlern verschiedener Universitäten<br />

aus der ganzen Welt organisiert. Er soll Studierende<br />

dazu ermutigen, sich mit der Lösung von Optimierungs-<br />

Problemen im Bereich der Ingenieurwissenschaften zu<br />

beschäftigen.<br />

Den Biologie-Preis, den die Akademie der Wissenschaften<br />

zu Göttingen alljährlich für herausragende<br />

Leistungen von Nachwuchswissenschaftlern verleiht,<br />

erhielt im vergangenen Jahr Dr. Alessandra Moretti,<br />

Postdoc an der I. Medizinischen Klinik des <strong>TUM</strong>-Klinikums<br />

rechts der Isar. Gewürdigt wurden ihre grundlegenden<br />

Arbeiten über die Bedeutung von Stammzellen<br />

in der Entwicklung des menschlichen Herzens und<br />

der Untersuchung erblicher Herzkrankheiten.<br />

Der Award der Initiative Zukunft Ernährung (IZE) in<br />

der Kategorie Wissenschaft ging im Jahr 2012 an<br />

Dr. Johannes Scherr von der Poliklinik für Präventive<br />

und Rehabilitative Sportmedizin der <strong>TUM</strong>. 5 000 Euro<br />

erhielt er für seine Forschungen zum Einfluss von Polyphenolen<br />

auf Entzündungsreaktionen und die Anfälligkeit<br />

für Infekte der oberen Atemwege bei Marathonläufern.<br />

In seiner Studie konnte er eindrucksvoll nachweisen,<br />

wie sich sekundäre Pflanzenstoffe für die Reduktion<br />

von Atemwegsinfektionen nutzen lassen. Die IZE<br />

wurde von der Orthomol pharmazeutischen Vertriebs<br />

GmbH gegründet, die Mikronährstoffkombinationen<br />

entwickelt und vertreibt.<br />

Mit dem Helmut-Bauer-Nachwuchspreis für Multiple-<br />

Sklerose (MS)-Forschung 2012 ausgezeichnet wurde<br />

Dr. Veit Rothhammer, Assistenzarzt und wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Experimentelle<br />

Neuroimmunologie der Neurologischen Klinik am<br />

<strong>TUM</strong>-Klinikum rechts der Isar. Gemeinsam mit Kollegen<br />

wies er im Tiermodell der Experimentellen Autoimmunen<br />

Enzephalomyelitis nach, dass es von bestimmten<br />

Ankermolekülen, den Integrinen, auf der Oberfläche<br />

krankheitsvermittelter T-Zellen abhängt, wo genau im<br />

Zentralnervensystem die MS-typischen Schädigungen<br />

entstehen. »Die Erkenntnisse können dazu beitragen,<br />

die örtliche Verteilung von Schäden im Gehirn besser zu<br />

verstehen und bei der Immunüberwachung oder zur<br />

Entwicklung spezifischer Pharmaka in der Therapie der<br />

© Beatrice Vohler<br />

Menschen<br />

Sie wurden für ihre herausragenden Promotionsarbeiten vom BdF mit einem Förderpreis<br />

ausgezeichnet (v.l.): Matthias Beckh, Markus Waibel, Björn Christopher Willige,<br />

Andranik Tumasjan, Ingrid Span, Wolfgang Seiberl und Nicholas Drude.<br />

BdF verleiht sieben Promotionspreise<br />

Sechs Promotionspreise 2012 hat der Bund der Freunde der TU München<br />

(BdF) auf seinem Jahrestreffen verliehen. Jeweils 1 500 Euro erhielten<br />

Dr. Matthias Beckh für seine Dissertation »Form und Tragverhalten hyperbolischer<br />

Stabwerke«, angefertigt am Lehrstuhl für Tragwerksplanung der<br />

Fakultät für Architektur; Dr. Nicholas Drude, »Optimale Gestaltung von Strukturen<br />

elastischer Materialien durch die Topologieoptimierung mit Gewichtsoperatoren«,<br />

Lehrstuhl für Höhere Mathematik und Analytische<br />

Mathematik, Fakultät für Mathematik; Dr. Wolfgang Seiberl, »Biomechanik<br />

postexzentrischer Muskelaktionen – Feedbackkontrollierte submaximale und<br />

maximale Muskelaktionen des willentlich aktivierten m. quadriceps<br />

femoris nach exzentrischer Dehnung«, Fachgebiet Biomechanik im Sport,<br />

Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft; Dr. Ingrid Span, »Strukturelle<br />

und funktionelle Charakterisierung des Eisen-Schwefel-Proteins IspH in<br />

Komplex mit Liganden«, Lehrstuhl für Biochemie, Fakultät für Chemie; Dr.<br />

Andranik Tumasjan, »Zooming in, zooming out: The role of cognitive foci in<br />

organizational and entrepreneurial cognition«, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre<br />

– Strategie und Organisation, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften;<br />

Dr. Markus Waibel, »Investigations on the Reactivity of Homo- and<br />

Heteroatomic Group 14 Zintl Ions«, Lehrstuhl für Anorganische Chemie mit<br />

Schwerpunkt Neue Materialien, Fakultät für Chemie; Dr. Björn Christopher<br />

Willige, »Die Gibberellinsignaltransduktion bei Arabidopsis thaliana und ihr<br />

Crosstalk mit dem Auxintransport«, Lehrstuhl für Systembiologie der Pflanzen,<br />

Fakultät Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung<br />

und Umwelt. Auch Ehrennadeln der <strong>TUM</strong> in Silber für 40 Jahre und<br />

in Gold für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit wurden verliehen. Derzeit gehören<br />

16 Mitglieder zu den Silbernen, drei zu den Goldenen Jubilaren.<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

■<br />

65


© Uli Benz<br />

Menschen<br />

Dreimal gab es die August-Föppl-Medaille für besonderes Engagement in der nichtakademischen<br />

Berufsaubildung: Josef Heinrich, Martina Gastl und Brigitte Helmreich<br />

(v.l.) freuten sich über die Anerkennung.<br />

66<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Föppl-Medaille für besonderen<br />

Einsatz<br />

Im Rahmen der Feier zum zehnjährigen Jubiläum des<br />

Ausbildungszentrums für die nichtakademische Berufsausbildung<br />

(Au<strong>TUM</strong>) überreichte <strong>TUM</strong>-Präsident<br />

Prof. Wolfgang A. Herrmann drei August-Föppl-Medaillen.<br />

Geehrt wurden Dr. Martina Gastl, Ausbilderin für<br />

Chemielaboranten und für den Beruf Brauer/Mälzer,<br />

Prof. Brigitte Helmreich, Ausbilderin für Chemielaboranten<br />

und kommissarische Leiterin des Lehrstuhls für<br />

Siedlungswasserwirtschaft der <strong>TUM</strong>, und der ehemalige<br />

Leiter des Au<strong>TUM</strong>, Josef Heinrich. Mit der August-<br />

Föppl-Medaille zeichnet die <strong>TUM</strong> seit 2002 Mitarbeiter<br />

für ihren besonderen Einsatz in der beruflichen Ausbildung<br />

aus. Namensgeber der Medaille ist August Föppl,<br />

<strong>TUM</strong>-Professor für Technische Mechanik und grafische<br />

Statik (1854 – 1924), der sich sehr für die Förderung der<br />

nichtakademischen Ausbildung engagiert hat. Darüber<br />

hinaus veröffentlichte Föppl zahlreiche Lehrbücher und<br />

prägte über Jahrzehnte die ingenieurwissenschaftliche<br />

Ausbildung.<br />

■<br />

Multiplen Sklerose zu helfen«, hieß es in der Laudatio.<br />

Der nach einem früheren Direktor der Neurologischen<br />

Klinik der Universität Göttingen benannte Preis würdigt<br />

Forschungsarbeiten über die Ursachen und neue Behandlungsstrategien<br />

bei Multipler Sklerose. Das Preisgeld<br />

von 10 000 Euro stiftet die Firma Biogen Idec aus<br />

Ismaning.<br />

Ein Hoechst Dozentenstipendium, vergeben von der<br />

Aventis Foundation in Kooperation mit dem Fonds der<br />

Chemischen Industrie, erhielt für das Jahr 2012<br />

Prof. Hendrik Dietz vom Fachgebiet Biophysik der<br />

<strong>TUM</strong>. Damit soll seine Arbeit zu Erforschung, Entwicklung<br />

und Produktion biomolekularer Nanostrukturen<br />

gefördert werden. Dietz beschäftigt sich mit dem Bau<br />

kleiner, dreidimensionaler Werkzeuge aus proteinbildenden<br />

Aminosäuren, die ihrerseits Stoffe herstellen<br />

können. Dazu entwickelte er Methoden, um DNA-Stränge<br />

an bestimmten Stellen durch Klammermoleküle miteinander<br />

zu verbinden. Das Dozentenstipendium wird<br />

an besonders qualifizierte Nachwuchswissenschaftler<br />

bis zu viermal pro Jahr verliehen.<br />

Drei VDE-Awards für herausragende Leistungen auf<br />

technisch-wissenschaftlichem Gebiet gingen 2012 an<br />

die <strong>TUM</strong>: In der Kategorie Wissenschaft Hochschulabschlussarbeiten<br />

wurden die Diplomarbeiten von Dipl.-<br />

Ing. Sebastian Hilsenbeck und Dipl.-Ing. Raimund<br />

Mauermayer ausgezeichnet, in der Kategorie Wissenschaftliche<br />

Arbeiten/Veröffentlichungen die Dissertation<br />

von Dr. Raphael Hunger vom Fachgebiet Methoden<br />

der Signalverarbeitung. Hungers mathematisch-theoretische<br />

Arbeit »Analysis and Transceiver Design for the<br />

MIMO Broadcast Channel« befasst sich mit Algorithmen,<br />

die die Übertragungsraten bei der Mobilfunkkommunikation<br />

optimieren und es ermöglichen, bis an die<br />

Grenzen zu gehen, die sich durch die verfügbaren Frequenzbänder<br />

und die Ausbreitungseigenschaften von<br />

Wellen ergeben. Sebastian Hilsenbecks am Lehrstuhl<br />

für Medientechnik angefertigte Arbeit »Exploiting Textrelated<br />

Features for Content-based Image Retrieval«<br />

gibt Orientierungshilfe: Es geht darum, aus Bildern einer<br />

Kamera herauszufinden, wo man sich gerade befindet,<br />

wenn etwa in engen Straßen kein GPS verfügbar ist.<br />

Enthält das Bild aber Schrift, beispielsweise Schilder<br />

oder Reklame, so kann man diese analysieren, mit Bildern<br />

von Google oder anderen Anbietern vergleichen<br />

und somit den Standort feststellen. Raimund Mauermayer<br />

befasste sich am Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik<br />

mit der »Vermessung von Gruppenantennen im<br />

Nahfeld nach dem Prinzip der Synthese ebener Wellen«.<br />

Gruppenantennen dienen dazu, Sender zu orten.


