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Mehr als nur Kalk - voestalpine

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<strong>Mehr</strong> <strong>als</strong> <strong>nur</strong> <strong>Kalk</strong><br />

<strong>Kalk</strong>werk Steyrling<br />

<strong>voestalpine</strong> Stahl GmbH<br />

www.<strong>voestalpine</strong>.com/stahl<br />

Kurt Kohlmayr, TRS


Allgemein<br />

"Unsere Arbeit<br />

ist niem<strong>als</strong> zu<br />

eilig oder so<br />

wichtig, dass<br />

wir uns nicht<br />

die Zeit<br />

nehmen<br />

könnten sie<br />

sicher zu tun."<br />

Björn Kirchner<br />

<strong>Kalk</strong>werk Steyrling<br />

Fortschritt, Innovation und Beständigkeit. Kein Leben ohne <strong>Kalk</strong><br />

Das <strong>Kalk</strong>werk ist ein leistungsfähiges Unternehmen,<br />

das seit seiner Gründung gewissenhaft der<br />

sozialen Verantwortung nachkommt - und durch<br />

kontinuierliche Emissionsreduktion ein Vorzeigemodell<br />

für umweltgerechten Abbau des Rohstoffes<br />

<strong>Kalk</strong> geworden ist.<br />

Innovationen am laufenden Band<br />

Ständige Innovationen haben das Werk zum<br />

Vorreiter technologischer Entwicklungen im<br />

Tagbau, in der Aufbereitung und im Brennbetrieb<br />

gemacht: Die <strong>Kalk</strong>steingewinnung erfolgt<br />

ausschließlich durch Geräte der neuesten<br />

Generation, spezielle Förderbänder führen das<br />

Rohmaterial ohne jede Staubemission dem<br />

weiteren Produktionskreislauf zu.<br />

Die Umwelt schonen<br />

Dem Umweltschutz wird mit überdurchschnittlich<br />

hohem Aufwand Rechnung getragen,<br />

gesetzliche Vorgaben werden unterschritten.<br />

Auch die verkehrsgünstige Lage zwischen den<br />

Hauptabnehmern Linz und Donawitz bedeutet<br />

eine erhebliche Entlastung für die Umwelt:<br />

<strong>Mehr</strong>ere 100.000 Tonnen <strong>Kalk</strong> werden jährlich<br />

