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Dokumentation-Ergebnisse Fachforen.pdf - Uffenheim

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IntegrIertes städtebaulIches entwIcklungskonzept<br />

Stadt <strong>Uffenheim</strong><br />

ISEK<br />

fachforen<br />

23. Januar 2013<br />

SCHIRMER | ARCHITEKTEN + STADTPLANER


ISEK UFFENHEIM<br />

Impressum<br />

Würzburg, im Januar 2013<br />

Im Auftrag der Stadt <strong>Uffenheim</strong>.<br />

Das ISEK wurde durch die Regierung von<br />

Mittelfranken im Rahmen des Städtebau-<br />

förderungsprogramms „Städtebaulicher<br />

Denkmalschutz“ gefördert.<br />

2<br />

SCHIRMER | ARCHITEKTEN + STADTPLANER<br />

Huttenstraße 4, 97072 Würzburg<br />

Tel 0931-794 0778-11<br />

www.schirmer-stadtplanung.de<br />

Bearbeitung:<br />

Prof. Dipl.-Ing. Martin Schirmer<br />

Dipl.-Ing. Marek Stadthaus<br />

Architekturbüro Markus Uhl<br />

Dipl.-Ing. Markus Uhl<br />

Landwehrstraße 23<br />

97070 Würzburg<br />

architekturbüro markus uhl<br />

Landwehrstrasse 23 - 97070 Würzburg - Email : ab-uhl@gmx.de<br />

DR. BRENNER Ingenieurgesellschaft mbH<br />

Dipl.-Geogr. Dirk Kopperschläger<br />

Rathausplatz 2 - 8<br />

73432 Aalen<br />

Heinritz, Salm und Stegen<br />

Dr. Volker Salm<br />

Steinheilstraße 15a<br />

80333 München<br />

wgf Nürnberg<br />

Prof. Dipl.-Ing. Gerd Aufmkolk<br />

Vordere Cramerstraße 11<br />

90478 Nürnberg


Für die Stadt <strong>Uffenheim</strong> wird im Rah-<br />

men des Städtebauförderprogramms<br />

„Städtebaulicher Denkmalschutz“ ein<br />

Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept<br />

(ISEK) erarbeitet. Damit<br />

ist das Büro Schirmer | Architekten +<br />

Stadtplaner aus Würzburg beauftragt.<br />

Das Büro Schirmer wird dabei unter-<br />

stützt von den Fachplanern Prof. Gerd<br />

Aufmkolk (wgf Nürnberg, Landschaftsarchitekt),<br />

Dirk Kopperschläger (Dr.<br />

Brenner Ingenieurgesellschaft mbH Aalen,<br />

Verkehrsplanung), Dr. Volker Salm<br />

(Heinritz, Salm & Stegen, Einzelhandelsberatung)<br />

sowie dem Architekten Markus<br />

Uhl (Energieberatung).<br />

<strong>Dokumentation</strong> FachForen<br />

In einem ersten Schritt wurden am 23.<br />

Januar 2013 Fachleute aus <strong>Uffenheim</strong><br />

und zuständige Behörden ins Rathaus<br />

eingeladen, um in <strong>Fachforen</strong> mit den<br />

Planern ins Gespräch zu kommen, mit<br />

dem Ziel, die „Sicht von Außen“ der<br />

Fachplaner durch die „Sicht von Innen“<br />

der <strong>Uffenheim</strong>er zu ergänzen. In drei<br />

Gesprächsrunden fand ein reger Meinungsaustausch<br />

zu den Themenbereichen<br />

„Wohnen in <strong>Uffenheim</strong>“, „Wirtschaft<br />

in <strong>Uffenheim</strong>“ und „Freiraum<br />

und Energie“ statt.<br />

Kurze Impulsreferate der Fachplaner<br />

leiteten die <strong>Fachforen</strong> mit ersten Analysen<br />

und Entwicklungsansätzen ein. Im<br />

Anschluss daran wurde die Diskussionsrunde<br />

eröffnet.<br />

Im Folgenden sind die Gespräche zu-<br />

sammengefasst. Da sich die Beiträge<br />

der einzelnen Runden überlagern und<br />

ergänzen, werden die Themen forenübergreifend<br />

zusammengefasst.<br />

3


ISEK UFFENHEIM<br />

fachforen<br />

programm und teIlnehmer<br />

FachForum 1<br />

uffenheim als Wohnstandort<br />

09:00 – 09:05 Begrüßung<br />

09:05 – 09:20 Vortrag Städtebau<br />

09:20 – 09:30 Vortrag Energie<br />

09:30 – 11:00 Gesprächsrunde<br />

TeIlnehmer<br />

Georg Schöck, 1. Bürgermeister<br />

Ewald Geißendörfer, 2. Bürgermeister<br />

Herbert Preininger, Geschäftsstellenleiter<br />

Verwaltungsgemeinschaft<br />

Birgit Kaspar, Kämmerin<br />

Rudolf Rupsch, Stadtbaumeister<br />

Erich Schirmer, Stadtrat FWG<br />

Winfried Malcher, Stadtrat CSU<br />

Ursula Suchanka, Stadträtin SPD<br />

Andreas Schober, Stadtrat SPD<br />

Birgit Linke, Stadträtin B90/Grüne<br />

Tobias Lange, Bay. Landesamt für<br />

Denkmalpflege<br />

Eberhard Pickel, Reg. v. Mittelfranken<br />

Thomas Rahn, Reg. v. Mittelfranken<br />

Armin Gackstetter, Landratsamt NEA<br />

Ursula Eisenbrand, Mittelschule und<br />

Vertretung für Grundschule<br />

Karl-Uwe Rasp, ev. Dekan <strong>Uffenheim</strong><br />

Walter Schürmann, 1. FC <strong>Uffenheim</strong><br />

Helmut Kauer, Sparkasse <strong>Uffenheim</strong><br />

Helmut Schießl, VR Bank <strong>Uffenheim</strong>-<br />

Neustadt eG<br />

Prof. Martin Schirmer, Architekt, Stadtplaner<br />

Marek Stadthaus, Stadtplaner<br />

Prof. Gerd Aufmkolk, Landschaftsarch.<br />

Dirk Kopperschläger, Verkehrsplaner<br />

Dr. Volker Salm, Einzelhandelsberater<br />

Markus Uhl, Architekt, Energieberater<br />

4<br />

FachForum 2<br />