Auszeichnungen<br />

Mauermayer führte Antennenmessungen im Nahfeld<br />

durch, <strong>als</strong>o im Labor, und setzte alle dazu notwendigen<br />

Modelle und mathematischen Transformationen in<br />

Computersimulationen um.<br />

Die Alcatel-Lucent Stiftung für Kommunikationsforschung<br />

zeichnete Dr. Timm Sprenger für seine Dissertation<br />

»Essays on the Information Content of Microblogs<br />

and their Use as an Indicator of Real-World Events« aus.<br />

In der am Lehrstuhl für Strategie und Organisation der<br />

<strong>TUM</strong> angefertigten Arbeit untersuchte Sprenger auf<br />

Basis textanalytischer Methoden, inwieweit über das<br />

Micro-blogging-Forum Twitter verbreitete Informationen<br />

<strong>als</strong> Indikator von Ereignissen in der realen Welt dienen<br />

können, etwa zur Vorhersage von Entwicklungen auf<br />

den Finanzmärkten. Die Auszeichnung ist mit 5 000 Euro<br />

dotiert.<br />

Den Robert-Sauer-Preis, gestiftet von Dr. Utta Bachmann-Morenz<br />

und verliehen von der Bayerischen Akademie<br />

der Wissenschaften, erhielt 2012 Dr. Ulrich Rant,<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter am Walter Schottky-Institut<br />

der <strong>TUM</strong>. Er erhielt 5 000 Euro für seine herausragenden<br />

Arbeiten auf dem Gebiet der Bio-Nano-Technologie<br />

und der Entwicklung hochempfindlicher und<br />

molekülspezifischer Biosensoren. Der Robert-Sauer-<br />

Preis würdigt wissenschaftliche Leistungen im mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Bereich, die nicht nur<br />

durch ihre theoretische Analyse überzeugen, sondern<br />

auch für verschiedenste Anwendungen geeignet sind.<br />

Den Preis der Karl Thiemig-Stiftung für Nachwuchsförderung,<br />

verliehen von der Bayerischen Akademie der<br />

Wissenschaften, ging 2012 an Dr. Hans Hübl. Der wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter am Walther-Meißner-Institut,<br />

dessen Mitglied die <strong>TUM</strong> ist, wurde für seine herausragenden<br />

Leistungen bei der Erforschung von festkörperbasierten<br />

Quantensystemen <strong>als</strong> Basis für zukünftige<br />

Quanteninformationssysteme ausgezeichnet. Der Preis<br />

ist mit 3 000 Euro dotiert.<br />

Ihren mit 50 000 Euro dotierten Oskar Medizin-Preis<br />

verlieh die Stiftung Oskar-Helene-Heim 2012 an zwei<br />

Wissenschaftler, die sich mit dem Einfluss des Nervensystems<br />

auf Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich befassen.<br />

Einer davon ist Prof. Michael Schemann vom<br />

Lehrstuhl für Humanbiologie der <strong>TUM</strong>. Er hat Methoden<br />

entwickelt, mit denen sich an Reizdarmpatienten und<br />

Gesunden die Aktivität der Darmnerven untersuchen<br />

lässt. Damit ist es erstm<strong>als</strong> mit Hilfe von Routinegewebsproben<br />

gelungen, neue Ansätze für die Diagnostik<br />

und Therapie funktioneller Darmerkrankungen zu entwi-<br />

<strong>TUM</strong>-Vizepräsidentin Liqiu Meng (l.) und DAAD-Preisträgerin Eveli Soode, die sich<br />

von den 1 000 Euro ein neues Fahrrad gekauft hat und einen Teil des Preisgeldes an<br />

Smile Cambodia – Hilfe für Kambodscha e. V. spendet.<br />

DAAD-Preis für Eveli Soode<br />

Den DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer<br />

Studierender an den deutschen Hochschulen erhielt<br />

im Jahr 2012 an der <strong>TUM</strong> Eveli Soode M.Sc. Die<br />

Estin promoviert am Lehrstuhl für Holzwissenschaft über<br />

das Thema »Impacts of using different product carbon<br />

footprint (PCF) standards and production systems for<br />

PCF calculation with case studies on gardening products«.<br />

Eveli Soode fällt nicht nur durch ihre hervorragenden<br />

Studienleistungen auf – die Masterthesis wurde<br />

mit 1.0 benotet –, sondern hat sich sowohl in nationalen<br />

<strong>als</strong> auch internationalen Programmen um ihre Kommilitonen<br />

verdient gemacht. Ihr starkes soziales Engagement<br />

hat sie unter anderem in der Zusammenarbeit bei<br />

diversen Veranstaltungen bewiesen. Der mit 1 000 Euro<br />

pro Hochschule dotierte DAAD-Preis soll dazu beitragen,<br />

den vielen ausländischen Studierenden an deutschen<br />

Hochschulen Gesichter zu geben und sie mit<br />

Geschichten zu verbinden. Denn jeder ausländische<br />

Studierende nimmt ein Stück von Deutschland in seine<br />

Heimat mit und lässt etwas von sich in Deutschland –<br />

eine Bereicherung für beide Seiten. Die Preisträger<br />

stehen für ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen aus<br />

der ganzen Welt. Sie sind künftige Partner für Deutschland<br />

in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.<br />

■<br />

Menschen<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

67<br />

© Uli Benz


Menschen<br />

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<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

ckeln. Die Stiftung Oskar-Helene-Heim fördert Wissenschaft<br />

und Forschung auf dem Gebiet der Medizin, insbesondere<br />

der Orthopädie, der Lungenheilkunde und<br />

der Behandlung von Abdominalerkrankungen sowie auf<br />

dem Gebiet der Orthopädietechnik.<br />

Einen neuen Ort im Land der Ideen kann die <strong>TUM</strong> verbuchen:<br />

die Lernfabrik für Energieproduktivität<br />

(LEP), eine Kooperation des Instituts für Werkzeugmaschinen<br />

und Betriebswissenschaften (iwb) und der<br />

Unternehmensberatung McKinsey & Company, wurde<br />

in der Kategorie Umwelt mit diesem Titel ausgezeichnet.<br />

In der LEP lernen Ingenieure und Studierende anhand<br />

eines nachgestellten Produktionsprozesses, wo und wie<br />

sich CO 2 –Emissionen und Energieverbrauch gleichzeitig<br />

senken lassen. Unternehmen können dieses Wissen<br />

direkt in die Praxis umsetzen. Die Standortinitiative<br />

»Deutschland – Land der Ideen« prämiert gemeinsam<br />

mit der Deutschen Bank Ideen und Projekte, die einen<br />

nachhaltigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands<br />

leisten.<br />

Für gute Lehre ausgezeichnet hat Wissenschaftsminister<br />

Dr. Wolfgang Heubisch zwei <strong>TUM</strong>-Wissenschaftler:<br />

Prof. Jürgen Geist vom Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie<br />

und Dipl.-Ing. Christoph Meier vom Lehrstuhl<br />

für Numerische Mechanik. Geist, hieß es in der<br />

Laudatio, schlage inhaltlich Brücken zwischen den Disziplinen,<br />

sorge zudem für die überfachliche Ausbildung<br />

seiner Studierenden und bereite sie auf den internationalen<br />

Arbeitsmarkt vor. Meier biete seinen Studierenden<br />

intensive und abwechslungsreiche Zusatzangebote.<br />

Prof. Nora Brambilla vom Lehrstuhl für Theoretische<br />

Teilchen- und Kernphysik der <strong>TUM</strong>, Mitglied des Exzellenzclusters<br />

Universe, hat die renommierte Auszeichnung<br />

eines Fellow der American Physical Society<br />

(APS) 2012 erhalten. Die Amerikanische Physikalische<br />

Gesellschaft ehrt damit Brambillas Verdienste um die<br />

Theorie der schweren Quark-Antiquark-Systeme, einschließlich<br />

der Entwicklung neuer effektiver Feldtheorien,<br />

und ihren Beitrag im Bereich der Quarkonium-Physik<br />

durch die Gründung und Leitung der Quarkonium<br />

Working Group im Jahr 2002. Quarkonium bezeichnet<br />

einen gebundenen Zustand von zwei schweren Quarks.<br />

Quarks wiederum sind nach dem Standardmodell der<br />

Teilchenphysik zusammen mit den Leptonen echte Elementarteilchen.<br />

In der Natur kommen sechs verschiedene<br />

Quarks plus deren Antiteilchen, die Antiquarks, vor.<br />

Nominiert werden die Fellows ausschließlich von Mitgliedern<br />

der APS. Die Auszeichnung gilt daher <strong>als</strong> hohe<br />

Anerkennung unter Fachkollegen.<br />

Ein mit 50 000 Euro dotiertes Fellowship für die Entwicklung<br />

und Erprobung neuartiger Lehrformate sprach<br />

der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft<br />

Prof. Klaus Diepold vom Lehrstuhl für Datenverarbeitung<br />

der <strong>TUM</strong> zu. Diepold hat das Seminarkonzept<br />

»Zwei in einem Boot« entwickelt, das Studierende aus<br />

zwei Fakultäten zusammenführen will: Zur Ausbildung<br />

der Elektro- und Informationstechniker gehören Projekte,<br />

die in Gruppen bearbeitet werden. Die Ingenieurstudierenden<br />

haben jedoch oft noch wenig Erfahrung in<br />

Teamarbeit – anders <strong>als</strong> die Berufspädagogikstudierenden<br />

aus der <strong>TUM</strong> School of Education. Die lernen, wie<br />

man Gruppenarbeiten moderiert und die Teilnehmer zu<br />

einem funktionierenden Team zusammenschweißt, haben<br />

aber nur selten Gelegenheit, dieses Wissen schon<br />

im Studium anzuwenden. Das brachte Klaus Diepold auf<br />

seine Idee: In gemeinsamen Seminaren sollen die<br />

Berufspädagogen die Projekte der Elektro- und Informationstechniker<br />

moderieren.<br />

Den Alzheimer-Forschungspreis der Frankfurter Hans<br />

und Ilse Breuer-Stiftung, dotiert mit 100 000 Euro,<br />

haben Prof. Thomas Misgeld vom Lehrstuhl für Biomolekulare<br />

Sensoren der <strong>TUM</strong> und Prof. Boris Schmidt von<br />

der TU Darmstadt erhalten. Misgeld wird für seine Forschung<br />

zu Aufbau und Zerstörung der Nervenverbindungen<br />

im Gehirn ausgezeichnet. Seine bahnbrechenden<br />

Entdeckungen sind von größter Wichtigkeit für<br />

therapeutische Ansätze zur Bekämpfung von Demenzerkrankungen<br />

wie Alzheimer. Nervenzellen kommunizieren<br />

miteinander über teilweise sehr lange Fortsätze, die<br />

Axone. Im Gehirn müssen unendlich viele Nervenzellen<br />

über solche Axone korrekt miteinander verbunden und<br />

fehlerhafte Verknüpfungen wieder gelöst werden. Diesen<br />

äußerst komplizierten Vorgang untersucht Misgeld<br />

im Gehirn von Mäusen und Zebrafischen. Er entwickelte<br />

dafür mikroskopische Techniken, die mit Hilfe von<br />

Lasern die »Energiekraftwerke« der Zellen sichtbar machen.<br />

So kann er auch den Transport dieser Kraftwerke<br />

durch die Axone beobachten und dessen Geschwindigkeit<br />

exakt messen. Die Ergebnisse lassen sich auf viele<br />

Demenzerkrankungen wie Alzheimer und Amyotrophe<br />

Later<strong>als</strong>klerose übertragen. Dabei verlangsamt sich der<br />

Transport der Energiekraftwerke durch die Axone; es<br />

kommt zu einem Transportstau, der die Axone schließlich<br />

absterben lässt. Misgeld fand heraus, dass Radikale,<br />

extrem reaktive und hoch toxische Verbindungen,<br />

das Absterben der Axone einleiten. Er entdeckte aber<br />

auch, dass dieser Vorgang mit Radikalfängern zu stoppen<br />

und reversibel ist.


