Ausbildungsberufe Deutschland - voestalpine
Ausbildungsberufe Deutschland - voestalpine
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<strong>Ausbildungsberufe</strong><br />
<strong>Deutschland</strong><br />
www.<strong>voestalpine</strong>.com/Lehre<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Bürokaufmann/-frau 3<br />
Elektroniker/in Betriebstechnik 7<br />
Fachinformatiker/in Anwendungsentwicklung 11<br />
Fachlagerist/in 15<br />
Industriekaufmann/-frau 19<br />
Industriemechaniker/in 25<br />
IT-System-Elektroniker/in 29<br />
Kaufmann/-frau - Groß- und Außenhandel - (Außenhandel) 34<br />
Konstruktionsmechaniker/in 39<br />
Logistiker/in 44<br />
Maschinen- und Anlagenführer/in 45<br />
Mechatroniker/in 50<br />
Technische/r Produktdesigner/in - Maschinen- und Anlagenkonstruktion 55<br />
Teilezurichter/in 59<br />
Verfahrensmechaniker/in<br />
Hütten-/Halbzeugindustrie - Eisen-/Stahl-Metallurgie 63<br />
Werkstoffprüfer/in 68<br />
Werkzeugmechaniker/in 74<br />
Zerspanungsmechaniker/in 79
Bürokaufmann/-frau<br />
3<br />
Bürokaufmann/-frau<br />
Lehrzeit: 3 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Sie erledigen in Betrieben und Institutionen organisatorische und kaufmännisch-verwaltende<br />
Tätigkeiten – von allgemeinen Verwaltungsaufgaben über Buchhaltung, Lohn-<br />
und Gehaltsabrechnung bis zu Rechnungswesen und Schriftverkehr. Zudem kümmern<br />
sich Bürokaufleute um Steuer- und Versicherungsfragen sowie um Bestands- und<br />
Verkaufszahlen. Sie schreiben Rechnungen, überwachen Zahlungseingänge und leiten<br />
ggf. Mahnverfahren ein. In der Lagerwirtschaft prüfen sie die eintreffende Ware,<br />
kontrollieren die Lagerbestände, erstellen Statistiken und überwachen die Lagerkosten.<br />
Zu ihren Tätigkeiten können auch Aufgaben in Vertrieb, Einkauf und Verkauf gehören.<br />
Um ihre vielseitigen Arbeiten effizient erledigen zu können, müssen Bürokaufleute<br />
Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogramme ebenso beherrschen wie<br />
E-Mail-Clients, Telefonanlagen und Faxgeräte.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Bürokaufleute übernehmen kaufmännische Aufgaben in Bereichen wie Buchführung,<br />
Personalverwaltung oder Rechnungsbearbeitung. Außerdem erledigen sie organi-<br />
satorische Büroarbeiten: Sie koordinieren Termine, bereiten Besprechungen vor oder<br />
bearbeiten den Schriftverkehr.<br />
Das Büro perfekt im Griff<br />
Die Aufgaben von Bürokaufleuten sind vielfältig: Egal, ob es sich um die Gehaltsabrechnung<br />
in einer Großbäckerei, um die Buchhaltung in einem IT-Unternehmen oder um die<br />
Lagerverwaltung in einem Baugeschäft handelt – Bürokaufleute wissen, wie sie Tätigkeiten<br />
dieser Art zu bewältigen haben. Als Organisationstalente mit einem ausgeprägten<br />
Sinn für Ordnung behalten sie auch dann den Überblick, wenn das Telefon<br />
klingelt, ein Kollege dringende Arbeitsunterlagen benötigt und gleichzeitig eine<br />
wichtige Kundenbesprechung für den nächsten Tag vorbereitet werden muss. Der Alltag<br />
im Büro ist ohne PC nicht vorstellbar: Bürokaufleute erledigen den allgemeinen Schriftverkehr<br />
und erstellen Abrechnungen, Auswertungen, Statistiken und Zwischenbilanzen<br />
zur laufenden Berichterstattung und Betriebskontrolle. Außerdem planen, koordinieren<br />
und überwachen sie Termine, sichten die eingehende Post, nehmen Aufträge entgegen,<br />
prüfen Eingangsrechnungen und klären Differenzen ab. Zu ihren Aufgaben gehört es<br />
auch, Rechnungsunterlagen zusammenzustellen, Rechnungen zu schreiben, Zahlungsein-<br />
und -ausgänge zu prüfen und bei Zahlungsverzug Mahnungen zu verschicken. Für<br />
ihre tägliche Arbeit benötigen sie gute Kenntnisse der Rechtschreibung und Grammatik<br />
sowie ein gutes Zahlenverständnis, um aus großen Datenbeständen die für den jeweiligen<br />
Zweck wichtigen Daten herausfiltern und nutzen zu können. Fundierte Kenntnisse<br />
in der Standardsoftware (zB Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogramme),<br />
aber ggf. auch in betriebsspezifischen Anwendungsprogrammen sind erforderlich.
Bürokaufmann/-frau<br />
4<br />
Bestens organisiert<br />
Wenn Bewerber oder Geschäftskunden in die Firma kommen, bereiten Bürokaufleute<br />
die Räumlichkeiten vor, stellen Getränke bereit, legen Firmenprospekte aus, empfangen<br />
die Besucher und begleiten sie zu den jeweiligen Ansprechpartnern in der Firma. Ein<br />
gepflegtes Äußeres und gute Umgangsformen gehören hier selbstverständlich dazu.<br />
Wenn Kollegen dienstlich verreisen, recherchieren Bürokaufleute nach der besten<br />
Zugverbindung und reservieren Hotelzimmer. Um Kunden, Kollegen, Behörden,<br />
Verbänden und Lieferanten fundierte Auskünfte erteilen zu können, müssen Bürokaufleute<br />
natürlich ihren Betrieb, die verschiedenen Arbeitsbereiche und die Zuständigkeiten<br />
von Kollegen und Vorgesetzten gut kennen. In der Lagerwirtschaft erfassen und<br />
kontrollieren sie den Bestand, prüfen zusammen mit den Lageristen die Qualität der<br />
eintreffenden Waren und veranlassen ggf. auch Mängelrügen. In der Personalverwaltung<br />
bearbeiten und verwalten sie unter Beachtung des Datenschutzes Anfragen,<br />
Bewerbungen sowie Personalakten und erledigen die Lohn- und Gehaltsabrechnung.<br />
Zum Teil wirken Bürokaufleute auch bei Abstimmungen mit den Sozialversicherungsträgern<br />
mit.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Bürokaufleute haben hauptsächlich folgende Aufgaben:<br />
Aufträge und Rechnungen bearbeiten<br />
Zahlungs- und Liefertermine überwachen<br />
Aufträge entgegennehmen und bearbeiten<br />
Angebote unterbreiten und einholen<br />
Eingangsrechnungen kontrollieren<br />
Ausgangsrechnungen erstellen<br />
Zahlungen veranlassen<br />
Aufgaben in der Lagerwirtschaft ausführen<br />
Lagerbestände und -kosten unter den Gesichtspunkten Qualität, Sicherheit und<br />
Wirtschaftlichkeit kontrollieren<br />
Liefertermine überwachen<br />
Waren annehmen und kontrollieren, Warenmängel reklamieren, Waren ein- und<br />
auslagern<br />
Aufgaben im Personalbereich ausführen<br />
Personalakten führen und verwalten, zB Arbeits- und Fehlzeiten erfassen<br />
bei der Entgeltabrechnung mitwirken<br />
Steuern und Sozialabgaben abführen<br />
bei der Planung und Ermittlung von Personaleinsatz und -bedarf mitwirken<br />
Arbeitsverträge ausstellen<br />
Arbeits- und Verdienstbescheinigungen erstellen<br />
Aufgaben im betrieblichen Rechnungswesen ausführen<br />
Belege sachgerecht erfassen, Kosten dokumentieren<br />
Geschäftsvorgänge buchen<br />
Kostenrechnungen durchführen
Bürokaufmann/-frau<br />
5<br />
Kalkulationen nach Anleitung durchführen<br />
Finanzbedarf ermitteln<br />
Kostenentwicklungen verfolgen<br />
Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus:<br />
allgemeine Bürowirtschaft und Organisationsaufgaben erledigen<br />
verwaltungstechnischen Schriftverkehr erledigen<br />
Besprechungs- und Telefongesprächsnotizen sowie Sitzungsprotokolle anfertigen<br />
Schriftverkehr nach außen abwickeln, zB mit Auftraggebern, Kunden, Lieferanten,<br />
Geschäftspartnern, Behörden, Verbänden<br />
Dienst- und Organisationspläne erstellen<br />
Informationen und Daten einholen, erstellen und aufbereiten<br />
Schriftsätze aller Art, Berichte, Aufstellungen, Statistiken und Zwischenbilanzen<br />
anfertigen<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Im Ausbildungsbetrieb lernen angehende Bürokaufleute zB:<br />
wie man Bürotätigkeiten plant, organisiert und durchführt<br />
welche bürowirtschaftlichen Arbeiten anfallen, zB Postbearbeitung, Registraturarbeiten,<br />
Führen von Karteien und Dateien<br />
was man für die Buchführung wissen muss, zB wie Belege erfasst oder Konto-<br />
korrent-, Bestands- und Erfolgskonten geführt werden<br />
wie man betriebliche Arbeitsaufgaben mithilfe von Bürokommunikationstechniken<br />
löst<br />
welche Einsatzbereiche der Datenverarbeitung es für kaufmännische Anwendungen<br />
gibt<br />
wie man Daten für die Erstellung von Statistiken beschafft, aufbereitet und darstellt<br />
bzw. erstellte Statistiken auswertet<br />
wie man Texte formuliert und mithilfe von Textverarbeitungsprogrammen gestaltet<br />
wie der Arbeitsablauf bei der Auftrags- und Rechnungsbearbeitung aussieht und wie<br />
man Kosten und Erträge betrieblicher Leistungen darstellt<br />
welche Vorgänge in der Personalverwaltung anfallen, zB Bearbeitung von Be-<br />
werbungen und Personaldaten<br />
worauf es bei der Lagerhaltung ankommt und wie der Materialbestand erfasst,<br />
geführt und kontrolliert wird<br />
Außerdem wird den Auszubildenden zB vermittelt<br />
welche Aufgaben und Stellung der Ausbildungsbetrieb im gesamtwirtschaftlichen<br />
Zusammenhang hat und wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
berufsspezifische Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften anzuwenden
Bürokaufmann/-frau<br />
6<br />
welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:<br />
Rechnungswesen<br />
Informationsverarbeitung<br />
Datenverarbeitung<br />
Textverarbeitung<br />
allgemeine Wirtschaftslehre<br />
spezielle Wirtschaftslehre
Elektroniker/in - Betriebstechnik<br />
7<br />
Elektroniker/in<br />
Betriebstechnik<br />
Lehrzeit: 3 1/2 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
In Betrieben der produzierenden Industrie installieren sie elektrische Bauteile und<br />
Anlagen, warten sie regelmäßig, erweitern bzw. modernisieren sie. Im Falle einer<br />
Störung reparieren sie die Anlagen. Zudem installieren Elektroniker/innen für Betriebstechnik<br />
beispielsweise Anlagen der Gebäudesystemtechnik, Leitungsführungssysteme,<br />
Energie- und Informationsleitungen sowie die elektrische Ausrüstung von Maschinen<br />
mit den dazugehörigen Automatisierungssystemen. Sie programmieren, konfigurieren<br />
und prüfen Systeme und Sicherheitseinrichtungen. Bei der Übergabe der Anlagen<br />
weisen sie die zukünftigen Anwender in die Bedienung ein. Sie organisieren die<br />
Montage von Anlagen und überwachen die Arbeit von Dienstleistern und anderen<br />
Gewerken. Elektroniker/innen für Betriebstechnik sind Elektrofachkräfte im Sinne der<br />
Unfallverhütungsvorschriften.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Elektroniker/innen für Betriebstechnik installieren, warten und reparieren elektrische<br />
Betriebs-, Produktions und Verfahrensanlagen, von Schalt- und Steueranlagen über<br />
Anlagen der Energieversorgung bis zu Einrichtungen der Kommunikations- und<br />
Beleuchtungstechnik.<br />
Produktionsablauf planen<br />
Sie sind in allen Industriebereichen tätig, in denen Produktionsanlagen betrieben oder<br />
gebaut werden. Elektroniker/innen für Betriebstechnik verlegen Kabel und Anschlüsse,<br />
bringen Schalter an und installieren Antriebe. Sie bauen Sensoren (zB Lichtschranken)<br />
ein, die bestimmte Betriebszustände erkennen sowie Aktoren (zB Elektromotoren,<br />
hydraulische und pneumatische Systeme). Mit deren Hilfe werden etwa abgefüllte<br />
Flaschen in zuvor exakt positionierte Kästen gehoben und dann weiterbefördert.<br />
Elektroniker/innen für Betriebstechnik richten speicherprogrammierbare Steuerungen<br />
(SPS) für automatisierte Systeme ein, konfigurieren, programmieren und testen diese vor<br />
der Auslieferung. Schließlich installieren sie Sicherheitseinrichtungen sowie alle<br />
Systeme, die für die Überwachung der Anlage erforderlich sind, und überprüfen diese<br />
sorgfältig. Dazu kann zB auch eine elektronische Zählvorrichtung gehören.<br />
Falls Leistungen von anderen Unternehmen erbracht werden, überprüfen Elektroniker/innen<br />
für Betriebstechnik deren Tätigkeit aus elektrotechnischer Sicht und<br />
wirken bei der Abnahme der Systeme mit. Sie nehmen Anlagen in Betrieb und weisen<br />
die künftigen Nutzer in die Bedienung ein. Neben dem klassischen Arbeitsbereich der<br />
Energie- und Starkstromtechnik sind Elektroniker/innen für Betriebstechnik im Bereich<br />
der Automatisierungs-, Prozessleit- und Gebäudesystemtechnik tätig. Ihre Einsatzbereiche<br />
erstrecken sich also von Kraftwerksanlagen und Umspannwerken von Energie-
Elektroniker/in - Betriebstechnik<br />
8<br />
versorgungsunternehmen über Montagestraßen der Automobilindustrie bis zu bahntechnischen<br />
Anlagen.<br />
Der Bereich Elektromobilität bietet Elektronikern und Elektroniker/innen für Betriebstechnik<br />
weitere zukunftsweisende Tätigkeitsbereiche. Beispielsweise sind sie am<br />
Aufbau der Infrastrukturnetze beteiligt, die für die Energieversorgung der Fahrzeuge<br />
nötig sind.<br />
Störungen erkennen und beseitigen<br />
Tritt in einer Produktionsanlage eine Störung bzw. eine Fehlermeldung auf, suchen<br />
Elektroniker/innen für Betriebstechnik umgehend nach der Ursache für das Problem.<br />
Hier ist manchmal detektivischer Spürsinn erforderlich. Sie lesen die – z.T. nur in<br />
englischer Sprache vorliegenden – Herstellerangaben, führen Prüfungen und<br />
Messungen durch. Anschließend ergreifen sie Sofortmaßnahmen, ermitteln und analysieren<br />
die Ursachen und beseitigen die Störung. Bei der Reparatur sind sie zwar meist<br />
allein tätig, jedoch sprechen sie sich stets mit Kollegen bzw. Mitarbeitern des jeweiligen<br />
Betriebs ab. Da Ausfälle von Betriebsanlagen hohe Kosten verursachen können, sorgen<br />
Elektroniker/innen für Betriebstechnik durch regelmäßige Wartungsarbeiten für die<br />
Minimierung von Stillstandszeiten. Dabei prüfen sie auch die elektrischen Schutzmaßnahmen<br />
und Sicherheitseinrichtungen. Sie beraten den Auftraggeber, machen ihn ggf.<br />
auf neue Techniken und Verbesserungsmöglichkeiten einer bestehenden Anlage<br />
aufmerksam und geben Auskunft über die zu erwartenden Kosten. Elektroniker/innen<br />
für Betriebstechnik entwerfen nach Absprache etwaige Umbauten, lesen und zeichnen<br />
Schaltpläne, berechnen die Menge und die erforderlichen elektrischen Werte der<br />
Bauteile und bestellen sie. Die Arbeitszeiten und das verbrauchte Material halten sie für<br />
die spätere Abrechnung fest. Sie dokumentieren ihre Tätigkeit, zB in Prüfprotokollen.<br />
Wenn sie zu einer Reparatur gerufen werden, müssen Elektroniker/innen für Betriebstechnik<br />
ggf. mit einem längeren Arbeitstag rechnen, damit die Stillstandszeiten der<br />
Anlage möglichst kurz gehalten werden.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Elektroniker/innen für Betriebstechnik haben hauptsächlich folgende Aufgaben:<br />
Änderungen und Erweiterungen elektrischer Anlagen entwerfen<br />
Anlagen und Komponenten installieren und in Betrieb nehmen<br />
Arbeitsplatz einrichten und abräumen<br />
dafür sorgen, dass Anlagen der Energieversorgungs-, Kommunikations- oder<br />
Beleuchtungstechnik bereitgestellt werden<br />
Leitungsführungssysteme, Informations- und Energieleitungen installieren<br />
Maschinen- und Antriebssysteme sowie ihre pneumatischen und hydraulischen<br />
Bauteile einbauen und einrichten<br />
Schaltgeräte und Automatisierungssysteme zusammenbauen und verdrahten<br />
elektrotechnische Messungen durchführen und gebäudetechnische Systeme testen<br />
und in Betrieb nehmen
Elektroniker/in - Betriebstechnik<br />
9<br />
Systeme programmieren und anpassen, ihre Funktion und Sicherheitseinrichtungen<br />
prüfen<br />
Anlagen an die Nutzer übergeben und diese in die Bedienung einweisen<br />
Arbeitsausführungen von Dienstleistern und anderen Gewerken überwachen,<br />
Absprachen über Termine und durchzuführende Arbeiten treffen<br />
Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus:<br />
technische Unterlagen beachten bzw. erstellen, zB Herstellerangaben, Handbücher<br />
(auch englischsprachige), Vorschriften und Dokumentationen<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Elektroberufen<br />
gemeinsam sind, und die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kernqualifikationen<br />
werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den jeweiligen<br />
berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt.<br />
An gemeinsamen Kernqualifikationen lernen die Auszubildenden beispielsweise:<br />
Arbeitsabläufe und Teilaufgaben unter Beachtung rechtlicher, wirtschaftlicher und<br />
terminlicher Vorgaben zu planen, bei Abweichungen von der Planung Prioritäten zu<br />
setzen<br />
Baugruppen zu montieren und zu demontieren sowie Teile durch mechanische<br />
Bearbeitung anzupassen<br />
Steuerungen und Regelungen hinsichtlich ihrer Funktion zu prüfen und zu bewerten<br />
Gefahren, die sich aus dem Betreiben elektrischer Geräte, Betriebsmittel und<br />
Anlagen ergeben, zu beurteilen und durch Schutzmaßnahmen die sichere Nutzung<br />
zu gewährleisten<br />
Hard- und Softwarekomponenten auszuwählen, IT-Systeme in Netzwerke einzubinden<br />
Kalkulationen nach betrieblichen Vorgaben durchzuführen<br />
Vorstellungen und Bedarf von Kunden zu ermitteln, Lösungsansätze zu entwickeln<br />
und Realisierungsvarianten anzubieten<br />
Während der beruflichen Fachbildung lernen sie beispielsweise:<br />
vorhandene Anlagen der Betriebstechnik zu beurteilen, Anlagenänderungen und<br />
-erweiterungen zu entwerfen, Stromkreise und Schutzmaßnahmen festzulegen,<br />
Komponenten und Leitungen auszuwählen<br />
Einschübe, Gehäuse und Schaltgerätekombinationen zusammenzubauen und<br />
aufzustellen, Schaltgeräte einzubauen, zu verdrahten und zu kennzeichnen<br />
Haupt- und Hilfsstromkreise in Betrieb zu nehmen
Elektroniker/in - Betriebstechnik<br />
10<br />
Baugruppen der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik hard- und softwaremäßig<br />
einzustellen, anzupassen und in Betrieb zu nehmen<br />
Systeme zu inspizieren, Funktionen von Anlagen und Sicherheitseinrichtungen zu<br />
prüfen sowie Prüfungen zu protokollieren<br />
Serviceleistungen anzubieten, durchzuführen und zu dokumentieren<br />
Verbrauchsdaten von Energie und Betriebsmitteln zu erfassen, Ursachen bei<br />
Abweichungen vom Sollwert festzustellen<br />
Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse<br />
in mindestens einem der folgenden Einsatzgebiete:<br />
Energieverteilungsanlagen/-netze<br />
Gebäudeinstallationen/-netze<br />
Betriebsanlagen, Betriebsausrüstungen<br />
produktions-/verfahrenstechnische Anlagen<br />
Schalt- und Steueranlagen<br />
elektrotechnische Ausrüstungen<br />
Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt.<br />
Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz<br />
und Verwaltung funktionieren<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:<br />
elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen<br />
elektrische Installationen planen und ausführen<br />
Steuerungen analysieren und anpassen<br />
informationstechnische Systeme bereitstellen<br />
Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten<br />
Geräte und Baugruppen in Anlagen analysieren und prüfen<br />
Steuerungen für Anlagen programmieren und realisieren<br />
Antriebssysteme auswählen und integrieren<br />
gebäudetechnische Anlagen ausführen und in Betrieb nehmen<br />
energietechnische Anlagen errichten und instand halten<br />
automatisierte Anlagen in Betrieb nehmen und instand halten<br />
elektrotechnische Anlagen planen und realisieren<br />
elektrotechnische Anlagen instand halten und ändern
Fachinformatiker/in<br />
Anwendungsentwicklung<br />
11<br />
Fachinformatiker/in<br />
Anwendungsentwicklung<br />
Lehrzeit: 3 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Sie entwickeln und programmieren kundenspezifische Software. Fachinformatiker/innen<br />
der Fachrichtung Anwendungsentwicklung testen bestehende<br />
Anwendungen, passen sie an, verbessern sie und entwickeln anwendungsgerechte<br />
Bedienoberflächen. Darüber hinaus beheben sie Fehler mithilfe von Experten- oder<br />
Diagnosesystemen und beraten bzw. schulen die Anwender. Sie setzen die Methoden<br />
des Software Eng/ineer/ings ein und nutzen Programmiersprachen und Werkzeuge wie<br />
Entwicklertools.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung entwerfen und<br />
realisieren Softwareprojekte nach Kundenwunsch. Hierfür analysieren und planen sie<br />
IT-Systeme. Daneben schulen sie Benutzer.<br />
Kundenspezifische Software entwickeln<br />
Ob kaufmännisches, technisches, mathematisch-wissenschaftliches, multimediales<br />
System oder Expertensystem – Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung<br />
setzen jede Softwareanwendung kundenspezifisch um. Zunächst machen<br />
sie sich ein genaues Bild von der erwarteten Leistungsfähigkeit der Software und<br />
suchen nach Lösungen, wie sie die Anforderungen realisieren können. Dabei beachten<br />
sie nicht nur die Funktionalität der Programme, sondern auch deren Bedienbarkeit<br />
durch den Anwender. Fachinformatiker/innen beraten ihre Kunden ausführlich und<br />
erstellen gemeinsam mit ihnen Konzepte, zB bei der Umsetzung von dynamischen<br />
Internetauftritten mit einem Content-Management-System. Ein solches System ist ein<br />
Anwendungsprogramm, mit dem der Kunde später Inhalte auf Webseiten darstellen und<br />
