Vortrag Dr. Roland Zintgraf - Volksbank Dreiländereck eG
Vortrag Dr. Roland Zintgraf - Volksbank Dreiländereck eG
Vortrag Dr. Roland Zintgraf - Volksbank Dreiländereck eG
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Elternabend<br />
in der<br />
<strong>Volksbank</strong><br />
<strong>Dr</strong>eiländereck.<br />
<strong>Dr</strong>. med. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong><br />
Facharzt für Kinder- und<br />
Jugendmedizin in Steinen.<br />
Fieber, Schmerzen und Konsorten –<br />
Immer gleich zum Arzt?<br />
Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Selbstbehandlung.<br />
1
Fieber Schmerzen und Konsorten<br />
… immer gleich zum Arzt ?<br />
Möglichkeiten glichkeiten und Grenzen der<br />
Selbstbehandlung<br />
Referent: <strong>Dr</strong>. med. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> <strong>Zintgraf</strong>, , Steinen<br />
Referat im Rahmen der <strong>Vortrag</strong>sveranstaltung der <strong>Volksbank</strong> <strong>Dr</strong>eil <strong>Dr</strong>eiländereck ndereck<br />
„ Einladung zum Elternabend<br />
Elternabend“ am 18. Juni 2012<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong><br />
…immer immer gleich zum Arzt ??<br />
1. <strong>Vortrag</strong> (Titelseite)<br />
2. Übersicht bersicht<br />
Übersicht bersicht<br />
3. …immer immer gleich zum Arzt ?? (Spruchinterpretation)<br />
4. Ambivalentes Verhalten (Erkl (Erklärungsversuche)<br />
rungsversuche)<br />
5. Ziel meines <strong>Vortrag</strong>es<br />
6. Kl Klärung rung der <strong>Dr</strong>inglichkeit<br />
7. Handlungsvorschlag bei nicht dringlichen Erkrankungen<br />
8. Anwendungskriterien der Selbstbehandlung<br />
9. Sonstige Hilfsangebote (Auszug)<br />
10. Grenzen der Selbstbehandlung<br />
11. Kontaktaufnahme zum Arzt<br />
12. Informationsschema zur Einsch Einschätzung tzung der Erkrankung<br />
13. Beispiele I SSäugling<br />
ugling<br />
14. Beispiele II Kleinkind und Schulkind (1.Folie)<br />
15. Beispiele III Kleinkind und Schulkind (2.Folie)<br />
16. Ern Ernährungsplan hrungsplan bei Obstipation (Verstopfung)<br />
17. Ernahrungsplan bei Magen Magen-Darm Darm-Infekt Infekt ( (Gastroenteritis<br />
Gastroenteritis)<br />
18. Infotip I<br />
19. Infotip II<br />
20. Zusammenfassung<br />
21. Abstract<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 4<br />
2
…immer immer gleich zum Arzt ??<br />
(Spruchinterpretation)<br />
Provokante aber doch gängige g ngige Formulierung<br />
Vorwurfsvolle Bemerkung ?<br />
Selbstkritische Hinterfragung ?<br />
Auslösung Ausl sung von Verunsicherung ?<br />
Ausdruck des Spagates zwischen dem Wunsch<br />
nach verantwortungsvollem selbständigen<br />
selbst ndigen<br />
Handeln und Sorge der Fehleinschätzung Fehleinsch tzung ?<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 5<br />
Ambivalentes Verhalten<br />
(Erklärungsversuche)<br />
(Erkl rungsversuche)<br />
Sicherheitsstreben<br />
Ausdruck des Zwiespaltes zwischen verantwortbarer<br />
Selbständigkeit und Vorwurfsvermeidung<br />
(Krankheitsverschleppung/-verschlimmerung)<br />
Spannungsfeld zwischen Übersorge und Vernachlässigung<br />
Veränderte demographische Strukturen: Großfamilie -><br />
Kleinfamilie -> (isolierte) Einzelfamilie (fehlender zeitnaher<br />