uffenheim als Wirtschaftsstandort<br />

11:30 – 11:35 Begrüßung<br />

11:35 – 11:50 Vortrag Städtebau<br />

11:50 – 12:00 Vortrag Verkehr<br />

12:00 – 12:10 Vortrag Einzelhandel<br />

12:10 – 13:30 Gesprächsrunde<br />

TeIlnehmer<br />

Georg Schöck, 1. Bürgermeister<br />

Ewald Geißendörfer, 2. Bürgermeister<br />

Herbert Preininger, Geschäftsstellenleiter<br />

Verwaltungsgemeinschaft<br />

Birgit Kaspar, Kämmerin<br />

Rudolf Rupsch, Stadtbaumeister<br />

Erich Schirmer, Stadtrat FWG<br />

Winfried Malcher, Stadtrat CSU<br />

Andreas Schober, Stadtrat SPD<br />

Birgit Linke, Stadträtin B90/Grüne<br />

Eberhard Pickel, Reg. v. Mittelfranken<br />

Thomas Rahn, Reg. v. Mittelfranken<br />

Stefan Schilling, Kliniken LK NEA<br />

Dr. Susanne Espenschied-Raps, Ärztin<br />

Michael Capek, Wirtschaftsförderung<br />

Landkreis NEA<br />

Dr. Ludwig Albrecht, AELF <strong>Uffenheim</strong><br />

Gottfried Billenstein, AELF <strong>Uffenheim</strong><br />

Werner Tyrach, Bay. Bauernverband<br />

Stefanie Geuder-Horn, Gewerbeverein<br />

Lisa Höfler, Gewerbeverein<br />

Dr. Wolfgang Reister, Insignio<br />

Prof. Martin Schirmer, Architekt, Stadtplaner<br />

Marek Stadthaus, Stadtplaner<br />

Prof. Gerd Aufmkolk, Landschaftsarch.<br />

Dirk Kopperschläger, Verkehrsplaner<br />

Dr. Volker Salm, Einzelhandelsberater<br />

Markus Uhl, Architekt, Energieberater<br />

FachForum 3<br />

Freiraum, Tourismus und<br />

erneuerbare energien<br />

14:30 – 14:35 Begrüßung<br />

14:35 – 14:50 Vortrag Städtebau<br />

14:50 – 15:00 Vortrag Freiraum<br />

15:00 – 15:10 Vortrag Energie<br />

15:10 – 16:30 Gesprächsrunde<br />

TeIlnehmer<br />

Georg Schöck, 1. Bürgermeister<br />

Ewald Geißendörfer, 2. Bürgermeister<br />

Herbert Preininger, Geschäftsstellenleiter<br />

Verwaltungsgemeinschaft<br />

Birgit Kaspar, Kämmerin<br />

Rudolf Rupsch, Stadtbaumeister<br />

Herbert Vorlaufer, Leiter E-Werk<br />

Erich Schirmer, Stadtrat FWG<br />

Wolfgang Barz, Stadtrat SPD<br />

Birgit Linke, Stadträtin B90/Grüne<br />

Eberhard Pickel, Reg. v. Mittelfranken<br />

Dr. Diana Schödl, Regionsbeauftragte<br />

Westmittelfranken<br />

Andrea Linz, Regionalmanagement<br />

Landkreis NEA<br />

Wolfgang Gartzke, ALE<br />

Robert Haag, Campingplatz Uff.<br />

Erwin Keller, Gillig + Keller GmbH<br />

Gustav Demski, Elektro Schäfer GmbH<br />

Frank Saemann, Necotek GmbH<br />

Marek Stadthaus, Stadtplaner<br />

Prof. Gerd Aufmkolk, Landschaftsarch.<br />

Dirk Kopperschläger, Verkehrsplaner<br />

Markus Uhl, Architekt, Energieberater


Demografischer Wandel<br />

Seit etwa 50 Jahren ist in der <strong>Uffenheim</strong>er<br />

Altstadt ein stetiger Bevölkerungsverlust<br />

zu verzeichnen, begleitet von<br />

einem stetigen Zuwachs in den Alt- und<br />

Neusiedlungsgebieten. Auch in Zukunft<br />

wird dieser Prozess nicht zu bremsen<br />

sein. Aktuelle Prognosen gehen davon<br />

aus, dass in 20 Jahren in <strong>Uffenheim</strong> voraussichtlich<br />

zehn Prozent weniger Einwohner<br />

leben.<br />

Es gilt also, junge Leute in der Stadt zu<br />

halten. Aber auch auf den Zuzug von<br />

Menschen aus anderen Regionen und<br />

dem Ausland muss sich die Stadt mit<br />

entsprechenden Angeboten einstellen.<br />

Um im Wettbewerb um Zuzüge mit<br />

anderen Städten zu bestehen, müssen<br />

speziell für junge Familien Anreize geschaffen<br />

werden, die die Stadt für diese<br />

Gruppe attraktiv macht. Neben adäquaten<br />

Wohnraum- und Arbeitsplatzangeboten<br />

wird eine gute Bildungs-, Betreuungs-<br />

und Freizeitinfrastruktur benötigt.<br />

Immobilienmarkt<br />

Die Situation am Immobilienmarkt hat<br />

sich in den letzten 15 bis 20 Jahren<br />

deutlich gewandelt. Während früher<br />

kaum Bauplätze verfügbar waren, ist<br />

heute deren Erwerb kein Problem mehr.<br />

Genügend Bauplätze sind am Markt<br />

vorhanden. Dabei herrscht eine große<br />

Dynamik. Angebotene Gebrauchtimmobilien<br />

werden in der Regel schnell<br />

verkauft. Deshalb ist das Angebot relativ<br />

überschaubar.<br />

Der Alterungszyklus der Wohngebiete<br />

ist nicht besonders stark ausgeprägt,<br />

die demografische Mischung funktioniert<br />

weitestgehend. Das jüngst entwickelte<br />

Wohngebiet im Westen fällt<br />

dabei etwas heraus. Hier ist der Altersdurchschnitt<br />

deutlich jünger als in den<br />

anderen Stadtteilen. Ebenso ist die<br />

Altstadt durchschnittlich jünger, da hier<br />

relativ viele junge Menschen Mietwohnungen<br />

finden.<br />

Junges und altes Wohnen<br />

Insgesamt gesehen fehlen aber Angebote<br />

kleiner bezahlbarer Wohnungen<br />

für junge Singles und Paare sowie für<br />

ältere Menschen, die ihren Wohnraumbedarf<br />