redaktionell betreuen kann. Auch ein Redaktionstool (also ein „Werkzeug“), mit dem<br />
der Kunde alle Texte, Bilder und Dateien auf der Homepage problemlos aktualisieren<br />
kann, richten die Fachinformatiker/innen individuell ein. Standardisierte Anwendungsprogramme,<br />
die sie an die betrieblichen Erfordernisse anpassen, beziehen die Fachinformatiker/innen<br />
immer häufiger über Cloud Computing. Cloud Computing umfasst eine<br />
On-Demand-IT-Infrastruktur, d.h., Betriebssysteme, Anwendungen und Speicherplatz<br />
stehen online zur Verfügung. Immer häufiger entwickeln Fachinformatiker/innen auch<br />
Fahrzeugsoftware für den Bereich der Elektromobilität.<br />
Das ABC des Programmierens<br />
Im Büro des IT-Unternehmens setzen sie dann die Vorstellungen der Kunden um. Dabei<br />
greifen sie auf ihr umfangreiches Fachwissen über Programmiersprachen zurück.<br />
Mithilfe der Skriptsprache PHP beispielsweise binden sie u.a. Daten für die Webseite
Fachinformatiker/in<br />
Anwendungsentwicklung<br />
12<br />
aus Datenbanken ein oder legen mit Formatierungssprachen wie zB CSS die inhaltliche<br />
Struktur von HTML-Dokumenten fest. Um ihre Programmierkenntnisse immer auf dem<br />
aktuellen Stand zu halten, recherchieren sie neue Entwicklungen im Internet oder in der<br />
aktuellen, oft englischsprachigen Fachliteratur. In Teamarbeit entwickeln sie das<br />
Redaktionstool, das es dem Kunden später ermöglicht, alle nötigen Änderungen<br />
problemlos per Mausklick auf die Webseite zu stellen. Zudem erstellen sie ein Handbuch<br />
für das Tool. Haben sie das Content-Management-System getestet, beraten die<br />
Fachinformatiker/innen die Anwender oft vor Ort und weisen sie in die Bedienung der<br />
Software ein. Sie beraten auch in Fragen der Datensicherheit und des Virenschutzes.<br />
Dies kann individuell oder in Schulungen geschehen, die sie selbst planen, vorbereiten<br />
und durchführen. Ggf. auftretende Fehler beheben sie mithilfe von Experten- und<br />
Diagnosesystemen.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung haben folgende<br />
Aufgaben:<br />
komplexe Softwarelösungen für Kunden im gesamten Bereich der aktuellen Informations-<br />
und Telekommunikationstechnologien erarbeiten, in technischen, mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
oder kaufmännischen Anwendungsschwerpunkten<br />
bis hin zu Multimediaanwendungen und Expertensystemen<br />
Anwendungssoftware individuell für den Kunden (Individualsoftware) neu erstellen,<br />
dabei existierende Softwarelösungen einschließlich Standardsoftware anpassen,<br />
erweitern und integrieren<br />
Projekte zur Entwicklung kundenspezifischer Anwendungslösungen leiten, in<br />
kaufmännischer, technischer und organisatorischer Hinsicht im jeweiligen Einsatzgebiet<br />
(kaufmännische, technische oder mathematisch-wissenschaftliche Systeme,<br />
Experten- oder Multimediasysteme) einschließlich der Qualitätssicherung<br />
betriebliche Prozesse und Rahmenbedingungen beim Kunden bzw. in der jeweiligen<br />
Anwendungsabteilung analysieren<br />
anforderungsgerechte Softwarelösungen konzipieren und vorschlagen<br />
Programme entwickeln, erstellen, pflegen, ändern und anpassen<br />
Methoden des Software Engineerings sowie moderner Softwareentwicklungstools<br />
fachgerecht und problemadäquat auswählen und anwenden<br />
kundenspezifische Anwendungslösungen realisieren, testen und dokumentieren<br />
Fehler durch den Einsatz von Experten- und Diagnosesystemen beheben<br />
bestehende Anwendungslösungen modifizieren<br />
anwendungsgerechte und ergonomische, d.h. benutzerfreundliche Bedien-<br />
oberflächen entwickeln<br />
Anwendungslösungen präsentieren, Anwendungsprogramme installieren und<br />
einführen<br />
technische Unterlagen benutzergerecht aufbereiten
Fachinformatiker/in<br />
Anwendungsentwicklung<br />
13<br />
Benutzer, inner- und außerbetriebliche Kunden fachlich beraten, schulen und<br />
betreuen<br />
Methoden der Projektplanung, -durchführung und -kontrolle, einschließlich<br />
Qualitätssicherung, einsetzen<br />
den Markt für IT-Technologien und -Systeme, Hard- und Softwareprodukte<br />
beobachten<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb<br />
beispielsweise:<br />
wie man Betriebssysteme und deren Anwendungsbereiche unterscheidet<br />
worauf man beim Testen von Systemen achten muss<br />
wie man Programmierlogik und -methoden anwendet<br />
wie man Kunden informiert und berät<br />
wie Daten und Funktionen zu Objekten zusammengefasst, Klassen definiert und<br />
Hierarchiediagramme erstellt werden<br />
was beim Erstellen von Testkonzepten und -plänen zu beachten ist<br />
Im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden u.a. vermittelt:<br />
wie Ergebnisse der Betriebsabrechnung für Controllingzwecke ausgewertet werden<br />
worauf man beim Entwerfen von Datenmodellen achten muss<br />
wie Netzwerkarchitekturen voneinander unterschieden werden<br />
wie man Verfahren des Datenaustauschs anwendet<br />
welche Programmiersprachen wofür geeignet sind und wie man sie anwendet<br />
wie Anwendungslösungen mithilfe von Applikationssprachen erweitert werden<br />
was man beim Anpassen und Konfigurieren von Betriebssystemen beachten muss<br />
Im fachrichtungsspezifischen 3. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden schließlich:<br />
Schulungsziele und -methoden festzulegen<br />
wie erstellte Anwendungslösungen kundengerecht dokumentiert werden<br />
wie man softwarebasierte Präsentationen durchführt und wie man Ton, Bild und Text<br />
in eine Präsentation integriert<br />
Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse<br />
in einem der folgenden Einsatzgebiete:<br />
kaufmännische Systeme<br />
technische Systeme<br />
Expertensysteme<br />
mathematisch-wissenschaftliche Systeme<br />
Multimedia-Systeme
Fachinformatiker/in<br />
Anwendungsentwicklung<br />
14<br />
Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt.<br />
Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden zB vermittelt:<br />
wie der Ausbildungsbetrieb aufgebaut ist und wie er mit Wirtschaftsorganisationen,<br />
Behörden und Verbänden zusammenarbeitet<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet werden<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:<br />
der Betrieb und sein Umfeld<br />
Geschäftsprozesse und betriebliche Organisation<br />
Informationsquellen und Arbeitsmethoden<br />
einfache IT-Systeme<br />
fachliches Englisch<br />
Entwickeln und Bereitstellen von Anwendungssystemen<br />
vernetzte IT-Systeme<br />
Markt- und Kundenbeziehungen<br />
öffentliche Netze, Dienste<br />
Betreuen von IT-Systemen<br />
Rechnungswesen und Controlling
Fachlagerist/in<br />
15<br />
Fachlagerist/in<br />
Lehrzeit: 2 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Sie nehmen Güter an und prüfen anhand der Begleitpapiere die Art, Menge und<br />
Beschaffenheit der Lieferungen. Fachlagerist/innen erfassen die Güter via EDV, packen<br />
sie aus, prüfen ihren Zustand, sortieren und lagern sie sachgerecht oder leiten sie dem<br />
Bestimmungsort im Betrieb zu. Dabei achten sie darauf, dass die Waren unter optimalen<br />
Bedingungen gelagert werden, regulieren zB Temperatur und Luftfeuchtigkeit oder<br />
wählen den Lagerplatz entsprechend aus. In regelmäßigen Abständen kontrollieren sie<br />
den Lagerbestand und führen Inventuren durch. Für den Versand verpacken sie die<br />
Güter, füllen die Begleitpapiere aus, stellen Liefereinheiten zusammen und beladen<br />
LKWs. Sie kennzeichnen, beschriften und sichern die Sendungen. Dabei sind einschlägige<br />
Sicherheitsvorschriften zu beachten, wie zB die Gefahrgutverordnung und<br />
Zollbestimmungen. Die Güter transportieren sie mithilfe verschiedener Transportgeräte<br />
und Fördermittel, wie beispielsweise Gabelstapler oder automatische Sortieranlagen,<br />
deren Pflege ebenfalls zu ihren Aufgaben gehört.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Fachlagerist/innen nehmen Waren an und lagern diese sachgerecht. Sie stellen<br />
Lieferungen für den Versand zusammen bzw. leiten Güter an die entsprechenden<br />
Stellen im Betrieb weiter.<br />
Ein Fall für Organisationstalente<br />
Egal wie groß die Lagerhalle eines Transportunternehmens, eines Logistikdienstleisters<br />
oder eines Industriebetriebs ist – Fachlagerist/innen wissen, an welchem Platz sich<br />
welches Teil befindet. Dank moderner Logistiksoftware behalten sie stets den Überblick.<br />
Zu ihrem Schutz tragen sie bei ihrer Arbeit im Lager Sicherheitsschuhe und Handschuhe,<br />
zB um sich an Kartons und anderen Verpackungsmaterialien keine Schnittverletzungen<br />
zuzufügen.<br />
Sachgerechte Lagerung<br />
Bei der Anlieferung nehmen Fachlagerist/innen die Ware in Empfang und packen sie<br />
aus. Das Verpackungsmaterial entsorgen sie umweltgerecht. Sie kontrollieren die Güter<br />
auf Vollständigkeit und Unversehrtheit: Liegt ein Transportschaden vor? Im Fall einer<br />
Beanstandung besprechen sie sich mit der Teamführung und melden beschädigte Ware<br />
beim Lieferanten. Sie informieren sich genau über die Art der Lieferung und zählen,<br />
messen und wiegen die Ware. Schließlich lagern sie die Güter mithilfe von Gabel-<br />
staplern, Brückenkränen oder automatischen Förder- oder Sortieranlagen fachgerecht<br />
ein und dokumentieren den Vorgang in einer speziellen Lagerverwaltungssoftware. Bei<br />
der Auswahl des Lagerorts berücksichtigen sie, um welche Güter es sich handelt. Leicht
Fachlagerist/in<br />
16<br />
verderbliche Lebens-, Futter- und Arzneimittel müssen ggf. in einem Kühlraum unter-<br />
gebracht werden. Giftige Stoffe, Heizöl oder Gasflaschen sind unter besonderen<br />
Sicherheitsvorkehrungen aufzubewahren. Wie viele Kartons können unbedenklich<br />
aufeinander gestapelt werden? Ständig führen Fachlagerist/innen in den Lagerräumen<br />
Sichtkontrollen durch, überprüfen Waren mit Mindesthaltbarkeitsdatum oder<br />
kontrollieren, ob Raumfeuchtigkeit und Temperatur stimmen.<br />
Zuverlässig zum Empfänger<br />
Wenn sie Waren für einen Versandauftrag zusammenstellen, d.h. kommissionieren,<br />
gehen Fachlagerist/innen mit einem Sammelwagen das Lager ab und entnehmen den<br />
Lagerfächern die gewünschten Artikel. Hierbei arbeiten sie selbst unter Zeitdruck<br />
äußerst aufmerksam, damit zB die anfordernde Apotheke so rasch wie möglich das<br />
benötigte Medikament erhält. Vor allem in Hochregallagern bedienen sie spezielle<br />
Regalfahrzeuge, die gleichzeitig fahren und Hubarbeiten ausführen können. Um die<br />
Aufträge möglichst wirtschaftlich zu bearbeiten, fassen sie häufig EDV-unterstützt<br />
Auftragseingänge zu Serien zusammen und entnehmen Artikel gesammelt, um sie<br />
anschließend wieder den Einzelaufträgen zuzuteilen.<br />
Wenn sie anschließend die Ware verpacken, berücksichtigen Fachlagerist/innen<br />
Güter- und Transportart, Transportweg und Wirtschaftlichkeit. Mit gefährlichen Stoffen<br />
gehen sie besonders vorsichtig um. Sie wählen geeignete Verpackungsmaschinen und<br />
-geräte aus, beschriften und kennzeichnen die Waren.<br />
Für den Versand ermitteln sie Frachtgewicht, -volumen und Versandkosten und kontrollieren<br />
Verkehrs- und Beförderungsmittel auf ihre Einsetzbarkeit. Die Verladung sprechen<br />
sie mit der Teamführung ab. Nachdem sie die Versandpapiere mit der Ladung<br />
abgeglichen haben, verladen, verstauen und sichern sie die Güter auf den Transport-<br />
mitteln, zB auf dem LKW.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Fachlagerist/innen haben folgende Aufgaben:<br />
Güter annehmen und kontrollieren<br />
angelieferte Waren in Empfang nehmen, auspacken, auf Vollständigkeit und<br />
Unversehrtheit kontrollieren<br />
bei Beanstandungen mit dem/der Frachtführer/in Rücksprache halten; ggf. weitere<br />
Maßnahmen einleiten<br />
Güter lagern<br />
Güter mithilfe von Fördergeräten unter Berücksichtigung von Warenart, Beschaffenheit,<br />
Volumen und Gewicht einlagern<br />
Einlagerung mit einer speziellen Software (Lagerverwaltungssysteme)<br />
dokumentieren
Fachlagerist/in<br />
17<br />
Maßnahmen zur Qualitätserhaltung und -verbesserung ergreifen, zB Sichtkontrollen<br />
durchführen, Waren mit Mindesthaltbarkeitsdatum überprüfen, benötigte Raumfeuchtigkeit<br />
und -temperatur kontrollieren<br />
Inventuren durchführen<br />
Güter im Betrieb transportieren<br />
Fördersysteme, Hebezeuge oder Regalbediengeräte je nach Güterart und -menge,<br />
Wegstrecke, Unfallsicherheit, Umweltschutz- und Kostenaspekten auswählen; Waren<br />
in andere Betriebsabteilungen transportieren<br />
Güter kommissionieren<br />
je nach Lager- und Kommissionierungssystem bzw. Auftrag Güter zusammenstellen<br />
Güter verpacken<br />
Güter kundenorientiert verpacken, unter Berücksichtigung von Güter- und Transportart,<br />
Transportweg und Wirtschaftlichkeit<br />
geeignete Verpackungsmaschinen und -geräte auswählen<br />
Waren beschriften und kennzeichnen<br />
verbrauchtes Verpackungsmaterial umweltgerecht entsorgen<br />
Güter verladen<br />
Frachtgewicht und -volumen ermitteln, Verkehrs- und Beförderungsmittel auf<br />
Einsetzbarkeit kontrollieren<br />
Verladung mit dem/der Frachtführer/in absprechen<br />
Güter unter Berücksichtigung von Versandart (zB Gefahrgut) und Bestimmungsort<br />
auf Transportmittel (zB LKW) verladen, verstauen und sichern<br />
Güter versenden<br />
Versandkosten ermitteln<br />
Versandpapiere mit der Ladung abgleichen<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Während der beruflichen Grundbildung im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden<br />
im Ausbildungsbetrieb zB:<br />
wie man Güter auszeichnet und sortiert, Lager- und Verkaufseinheiten bildet und<br />
Güter zur Lagerung vorbereitet<br />
wie man Güter unter Beachtung von Einlagerungsvorschriften einlagert<br />
wie man Güter nach Beschaffenheit und Verwendung unterscheidet und handhabt<br />
welche Normen, Maße, Mengen- und Gewichtseinheiten zu beachten sind<br />
wie man gesetzliche und betriebliche Vorschriften bei der güterspezifischen<br />
Lagerung anwendet<br />
wie Arbeitsaufträge nach betrieblichen Vorgaben in Arbeitsabläufe umzusetzen<br />
sind; wie Arbeitsaufträge kundenorientiert auszuführen sind<br />
wie man arbeitsplatzbezogene Software anwendet<br />
wie man Aufgaben im Team bearbeitet
Fachlagerist/in<br />
18<br />
Im 2. Ausbildungsjahr – während der beruflichen Fachbildung – wird den Auszubildenden<br />
unter anderem vermittelt:<br />
wie man Qualität und Wert der Güter während ihrer Lagerzeit erhält<br />
wie man Lagerbestände kontrolliert und Abweichungen meldet<br />
wie man Lagerkennzahlen unterscheidet<br />
wie insbesondere Gefahrgüter, gefährliche Arbeitsstoffe, Zollgut, verderbliche Ware<br />
unter Beachtung von Kennzeichnungen und Symbolen zu handhaben sind<br />
welche gesetzlichen und betrieblichen Vorschriften bei Verpackung und Transport<br />
anzuwenden sind<br />
wie man bei der Bearbeitung von Reklamationen mitwirkt<br />
welche Arbeitsmittel man zum Wiegen, Messen und Zählen benutzt<br />
wie man Auftragsunterlagen kontrolliert und die Kommissionierung vorbereitet<br />
wie Güter unter Berücksichtigung der Bestandsveränderung und der Auslagerungsprinzipien<br />
dem Lager entnommen werden<br />
wie man Güter zu Ladeeinheiten zusammenstellt und verpackt<br />
wie zusammengestellte Sendungen und Begleitpapiere auf Vollständigkeit zu<br />
prüfen, Transportgüter zu kennzeichnen, zu beschriften und zu sichern sind<br />
wie man Sendungen entsprechend der Gütereigenschaften und Verkehrsmittel<br />
verlädt und verstaut<br />
wie man Ladungen und Begleitpapiere abgleicht und Abweichungen meldet<br />
Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz<br />
und Verwaltung funktionieren<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:<br />
Güter annehmen und kontrollieren<br />
Güter lagern<br />
Güter verladen<br />
Güter im Betrieb transportieren<br />
Güter kommissionieren<br />
Güter bearbeiten<br />
Güter verpacken<br />
Güter versenden
Industriekaufmann/-frau<br />
19<br />
Industriekaufmann/-frau<br />
Lehrzeit: 3 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
In den unterschiedlichsten Unternehmen steuern Industriekaufleute betriebswirtschaftliche<br />
Abläufe. In der Materialwirtschaft vergleichen sie u.a. Angebote, verhandeln mit<br />
Lieferanten und betreuen die Warenannahme und -lagerung. In der Produktionswirtschaft<br />
planen, steuern und überwachen sie die Herstellung von Waren oder Dienstleistungen<br />
und erstellen Auftragsbegleitpapiere. Kalkulationen und Preislisten zu erarbeiten<br />
und mit den Kunden Verkaufsverhandlungen zu führen, gehört im Verkauf zu ihrem<br />
Zuständigkeitsbereich. Außerdem erarbeiten sie gezielte Marketingstrategien. Sind sie<br />
in den Bereichen Rechnungswesen bzw. Finanzwirtschaft tätig, bearbeiten, buchen und<br />
kontrollieren Industriekaufleute die im Geschäftsverkehr anfallenden Vorgänge. Im<br />
Personalwesen ermitteln sie den Personalbedarf, wirken bei der Personalbeschaffung<br />
bzw. -auswahl mit und planen den Personaleinsatz.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Industriekaufleute befassen sich in Unternehmen aller Branchen mit kaufmännischbetriebswirtschaftlichen<br />
Aufgabenbereichen wie Materialwirtschaft, Vertrieb und<br />
Marketing, Personal- sowie Finanz- und Rechnungswesen.<br />
Material: Ware erster Klasse<br />
Im Bereich Materialwirtschaft wirken sie dabei mit, Produktions- und Betriebsabläufe<br />
möglichst reibungslos zu gestalten. Sie pflegen Kontakte zu den Rohstofflieferanten und<br />
holen von ihnen Angebote ein. Mit Verhandlungsgeschick vereinbaren sie den günstigsten<br />
Einkaufspreis und schreiben Bestellungen. Ist die Ware eingetroffen, prüfen sie<br />
zunächst die Qualität. Ggf. reklamieren sie Warenmängel. Sie achten darauf, dass die<br />
Rohstoffe fachgerecht gelagert und termingerecht für die Produktion bereitgestellt<br />
werden.<br />
Produktion: in großer Serie<br />
In der Produktionswirtschaft sind Industriekaufleute ebenfalls anzutreffen, zB bei<br />
Herstellern von Präzisionsdrehteilen und Baugruppen. Hier führen sie u.a. Kapazitätsabgleiche<br />
durch, erstellen Stücklisten und Arbeitspläne. Sie stellen sicher, dass alle<br />
Faktoren, die bei der Fertigung der oft komplizierten Werkstücke zusammenspielen,<br />
optimal aufeinander abgestimmt sind. Die jeweils dazugehörenden Auftragsbegleitpapiere<br />
fertigen sie ebenfalls an. Daneben sind sie für die Prozessoptimierung, d.h. die<br />
ständige Verbesserung der Arbeitsabläufe, zuständig.
Industriekaufmann/-frau<br />
20<br />
Personal: nicht nur Statistik<br />
Mit gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften sowie tarifrechtlichen Vereinbarungen<br />
müssen sich Industriekaufleute in der Personalwirtschaft auskennen. Hier haben sie<br />
häufig Kontakt zu den Mitarbeitern/Mitarbeiter/innen des jeweiligen Unternehmens,<br />
die sie zB über Lohnfortzahlung und Urlaubsanspruch informieren. Darüber hinaus<br />
ermitteln sie den Personalbedarf und führen Personalstatistiken. Des Weiteren erledigen<br />
sie die Lohn- und Gehaltsabrechnungen und erstellen Arbeits- und Verdienstbescheinigungen.<br />
Vertrieb: bei Anruf dort<br />
Industriekaufleute im Vertrieb führen Verkaufsverhandlungen und arbeiten auf der<br />
Basis einer gründlich durchdachten Preiskalkulation Angebote aus. Sie planen Werbemaßnahmen<br />
und Marketingstrategien und akquirieren Kunden. So zB in einem Betrieb<br />
der Fotoindustrie. Wenn der Kunde eine Anzahl Spezialkameras und Zubehör bestellt,<br />
wickeln Industriekaufleute den Auftrag ab und veranlassen, dass die Waren termingerecht<br />
versendet werden. Darüber hinaus setzen sie Service- und Kundendienstleistungen<br />
für ihre Produkte effizient ein. Sie betreuen Kunden und beraten sie<br />
bei technischen Problemen, Reklamationen oder sonstigen Fragen. Um den Überblick<br />
über den Fotomarkt nicht zu verlieren, halten sie sich ständig auf dem Laufenden,<br />
indem sie Fachzeitschriften auswerten, im Internet recherchieren oder Messen besuchen.<br />
Finanzen: immer gut belegt<br />
Nicht zuletzt sind Industriekaufleute auch Fachleute für Rechnungswesen und Finanzwirtschaft.<br />
In einem Betrieb der Automobilzulieferindustrie beispielsweise buchen sie<br />
sorgfältig alle Geschäftsvorgänge am Rechner mithilfe einer speziellen Software. Sie<br />
archivieren Belege wie die Rechnung für die neue CNC-Maschine oder die Anzahlung<br />
eines Kunden für die bereits gelieferten Rußpartikelfilter. Auch Konten eröffnen sie oder<br />
veranlassen Zahlungen. Die Kosten-und-Leistungs-Rechnung fällt ebenfalls in ihren<br />
Aufgabenbereich. Pro Rechnungsperiode stellen Industriekaufleute die Kosten für<br />
Fertigungsmaterial, Gehälter oder Mieten zusammen. Sie ermitteln die Gesamtkosten<br />
für jeden Kostenträger, d.h. Die „Leistungseinheiten“ des Betriebs (zB Aufträge und<br />
Erzeugnisse), und halten das Umsatzergebnis fest.