Zugriff auf erfahrene Personen: „Rat der erfahrenen Oma“)<br />
Erfahrungsmangel der Eltern durch fehlende Geschwisterkaskade<br />
in der eigenen Kindheit („Geschwisterhüten“)<br />
Fehlender Abgleich/Beratung der Eltern untereinander infolge<br />
Berufstätigkeit beider Elternteile bei wechselseitiger<br />
Kinderbetreuung<br />
Verunsicherung durch fehlende oder „Über“-Information<br />
Verändertes Arztbesuchsverhalten<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 6<br />
3
Ziel meines <strong>Vortrag</strong>es:<br />
<strong>Vortrag</strong>es:<br />
Mut machen zum selber handeln<br />
Verminderung der Sorge „etwas etwas falsch zu machen machen“<br />
Verhaltenshinweise geben<br />
Vermeidung von Panikreaktionen<br />
Vermeidung eines Zwangs zum Handeln<br />
u. U. auch mal Mut haben nichts zu machen<br />
Kooperation zwischen Eltern und Kinder Kinder- und Jugendarzt<br />
(Arzt ist und bleibt Ansprechpartner)<br />
Kurze Beispiele ffür<br />
r Eigenbehandlungsm<br />
Eigenbehandlungsmöglichkeiten glichkeiten<br />
Was nicht Ziel meines Referates sein kann:<br />
Seminar ffür<br />
r Selbstbehandlung, Ersatz eines Arztkontaktes<br />
Wichtig: Im Zweifel immer den Rat des Arztes einholen!<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 7<br />
Klärung Kl rung der <strong>Dr</strong>inglichkeit<br />
Hohe <strong>Dr</strong>inglichkeit bei Störungen St rungen von von<br />
Atmung, tmung, Bewusstsein, ewusstsein, Kreislauf Kreislauf (=Cirkulation<br />
(= irkulation) ) = sog.<br />
ABC-Schema<br />
ABC Schema<br />
Relative <strong>Dr</strong>inglichkeit z.B. Fieber, Durchfall,<br />
Ausschlag, Veränderung Ver nderung des Allgemeinzustandes<br />
Keine oder geringe <strong>Dr</strong>inglichkeit z.B. leichtes Fieber,<br />
Luftwegsinfekt (Schnupfen, Husten etc.), einmaliges<br />
Erbrechen bei insgesamt gutem Zustand des Kindes;<br />
Möglichkeit glichkeit der Verlaufsbeobachtung<br />
Leitschnur ist i.d.R. i.d.R.<br />
das allgemeine allgemeine Zustandsbild Zustandsbild des<br />
Kindes und das Ansprechen auf eigene<br />
Behandlungsversuche / Medikamentengaben<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 8<br />
4
Handlungsvorschlag bei nicht<br />
dringlichen Erkrankungen<br />
Erkrankungen<br />
Zunächst Zun chst selbständig selbst ndig handeln, z.B. Durchfalldiät Durchfalldi t bei<br />
Magen-Darmgrippe; Magen Darmgrippe; Fiebermittel Fiebermittel geben/Fieberverlauf<br />
geben/Fieberverlauf<br />
abwarten (nachmessen)<br />
(nachmessen)<br />
Zusätzlichen Zus tzlichen Rat holen<br />
z.B. über ber Oma, Verwandte und Bekannte, Bücher, B cher,<br />
über ber das Internet (z.B. Berufsverband der Kinder-<br />
und Jugendärzte:<br />
Jugend rzte:<br />
www. bvkj.de bzw. www.kinderaerzte-im<br />
www.kinderaerzte im-netz.de netz.de<br />
Ärztlichen rztlichen Rat Rat holen holen<br />
Erweiterte fachspezifische fachspezifische Beratung Beratung z.B. z.B. über ber<br />
Beratungsstellen<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 9<br />
Anwendungskriterien<br />
für r Selbstbehandlung<br />
Bei leichten Erkrankungen und Alltagsbeschwerden<br />
(Schnupfen, Husten, Husten, leichtes Fieber, leichten<br />
Schmerzen, z.B. Bauchschmerzen usw.)<br />
Naturheilmittel und Hausmittel als Behandlungs-<br />