Auszeichnungen<br />

Den »IBM Faculty Award« verlieh das Unternehmen<br />

IBM an Prof. Alexander Pretschner vom Lehrstuhl für<br />

Software Engineering der <strong>TUM</strong>. Der Wissenschaftler erhielt<br />

den mit 10 000 US-Dollar dotierten Preis am Tag<br />

der Informatik. Angesichts der zunehmenden Speicherung<br />

sensibler Daten ist es wichtig, dass nur definierte<br />

Befugte die Daten kontrollieren, weiterverarbeiten oder<br />

beobachten können. Zumal die zu schützenden Daten<br />

sehr heterogen vorliegen: in verschiedenen Repräsentationen<br />

(Datei, Fensterinhalt, E-Mail) und Kombinationen<br />

(integriertes Dokument) oder <strong>als</strong> abgeleitete Daten (Statistik,<br />

Nutzerprofil), und die zugrundeliegenden Systeme<br />

der Datenverarbeitung häufig hochgradig verteilt sind.<br />

Die von Alexander Pretschner geleitete Forschergruppe<br />

hat Verfahren entwickelt, um Datenflüsse in solchen<br />

heterogenen Systemlandschaften zu beobachten und –<br />

falls erforderlich – zu kontrollieren. Die Forschungsresultate<br />

taugen auch dazu, die Quantität von Datenflüssen<br />

zu bemessen. Weiterentwickelt werden sie in aktuellen<br />

Anwendungen zum Schutz von Daten in Kamerasystemen,<br />

zur Verfolgung von Datenflüssen in Unternehmen,<br />

in Cloud-Kontexten und in verteilten Anwendungen mit<br />

mobilen Komponenten, etwa Smart Factories.<br />

20 000 Euro gewann das »<strong>TUM</strong>Kolleg«, ein Kooperationsprojekt<br />

der <strong>TUM</strong> mit dem Gautinger Otto-von-Taube-Gymnasium,<br />

in dem Wettbewerb »Schule trifft Wissenschaft«<br />

der Robert Bosch Stiftung. Einige besonders<br />

begabte und interessierte Schüler arbeiten zwei Jahre<br />

lang jeweils einen Schultag pro Woche an der <strong>TUM</strong> Seite<br />

an Seite mit Wissenschaftlern und können dabei<br />

bereits Leistungspunkte für das spätere Studium erwerben.<br />

Dieser höchstdotierte Preis für Kooperationsprojekte<br />

von Schulen und Forschungseinrichtungen soll<br />

vorbildliche Kooperationsprojekte im Bereich Naturwissenschaft<br />

und Technik sichtbar machen und weitere<br />

Kooperationen anstoßen.<br />

Der Heinz Schwärtzel-Dissertationspreis war eine<br />

von acht Auszeichnungen, die am Tag der Informatik<br />

der <strong>TUM</strong> im Dezember 2012 vergeben wurden. Den mit<br />

1 500 Euro dotierten Preis erhielt Dr. Jasmin Blanchette,<br />

der am Lehrstuhl für Logik und Verifikation promoviert<br />

hat. Zwei Master-Absolventen wurden für ihre hervorragende<br />

Studienleistung mit dem Siemens-Preis<br />

ausgezeichnet: jeweils 1 000 Euro erhielten Jakob Engel<br />

und Anja Grünheid. Manuel Eberl, B.Sc. bekam für<br />

seine besonderen Studienerfolge den GI-Preis der<br />

Gesellschaft für Informatik e. V. Die Firma TNG Technology<br />

Consulting GmbH ehrte Matthias Schwab, B.Sc.<br />

für besondere Leistungen im Software Engineering mit<br />

dem Meister Coder. Zweimal verliehen wurde der<br />

Ernst Otto Fischer-Lehrpreis der <strong>TUM</strong> für wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter, die ein innovatives Lehrkonzept<br />

konzipieren und selbstständig umsetzen möchten: jeweils<br />

4 000 Euro erhieltene Dr. Marco Kuhrmann und<br />

Dipl.-Tech. Math. Philipp Neumann. Außerdem vergab<br />

die Fakultät ihren Preis für die beste Lehre für studentische<br />

Tutoren und Mitarbeiter, die in der Lehre<br />

besonders hervorgetreten sind. Er ging an die wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter Dr. Markus Kowarschik,<br />

Viktor Leis, M.Sc. und Henrik Mühe, M.Sc. sowie die<br />

Studierenden Eva Maria Gibtner, Julian Riedinger<br />

und Alexander Winkler. Mit dem TeachInfAward<br />

zeichnete die Studierendenvertretung der Fakultäten für<br />

Mathematik, für Physik und für Informatik die Professoren<br />

Bernd Brügge, Hans-Joachim Bungartz und<br />

Thomas Huckle sowie den wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />

Dr. Jürgen Sturm für gute Lehrveranstaltungen<br />

aus; außerdem Martina von Imhoff M.A. und Christine<br />

Müller M.A. für besonderes Engagement für die internationalen<br />

Studierenden. Erstm<strong>als</strong> vergab die Studierendenvertretung<br />

ihren Preis für hervorragende Studierendenprojekte:<br />

an Thomas Bley und Christoph<br />

Richter für deren Arbeiten an der »<strong>TUM</strong> Campus App<br />

für Informatik«, an Matthias Gottlieb für sein Projekt<br />

»Nachhaltiges Gebäude Performance Monitoring mit<br />

adaptiver Energiesteuerung«, und an Sebastian Brunner,<br />

Sebastian Denz und Sören Jentzsch, die beim<br />

RoboCup 2012 Mexico City den Weltmeistertitel in der<br />

Logistics League geholt hatten.<br />

Gast bei der Verleihung der Nobelpreise 2012 in<br />

Stockholm war Simon Chen, <strong>TUM</strong>-Student der Biologie<br />

und Sieger im Bundeswettbewerb von Jugend forscht<br />

2012. Mit seinem Projekt »Kleinräumige Verbreitung von<br />

Schilfeulen in einem strukturreichen Lebensraum« wurde<br />

er nicht nur Bundessieger im Fachgebiet Biologie,<br />

sondern erhielt auch das von der Bremer Ernst A. C.<br />

Lange-Stiftung gestiftete Ticket nach Schweden. Drei<br />

Jahre lang hat Simon Chen den Lebensraum von Schilfeulen<br />

erforscht. Er wollte feststellen, welche Faktoren<br />

das Vorkommen dieser Schmetterlinge beeinflussen.<br />

Seine Beobachtungen liefern einen wichtigen Beitrag für<br />

Ökologie und Artenschutz.<br />

Einen Joseph-Ströbl-Preis 2012 in der Kategorie Wissenschaft,<br />

dotiert mit 2 500 Euro, erhielt der <strong>TUM</strong>-<br />

Absolvent Andreas Zauner. Er setzte sich in seiner am<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik angefertigten Masterarbeit<br />

»Evaluation innovativer Automotive Services«<br />

mit den Potenzialen neuartiger Assistenzsysteme und<br />

dem Nutzen für Fahrzeuglenker auseinander. Die 1991<br />

an der <strong>TUM</strong> gegründete Joseph und Sonja Ströbl-Stif-<br />

Menschen<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

69


Menschen<br />

70<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

tung setzt sich seit mehr <strong>als</strong> zwei Jahrzehnten nachhaltig<br />

für die Belange der Verkehrssicherheit ein.<br />

Je einen SRM-Award für Absolventen, die in ihrer Masterarbeit<br />

im Studiengang Sustainable Resource Management<br />

der <strong>TUM</strong> hervorragende Leistungen erbracht<br />

haben, erhielten Christine Deibl, M.Sc. und Therese<br />

Hertel, M.Sc. Der von der Audi Stiftung für Umwelt ausgelobte<br />

und mit (jeweils) 1 500 Euro dotierte Preis dient<br />

der Förderung hervorragender Leistungen auf dem Gebiet<br />

des nachhaltigen Ressourcenmanagements. Christine<br />

Deibl erhielt ihn für ihre Arbeit zur ökologischen<br />

Bewertung der Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid<br />

(CO 2 ), derzeit <strong>als</strong> neue Technik zur Reduktion<br />

negativer Klimawirkungen von Kohlekraftwerken diskutiert.<br />

Therese Hertels Arbeit befasst sich mit nachhaltigem<br />

Saatgutmanagement in Ecuador. Das darin<br />

entwickelte Konzept für ein regionales Aufforstungsprogramm<br />

unter Einsatz einheimischer Baumarten wird<br />

nach Meinung des Preiskuratoriums dazu beitragen, die<br />

Bergregenwälder in den Anden wiederherzustellen.<br />

Den Thurn und Taxis Förderpreis für die Forstwissenschaft,<br />

den die <strong>TUM</strong> gemeinsam mit Gloria Fürstin von<br />

Thurn und Taxis vergibt, erhielten 2012 Dr. Verena<br />

Griess und Dr. Patrick Pyttel für ihre herausragenden<br />

Doktorarbeiten. Verena Griess wurde für ihre am Fachgebiet<br />

für Waldinventur und nachhaltige Nutzung der<br />

<strong>TUM</strong> entstandene und von der DFG geförderte Arbeit<br />

»Zur Überlebenswahrscheinlichkeit der Fichte in Mischbeständen:<br />

Ansätze zur Verbesserung der bio-ökonomischen<br />

Modellierung von Waldbeständen« ausgezeichnet.<br />

Die Arbeit besticht, so die Jury, durch eine<br />

vorbildliche Konzeption sowie durch eine nach Qualität,<br />

Quantität und Selbstständigkeit herausragende Publikationstätigkeit.<br />

Mit ihrer Arbeit habe sie für die forstliche<br />

Praxis eine interessante und umsetzbare Möglichkeit<br />

aufgezeigt, Ökologie und Ökonomie zu verbinden.<br />

Patrick Pyttel konnte in seiner an der Universität Freiburg<br />

angefertigten Dissertation »Aspekte einer nachhaltigen<br />

Bewirtschaftung durchgewachsener Niederwälder«<br />

unter anderem zeigen, dass eine intensive<br />

Biomassenutzung der Stockausschlagwälder auf den<br />

meisten Standorten, auf denen diese Wälder stocken,<br />

im Hinblick auf den Nährstoffhaushalt nicht nachhaltig<br />

ist. Der mit 6 000 Euro dotierte Thurn und Taxis Förderpreis<br />

zeichnet nach dem Willen des Stifters, Johannes<br />

Fürst von Thurn und Taxis, junge Akademiker dieses<br />

Fachbereichs aus, die sich durch hervorragende Leistungen<br />

während des Studiums und danach hervorgetan<br />

haben.<br />

Den ersten Preis des deutschen Quarry Life Award<br />

gewannen zwei Studentinnen des <strong>TUM</strong>-Wissenschaftszentrums<br />

Weihenstephan. 5 000 Euro erhielten Martina<br />

Brockard und Olena Torchyk für ihr Projekt »Wildbienenweide«:<br />

In einem noch genutzten Kalksteinbruch in<br />

Burglengenfeld verwandelten sie ein bereits zur Renaturierung<br />

bestimmtes nährstoffarmes Rasenstück in ein<br />

Paradies für Wildbienen. Auf rund 1 400 Quadratmetern<br />

säten sie Wildpflanzen auf 68 Parzellen schachbrettartig<br />

aus. Im Frühjahr wird daraus ein »Freiluft-Büfett« für<br />

Wildbienen, attraktiv auch für menschliche Besucher.<br />

Der von der Firma HeidelbergCement ausgelobte Quarry<br />

Life Award zeichnet Ideen aus, die die Forschung zur<br />

Ökologie und Biodiversität von Rohstoff-Abbaustätten<br />

vorantreiben.<br />

Mit der Bayerischen Staatsmedaille für Verdienste<br />

um die Gesundheit wurde Prof. Hajo Schneck, apl.<br />

Professor für Anästhesiologie der <strong>TUM</strong>, vom bayerischen<br />

Staatsminister für Umwelt und Gesundheit,<br />

Dr. Marcel Huber, ausgezeichnet. Schneck habe sich<br />

durch sein humanitäres Engagement vorbildliche Verdienste<br />

erworben, hieß es in der Laudatio. Der Facharzt<br />

engagiert sich seit mehr <strong>als</strong> 20 Jahren für die Organisation<br />

»INTERPLAST«, die in Ländern der Dritten Welt<br />

ehrenamtlich Menschen hilft, die an schweren Gesichtsfehlbildungen,<br />

Krankheits- oder Unfallfolgen leiden;<br />

2001 gründete er den Ebersberger Förderverein Interplast<br />

e.V. Die Medaille ist die höchste Auszeichnung, die<br />

der Bayerische Staat für Verdienste um die Gesundheit<br />

zu vergeben hat.<br />

Der Walther und Christine Richtzenhain-Preis 2012<br />

auf dem Gebiet translationale Krebsforschung ging an<br />

Prof. Mathias Heikenwälder vom Institut für Virologie<br />

der <strong>TUM</strong> und dem Helmholtz Zentrum München. Der mit<br />

10 000 Euro dotierte Preis für Jungforscher würdigt richtungsweisende<br />

Arbeiten, deren Forschungsergebnisse<br />

Beiträge für die klinische Anwendung in der Onkologie<br />

leisten. Heikenwälder erforscht die Zusammenhänge<br />

von viralen Lebererkrankungen und Leberkrebsentstehung.<br />

Die Erkenntnisse seiner Forschung bieten neue<br />

Ansätze in der Krebstherapie. Der Walther und Christine<br />

Richtzenhain-Preis ist einer der bedeutendsten Preise in<br />

der Krebsforschung.<br />

Den Hans-Winter-Preis der Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik e.V. erhielt im Jahr 2012 Dipl.-Ing.<br />