Industriekaufmann/-frau<br />
21<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Industriekaufleute haben folgende Aufgaben:<br />
Waren einkaufen, lagern und termingerecht für die Produktion bereitstellen<br />
Materialbedarf ermitteln<br />
Angebote einholen und vergleichen<br />
Einkaufsverhandlungen führen<br />
Bestellungen schreiben<br />
Liefertermine überwachen<br />
Waren annehmen und kontrollieren, Warenmängel reklamieren, Waren ein- und<br />
auslagern<br />
Analysen durchführen (zB Wertanalyse, Kosten-Nutzen-Analyse)<br />
Produktionsprozesse planen, steuern und überwachen<br />
Sollproduktionsweg bzw. Fertigungsschritte festlegen, ggf. Fertigungs- und Arbeitsprozesse<br />
optimieren<br />
Maschinenbelegungen vornehmen, Kapazitätsabgleiche durchführen<br />
Personal und Material bereitstellen<br />
Durchlaufzeiten festlegen, Auftragsbegleitpapiere erstellen<br />
Wartungspläne erstellen<br />
Dienst- und Organisationspläne in der Personalwirtschaft erstellen, Personaleinsatz<br />
und -bedarf ermitteln<br />
Stellenpläne aufstellen<br />
bei Personaleinstellungen und -entlassungen mitwirken<br />
Arbeitsverträge ausstellen<br />
Arbeits- und Verdienstbescheinigungen erstellen<br />
Personalakten und -statistiken führen, Lohn- und Gehaltsabrechnung durchführen<br />
Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen planen und organisieren<br />
bei Verhandlungen mit dem Betriebsrat mitwirken<br />
Verkaufsverhandlungen mit Kunden führen, Marketing- und Werbemaßnahmen<br />
planen und durchführen<br />
Kunden akquirieren, beraten und betreuen<br />
Anfragen prüfen und bearbeiten, Preise kalkulieren<br />
Angebote bearbeiten<br />
Bestellungen kontrollieren<br />
Aufträge bearbeiten, abwickeln und überwachen<br />
Waren versenden, Frachtpapiere ausfertigen, Zollformalitäten abwickeln<br />
Reklamationen und Schadensfälle bearbeiten<br />
Versandanzeigen prüfen<br />
Markt- und Konkurrenzanalysen durchführen<br />
Marktforschungsergebnisse auswerten<br />
Werbe- und Verkaufsförderungsaktionen planen und durchführen<br />
Finanz- und Geschäftsbuchführung abwickeln<br />
Eingangsrechnungen kontrollieren<br />
Zahlungen veranlassen
Industriekaufmann/-frau<br />
22<br />
Ausgangsrechnungen erstellen<br />
Geschäftsvorgänge buchen<br />
Kostenrechnungen durchführen<br />
Finanzbedarf ermitteln<br />
Jahresabschlussarbeiten durchführen<br />
Unternehmensstrategien und -prozesse umsetzen<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb<br />
beispielsweise:<br />
im Bereich Beschaffung und Bevorratung:<br />
wie Angebote eingeholt, geprüft und verglichen werden<br />
wie Bestellmengen und Bestelltermine festgelegt werden<br />
wie Dispositionsverfahren angewendet werden<br />
wie man Verträge prüft und überwacht<br />
wie der Bedarf an Produkten und Dienstleistungen ermittelt wird<br />
wie die Vorratshaltung im Ausbildungsbetrieb organisiert ist<br />
in den Bereichen Leistungsabrechnung bzw. Leistungserstellung:<br />
wie Kosten erfasst und überwacht werden<br />
wie Leistungen zu bewerten und zu berechnen sind<br />
wie Instrumente der Kostenplanung und -kontrolle zum Einsatz kommen<br />
welche Produkte und Dienstleistungen der Ausbildungsbetrieb anbietet<br />
wie die Planung und Vorbereitung einer Dienstleistung oder eines Produktes<br />
vonstattengehen<br />
wie die betriebliche Infrastruktur zur Leistungserstellung effektiv genutzt wird<br />
im Bereich Personal:<br />
wie die betrieblichen Ziele der Personalplanung, Personalbeschaffung und des<br />
Personaleinsatzes zu berücksichtigen sind<br />
mit welchen Wirtschaftsorganisationen, Gewerkschaften und Berufsvertretungen der<br />
Ausbildungsbetrieb zusammenarbeitet<br />
welche gesetzlichen, tariflichen und betrieblichen Regelungen beim Personaleinsatz<br />
zu beachten sind
Industriekaufmann/-frau<br />
23<br />
Während des 2. Ausbildungsjahres wird den Auszubildenden u.a. vermittelt:<br />
im Bereich Personal:<br />
wie Personalbedarf errechnet wird<br />
wie die Personalverwaltung organisiert ist<br />
welche Instrumente der Personalbeschaffung und -auswahl zum Einsatz kommen<br />
wie man interne Weiterbildungsmöglichkeiten vorbereitet und umsetzt<br />
in den Bereichen Leistungsabrechnung bzw. Leistungserstellung:<br />
wie Bestands- und Erfolgskonten zu führen sind<br />
wie Vorgänge des Zahlungsverkehrs und des Mahnwesens bearbeitet werden<br />
wie die Leistungen des Betriebes weiter verbessert werden und Investitionen<br />
durchgeführt werden können<br />
wie Geschäftsvorgänge abgearbeitet werden<br />
wie mit Kennzahlen zur Darstellung des betrieblichen Erfolgs gearbeitet wird<br />
wie Leistungen des Betriebes bewertet werden<br />
wie Geschäftsabschlüsse zu beurteilen sind<br />
im Bereich Marketing und Absatz:<br />
wie Markt- und Kundendaten erhoben und ausgewertet werden<br />
wie Absatzwege wirksam genutzt werden<br />
wie man Anfragen bearbeitet, Kunden berät und Angebote erstellt<br />
Im dritten Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden:<br />
im Bereich Marketing und Absatz:<br />
wie Kundenaufträge abgewickelt werden<br />
wie Rechnungen erstellt werden<br />
wie man seinen Kundenstamm pflegt und neue Kunden gewinnt<br />
wie mit internen und externen Leistungserstellern zusammengearbeitet wird<br />
wie Service-, Kundendienst- und Garantieleistungen zu handhaben sind<br />
wie Kundenreklamationen durchgeführt werden<br />
Im Bereich Fachaufgaben im Einsatzgebiet werden die Auszubildenden mit den<br />
Tätigkeiten vertraut gemacht, die während der Berufsausübung auf sie zukommen. Als<br />
Einsatzgebiete kommen insbesondere Prozesse aus den Bereichen Marketing und<br />
Absatz, Beschaffung und Bevorratung, Personalwirtschaft, Leistungserstellung oder<br />
Leistungsabrechnung in Betracht. Auch Aufgaben wie Produktmanagement,<br />
E-Commerce oder Auslandseinsatz sind möglich.
Industriekaufmann/-frau<br />
24<br />
Zum Beispiel bearbeiten die Auszubildenden folgende Aufgaben:<br />
Analysieren von betriebsspezifischen Kennzahlen und Erarbeiten von Lösungen<br />
Zusammenarbeit mit internen Stellen und externen Geschäftspartnern<br />
Ressourcen- und Leistungseinsatz wirtschaftlich planen, überwachen und steuern<br />
konkrete Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Fehlervermeidung kennen und<br />
einsetzen, Störungen und Fehler eingrenzen und beheben<br />
Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt.<br />
Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind<br />
wie betriebliche Gestaltungsmöglichkeiten der Kundenorientierung genutzt werden<br />
können<br />
wie Daten und Informationen eingegeben und mithilfe von betriebsüblichen<br />
Verfahren gesichert und gepflegt werden<br />
wie Statistiken angefertigt, Kennzahlen abgeleitet und ausgewertet werden<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:<br />
Investitions- und Finanzierungsprozesse planen<br />
personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen<br />
Absatzprozesse planen, steuern und kontrollieren<br />
Beschaffungsprozesse planen, steuern und kontrollieren<br />
Jahresabschlüsse analysieren und bewerten<br />
Leistungserstellungsprozesse planen, steuern und kontrollieren<br />
Werteströme erfassen und dokumentieren<br />
Wertschöpfungsprozesse analysieren und beurteilen<br />
Unternehmensstrategien und -projekte umsetzen<br />
marktorientierte Geschäftsprozesse eines Industriebetriebes erfassen
Industriemechaniker/in<br />
25<br />
Industriemechaniker/in<br />
Lehrzeit: 3 1/2 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Sie sind in Produktion und Instandhaltung tätig, wo sie dafür sorgen, dass Maschinen<br />
und Fertigungsanlagen betriebsbereit sind. Industriemechaniker/innen stellen Geräteteile,<br />
Maschinenbauteile und -gruppen her und montieren diese zu Maschinen und<br />
technischen Systemen. Anschließend richten sie diese ein, nehmen sie in Betrieb und<br />
prüfen ihre Funktionen. Hierfür gehen sie nach geeigneten Prüfverfahren vor. Ggf.<br />
passen Industriemechaniker/innen bereits vorhandene Maschinen an neue betriebliche<br />
Anforderungen an. Zu ihren Aufgaben gehört zudem die Wartung und Instandhaltung<br />
der Anlagen. Treten bei deren Betrieb Fehler auf, so ermitteln Industriemechaniker/innen<br />
die Störungsursache und führen Reparaturen aus. Dazu bestellen sie<br />
passende Ersatzteile oder fertigen diese ggf. selbst an, demontieren die Anlagen und<br />
bauen sie nach Fehlerbehebung wieder zusammen. Nach Abschluss von Montage- und<br />
Prüfarbeiten weisen sie Kollegen oder Kunden in die Bedienung und Handhabung ein.<br />
Wenn sie in der Fertigung von Maschinen und feinwerktechnischen Geräten arbeiten,<br />
stellen Industriemechaniker/innen vor allem Bauteile aus Metall und Kunststoff her. Sie<br />
drehen, fräsen, bohren und schleifen das Material, schweißen oder verschrauben die<br />
Bauteile und montieren sowie justieren sie.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Industriemechaniker/innen stellen Geräteteile und Baugruppen für Maschinen und<br />
Produktionsanlagen her, richten sie ein oder bauen sie um. Sie überwachen und<br />
optimieren Fertigungsprozesse und übernehmen Reparatur- und Wartungsaufgaben.<br />
Allrounder in Industriebetrieben<br />
Sie sorgen mit dafür, dass die Fertigungsstraßen der Automobilindustrie reibungslos<br />
funktionieren oder dass CNC-Maschinen Bohr-, Fräs- und Drehvorgänge an einem<br />
Werkstück zuverlässig in einem Arbeitsgang erledigen. Ein Schaden am Getriebe einer<br />
Drehmaschine führt zum Produktionsstillstand? Industriemechaniker/innen sorgen für<br />
die Demontage des defekten Zahnrades, beschaffen das richtige Ersatzteil oder fertigen<br />
es selbst an. Sie bauen es ein, prüfen die Funktionen und stellen so sicher, dass die<br />
Ausfallzeit eines Gerätes oder ganzer technischer Systeme so gering wie möglich bleibt.<br />
Sie bedienen die Maschinen auch selbst oder rüsten sie beim Wechsel von Produktionsgängen<br />
um. Dabei kann es laut werden. Deshalb tragen Industriemechaniker/innen bei<br />
diesen Arbeiten Gehörschutz. Zudem richten sie Arbeitsplätze ein und passen<br />
Maschinen zur besseren Handhabung an spezifische ergonomische Erfordernisse an. Im<br />
betrieblichen Einsatzgebiet Feinwerktechnik montieren oder warten sie zB Verkaufs-<br />
und Fahrkartenautomaten.
Industriemechaniker/in<br />
26<br />
Fehlersuche, Reparatur und Wartung<br />
Wenn eine Fräsmaschine repariert oder umgebaut werden soll, überprüfen Industrie<br />
mechaniker/innen die vom Kunden gelieferten Daten und Anweisungen auf Vollständigkeit.<br />
Eventuell holen sie noch zusätzliche Informationen ein, um Fehlerursachen<br />
leichter aufzuspüren. In einer Projekt- und Aufgabenbeschreibung halten sie fest, was<br />
genau bei einem Arbeitsauftrag zu tun ist. Sie werten – zum Teil auch englischsprachige<br />
– technische Unterlagen aus und fertigen Montage- und Demontagepläne an. Sie<br />
wählen die Werkstoffe, Maschinen, Werkzeuge und Prüfmittel aus und berücksichtigen<br />
dabei sicherheitstechnische und terminliche Vorgaben, Werkzeug- und Maschinen<br />
kosten sowie den Materialverbrauch. Die Arbeitsschritte planen Industriemecha-<br />
niker/innen zusammen mit Kollegen und Kolleg/innen – etwa aus dem Bereich Elektrotechnik<br />
und Mechatronik. Oft führt nur Teamarbeit zum Ziel. Jetzt können die Prüfarbeiten<br />
beginnen. Dabei ist analytisches und logisches Denken ebenso gefragt wie<br />
Ausdauer. Sind Lager oder Führungen der Maschine schadhaft? Haben rotierende Teile<br />
eine Unwucht? Müssen Kugellager ausgetauscht werden? Im Anschluss an die Diagnose<br />
erstellen Industriemechaniker/innen Prüfprotokolle und bewerten die Prüfergebnisse.<br />
Optimale Prozessabläufe<br />
Bevor sie den Fehler beheben, planen sie auch hier die einzelnen Arbeitsschritte und<br />
wählen die geeigneten Werkzeuge, Maschinen, Werkstoffe und Hilfsmittel aus. Sie<br />
stellen Maschinenwerte neu ein, demontieren Baugruppen oder Einzelteile und reparieren<br />
sie, geben die Herstellung von Ersatzteilen in Auftrag oder fertigen sie selbst an.<br />
Aus Sicherheitsgründen tragen sie bei einigen Arbeiten Schutzkleidung und -brillen.<br />
Langes Stehen sowie Arbeiten über Kopf oder in gebückter Haltung sind an der<br />
Tagesordnung. Nach Beendigung der Reparatur- und Prüfarbeiten schreiben sie ein<br />
Abnahmeprotokoll und übergeben die Maschine dem Kunden. Diesen weisen sie auf<br />
auftragsspezifische Besonderheiten und auf Sicherheitsvorschriften hin. Sie entsorgen<br />
Schmierstoffe, Metallspäne und andere Abfallprodukte nach Maßgabe des betrieblichen<br />
Umweltschutzes. Darüber hinaus optimieren Industriemechaniker/innen maschinelle<br />
Bearbeitungsprozesse und kontrollieren sie. Damit die Arbeitsprozesse so reibungslos<br />
funktionieren wie ihre Maschinen, arbeiten sie mit vor- und nachgelagerten Bereichen<br />
im Betrieb zusammen, berücksichtigen Qualitätsvorgaben und wirken so an der<br />
Einhaltung von Qualitätsstandards und an der kontinuierlichen Verbesserung von<br />
Prozessabläufen, der Fertigungsqualität und der Arbeitssicherheit mit.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Industriemechaniker/innen haben folgende Aufgaben:<br />
Arbeitsaufgaben im Team planen und vorbereiten<br />
Arbeit mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb sowie mit Kunden<br />
abstimmen
Industriemechaniker/in<br />
27<br />
Projekt- oder Aufgabenbeschreibung erstellen<br />
technische Unterlagen auswerten und Montagezeichnungen anfertigen<br />
Maschinen, Geräte und Produktionsanlagen herstellen, warten oder reparieren<br />
Geräteteile, Maschinenbauteile und -gruppen herstellen, bearbeiten und auf<br />
Maßhaltigkeit prüfen; Bauteile montieren<br />
Baugruppen zu Maschinen und technischen Systemen montieren; Maschinen-<br />
funktionen einstellen und prüfen<br />
Maschinen und Systeme einrichten, in Betrieb nehmen und Produktionsablauf<br />
kontrollieren<br />
Maschinen und Systeme instand halten, ggf. umrüsten; ggf. Komponenten der<br />
Steuerungstechnik überprüfen und erweitern<br />
defekte Maschinen und Systeme reparieren und instand setzen, ggf. Reparatur<br />
veranlassen; Ersatzteile bestimmen, beschaffen oder selbst anfertigen<br />
Qualitätskontrollen durchführen<br />
Arbeiten und Ergebnisse dokumentieren<br />
Kundengespräche durchführen; technische Systeme und Produkte an Kunden<br />
übergeben<br />
Qualitätsvorgaben berücksichtigen, betriebliche Richtlinien des Qualitätsmanagements<br />
umsetzen, am kontinuierlichen Verbesserungsprozess mitwirken<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Metallberufen<br />
gemeinsam sind, und die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kernqualifikationen<br />
werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den jeweiligen<br />
berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt.<br />
An gemeinsamen Kernqualifikationen lernen die Auszubildenden beispielsweise:<br />
Werkstoffeigenschaften und deren Veränderungen zu beurteilen und Werkstoffe<br />
nach ihrer Verwendung auszuwählen und zu handhaben<br />
die Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherzustellen und Werkstücke<br />
und Bauteile herzustellen<br />
Betriebsmittel zu inspizieren, zu pflegen, zu warten und die Durchführung zu<br />
dokumentieren<br />
steuerungstechnische Unterlagen auszuwerten und Steuerungstechnik anzuwenden<br />
Transportgut abzusetzen, zu lagern und zu sichern<br />
Die berufsspezifischen Fachqualifikationen beinhalten beispielsweise:<br />
wie Bauteile durch Kombination verschiedener Fertigungsverfahren hergestellt und<br />
angepasst werden<br />
wie man Störungen an Maschinen und Systemen unter Beachtung der Schnittstellen<br />
feststellt und Fehler eingrenzt
Industriemechaniker/in<br />
28<br />
wie die Funktionsfähigkeit von Maschinen und Systemen durch Steuern, Regeln und<br />
Überwachen der Arbeitsbewegungen und deren Hilfsfunktionen sichergestellt oder<br />
verbessert wird<br />
wie man Wartungs- und Inspektionspläne erstellt<br />
wie elektrische Baugruppen oder Komponenten mechanisch aufgebaut werden<br />
wie man Maschinen und Systeme wartet, inspiziert, instand setzt oder verbessert<br />
wie betriebliche Qualitätssicherungssysteme angewendet werden und wie man die<br />
Ursachen von Qualitätsmängeln systematisch sucht, beseitigt und dokumentiert<br />
Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse<br />
in mindestens einem der folgenden Einsatzgebiete:<br />
Feingerätebau<br />
Instandhaltung<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Produktionstechnik<br />
Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt.<br />
Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt:<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Absatz und<br />
Verwaltung funktionieren<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:<br />
Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen<br />
Fertigen von Bauelementen mit Maschinen<br />
Herstellen von einfachen Baugruppen<br />
Warten technischer Systeme<br />
Fertigen von Einzelteilen mit Werkzeugmaschinen<br />
Installieren und Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme<br />
Montieren von technischen Teilsystemen<br />
Fertigen auf numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen<br />
Instandsetzen von technischen Systemen<br />
Herstellen und Inbetriebnehmen von technischen Systemen<br />
Überwachen der Produkt- und Prozessqualität<br />
Instandhalten von technischen Systemen<br />
Sicherstellen der Betriebsfähigkeit automatisierter Systeme<br />
Planen und Realisieren technischer Systeme<br />
Optimieren von technischen Systemen
IT-System-Elektroniker/in<br />
IT<br />
29<br />
IT-System-Elektroniker/in<br />
Lehrzeit: 3 1/2 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Sie planen, installieren und konfigurieren Systeme, Komponenten und Netzwerke.<br />
Hierzu beschaffen IT-System-Elektroniker/innen Hard- und Software und richten die<br />
Stromversorgung ein. Anschließend nehmen sie die Systeme in Betrieb und installieren<br />
die Software. Sie informieren und beraten Kunden vor Ort über die Nutzungsmöglichkeiten<br />
von informations- und kommunikationstechnischen Geräten wie Computer,<br />
Telefonanlage, Drucker oder Faxgerät. Bei der Aufstellung der Geräte achten sie darauf,<br />
dass diese leicht zugänglich bzw. komfortabel zu bedienen sind und ergonomischen<br />
Ansprüchen genügen. Ferner warten sie die Kommunikationsinfrastruktur und beheben<br />
ggf. Störungen.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
IT-System-Elektroniker/innen planen bzw. installieren kundenspezifische Systeme der<br />
IT-Technik, konfigurieren sie und nehmen sie in Betrieb. Sie warten die Systeme,<br />
analysieren Fehler und beseitigen Störungen. Daneben beraten und schulen sie<br />
Kunden.<br />
Fehler in IT-Systemen aufdecken<br />
In einem Unternehmen für IT-Systemtechnik planen IT-System-Elektroniker/innen im<br />
Büro zunächst die am jeweiligen Tag anstehenden Projekte. Ruft beispielsweise ein<br />
Kunde an, dessen Intranet nicht mehr funktioniert, macht sich ein Team auf den Weg.<br />
Als erstes steht die Überprüfung des Verteilerschranks auf dem Programm. Hier laufen<br />
alle Nachrichten von den einzelnen Netzwerkstationen sternförmig an einem zentralen<br />
Punkt zusammen. Die Sternstruktur des Netzes hat den Vorteil, dass IT-System-Elektroniker/innen<br />
jede Leitung einzeln prüfen können. Mithilfe von Messgeräten können<br />
sie schließlich feststellen, ob alle Ports, d.h. Schnittstellen zu den einzelnen Netzwerkkomponenten,<br />
funktionieren. Beim sogenannten Switch kann ebenfalls eine Fehlerquelle<br />
liegen: Der Switch ist die Verbindungsstelle, bei der mehrere Ports zusammenlaufen<br />
und die den Datenverkehr für die Ports regelt. Diese muss bei Fehlfunktionen<br />
ausgetauscht werden. Die IT-Sicherheit spielt bei der Arbeit von IT-System-<br />
Elektroniker/innen zunehmend eine große Rolle, so schützen sie beispielsweise Firmennetze<br />
vor illegalen Zugriffen, indem sie Hard- und Softwarekomponenten mit<br />
geeigneten Filterungs- und Antivirenstrategien ausstatten.<br />
Arbeitsablauf planen<br />
Soll beispielsweise das Netzwerk einer Arztpraxis erneuert werden, sprechen<br />
IT-System-Elektroniker/innen zuvor mit dem Kunden die wichtigsten Fragestellungen<br />
ab. Sie klären, ob die vorhandene Hardware auch im neuen Netzwerk Verwendung
IT-System-Elektroniker/in<br />
30<br />
finden soll und ob zB ein weiterer Arbeitsplatz vonnöten ist. Die Fachkräfte beraten den<br />
Kunden auch bei der richtigen Auswahl von Rechner und Monitor. Falls erforderlich,<br />
empfehlen sie die Anschaffung zusätzlicher Hardwareprodukte wie zB eines neuen<br />
Laserdruckers oder Scanners. Bei der Projektvorbereitung klären sie im Vorfeld, wie das<br />
schon bestehende Netzwerk aufgebaut ist, wie viele Arbeitsplätze in den Praxisräumen<br />
vorhanden sind und über welches Betriebssystem die Rechner verfügen. Sie nehmen die<br />
Datensicherung vor und demontieren alle in der Arztpraxis vorhandenen Hardwarekomponenten.<br />
Erst dann erneuern sie die Verkabelung und richten das Netzwerk ein.<br />
Nach Plan verlegen IT-System-Elektroniker/innen alle Kabel, montieren die Netzwerksteckdosen<br />
und überprüfen die elektrischen Schutzmaßnahmen.<br />
Netzwerke einrichten<br />
Im nächsten Arbeitsschritt stellen sie die Rechner, Monitore und Drucker wieder auf und<br />
schließen sie an. Sie richten den zusätzlichen Arbeitsplatz ein und berücksichtigen<br />
dabei ergonomische Aspekte. Den neuen Rechner für die Arztpraxis haben sie bereits in<br />
der Werkstatt vormontiert; auch das Betriebssystem ist schon installiert und konfiguriert.<br />
Ggf. ziehen sie – z.T. englische – Benutzerhandbücher oder Installationsanweisungen<br />
zurate. IT-System-Elektroniker/innen prüfen, ob zusätzliche Treiber für die Netzwerk-<br />
oder Grafikkarte benötigt werden. Für die Verwaltung des Netzwerks installieren sie<br />
darüber hinaus ein Netzwerkprotokoll, das die Kommunikation von Computer zu<br />
Computer ermöglicht: Jeder Rechner bekommt eine eigene Adresse, genannt IP,<br />
zugewiesen. Jetzt testen die Fachkräfte das Netzwerk und überprüfen, ob alle Drucker<br />
freigegeben sind. Auch einen Internetanschluss richten die IT-System-<br />
Elektroniker/innen ein und konfigurieren ihn. Bei der Übergabe führen sie dem Kunden<br />
die Funktionsweise der einzelnen Rechner vor und erklären ihm die richtige Handhabung<br />
von Hard- und Software. Abschließend erstellen sie ein detailliertes Übergabeprotokoll.<br />
Die neuesten Techniktrends kennen<br />
Damit sie ihren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anbieten und sie kompetent<br />
beraten und schulen können, sind IT-System-Elektroniker/innen immer auf dem<br />
neuesten Stand der Technik und kennen die aktuellen Trends. Das reicht von Voiceover-IP-Anlagen<br />
(Sprachübertragung über Internet-Protokolle) für die Internet-Telefonie<br />
bis hin zum neuesten Know-how hinsichtlich IT-Sicherheitsfragen. Darüber hinaus<br />
beobachten sie mit kaufmännischem Gespür Marktveränderungen. Sie lesen einschlägige<br />
Fachliteratur, besuchen aber auch IT-Messen oder -Ausstellungen.