versuche (nicht als Ersatz für f r eine ärztlich rztlich empfohlene<br />
empfohlene<br />
Behandlung)<br />
Alternativmedikamente (z.B.hom ( z.B.homöopatische opatische Mittel o.ä.) o. .)<br />
Behandlungsbeginn nach bereits ärztlich rztlich erstellten<br />
individuellen Behandlungsplänen Behandlungspl nen (z.B. bei Asthma,<br />
Neurodemitis). Neurodemitis).<br />
Folgetherapie mit Arzt abstimmen.<br />
bei Unsicherheit immer immer Kontaktaufnahme Kontaktaufnahme mit mit Arzt!<br />
Arzt!<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 10<br />
5
Sonstige Hilfsangebote<br />
(Auszug)<br />
Hebamme in den ersten Lebenswochen<br />
Babysprechstunde des SPZ (vormals Schreiambulanz)<br />
Kontaktaufnahme zu anderen Eltern z.B. i.R. i.R.<br />
einer<br />
Krabbelgruppe/Baby-/Kinderturnen<br />
Krabbelgruppe/Baby /Kinderturnen<br />
Beratungsstellen (z.B. Psychologische Beratungsstelle für f r<br />
Kinder, Jugendliche und Eltern des Landkreises Lörrach, L rrach,<br />
Frühf Fr hförderung rderung der „Lebenshilfe<br />
Lebenshilfe“, , Familienzentrum,<br />
Kinderschutzbund u.v.a.) u.v.a.)<br />
Elternschulung (Asthma, Neurodermitis, Babypflege-<br />
kurse, kurse,<br />
„Elternf Elternführerschein hrerschein“)<br />
Soziale Dienste des Landratsamtes („Jugendamt<br />
( Jugendamt“)<br />
Selbsthilfegruppen<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 11<br />
Grenzen der Selbstbehandlung<br />
Verschlechterung des Gesundheitszustandes<br />
Wenn Selbstbehandlung Selbstbehandlung keine keine Besserung Besserung bringt bringt<br />
Fieber sich sich nicht nicht senken senken lässt l sst (Wirkungseintritt von<br />
Medikamenten beachten: beachten: Tabletten Tabletten und und Säfte: S fte:<br />
ca. 30-45 30 45 Min., Zäpfchen: Z pfchen: ca. 15 Min.)<br />
Ersatz für f r eine ärztliche rztliche Anordnung Anordnung<br />
Verwendung von Medikamenten, die für f r andere<br />
Patienten verordnet verordnet wurden wurden<br />
Verwendung von Medikamenten aus dem Ausland,<br />
bzw. aus aus dem dem Internet Internet (Gefahr (Gefahr der der Fehldosierung<br />
Fehldosierung<br />
oder falschen falschen Anwendung)<br />
Anwendung)<br />
bei Unsicherheit immer immer Kontaktaufnahme Kontaktaufnahme zum zum Arzt Arzt !<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 12<br />
6
Kontaktaufnahme zum Arzt<br />
Kontakt zum eigenen haus hausärztlichen rztlichen Kinder Kinder- und Jugendarzt: z.B.<br />
telefonischer Rat / Termin Praxissprechstunde / im Notfall:<br />
Notdienst/Notarzt<br />
Lokale Dienstregelungen au außerhalb erhalb der Praxissprechstunden beachten<br />
z.B. nnächtlicher<br />
chtlicher Bereitschaftsdienst ab 19.00Uhr Wochenend<br />
Wochenend- und<br />
Feiertags Feiertags-Notdienste)<br />
Notdienste)<br />
Derzeit Neuorganisation der Notdienste und Notdienstbezirke in BBaden<br />
aden-<br />
Württemberg rttemberg mit einheitlicher Notdienstnummer<br />
Notdienstnummern:<br />
- 112: bei lebensbedrohlichen Notf Notfällen: llen:<br />
- 01805 – 1 92 92 – 330: bei dringlichen aber nicht lebensbedrohlichen<br />
Notf Notfällen llen (wenn der eigene Arzt nicht erreichbar ist)<br />
(geplant: 116 117: bundes bundes-, , voraussichtlich europaweit einheitliche<br />