verkleinern möchten. Gerade in<br />

der Altstadt ist die Nachfrage in diesem<br />

Segment hoch. Potenzial bieten leerstehende<br />

Gebäude z.B. am Schlosspark<br />

und Schweinemarkt. Auch eine zukünftige<br />

Umnutzung der Gärtnerei und des<br />

<strong>Dokumentation</strong> FachForen<br />

wohnen In uffenheIm<br />

ehemaligen Bauhofs als grünes Wohnquartier<br />

ist ein Vorschlag, der auf Anklang<br />

stößt.<br />

Die Seniorenwohnanlagen im Son-<br />

nenweg und in der Alten Brauerei sind<br />

schnell angenommen worden und voll<br />

vermietet. Dies deutet auf weiteren Bedarf<br />

hin. Für Senioren ist die fußläufige<br />

Nahversorgung mit Lebensmitteln ein<br />

ausschlaggebendes Argument. Diese<br />

fehlt jedoch in der <strong>Uffenheim</strong>er Altstadt<br />

fast vollständig und muss dringend,<br />

abgestimmt auf den als Wohnstandort<br />

Altstadt, wieder hergestellt werden.<br />

Barrierefreie Wohnungen im Altbestand<br />

könnten durch neue Konzepte geschaffen<br />

werden, wie z.B. Wohnen im EG<br />

und Dienstleistungen im OG.<br />

neue Wohnungsangebote<br />

Mehrere kleinere Gebäude könnten zu-<br />

sammenzulegt werden, um neue Woh-<br />

nungstypen anzubieten, z.B. in Bau-<br />

herrengemeinschaft. Dazu müssen die<br />

Eigentümer aktiviert werden, die sich<br />

an solchen Projekten beteiligen möchten.<br />

Darüber hinaus könnte die Stadt<br />

Anreize für Investitionen in diesem Segment<br />

schaffen.<br />

5


ISEK UFFENHEIM<br />

fachforen<br />

baulIche und energetIsche sanIerung<br />

Denkmalschutz und Sanierung<br />

Anforderungen des Denkmalschutzes<br />

schrecken Investoren oft ab, da der<br />

ohnehin hohe Aufwand einer Altbausanierung<br />

noch gesteigert wird. Die<br />

Denkmalschutzbehörde macht jedoch<br />

auf erfolgreiche Instrumente der Städtebauförderung<br />

und der KfW aufmerksam:<br />

∙ Modernisierungsgutachten (Fördermittel<br />

werden vor Investitionen<br />

bereitgestellt, um den Umfang der<br />

individuell notwendigen Sanierung<br />

einzuschätzen)<br />

∙ Fachgerechte Sanierungsberatung<br />

durch Experten der Stadt und des<br />

Landkreises (Ansprechpartner: Armin<br />

Gackstetter, Dr. Renate Kapune)<br />

∙ Steuerliche Abschreibungen<br />

∙ und weitere<br />

Den Grundstückseigentümern der Altstadt<br />

ist oft nicht bewußt, dass sie im<br />

Sanierungsgebiet diese Angebote nutzen<br />

können. Aus Unkenntnis wird bei<br />

vielen Gebäudesanierungen auf diese<br />

Möglichkeiten verzichtet oder von der<br />

Sanierung ganz abgesehen. Es besteht<br />

also Kommunikationsbedarf, um die<br />

Sanierungsbereitschaft in der Altstadt<br />

zu erhöhen.<br />

6<br />

Zur Aktivierung brachliegender Gewerbeimmobilien<br />

wurde ein erfolgreiches<br />

Modell entwickelt, in dem ein Investor<br />

eine aufgegebene großflächige Einzelhandelsimmobilie<br />

mit Fördergeldern<br />

abbricht und mit eigenen Mitteln eine<br />

generationsübergreifende Wohnanlage<br />

entwickelt.<br />

Zu beachten ist, dass Staat und Stadt<br />

nur Fördermittelgeber sein können, die<br />

Umsetzung ist Aufgabe privater Investoren.<br />

„Fordern und Fördern“ sollte<br />

dabei der Leitgedanke sein.<br />

energie in der altstadt<br />

Die Altstadt ist historisches Erbe und<br />

städtebauliches Potenzial zugleich. Dem<br />

Erhalt der historischen Stadtgestalt wird<br />

deshalb hohe Bedeutung beigemessen.<br />

Bei der Sanierung denkmalgeschützter<br />

Gebäude kommt es oft zu Zielkonflikten<br />

zwischen Gestaltung und Energieeffizienz.<br />

Die energetische Sanierung im<br />

Altstadtbereich ist somit häufig eine<br />

Herausforderung.<br />

Andererseits begünstigt aber auch die<br />

städtebauliche Dichte und damit energetische<br />

Verbrauchsdichte die Situation.<br />

Vom Denkansatz müssen Altstadt und<br />

Umland eine Einheit bilden. Wenn ausreichend<br />

Strom oder auch Erdgas aus<br />

erneuerbaren Energien im Umland gewonnen<br />

und in das städtische Leitungsnetz<br />

zur Versorgung der Altstadt eingespeist<br />

wird, kommt dies der Altstadt<br />

zugute. Ein erster Schritt ist in <strong>Uffenheim</strong><br />

mit den Bürgerwindrädern getan.<br />

In Folge dessen sollte aus energe-<br />

tischer und städtebaulicher Sicht auf<br />

PV-Anlagen auf Altstadtdächern verzichtet<br />

werden, um die Dachlandschaft<br />

im Ensemblebereich der Altstadt nicht<br />

gestalterisch zu degradieren. Durch Beteiligung<br />

an Bürgeranlagen und ein attraktives<br />

Strompreisangebot speziell für<br />

die Alt-/ Kernstadt <strong>Uffenheim</strong>s, könnten<br />

zusätzliche Anreize zur Nutzung alternativer<br />