IT-System-Elektroniker/in<br />
IT<br />
31<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
IT-System-Elektroniker/innen haben folgende Aufgaben:<br />
Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik (IT-Systeme) wie<br />
Computersysteme, PC-Netzwerke, Kommunikationsnetze, Telekommunikationsanlagen,<br />
Mobilfunknetze oder Gebäudesicherheitssysteme planen, konfigurieren<br />
und installieren<br />
Kunden über die Nutzungsmöglichkeiten von IT-Systemen und -Geräten sowie über<br />
die neuesten Serviceprodukte informieren und beraten, Kundenprobleme<br />
analysieren<br />
auf den Kunden zugeschnittene IT-Systeme und Kommunikationsnetze einschließlich<br />
der entsprechenden Geräte, Komponenten und Netzwerke planen<br />
Systemkomponenten auswählen und zusammenbauen, Geräte aufstellen, dabei<br />
ergonomische Gesichtspunkte beachten<br />
Leitungen und Stromversorgung installieren, elektrische Schutzmaßnahmen prüfen<br />
Netzwerke und drahtlose Übertragungssysteme installieren<br />
kundenspezifische Lösungen realisieren, zB Geräte und Komponenten beschaffen,<br />
Anwendungsprogramme bereitstellen, Hard- und Software modifizieren<br />
benötigte Software installieren und implementieren<br />
IT-Systeme in Betrieb nehmen, Funktionsfähigkeit überprüfen<br />
Kunden in die Funktionsweise der IT-Systeme einweisen, ggf. Übergabegespräche<br />
führen<br />
Service und Support für interne und externe Kunden<br />
Kundenanfragen oder Störungsmeldungen, aber auch Kundenaufträge entgegennehmen,<br />
Termine vereinbaren, Serviceleistungen planen, durchführen, kalkulieren<br />
und abrechnen<br />
Geräte und Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik instand<br />
halten, warten und pflegen<br />
Fehler analysieren und Störungen an IT-Systemen (DV-Geräte, Kommunikationsnetze,<br />
Drucker, Fax-Geräte, Sicherheitssysteme u. Ä.) beseitigen, zB durch Austausch<br />
von Baugruppen und Geräten oder Systemanpassungen<br />
bei Fehlersuche und -beseitigung konventionelle Methoden ebenso wie Experten-<br />
und Diagnosesysteme auswählen und einsetzen<br />
Kunden und Benutzer fachlich beraten, unterstützen und betreuen, auf neue<br />
Produkte und Dienstleistungen hinweisen, Miet- und Kaufverträge abschließen<br />
ggf. Energieeffizienz bestehender Systeme bewerten und Kunden bei der Um-<br />
rüstung auf umweltfreundliche Geräte unterstützen<br />
an Projekten zur Planung, Anpassung und Einführung von IT-Systemen mitarbeiten,<br />
dabei Methoden der Projektplanung, -durchführung und -kontrolle sowie der<br />
Qualitätssicherung einsetzen<br />
Systemlösungen analysieren<br />
Projektziele festlegen und koordinieren<br />
neue IT-Systeme einführen<br />
Benutzer in die Bedienung der Systeme einweisen
IT-System-Elektroniker/in<br />
32<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Die zu vermittelnden Ausbildungsinhalte setzen sich zusammen aus Kernqualifikationen<br />
(sie umfassen 50 % der Ausbildungszeit), Fachqualifikationen und spezifischen Fachqualifikationen.<br />
Sie werden über die gesamte Ausbildungszeit vermittelt, wobei der<br />
Anteil der zu vermittelnden Kernqualifikationen im 1. Ausbildungsjahr am größten ist<br />
und dann ständig abnimmt, während der Anteil der zu vermittelnden Fachqualifikationen<br />
und spezifischen Fachqualifikationen im 2. und 3. Ausbildungsjahr ständig steigt.<br />
Die Auszubildenden lernen im Ausbildungsbetrieb im 1. und 2. Ausbildungsjahr<br />
beispielsweise:<br />
welche Unterschiede die marktüblichen Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik<br />
zB in Bezug auf Einsatzbereich, Leistungsfähigkeit oder Wirtschaftlichkeit<br />
aufweisen<br />
worin sich verschiedene Speichermedien sowie Ein- und Ausgabegeräte unterscheiden<br />
und in welchen Bereichen sie jeweils eingesetzt werden<br />
wie man Hardware, Anwendungsprogramme und Betriebssysteme installiert und<br />
konfiguriert sowie Geräte, Leitungen, Verteiler und Steckverbindungen am Baukörper<br />
und an den Einrichtungen des Kunden montiert<br />
wie man den Isolationswiderstand misst<br />
wie man Kunden informiert, berät und auf ihre Interessen eingeht<br />
wie Marktbeobachtungen durchzuführen sind und worauf man beim Vergleich von<br />
Preisen, Leistungen und Konditionen von Wettbewerbern achten muss<br />
wie Systeme gepflegt werden<br />
Im 3. Ausbildungsjahr wird zum Beispiel vermittelt:<br />
wie man Störungsmeldungen entgegennimmt und Vorschläge zur Störungs-<br />
beseitigung unterbreitet<br />
wie man Produktschulungen plant und durchführt<br />
wie man die für das Einsatzgebiet typischen Produkte, Prozesse und Verfahren im<br />
Hinblick auf die Anforderungen an Systemlösungen analysiert und in ein Lösungskonzept<br />
umsetzt<br />
wie die zu einem Projekt gehörenden Fremdleistungen zu koordinieren sind<br />
Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse<br />
in einem der folgenden Einsatzgebiete:<br />
Computersysteme<br />
Festnetze<br />
Funknetze<br />
Endgeräte<br />
Sicherheitssysteme
IT-System-Elektroniker/in<br />
IT<br />
33<br />
Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt.<br />
Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie man den Prozess der Leistungserstellung<br />
beschreiben kann<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden, wie Abfälle zu<br />
vermeiden und Stoffe sowie Materialien einer umweltschonenden Entsorgung<br />
zuzuführen sind<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:<br />
der Betrieb und sein Umfeld<br />
Geschäftsprozesse und betriebliche Organisation<br />
Informationsquellen und Arbeitsmethoden<br />
fachliches Englisch<br />
Entwickeln und Bereitstellen von Anwendungssystemen<br />
vernetzte IT-Systeme und Betreuen von IT-Systemen<br />
Markt- und Kundenbeziehungen<br />
einfache IT-Systeme, öffentliche Netze, Dienste<br />
Rechnungswesen und Controlling
KKaufmann/-frau<br />
Groß- und Außenhandel<br />
(Außenhandel)<br />
34<br />
Kaufmann/-frau<br />
Groß- und Außenhandel<br />
(Außenhandel)<br />
Lehrzeit: 3 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Sie organisieren den Austausch von Waren und Dienstleitungen bei Export- und<br />
Importgeschäften. Kaufleute im Groß- und Außenhandel der Fachrichtung Außenhandel<br />
beobachten die nationalen und internationalen Beschaffungsmärkte, ermitteln Bezugsquellen<br />
sowie den Warenbedarf und holen Angebote ein. Nach dem Kauf der Güter<br />
prüfen sie Rechnungen und Lieferpapiere und kalkulieren Preise für den Wiederverkauf.<br />
Dabei führen sie Einkaufs-, Beratungs- und Verkaufsgespräche mit Lieferanten<br />
und Kunden – ggf. auch in einer Fremdsprache. Beim Kauf und Wiederverkauf von<br />
Waren im internationalen Handel wenden sie Außenwirtschafts- und Zollrechtsbestimmungen<br />
sowie internationale Handelsklauseln an. Sie schließen internationale<br />
Transportverträge ab, führen Kalkulationen in fremder Währung durch und wickeln<br />
Dokumentengeschäfte zur Absicherung von Zahlungsrisiken ab. Zu ihren Aufgaben<br />
gehört es auch, Kostenrechnungsvorgänge abzuwickeln, Reklamationen zu bearbeiten<br />
sowie Marketingmaßnahmen zu organisieren.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Kaufleute im Groß- und Außenhandel der Fachrichtung Außenhandel kaufen Güter der<br />
unterschiedlichsten Branchen bei Herstellern bzw. Lieferanten und verkaufen sie an<br />
Handel, Handwerk und Industrie weiter. Dabei sind sie überwiegend im internationalen<br />
Handel tätig. Sie sorgen für eine kostengünstige Lagerhaltung und einen reibungslosen<br />
Warenfluss, d.h. sie überwachen die Logistikkette, prüfen den Wareneingang sowie die<br />
Lagerbestände, bestellen Ware nach und planen die Warenauslieferung.<br />
Waren aus aller Welt<br />
An der Schnittstelle zwischen Hersteller und (Einzel-)Handel nehmen Kaufleute im<br />
Groß- und Außenhandel der Fachrichtung Außenhandel die Funktion von Wiederverkäufern<br />
ein und gewährleisten, dass zB ein Produkt zum richtigen Zeitpunkt in der<br />
richtigen Menge am Bestellort verfügbar ist. Sie organisieren den Warenaustausch über<br />
Grenzen hinweg als Import oder als Export. Dabei korrespondieren sie mit Herstellern<br />
und Abnehmern in aller Welt und bearbeiten Angebote und Aufträge. Hierfür benötigen<br />
die Kaufleute gute Fremdsprachenkenntnisse, zumindest in der Wirtschaftssprache<br />
Englisch. Aber auch andere Sprachen können je nach Ausrichtung des Unternehmens<br />
von Nutzen sein, zB Spanisch, Französisch oder auch osteuropäische Sprachen. Ein- und<br />
Verkaufsverhandlungen mit in- und ausländischen Geschäftspartnern führen sie per<br />
Telefon, per E-Mail oder gelegentlich direkt im Verkaufsraum bzw. Büro. Dabei arbeiten<br />
die Kaufleute äußerst dienstleistungs- und kundenorientiert und fungieren auch als<br />
Markt-, Absatz- und Verkaufsberater/innen. Sie gestalten maßgeschneiderte Sortimente<br />
und bieten ihren Kunden rationalisierungs- und kostenbewusst Allround-Serviceleistungen<br />
an. Verhandlungsgeschick, genaue Warenkenntnisse, gute Umgangsformen
Kaufmann/-frau<br />
Groß- und Außenhandel<br />
(Außenhandel)<br />
35<br />
und Kenntnis ausländischer Gepflogenheiten sind hierbei unerlässlich. Auch seriöse<br />
Kleidung ist selbstverständlich.<br />
Lagerhaltung, internationaler Verkauf und Versand<br />
Eine entscheidende Rolle spielt die Lagerhaltung. Um sicherzustellen, dass ihre Kunden<br />
jederzeit kurzfristig mit dem gewünschten Produkt beliefert werden können, überwachen<br />
die Kaufleute den Lagerbestand, verwalten das Warenlager und kontrollieren<br />
dabei den Wareneingang, die Lagerung und den Warenausgang. Sie kalkulieren<br />
anhand der Abverkaufszahlen, wie lange die Bestände noch reichen, und bestellen<br />
Waren vorausschauend nach – z.T. mit einem Vorlauf von mehreren Monaten. Bei den<br />
Bestellungen ist es besonders wichtig, präzise und überlegt vorzugehen, auch wenn es<br />
im Büro hektisch zugeht.<br />
Schließlich organisieren sie den Versand der Waren. Mit den relevanten Außenwirtschafts-<br />
und Zollrechtsbestimmungen kennen sie sich aus. Sie schließen internationale<br />
Transportverträge ab und schreiben – z.T. auch fremdsprachige – Rechnungen, Lieferscheine<br />
und Versandpapiere. Außerdem wickeln sie Zollformalitäten ab, führen Devisenkalkulationen<br />
durch und kontrollieren, ob fällige Außenstände fristgerecht beglichen<br />
werden. Die Arbeit am Computer mit einschlägiger Software ist bei dieser Tätigkeit<br />
ebenso selbstverständlich wie der Einsatz modernster Logistiksysteme. Ein immer<br />
wichtiger werdender Vertriebszweig ist der elektronische Versandhandel. Kaufleute im<br />
Groß- und Außenhandel der Fachrichtung Außenhandel wissen, dass es auch im<br />
internetbasierten B-to-B-Geschäft (dem Verkauf von Gütern zwischen Unternehmen)<br />
darum geht, Marktanteile hinzuzugewinnen, Kundengruppen zu akquirieren und<br />
Geschäftsprozesse einzuführen und zu verbessern.<br />
Kaufleute im Groß- und Außenhandel müssen flexibel, selbstständig und problemorientiert<br />
arbeiten. Im Außendienst sind sie tätig, um langjährige Kunden zu betreuen, neue<br />
Kunden zu gewinnen und neue Märkte für ihre Waren zu erschließen. Dabei sind<br />
unregelmäßige Arbeitszeiten, Mehrarbeit sowie Dienstreisen – auch ins Ausland – keine<br />
Seltenheit.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Kaufleute im Groß- und Außenhandel der Fachrichtung Außenhandel haben hauptsächlich<br />
folgende Aufgaben:<br />
Aufgaben im Einkauf erledigen<br />
die handelsspezifische Logistik planen<br />
den Einkauf planen, koordinieren und organisieren<br />
Angebote von Herstellern einholen und vergleichen, Einkaufsverhandlungen<br />
(auch in einer Fremdsprache) führen, internationale Verträge abschließen
KKaufmann/-frau<br />
Groß- und Außenhandel<br />
(Außenhandel)<br />
36<br />
Bestellungen schreiben, Liefertermine überwachen<br />
Waren annehmen und kontrollieren, Warenmängel reklamieren, Waren ein- und<br />
auslagern<br />
Wert- und Kosten-Nutzen-Analysen durchführen<br />
Tätigkeiten im Bereich Absatz ausführen<br />
Angebote ausarbeiten, Kundenaufträge bearbeiten, dabei Angebote und Aufträge<br />
bearbeiten, abwickeln und überwachen<br />
Reklamationen bearbeiten<br />
Kunden im In- und Ausland akquirieren, beraten und betreuen, die Beziehungen zu<br />
Kunden und Geschäftspartnern pflegen<br />
(oft fremdsprachige) Verkaufsverhandlungen führen<br />
elektronischen Versandhandel und zugehörige Logistikprozesse steuern<br />
Kunden Dienstleistungen anbieten, beim Auslandsgeschäft (Import-/Export-<br />
Geschäfte) beraten oder Rechtsfragen im internationalen Geschäfts- und Handelsverkehr<br />
klären<br />
logistische Dienstleistungen anbieten, nach ökonomischen und ökologischen<br />
Gesichtspunkten beurteilen und Verträge abschließen<br />
ggf. Miet- und Serviceverträge abschließen (falls die Ware vom Kunden auch<br />
gemietet statt gekauft werden kann)<br />
Zollangelegenheiten abwickeln<br />
Aus- und Einfuhranmeldungen ausfüllen<br />
Zollerklärungen und sonstige Zolldokumente ausfertigen<br />
eingehende Sendungen verzollen<br />
Zollvorlagen bankmäßig abwickeln<br />
Finanzbuchhaltung durchführen<br />
die laufenden Geschäftsfälle mittels EDV buchen<br />
Ausgangsrechnungen erstellen<br />
Einhaltung von Zahlungskonditionen bei Zahlungsein- und -ausgängen überwachen<br />
(einschließlich Mahnwesen)<br />
monatliche bzw. jährliche Betriebsübersichten erstellen, Jahresabschlussarbeiten<br />
erledigen<br />
Betriebsbuchhaltung (Kostenrechnung) durchführen<br />
Kostenarten buchen<br />
Kostenrechnungen durchführen und Finanzbedarf ermitteln, dabei Gemeinkosten<br />
auf verschiedene Kostenstellen verteilen (Kostenstellenrechnung), Einstands- und<br />
Verkaufspreise kalkulieren (Kostenträgerrechnung), Devisenkalkulation durchführen<br />
Tätigkeiten im Bereich Marketing und Werbung ausführen<br />
Markt- und Konkurrenzanalysen durchführen<br />
Marktforschungsergebnisse auswerten<br />
Werbe- und Verkaufsförderungsaktionen planen und durchführen<br />
Tätigkeiten im Personalwesen erledigen<br />
Personalakten, Lohn- und Gehaltskonten führen<br />
Personalkostenstatistiken und Personalkostenanalysen führen<br />
Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen planen und organisieren
Kaufmann/-frau<br />
Groß- und Außenhandel<br />
(Außenhandel)<br />
37<br />
Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus:<br />
allgemeine Büro- und Verwaltungstätigkeiten erledigen<br />
Eingangs- und Ausgangspost bearbeiten sowie Postverteilung erledigen<br />
Dienst- und Organisationspläne erstellen bzw. dabei mitwirken<br />
Schriftsätze, Berichte, Protokolle, Aufstellungen anfertigen<br />
den meist fremdsprachigen Schriftverkehr mit Lieferanten (insbesondere Her-<br />
stellern) und Kunden (insbesondere Einzelhandel, Weiterverarbeiter aus Industrie<br />
und Handwerk) abwickeln<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb<br />
beispielsweise:<br />
wie man Angebote insbesondere hinsichtlich Art, Beschaffenheit, Qualität, Menge,<br />
Preis, Verpackungskosten, Lieferzeit sowie Liefer- und Zahlungsbedingungen<br />
vergleicht<br />
welche branchenüblichen Fachausdrücke, Normen, Maß-, Mengen- und Gewichtseinheiten<br />
angewendet werden<br />
wie man durch eigenes Verhalten zur Kundenzufriedenheit und Kundenbindung<br />
beitragen kann<br />
wie man Verpackungen nach technischen, ökonomischen und ökologischen<br />
Gesichtspunkten auswählt<br />
auf welche Weise Daten und Informationen erfasst, gesichert und gepflegt werden<br />
wie man Themen und Unterlagen situations- und adressatengerecht aufbereitet und<br />
präsentiert<br />
was zu beachten ist, wenn man Aufgaben im Team plant und bearbeitet sowie<br />
Ergebnisse abstimmt und auswertet<br />
wie man fremdsprachige Fachbegriffe anwendet<br />
Im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden u.a. vermittelt:<br />
wie logistische Dienstleistungen nach ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten<br />
beurteilt und Verträge abgeschlossen werden<br />
welche rechtlichen Vorschriften für das Transportwesen angewendet werden und<br />
wie man Transportrisiken beurteilt und absichert<br />
auf welche Weise man den Bedarf an verschiedenen Artikeln und Warengruppen<br />
unter Berücksichtigung der Umsatz- und Bestandsentwicklung sowie die Absatzchancen<br />
ermittelt<br />
wie man Vorschläge für die Zusammenstellung marktorientierter Sortimente unter<br />
Berücksichtigung branchenüblicher Produkte entwickelt<br />
wie man Liefertermine festlegt und kontrolliert und was bei der Bearbeitung von<br />
Reklamationen zu beachten ist
KKaufmann/-frau<br />
Groß- und Außenhandel<br />
(Außenhandel)<br />
38<br />
welche Service-, Kundendienst- und Garantieleistungen angeboten werden und wie<br />
man ihre Wirkung als Marketing/instrument darstellt<br />
was bei der Pflege der Beziehung zu Kunden und Geschäftspartnern zu beachten ist<br />
und wie man Maßnahmen der Kundenbindung durchführt sowie kundenorientiert<br />
handelt<br />
wie man kunden- und ergebnisorientierte Beratungs- und Verkaufsgespräche plant,<br />
durchführt und nachbereitet<br />
Im fachrichtungsspezifischen 3. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden zB:<br />
wie man Kosten erfasst und überwacht sowie betriebliche Leistungen bewertet und<br />
berechnet<br />
betriebliche Grundsätze der Kreditgewährung anzuwenden und Möglichkeiten der<br />
Risikoabsicherung zu nutzen<br />
welche Transportmittel und -wege es im internationalen Warenverkehr gibt und wie<br />
man Frachtverträge unter Berücksichtigung von Transportfähigkeit, Lagerfähigkeit,<br />
Pflege, Behandlung und Verpackung von Waren abschließt<br />
was bei der Prüfung von Zollpapieren sowie beim Errechnen von Zöllen und<br />
Abgaben zu beachten ist<br />
wie man fremdsprachige Offerte, Gebote und Abschlussbestätigungen erstellt<br />
Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz<br />
und Verwaltung funktionieren<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:<br />
logistische Prozesse planen, steuern und kontrollieren<br />
Marketing planen, durchführen und kontrollieren<br />
Finanzierungsentscheidungen treffen<br />
Aufträge kundenorientiert bearbeiten<br />
preispolitische Maßnahmen erfolgsorientiert vorbereiten und steuern<br />
Unternehmensergebnisse aufbereiten, bewerten und nutzen<br />
berufsorientierte Projekte für den Groß- und Außenhandel durchführen<br />
gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf das Groß- und Außenhandelsunternehmen<br />
analysieren<br />
personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen<br />
Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten<br />
Beschaffungsprozesse planen, steuern und durchführen<br />
den Ausbildungsbetrieb als Groß- und Außenhandelsunternehmen präsentieren
Konstruktionsmechaniker/in<br />
39<br />
Konstruktionsmechaniker/in<br />
Lehrzeit: 3 1/2 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Die Fertigung von Metallbaukonstruktionen aller Art ist das Aufgabengebiet der<br />
Konstruktionsmechaniker/innen. Dabei kann es sich um Aufzüge, Kräne und ähnliche<br />
Förderanlagen, aber auch um Brücken, Fahrzeugaufbauten, Schiffe sowie ganze Hallen<br />
oder Bohrinseln handeln. Die Einzelteile dieser Konstruktionen stellen Konstruktionsmechaniker/innen<br />
anhand von technischen Zeichnungen und Stücklisten zunächst im<br />
Betrieb her. Sie schneiden Stahlträger und Bleche genau nach Maß, kanten sie ab oder<br />
biegen sie und bringen Bohrungen an, um Teile später verschrauben zu können. Dabei<br />
arbeiten sie mit Brennschneidern oder Sägen, bei hohen Stückzahlen setzen sie häufig<br />
CNC-gesteuerte Maschinen ein. Auf der Baustelle montieren sie dann die Einzelteile<br />
oder die schon im Betrieb vorgefertigten Baugruppen, richten sie aus und verschweißen<br />
sie. Große und schwere Bauteile bewegen sie mit Hebezeugen. Schließlich übergeben<br />
sie die Konstruktionen und Systeme an den Kunden, erklären ihm die Bedienung und<br />
weisen auf auftragsspezifische Besonderheiten und Sicherheitsvorschriften hin.<br />
Wartungs- und Instandsetzungsaufgaben übernehmen sie ebenfalls. So überprüfen sie<br />
zB an Förderanlagen die elektrotechnischen Komponenten der Steuerungstechnik.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Konstruktionsmechaniker/innen stellen Stahlbau- und Blechkonstruktionen her. Dazu<br />
fertigen sie mithilfe manueller und maschineller Verfahren einzelne Bauteile aus<br />
Blechen, Profilen sowie Rohren und montieren diese.<br />
Blech in allen Variationen<br />
Schiffskörper, Werkshallen und Stahlstraßen, Aufzüge und Kräne, Verladeanlagen für<br />
Häfen, Fahrzeugrahmen und -aufbauten, Metallbehälter und -verkleidungen, Ver-<br />
packungsmaschinen und Schallschutzverkapselungen – alle genannten Beispiele sind<br />
Metallkonstruktionen, die aus zahlreichen Einzelteilen mit ganz bestimmten Funktionen<br />
und Eigenschaften bestehen. Konstruktionsmechaniker/innen stellen Teile aus Blech für<br />
solche Maschinen und Anlagen her und wenden dabei die unterschiedlichsten Metallbearbeitungsverfahren<br />
an. Wenn zB der Auftrag eines Einkaufszentrums für den<br />
Neubau eines Lastenaufzugs vorliegt, überprüfen sie zunächst die vom Kunden gelieferten<br />
Unterlagen, wie Entwürfe und technische Zeichnungen, auf Vollständigkeit. Nur mit<br />
einem guten räumlichen Vorstellungsvermögen und logischem Denken kommen<br />
Konstruktionsmechaniker/innen hier weiter, denn sie müssen bereits anhand der<br />
Zeichnung erkennen, wie das zu fertigende Bauteil einmal aussehen soll. Ggf. müssen<br />
sie im Gespräch mit dem Kunden noch zusätzliche Informationen einholen: Auf welcher<br />
Seite soll die Tür sein? Wo sollen sich die Bedientasten befinden? Benötigen sie Kom-<br />
ponenten anderer Hersteller, müssen sie sich darüber hinaus auch mit den Zulieferfirmen<br />
absprechen.