Peter Matt, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle<br />

für Zahnräder und Getriebebau der <strong>TUM</strong>.<br />

Ausgezeichnet wurde seine Arbeit »Stirnkanteneinfluss<br />

– Schrägverzahnung«, die in puncto wissenschaftlicher


Auszeichnungen<br />

Gehalt, Nutzbarkeit der Ergebnisse für die Praxis und<br />

Präsentation der Forschungsergebnisse hervorragend<br />

bewertet wurde. Der Preis ist mit 3 000 Euro dotiert.<br />

Mit dem Nachwuchspreis bdla Bayern 2012 für hervorragende<br />

Abschlussarbeiten wurden drei <strong>TUM</strong>-Studierende<br />

ausgezeichnet. In seiner am Lehrstuhl für<br />

Landschaftsarchitektur und industrielle Landschaft<br />

anfertigten Bachelor-Arbeit »RAHMEN|werk – Industriekonversion<br />

Maxhütte Sulzbach-Rosenberg« erarbeitete<br />

Julius Peisl konzeptionelle Ideen und Thesen bezüglich<br />

der Freiräume und der städtebaulichen Struktur, zukünftigen<br />

Nutzung und Gestalt des traditionsreichen,<br />

50 Hektar großen Industriestandorts. Peisls Entwurf<br />

greift die unterschiedlichen Charaktere ländlich und<br />

städtisch geprägter Siedlungsbereiche um das Hüttengelände<br />

auf. Florian Strauss befasste sich in seiner<br />

Master-Arbeit am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur<br />

und Öffentlicher Raum mit »Terra Nova Ayiti – Landscapes<br />

between Urbanization and Agriculture«. Er entwickelte<br />

Szenarien und Strategien für eine langfristige<br />

Urbanisierung der Region um Port-au-Prince. Seit die<br />

Hauptstadt Haitis Anfang 2010 durch ein schweres Erdbeben<br />

verwüstet wurde, ist das Überleben dort eine<br />

Herausforderung, noch immer leben Hunderttausende<br />

in Zeltstädten. Die Bachelor-Arbeit »Erosionslandschaft.<br />

Land <strong>als</strong> Psalimpsest – der Peak District« von Regina<br />

Enhuber entstand am Fachgebiet Landschaftsarchitektur<br />

regionaler Freiräume. Sie thematisiert die Degradierung<br />

der nordenglischen Moorlandschaften durch<br />

unangepasste landwirtschaftliche Nutzung und Entwässerung,<br />

Trinkwasser- oder Energiegewinnung und auch<br />

durch Tourismus. Die starke Erosion verändert die<br />

Landschaft zunehmend und macht sie möglicherweise<br />

in wenigen Jahren unbetretbar. Jährlich zeichnet der<br />

Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) Bayern<br />

herausragende Abschlussarbeiten der <strong>TUM</strong> und der<br />

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf aus, die neue<br />

Aufgabenfelder für Landschaftsarchitekten beschreiben,<br />

richtungsweisende gestalterische Lösungen oder<br />

wissenschaftliche Methoden aufzeigen oder einen<br />

besonderen Anwendungsbezug für die Praxis haben.<br />

Mit dem Ingenieurinnenpreis zeichnete der bayerische<br />

Wissenschaftsminister, Dr. Wolfgang Heubisch, im Oktober<br />

2012 fünf Absolventinnen der Ingenieurwissenschaften<br />

für ihre hervorragenden Hochschulabschlüsse aus.<br />

Dr. Isabelle Lecreps-Prigge erhielt den mit 2 000 Euro<br />

dotierten Preis für ihre an der Fakultät Wissenschaftszentrum<br />

Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung<br />

und Umwelt der <strong>TUM</strong> angefertigte Doktorarbeit »Physical<br />

mechanisms involved in the transport of slugs<br />

during horizontal pneumatic conveying«. Mit der Auszeichnung<br />

will das Wissenschaftsministerium Frauen dazu<br />

ermutigen, ein ingenieurwissenschaftliches Studium<br />

aufzunehmen.<br />

Zur besten deutschen Universität auf dem Gebiet<br />

der Nanotechnologie hat der Deutsche Verband Nanotechnologie<br />

(DV Nano) die <strong>TUM</strong> gekürt. Prof. Franz<br />

Kreupl vom Fachgebiet Hybride Elektronische Systeme<br />

nahm den Preis auf dem 1. Deutschen Nanotag entgegen.<br />

Kriterien des vom DV Nano entwickelten Rankings<br />

waren unter anderem die Zahl der einschlägigen Publikationen<br />

und die Höhe der eingeworbenen Fördermittel<br />

von EU und Bund. Bewertet wurden auch die entsprechenden<br />

Studiengänge, und 20 renommierte deutsche<br />

Nanotechnologie-Wissenschaftler schätzten die Qualität<br />

von Forschungs- und Lehreinrichtungen ein. 50 Hochschulen<br />

wurden einbezogen. Den ersten Platz teilen sich<br />

<strong>TUM</strong> und TU Dresden, gefolgt von der Universität Hamburg.<br />

Der DV Nano ist der Fachverband für die auf dem<br />

Gebiet der Nanotechnologie arbeitenden Kräfte aus<br />

Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Bildung, Politik und<br />

Verwaltung.<br />

Der Deutsche Rohstoffeffizienz-Preis 2012 ging an<br />

den <strong>TUM</strong>-Lehrstuhl für Pflanzenernährung und seine<br />

Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft für das Projekt<br />

»Phosphor-Pflanzendünger aus Asche«. Der Preis wurde<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

übergeben und ist mit 10 000 Euro dotiert. Die<br />

Biowissenschaftler der Fakultät Wissenschaftszentrum<br />

Weihenstephan der <strong>TUM</strong> und ihre Partner haben einen<br />

Weg gefunden, den wertvollen Rohstoff Phosphor aus<br />

einer »erneuerbaren Quelle« zu extrahieren – aus Klärschlamm.<br />

Dieser birgt zum Beispiel aufgrund von<br />

enthaltenen Waschmittel-Abwässern Phosphor, doch<br />

bislang konnte der Rohstoff nur teilweise wieder recycled<br />

werden, da ein großer Teil des Klärschlamms in<br />

Kraftwerken verbrannt wird. Nun nutzt ein Projektpartner<br />

die daraus entstandene Asche, um den wertvollen<br />

Rohstoff Phosphor zu fast 100 Prozent zurückzugewinnen.<br />

In wenigen ressourcenschonenden Prozessschritten<br />

wird so ein hochwertiges Düngemittel produziert,<br />

Abfälle gibt es nicht. Eine umweltschonende und nachhaltige<br />

Lösung: Denn die wirtschaftlich abbaubaren<br />

Phosphor-Vorkommen werden Schätzungen zufolge<br />

bereits in den nächsten Jahrzehnten versiegt sein.<br />

■<br />

Menschen<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

71


Menschen<br />

72<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Mit Blumenkette und Bayern-Flagge beim Ironman Hawaii: Katrin Esefeld (l.) und Barbara Geilhof vom <strong>TUM</strong>-Lehrstuhl für Präventive<br />

und Rehabilitative Sportmedizin meisterten den berühmtesten Triathlon der Welt.<br />

Die »Eisernen Ladies« aus München<br />

Zwei Sportwissenschaftlerinnen der <strong>TUM</strong> beim »Ironman« auf Hawaii<br />

Einmal im Jahr fährt Dr. Katrin Esefeld in den Urlaub.<br />

Kann sie das mit einem sportlichen Event verbinden, ist<br />

die Freizeitgestaltung vollkommen. 2012 hat die Sportmedizinerin<br />

der <strong>TUM</strong> zwölf Tage auf Hawaii verbracht:<br />

Am 13. Oktober nahm sie zum zweiten Mal am populärsten<br />

Triathlon-Wettkampf teil – der Ironman-Weltmeisterschaft.<br />

Neun Stunden und fünfundfünfzig Minuten nach dem<br />

Start der Amateure um sieben Uhr lief die 30-Jährige<br />

über die Ziellinie. Damit ist sie Zweite in ihrer Altersgruppe<br />

(30 bis 34 Jahre). In der Gesamtwertung, die<br />

auch die Profis berücksichtigt, liegt sie auf Platz 27.<br />

»Das hatte ich nicht erwartet. Mein geheimer Traum<br />

waren die Top 5«, bekennt die Ärztin vom Lehrstuhl für<br />

Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der <strong>TUM</strong>.<br />

Ihr Sieg 2011 in der Altersklasse 25 bis 29 hatte Esefeld<br />

die Teilnahme bereits garantiert. Diesmal bekam sie<br />

Unterstützung von ihrer Kollegin Barbara Geilhof. Die<br />

Diplom-Sportwissenschaftlerin nahm zum ersten Mal in<br />

Hawaii teil und schloss mit einer Zeit von zehn Stunden<br />

und vierzig Minuten ab. Qualifiziert hatte sie sich in Regensburg<br />

bei einem der offiziellen Ironman-Rennen, die<br />

die gleichen Anforderungen stellen wie das in Hawaii:<br />

3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und ein Marathon-Lauf<br />