Stromquellen geschaffen werden,<br />

ohne PV-Anlagen im Ensemblebereich<br />

zu installieren. Im Widerpruch zum Erhalt<br />

des Stadtbilds befürworten die<br />

Anbieter von PV-Anlagen insbesondere<br />

unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit<br />

eine Freigabe der Altstadt für PV-<br />

Anlagen und lehnen ein striktes Verbot<br />

im Ensemblebereich ab. Sie berufen<br />

sich dabei auf steigende Energiepreise,<br />

die die Nutzung von direkt gewonnener<br />

Energie ökonomisch sinnvoll machten


und eine gewisse Unabhängigkeit bö-<br />

ten. Als Kompromiss schlagen sie die<br />

Freigabe nicht einsehbarer Dächer vor.<br />

Dies müßte geprüft werden. Ein guter<br />

Ansatz wären quartiersbezogene Konzepte,<br />

bei denen sich mehrere Anlieger<br />

zusammen tun, um energetische Maßnahmen<br />

umzusetzen.<br />

Die Stadt spielt eine bedeutende Vor-<br />

bildrolle. Setzt sie innovative energe-<br />

tische Konzepte um, so werden sich<br />

daran Private orientieren. Die Stadtverwaltung<br />

hat bereits geprüft, auf<br />

welchen städtischen Dächern Bürger-<br />

PV-Anlagen realisierbar wären. Die<br />

Möglichkeiten sind wegen der wenigen<br />

städtischen Objekte beschränkt.<br />

∙ Auf der Grund- und Mittelschule ist<br />

eine Bürger-PV-Anlage installiert.<br />

∙ Auf der Stadthalle wird wegen des<br />

nahen Altstadt-Ensembles auf eine<br />

PV-Anlage verzichtet.<br />

∙ Die Dachflächen des Gebäudes der<br />

Stadtwerke sind für eine PV-Anlage<br />

nicht tragfähig.<br />

Freiraum in der altstadt<br />

Freiraum ist ein wichtiges Kriterium für<br />

attraktive Wohnangebote. Außer dem<br />

Schlosspark gibt es keine Grünanlagen<br />

innerhalb der Stadtmauer. Zur Aufwertung<br />

des Wohnumfelds sind grüne Höfe<br />

im Blockinnern als Ersatz ungenutzter<br />

Nebengebäude vorstellbar. Auch bieten<br />

die privaten Gärten sowie die Grünund<br />

Freiflächen an der Stadtmauer, am<br />

Amtsgartenweg und am Metzgersbach<br />

ein Potenzial, das es zu stärken gilt.<br />

einzelhandel<br />

Die Einzelhändler bewerten die Ent-<br />

wicklung der letzten Jahre in der Alt-<br />

stadt kritisch. Magneten fehlen, die<br />

Kunden anziehen und sich auf die Belebung<br />

der Altstadt auswirken. Neben<br />

einem Lebensmittel-Nahversorger zählt<br />

dazu z.B. auch ein Drogeriemarkt. Dies<br />

wurde mit der Schließung des Kupsch-<br />

Markts und des Schlecker-Markts deutlich.<br />

Auch der aktuelle Verlust eines<br />

Bekleidungsgeschäfts wird sich negativ<br />

auswirken.<br />

Ein weiteres Problem ist die Konkurrenz<br />

des Internethandels. Es zeichnet sich<br />

ab, dass Geschäfte mit einzigartigen,<br />

hochwertigen oder spezialisierten Angeboten<br />

gut laufen, andere Segmente<br />

hingegen haben es schwer. Der Fokus<br />

wird in den kommenden Jahren vorranig<br />

auf dem Bestandserhalt liegen.<br />

<strong>Dokumentation</strong> FachForen<br />

eInzelhandel In uffenheIm<br />

Dabei kann es nicht nur um Nischenbesetzung<br />

gehen. Ohne entsprechende<br />

Frequenzbringer wie Lebensmittel, Drogerie<br />

und Bekleidung können auch Spezialisten<br />

nicht überleben. Der Gewerbeverein<br />

bemüht sich momentan mit<br />

einem Investor, ein neues inhabergeführtes<br />

Drogerieangebot zu etablieren.<br />

Konsolidierung des Kernbereichs<br />

Schwerpunkt des Einzelhandels sind die<br />

Ansbacher und Friedrich-Ebert-Straße<br />

sowie der Spitalplatz und Marktplatz. Es<br />

wird empfohlen, Geschäfte aus Randlagen<br />

des Einzelhandelsbereichs zum<br />

Umzug in den Kernbereich zu bewegen,<br />

um Leerstand und Trading-down-<br />

Effekte in bester Lage zu vermeiden.<br />

Gemeinschaftliche Qualifizierungs- und<br />

Servicemaßnahmen der Einzelhändler<br />

sowie abgestimmte Öffnungszeiten<br />

könnten den Einzelhandel stärken.<br />

Projektfonds<br />

Erfolgreich könnte das Instrument des<br />

„Projektfonds“ aus den Städte bau-<br />

förderprogrammen eingesetzt werden,<br />

um gemeinschaftlich mit Stadt und Privaten<br />

Aufwertungsmaßnahmen im Altstadtbereich<br />

zu realisieren. Dabei geht<br />

es sowohl um Marketingmaßnahmen<br />

7


ISEK UFFENHEIM<br />

fachforen<br />

städtIsches leben<br />

und Projekte zur Qualitätssteigerung als<br />

auch um eine weitere Aufwertung des<br />

öffentlichen Raums. Der Fonds speist<br />

sich zu 50 Prozent aus privaten Geldern,<br />

20 Prozent aus dem Stadthaushalt<br />

und 30 Prozent aus Mitteln der Städtebauförderung.<br />

Weitere Informationen<br />

dazu sind u.a. im Internet zu finden:<br />

http://www.stmi.bayern.de/imperia/<br />

md/content/stmi/bauen/staedtebaufoerderung/aktuelles/lebenfindetinnenstatt_<br />