Konstruktionsmechaniker/in<br />
40<br />
Gute Planung und handwerkliches Geschick<br />
Anschließend schreiben Konstruktionsmechaniker/innen eigenverantwortlich einen<br />
Projekt- und Aufgabenplan, werten – z.T. auch englischsprachige – technische Unterlagen<br />
aus und erstellen Montagezeichnungen und Fertigungspläne. Sie wählen die<br />
passenden Bleche, Maschinen, Werkzeuge, Fertigungsverfahren und Prüfmittel aus und<br />
berücksichtigen dabei auch sicherheitstechnische, ökologische und terminliche Vorgaben,<br />
Werkzeug- und Maschinenkosten sowie den Materialverbrauch. Wenn sie die<br />
geeignete Schutzkleidung angelegt haben – Sicherheitsschuhe, ggf. Gehörschutz und<br />
Schweißerschutzmaske – können sie mit den eigentlichen Arbeiten beginnen: Für den<br />
Aufzug und die tragende Stahlkonstruktion übertragen sie die in der technischen<br />
Zeichnung festgelegten Maße auf Stahlstreben und Bleche und trennen die Materialien<br />
entweder maschinell oder von Hand (zB mit Brennschneidern). Besonders zum Ausschneiden<br />
unregelmäßiger Formen programmieren sie CNC-Maschinen und über-<br />
wachen den Arbeitsgang. Zum Präzisionsschneiden setzen sie ggf. Industrielaser ein.<br />
Nach dem Trennen bearbeiten sie die Bleche weiter: Sie entfernen an den Einzelteilen<br />
Grate und scharfe Kanten, richten die Bleche mit Stahlhämmern oder biegen sie –<br />
beispielsweise für einen Schiffsrumpf – in die erforderliche Form, bringen Bohrungen an<br />
und fügen die Einzelteile zusammen. Dies kann durch Schweißen und Verschrauben,<br />
teilweise auch durch Pressverbindungen oder Nieten geschehen. Vorgefertigte oder<br />
zugelieferte Einzelteile prüfen Konstruktionsmechaniker/innen mit Messgeräten auf<br />
Maßhaltigkeit, Bauform und montagegerechte Ausführung. Mit speziellen Lehren<br />
kontrollieren sie die Nahtdicken der Schweißnähte und die Winkelmaße.<br />
Ein sinnvolles Ganzes<br />
Dem zukünftigen Lastenaufzug fehlen nun noch Steuerung und Antriebsteile: Möglichst<br />
in der Werkstatt bauen Konstruktionsmechaniker/innen diese in den Aufzugskörper ein.<br />
Auch dann, wenn sie diese Teile nicht selbst herstellen, kennen sie sich zB mit hydraulischen<br />
Systemen gut genug aus, um diese auf Funktionstüchtigkeit hin testen und<br />
installieren zu können. Haben sie schließlich im Aufzugsschacht die Stahlkonstruktion<br />
für den Aufzug errichtet und diesen montiert, überprüfen sie, ob er vorschriftsgemäß<br />
funktioniert. Anschließend schreiben sie ein Abnahmeprotokoll, übergeben den Aufzug<br />
den Verantwortlichen des Einkaufszentrums und weisen sie sowohl auf auftragsspezifische<br />
Besonderheiten als auch auf die Sicherheitsvorschriften hin. Darüber hinaus<br />
übernehmen sie Instandhaltungsaufträge, erstellen Wartungs- und Inspektionspläne,<br />
prüfen und reparieren einzelne Bauteile oder tauschen Verschleißteile wie die Bremsbacken<br />
im Triebwerk aus.<br />
Bei vielen Aufgaben im Betrieb sprechen sich Konstruktionsmechaniker/innen mit<br />
Kollegen ab, etwa um den Materialfluss zu verbessern und Kundenwünsche zu berücksichtigen.<br />
Sie arbeiten mit vor- und nachgelagerten Bereichen zusammen und wirken so<br />
daran mit, Qualitätsstandards einzuhalten und Prozessabläufe, Fertigungsqualität und<br />
Arbeitssicherheit ständig zu verbessern.
Konstruktionsmechaniker/in<br />
41<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Konstruktionsmechaniker/innen haben folgende Aufgaben:<br />
Arbeitsaufgaben im Team planen und vorbereiten<br />
Arbeitsaufgaben im Team planen, vorbereiten, organisieren; Arbeit mit vor- und<br />
nachgelagerten Bereichen im Betrieb abstimmen<br />
technische Zeichnungen und andere Unterlagen auswerten und Bearbeitungsvorgänge<br />
oder Montagepläne festlegen<br />
Arbeit mit Bauteilen und Metallkonstruktionen<br />
Bauteile und Metallkonstruktionen aus Blechen, Rohren oder Profilen umformen und<br />
trennen, zB durch thermische Verfahren<br />
Bleche, Rohre, Profile oder Baugruppen verbinden, verschiedene Schweißverfahren<br />
anwenden<br />
Bauteile und Baugruppen montieren<br />
Metallkonstruktionen demontieren<br />
Maschinen und Werkzeuge warten, instand halten und instand setzen; ggf. elektrotechnische<br />
Komponenten der Steuerungstechnik überprüfen<br />
Qualitätskontrollen durchführen<br />
Qualitätsvorgaben berücksichtigen, betriebliche Richtlinien des Qualitätsmanagements<br />
umsetzen, am kontinuierlichen Verbesserungsprozess mitwirken<br />
Arbeiten und Ergebnisse dokumentieren<br />
Kundengespräche führen; technische Systeme und Produkte an Kunden übergeben<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Metallberufen<br />
gemeinsam sind, und die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kernqualifikationen<br />
werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den jeweiligen<br />
berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt.<br />
An gemeinsamen Kernqualifikationen lernen die Auszubildenden beispielsweise:<br />
Werkstoffeigenschaften und deren Veränderungen zu beurteilen und Werkstoffe<br />
nach ihrer Verwendung auszuwählen und handzuhaben<br />
die Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherzustellen und Werkstücke<br />
und Bauteile herzustellen<br />
Betriebsmittel zu inspizieren, zu pflegen, zu warten und die Durchführung zu<br />
dokumentieren<br />
steuerungstechnische Unterlagen auszuwerten und Steuerungstechnik anzuwenden<br />
Transportgut abzusetzen, zu lagern und zu sichern<br />
auftragsspezifische Anforderungen und Informationen zu beschaffen, zu prüfen und<br />
umzusetzen
Konstruktionsmechaniker/in<br />
42<br />
Arbeitsabläufe und Teilaufgaben unter Beachtung wirtschaftlicher und terminlicher<br />
Vorgaben zu planen, bei Abweichungen von der Planung Prioritäten zu setzen<br />
Die berufsspezifischen Fachqualifikationen beinhalten beispielsweise:<br />
wie man Gesamt- und Teilzeichnungen beschaffen kann, diese anwendet und wie<br />
man Abwicklungen nach verschiedenen Verfahren herstellt<br />
wie man Bleche, Rohre oder Profile von Hand, maschinell und thermisch umformt<br />
und trennt<br />
wie man Bearbeitungsmaschinen nach Fertigungsverfahren auswählt, einrichtet und<br />
wie man Probeläufe durchführt<br />
wie Fügeteile entsprechend dem Fügeverfahren vorbereitet werden<br />
wie Schablonen hergestellt und angewendet werden<br />
wie man Bauteile und Baugruppen demontiert und hinsichtlich Lage und Funktionszuordnung<br />
kennzeichnet<br />
wie vorgefertigte Bauteile und Baugruppen für die schweißtechnische Weiter-<br />
verarbeitung kontrolliert werden<br />
Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse<br />
in mindestens einem der folgenden Einsatzgebiete:<br />
Ausrüstungstechnik<br />
Feinblechbau<br />
Schiffbau<br />
Schweißtechnik<br />
Stahl- und Metallbau<br />
Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt.<br />
Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz<br />
und Verwaltung funktionieren<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:<br />
Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen<br />
Fertigen von Bauelementen mit Maschinen<br />
Herstellen von einfachen Baugruppen<br />
Warten technischer Systeme<br />
Herstellen von Baugruppen aus Blechen<br />
Montieren und Demontieren von Baugruppen<br />
Umformen von Profilen
Konstruktionsmechaniker/in<br />
43<br />
Herstellen von Konstruktionen aus Blechbauteilen<br />
Herstellen von Konstruktionen aus Profilen<br />
Montieren und Demontieren von Metallkonstruktionen<br />
Instandhalten von Produkten der Konstruktionstechnik<br />
Herstellen von Produkten der Konstruktionstechnik<br />
Ändern und Anpassen von Produkten der Konstruktionstechnik<br />
Die Lernfelder orientieren sich an konkreten beruflichen Aufgabenstellungen und<br />
Handlungsabläufen.
Logistiker/in<br />
44<br />
Logistiker/in<br />
Lehrzeit: 3 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Die klassischen Aufgaben von Logistikern und Logistiker/innen umfassen Planung,<br />
Optimierung, Steuerung und Überwachung von Material- und Informationsflüssen, aber<br />
auch von Produktionsprozessen sowie von Fahrzeug- und Personaleinsatz. Logistische<br />
Prozesse wickeln sie unternehmensintern oder im Rahmen der Kontraktlogistik als<br />
Dienstleister für verschiedene Unternehmen ab. Logistiker und Logistiker/innen<br />
entwickeln Strategien, die einen möglichst schnellen und effizienten Transport gewährleisten<br />
können. Just-in-time (JIT) ist ein Schlüsselwort in der Logistik, und so arbeiten<br />
Logistiker/innen dafür, dass alles zur rechten Zeit am rechten Ort ist: Lieferanten binden<br />
sie so ein, dass Material und Werkstoffe rechtzeitig in der Fertigungshalle sind. Im<br />
Handel sorgen Steuerungs- und Planungssysteme dafür, dass Waren jederzeit verfügbar<br />
sind, Lebensmittel frisch bleiben und bis zum Erzeuger rückverfolgt werden können.<br />
Dabei nutzen Logistiker/innen auch ihre Kenntnisse in Technik, Ökonomie und Recht<br />
und bewältigen die Organisation des Warentransports innerhalb der globalisierten<br />
Wirtschaft. Mithilfe der RFID-Technologie (Radio Frequency Identification), sind sie in<br />
der Lage, Produktions- und Transportinformationen jederzeit über Funk abzurufen.<br />
Logistiker/innen erledigen zB die Auftragsvergabe hauptsächlich über Internet und<br />
E-Commerce-Plattformen. Zudem koordinieren sie die Lagerhaltung, wickeln Zoll-<br />
formalitäten ab und berechnen den Personalbedarf. Teilweise übernehmen sie auch<br />
Führungsaufgaben.
Maschinen- und Anlagenführer/in<br />
45<br />
Maschinen- und<br />
Anlagenführer/in<br />
Lehrzeit: 2 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Sie richten Maschinen oder Anlagen ein, rüsten diese um und bedienen sie. Ob bei<br />
Werkzeug-, Textil-, Druckmaschinen oder verfahrenstechnischen Anlagen für die<br />
Nahrungs- und Genussmittelindustrie: Maschinen- und Anlagenführer/innen bereiten<br />
Arbeitsabläufe vor, überprüfen Maschinenfunktionen an Prüfständen und nehmen die<br />
Maschinen in Betrieb. Zudem inspizieren sie die Maschinen in regelmäßigen Abständen,<br />
um die Betriebsbereitschaft sicherzustellen, warten und reparieren sie wenn nötig.<br />
Dabei sorgen sie für die nötigen Betriebsstoffe, tauschen Verschleißteile wie Dichtungen,<br />
Filter oder Schläuche aus und stellen mechanische Teile neu ein. Ferner<br />
überwachen sie den Produktionsprozess und bedienen und steuern den Materialfluss.<br />
Außerdem führen sie qualitätssichernde Maßnahmen durch.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Maschinen- und Anlagenführer/innen richten Fertigungsmaschinen und -anlagen ein,<br />
nehmen sie in Betrieb und bedienen sie. Sie rüsten die Maschinen auch um und halten<br />
sie instand.<br />
Mehrere Maschinen gleichzeitig bedienen<br />
In der Textilindustrie bedienen sie oft mehrere Maschinen gleichzeitig. Hier besitzen die<br />
Maschinen einen hohen Automatisierungsgrad und sind mit EDV-gestützten Systemen<br />
ausgerüstet. Maschinen- und Anlagenführer/innen stellen dabei sicher, dass die<br />
Produktion einwandfrei verläuft: von der Faseraufbereitung bis hin zur Veredelung und<br />
Konfektionierung. Beim Hin- und Herwechseln zwischen den Maschinen, die nicht<br />
nebeneinander stehen, legen sie z.T. erhebliche Strecken zurück.<br />
Allein und im Team<br />
In der industriellen Druckweiter- und Papierverarbeitung stehen sie an Buchfertigungsstraßen,<br />
steuern Buchbindemaschinen und überwachen den Fertigungsablauf an<br />
Papierschneide-, Falz-, Bogenklebe- und Verpackungsmaschinen. In der Lebensmitteltechnik<br />
steuern und bedienen sie zB Gemüsewaschanlagen, Trockenschränke, Misch-,<br />
Zerkleinerungs- oder Abfüllmaschinen. Mit verschiedenen Mess- und Prüfgeräten<br />
überwachen sie die Funktionen. Umfangreichere Arbeiten bewältigen sie aber nicht<br />
allein, sondern im Team. Dann arbeiten sie je nach Branche und Spezialisierung zB mit<br />
Produktveredler/innen Textil zusammen, mit Fachkräften für Lebensmitteltechnik,<br />
Fertigungs-, Industrie-, Werkzeug- oder Zerspanungsmechaniker/innen,<br />
Medientechnologen/-innen, Druckverarbeitung oder Packmitteltechnologen/-innen.
Maschinen- und Anlagenführer/in<br />
46<br />
Hygienische Lebensmittelverarbeitung<br />
Während der Fertigungsprozesse von Lebensmitteln haben Maschinen- und Anlagenführer/innen<br />
spezielle Verarbeitungsvorschriften zu beachten. Straußenfleisch aus<br />
Südafrika und Rindfleisch aus Südamerika: Nicht zuletzt stellt die Globalisierung hohe<br />
Anforderungen an die hygienische Verarbeitung. Maschinen und Anlagenführer/innen<br />
kennen die Qualitätsmerkmale von Lebensmittelrohstoffen und -produkten, wie Weizen,<br />
Soja oder Agar-Agar, Pizzas oder Snacks, ebenso die jeweiligen Rezepturen und<br />
Verfahrenstechniken. Sie wechseln häufig zwischen Kühlräumen und Maschinenhallen,<br />
die von der Anlagenabwärme aufgeheizt sind, und benötigen deshalb eine gute<br />
körperliche Konstitution.<br />
Maschinen und Muskeln<br />
Meist bedienen Maschinen- und Anlagenführer/innen CNC-Anlagen, während der<br />
Produktionsprozess automatisch abläuft. Bei manchen Tätigkeiten ist jedoch auch<br />
Muskelkraft erforderlich, etwa wenn es darum geht, schwere Maschinenteile oder<br />
-werkzeuge von Hand zu heben oder zu bearbeiten. Dabei arbeiten Maschinen- und<br />
Anlagenführer/innen besonders umsichtig, um sich nicht zu verletzen. Oft sind sie auch<br />
mitten in der Nacht oder am Wochenende im Einsatz: In vielen Industriebetrieben ist<br />
Schichtarbeit üblich, denn die Produktion muss 24 Stunden am Tag laufen.<br />
Alles unter Kontrolle<br />
Anhand von Wartungs- und Inspektionsplänen warten und pflegen Maschinen- und<br />
Anlagenführer/innen die Maschinen in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen und führen<br />
kleinere Reparaturen aus. Dabei gehen sie auch oftmals nach dem Prinzip der integrierten<br />
Instandhaltung vor, bei dem alle Mitarbeiter/innen in die Verbesserungs- und<br />
Instandhaltungsprozesse aktiv miteinbezogen werden. Dafür weisen sie beispielsweise<br />
andere Fachkräfte in die Instandhaltung ein. Maschinen- und Anlagenführer/innen sind<br />
zB für komplexe Fertigungsanlagen zuständig, bei denen einzelne Maschinen oder<br />
Bearbeitungsstationen durch Förderanlagen oder Industrieroboter zu einem kompletten<br />
System verbunden sind. Verbrennungsmotoren oder Generatoren, Stanzen oder<br />
Pumpen, Bohr-, Dreh- oder Fräsmaschinen, Verpackungs- oder Nähmaschinen sind<br />
Bestandteile solcher Systeme.<br />
Maschinen- und Anlagenführer/innen füllen Öle, Kühl- und Schmierstoffe nach,<br />
tauschen Dichtungen, Filter oder Schläuche aus, stellen das Spiel beweglicher Teile neu<br />
ein und wechseln Verschleißteile aus. Auch die VDE-Bestimmungen und Unfallverhütungsvorschriften<br />
für das Arbeiten an elektrischen Anlagen sind zu berücksichtigen. Ist<br />
ein Defekt aufgetreten, stehen Maschinen- und Anlagenführer/innen oft unter Zeitdruck,<br />
wenn sie diesen suchen. Kleinere Störungen beheben sie rasch, denn Maschinenstillstände<br />
kosten viel Geld.
Maschinen- und Anlagenführer/in<br />
47<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Maschinen- und Anlagenführer/innen haben hauptsächlich folgende Aufgaben:<br />
gelieferte Waren kontrollieren<br />
Geräte, Maschinen und Anlagen bedienen und überwachen<br />
Maschinen und Anlagen beschicken<br />
für Materialnachschub sorgen<br />
Maschinenlauf aufmerksam beobachten, um Funktionsstörungen frühzeitig zu<br />
erkennen<br />
Funktionsstörungen an den Maschinen analysieren, beheben und dokumentieren,<br />
ggf. defekte Teile austauschen<br />
fertige bzw. hergestellte Produkte abtransportieren<br />
Einstellungs- und Produktionsdaten für den Maschinen- und Materiallauf ständig<br />
überprüfen<br />
Maschinen und Anlagen pflegen und warten<br />
Arbeitsplatz aus Sicherheitsgründen sauber halten<br />
Maschinen und Automaten aus Qualitätsgründen regelmäßig reinigen und schmieren<br />
Verschleißteile austauschen<br />
ggf. bei größeren Reparaturen mithelfen<br />
Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus:<br />
Prozessabläufe steuern und kontrollieren<br />
Arbeitsabläufe koordinieren<br />
Waren lagern<br />
Fertigungs- und Qualitätskontrollen durchführen<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Während der beruflichen Grundbildung im 1. Ausbildungsjahr lernen die angehenden<br />
Maschinen- und Anlagenführer/innen im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:<br />
wie Werkzeuge, Maschinen und Anlagen kontrolliert und gewartet werden<br />
was bei der Auswahl von Prüfverfahren zu beachten ist<br />
welche manuellen und maschinellen Fertigungstechniken es gibt und wie man sie<br />
anwendet<br />
wie Werkstoffe ausgewählt und nach technischen Unterlagen bearbeitet werden<br />
wie man Produktionsmaschinen und -anlagen unterscheidet<br />
was beim Sammeln, Trennen und Lagern von Wert- und Reststoffen zu beachten ist<br />
wie man qualitätssichernde Maßnahmen durchführt
Maschinen- und Anlagenführer/in<br />
48<br />
Während der beruflichen Fachbildung im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden<br />
unter anderem vermittelt:<br />
Im Schwerpunkt Metalltechnik und Kunststofftechnik<br />
wie Steuerungs- und Regelungseinrichtungen an Maschinen und Anlagen bedient<br />
werden<br />
wie man Bauteile, insbesondere durch Fügen, Spanen und Umformen, herstellt und<br />
was bei ihrer Montage und Demontage zu beachten ist<br />
wie Produktionsmaschinen und -anlagen umgerüstet werden, wie man Prozessdaten<br />
einstellt und optimiert und wie Störungen beseitigt werden<br />
was bei der Steuerung des Materialflusses zu beachten ist<br />
wie man Maschinen und Anlagen wartet und Verschleißteile austauscht<br />
wie Werkzeuge unter Berücksichtigung der Verfahren, der Werkstoffe und der<br />
Schneidegeometrie ausgewählt und Technologiedaten ermittelt und eingestellt<br />
werden<br />
Im Schwerpunkt Textiltechnik<br />
wie man technische Patronen und Schablonen auf Durchführbarkeit prüft und<br />
Konstruktionstechniken für Faden- und Flächenerzeugung anwendet<br />
welche Techniken zum Verändern von Oberflächenstrukturen und Produkteigenschaften<br />
es gibt und wie man sie anwendet<br />
wie man Prozessdaten einstellt und optimiert<br />
wie Produktionsprozesse nach Verfahrensparametern überwacht werden<br />
Im Schwerpunkt Textilveredelung<br />
wie Textilveredelungsverfahren und verfahrenstechnische Zusammenhänge der<br />
verschiedenen Produktionsbereiche unterschieden werden<br />
was beim prozessbezogenen Einsatz von Wasser, Wärmeträgern und Energiearten zu<br />
beachten ist<br />
wie die Ursachen von veredelungsspezifischen Qualitätsabweichungen festgestellt<br />
werden<br />
Im Schwerpunkt Lebensmitteltechnik<br />
was bei der Aus- und Umrüstung von Koch- und Mischanlagen, Abfülllinien,<br />
Sterilisationsanlagen, Etikettier-, Pack- und Palettieranlagen zu beachten ist<br />
wie man Zerkleinerungs-, Trenn- und Sortierverfahren anwendet<br />
was beim Abfüllen und Verpacken der Produkte zu beachten ist
Maschinen- und Anlagenführer/in<br />
49<br />
wie die Regelkreise für Temperatur, Druck und Maschinengeschwindigkeit, Produktdurchsatz<br />
und Konzentration überwacht werden<br />
wie man Rohstoffe dosiert, wiegt und mischt<br />
Im Schwerpunkt Druckweiter- und Papierverarbeitung<br />
wie man maschinelle Techniken zum Trennen, Umformen und Verbinden von<br />
Erzeugnissen der Druckweiterverarbeitung und Papierverarbeitung einsetzt<br />
wie Papierverarbeitungsmaschinen und -anlagen nach Vorgaben aus- und<br />
umgerüstet werden<br />
wie Weiterverarbeitungsaggregate vorbereitet und eingesetzt werden<br />
wie man Bedruckstoffe auswählt, bereitstellt und zuführt und spezielle Maschinenparameter<br />
einstellt<br />
Außerdem wird den Auszubildenden vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz<br />
und Verwaltung funktionieren<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind<br />
Berufsschulunterricht:<br />
Die angehenden Maschinen- und Anlagenführer/innen lernen gemeinsam mit den<br />
Auszubildenden der drei- bzw. dreieinhalbjährigen <strong>Ausbildungsberufe</strong>, die bei einer<br />
Fortsetzung der Ausbildung in Frage kommen. Einen eigenen Rahmenlehrplan gibt es<br />
daher nicht.