Bereitschaftsdienstnummer ab voraussichtlich Ende 2012)<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 13<br />
Informationsschema zur<br />
Einschätzung Einsch tzung der der Erkrankung Erkrankung<br />
Vorschlag: z.B. nach einem „Kopf Kopf-Rumpf Rumpf-Schema Schema“:<br />
Kopf:<br />
Stirn: wie ffühlt<br />
hlt sich die Stirn an, z.B. Fieber? (trotzdem messen)<br />
Augen: wie sieht der Patient aus, welchen Eindruck macht er?<br />
Nase: wie atmet das Kind (Atmung)?<br />
Ohren: was kann ich akustisch wahrnehmen ( (Äusserungen<br />
usserungen des<br />
Kindes), z.B. Weinen beim SSäugling/Kleinkind,<br />
ugling/Kleinkind, gezielte Angaben<br />
von Beschwerden beim gr größ ößeren eren Kind?)<br />
Rumpf:<br />
Herz: wie ist der Kreislauf (hoher Puls?/auffallende Hautbl Hautblässe?) sse?)<br />
Bauch: Schmerzen, Stuhlgang, Wasserlassen, Winde?<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 14<br />
7
Beispiele I<br />
Säugling ugling ( 1. Lebensjahr<br />
Lebensjahr<br />
Kontaktaufnahme zum Arzt)<br />
Bl Blähungen/ hungen/Bauchkoliken<br />
Bauchkoliken/<strong>Dr</strong>eimonatskoliken: /<strong>Dr</strong>eimonatskoliken: Bauchwickel,<br />
Bauchmassage mit Fenchel Fenchel-Kümmeltee mmeltee, , Wiegen in Bauchlage, auf<br />
Zusammenhang mit Nahrungsmitteln (Kind und Mutter) achten<br />
Wundsein Wundsein/“Wunder Wunder Po Po“: : „trocken trocken“ behandeln, zinkhaltige Paste<br />
verwenden,<br />
Durchfall Durchfall: : nach MMöglichkeit<br />
glichkeit weiter stillen, „Heilnahrung<br />
Heilnahrung“ oder Tee<br />
geben in kleinen aber hhäufigeren<br />
ufigeren Portionen. Bei anhaltendem<br />
Durchfall, Apathie (verminderte Ansprechbarkeit, Trinkunlust),<br />
Blutbeimengung -> > dringlicher Arztkontakt!<br />
Fieber bis 38,5 38,5°: : zuwarten/Fieberkontrollen, WWärmestau<br />
rmestau vermeiden<br />
Fieber über ber 38,5 38,5°: : Paracetamol<br />
Paracetamol-Zäpfchen pfchen oder Ibuprofen Ibuprofen-<br />
Zäpfchen/ pfchen/-Saft Saft mit Fieberkontrolle nach ca. 30 bzw. 60 Min.<br />
Generell: wenn keine Besserung oder Verschlechterung des<br />
Zustandsbildes: Arzt kontaktieren<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 15<br />
Beispiele II<br />
Kleinkind und Schulkind<br />
(1-5 (1 5 Jahre bzw. bzw. 6-12 6 12 Jahre)<br />
Ohrenschmerzen:<br />
- mit kurz kurzen en Schmerzphasen (Sekundenschmerz): <strong>Dr</strong>uckausgleich ( (Valsalva Valsalva-<br />
Versuch Versuch), ), evtl. Nasentropfen (in die Nase!), Schluckbewegungen machen<br />
(Kauen, Trinken, GGähnen)<br />
hnen)<br />
- mit über ber mehrere Minuten anhaltenden Schmerzphasen ohne Fieber:<br />
Wärmepackungen, rmepackungen, Zwiebelwickel<br />
- mit Fieber oder Ausfluss aus dem Ohr: Arzt kontaktieren<br />
Hautausschlag:<br />
- Hautausschlag (R (Rötung) tung) ohne sonstige Zeichen (wie Fieber, Juckreiz,<br />
Schwellung, Atemprobleme, schlechter Zustand): Vorstellung Arzt<br />
- Hautausschlag mit auch nur teilweisen obigen Zeichen: sofortige<br />
Kontaktaufnahme mit Arzt<br />
- Hautausschlag mit bekannten Ursachen wie Allergie, Neurodermiti<br />
Neurodermitis s usw.<br />
Behandlung nach mit Arzt vorbesprochenen Behandlungsma<br />
Behandlungsmaßnahmen nahmen<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 16<br />
8
Beispiele III<br />