oeff_priv_projetkfonds.<strong>pdf</strong><br />

einbindung und aktivierung der<br />

Bürger<br />

Um das Angebot des Einzelhandels<br />

besser auf die Wünsche der Bürger einzustellen,<br />

plant der Gewerbeverein eine<br />

Bürgerbefragung. Wesentliches Ziel dabei<br />

ist die Bewußtseinsbildung einheimischer<br />

Kunden für die Wichtigkeit des<br />

lokalen Einzelhandels im Stadtleben.<br />

Versorgungslage der Stadtteile<br />

Durch die Konzentration der Lebensmittelmärkte<br />

im südlichen Gewerbegebiet<br />

sind die einzelne Stadtteile schlecht<br />

versorgt und liegen außerhalb einer fußläufigen<br />

Nahversorgung. Fußwege von<br />

über 20 Minuten sind unattraktiv und<br />

kaum zumutbar.<br />

8<br />

lebendige altstadt<br />

Abends ist es in der Altstadt eher ruhig.<br />

Es mangelt an gastronomischer Vielfalt<br />

und kulturellem Angebot, was sich<br />

nicht nur auf die Attraktivität der Altstadt<br />

für die einheimische Bevölkerung,<br />

sondern auch auf den Tourismus auswirkt.<br />

Um die Altstadt wieder zu beleben,<br />

müssten Bürger und Stadtverwaltung<br />

ebenso wie Vereine und Kirchen<br />

ein Team werden. Initiativen sollten<br />

gebündelt, konkurrierende Angebote,<br />

wie Faschingsfeiern, zusammengelegt<br />

und z.B. ein Altstadtfest von mehreren<br />

Gruppen gemeinsam organisiert und<br />

beworben werden.<br />

Ein Sinneswandel zu einem „wir“ muss<br />

eintreten, in dem bspw. in der Kirche<br />

auch das Vereinsleben mitgedacht<br />

wird und umgekehrt. Aktuell wird der<br />

Dekanatsbrief der ev. Kirche für eine<br />

breitere Öffentlichkeit und Informationsvielfalt<br />

überarbeitet, um mehr Leute<br />

auch außerhalb der Kirche zu erreichen.<br />

Ähnliches wird dem städtischen Mitteilungsblatt<br />

empfohlen, u.a. auch eine<br />

kostenlose Verteilung an alle Haushalte.<br />

Die Bürger und Vereinsmitglieder müssen<br />

sich mehr zum kulturellen Leben<br />

der Stadt bekennen und daran aktiv<br />

teilnehmen. Ein funktionierendes soziales<br />

Netzwerk, das langjährige Bürger<br />

verbindet und Neubürger herzlich<br />

aufnimmt, ist ein qualitatives Merkmal<br />

einer lebendigen Stadt.<br />

Kulturelles und soziales angebot<br />

Das Stadtmuseum wird mit großem<br />

ehrenamtlichen Einsatz betrieben. Leider<br />

ist die Frequentierung gering. Das<br />

Museum bietet ein großes Tourismuspotenzial.<br />

Darauf muss aber aufmerksam<br />

gemacht werden, sei es durch<br />

Marketing oder Presse. Mit ehrenamtlichen<br />

Tätigkeiten ist dies nur bedingt<br />

leistbar, eine weitere Unterstützung<br />

durch die Stadt ist notwendig.<br />

Auch die Stadthalle muss mit einem<br />

angepassten Angebot besser in der Bevölkerung<br />

verankert werden. Als Treffpunkt<br />

und Kommunikationsraum für<br />

Jung und Alt wird ein Mehrgenerationenhaus<br />

in der Altstadt vorgeschlagen.<br />

Gastronomie<br />

Um das gastronomische Angebot<br />

auszuweiten, wird vorgeschlagen, im<br />

Quartier Neue Gasse/ Heisenstein/<br />

Schlossstraße kleine Wirtschaften zu<br />

konzentrieren.