Mechatroniker/in<br />
50<br />
Mechatroniker/in<br />
Lehrzeit: 3 1/2 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Aus mechanischen, elektrischen und elektronischen Bestandteilen bauen sie komplexe<br />
mechatronische Systeme. Mechatroniker/innen stellen die einzelnen Komponenten her<br />
und montieren diese zu Systemen und Anlagen. Die fertigen Anlagen nehmen sie in<br />
Betrieb, programmieren sie und installieren zugehörige Software. Die Fachkräfte richten<br />
sich nach Schaltplänen oder Konstruktionszeichnungen und prüfen die Anlagen<br />
sorgfältig, bevor sie diese an ihre Kunden übergeben. Außerdem halten sie mecha-<br />
tronische Systeme instand, reparieren sie oder rüsten sie um.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Mechatroniker/innen bauen mechanische, elektrische und elektronische Komponenten,<br />
montieren sie zu komplexen Systemen, installieren Steuerungssoftware und halten die<br />
Systeme instand.<br />
Metallbau, Elektrotechnik und EDV<br />
Maschinen und Anlagen enthalten mechanische sowie elektronische, oft auch computergesteuerte<br />
Bauteile, die harmonisch zusammenspielen. Mechatronische Systeme<br />
bestehen aus einem mechanischen Grundsystem, das elektronisch und mittels Software<br />
gesteuert und geregelt wird. In diesen Systemen werden zunehmend Funktionen von<br />
der Mechanik in die Elektronik und Informationsverarbeitung verlagert, auch nanotechnologische<br />
Anwendungen werden mittlerweile eingesetzt. Der Autopilot im Flugzeug,<br />
die Werkzeugmaschine oder Verpackungsanlage in der Fabrik und die programmierbare<br />
Waschmaschine basieren heutzutage auf einer solchen Verzahnung der Technik.<br />
Mechatroniker/innen sind Fachkräfte für diese komplexen Systeme. Allerdings ziehen<br />
sie bei sehr komplizierten Aufgaben oder Schäden teilweise Spezialisten aus den<br />
einzelnen Fachgebieten Mechanik, Elektronik oder EDV hinzu.<br />
Der Zukunftsmarkt Elektromobilität spielt für Mechatroniker/innen eine immer größere<br />
Rolle. Beispielsweise sind sie an der Konstruktion von Fahrzeugen mit Elektroantrieb<br />
beteiligt.<br />
Anlagen bauen und montieren<br />
Bevor Mechatroniker/innen beispielsweise eine automatisierte Produktionsanlage oder<br />
Fertigungsstraße montieren, müssen sie genau analysieren, was das fertige System<br />
leisten soll und wie die Teile zusammenspielen. Dazu lesen sie z.T. in englischer Sprache<br />
abgefasste Schaltpläne, Konstruktionszeichnungen und Bedienungsanleitungen. Dann<br />
bauen sie die mechanischen, elektrischen und elektronischen Komponenten in der<br />
Werkstatt oder vor Ort beim Kunden zu mechatronischen Systemen zusammen. Sie
Mechatroniker/in<br />
51<br />
verbinden elektronische Bauelemente oder Baugruppen mit mechanischen Bauteilen,<br />
mit Ventilen, Pumpen und Schlauchleitungen. Außerdem bauen sie Antriebe und deren<br />
Steuerung in die Anlagen ein, die sie dann mit Blechen oder Kunststoffteilen verkleiden.<br />
Hierfür bearbeiten sie beispielsweise Metalle von Hand oder maschinell und verdrahten<br />
Leitungen. Häufig kommen Mechatroniker/innen mit Hydraulikflüssigkeiten, Ölen und<br />
Fetten, Lacken und Klebern in Berührung. Die Sicherheitsbestimmungen beachten sie<br />
sorgfältig. Wenn sie mit dem Schweißgerät arbeiten, tragen sie beispielsweise Schutzbrillen.<br />
Anlagen programmieren und in Betrieb nehmen<br />
Mechatroniker/innen nehmen die fertigen Systeme in Betrieb, installieren und testen<br />
sie. Sie prüfen ihre Arbeit sorgfältig mit speziellen elektrotechnischen und mechanischen<br />
Diagnose- und Messgeräten, beispielsweise mit Druckprüfern oder Mikrometerschrauben,<br />
damit alle Teile genau wie in den Konstruktionsplänen vorgegeben zu-<br />
sammenpassen. So stellen sie das einwandfreie Funktionieren der fertigen Anlage<br />
sicher. Sie montieren und prüfen jedoch nicht nur die Hardware, sondern installieren<br />
auch die zugehörige Steuerungssoftware. Die Fachkräfte programmieren die Produktionsanlagen<br />
und stellen beispielsweise die Sollwerte einer Steuerungs- oder Über-<br />
wachungseinrichtung ein. Sie installieren und konfigurieren Netzwerke und Bus-<br />
Systeme oder führen Versionswechsel bei Software durch. Wenn die Anlage geprüft und<br />
alles in Ordnung ist, übergeben sie diese an ihre Kunden und unterweisen sie in der<br />
Bedienung.<br />
Anlagen warten und reparieren<br />
Außerdem warten und reparieren Mechatroniker/innen bestehende Systeme. Tritt ein<br />
Fehler auf, stellen sie mit geeigneten Diagnoseverfahren fest, wo der Fehler liegt. Sie<br />
finden heraus, ob die Software oder die Hardware betroffen ist und ob es sich um ein<br />
mechanisches oder elektrisches Problem handelt. Anschließend reparieren sie die<br />
beschädigten Bauteile, setzen Ersatzteile ein oder tauschen Verschleißteile aus. Liegt ein<br />
Bedienungsfehler vor, erklären sie dem Kunden den richtigen Umgang mit der Anlage.<br />
Mechatroniker/innen rüsten darüber hinaus Anlagen um, erweitern diese oder tauschen<br />
technisch überholte Komponenten aus.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Mechatroniker/innen haben folgende Aufgaben:<br />
Arbeitsaufgaben planen und vorbereiten, technische Unterlagen lesen (zB Konstruktionszeichnungen,<br />
Fertigungs-, Montage-, Schalt-, Installations-, Funktions- und<br />
Instandhaltungspläne, Arbeitsfolgepläne, Justiervorschriften, Betriebs- und<br />
Bedienungsanleitungen)<br />
Bauteile herstellen, mechatronische Systeme installieren bzw. umrüsten
Mechatroniker/in<br />
52<br />
mechanische, pneumatische, hydraulische, elektrische, elektronische und informationstechnische<br />
Systeme und Komponenten zu funktionsgerechten Einheiten<br />
zusammenbauen, zB zu einzelnen oder verketteten Maschinen, automatisierten<br />
Produktionsanlagen, Fertigungsstraßen<br />
Metalle bearbeiten und verbinden, zB manuell und maschinell spanen, trennen und<br />
umformen, schrauben, nieten, kleben, löten, schweißen (einfaches Schweißen ohne<br />
besondere Schweissprüfungen)<br />
elektrotechnische/elektronische Bauteile verdrahten und verbinden, Kabel zurichten<br />
und verlegen<br />
Antriebssysteme, Sensoren, Aktoren und Wandler einbauen<br />
Schalt- und Bedieneinrichtungen, Verkleidungen und Schutzeinrichtungen<br />
montieren<br />
mechatronische Mess-, Steuerungs-, Regelungs- und Überwachungseinrichtungen<br />
aufbauen und programmieren, Sollwerte einstellen<br />
elektrische Kenndaten, zB Spannung, Strom, Widerstand, analoge und digitale<br />
Signale, messen<br />
Netzwerke und Bus-Systeme aufbauen und Schnittstellensignale prüfen<br />
mechatronische Systeme in Betrieb nehmen<br />
Maschinenfunktionen einstellen und Betriebswerte erfassen<br />
Systemparameter mit vorgegebenen Werten (Sollwerten) vergleichen<br />
Einstellungen/Programme optimieren<br />
installierte Systeme an den Kunden übergeben, Bedienpersonal einweisen<br />
Anlagen warten, instand halten und reparieren<br />
Mess-, Prüf- und Diagnoseverfahren anwenden und Fehlfunktionen feststellen<br />
Störungsursachen suchen, Fehler unter Beachtung der Schnittstellen mechanischer,<br />
fluidischer und elektrischer/elektronischer Baugruppen eingrenzen und beheben<br />
Ersatzteile einbauen und Verschleißteile austauschen<br />
Maschinen und Anlagensysteme umrüsten und erweitern, technisch überholte<br />
Baugruppen austauschen<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb<br />
beispielsweise:<br />
wie man EDV-Anlagen handhabt, insbesondere Software einsetzt, Peripheriegeräte<br />
anschließt und nutzt<br />
wie man Arbeitsschritte nach funktionalen, fertigungstechnischen und wirtschaftlichen<br />
Kriterien festlegt<br />
Messzeuge zum Messen und Prüfen von Längen, Winkeln und Flächen auszuwählen<br />
und zu handhaben<br />
wie man Bohrungen herstellt und reibt<br />
Bleche, Rohre und Profile zu schweißen<br />
Einschübe, Gehäuse und Schaltgerätekombinationen zusammenzubauen
Mechatroniker/in<br />
53<br />
Verfahren und Messgeräte auszuwählen, Messfehler abzuschätzen und Messeinrichtungen<br />
aufzubauen<br />
Während des 2. Ausbildungsjahres wird den Auszubildenden u.a. vermittelt:<br />
wie man Baugruppen und Geräte in unterschiedlichen Arten nach Unterlagen und<br />
Mustern verdrahtet<br />
Netzwerke und Bussysteme zu installieren und zu konfigurieren<br />
elektrische und fluidische Schaltungen nach vorgegebenen Problemstellungen<br />
aufzubauen<br />
wie man Anwendungsprogramme für Steuerungen erstellt, eingibt und testet<br />
Schmier- und Kühleinrichtungen einzubauen<br />
wie man Schutzeinrichtungen, Schirmungen, Verkleidungen und Isolierungen<br />
anbringt<br />
Signalverarbeitungsbaugruppen anzuschließen und deren Ein- und Ausgangssignale<br />
zu prüfen<br />
Im 3. und 4. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden:<br />
wie sie Ursachen von Fehlern und Qualitätsmängeln systematisch suchen, beseitigen<br />
und dokumentieren<br />
Antriebe, Getriebe und Kupplungen einzubauen<br />
wie sie Maschinen, Geräte und Tragkonstruktionen zu Bezugsgrößen ausrichten,<br />
befestigen und sichern<br />
Steuer-, Regel- und Überwachungseinrichtungen zu prüfen, Regelparameter<br />
einzustellen<br />
wie man mechatronische Systeme in Betrieb nimmt und Funktionsprüfung durchführt<br />
mechatronische Systeme unter Beachtung der betrieblichen Abläufe instand zu<br />
setzen<br />
Außerdem wird den Auszubildenden zB vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz<br />
und Verwaltung funktionieren<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des Unterrichts:<br />
Analysieren von Funktionszusammenhängen in mechatronischen Systemen und<br />
Untersuchen der Energie- und Informationsflüsse in elektrischen, pneumatischen<br />
und hydraulischen Baugruppen
Mechatroniker/in<br />
54<br />
Design und Erstellen mechatronischer Systeme sowie Untersuchen des Informationsflusses<br />
in komplexen mechatronischen Systemen<br />
Realisieren von einfachen mechatronischen Komponenten<br />
Installieren elektrischer Betriebsmittel unter Beachtung sicherheitstechnischer<br />
Aspekte<br />
Kommunizieren mit Hilfe von Datenverarbeitungssystemen<br />
Herstellen mechanischer Teilsysteme<br />
Planung und Organisation von Arbeitsabläufen sowie Planen der Montage und<br />
Demontage<br />
Inbetriebnahme, Fehlersuche und Instandsetzung sowie vorbeugende Instand-<br />
haltung<br />
Übergabe von mechatronischen Systemen an Kunden
Technische/r Produktdesigner/in<br />
Maschinen- und Anlagenkonstruktion<br />
55<br />
Technische/r<br />
Produktdesigner/in<br />
Maschinen- und Anlagenkonstruktion<br />
Lehrzeit: 3 1/2 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Sie entwerfen und konstruieren Bauteile, Baugruppen oder Gesamtanlagen nach<br />
Kundenwunsch. Dazu fertigen Technische Produktdesigner/innen der Fachrichtung<br />
Maschinen- und Anlagenkonstruktion in der Regel am Computer mithilfe von 2D- und<br />
3D-CAD-Systemen in Zusammenarbeit mit der Entwicklungsabteilung detaillierte<br />
Konstruktionspläne, beispielsweise für die Neukonzipierung oder die Modernisierung<br />
von Werkzeugmaschinen. Dabei beachten sie die jeweils einschlägigen Zeichnungsnormen<br />
und tragen eine für die spätere Produktion zweckmäßige Bemaßung ein. Im<br />
Konstruktionsprozess berücksichtigen sie die Grundlagen der Steuerungs- und Elektrotechnik<br />
und wählen geeignete Normteile und den Anforderungen entsprechende<br />
Werkstoffe aus. Änderungsvorschläge, zB aus Fehler- und Prüfberichten, setzen sie<br />
konstruktiv um.<br />
Bei ihren Zeichnungen achten Technische Produktdesigner/innen der Fachrichtung<br />
Maschinen- und Anlagenkonstruktion darauf, dass diese sich wirtschaftlich und unter<br />
Einhaltung der Qualitätsnormen umsetzen lassen. Außerdem erstellen sie Montagepläne<br />
und Stücklisten sowie Ersatzteillisten für die Fertigung. Sie pflegen Produktdokumentationen,<br />
verwalten die unterschiedlichen Entwicklungsversionen und sichern die Daten.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Technische Produktdesigner/innen der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion<br />
sind an der Entwicklung von Anlagen, Maschinen und Fahrzeugen beteiligt. Auf<br />
der Grundlage von technischen, gestalterischen sowie Kundenvorgaben erstellen sie mit<br />
3D-CAD-Programmen Zeichnungen und Modelle für Bauteile und Baugruppen.<br />
Pläne für Maschinen und Teile<br />
Eine technische Zeichnung ist eine Art Bauanleitung: Der Hersteller des Produktes<br />
erkennt daraus die genaue Größe der einzelnen Bauteile, die Lage elektrotechnischer<br />
Komponenten und alle anderen wichtigen Details. Technische Produktdesigner/innen<br />
der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion erstellen Funktions- und<br />
Schaltpläne für hydraulische, pneumatische oder elektrische Schaltungen und fertigen<br />
perspektivische Darstellungen bzw. Schnitte von Maschinen- und Antriebselementen<br />
an. Technische Zeichnungen sind komplex und müssen bis ins kleinste Detail stimmen,<br />
damit die fertigen Erzeugnisse später einwandfrei funktionieren.<br />
Ideen in fertigungsgerechte Zeichnungen umsetzen<br />
Technische Produktdesigner/innen der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion<br />
setzen ihre Aufträge meist am Computer mithilfe von 2D- und 3D-CAD-Systemen
Technische/r Produktdesigner/in<br />
Maschinen- und Anlagenkonstruktion<br />
56<br />
um. Sie bemaßen und kennzeichnen die Zeichnungen, indem sie entsprechende<br />
technische Angaben wie zB Gerätekennzeichnungen eintragen oder Verbindungen<br />
darstellen. Werden auf einer Zeichnung zwei oder mehrere Teile dargestellt, ordnen sie<br />
anhand einer Stückliste Menge, Bezeichnung, Norm, Material und Fertigungsstufe<br />
jedem Einzelteil zu.<br />
Am Computer berechnen sie Schweißkonstruktionen ebenso wie Längen, Winkel,<br />
Volumen und Flächen oder entnehmen entsprechende Werte aus Tabellen. Um die<br />
Praktikabilität ihrer Entwürfe zu prüfen, führen sie Simulationen und Tests durch.<br />
Für Montageanleitungen und Produktbeschreibungen oder für Servicewerkstätten<br />
fertigen sie sogenannte Explosionszeichnungen an, die zeigen, wie die einzelnen Teile<br />
funktionieren und zusammenspielen bzw. in welcher Reihenfolge sie zu montieren sind.<br />
Zeichnungen für die Fertigung von Bauteilen versehen sie mit allen notwendigen<br />
Angaben (zB Maße, Toleranzen und Oberflächenbeschaffenheit). Bei ihren Konstruktionen<br />
beachten sie stets auch wirtschaftliche Erwägungen und die durch das Qualitätsmanagement<br />
gestellten Anforderungen.<br />
Wissen bereitstellen<br />
Technische Produktdesigner/innen der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion<br />
sind außerdem für die Pflege der Projektdokumentation und der Stammdaten<br />
verantwortlich.<br />
Ist ein Auftrag fertiggestellt, drucken sie ggf. am Plotter die Pläne und Zeichnungen aus,<br />
überprüfen sie nochmals, übergeben sie dem Auftraggeber und präsentieren ihre<br />
Arbeit.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Technische Produktdesigner/innen der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion<br />
haben hauptsächlich folgende Aufgaben:<br />
Entwurfszeichnungen und Skizzen erstellen<br />
Einzelteile, Baugruppen sowie Anlagen in allen Details mit 3D-CAD-Systemen<br />
funktions- und montagegerecht entwickeln, konstruieren, gestalten und darstellen,<br />
dabei geeignete Werkstoffe, Halbzeuge und Normteile auswählen und Kundenwünsche<br />
berücksichtigen<br />
alle notwendigen Berechnungen durchführen, Grundlagen der Steuerungs- und<br />
Elektrotechnik berücksichtigen<br />
geeignete Maschinenelemente im Konstruktionsprozess auswählen<br />
Konstruktionsdetaillierungen durchführen<br />
wirtschaftliche und qualitätssichernde Aspekte bei den Arbeiten einbeziehen<br />
Testläufe durchführen, ggf. Anpassungen und Korrekturen an den Konstruktionen<br />
vornehmen
Technische/r Produktdesigner/in<br />
Maschinen- und Anlagenkonstruktion<br />
57<br />
technische Dokumentationen erstellen<br />
Fertigungsunterlagen, Stücklisten, Normlisten erstellen, technische Daten pflegen<br />
und verwalten<br />
Vorgehen mit den beteiligten Betriebsabteilungen koordinieren, zB mit der<br />
Produktion<br />
Arbeitsergebnisse präsentieren<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Die Ausbildung gliedert sich in Qualifikationen, die die <strong>Ausbildungsberufe</strong> Technische/r<br />
Produktdesigner/in und Technische/r Systemplaner/in gemeinsam haben, sowie in für<br />
den jeweiligen Beruf und die jeweilige Fachrichtung spezifische Qualifikationen. Die<br />
gemeinsamen, spezifischen und fachrichtungsbezogenen Qualifikationen werden über<br />
den gesamten Ausbildungszeitraum verteilt vermittelt.<br />
An gemeinsamen Qualifikationen lernen die Auszubildenden:<br />
wie technische Dokumente erstellt werden und wie man sie anwendet<br />
wie rechnergestützt konstruiert wird<br />
Werkstoffe sowie Fertigungsverfahren und Montagetechniken zu unterscheiden<br />
wie Berechnungen ausgeführt werden<br />
An berufsspezifischen Qualifikationen lernen sie:<br />
wie Werk- und Hilfsstoffe beurteilt werden<br />
wie Produkte entwickelt werden: vom Produktentstehungsprozess bis zum Ent-<br />
werfen, Ausarbeiten und Berechnen von Bauteilen und -gruppen<br />
welche Fertigungs- und Fügeverfahren sowie Montagetechniken ausgewählt<br />
werden müssen<br />
wie man Simulationen ausführt<br />
In der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion wird den Auszubildenden<br />
vermittelt:<br />
wie man Werkstoffeigenschaften ändert und prüft<br />
wie Konstruktionen erstellt werden<br />
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Fertigungstechnik,<br />
Füge- und Montagetechnik sowie Steuerungs- und Elektrotechnik<br />
Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden zB vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Angebot, Beschaffung, Fertigung<br />
und Verwaltung funktionieren<br />
wie die Arbeitsschutzvorschriften angewendet werden
Technische/r Produktdesigner/in<br />
Maschinen- und Anlagenkonstruktion<br />
58<br />
welche Umweltschutzmaßnahmen und Unfallverhütungsvorschriften zu beachten<br />
sind<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:<br />
technische Systeme analysieren und erfassen<br />
Bauteile und Baugruppen nach Vorgabe computerunterstützt erstellen<br />
Auswirkungen ausgewählter Fertigungsverfahren und Werkstoffe auf die Bauteilkonstruktion<br />
berücksichtigen<br />
Aufträge kundenorientiert ausführen<br />
Bauteile aus metallischen Werkstoffen unter Berücksichtigung von Umformverfahren<br />
im Kontext von Baugruppen entwickeln<br />
Bauteile aus Kunststoffen unter Berücksichtigung von Ur- und Umformverfahren im<br />
Kontext von Baugruppen entwickeln<br />
Bauteile unter Berücksichtigung von trennenden Fertigungsverfahren im Kontext<br />
von Baugruppen entwickeln<br />
Bauteile aus metallischen Werkstoffen unter Berücksichtigung von Urformverfahren<br />
im Kontext von Baugruppen entwickeln<br />
3D-Datensätze von Baugruppen unter Berücksichtigung von Fügeverfahren und<br />
Montagetechniken erstellen und modifizieren<br />
Datensätze und Dokumentationen für technische Systeme der automatisierten<br />
Fertigung erstellen und modifizieren<br />
3D-Datensätze komplexer Baugruppen unter Verwendung von Maschinen-<br />
elementen sowie Kaufteilen erstellen und modifizieren<br />
3D-Datensätze von Bauteilen und Baugruppen nach gestaltungstechnischen<br />
Vorgaben erstellen und modifizieren<br />
Produktentwicklung kundenorientiert ausführen
Teilezurichter/in<br />
59<br />
Teilezurichter/in<br />
Lehrzeit: 2 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Sie können in der industriellen Produktion in verschiedenen Arbeitsgebieten – Metallbautechnik,<br />
Herstellungstechnik und Instandhaltungstechnik – tätig sein.<br />
Teilezurichter/innen be- und verarbeiten Bleche, Rohre oder Profile. Für Kessel, Blechverkleidungen,<br />
Rohrverbindungen oder Fensterrahmen aus Metallprofilen sägen sie die<br />
einzelnen Teile auf die geforderte Länge zu oder schneiden Bleche nach der zuvor<br />
aufgezeichneten Form aus. Je nach Blechdicke bedienen sie dabei unterschiedliche<br />
Maschinen. Darüber hinaus beschicken sie die Maschinen und Fertigungsanlagen mit<br />
den zu bearbeitenden Werkstücken und überwachen die meist automatisch ablaufenden<br />
Bearbeitungsvorgänge, zB das Drehen, Bohren, Fräsen oder Schleifen.<br />
Sie montieren auch Serienerzeugnisse des täglichen Gebrauchs wie etwa Automobile,<br />
Fahrräder, Waschmaschinen oder Motorsägen. Gemeinsam mit Industrie- oder Automobilmechanikern<br />
bzw. -mechaniker/innen oder anderen Facharbeitern setzen sie sie<br />
komplett zusammen.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Teilezurichter/innen sind im Metallbau in der Herstellungs-, Instandhaltungs- und<br />
Montagetechnik tätig. Sie stellen Werkstückteile her, warten und pflegen Maschinen<br />
und montieren Serienerzeugnisse.<br />
Werkstücke für Metallkonstruktionen<br />
Für Blech- und Stahlkonstruktionen wie Heizungen, Dampfkessel, Tore oder Fensterrahmen<br />
produzieren sie Rohre, Press-, Zieh- und Stanzteile. Schrauben und Federn<br />
stellen sie ebenfalls her. Dabei arbeiten sie meistens nach Plänen oder anderen Vorlagen.<br />
Nachdem sie die Maße und Formen auf die Teile übertragen haben, längen sie die<br />
Werkstücke entsprechend den Vorgaben mit Scheren, Rohrschneidern oder Sägen ab.<br />
Wenn Bleche sehr dick sind, kommen Brennschneider zum Einsatz.<br />
Dank CAD-Programmen fällt kein großer Verschnitt an: Mit dem Computer umzugehen<br />
ist für Teilezurichter/innen genauso wenig ein Problem wie konventionelle oder<br />
CNC-Werkzeugmaschinen zu bedienen. Diese benötigen sie, um Metalle zu drehen, zu<br />
fräsen, zu hobeln, zu biegen oder zu richten. Bei einfachen Fertigungsprogrammen<br />
stellen sie die Maschinen auch ein. Außerdem verwenden Teilezurichter/innen Sägen,<br />
Feilen, Scheren, Hämmer und andere Handwerkzeuge. Wie es am Ende um die Qualität<br />
des Rohres oder Stanzteiles bestellt ist, prüfen Teilezurichter/innen mit Messschiebern,<br />
-schrauben, -uhren und anderen Messgeräten.