Kleinkind und Schulkind<br />
(1-5 (1 5 Jahre bzw. 6-12 6 12 Jahre)<br />
Insektenstiche:<br />
- nach MMöglichkeit<br />
glichkeit Insektenkontakt vermeiden: z.B. kein Barfusslaufen<br />
in kleebewachsenem Gras, z.B. in Freib Freibädern), dern), Insektengitter,<br />
Zimmerlicht und offene Fenster<br />
lokal kkühlen,<br />
hlen, Zwiebelumschlag, „Insektenstifte<br />
Insektenstifte“ verwenden;<br />
- bei Allergien: Arztkontakt!<br />
Wunden:<br />
- Kleinere Wunden/Sch<br />
Wunden/Schürfwunden: rfwunden: Desinfizieren, Wundabdeckung<br />
- Gr Größ ößere ere Wunden/Schnitt<br />
Wunden/Schnitt-/Ri /Rißwunden wunden: : generell Arztvorstellung falls<br />
Wundnaht erforderlich (6 (6-Std. Std.-Grenze Grenze mmöglichst<br />
glichst nicht überschreiten)<br />
berschreiten)<br />
<strong>Dr</strong>. med. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong><br />
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Kirchstrasse 2<br />
79585 Steinen<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 17<br />
Ernährung Ern hrung bei Obstipation (Verstopfung)<br />
Günstig<br />
Schlackenreiche Kost z. B.<br />
• Vollkornbrot/-nudeln<br />
• Gemüse (evtl. roh)<br />
• Leinsamen, Nüsse<br />
• Hülsenfrüchte, Müsli<br />
• Kraut, Blaukohl etc.<br />
• Obst (auch Dörrobst)<br />
• Fruchtsäfte (kein Nektargetränk)<br />
• Naturreis<br />
• Milchzucker<br />
• Vollmilch max. 500 ml /Tag für Kleinkinder<br />
Zu beachten<br />
Ungünstig<br />
Schlackenarme Kost z. B.<br />
• Milch über 500ml / Tag<br />
• Kartoffeln<br />
• Karotten<br />
• Blumenkohl<br />
• Weißbrot<br />
• Brötchen Milch/-Wasser<br />
• Bananen<br />
• Rohrzucker<br />
• Süßigkeiten<br />
• (Block-) Schokolade<br />
• Kakao<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong><br />
Tel. 07627 – 97 00 60<br />
Fax. 07627 – 97 00 61<br />
eMail :<br />
praxis@kinderarzt-zintgraf.de<br />
18<br />
9
Ernährung Ern hrung bei Durchfall und Erbrechen<br />
Güns tig Ungünstig<br />
1. sog. „Teepause“ (Flüssigkeitsgabe für 4-6 Std.)<br />
Tee, Kamille oder leichter Schwarztee<br />
( Dos ier ung siehe unten)<br />
ggf. Glucose-Elektrolyt-Lösung<br />
ggf. vorrichtig Zwieback/Salzsticks<br />
2. E instelldiät ( für die f olge nden 1-2 Tage)<br />
Zu beachten<br />
Heilnahrung (im 1. Le bens jahr)<br />
Kartoffelbrei (nur mit Wasser, kein<br />
Fett, leicht gesalzen)<br />
Re isschleim<br />
Ka rottensuppe<br />
Salzkartoffeln<br />
Ba nane n<br />
Ge rie bene Äpfel<br />
Orangensaft (in kleinen Portionen)<br />
• Teegabe mit 5g (= 1 gestrichenen Teelöffel) T raubenzucker/100ml<br />
<strong>Dr</strong>. med. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong><br />
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Kirchstrasse 2<br />
79585 Steinen<br />
• Obst<br />
• Süßigkeiten<br />
• Fruchtsäfte<br />
• Milch<br />
• Fetthaltige Nahrung<br />
• Nur in kleinen M enge n z u sich ne hme n lass en a be r häufig ere Ga ben, z. B. löffeln oder mit Röhrchen<br />
• Flüssigkeitsbedarf: erstes Lebensjahr -> 100ml/kg Körpe rge wicht/ 24 Std.<br />
anschl. -> 80 ml/kg Körperg ewicht / 24 S td.<br />
Buchtip Buchtip:<br />
„Kinderkrankheiten<br />
Kinderkrankheiten“,<br />
<strong>Dr</strong>. Ursula Keicher<br />
Verlag Gr Gräfe fe und Unser<br />