Bildung<br />

Der demografische Wandel zeichnet<br />

sich auch bei den Schülerzahlen ab.<br />

Während 1998 noch 400 Grundschüler<br />

und 390 Mittelschüler an der Volksschule<br />

lernten, so waren es 2012 nur<br />

noch 290 bzw. 250. Die Schüler der<br />

Mittelschule stammen aus über 20 Orten<br />

der Region, somit ist die Schule ein<br />

wichtiger Standortfaktor.<br />

Die gemeinsame Unterbringung der<br />

Grund- und Mittelschule in einem Gebäude<br />

ist ein Erfolg. Nach der notwendigen<br />

Generalsanierung von 2000 bis<br />

2007 hat die Schule eine sehr gute Ausstattung<br />

und bietet zukunftsfähige Lernbedingungen.<br />

Problematisch ist jedoch<br />

das Fehlen einer Mensa, der bauliche<br />

Zustand der Turnhalle sowie des mitgenutzten<br />

Hallenbads an der Christianvon-Bomhard-Schule.<br />

Die Christian-von-Bomhard-Schule hat<br />

ein weit gefächertes Angebot. Sie ist<br />

ein wichtiger Baustein des Bildungsstandorts<br />

<strong>Uffenheim</strong>. Der Fortbestand<br />

der privaten Schule kann jedoch nur<br />

durch Zuschüsse gesichert werden.<br />

Dazu benötigt die Schule Unterstützung<br />

der Stadt und des Kreises.<br />

<strong>Dokumentation</strong> FachForen<br />

bIldungsangebot und medIzInIsche Versorgung<br />

Auch Kindergartenplätze sind ein wichtiger<br />

Standortfaktor. Gemeinsam mit<br />

den Angeboten in den Ortsteilen sind<br />

genügend Plätze vorhanden. Eine neue<br />

Kinderkrippe für Kinder bis drei Jahren<br />

ist in Bau. Darüber hinaus gibt es weiteren<br />

Bedarf an Hortplätzen.<br />

Perspektive des Krankenhauses<br />

Mit dem Krankenhaus hat <strong>Uffenheim</strong><br />

einen Standortvorteil gegenüber anderen<br />

Kommunen der Region. Trotz des<br />

großen Einzugsbereichs von ca. 14.000<br />

Einwohnern ist jedoch die Zukunft der<br />

ärztlichen Versorgung kritisch zu bewerten.<br />

Strukurelle Veränderungen<br />

zeichnen sich ab. Im ungünstigsten Fall<br />

müssen die Akutversorgung im Bereich<br />

Inneres und Chirurgie sowie die stationäre<br />

Versorgung mit Belegbetten aufgegeben.<br />

Eine negative Entscheidung gilt<br />

es zu verhindern.<br />

arztpraxen<br />

Drei von sechs allgemeinmedizinischen<br />

Arztpraxen werden voraussichtlich in<br />

den nächsten Jahren altersbedingt<br />

schließen, da es schwer fällt, Nachfolger<br />

zu finden. Es wird zu deutlichen<br />

Engpässen in der medizinsichen Versorgungslage<br />

kommen.<br />

Fachärzte fehlen in <strong>Uffenheim</strong>. Andererseits<br />

gibt es in Ochsenfurt beispielsweise<br />

drei Augenärzte. Es muss also auch<br />

versucht werden, Fachärzte nach <strong>Uffenheim</strong><br />

zu holen.<br />

Ärztehaus<br />

Jüngere Ärzte benötigen sowohl finanziell<br />

als auch strukturell andere Rahmenbedingungen,<br />

die in Gemeinschaftspraxen<br />

geboten werden können. Sie<br />

würden beispielsweise arbeitenden<br />

Müttern im Gesundheitsdienst Teilzeitarbeit<br />

besser ermöglichen. Ebenso<br />

könnten gemeinschaftlich bessere Ausbildungsbedingungen<br />

angeboten werden,<br />

die auch zu einem Zuzug junger<br />

Ärzte führen könnten. Darüber hinaus<br />

ließe sich in einem Ärztehaus auch eine<br />

mobile medizinische Grundversorgung<br />

für die Ortsteile organisieren.<br />

Die Arztpraxen, alle in oder nahe bei der<br />

Altstadt angesiedelt, sind auch Kundenbringer<br />

für den Einzelhandel. Die Idee<br />

eines Medizinischen Versorgungszentrums<br />

am Krankenhaus, das u.a. auch<br />

Gemeinschaftspraxen Raum bietet,<br />

wird unterschiedlich bewertet. Einerseits<br />

brächte dies Synergieeffekte für<br />

Krankenhaus und Ärzte, andererseits<br />

9


ISEK UFFENHEIM<br />

fachforen<br />

Verkehr<br />

wäre ein Wegzug der Ärzte aus der Alt-<br />

stadt ein Verlust, der sich auf die Kun-<br />

denfrequenz und das Leben genauso<br />

auswirken würde, wie eine Schließung<br />

der Praxen an sich.<br />

Als mögliche Standorte in der Altstadt<br />

wurden der Schweinemarkt, die Alte<br />

Brauerei und die ehemalige Gastwirtschaft<br />

Stauder ins Gespräch gebracht.<br />

Kriterien für die Standortfindung eines<br />

Ärztehaus wären u.a.:<br />

∙ Erreichbarkeit für Rettiungsdienst<br />

∙ Standortnahe Patientenparkplätze<br />

∙ Barrierefreiheit<br />

∙ Erweiterungsmöglichkeit<br />

apotheken<br />

Die drei Apotheken in der Altstadt bieten<br />

eine gute Versorgung, sind jedoch<br />

vom Fortbestand der Arztpraxen und<br />

des Krankenhauses abhängig.<br />

Verkehrsräume<br />

Für die zukünftige Entwicklung, auch<br />

unter Aspekten des demografischen<br />

Wandels, ist das Leitmotiv einer „Stadt<br />

der kurzen Wege“ maßgeblich. Dabei<br />

sollen alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt<br />

sein. Sicherheit geht vor<br />

Schnelligkeit. Durch eine gute Gestal-<br />

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tung des öffentlichen Raums werden<br />

Erlebbarkeit und Attraktivität gesteigert,<br />

so dass Wege öfter zu Fuß oder per<br />

Rad zurückgelegt werden.<br />

Außerhalb der Altstadt haben ins-<br />

besondere die Einfallsstraßen einen<br />

großzügigen, nicht mehr zeitgemäßen<br />

Querschnitt, der ausschließlich auf den<br />

Autoverkehr ausgerichtet ist. Radwege<br />

fehlen. Die Verkehrsstärke ist für eine<br />

Stadt wie <strong>Uffenheim</strong> nicht überdurchschnittlich,<br />

wirkt sich aber dennoch negativ<br />

für Anwohner und Fußgänger aus.<br />

Dies ist auch im Stadtbild ablesbar. Die<br />

Zahlen lassen eine Umgestaltung der<br />

Verkehrsräume zu.<br />

Die Altstadt wird zwar als gut gestal-<br />

tet und weitgehend barrierefrei einge-<br />

schätzt, andererseits wird dem Auto<br />

relativ viel Raum eingeräumt.<br />

Stadtumfahrung B13<br />

Die B13 ist die „Lebensader“ der Stadt,<br />

die insbesondere dem Einzelhandel<br />

nützt. Im FNP wird eine östliche Umfahrung<br />

der B13 als Trassenfreihaltung für<br />

spätere Entwicklungen dargestellt, eine<br />

Realisierung wird zum jetzigen Zeitpunkt<br />

jedoch mehrheitlich abgelehnt.<br />

Parken in der altstadt<br />

Positiv werden die vielen Parkplätzen<br />

nicht nur im Straßenraum bewertet.<br />

Andererseits sind die Park- und Verkehrsregeln<br />

in der Altstadt nicht klar<br />

verständlich, u.a. wegen zu vieler Schilder.<br />

Auf die leistungsfähigen Parkplätze<br />

rings um die Altstadt, u.a. am Festplatz<br />

oder an den Schulen, wird momentan<br />

kaum hingewiesen. Sie sind jedoch nur<br />

ca. drei Gehminuten von der Altstadt<br />

entfernt. Andererseits sind die Wege<br />

zwischen Parkplätzen und Altstadt unattraktiv.<br />

Hier ist eine bessere Gestaltung<br />

des öffentlichen Raums notwendig.<br />

Ein Verkehrslenkungskonzept und Leit-<br />

system schon außerhalb der Stadttore<br />

könnte dies ändern. Dazu wird vom<br />

Einzelhandel eine „Parkbroschüre“<br />

gewünscht, in der auf die kostenlosen<br />

Parkplätze am Rande der Altstadt aufmerksam<br />

gemacht und darauf hingewiesen<br />

wird, dass Langzeitparker in der<br />

Altstadt dem Einzelhandel schaden. Die<br />

Stellplätze in der Altstadt sollten tagsüber<br />

Kunden und Patienten vorbehalten<br />

bleiben. Zwar ist die Regel des kostenlosen<br />

2-Stunden-Parkens erfolgreich,<br />

wird jedoch oft missachtet.