Teilezurichter/in<br />
60<br />
Um große und schwere Werkstücke oder Bauteile an die nächste Fertigungsstation<br />
transportieren zu können, ist trotz Hebezeugen Muskelkraft gefragt.<br />
Montage von Serienprodukten<br />
In der Montage bauen Teilezurichter/innen Serienerzeugnisse des täglichen Gebrauchs<br />
zusammen, von Küchengeräten und Motorsägen über Waschmaschinen bis hin zu<br />
Fahrrädern und Automobilen. Die Funktionen des jeweiligen Gerätes, seiner Bau-<br />
gruppen und Einzelteile müssen sie genau kennen. Das ist Voraussetzung für ein<br />
fachgerechtes Montieren. Kabel und Schläuche beispielsweise verlegen sie so, dass sie<br />
nicht abknicken können. Außerdem achten sie darauf, dass die einzelnen Teile genau<br />
zusammenpassen, bevor sie mit dem Schrauben, Vernieten, Löten, Schweißen, Kleben<br />
oder Falzen beginnen.<br />
Auch bei der Montage setzen sie sowohl Maschinen als auch Handwerkzeuge ein. In<br />
der Fertigungslinie arbeiten sie zB gemeinsam mit Industrie-oder Automobilmechanikern<br />
bzw. -mechaniker/innen. Alle benötigten Einzelteile, Werkzeuge und Hilfsmittel<br />
sind meist im unmittelbaren Griffbereich angeordnet. So können Teilezurichter/innen<br />
bei der Montage kleinerer Produkte zum Teil sitzen.<br />
Alles unter Kontrolle<br />
Maschinen und Geräte müssen instand gehalten und regelmäßig gewartet werden,<br />
damit sie jederzeit einsatzbereit sind. Teilezurichter/innen prüfen in vorgegebenen<br />
Abständen zB die Ölstände und füllen Öl nach. In der sogenannten vorbeugenden<br />
Instandhaltung wechseln sie bestimmte Maschinenteile wie Kugellager oder andere<br />
verschleißanfällige Teile aus, bevor sie defekt werden. Dazu benutzen sie die gleichen<br />
Werkzeuge, die auch in der Montage verwendet werden: Drehmomentschlüssel,<br />
Hammer, Zangen, Schraubendreher oder auch Spezialwerkzeuge für bestimmte<br />
Maschinen. Schließlich beenden sie die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten mit<br />
einer Funktionsprüfung. Die Messgeräte und Werkzeuge müssen Teilezurichter/innen<br />
ebenfalls pflegen.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Teilezurichter/innen haben hauptsächlich folgende Aufgaben:<br />
Metall spanlos be- und verarbeiten, manuell oder mit maschineller Unterstützung<br />
nach Anreißschablonen oder Zeichnung messen, anzeichnen, anreißen, körnen<br />
(kleine Markierungspunkte auf dem Werkstück schlagen)<br />
Bleche, Platten, Rohre, Profile nach Anriss oder Zeichnung zuschneiden, aus-<br />
schneiden, sägen, trennen (mit Blechschere, Rollenschere), z.T. auch hand-<br />
bzw. maschinenbetrieben brennschneiden<br />
nach Anriss oder Zeichnung Werkstücke stanzen, ausstanzen, lochen, nippeln<br />
(Blechteile ausschneiden/-hauen); z.T. mit programmgesteuerten Maschinen
Teilezurichter/in<br />
61<br />
Werkstücke kalt- oder warmbiegen, abkanten, knicken<br />
dünne Bleche an der Rundmaschine runden (rundbiegen), dicke Bleche mit der<br />
Abkantpresse runden<br />
mithilfe der Drückmaschine Werkstücke drücken (Hohlkörper aus Blech herstellen)<br />
Werkstücke über Tiefziehpressen, Fließpressen oder manuell über Holzformen<br />
(Streckziehen) ziehen<br />
Metallteile manuell treiben, hämmern, strecken<br />
zur Blechversteifung bördeln (Kanten mit Rand versehen), sicken (rillenförmige<br />
Prägung)<br />
Rohrenden aushalsen (ausweiten) und einziehen (verengen)<br />
Schuh- und Sattelstützen (Rohrabzweiger) anfertigen<br />
Metall spanend be- und verarbeiten<br />
Werkstücke drehen, fräsen, hobeln, stoßen, bohren, senken, sägen, honen, räumen,<br />
läppen, schleifen; Gewindeschneiden; z.T. mit programmgesteuerten Maschinen<br />
Teile manuell reiben, schaben, sägen, meißeln, feilen, schlichten, schleifen; Innen-<br />
und Außengewinde schneiden<br />
Metallteile spannungsfrei glühen, weichglühen, normalisieren, härten, anlassen<br />
(Wärmebehandlungen)<br />
Werkstücke und Bauteile vor- und nachbehandeln<br />
Teile reinigen, entgraten, polieren, strahlen, feindrehen<br />
Oberflächen mit chemischen Verfahren gegen Korrosion schützen durch<br />
Anstreichen, Beschichten, Verzinken, Galvanisieren<br />
Werkstücke und Bauteile montieren<br />
Bauteile, Baugruppen bereitstellen<br />
Einzelbauteile transportieren, auslegen, aufstellen und anschlagen<br />
einzelne Teile auf Maßhaltigkeit zupassen, einpassen und ausrichten<br />
Schweißen, Verschrauben, Vernieten (Warm- und Kaltnieten), Hart- und Weichlöten,<br />
Kleben, Falzen (meist dünne, zum Schweißen nicht geeignete Bleche durch Umkanten<br />
der Blechränder verbinden)<br />
bearbeitete Teile an die nachfolgende Bearbeitungsstation weiterleiten<br />
Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus:<br />
Arbeitsgeräte, Maschinen und Einrichtungen pflegen und instand halten<br />
einfache Einstellarbeiten an Geräten und Maschinen zur Metallbe- und<br />
-verarbeitung erledigen<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Während der gesamten Ausbildung lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb<br />
beispielsweise:<br />
welche grundlegenden Fertigkeiten der Metallbearbeitung notwendig sind, etwa<br />
Messen, Anreißen, Meißeln, Sägen, Bohren, Senken, Gewindeschneiden von Hand,<br />
Richten, Biegen, Hämmern, Nieten, Weichlöten, Schneiden mit Schere, Schmieden<br />
einfacher Teile, Härten, Scharfschleifen
Teilezurichter/in<br />
62<br />
wie Teile für Maschinen oder Apparate zugerichtet werden<br />
wie man Feil- und einfache Passarbeiten durchführt<br />
wie man einfache Hobel- und Fräsarbeiten durchführt<br />
wie Arbeitsgeräte, Maschinen und Einrichtungen pflegt und instand hält<br />
Außerdem wird den Auszubildenden zB vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
Während des Unterrichts in der Berufsschule erwirbt man grundlegende Kenntnisse auf<br />
verschiedenen für den Beruf wichtigen Gebieten.<br />
Für den Beruf Teilezurichter/in hat die Kultusministerkonferenz keinen Rahmenlehrplan<br />
für den Berufsschulunterricht beschlossen.
Verfahrensmechaniker/in<br />
Hütten-/Halbzeugindustrie<br />
Eisen-/Stahl-Metallurgie<br />
63<br />
Verfahrensmechaniker/in<br />
Hütten-/Halbzeugindustrie<br />
Eisen-/Stahl-Metallurgie<br />
Lehrzeit: 3 1/2 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Sie überwachen, steuern und regeln die Roheisen- und Stahlerzeugung. Die Prozessabläufe<br />
sind meist automatisiert und EDV-gesteuert. Verfahrensmechaniker/innen der<br />
Hütten- und Halbzeugindustrie Fachrichtung Eisen- und Stahl-Metallurgie bereiten die<br />
Erze und Zuschlagstoffe auf, beschicken Hochöfen, ziehen Proben, messen Temperaturen,<br />
regeln die Luftzufuhr und führen den Abstich zur Entnahme des erschmolzenen<br />
Roheisens durch. Außerdem beschicken sie Gießanlagen oder verarbeiten die Eisenschmelze<br />
in unterschiedlichen Verfahren zu Stahl weiter. Dabei berechnen sie die<br />
Menge der erforderlichen Legierungsmetalle und geben sie zu. Sie stellen sicher, dass<br />
der jeweilige Stahl die vorgeschriebenen Anteile an Kohlenstoff und anderen Substanzen<br />
hat und damit über die erwünschten Eigenschaften verfügt.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Verfahrensmechaniker/innen der Hütten- und Halbzeugindustrie Fachrichtung Eisen-<br />
und Stahl-Metallurgie stellen aus Erzen Roheisen her und verarbeiten dieses zu Stahl<br />
weiter.<br />
Kühler Kopf für heißes Metall<br />
In Hochofen- und Stahlwerken erzeugen sie Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen, aber<br />
zB auch Rohre oder Blankstahl. Obwohl sie viel an Leitständen zu tun haben, ist ihre<br />
Arbeit auch körperlich anstrengend, etwa wenn sie Schlacke und Stahl stechen oder<br />
den Hochofen beschicken. Wo Erz geschmolzen wird, ist es heiß: Verfahrensmechaniker/innen<br />
der Hütten- und Halbzeugindustrie arbeiten mit glühendem oder flüssigem<br />
Roheisen oder Stahl, es entstehen Schlacken und Gase. Daher müssen sie auf Arbeitsschutz<br />
und Sicherheit achten. Schutzhelm, Handschuhe, Sicherheitsschuhe und ein<br />
hitzeabweisender, schwer entflammbarer Arbeitsanzug sind unerlässlich. Sorgfältig und<br />
konzentriert überwachen Verfahrensmechaniker/innen hochmoderne vollautomatisierte<br />
Anlagen und bewahren trotz der Hitze in der Werkhalle stets einen kühlen Kopf – zu<br />
jeder Tages- und Nachtzeit. Denn Schichtarbeit gehört dazu: Die Maschinen müssen<br />
rund um die Uhr gesteuert und überwacht werden.<br />
Roheisen aus Erz<br />
In der Fachrichtung Eisen- und Stahl-Metallurgie erzeugen Verfahrensmechaniker/innen<br />
unter anderem aus Eisenerz Eisen, das wiederum für die Herstellung<br />
von Stahl benötigt wird. Sie steuern und überwachen in Hochofenbetrieben die Arbeitsprozesse<br />
beim Zusammensetzen der Hochofenbeschickung. Die Prozessabläufe sind<br />
meist automatisiert und EDV-gesteuert. Aus verschiedenen Erzsorten, Koks, Schrott und<br />
Zuschlagstoffen stellen Verfahrensmechaniker/innen Mischungen für den Hochofen
Verfahrensmechaniker/in<br />
Hütten-/Halbzeugindustrie<br />
Eisen-/Stahl-Metallurgie<br />
64<br />
zusammen und geben Hilfsstoffe wie Quarzsand und Kalk dazu. Mit dieser Rezeptur<br />
beschicken sie dann die Hochöfen. Vom Leitstand aus regulieren sie die Energieversorgung,<br />
die Kühlsysteme oder die Füllmenge und steuern die Mischung der Rohstoffe, die<br />
Luftzufuhr oder die Zusammensetzung der Gase im Hochofen. Sie kontrollieren den<br />
Prozess, indem sie die entsprechenden Mess- und Anzeigegeräte beobachten und<br />
ablesen. Anhand von Proben überprüfen sie Fließzähigkeit, Farbe und Bruchfläche des<br />
erschmolzenen Roheisens. Dann führen sie den Abstich zur Entnahme des Roheisens<br />
durch. Dazu öffnen sie den Hochofen, leiten Schlacke und Gase ab und lassen das<br />
flüssige Roheisen ausfließen, das dann zB zur Weiterverarbeitung zu Stahl in das<br />
Stahlwerk befördert wird.<br />
Stahl aus Roheisen<br />
In der Stahlherstellung wendet man ähnliche Verfahren an wie in der Eisenproduktion.<br />
Verfahrensmechaniker/innen berechnen die Menge der erforderlichen Legierungsmetalle<br />
und beschicken die Hochöfen. Mit verschiedenen Verfahren reduzieren sie den im<br />
Roheisen enthaltenen Kohlenstoff und sorgen dafür, dass der jeweilige Stahl genau die<br />
vorgeschriebene Zusammensetzung für den gewünschten Verwendungszweck hat.<br />
Sorgfältig prüfen sie die Temperatur und die Zusammensetzung der Schmelze und<br />
gießen diese dann in handelsfähige Formen, beispielsweise im Stranggussverfahren.<br />
Schließlich werden die Stahlerzeugnisse kontrolliert abgekühlt, aus den Formen<br />
genommen und ggf. weiter bearbeitet.<br />
Qualität? Aber sicher!<br />
Bei all ihren Tätigkeiten spielt die Qualitätskontrolle eine wichtige Rolle. So überprüfen<br />
Verfahrensmechaniker/innen vor jedem Produktionsgang die Rohstoffe und die<br />
Zwischenprodukte: Sie vergleichen Daten aus der Arbeitsvorbereitung mit den Angaben<br />
auf dem Materialbegleitschein, nehmen Proben oder führen optische Prüfungen durch.<br />
Die Anlagen, zB Transport- und Gießanlagen, halten sie nicht nur instand, warten und<br />
pflegen sie, sondern rüsten sie ggf. auch um. Sollte eine Abweichung oder ein Fehler in<br />
der Anlage auftreten, stellen sie dies durch ihre regelmäßigen Funktionsprüfungen<br />
rasch fest und sorgen dafür, dass das Problem behoben wird. Außerdem kontrollieren sie<br />
immer wieder die Verschleißteile, schmieren bewegliche Teile und tauschen Schläuche<br />
und Leitungen aus.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Verfahrensmechaniker/innen der Hütten- und Halbzeugindustrie Fachrichtung Eisen-<br />
und Stahl-Metallurgie haben hauptsächlich folgende Aufgaben:
Verfahrensmechaniker/in<br />
Hütten-/Halbzeugindustrie<br />
Eisen-/Stahl-Metallurgie<br />
65<br />
Hochofenmischung aus verschiedenen Erzsorten zusammenstellen<br />
Arbeitsauftrag von der Arbeitsvorbereitung durch Aufrufen der Daten über EDV<br />
entgegennehmen<br />
Roherze, Zuschlagstoffe und Hilfsstoffe aufbereiten<br />
Messwerte über die Beschaffenheit der Rohstoffe per EDV abrufen<br />
Erze und Hilfsstoffe, zB Quarzsand und Kalk, mischen und daraus Rezeptur<br />
zusammenstellen<br />
Arbeitsprozesse beim Zusammensetzen der Hochofenbeschickung aus verschiedenen<br />
Erzen, Koks, Schrott und besonderen Zuschlägen steuern und überwachen<br />
Hoch- oder Schmelzöfen einrichten, einstellen, bedienen (= „fahren“), kontrollieren<br />
und warten<br />
Energieversorgung, Luftmenge, Temperatur der vorgewärmten Luft, Zufuhr des<br />
Gebläsewindes, Kühlsysteme und Füllmenge vom Leitstand aus regeln, ggf. Schweröl<br />
bzw. Kunststoffgranulat einblasen<br />
Probe entnehmen und Fließzähigkeit, Farbe und Bruchfläche prüfen, Probe an die<br />
Werkstoffprüfung weiterleiten<br />
Abstich vorbereiten, Stranggussanlage oder andere Anlagen und Gefäße zum<br />
Aufnehmen des flüssigen Roheisens fertigmachen, Abstich durch Aufbrennen oder<br />
Eintreiben des Verschlussstopfens durchführen<br />
Schlacke abstechen, Gase ableiten<br />
Anlagen zum Transport des flüssigen Roheisens bedienen, einstellen und über-<br />
wachen<br />
Fertigungsabläufe von Leitständen, Messwarten oder Steuerbühnen aus<br />
kontrollieren und beurteilen<br />
Stahl aus Roheisen erzeugen<br />
Stahlherstellung nach verschiedenen Verfahren durchführen, bei denen der im<br />
Roheisen vorhandene Kohlenstoff reduziert und eine genau definierte Zusammen-<br />
setzung des Stahls für verschiedene Verwendungszwecke erreicht wird (zB Sauerstoffaufblasverfahren,<br />
Siemens-Martin-Verfahren)<br />
spezielle Stahlarten herstellen, bestimmte Legierungsmetalle bzw. Schrott zugeben<br />
Probe entnehmen und Temperatur und Zusammensetzung der Schmelze prüfen<br />
Schmelze beurteilen und durch Vergießen in handelsfähige Formen einbringen, zB<br />
Stranggießen durch Füllen von Kokillen mit flüssigem Stahl, sowie Öffnen nach<br />
Erstarren des Stahls<br />
mechanisierte und automatisierte Produktionsanlagen überwachen und steuern<br />
Produktionsablauf unter Einsatz elektronischer Datenverarbeitung steuern und<br />
überwachen, Betriebsdaten erfassen<br />
Störungen erkennen und analysieren<br />
Einrichtungen zur Erfassung und Übertragung technischer Daten bedienen<br />
Temperatur, Druck und Gewicht überprüfen<br />
Produktionsergebnisse dokumentieren<br />
Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus:<br />
Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen<br />
Hochofen und andere Betriebsanlagen warten
Verfahrensmechaniker/in<br />
Hütten-/Halbzeugindustrie<br />
Eisen-/Stahl-Metallurgie<br />
66<br />
Schmelzöfen, Schmelzeinrichtungen, Tiegel, Behälter, Transporteinrichtungen<br />
instand halten<br />
Einsatzbereitschaft von Gießformen, Behältern sowie Fördermitteln und Hebezeugen<br />
sicherstellen<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Im 1. Ausbildungsjahr lernen Auszubildende im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:<br />
wie Werkstücke durch manuelles und maschinelles Spanen bearbeitet werden<br />
welche Techniken des Scherschneidens, Umformens und Fügens gebräuchlich sind<br />
wie man metallurgische Verfahren zur Herstellung von Eisen, Stahl und Nichteisenmetallen<br />
unterscheidet und den Produkten zuordnet<br />
was beim Lesen, Anwenden und Erstellen von technischen Unterlagen zu beachten<br />
ist, wie man zB Skizzen und zugehörige Stücklisten anfertigt<br />
wie man Arbeits- und Betriebsmittel handhabt und wartet, zB Betriebsmittel reinigen,<br />
pflegen und vor Korrosion schützen<br />
wie man Arbeitsschritte festlegt, Werkzeuge und Materialien bereitstellt und<br />
Arbeitsplätze einrichtet<br />
Im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden u.a. vermittelt:<br />
wie man pneumatische, hydraulische und elektrotechnische Bauteile montiert<br />
wie man Produktionsanlagen und Fertigungssysteme inspiziert und wartet, Verschleißteile<br />
austauscht und Fehler bei Störungen beseitigt<br />
welche Verfahren es zur Werkstoffprüfung gibt<br />
wie Betriebsdaten erfasst, gesichert und mit Rechnern bearbeitet werden<br />
Im fachrichtungsspezifischen 3. und 4. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden<br />
schließlich zB:<br />
wie man Überwachungs- und Messeinrichtungen zur Produktionssteuerung bedient,<br />
Störungen im Materialfluss erkennt und den Stofffluss verfolgt<br />
wie man den Prozessablauf in Produktionsverfahren und -anlagen der Roheisen- und<br />
Stahlerzeugung überwacht, steuert und regelt<br />
wie man Schmelzen in vorbereitete Formen vergießt, Gießfehler erkennt und<br />
Maßnahmen zur Vermeidung ergreift<br />
welche Maßnahmen zur Instandhaltung von Produktionsanlagen zu beachten sind<br />
welche Bedeutung die Qualitätssicherung für den Produktionsprozess hat und wie<br />
man Maßnahmen zur Qualitätssicherung umsetzt<br />
wie man die Temperatur im Prozessablauf überwacht und Temperaturmessungen<br />
durchführt<br />
welche Möglichkeiten zur Aufbereitung und Lagerung von Einsatzstoffen bestehen,<br />
zB mit Zuschlägen und Zusätzen mischen
Verfahrensmechaniker/in<br />
Hütten-/Halbzeugindustrie<br />
Eisen-/Stahl-Metallurgie<br />
67<br />
wie man das zu transportierende Gut vorbereitet sowie den Transport sichert und<br />
durchführt<br />
Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden zB vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz<br />
und Verwaltung funktionieren<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden<br />
Während des theoretischen Unterrichts in der Berufsschule erwirbt man grundlegende<br />
Kenntnisse zB auf folgenden Gebieten:<br />
Technologie der Eisen- und Stahlerzeugung<br />
Fertigungs- und Prüftechnik<br />
metallische Werkstoffe, Grundtechniken der Metallurgie und des Umformens<br />
technische Kommunikation<br />
Messen, Steuern, Regeln<br />
Qualitätssicherung<br />
Steuerungs- und Informationstechnik<br />
Instandhaltung<br />
Produktionssteuerung, Transport und Lagerung<br />
Werkstofftechnik<br />
Maschinen- und Gerätetechnik<br />
Elektrotechnik<br />
Schmelzschweißen, thermisches Trennen<br />
chemische Vorgänge, Umweltschutz
Werkstoffprüfer/in<br />
68<br />
Werkstoffprüfer/in<br />
Lehrzeit: 3 1/2 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Werkstoffprüfer/innen entnehmen Proben zur Qualitätskontrolle, zum Teil auch schon<br />
während des Produktionsprozesses, und bereiten sie für die Analyse vor. Sie untersuchen<br />
verschiedenste Materialien und Produkte auf ihre Eigenschaften, auf Zusammensetzung<br />
und Fehler. Die Ergebnisse dokumentieren sie. Im Schwerpunkt Halbleitertechnik<br />
führen sie Prüfungen, Zwischen- und Endkontrollen von Halbleiterwerkstoffen<br />
und -bauteilen durch; im Schwerpunkt Metalltechnik bereiten sie physikalisch-technische<br />
Untersuchungen und Versuchsreihen vor, führen sie durch und werten sie aus.<br />
Mit zerstörenden und zerstörungsfreien Prüfverfahren prüfen sie unterschiedliche<br />
Materialeigenschaften wie Härte, Festigkeit oder Verformbarkeit. Im Schwerpunkt<br />
Wärmebehandlungstechnik wiederum messen und prüfen sie Veränderungen von<br />
Werkstoffeigenschaften wie Härte, Festigkeit oder Zähigkeit nach Wärmebehandlungsverfahren.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Werkstoffprüfer/innen untersuchen insbesondere metallische Werkstoffe auf Eigenschaften<br />
bzw. Schäden. Sie entnehmen Proben, führen Messungen und Prüfungen durch<br />
und dokumentieren die Ergebnisse. Bei der Halbleiterherstellung überwachen sie auch<br />
die Fertigungsprozesse.<br />
Rund um die Werkstoffprobe<br />
Materialien, die zur Herstellung von industriellen Gütern aller Art verwendet werden,<br />
bezeichnet man als Werkstoffe. Von deren genauen Eigenschaften hängt ab, für welche<br />
Verwendung sie sich eignen. Deshalb prüfen Werkstoffprüfer/innen verschiedene<br />
Metalle und Kunststoffe auf ihre mechanischen, technologischen und physikalischen<br />
Eigenschaften. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, denn sie müssen vorhandene Fehler<br />
erkennen und deren Behebung veranlassen. In Materialprüfämtern, Prüfanstalten,<br />
Betrieben des Fahrzeug- und Maschinenbaus und der Elektro- und Elektronikindustrie<br />
arbeiten sie im Labor und am Schreibtisch. Werkstoffprüfer und Werkstoffprüfer/innen<br />
sind in verschiedenen Schwerpunkten tätig – Metalltechnik, Halbleitertechnik, Wärmebehandlungstechnik<br />
– und haben dort jeweils mit unterschiedlichen Materialien zu tun.<br />
Das grundlegende Verfahren ist jedoch immer dasselbe: Zunächst nehmen sie Proben<br />
und untersuchen diese dann im Labor. Sie wenden mechanische, technologische und<br />
physikalische Methoden an, benutzen unterschiedlichste Prüfgeräte und bedienen<br />
Maschinen zur Bestimmung der Härte sowie Röntgen- und Ultraschallgeräte. Dabei<br />
arbeiten sie sehr genau und achten sorgfältig auf Messtoleranzen und Normabweichungen,<br />
berechnen Kennwerte und vergleichen Soll- und Istzustand. Zum Schutz<br />
vor giftigen und ätzenden Chemikalien tragen sie Schutzbrille, Handschuhe und<br />
Arbeitskittel und ggf. spezielle Röntgenschutzkleidung. Automaten und Halbautomaten
Werkstoffprüfer/in<br />
69<br />
übernehmen heute einen Großteil der Prüfung und Messung; Werkstoffprüfer/innen<br />
bereiten die Stoffe vor und überwachen dann die Instrumente. Wie die Proben im<br />
Idealfall beschaffen sein müssten, entnehmen sie den jeweiligen Prüfvorgaben, Normtabellen<br />
und Gütevorschriften. Ihre Versuchsergebnisse werten sie am Computer aus<br />
und halten sie in Ergebnisprotokollen fest. Neben der Feststellung von Fehlerursachen<br />
dienen die Analysen der Entwicklung neuer Werkstoffe oder der Erprobung neuer<br />
Verwendungszwecke.<br />
Im Schwerpunkt Halbleitertechnik<br />
Werkstoffprüfer/innen mit dem Schwerpunkt Halbleitertechnik überwachen und<br />
begleiten die Fertigung von Halbleitern. Zu ihren Aufgaben zählen Prüfungen,<br />
Zwischen- und Endkontrollen von Halbleiterwerkstoffen und -bauteilen bis zum fertigen<br />
Produkt. Das können beispielsweise integrierte Schaltkreise sein. Sie begleiten die<br />
Produktionsprozesse von Halbleiterbauelementen, von Siliziumscheiben bis zum<br />
integrierten Schaltkreis (Chip). Sie führen Waferkontrollen nach verschiedenen Prüfprogrammen<br />
durch und ermitteln die statistische Verteilung der Messwerte. Die<br />
Oberflächenstruktur von Bauteilen untersuchen sie hinsichtlich der Parameter der<br />
vorangegangenen Herstellungsschritte mit dem Rasterelektronenmikroskop. Außerdem<br />
analysieren sie fehlerhafte Produkte, finden die Fehlerursachen und entwickeln<br />
Maßnahmen zu deren Beseitigung.<br />
Im Schwerpunkt Metalltechnik<br />
Im Schwerpunkt Metalltechnik untersuchen sie meist metallische Erzeugnisse, aber<br />
auch Kunststoffe auf Fehler. Dabei analysieren sie Werkstoffkennwerte, die innere<br />
Struktur der Werkstoffe, und prüfen die Werkstoffqualität. Mittels zerstörender oder<br />
zerstörungsfreier Prüfverfahren können sie unterschiedliche Materialeigenschaften wie<br />
Härte, Festigkeit oder Verformbarkeit bestimmen. Sie entnehmen Proben und präparieren<br />
sie, indem sie sie beispielsweise schleifen, polieren und ätzen. Dann untersuchen<br />
sie die Proben unter dem Mikroskop: Wie ist die Korngröße? Gibt es Einschlüsse? Wie<br />
sieht die Gefügeausbildung aus? Sie beurteilen die Bearbeitungseigenschaften von<br />
Stählen, Gusswerkstoffen oder Nichteisenmetallen (zB Kupfer und Aluminium) und<br />
bestimmen Werkstofffehler und ihre möglichen Ursachen. Bei fehlerhaften Produkten<br />
führen sie ihre Untersuchungen auch beim Kunden durch.<br />
Im Schwerpunkt Wärmebehandlungstechnik<br />
Im Schwerpunkt Wärmebehandlungstechnik wiederum messen und prüfen sie, wie sich<br />
Werkstoffeigenschaften wie Härte, Festigkeit oder Zähigkeit bei unterschiedlichen<br />
Temperaturen verändern. Sie behandeln Metalle bzw. metallene Werkstücke, die zB<br />
besonderen Belastungen ausgesetzt werden sollen. Dabei setzen sie unterschiedliche<br />
Wärmebehandlungsverfahren ein und bedienen, steuern und warten die Maschinen,<br />
Öfen und Anlagen, welche in der Wärmebehandlung, insbesondere beim Härten,<br />
eingesetzt werden. Dabei nehmen sie notwendige Korrekturen an Werkstücken vor.