mit eigenen Eisenbahnzügen nach Linz transportiert.<br />

<strong>Kalk</strong> ist eine chemische Verbindung, ohne die es<br />

Leben in uns bekannter Form nicht gäbe. Ohne<br />

<strong>Kalk</strong> hätten wir keine Knochen, gäbe es kein<br />

trinkbares Wasser, nicht einmal ein Glas, um<br />

daraus zu trinken. Wir hätten kein Gemüse,<br />

keinen Zucker, keine Straßen, kein Papier und<br />

kein Bier.<br />

<strong>Kalk</strong> ist unverzichtbar für die Erhaltung unserer<br />

Wälder, <strong>als</strong> Düngemittel, zur Abwasser- und<br />

Abgasreinigung - und für die Erzeugung von<br />

Stahl.<br />

Kein Stahl ohne <strong>Kalk</strong><br />

Zur Herstellung von Roheisen wird <strong>Kalk</strong>splitt<br />

benötigt, der <strong>als</strong> basischer Zuschlagstoff zur<br />

Neutralisierung saurer Erze in der Sinteranlage<br />

dient. Elemente wie Schwefel, Phosphor oder<br />

Silizium werden so gebunden.<br />

Im Tiegel werden durch Zufügung von magnesiumhaltigen<br />

Stückkalk Verunreinigungen<br />

gebunden und das Roheisen zu Stahl veredelt.<br />

Insgesamt werden zur Herstellung einer Tonne<br />

Stahl in LD-Qualität rund 200 kg <strong>Kalk</strong>gestein<br />

benötigt.<br />

Kein Luxus ohne <strong>Kalk</strong><br />

Auch andere, wertvolle Dinge des täglichen<br />

Lebens wären ohne <strong>Kalk</strong> nicht produzierbar: Auf<br />

Zahnpasta und Kosmetika müsste ebenso<br />

verzichtet werden wie auf Wein, Milch, Kuchen,<br />

Salami, Gold und Leder. Es würde sich auch - im<br />

wahrsten Sinne des Wortes - das Aussehen<br />

unserer Zivilisation drastisch ändern, denn ohne<br />

<strong>Kalk</strong> gäbe es keinen Zement, keinen Beton,<br />

keine Putze und keine Anstriche und Farben;<br />

Häuser, wie wir sie gewohnt sind, würden wir<br />

gar nicht bauen können.<br />

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Allgemein<br />

"Die beste<br />

Beförderungs-<br />

methode<br />

talwärts ist die<br />

Schwerkraft."<br />

Wilfried Peyfuß


Prozess Prozess<br />

"Per aspera ad<br />

astra - Der Weg<br />

zum Erfolg ist<br />

steinig."<br />

Björn Kirchner<br />

Vom <strong>Kalk</strong>stein zum Branntkalk<br />

Hauwerksgewinnung Aufbereitung Brennprozess Verladung und Transport<br />

Im Wandabbau werden 20 - 35 m hohe Etagen<br />

konventionell mittels Sprengung abgebaut: Die<br />

Bohrlöcher werden unter 5 m Vorgabe und 3 m<br />

seitlichem Abstand mit 75° und 92 mm Durchmesser<br />

abgeteuft. Anfallendes Bohrmehl wird<br />

entnommen und zur Analyse ins Labor gebracht,<br />

die Bohrlöcher werden zu 10 % mit patroniertem<br />

Sprengstoff und zu 90 % mit Pulversprengstoff<br />

gefüllt. Eine Sprengsch<strong>nur</strong>, die bis zum tiefsten<br />

Punkt des Bohrloches reicht, wird zur Zündung<br />

gebracht, das heruntergesprengte Hauwerk wird<br />

zur Vorbrechanlage transportiert. Material, das<br />

durch die Sprengung nicht genug zerkleinert<br />

wurde (sogenannte "Knauer") wird entweder<br />

nochm<strong>als</strong> zerkleinert oder direkt <strong>als</strong> Wasserbaustein<br />