von 42,195 km. Nur dort kann man einen<br />

der etwa 1 800 Startplätze im hawaiianischen Kailua-<br />

Kona ergattern.<br />

»Für mich ist ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen«,<br />

erzählt Geilhof. Schon <strong>als</strong> kleines Mädchen verfolgte sie<br />

den Ironman im Fernsehen und wusste immer, dass sie


Kurz und knapp<br />

einmal in Hawaii teilnehmen würde. Lange trainierte<br />

sie nur zum Spaß beim TV Memmingen,<br />

aber <strong>als</strong> sie vor drei Jahren ihre erste Langdistanz<br />

probierte, erwachte der Ehrgeiz.<br />

Esefeld begann ihre sportliche Karriere <strong>als</strong><br />

Schwimmerin. Als sie dann vor zehn Jahren mit<br />

ihrem Heimatverein, dem LG Mettenheim, ihren<br />

ersten Volkstriathlon bestritt, entdeckte sie ihre<br />

wahre Leidenschaft. »Beim Schwimmen sind die<br />

Sportler einfach keine solche Familie«, schwärmt<br />

sie von der besonderen Triathlon-Atmosphäre.<br />

Mit der Langdistanz fing sie 2011 an – und bekam<br />

prompt die Qualifikation für Hawaii.<br />

Schwimmen ist heute eher die ungeliebte Disziplin<br />

der beiden, besonders in Hawaii. Denn im<br />

Pulk bekommt man harte Schläge ab. Auch die<br />

Freude am Radfahren wurde getrübt: Beide gingen<br />

mit provisorisch reparierten Pannen ins Rennen.<br />

Geilhof musste sogar eine Viertelstunde Zeitverlust<br />

in Kauf nehmen, um ihr Hinterrad neu zu<br />

fixieren. Hilfe von außen ist im Ironman nicht<br />

erlaubt. Beim Laufen aber kamen die <strong>TUM</strong>-Athletinnen<br />

auf ihre Kosten. Über die ganze Strecke<br />

verteilen sich Zuschauer und jubeln den Sportlern<br />

zu. »Die Stimmung ist einfach unbeschreiblich«,<br />

meint Geilhof. Dabei vergisst man auch die harten<br />

Bedingungen – den ständigen Gegenwind und<br />

die Hitze. Die macht den beiden ohnehin wenig<br />

aus. Ihr Tipp: keine der Verpflegungsstationen mit<br />

Wasser und Eiswürfeln auslassen.<br />

Die <strong>TUM</strong>-Mitarbeiterinnen haben einen Weg<br />

gefunden, ihr zeitintensives Hobby neben der<br />

Arbeit zu betreiben. Esefeld steht um fünf Uhr<br />

morgens auf, um zu laufen, Geilhof trainiert lieber<br />

spät am Abend. Die Wochenenden sind für<br />

lange Radeinheiten reserviert, und im März geht<br />

es für zwei Wochen ins Trainingslager. Das<br />

nächste Ironman-Qualifikationsrennen bleibt bestimmt<br />

nicht aus. »Mich hat es voll gepackt«,<br />

gibt Geilhof lachend zu.<br />

Julia Tahedl<br />

Kurz und knapp<br />

Prof. Wolfgang A. Wall vom Lehrstuhl für<br />

Numerische Mechanik der <strong>TUM</strong> wurde<br />

zum nächsten Präsidenten der German<br />

Association for Computational Mechanics<br />

(GACM) gewählt. Er trat – <strong>als</strong> bisher jüngster<br />

Präsident der GACM – seine vierjährige<br />

Amtszeit zum 1. Januar 2013 an. Die<br />

GACM unterstützt und stimuliert Lehre,<br />

Forschung und Praxis auf den Gebieten<br />

der computerorientierten Mechanik sowie<br />

der numerischen Methoden und computerorientierten<br />

Simulationsverfahren in den<br />

Ingenieur- und angewandten Wissenschaften<br />

und fördert auf diesen Gebieten<br />

den Austausch von Ideen zu Modellbildung,<br />

Methodenentwicklung und deren<br />

Anwendungen.<br />

Prof. Klaus Mainzer, Leiter des Lehrstuhls<br />

für Philosophie und Wissenschaftstheorie<br />

und Direktor des Munich Center for Technology<br />

in Society, wurde auf der Mitgliederversammlung<br />

der Deutschen Akademie<br />

der Technikwissenschaften (acatech) im<br />

November 2012 auf Vorschlag des Präsidiums<br />

zum Mitglied der acatech gewählt.<br />

Die Research Foundation of Flanders, Belgien,<br />

hat Prof. Justus Wesseler vom<br />

Lehrstuhl für Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

der <strong>TUM</strong> für drei Jahre <strong>als</strong> externes<br />

Mitglied in die Expertengruppe Economics,<br />

Business Economics and Management<br />

berufen.<br />

Prof. Liqiu Meng, Vizepräsidentin der<br />

<strong>TUM</strong> für Internationale Allianzen und<br />

Alumni, wurde in den Hochschulrat der<br />

Aalto-Universität in Helsinki, Finnland, gewählt.<br />

Prof. Thomas Hofmann, <strong>TUM</strong>-Vizepräsident<br />

für Forschung und Innovation, wurde<br />

für den Zeitraum 2013 bis 2015 von den<br />

Forschungsvereinigungen der Allianz Industrie<br />

Forschung (AIF) und den Mitgliedern<br />

des Wissenschaftlichen Rates der<br />

AiF zum Gutachter für die Industrielle Gemeinsschaftsforschung<br />

gewählt.<br />

■<br />

Wolfgang A. Wall<br />

Klaus Mainzer<br />

Justus Wesseler<br />

Liqiu Meng<br />

Thomas Hofmann<br />

Menschen<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

73


Menschen Ruhestand<br />

74<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

John Hess<br />

Am 30. September 2012 trat Prof. John Hess,<br />

Leiter der Abteilung für Kinderkardiologie und<br />

angeborene Herzfehler des Deutschen Herzzentrums<br />

München, Klinik an der <strong>TUM</strong>, in den<br />

Ruhestand.<br />

Nach dem Medizinstudium in Groningen, Niederlande,<br />

begann John Hess dort seine Ausbildung<br />

zum Kinderarzt und Kinderkardiologen, die er 1979<br />

abschloss. Es folgten eine Zeit <strong>als</strong> Oberarzt in Groningen,<br />

ein Forschungsaufenthalt an der Duke University in<br />

Durham, USA, und die Habilitation an der Universität<br />

Groningen 1982. 1987 erhielt Hess den Ruf an die Erasmus-Universität<br />

Rotterdam <strong>als</strong> Professor für pädiatrische<br />

Kardiologie. 1997 kam er ans DHM.<br />

Hess ist ein international renommierter Wissenschaftler<br />

mit vielen Veröffentlichungen in internationalen Zeitschriften<br />

(1392 »impact factor«-Punkte in elf Jahren). Er organisierte<br />

Jahrestagungen wichtiger Fachgesellschaften auf<br />

dem Gebiet der Kinderkardiologie und holte zahlreiche<br />

nationale und internationale Tagungen zum Thema angeborene<br />

Herzfehler ans DHM.<br />

Während seiner Zeit in München verfolgte Hess drei Forschungsschwerpunkte:<br />

Er begründete ein molekularbiologisches<br />

Labor zur Erforschung der Mechanismen der<br />

pulmonalen Hypertonie, schaffte Strukturen zur effektiven<br />

Behandlung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern<br />

und unterstützte aktiv die Einführung neuer Herzkathetertechniken,<br />

etwa der transkutanen Pulmonalklappenimplantation<br />

– dieser Eingriff wurde 2006 erstmalig in<br />

Deutschland am DHM durchgeführt.<br />

Junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzten Hess<br />

<strong>als</strong> Motivator mit ansteckender Neugierde und mitreißender<br />

Begeisterung. 2005 gelang es ihm <strong>als</strong> erstem<br />

Kinderkardiologen, die hochdotierte transatlantische Forschungsförderung<br />

der Leducq Stiftung zu gewinnen.<br />

Patienten und Angehörige erfuhren John Hess <strong>als</strong> einen<br />

sehr empathischen, engagierten Arzt, der jederzeit greifbar<br />

war, sehr gut zuhören konnte und in schwierigen<br />

Situationen viel Unterstützung leistete.<br />

Mitarbeiter und Kollegen wünschen John Hess für die Zukunft<br />

alles erdenklich Gute für den wohlverdienten Ruhestand.<br />

Andreas Eicken<br />

Albert W. Schömig<br />

Am 30. September 2012 trat Prof.<br />

Albert Wilhelm Schömig, Ordinarius<br />

für Innere Medizin der <strong>TUM</strong>,<br />

in den Ruhestand.<br />

Nach dem Medizinstudium in Würzburg<br />

und Heidelberg promovierte Albert<br />

Schömig 1972 über ein pharmakologisches<br />

Thema. Anschließend war<br />

er am Pharmakologischen Institut der Universität Heidelberg<br />

bei Prof. Franz Gross tätig, dem Nestor der Bluthochdruckforschung<br />

in Deutschland. Ausgehend von dieser<br />

fundierten medizinisch-theoretischen Basis widmete<br />

er sich fortan der klinischen Medizin; die klinische Ausbildung<br />

erhielt er an der Klinik für Innere Medizin III der Universität<br />

Heidelberg, wo er von 1985 bis 1992 <strong>als</strong> Oberarzt,<br />

später <strong>als</strong> stellvertretender ärztlicher Direktor arbeitete.<br />

Bereits aus dieser Zeit stammen grundlegende Arbeiten<br />

zur Freisetzung von Katecholaminen im Myokardinfarkt,<br />

die Basis für heutige Behandlungskonzepte. Damit wurde<br />

Schömig 1985 habilitiert. 1987 wurde er zum Universitätsprofessor<br />

ernannt.<br />

1992 nahm er den Ruf an die <strong>TUM</strong> an und wurde Direktor<br />

der 1. Medizinischen Klinik am Klinikum rechts der Isar.<br />

Zusätzlich übernahm er 1995 die Klinik für Herz- und<br />

Kreislauferkrankungen am Deutschen Herzzentrum München.<br />

Unter seiner Leitung entwickelten sich die Kardiologie<br />

und Angiologie an der <strong>TUM</strong> zu einem der größten<br />

kardiovaskulären Kompetenzzentren in Europa.<br />

Albert Schömig ist einer der wichtigsten Forscher auf dem<br />

Gebiet der interventionellen Therapie der Atherosklerose.<br />

Er entwickelte neue Behandlungskonzepte und Kathetertechnologien,<br />

wobei er seine Ideen auch entgegen gängiger<br />

Lehrmeinungen verfolgte. Um seine Konzepte zu verwirklichen,<br />

etablierte er an seiner Klinik international<br />

bedeutende Arbeitsgruppen zur Gefäß- und zur Stammzellbiologie.<br />

Zudem gründete er mit dem ISAR-Zentrum<br />

Deutschlands größte akademische Forschungsorganisation<br />

für interventionelle Kardiologie. Zu Recht gilt Albert<br />

Schömig <strong>als</strong> einer der Wegbereiter dieser Disziplin.<br />

Mitarbeiter, Kollegen und Freunde wünschen ihm im aktiven<br />

Ruhestand alles erdenklich Gute.<br />

Franz-Josef Neumann<br />

Adnan Kastrati


Heinz Ulbrich<br />

Am 1. Oktober 2012 trat<br />

Prof. Heinz Ulbrich, Ordinarius<br />

für Angewandte Mechanik<br />

an der Fakultät für<br />

Maschinenwesen der <strong>TUM</strong>,<br />

in den Ruhestand.<br />

Nach dem Studium des Maschinenbaus<br />

(Theorie und Forschung)<br />

an der <strong>TUM</strong> arbeitete Heinz Ulbrich von 1976 bis<br />

1979 <strong>als</strong> wissenschaftlicher Assistent bei Prof. Kurt Magnus.<br />

So begann er seine wissenschaftliche Karriere am<br />

selben Institut, zu dessen Leitung er 35 Jahre später, im<br />

Oktober 2001, <strong>als</strong> Nachfolger von Prof. Friedrich Pfeiffer<br />

berufen wurde.<br />

Heinz Ulbrichs Interesse galt von Anfang an der Rotordynamik<br />

und Regelung von Rotorsystemen. Vor allem<br />

elektromagnetische Stellglieder spielten für ihn bei der<br />

aktiven Beeinflussung des Schwingungsverhaltens mechanischer<br />

Systeme eine entscheidende Rolle. Damit<br />

stand Heinz Ulbrich an der Wiege der »Mechatronik«, der<br />

er bis heute treu geblieben ist. So beschäftigt sich eine<br />

kürzlich unter seiner Regie abgeschlossene Dissertation<br />

mit der Entwicklung magnetischer Reluktanzaktoren, die<br />

bereits zur Schwingungsanregung beim Fahrzeugtest<br />

von BMW im Einsatz sind.<br />

Nach der Promotion 1979 zum Dr.-Ing. an der Fakultät für<br />

Maschinenwesen der <strong>TUM</strong> mit der Dissertation »Entwurf<br />

und Regelung einer berührungsfreien Magnetlagerung für<br />

ein Rotorsystem« wurde Heinz Ulbrich 1986 an derselben<br />

Fakultät mit der Habilitationsschrift »Dynamik und Regelung<br />

von Rotoren« für das Fachgebiet Mechanik habilitiert.<br />

Mit seinem Lehr- und Forschungsgebiet Technische<br />

Mechanik folgte Heinz Ulbrich 1990 einem Ruf an die TU<br />

Braunschweig <strong>als</strong> Professor für Maschinendynamik und<br />

Getriebelehre. 1994 nahm er einen Ruf an die Universität<br />

Essen an und wirkte dort bis 2001.<br />

Besondere Verdienste errang Heinz Ulbrich durch seine<br />

Kombination von Theorie und Experiment beim Bau von<br />

Versuchsständen und Prototypen auf dem Gebiet der<br />

Dynamik und Mechatronik. Einen Höhepunkt seines Wirkens<br />

bildete die Ausrichtung der »9th International Conference<br />

on Motion and Vibration Control« (MOVIC 2008) an<br />

der <strong>TUM</strong> mit 311 Teilnehmern, davon mehr <strong>als</strong> 80 aus Japan.<br />