Da die meisten „Parksünder“ Einhei-<br />

mische sind, wird Kommunikation als<br />

beste Lösung gesehen. Um Kunden mit<br />

Strafen nicht zu vergraulen, werden Flyer<br />

vorgeschlagen („Du nimmst unseren<br />

Kunden den Parkplatz weg! Parke bitte<br />

außerhalb der Stadtmauer!“), die anstelle<br />

von Strafzetteln an Langzeitparker<br />

verteilt werden. Darüber hinaus könnten<br />

Einzelhändler in Arbeitsverträgen mit<br />

Mitarbeitern das Parken außerhalb der<br />

Altstadt vereinbaren.<br />

Die Stadtverwaltung wird aufgefordert,<br />

mit den Herstellern von Navigationsgeräten<br />

in Kontakt zu treten, um darum zu<br />

bitten, die Altstadtparkplätze aus den<br />

Karten her auszunehmen und auf die<br />

Parkplätze außerhalb hinzuweisen.<br />

rothenburger/ ansbacher Str.<br />

Die Verkehrssituation an dieser Kreu-<br />

zung ist eingeschränkt, jedoch mit<br />

Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmer<br />

möglich. Von Anwohnern wird eine<br />

Lärmbelastung durch bremsende und<br />

anfahrende LKWs beklagt. Eine Lösung,<br />

den Schwerlastverkehr auf der<br />

Rothenburger Straße zu beschränken<br />

und von der Autobahn auf die B13 zu<br />

leiten, könnte geprüft werden.<br />

Bahnhof als mobilitätsknoten<br />

Das Bahnhofsgebäude wird momentan<br />

vom Eigentümer zum Verkauf angeboten.<br />

Die Stadt entscheidet, ob sie einen<br />

Kauf in Erwägung zieht. Zumindest soll<br />

die Stadt einen Gestaltungspielraum<br />

bei der Folgenutzung des Bahnhofs und<br />

spätere Zugriffsmöglichkeiten wahren.<br />

Das EG des Gebäudes wird teils noch<br />

vom Fahrdienstleiter der Bahn genutzt.<br />

Mit dem absehbaren Bau eines Fußgängertunnels<br />

zu den Gleisen wird diese<br />

Funktion aufgegeben. In den Obergeschossen<br />

sind vermietete Wohnungen.<br />

Ein Nutzungskonzept ist notwendig. Dabei<br />

ist beachten, dass das Gebäude nur<br />

über Bahnflächen zugänglich ist.<br />

Es wird kritisiert, dass es am Bahnhof<br />

weder Wartesaal noch öffentliche Toiletten<br />

gibt und Fahrkarten nur am Automaten<br />

erhältlich sind, obwohl morgens<br />

und abends der Bahnhof von Pendlern,<br />

an Wochenenden von Touristen stark<br />

frequentiert wird. Der Bahnhof stellt<br />

auch einen Kontaktpunkt im Leben der<br />

Menschen dar. Als Mobilitätsknoten für<br />

Bahn- und Busverkehr, Auto, Rad und<br />

Fuß sowie alternative Konzepte wie<br />

e-Mobilität wird dem Bahnhof in Zukunft<br />

eine wichtige Rolle beigemessen.<br />

<strong>Dokumentation</strong> FachForen<br />

Öffenlicher nahverkehr<br />

Negativ wird bewertet, dass die touristische<br />

Bockbeutel-Buslinie am Bahnhof<br />

endet und nicht in die Stadt weitergeleitet<br />

wird. Damit werden Touristen<br />

nicht auf <strong>Uffenheim</strong> aufmerksam gemacht.<br />

Die Ortsteile sind, abgesehen<br />

vom Schulbusverkehr, nicht an den<br />

öffentlichen Nahverkehr angeschlossen.<br />

Bedingt durch die geringen Bevölkerungszahlen<br />

wird sich dies auch kaum<br />

ändern. Vor einigen Jahren ist der Versuch<br />

eines Anrufsammeltaxis gescheitert.<br />

Unter sich ändernden Rahmenbedingungen,<br />

u.a. dem demografischen<br />

Wandel, ist es ratsam, einen neuen<br />

Versuch eines Rufbusses zu starten.<br />

Dazu muss ein tragfähiges Konzept entwickelt<br />

und mit langem Atem betrieben<br />

werden.<br />

landschaft in der Stadt<br />

Verkehr<br />

Das Tal der Gollach ist eine Zäsur, die<br />

zwar das Bahnhofsviertel topografisch<br />

und räumlich vom übrigen Stadtgebiet<br />

trennt, jedoch in seiner Attraktivität als<br />

Grünraum auch verbindend wirkt. Um<br />

den langen Weg vom Bahnhof in die<br />

Altstadt aufzuwerten, könnte hier ein<br />

„Trittstein“ gesetzt werden.<br />

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ISEK UFFENHEIM<br />

fachforen<br />

tourIsmus und energIe<br />

rad- und Wandertourismus<br />

Radtourismus boomt in Deutschland.<br />

Da in diesem Segment überdurchschnittlich<br />

zahlungskräftige Touristen<br />

unterwegs sind, profitieren Gasthöfe<br />

und Ferienwohnungen von der Radwegnähe.<br />

Dies stärkt auch die wirtschaftliche<br />

Situation der Ortsteile.<br />

<strong>Uffenheim</strong> liegt zwar nicht direkt in den<br />

Tourismusregionen Steigerwald und<br />

Taubertal, jedoch ist die Stadt gut an<br />

das Wander- und Radwegenetz zwischen<br />

den beiden Landschaften angeschlossen.<br />

Im ILEK wurde bereits ein<br />

„Allianz A7-Radweg“ vorgeschlagen,<br />

der noch realisiert werden muss.<br />

Besonders das Gollachtal bietet ein<br />

Potenzial für einen neuen attraktiven<br />

Radweg, der auch in die Stadt geführt<br />

werden sollte. Ebenso muss der Jakobsweg<br />

an die Altstadt angebunden<br />

werden, um Touristen hierher zu leiten.<br />

Ergänzend ist ein Radweg zwischen<br />

den Bahnstationen <strong>Uffenheim</strong> und Rothenburg<br />

ob der Tauber vorstellbar.<br />

marketing<br />

Zwar ist <strong>Uffenheim</strong> Mitglied in verschie-<br />