(0,8 t – x t) verkauft.<br />

Das Gut wird in der Vorbrechanlage auf Korngrößen<br />

unter 250 mm gebrochen, in der Nachbrechanlage<br />

auf Größen unter 70 mm. Das so entstandene<br />

Material wird über Schächte ins Tal befördert<br />

und in zwei Kornklassen sortiert:<br />

Stücke unter 20 mm sind für die Sinteranlage in<br />

Linz bestimmt, gröbere Steine dienen <strong>als</strong><br />

Ausgangsmaterial für den Brennprozess in den<br />

<strong>Kalk</strong>öfen.<br />

Material ab einer Größe von 45 mm wird in den<br />

Öfen 6 und 7, Kleinsteine zwischen 20 mm und<br />

45 mm werden in den Öfen 4 und 5 gebrannt. In<br />

den Öfen wird der saubere <strong>Kalk</strong>stein unter<br />

Zufuhr von Erdgas bei rund 1000°C entsäuert.<br />

Beim Reduktionsprozess verliert der Rohstein<br />

etwa 44 % seines Gewichtes und wird <strong>als</strong><br />

Kalziumoxid aus den Öfen abgezogen.<br />

Die Abluft der Öfen wird vollkommen entstaubt<br />

und gereinigt an die Umwelt abgegeben. Der<br />

Branntkalk wird bei 5 mm abgesiebt, der<br />

anfallende Staub in einer Löschanlage zu<br />

Löschkalk verarbeitet und in die Bau- und<br />

Putzindustrie verkauft.<br />

Branntkalk ist chemisch instabil und entzieht der<br />

Umgebungsluft Feuchtigkeit und Kohlendioxid.<br />

Daher muss er sorgfältig verladen und innerhalb<br />

von 24 Stunden von Steyrling in geschlossenen<br />

Waggons zu den Schmelztiegeln nach Linz,<br />

Donawitz und Kapfenberg transportiert werden.<br />

Feinkalk kann auch unverarbeitet weiterverkauft<br />

werden. Er wird hauptsächlich zur Bodendüngung<br />

für chemische Zwecke, oder zur Verwendung<br />

in Kläranlagen gebraucht.<br />

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Geschichte<br />

Geschichte<br />

1948<br />

Gründung des <strong>Kalk</strong>werkes in<br />

Steyrling,<br />

Betriebsleitung Ing. Maier,<br />

Tonnage 10.000 t/a; 44 Mitarbeiter<br />

1961<br />

Übernahme Betriebsleitung durch<br />

Dipl.-Ing. Hannes Schruf,<br />

Tonnage 340.000 t/a<br />

davon 91.000 t Branntkalk;<br />

121 Mitarbeiter<br />

1995<br />

Übernahme Betriebsleitung durch<br />

Dipl.-Ing. Björn Kirchner,<br />

Tonnage 810.000 t/a, davon<br />

238.000 t Branntkalk;<br />

39 Mitarbeiter<br />

1992<br />

Errichtung einer neuen Aufbereitungsanlage,<br />

um auch die Entstehung<br />

von Rohkalkstaubemissionen<br />

zu reduzieren. Die eingesetzte<br />

neueste verfügbare Technologie ist<br />

ein Pipe Conveyor, der in solchen<br />

Ausmaßen weltweit erstm<strong>als</strong> in<br />

Steyrling zum Einsatz kommt. Der<br />

Vorteil dieser Anlage ist die<br />

Kurvenfähigkeit, die Verhinderung<br />

des Eindringens von Wasser, des<br />

Austretens von Staub und durch<br />

das Ausnutzen des Gefälles eine<br />

Rückgewinnung von Strom.<br />

2001<br />

Mit dem Ofen 7 im <strong>Kalk</strong>werk<br />

Steyrling wird erstm<strong>als</strong> ein<br />

Rundschachtofen mit einer<br />

Tagesleistung von rund 300<br />

Tagestonnen errichtet. Dies ist der<br />

größte in Österreich gebaute Ofen.<br />

Damit erreicht der Ausstoß des<br />

<strong>Kalk</strong>werks Steyrling rund 43 % der<br />

österreichischen <strong>Kalk</strong>produktion.<br />

2000<br />

Errichtung einer zweiten Förderbandbrücke<br />

- der Branntkalk wird<br />

ohne Emissionen von den Öfen<br />

über die Bahn und B138 durch ein<br />

geschlossenes Förderband in die<br />

Verladung transportiert. Die neue<br />

Siebanlage trennt den Staubanteil<br />

vom Stückkalk. Der gewonnene<br />

Staub wird in einer neu errichteten<br />

Löschanlage weiterverarbeitet;<br />

Tonnage 930.000 t/a, davon<br />

234.000 t Branntkalk;<br />

41 Mitarbeiter<br />

2004<br />

Sanierung und Modernisierung des<br />

Ofens 4; Abbau gesamt 1,1 Mio. t/a<br />

und Branntkalkproduktion 360.000<br />

t/a; 49 Mitarbeiter<br />

2002<br />

Errichtung einer neuen Aufbereitung<br />

auf Höhe 550 m. Beginn des<br />

Aufschlusses und Errichtung der<br />

neuen Branntkalkverladung.<br />

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Geschichte<br />

2012<br />

Inbetriebnahme des neuen Branntkalkofen<br />

5 nach 200-tägiger<br />

Bauzeit; Fertigstellung der<br />

bergmännischen Arbeiten mit 3<br />

Schächten und 2 Stollen; insgesamt<br />

wurden 10 Mio. Tonnen Branntkalk<br />

erzeugt, sowie eine Gesamtabbaumenge<br />

von 35 Mio. Tonnen<br />

erreicht.


Daten Daten<br />

Bergbau<br />

Bergbau und Brennbetrieb<br />

Produktion 1,2 Millionen Tonnen <strong>Kalk</strong> mit Dolomit<br />

(2 Aufbereitungsanlagen 240 t/h und 350 t/h)<br />

Brennbetrieb<br />

Ofen 4 Ofen 5 Ofen 6 Ofen 7<br />

Errichtung 1971 1973 1978 2001<br />

Modernisierung 2004 2012 2001 2009<br />

Kapazität [t/d] 200 310 270 390<br />

Märzöfen-Typ Eckschacht Rundschacht Eckschacht Rundschacht<br />

Produktion 410.000 t/a Branntkalk<br />

Brennstoff Erdgas [m³/a] 34 Mio. m³<br />

Spezifischer Brennstoffverbrauch [MJ/t] 3.300 3.300 3.200 3.600<br />

Luftmenge - Verbrennung [Nm³/h] 9.180 15.500 9.080 17.900<br />

Luftmenge - Kühlung [Nm³/h] 6.200 9.500 6.220 10.270<br />

Schachtfläche [m²] 2 x 4,25 2 x 7,2 2 x 4,25 2 x 7,2<br />

Brennlanzen 2 x 18 2 x 25 2 x 18 2 x 22<br />

Körnung [mm] 20/45 20/45 45/70 45/70<br />

Analyse [typ. Rest CO 2 in %] 6,5 2,5 6,0 1,5<br />

Steckbrief des Unternehmens<br />

Mitarbeiter: 48 Mitarbeiter, 8 Angestellte<br />

Grundbesitz: 130 ha Fläche<br />

Abbaumenge: jährlich 1.200.000 Tonnen<br />

Produktpalette: Branntkalk, Feinkalk, Grobschotter, Splitt, Wasserbausteine, <strong>Kalk</strong>hydrat<br />

Abbau: Scheibenbau; Wandhöhen von ca. 20 m bis 35 m, 2 mal in 10 Etagen, zw.<br />

550 m bis 1.000 m<br />

Aufgabenverteilung<br />

Geschäftsführer und<br />

Bergbaubevollmächtigter: Werksleiter Dipl.-Ing. Björn Kirchner<br />

Werksleiterstellvertreter: Ing. Erwin Lungenschmid<br />

Bergbaubetriebsleiter: Mag. Dipl.-Ing. Wilfried Peyfuß<br />

Vertriebsleitung: Johann Wimmer<br />

Markscheider: Ing. Eckbert Kandelhart<br />

Behördenzuständigkeit<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Montanbehörde, Denisgasse 31, 1200 Wien;<br />

Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf a. d. Krems, Garnisonsstraße 1, 4560 Kirchdorf a. d. Krems;<br />

Arbeitsinspektorrat für den 19. Aufsichtsbezirk, Edisonstraße 2, 4600 Wels<br />

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<strong>voestalpine</strong> Stahl GmbH <strong>Kalk</strong>werk Steyrling<br />

Klaus 88<br />

4571 Steyrling, Austria<br />

T. +43/50304/21-0<br />

F. +43/50304/61-17<br />

www.<strong>voestalpine</strong>.com/stahl

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