Thomas Thümmel<br />

Wolfram Weise<br />

Am 30. September 2012 trat Prof. Wolfram<br />

Weise, Ordinarius für Theoretische<br />

Physik der <strong>TUM</strong>, in den Ruhestand.<br />

Wolfram Weise, geboren 1946 in Frankfurt/Main,<br />

studierte dort Physik und Mathematik<br />

und promovierte 1970 an der Universität<br />

Erlangen bei Prof. Max G. Huber.<br />

Nach kurzer Assistentenzeit ging er <strong>als</strong><br />

Postdoc zu einem der »Päpste« der Theoretischen<br />

Kern- und Vielteilchenphysik, Prof. Gerald E. Brown, an<br />

die Stony Brook University auf Long Island und danach<br />

an das Europäische Forschungszentrum CERN in Genf.<br />

Nach der Habilitation 1974 folgte er 1976 dem Ruf an<br />

die Universität Regensburg. 1994 wurde er an die <strong>TUM</strong><br />

berufen. Einen Ruf 2002 in die USA auf die Position des<br />

Chief Scientist am Thomas Jefferson National Laboratory<br />

(JLAB) konnte die <strong>TUM</strong> abwenden.<br />

Wie schon in Regensburg enstand an der <strong>TUM</strong> unter<br />

seiner Leitung eine international angesehene Forschergruppe,<br />

die wesentliche Beiträge zur Theoretischen<br />

Kern- und Hadronenphysik leistete und wichtige Erkenntnisse<br />

erzielte zur Theorie stark wechselwirkender<br />

Materie unter extremen Bedingungen, wie sie etwa im<br />

Innern von Neutronensternen herrschen. Weit mehr <strong>als</strong><br />

300 Publikationen und zwei bekannte Monografien Weises<br />

zeugen von diesen Forschungsergebnissen und<br />

etliche Preise von deren weltweiter Anerkennung.<br />

Ein besonderes Anliegen von Wolfram Weise war stets<br />

die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.<br />

Die Physik-Studentenschaft verlieh ihm zahlreiche »Goldene<br />

Kreiden« für beste Vorlesungen. Mehr <strong>als</strong> hundert<br />

Doctores rer.nat. und Diplomphysiker gingen aus seiner<br />

Schule hervor. Siebzig Postdocs aus aller Welt forschten<br />

in seiner Arbeitsgruppe. Darüber hinaus wirkte er<br />

jahrzehntelang in zahlreichen Gremien zur Förderung<br />

der Wissenschaft, insbesondere der DFG, des BMBF<br />

und der Humboldt-Stiftung.<br />

Am 1. November 2012 übernahm Weise ein neues Amt<br />

<strong>als</strong> Direktor des European Centre for Theoretical Studies<br />

(ECT*) in Trient und wird in dieser Funktion engen Kontakt<br />

mit der <strong>TUM</strong> halten. Seine Kollegen und Mitarbeiter wünschen<br />

ihm alles Gute für seinen weiteren Weg.<br />

Andrzej J. Buras<br />

Menschen<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

75


Menschen<br />

76<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Konrad Bühlmeyer<br />

Prof. Konrad Bühlmeyer, emeritierter Ordinarius<br />

für Kinderkardiologe der <strong>TUM</strong>, ist nach<br />

langer Krankheit am 20. September 2012 im<br />

Alter von 84 Jahren verstorben.<br />

Seine wohl größte Herausforderung meisterte<br />

Konrad Bühlmeyer in den 70er-Jahren, <strong>als</strong> er die<br />

Bayerische Staatsregierung von der Notwendigkeit<br />

einer Spezialklinik mit Fokus Herz überzeugen<br />

konnte. Nach langer Vorarbeit ging schließlich<br />

1974 die erste »Einorgan-Klinik«, das Deutsche<br />

Herzzentrum München an der Lothstraße, in<br />

Betrieb. Mehr <strong>als</strong> 20 Jahre später konnte Bühlmeyer<br />

<strong>als</strong> Ärztlicher Direktor des Zentrums noch den<br />

Umzug in die moderne Klinik an der Lazarettstraße mitgestalten<br />

und begleiten. So hat er ein eindrucksvolles<br />

Werk hinterlassen: eine Klinik mit Weltruf im Bereich der<br />

Behandlung von Herzerkrankungen in allen Altersstufen<br />

– unabhängig davon, ob angeboren oder erworben.<br />

Das Medizinstudium an der LMU beendete Konrad<br />

Bühlmeyer mit dem Staatsexamen 1953, die Promotion<br />

folgte 1954. Einen ersten Kontakt mit der Kardiologie<br />

bekam er 1955 im Herzkatheterlabor der II. Medizinischen<br />

Klinik. Damit war die Saat gesät, die wenig später<br />

in der Universitäts-Kinderklinik, dem Dr. von Haunerschen<br />

Kinderspital, aufgehen sollte. Dort baute Bühlmeyer<br />

eine der ersten selbstständigen Abteilungen für<br />

Kinderkardiologie in Deutschland auf.<br />

Nach Studienaufenthalten in Schweden und Amerika<br />

folgten 1966 die Habilitation im Fach Kinderheilkunde<br />

und 1970 die Ernennung zum apl. Professor. Einer seiner<br />

wissenschaftlichen Schwerpunkte war die Erforschung<br />

der Mechanismen der pulmonalen Hypertonie.<br />

Daneben war er einer der Pioniere bei der Einführung<br />

und Fortentwicklung der Herkatheter-Untersuchungen<br />

im Säuglings- und Kleinkindalter.<br />

Konrad Bühlmeyer war ein Mediziner aus dem Lehrbuch:<br />

echter Pädiater mit Liebe zu Kindern, großartiger<br />

Lehrer für Generationen von Kinderkardiologen und väterlicher<br />

Freund seiner Mitarbeiter. Neben seiner Familie<br />

trauern seine ehemaligen Mitarbeiter sowie Generationen<br />

herzkranker Kinder mit ihren Eltern – sie werden ihn<br />

nicht vergessen.<br />

Manfred Vogt<br />

Eberhard Geiger<br />

Am 26. Oktober 2012 verstarb<br />

Prof. Eberhard Geiger, Ordinarius<br />

i. R. für Technologie der<br />

Brauerei II der <strong>TUM</strong>, im Alter<br />

von 68 Jahren.<br />

Eberhard Geiger promovierte im<br />

Anschluss an sein Studium zum<br />

Diplom-Ingenieur Brauwesen an<br />

der <strong>TUM</strong>. Anschließend wurde er<br />

zunächst Assistent, dann Oberassistent<br />

am Lehrstuhl für Technologie<br />

der Brauerei II. 1983 erhielt er<br />

die Stelle eines Betriebsleiters an der damaligen Staatlichen<br />

Brautechnischen Prüf- und Versuchsanstalt sowie<br />

den Titel Akademischer Direktor. Von 1995 bis 2009 hatte<br />

er den <strong>TUM</strong>-Lehrstuhl inne.<br />

Trotz hoher beruflicher Inanspruchnahme arbeitete Eberhard<br />

Geiger seit 1983 bei der Mitteleuropäischen Brautechnischen<br />

Analysen-Kommission (MEBAK) mit sowie<br />

im Arbeitskreis Technologie und Technisches Recht des<br />

Deutschen Brauer-Bundes. Als Lehrstuhlinhaber war er<br />

unter anderem Geschäftsführer des Departements und<br />

Vorsitzender des Prüfungsausschusses. Neben vielen<br />

technologischen und methodischen Innovationen auf<br />

den Gebieten Filtration, alternative Fermentation, Gushing<br />

und Bierstabilisierung setzte er maßgebende Impulse<br />

in den Technologien der Hefereinzucht und der Hefepropagation.<br />

Wegweisend war er bei der Erforschung<br />

und Einführung der molekularbiologischen Qualitätssicherung<br />

in Brau- und Getränkeprozessen. Seine Aufgabe<br />

in der Lehre sah er – wie er immer wieder betonte –<br />

nicht nur darin, Fachwissen zu vermitteln, sondern auch<br />

die Begeisterung für das Produkt und den Beruf zu<br />

wecken. Wie kaum ein Zweiter förderte und prägte er<br />

den wissenschaftlichen und technisch-technologischen<br />

Nachwuchs der internationalen Brauszene. Generationen<br />

von Studierenden werden ihm dafür stets dankbar<br />

sein und sein Andenken bewahren. Mit Eberhard Geiger<br />

verliert die <strong>TUM</strong> einen national und international hoch<br />

angesehenen Wissenschaftler und Branchenfachmann,<br />

einen stets integren und hilfsbereiten Berater von Brauereien<br />

und Zulieferbetrieben aller Größenordnungen<br />

sowie einen liebenswerten Menschen und sehr guten<br />

Freund, der mit seiner ruhigen und besonnenen Art Probleme<br />

anging und Lösungswege aufzeigte.<br />

Mathias Hutzler<br />

© Brauwelt


Erwin Georg Hipp<br />

Am 2. Oktober 2012 verstarb<br />

Prof. Erwin Georg<br />

Hipp, emeritierter Ordinarius<br />

für Orthopädie der <strong>TUM</strong>,<br />

im Alter von 84 Jahren.<br />

Nach dem Studium der<br />

Medizin in Freiburg und<br />

München begann Erwin Georg<br />

Hipp seine medizinische<br />

Ausbildung zunächst in der<br />

Anatomie der LMU bei Prof.<br />

Ritter Titus von Lanz. Seine<br />

Doktorarbeit über die »Embryonale Entwicklung des<br />

Kniegelenkes« schloss er 1953 mit summa cum laude<br />

ab. Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit<br />

lag auf dem Gebiet der Vaskularisation des<br />

menschlichen Skeletts, insbesondere des Hüftkopfes.<br />

Die dam<strong>als</strong> von ihm und Kollegen entwickelte Methode<br />

der Gefäßdarstellung im Bereich des Hüftkopfes war<br />

wegweisend.<br />

Sehr früh (1954/1955) war er <strong>als</strong> Resident in den USA<br />

und erkannte dort das Potenzial der neuesten Entwick-<br />

Verstorben<br />

Prof. Eberhard Geiger, Ordinarius em. für Technologie<br />

der Brauerei, im Alter von 68 Jahren am 26.10.2012;<br />

Prof. Erwin Hipp, Ordinarius em. für Orthopädie, im<br />

Alter von 84 Jahren am 2.10.2012; Dr. Franz Klingan,<br />

Ehrenbürger der <strong>TUM</strong>, im Alter von 91 Jahren am<br />

15.12.2012; Prof. Alfred Oberdorfer, Ordinarius em. für<br />

Klinische Chemie und Pathobiochemie, im Alter von 85<br />

Jahren am 7.1.2013; Prof. Johann Schäffler, Honorarprofessor<br />

an der <strong>TUM</strong>, im Alter von 77 Jahren am<br />

21.12.2012; Prof. Rudolf Thurmayr, Extraordinarius<br />

em. für Medizinische Dokumentation und Statistik, im<br />

Alter von 86 Jahren am 18.12.2012.<br />

lungen in der medizinischen Aus- und Weiterbildung.<br />

1957 begann er seine Facharztausbildung für Orthopädie<br />

bei Prof. Max Lange. Von 1966 bis 1970 war er<br />

Chefarzt der Orthopädischen Klinik in Dortmund, die dam<strong>als</strong><br />