Internet (mit Einschr Einschränkung): nkung):<br />
gute Info über: ber:<br />
www.kinderaerzte<br />
www.kinderaerzte-im im-netz.de netz.de<br />
Tel. 07627 – 97 00 60<br />
Fax. 07627 – 97 00 61<br />
eMail:<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> pra xis@kinderaz t-zintg raf.de 19<br />
Info-Tip Info Tip I<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 20<br />
10
Info-Tip Info Tip II<br />
Broschüren Brosch ren des Berufsverbandes der Kinder-<br />
und Jugendärzte Jugend rzte (BVKJ)<br />
(Broschüren (Brosch ren beim Kinder- Kinder und Jugendarzt)<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 21<br />
Zusammenfassung<br />
Veränderte Ver nderte soziale und demographische<br />
Bedingungen<br />
Einschätzen Einsch tzen der der Erkrankung Erkrankung durch durch ein<br />
Symptomraster<br />
Selbstbehandlungsmöglichkeiten<br />
Selbstbehandlungsm glichkeiten<br />
Abschätzen Absch tzen der Grenzen der Selbstbehandlung<br />
Bereithalten von Notfallnummern: Kinder- Kinder und<br />
Jugendarzt, Notdienstzentrale, Notarzt,<br />
Polizei/Feuerwehr)<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong> 22<br />
11
Abstract :<br />
…immer gleich zum Arzt ? Möglichkeiten und Grenzen der Selbstbehandlung<br />
…immer gleich zum Arzt ? Dieser immer wieder vernehmliche mehr oder minder vorwurfsvoll geäußerte<br />
Spruch hinterlässt beim Betroffenen, bzw. Verantwortlichen gern ein Gefühl der Unsicherheit. Er entspringt<br />
dem Spagat zwischen dem Wunsch nach verantwortungsvollem selbständigen Handeln und der<br />
Sorge eine Erkrankung falsch einzuschätzen. Er kann aber auch Ausdruck einer vernünftigen selbstkritischen<br />
Hinterfragung sein.<br />
Der <strong>Vortrag</strong> soll Mut machen zum verantwortungsvollen Selberhandeln, versuchen die Grenzen zum<br />
rechtzeitigen Hinzuziehen ärztlicher Hilfe aufzuzeigen und die Kommunikation zwischen den Eltern und<br />
dem Kinder- und Jugendarzt fördern mit der Prämisse: der Arzt ist und bleibt der vorrangige<br />
Ansprechpartner<br />
Bei der Ursachensuche dürfte der Zwiespalt (Unsicherheit) zwischen dem Wunsch nach verantwortbarer<br />
Selbständigkeit und der Vermeidung von Vorwürfen der Krankheitsverschleppung, bzw. -verschlimmerung<br />
eine Rolle spielen, ebenso die veränderten demographischen Strukturen (von der Großfamilie zur<br />
Kleinfamilie und zur (isolierten) Einzelfamilie), auch der Erfahrungsmangel der jungen Mütter/Väter durch<br />
fehlende Geschwistermiterziehung („Kinderhüten“) in der eigenen Kindheit<br />
Es wird ein Symptomraster zum Einschätzen einer Erkrankung und die Erläuterung des ABC-Schemas<br />
(Atmung/Bewußtsein/Circulation=Kreislauf) aufgezeigt.<br />
Anhand von einigen exemplarischen Beispielen werden Selbstbehandlungsmöglichkeiten vom Säugling<br />
über das Kleinkind bis zum Grundschulkind angerissen.<br />
Eine Checkliste soll einen bündigen Informationsfluss bei der Kontaktaufnahme zum Arzt ermöglichen.<br />
Der Grundsatz, dass bei Unsicherheit immer der Arzt kontaktiert werden sollte wird wiederholt hervorgehoben!<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Roland</strong> <strong>Zintgraf</strong><br />
Bitte beachten Sie:<br />
Es gilt das gesprochene Wort.<br />
18.06.2012<br />
12