denen touristischen Kooperationen,<br />

12<br />

doch nutzt die Stadt die Marketingmög-<br />

lichkeiten, die sich dadurch bieten, noch<br />

nicht aus. Kommunikation der Alleinstellungsmerkmale,<br />

z.B. der historischen<br />

Altstadt und der Freizeitangebote sind<br />

dabei wichtig.<br />

ortsteile<br />

In <strong>Uffenheim</strong> kommt, verglichen mit<br />

anderen Orten, verzögert der landwirtschaftliche<br />

Strukturwandel an. Landwirten<br />

fällt es schwer, Hofnachfolger zu<br />

finden. Dies wirkt sich sowohl auf die<br />

demografische Situation in den Ortsteilen,<br />

als auch auf den Gebäudezustand<br />

aus. Zwar sind Dorferneuerungsprogramme<br />

mit Hilfe des ALE in einigen<br />

Orten schon angeordnet bzw. abgeschlossen,<br />

doch muss die Stadt <strong>Uffenheim</strong><br />

auch selbst aktiv werden.<br />

landwirtschaft als energiequelle<br />

Die Vermaisung ist auf Grund der guten<br />

Böden und des einträglichen Anbaus<br />

von Zuckerrüben in <strong>Uffenheim</strong> kein so<br />

großes Problem, wie in anderen Regionen.<br />

Mit neuen Technologien der<br />

Nutzung von Abfällen für die Biogaserzeugung<br />

neigt sich auch generell die<br />

Zeit der großflächigen „Vermaisung“ für<br />

Energiegewinnung dem Ende zu.<br />

erneuerbare energien<br />

Gute Erfahrungen hat <strong>Uffenheim</strong> als<br />

Vorreiter mit Windenergieanlagen in<br />

Bürgerhand gemacht. Ausschließlich<br />

Einheimische durften sich an daran beteiligen,<br />

um die lokale Wertschöpfung<br />

zu erhalten. Drei bis vier weitere Anlagen<br />

sind geplant, eine davon durch die<br />

Stadtwerke für die Verbesserung der<br />

Wirtschaftlichkeit. Daneben spielt Energie<br />

aus Biomasse ein Rolle. Die Biogasanlage<br />

in Gollhofen speist ins städtische<br />

Gasnetz ein. Zusätzlich stehen mehrere<br />

BHKWs zur Wärme- und Elektroenergieversorgung<br />

bereit. Insgesamt kann<br />

die Stadt ihren Bedarf an Elektroenergie<br />

decken und Strom exportieren. Als<br />

kommender Schwerpunkt stellt sich<br />

somit aus städtebaulicher Sicht die Deckung<br />

des Wärmebedarfs einerseits<br />

durch Einspar- und Effizienzmaßnahmen,<br />

andererseits durch regenerative<br />

Energieträger dar.<br />

Windkraft und Tourismus<br />

Ein langjähriger Anbieter von Ferienwohnungen<br />

in der Nähe der Windkraftanlagen<br />

berichtet, dass seine Gäste<br />

Windräder nicht als störend empfänden.<br />

In anderen Ländern werden Windenergieanlagen<br />

als Teil der Kulturlandschaft


gesehen, mit Infotafeln beworben oder<br />

mit Aussichtsplattformen ausgestattet.<br />

Daran könne angeknüpft werden. Der<br />

Standort an der Autobahn ist als Wegmarke<br />

dafür gut geeignet.<br />

erSTe ProJeKTIDeen<br />

Wohnen<br />

∙ Wohnen am Schlosspark<br />

∙ Gemeinschaftliche Wohnprojekte<br />

∙ Umnutzung der Gärtnerei als Wohnanlage<br />

im Park<br />

∙ Anreize für und Förderung von Baugemeinschaften<br />

∙ Schaffen von Wohnangeboten für<br />

Junge und Alte in der Altstadt<br />

∙ Neue Angebote Betreutes Wohnen<br />

∙ Sanierungsberatung, Energieberatung,<br />

Kommunikation der Möglichkeiten<br />

für Grundstückseigentümer<br />

Kultur und Freizeit<br />

∙ Unterstützung des Museums<br />

∙ Ausbau des Gastronomie- und Hotelangebots,<br />

beispielsweise Gastroquartier<br />

Neue Gasse/ Heisenstein/<br />

Schlossstraße (Investorensuche)<br />

∙ Ausbau des Kulturangebots (Förderung<br />

durch die Stadt)<br />

∙ Mehrgenerationshaus als Treffpunkt<br />

einzelhandel<br />

∙ Diskussion über Entwicklungsziele,<br />

Zentrenkonzept<br />

∙ Umnutzungs-/ Reaktivierungskonzepte<br />

für ausgewählte Leerstände<br />

∙ Intensivierung der Zusammenarbeit<br />

Stadt-Gewerbe / Projektfonds<br />

∙ Qualifizierung bestehender Einzelhandelsbetriebe<br />

∙ Projekt Mitarbeiterparken<br />

<strong>Dokumentation</strong> FachForen<br />

zusammenfassung erster proJektIdeen<br />

medizinische Versorgung<br />

∙ Ärztehaus (Standortentscheidung Altstadt<br />

oder Krankenhaus?)<br />

∙ Schaffen guter Rahmenbedingungen<br />

für junge Ärzte, um sie nach <strong>Uffenheim</strong><br />

zu holen<br />

Tourismus<br />

∙ Ausbau des Radwegenetzes<br />

∙ Marketing<br />

∙ Radwegenetz in und um <strong>Uffenheim</strong><br />

energie<br />

∙ Ausbau der Bürgerenergieanlagen<br />

∙ Spezielle lokale Strompreisangebote<br />

∙ Quartiersbezogene Energiekonzepte<br />

∙ Informationsangebote für denkmalgerechte,<br />

energetische Sanierungen<br />

Verkehr<br />

∙ Umgestaltung der Einfallsstraßen<br />

∙ Verkehrskonzept Altstadt<br />

∙ Entschilderung der Altstadt<br />

∙ Aufwertung der Wege von den Parkplätzen<br />

in die Altstadt<br />

∙ Änderung der Navi-Karten<br />

∙ Parkleitsystem<br />

∙ Parkbroschüre<br />

∙ Parkflyer statt Strafzettel<br />

∙ Nutzungskonzept Mobilitätsknoten<br />

Bahnhof<br />

∙ Verlängerung Bocksbeutel-Express<br />

zur Altstadt im Rahmen VGN (ÖPNV)<br />

∙ Rufbus für die Ortsteile<br />

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