zu den großen orthopädischen Kliniken gehörte.<br />

Im April 1970 nahm er seine Arbeit am <strong>TUM</strong>-Klinikum<br />

rechts der Isar auf. Somit gehörte er der Gründergeneration<br />

der Fakultät für Medizin der <strong>TUM</strong> an. Früh hat er<br />

die Problematik von Gelenkersatz und Infektionen erkannt<br />

und daraus die Konsequenz eines »hochreinen<br />

OP-Bereichs« in seiner Klinik umgesetzt. Sein persönliches<br />

wissenschaftliches Kernthema blieben die Knochennekrosen<br />

und speziell die Hüftkopfnekrose. Für<br />

Letztere führte er die operative Therapie mit elektromagnetischer<br />

Feldbehandlung ein, die im weltweiten<br />

Vergleich Erfolge feiern konnte.<br />

Da er unter anderem mit der Betreuung der Eishockey-<br />

Nationalmannschaft betraut war, lag ihm die Sportorthopädie<br />

am Herzen. Daraus entwickelte sich letztendlich<br />

eine Abteilung für Sportorthopädie in der Klinik.<br />

Erwin Georg Hipp hat aus der Orthopädischen Klinik<br />

eine weltweit anerkannte Institution gemacht. Die Taten<br />

bleiben, die Ideen werden weiterleben!<br />

Reiner Gradinger<br />

Menschen<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

77


Menschen<br />

78<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Neu berufen<br />

Prof. Renzo Akkerman, Associate Professor an der TU<br />

von Dänemark, zum Professor für das Fachgebiet Operations<br />

Management und Technologie;<br />

Prof. Peter Ewert, stellvertretender Direktor der Abteilung<br />

für angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie des<br />

Deutschen Herzzentrums Berlin, auf den Lehrstuhl für<br />

angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie (Nachfolge<br />

Prof. John Hess);<br />

Prof. Florian Eyer, Klinischer Toxikologe, Facharzt für<br />

Innere Medizin und spezielle internistische Intensivmedizin,<br />

auf den Lehrstuhl für Klinische Toxikologie (Nachfolge<br />

Prof. Thomas Zilker);<br />

Prof. Björn Garbrecht, Juniorprofessor an der RWTH<br />

Aachen, zum Professor für das Fachgebiet Theoretische<br />

Physik des frühen Universums;<br />

Prof. Uta Graff, Professorin für Entwerfen und Gestalten<br />

an der Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

Würzburg, auf den Lehrstuhl für Architektonisches Gestalten;<br />

Prof. Jörg Königstorfer, DAAD-Stipendiat am Smeal<br />

College of Business an der Pennsylvania State University,<br />

USA, auf den Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement;<br />

Prof. Michael Krautblatter, Wissenschaftler am Geographischen<br />

Institut der Universität Bonn, zum Professor<br />

für das Fachgebiet Monitoring, Analyse und Frühwarnung<br />

von Hangbewegungen;<br />

Prof. Christina Raasch, Visiting Researcher am Massachusetts<br />

Institute of Technology (MIT) in Cambridge,<br />

USA, zur Professorin für das Fachgebiet Technologiemanagement;<br />

Prof. Roland Rad, Wissenschaftler am Wellcome Trust<br />

Sanger Institute in Cambridge, zum Professor für das<br />

Fachgebiet Translationale Gastroenterologische Onkologie;<br />

Prof. Daniel Razansky, Leiter des Labors für Optoakustik<br />

und Molekulare Bildgebungswissenschaften am<br />

HelmholtzZentrum München, zum Professor für das<br />

Fachgebiet Molekulare Bildgebungswissenschaften;<br />

Prof. Sabine Reuker, Vertretungsprofessorin an der<br />

Universität Paderborn, zur Professorin für das Fachgebiet<br />

Sportdidaktik;<br />

Prof. Heribert Schunkert, Professor für Innere Medizin<br />

an der Universität zu Lübeck, auf den Lehrstuhl für Innere<br />

Medizin/Kardiologie (Nachfolge Prof. Albert Schömig);<br />

Prof. Eric Sonnendrücker, Direktor am Max-Planck-Institut<br />

für Plasmaphysik in Garching, zum Professor für<br />

das Fachgebiet Mathematik;<br />

Prof. Ulrich Stroth, Direktor am Max-Planck-Institut für<br />

Plasmaphysik, auf den Lehrstuhl für Plasmarand- und<br />

Divertorphysik;<br />

Prof. Elisabeth Wacker, Professorin an der TU Dortmund,<br />

auf den Lehrstuhl für Diversity in Gesundheit und<br />

Sport.<br />

Ernennung<br />

zur außerplanmäßigen Professorin<br />

zum außerplanmäßigen Professor<br />

für das Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

Dr. Stefan Hinterwimmer, Leitender Oberarzt an der<br />

Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Sportorthopädie;<br />

für das Fachgebiet Innere Medizin Dr. Wolfgang Huber,<br />

Oberarzt an der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik;<br />

für das Fachgebiet Kinderkardiologie Dr. Manfred Vogt,<br />

Oberarzt an der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene<br />

Herzfehler am Deutschen Herzzentrum;<br />

zum Honorarprofessor<br />

Personalien<br />

für das Fachgebiet Geschichte der Gartenkunst Dr. Iris<br />

Lauterbach, Forschungsreferentin am Zentralinstitut für<br />

Kunstgeschichte.


Personalien<br />

Zu Gast<br />

<strong>als</strong> Alexander von Humboldt-Forschungspreisträger<br />

Prof. Gregory C. Fu, Massachusetts Institute of Technology,<br />

USA, am Lehrstuhl für Organische Chemie I;<br />

Thema: »Enantioselektive Kreuzkupplungen und mechanistisches<br />

Verständnis von CH-Aktivierungsreaktionen«;<br />

Prof. Rose George, John Hopkins University, USA, am<br />

Lehrstuhl für Biophysikalische Chemie; Thema: »Protein<br />

Folding«;<br />

<strong>als</strong> Alexander von Humboldt-Stipendiat<br />

Dr. Zhang Lei, Trinity College, Irland, am Lehrstuhl für<br />

Anorganische Chemie mit Schwerpunkt Neue Materialien;<br />

Thema: »Hybrid Materi<strong>als</strong> of Complex Polyoxometalates<br />

and Zintl Clusters of the Tetrel Elements«;<br />

Dr. Tingying Peng, University of Oxford, Großbritannien,<br />

am Lehrstuhl für Anwendungen in der Medizin<br />

und an der Nuklearmedizinischen Klinik; Thema:<br />

»Physiologically-based multi-modality fusion technique<br />

for quantitative assessment of in-vivo PET hypoxia<br />

images«;<br />

Prof. Nigel Robert Cooper, University of Cambridge,<br />

Großbritannien, am Lehrstuhl T34 – Vielteilchenphänomene,<br />

in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut<br />

für Quantentheorie; Thema: »Artificial gauge fields and<br />

topological phases in ultracold gases«.<br />

Vertretung<br />

Dr. Daniel Hahn, Akademischer Rat am Fachgebiet<br />

Biomechanik im Sport, wurde für die Zeit vom 1.10.2012<br />

bis 30.9.2013 mit der kommissarischen Leitung des<br />

Fachgebiets für Trainingswissenschaftliche Diagnostik<br />

beauftragt;<br />

Prof. Brigitte Helmreich, Akademische Direktorin am<br />

Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft, wurde für die<br />

Zeit vom 1.10.2012 bis 31.7.2013 mit der kommissarischen<br />

Leitung des Lehrstuhls für Siedlungswasserwirtschaft<br />

beauftragt;<br />

apl. Prof. Norbert Kaiser, wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Lehrstuhl für Theoretische Physik FR Angewandte<br />

Quantenfeldtheorie, wurde für die Zeit vom 1.10.2012<br />

bis 31.3.2013 mit der kommissarischen Leitung des<br />

Lehrstuhls für Theoretische Physik FR Angewandte<br />

Quantenfeldtheorie beauftragt;<br />

Prof. Thomas Kolbe, Universitätsprofessor an der TU<br />

Berlin, wurde für die Zeit vom 1.10.2012 bis 31.3.2013<br />

mit der kommissarischen Leitung des Lehrstuhls für<br />

Geoinformatik beauftragt.<br />

Fakultät für Maschinenwesen<br />

Die Fakultät für Maschinenwesen hat im Oktober 2012<br />

ihren Dekan und Prodekan neu gewählt: Prof. Klaus<br />

Bengler ist neuer Dekan, Prof. Tim C. Lüth übernimt<br />

die Funktion des Prodekans. Studiendekan bleibt<br />

Prof. Ewald Werner.<br />

Dienstjubiläum<br />

25-jähriges Dienstjubiläum<br />

Ernst Friedrich, Hausmeister in der Zentralabteilung 4,<br />

am 26.12.2012; Reinald Gfüllner, technischer Angestellter<br />

am Lehrstuhl für Realzeit-Computersysteme, am<br />

14.1.2013; Dr. Thomas Gruber, Akademischer Direktor<br />

am Lehrstuhl für Astronomische und Physikalische<br />

Geodäsie, am 1.11.2012; Ulrike Heer, Sekretärin am<br />

Lehrstuhl für Netzwerktheorie und Signalverarbeitung,<br />

am 1.1.2013; Robert Höckmaier, Gartenarbeiter im<br />

Gewächshauslaborzentrum Dürnast, am 1.11.2012;<br />

Elisabeth Hofmair, technische Angestellte im Zentralinstitut<br />

für Ernährungs- und Lebensmittelforschung/Abteilung<br />

Medizin, am 16.11.2012; Prof. Martin Klingenspor<br />

vom Lehrstuhl für Molekulare Ernährungsmedizin,<br />

am 1.10.2012; Dr. Gabor Kottra, wissenschaftlicher Angestellter<br />

am Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie, am<br />

5.8.2012; Claus Lindenblatt, technischer Angestellter<br />

am Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft, am<br />

15.10.2012; Hildegard Pröll, Verwaltungsangestellte<br />

beim Personalrat der Hauptdienststelle, am 1.12.2012;<br />

Dr. Hans-Jürgen Reents, Akademischer Oberrat am<br />

Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme,<br />

am 1.1.2013; Dr. Gerold Reil, Akademischer<br />

Oberrat am Lehrstuhl für Analytische Lebensmittelchemie,<br />

am 1.1.2013; Andreas Sebald-Ehrenthaler, technischer<br />

Angestellter am Lehrstuhl für Betriebswissenschaften<br />

und Montagetechnik, am 23.9.2012; Thomas<br />

Sonnhütter, Arbeiter in der Versuchstieranlage des<br />

Lehrstuhls für Tierernährung, am 1.11.2012; Dr. Thomas<br />

Thümmel, Akademischer Direktor am Lehrstuhl für<br />

Angewandte Mechanik, am 1.12.2012; Karin Vogt, che-<br />

Menschen<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

79


Menschen<br />

80<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

misch-technische Assistentin am Lehrstuhl für Biophysik<br />

(E22), am 7.10.2012; Margit Voigt, Verwaltungsangestellte<br />

am Lehrstuhl für Systemverfahrenstechnik, am<br />

1.1.2013; Prof. Ulrich Walter vom Lehrstuhl für Raumfahrttechnik<br />

am 28.9.2012; Gudrun Weikert-Schmidt,<br />

Lehrkraft für besondere Aufgaben in der Betriebseinheit<br />

Angewandte Sportwissenschaft, am 1.11.2012; Dr. Karl<br />

Zeitelhack, wissenschaftlicher Angestellter am Forschungsreaktor<br />

München II (FRM II), am 1.11.2012;<br />

40-jähriges Dienstjubiläum<br />

Prof. Wolfgang Domcke vom Lehrstuhl für Theoretische<br />

Chemie am 1.11.2012; Irmgard Frey, Chemielaborantin<br />

im Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung,<br />

am 15.9.2012; Dr. Heinrich Gamringer, Akademischer<br />

Direktor am Lehrstuhl für Tierhygiene, am<br />

1.11.2012; Karl Kölbl, technischer Angestellter am Lehrstuhl<br />

für Experimentalphysik – FR Oberflächen- und<br />

Grenzflächenphysik, am 7.8.2012; Dr. Werner Meixner,<br />

Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Effiziente Algorithmen,<br />

am 1.11.2012; Georg Reindl, technischer Angestellter<br />

an der Versuchsanstalt für Wasserbau und<br />

Wasserwirtschaft in Obernach, am 1.10.2012; Martin<br />

Schmölz, technischer Angestellter im Versuchsgut<br />

Veitshof, am 15.9.2012; Edith Schulze, Bibliothekshauptsekretärin<br />

in der Teilbibliothek Stammgelände, am<br />

1.11.2012.<br />

Geburtstag<br />

70. Geburtstag<br />

Prof. Harald von Boehmer, Ehrendoktor der Fakultät<br />

für Medizin, am 30.11.2012;<br />

75. Geburtstag<br />

Prof. Roland Berger, Ehrendoktor der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften,<br />

am 22.11.2012;<br />

80. Geburtstag<br />

Prof. Roland Bulirsch, Ordinarius em. für Höhere Mathematik<br />

und Numerische Mathematik, am 10.11.2012;<br />

Prof. Georg Michael Kalvius, Ordinarius em. für Physik,<br />

am 10.2.2013; Prof. Henning Klostermeyer, Ordinarius<br />

i.R. für Milchwissenschaft und Biopolymere, am<br />

6.2.2013; Prof. Walter Nitsch, Ordinarius em. für Technische<br />

Chemie, am 28.2.2013;<br />

85. Geburtstag<br />

Prof. Jan Berg, Ordinarius em. für Philosophie, am<br />

5.1.2013; Prof. Helmut Karzel, Ordinarius em. für<br />

Geometrie, am 15.1.2013; Dr. Helmut O. Maucher,<br />

Ehrendoktor der Fakultät Wissenschaftszentrum Weihenstephan,<br />

am 9.12.2012; Prof. Udo Schwertmann,<br />

Ordinarius em. für Bodenkunde, am 25.11.2012;<br />

Prof. Eberhard Witte, Ehrendoktor der Fakultät für<br />

Wirtschaftswissenschaften, am 3.1.2013;<br />

90. Geburtstag<br />

Prof. Dietrich Fritz, Ordinarius em. für Gemüsebau, am<br />

11.1.2013;<br />

95. Geburtstag<br />

Dr. Fritz Fastenrath, Ehrendoktor der Fakultät für Bauingenieur-<br />

und Vermessungswesen, am 12.12.2012.<br />

Ruhestand<br />

Laslo Balo, Hausmeister – ZA 4/4438 Hausmeisterdienste,<br />

nach 38-jähriger Tätigkeit an der <strong>TUM</strong> zum<br />

28.2.2013; Richard Beiderbeck, technischer Angestellter<br />

am Lehrstuhl für Bauchemie, nach 32-jähriger Tätigkeit<br />

an der <strong>TUM</strong> zum 31.12.2012; apl. Prof. Helmut<br />

Hoffmann, Akademischer Direktor am Lehrstuhl für<br />

Wirtschaftslehre des Landbaues, nach 38-jähriger Tätigkeit<br />

an der <strong>TUM</strong> zum 31.3.2013; Siegfried Holzmair,<br />

Oberbrandmeister der Feuerwehr <strong>TUM</strong> Garching, nach<br />

18-jähriger Tätigkeit an der <strong>TUM</strong> zum 31.12.2012;<br />

Christof Jeschek, Verwaltungsangestellter – ZA 4 Immobilienmanagement/Hausmeisterdienste,<br />

nach 27jähriger<br />

Tätigkeit an der <strong>TUM</strong> zum 31.3.2013; Erich<br />

Lechner, technischer Angestellter am Fachgebiet<br />

Hydromechanik, nach 42-jähriger Tätigkeit an der <strong>TUM</strong><br />

zum 31.12.2012; Dr. Klaus Litzenburger, Akademischer<br />

Oberrat – Forschungszentrum Weihenstephan für<br />

Brau- und Lebensmittelqualität, nach 30-jähriger Tätigkeit<br />

an der <strong>TUM</strong> zum 31.3.2013; Dr. Andreas R. Meyer,<br />

Akademischer Direktor am Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik,<br />

nach 36-jähriger Tätigkeit an der <strong>TUM</strong> zum<br />

31.3.2013; Rudolf Pfister, technischer Angestellter –<br />

4410 Technisches Büro Maschinenwesen, nach 4-jähriger<br />

Tätigkeit an der <strong>TUM</strong> zum 31.12.2012.<br />


Termine<br />

28. Februar<br />

Wettbewerb KlarText!<br />

Nachwuchswissenschaftler, die exzellent forschen und<br />

anschaulich schreiben und im Jahr 2011 promoviert<br />

haben, können sich um den Klaus Tschira Preis für<br />

verständliche Wissenschaft KlarText! bewerben. Diesen<br />

Preis vergibt die Klaus Tschira Stiftung alljährlich in<br />

Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften<br />

und Physik. Die Forschungsergebnisse müssen<br />

in einem populärwissenschaftlichen Artikel beschrieben<br />

werden. Die besten Artikel werden mit je 5 000 Euro ausgezeichnet<br />

und in einer Sonderbeilage der Zeitschrift<br />

bild der wissenschaft veröffentlicht. Einsendeschluss für<br />

KlarText! 2013 ist der 28. Februar 2013.<br />

www.klaus-tschira-preis.info<br />

19. bis 22. März<br />

münchener kolloquium<br />

Das »münchener kolloquium« ist die neue und zentrale<br />

Kongresswoche an der <strong>TUM</strong>. Erstm<strong>als</strong> sind vom 18. bis<br />

22. März 2013 in der Fakultät für Maschinenwesen der<br />

<strong>TUM</strong> in Garching mehrere Kongresse unter einem Dach<br />

vereint. Experten und Wissenschaftler aus der ganzen<br />

Welt tauschen neue Ideen aus und starten Kooperationen<br />

für künftige Innovationen. Als Auftakt findet am 18.<br />

und 19. März 2013 die »Conference on Future Automotive<br />

Technology« mit dem Fokus Elektromobilität<br />

statt. Schwerpunkte sind Fahrzeugkonzepte, Antriebe,<br />

elektrische Speichertechnik, Mobilitätsdienstleistungen<br />

und Produktion. Die Präsentationen und Diskussionen<br />

vernetzen die Themengruppen unter den Gesichtspunkten<br />

Nachhaltigkeit, Sicherheit, Marktfähigkeit und Effizienz.<br />

Schwerpunkte beim Produktionskongress am<br />

20. März 2013 sind Leichtbau, Ressourceneffizienz und<br />

intelligente Produktion; Key Note Speaker ist der Vorstandsvorsitzende<br />

der AUDI AG, Rupert Stadler. Das<br />

münchener kolloquium endet mit dem 22. Deutschen<br />

Materialflusskongress am 21. und 22. März 2013.<br />

www.future-automotive-technology.de<br />

www.produktionskongress2013<br />

www.materialflusskongress.de<br />

1. April<br />

Stiftungsgeld<br />

Die Leonhard-Lorenz-Stiftung fördert einzelne abgegrenzte<br />

Forschungsvorhaben an der <strong>TUM</strong>. Entsprechend<br />

den Vergabegrundsätzen können Zuschüsse für<br />

Sachmittel, Hilfskräfte und sonstige Kosten sowie für<br />

Forschungsreisen und Forschungsaufenthalte bewilligt<br />

werden. Forschungsvorhaben des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses werden bei der Vergabe besonders berücksichtigt.<br />

Anträge auf Förderung sind bis 1. April<br />

2013 einzureichen an den Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums,<br />

Prof. Johann Plank, Lehrstuhl für Bauchemie;<br />

E-Mail: sekretariat@bauchemie.ch.tum.de<br />

www.bauchemie-tum.de/master-framework/<br />

index.php?p=F%F6rd&i=65&m=1&lang=en<br />

5. April<br />

50 Jahre IEEE Germany Section<br />

Im April 1963 wurde in München die deutsche Sektion<br />

des Institute of Electrical and Electronics Engineers<br />

(IEEE) gegründet. Aus diesem Anlass findet in der <strong>TUM</strong><br />

am 5. April 2013 ein Festkolloquium statt. Namhafte<br />

Referenten sprechen zur Entwicklung der Technik der<br />

vergangenen 50 Jahre sowie zu aktuellen und zukünftigen<br />

Entwicklungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik.<br />

Die Veranstaltung ist hochschulöffentlich. Alle Mitarbeiter<br />

und Studierenden der <strong>TUM</strong> sind herzlich eingeladen.<br />

Ort: Theresianum auf dem <strong>TUM</strong>-Stammgelände, Theresienstraße,<br />

Gebäude 0506, Hörsaal 0602; Zeit: 13.30 bis<br />

17 Uhr.<br />

11. April<br />

Personalversammlung Garching<br />

Die nächste Personalversammlung für den Bereich<br />

Garching findet am 11. April 2013 um 9 Uhr im Hörsaal<br />

1801, im Gebäude der Fakultät für Maschinenwesen,<br />

statt. Alle Beschäftigten, auch wissenschaftliches Personal,<br />

sind dazu herzlich eingeladen. ■<br />

Service<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

81


Menschen<br />

©<br />

82<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

Spiel mit Fragen!<br />

Heute noch so charmant wie bei<br />

Marcel Proust: Das Spiel mit den<br />

Fragen. Die Antworten hat diesmal<br />

Prof. Susanne Ihsen.<br />

Die Soziologin leitet das Fachgebiet<br />

Gender Studies in den Ingenieurwissenschaften<br />

der <strong>TUM</strong>.<br />

Das Thema »Gender und Technik« liegt Susanne<br />

Ihsen schon lange am Herzen. Bereits <strong>als</strong> studentische<br />

Hochschulfrauenbeauftragte an der RWTH<br />

Aachen suchte und fand sie Studentinnen aus technischen<br />

Disziplinen für ihre Magisterarbeit, die sich<br />

mit der Situation von Maschinenbau-Studentinnen<br />

befasste. Heute liegen ihre Forschungsschwerpunkte<br />

auf der Gender- und Diversity-orientierten<br />

Organisationsentwicklung und der Integration von<br />

Gender- und Diversitykonzepten in die Lehre,<br />

Berufszusammenhänge sowie in die Technikforschung<br />

selbst.<br />

Wo möchten Sie leben? Am Wasser<br />

Spiel mit Fragen<br />

Was ist für Sie das größte Glück? Leben zu dürfen<br />

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?<br />

Die aus Arbeit und Engagement entstehen – wer arbeitet,<br />

macht Fehler<br />

Was ist für Sie das größte Unglück?<br />

Sich nicht frei entfalten zu können<br />

Ihr Lieblingsmaler? Georgia O‘Keeffe<br />

Ihr Lieblingskomponist? Clara Schumann<br />

Ihr Lieblingsschriftsteller? Fred Vargas<br />

Ihre Lieblingstugend? Standhaftigkeit<br />

Ihre Lieblingsbeschäftigung? In der Erde wühlen<br />

Ihr Lieblingsexponat im Deutschen Museum?<br />

Das Universum<br />

Ihr Hauptcharakterzug? Aufmüpfigkeit<br />

Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?<br />

Dass sie mit mir befreundet sind<br />

Was ist Ihr größter Fehler? Ungeduld<br />

Was ist Ihr Traum vom Glück?<br />

Gemeinsam alt werden<br />

Ihre Helden in der Wissenschaft? Dorothea Erxleben<br />

Ihre Helden in der Geschichte? Mary Wollstonecraft<br />

Was verabscheuen Sie am meisten? Heimtücke<br />

Welche Reform bewundern Sie am meisten?<br />

Den neuen Inklusionsansatz in Bildung und Gesellschaft<br />

Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?<br />

Auf meinen Besen steigen und losfliegen (besser noch:<br />

motorisiert, <strong>als</strong>o Staubsauger)<br />

Was möchten Sie sein? Gelassen<br />

Ihr Motto? Das Leben ist zu kostbar, um es dem<br />

Schicksal zu überlassen, Baby! (Walter Moers)


Ausblicke<br />

<strong>TUM</strong>campus 2/13<br />

Individualisierte Hilfe gegen<br />

Zähneknirschen<br />

Wer unbewusst mit den Zähnen knirscht, leidet <strong>als</strong> Folge<br />

oft an Schmerzen der Kau-, Nacken- und Rückenmuskulatur<br />

oder auch an Kopfschmerzen. Am Heinz<br />

Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der <strong>TUM</strong><br />

wurde die Zahnschiene »SensoBite« entwickelt: ein<br />

Sensor, der Zähneknirschen diagnostizieren und die<br />

Folgen verringern kann. Er macht es möglich, die<br />

Therapie personalisiert auf den einzelnen Patienten<br />

zuzuschneiden.<br />

Mehr Software (im) Wagen<br />

Fahrzeugpannen beruhen heutzutage immer öfter auf<br />

Elektronikfehlern. Durch neue Funktionen wie das autonome<br />

Fahren müssen weitere komplexe und sicherheitskritische<br />

Funktionen im Fahrzeug umgesetzt werden.<br />

Das Forschungs- und Transferinstitut fortiss an<br />

der <strong>TUM</strong> hat deshalb zusammen mit Partnern aus Industrie<br />

und Forschung ein Projekt gestartet, um eine<br />

zukunftssichere Architektur für Elektrik und Elektronik<br />

im Fahrzeug zu entwerfen.<br />

Vom Hörsaal in den Himmel<br />

Im Rahmen eines ESA-Programms konnten <strong>TUM</strong>-Studenten<br />

in der Schwerelosigkeit Experimente zum Verhalten<br />

des Menschen durchführen. In einem umgebauten<br />

Airbus A300 erlebten sie 95 Parabelflüge. Die<br />

Nachwuchsforscher wollen die ergonomischen Eigenschaften<br />

von Raumfahrtanzügen verbessern, um das<br />

Leben im All angenehmer zu gestalten.<br />

Redaktionsschluss: 25. Februar 2013<br />

Service<br />

<strong>TUM</strong>campus 1/13<br />

© Siemens AG<br />

83


www.tum.de/tumcampus

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