Werkstoffprüfer/in<br />
70<br />
Außerdem unterziehen sie fehlerhafte Werkstoffe und -teile einem Bruchtest und<br />
erhitzen oder kühlen sie, um herauszufinden, ob Wärmebehandlungen fehlerhaft<br />
durchgeführt wurden. Darüber hinaus entwickeln sie Verbesserungsvorschläge und<br />
erproben neue Verfahren.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Werkstoffprüfer/innen haben hauptsächlich folgende Aufgaben:<br />
Schwerpunkt Halbleitertechnik<br />
Werkstoffe und Bauelemente der Halbleitertechnik prüfen, messen und kontrollieren<br />
Waferkontrollen nach verschiedenen Prüfprogrammen durchführen, statistische<br />
Verteilung der Messwerte ermitteln<br />
Oberflächenstruktur von Bauteilen hinsichtlich der Parameter der vorangegangenen<br />
Herstellungsschritte mit dem Rasterelektronenmikroskop untersuchen<br />
Halbleiterbauelemente auf vorhandene Montagefehler prüfen<br />
Prüffläche von Halbleiterproben durch Schleifen und Polieren bearbeiten,<br />
bearbeitete Flächen untersuchen<br />
Untersuchungsverläufe und -ergebnisse auswerten, zu einem Bericht zusammen-<br />
fassen<br />
fehlerhafte Teile untersuchen, Fehlerursachen analysieren<br />
Messinstrumente, Werkzeuge, Maschinen, Anlagen und Geräte bedienen, reinigen,<br />
pflegen, behandeln und lagern<br />
Halbleiterproben labortechnisch untersuchen<br />
die Fertigung zur Sicherung der erforderlichen Qualität beraten<br />
Schwerpunkt Metalltechnik<br />
physikalisch-technische Untersuchungen und Versuchsreihen zur Prüfung der<br />
jeweils anfallenden, zu verwendenden oder zu produzierenden Werkstoffe und<br />
Halbzeuge auf ihre Eigenschaften, Zusammensetzung und Fehler vorbereiten,<br />
durchführen und auswerten<br />
verschiedene (in der Regel metallische) Werkstoffe mit allen physikalischen Kennwerten,<br />
die den jeweiligen Werkstoff ausmachen, exakt bestimmen<br />
Werkstofffehler und ihre möglichen Ursachen bestimmen<br />
Aufträge und Prüfaufgaben erfassen<br />
Prüfmuster festlegen<br />
einzelne Prüfverfahren festlegen<br />
Messmittel und -geräte überprüfen und einstellen<br />
mikroskopisch zu untersuchende Proben schleifen, ätzen und polieren<br />
Werkstoffproben mechanisch bearbeiten<br />
Proben einspannen; Maschinen, Geräte, Mikroskope und andere Betriebsmittel<br />
einrichten<br />
Versuchsergebnisse protokollieren, Untersuchungsberichte erstellen
Werkstoffprüfer/in<br />
71<br />
zerstörende und zerstörungsfreie, metallografische, röntgenologische, Ultraschall-<br />
und andere Prüfungen (je nach Ansatz) in verschiedenen Labors und ggf. in ver-<br />
fahrenstechnischen Abteilungen durchführen<br />
Festigkeits- und Verformungskennwerte durch Zugprüfungen ermitteln<br />
Härte bestimmen<br />
Kerbschlagbiegeprüfungen durchführen<br />
technologische Prüfungen wie Faltversuch, Torsionsversuch, Hin- und Herbiegeversuch<br />
und Erichsenprüfung durchführen<br />
Fehlerlagen und -ausdehnungen durch Ultraschallprüfung bestimmen<br />
Werkstoffproben durch Schleifen, Polieren und Ätzen präparieren, Werkstoff-<br />
eigenschaften durch Mikroskopieren bestimmen<br />
makroskopische Schliffproben nach verschiedenen Verfahren präparieren<br />
erforderliche Wärmebehandlungsvorgaben bestimmen, regelrecht erwärmte Proben<br />
sachgerecht abkühlen, Wärmebehandlungsergebnis durch Härteprüfung ermitteln<br />
Schwerpunkt Wärmebehandlungstechnik<br />
Wärmebehandlungsverfahren, zB Härten, Anlassen, Vergüten oder Glühen, zum<br />
Zweck der Veränderung von Eigenschaften metallischer Werkstoffe in Abhängigkeit<br />
von Werkstoff und Verwendungszweck vorbereiten und durchführen<br />
zweckmäßigstes Wärmebehandlungsverfahren unter Berücksichtigung der ge-<br />
forderten Werte festlegen<br />
mithilfe von technischen Dokumentationen Werkstücke zur Zusammenstellung von<br />
Wärmebehandlungschargen auswählen, erforderliche Wärmebehandlungsvorgaben<br />
bestimmen, Behandlungsplan für die jeweilige Charge erstellen<br />
Werkstücke vorbereiten, ggf. reinigen, entsprechende Vorrichtungen für die<br />
Chargierung verwenden<br />
erforderliche Arbeits- und Behandlungsschritte planen und ausführen<br />
Behandlungstemperaturen und -zeiten mit unterschiedlichen Mess- und Prüfver-<br />
fahren überprüfen<br />
erwärmte Proben sachgerecht abkühlen<br />
fehlerhafte Teile untersuchen, Fehlerursachen analysieren<br />
Messinstrumente, Werkzeuge, Maschinen, Anlagen und Geräte bedienen, reinigen,<br />
pflegen, behandeln und lagern<br />
Werkstoffeigenschaften (zB Härte, Festigkeit, Zähigkeit) durch Messen und Prüfen<br />
feststellen, insbesondere vor und nach Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmebehandlungsergebnis durch Härteprüfung ermitteln, Härtetiefe bestimmen<br />
Werkstücke nach vorgegebener Toleranz maschinell und manuell richten, Rissfreiheit<br />
des Werkstücks nach dem Richten zerstörungsfrei prüfen<br />
Werkstoff durch Funkenprobe bestimmen<br />
Proben für Gefügeuntersuchungen durch Schleifen, Polieren und Ätzen präparieren,<br />
Gefügeausbildung mikroskopisch bestimmen<br />
Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus:<br />
technische Apparaturen, Anlagen und Einrichtungen bedienen, überwachen, warten<br />
und instand halten
Werkstoffprüfer/in<br />
72<br />
Berechnungen und Berichterstattungsaufgaben durchführen<br />
Ergebnisse dokumentieren und Ergebnisplausibilität beurteilen<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb<br />
beispielsweise:<br />
wie man Werkstücke skizziert<br />
wie man Werkstücke mit Grenzlehren prüft<br />
worauf man beim Herstellen von Weichlötverbindungen achten muss<br />
wie die Dichte von Stoffen bestimmt wird<br />
welche Laborgeräte man wofür auswählt<br />
wie Messwerte und Prüfergebnisse protokolliert werden<br />
Im 2. Ausbildungsjahr wird den Auszubildenden u.a. vermittelt:<br />
wie man Stichproben nach Vorgaben entnimmt<br />
wie man die Härte von Werkstoffen ermittelt<br />
was beim Überprüfen und Kalibrieren von Messgeräten beachtet werden muss<br />
Im 3. und 4. Ausbildungsjahr lernt man beispielsweise:<br />
EDV-gestützte Ablaufprogramme auszuwählen bzw. einzugeben<br />
wie die Oberflächenrauheit gemessen und geprüft wird<br />
aufgabenbezogene Vorgaben des betrieblichen Qualitätsmanagementsystems zu<br />
berücksichtigen<br />
Darüber hinaus beschäftigen sich die Auszubildenden je nach Schwerpunkt zB mit<br />
folgenden Lernzielen:<br />
Im Schwerpunkt Halbleitertechnik:<br />
wie Leitschichten durch Aufdampfen von Metall und Metallmischungen hergestellt<br />
werden<br />
Im Schwerpunkt Metalltechnik:<br />
wie man die Werkstoffeigenschaften von Stählen, Gusswerkstoffen und Nichteisenmetallen<br />
(zB Kupfer und Aluminium) beurteilt<br />
Im Schwerpunkt Wärmebehandlungstechnik<br />
wie die Eigenschaften von Nichteisenmetallen – insbesondere in Bezug auf Wärmebehandelbarkeit<br />
– zu beurteilen sind
Werkstoffprüfer/in<br />
73<br />
Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz<br />
und Verwaltung funktionieren<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden<br />
Während des theoretischen Unterrichts in der Berufsschule erwirbt man zB Kenntnisse<br />
auf folgenden Gebieten:<br />
schwerpunktunabhängig:<br />
Stoffe, Stoffeigenschaften und Verfahren zur Stofftrennung<br />
Werkstoffkunde und einfache Wärmebehandlung<br />
mathematische Grundlagen<br />
elektrotechnische Grundlagen<br />
technische Kommunikation<br />
Bearbeiten von Werkstoffen, Fertigungsmesstechnik<br />
zerstörende Prüfungen I, Metallografie I<br />
physikalische Grundlagen der zerstörungsfreien Prüfverfahren<br />
Messen, Steuern und Regeln<br />
Schadensanalyse<br />
im Schwerpunkt Halbleitertechnik:<br />
Eigenschaften von Halbleiterwerkstoffen<br />
Herstellung von Halbleiterwerkstoffen und -bauteilen<br />
Prüfung von Halbleiterwerkstoffen und -bauteilen<br />
im Schwerpunkt Metalltechnik:<br />
zerstörende Prüfungen II, zerstörungsfreie Prüfungen<br />
Metallografie II<br />
Werkstoffeigenschaften und Wärmebehandlung<br />
Korrosion und Verschleiß<br />
Schadensanalyse<br />
im Schwerpunkt Wärmebehandlungstechnik:<br />
Prüfverfahren<br />
Härtereitechnik<br />
Werkstoffeigenschaften und Wärmebehandlung<br />
Metallografie II
Werkzeugmechaniker/in<br />
74<br />
Werkzeugmechaniker/in<br />
Lehrzeit: 3 1/2 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Sie fertigen Stanzwerkzeuge, Biegevorrichtungen oder Gieß- und Spritzgussformen für<br />
die industrielle Serienproduktion an. Werkzeugmechaniker/innen stellen außerdem<br />
Metall- oder Kunststoffteile sowie chirurgische Instrumente her. Metalle bearbeiten sie<br />
zB durch Bohren, Fräsen, Drehen, Schleifen, Feilen und Hämmern und halten dabei die<br />
durch technische Zeichnungen vorgegebenen Maße exakt ein. Mit Mess- und Prüfgeräten<br />
kontrollieren sie die Maßhaltigkeit von Werkstücken bis in den Bereich von<br />
wenigen tausendstel Millimetern. Neben manuellen Bearbeitungsmethoden setzen sie<br />
CNC-Werkzeugmaschinen ein, die sie ggf. selbst programmieren. Einzelteile montieren<br />
sie zu fertigen Werkzeugen und prüfen diese auf ihre korrekte Funktion. Über die<br />
Prüfergebnisse erstellen sie Berichte und Abnahmeprotokolle. Sie warten und reparieren<br />
darüber hinaus beschädigte oder verschlissene Werkzeugteile, Formen und Instrumente<br />
und weisen Kunden in die Bedienung von Geräten ein.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Werkzeugmechaniker/innen stellen Druck-, Spritzguss-, Stanz- und Umformwerkzeuge,<br />
Press- und Prägeformen her und fertigen Metall- oder Kunststoffteile sowie chirurgische<br />
Instrumente an.<br />
In die richtige Form gebracht<br />
Ob Türklinke, Telefonhörer, Kaffeelöffel, Kugelschreiber oder Kotflügel: Viele Gegenstände<br />
des täglichen Lebens werden in industriellen Großserien angefertigt. Für diese<br />
Serienproduktionen stellen Werkzeugmechaniker/innen anhand von technischen<br />
Zeichnungen oder Mustern Werkzeuge und Formen her, mit denen Metall oder Kunststoff<br />
in die gewünschte Form gebracht werden. Die Zeichnungen enthalten neben den<br />
Maßen auch Informationen über den Werkstoff und die Oberflächenbeschaffenheit der<br />
anzufertigenden Werkzeuge und Formen. Werkzeugmechaniker/innen setzen diese oft<br />
komplizierten technischen Zeichnungen um und benötigen dafür ein gutes räumliches<br />
Vorstellungsvermögen. Stets arbeiten sie äußerst präzise und konzentriert, damit<br />
Werkzeuge, Produktionsformen und Schneidinstrumente die gewünschte Qualität<br />
erlangen.<br />
Bohren, Fräsen und Feilen<br />
Zunächst sprechen Werkzeugmechaniker/innen sich mit den Kollegen und Kolleg/innen<br />
der Konstruktionsabteilung ab und lassen sich die spätere Funktion des Werkzeugs<br />
erläutern. Dann planen sie die einzelnen Arbeitsschritte und wählen das nötige<br />
Material, die Werkzeuge und Maschinen aus. Sie fertigen das Werkzeug zB durch<br />
maschinelles Bohren, Fräsen, Schleifen, Feilen oder Drehen – auch an computer-
Werkzeugmechaniker/in<br />
75<br />
gesteuerten Maschinen, die sie teilweise selbst programmieren. Die maschinell oder<br />
manuell gefertigten Einzelteile bearbeiten sie anschließend weiter, feilen oder polieren<br />
diese beispielsweise, und setzen sie zu kompletten Werkzeugen bzw. Formen zu-<br />
sammen. Dann testen sie, ob die Werkteile die gewünschte Funktion erfüllen. War der<br />
Probelauf erfolgreich, bauen sie die Werkzeuge und Formen in die Fertigungsanlagen<br />
ein. Die Anlagen überprüfen Werkzeugmechaniker/innen regelmäßig, warten sie und<br />
setzen sie ggf. instand. Meist arbeiten sie daher in Werkstätten, Werk- und Produktionshallen,<br />
wo es durch Maschinenlärm laut sein kann. Bei der Arbeit an den Maschinen<br />
sind sie in der Regel allein tätig.<br />
Vielfältige Einsatzgebiete<br />
Im Einsatzgebiet Stanztechnik stellen Werkzeugmechaniker/innen aus gehärtetem Stahl<br />
Teile für Stanzwerkzeuge her, mit denen später aus Blechen Formteile ausgeschnitten<br />
werden. Dazu geben sie Konstruktionsdaten zB in numerisch gesteuerte Erodiermaschinen<br />
ein, die nach vorgegebenen Einstellungen die Werkstoffoberflächen abtragen.<br />
Sie messen die angefertigten Werkzeugteile nach und korrigieren Einstellungen,<br />
wenn sie Abweichungen von den Plänen feststellen. Die Erzeugnisse im Einsatzgebiet<br />
Vorrichtungstechnik halten Werkstücke in der für die Bearbeitung passenden Lage. Im<br />
Einsatzgebiet Formentechnik produzieren Werkzeugmechaniker/innen zB Gesenke, in<br />
denen belastbare Kurbelwellen, Druckgussformen, mit denen wenig beanspruchte<br />
Metallteile wie Kameragehäuse, oder Spritzgussformen, in denen Gehäuseteile für<br />
Telefone gefertigt werden. Im Einsatzgebiet Instrumententechnik fertigen sie, vor-<br />
wiegend aus Stahl, Instrumente wie Skalpelle, Pinzetten, Scheren oder Venenklemmen<br />
für den medizinisch-chirurgischen Bedarf. Hier produzieren sie teilweise nur geringe<br />
Stückzahlen, häufiger als in den anderen Einsatzgebieten auch in Handarbeit. Sie<br />
richten die Instrumententeile zu, indem sie diese durch Hämmern in die vorgegebene<br />
Form bringen. Abschließend schleifen, polieren, glänzen und bürsten Werkzeug-<br />
mechaniker/innen die fertigen Werkstücke und bringen sie so auf Hochglanz.<br />
Unabhängig vom jeweiligen Einsatzgebiet arbeiten Werkzeugmechaniker/innen stets<br />
mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb zusammen. So wirken sie an der<br />
Einhaltung von Qualitätsstandards und an der ständigen Verbesserung von Prozessabläufen,<br />
der Fertigungsqualität und der Arbeitssicherheit mit.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Werkzeugmechaniker/innen haben hauptsächlich folgende Aufgaben:<br />
Einzelteile und Baugruppen herstellen und zu Werkzeugen und Formen zusammenbauen,<br />
zB für Stanzwerkzeuge, Biegevorrichtungen oder chirurgische Instrumente<br />
Bauteile oder Rohlinge (Einsatzgebiet Instrumententechnik) zB durch manuelles<br />
oder maschinelles Drehen, Bohren, Fräsen, Hobeln, Sägen, Feilen, Schleifen oder<br />
Erodieren (Verfahren zum Abtragen einer Werkstoffoberfläche) maßgenau herstellen<br />
und bearbeiten
Werkzeugmechaniker/in<br />
76<br />
Werkzeugmaschinen einrichten und bedienen, Maschinenprogramme erstellen und<br />
verbessern<br />
Werkstücke härten, anlassen (erwärmen) oder glühen und anschließend schleifen,<br />
funkenerodieren; in der Instrumentenfertigung spezielle Bearbeitungstechniken<br />
anwenden: Richten, Schärfen, Polieren<br />
Teile insbesondere durch Schraub-, Stift-, Klemm-, Schrumpfverbindungen oder<br />
durch Nieten, Kleben und Löten verbinden<br />
Qualitätsprüfungen bei den gefertigten Bauteilen durchführen, Maßgenauigkeit,<br />
Härte und Oberflächenbeschaffenheit überprüfen und Prüfprotokolle erstellen<br />
Bauteile unter Beachtung der Maßtoleranzen ausrichten und durch Polieren, Feilen<br />
und Tuschieren (Prüfen der Ebenheit bzw. der Oberflächengüte eines Werkstückes)<br />
einpassen<br />
fertige Werkzeuge und Formen testen, Abnahmestück anfertigen, ggf. Änderungen<br />
und Nacharbeiten vornehmen<br />
ggf. Werkzeuge beim Kunden installieren, in Betrieb nehmen und Bedienungspersonal<br />
einweisen<br />
Werkzeuge und Formen warten, in Stand setzen oder umarbeiten<br />
Verschleißzustand und Störungsursachen feststellen und wenn möglich beheben<br />
defekte und abgenutzte Teile ausbauen und neu angefertigte einbauen<br />
reparierte Werkzeuge und Formen testen<br />
Wartungs- und Inspektionsarbeiten durchführen<br />
Kunden in der Anwendung beraten und auf Kundenwunsch Werkzeuge und Formen<br />
umarbeiten<br />
Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus:<br />
Arbeitsaufgaben planen und vorbereiten<br />
technische Zeichnungen und andere Unterlagen auswerten und Bearbeitungsvorgänge<br />
und -abläufe festlegen<br />
Werkstoffe, Werkzeuge, Maschinen und Prüfmittel auswählen<br />
Werkstoff- und Materialbedarf ermitteln<br />
Montagepläne entwickeln und Montagearbeiten organisieren<br />
ggf. mit Konstruktionsfachleuten technische Zeichnungen besprechen<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Metall-<br />
berufen gemeinsam sind, und die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kern-<br />
qualifikationen werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den<br />
jeweiligen berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt.<br />
An gemeinsamen Kernqualifikationen lernen die Auszubildenden beispielsweise:<br />
Werkstoffeigenschaften und deren Veränderungen zu beurteilen und Werkstoffe<br />
nach ihrer Verwendung auszuwählen und zu handhaben
Werkzeugmechaniker/in<br />
77<br />
die Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherzustellen und Werkstücke<br />
und Bauteile herzustellen<br />
Betriebsmittel zu inspizieren, zu pflegen, zu warten und die Durchführung zu<br />
dokumentieren<br />
steuerungstechnische Unterlagen auszuwerten und Steuerungstechnik anzuwenden<br />
Transportgut abzusetzen, zu lagern und zu sichern<br />
Die berufsspezifischen Fachqualifikationen beinhalten beispielsweise:<br />
wie man Bauteile durch manuelle und maschinelle Schleif- oder Abtragverfahren<br />
aus verschiedenen Werkstoffen nach betrieblichen Fertigungsunterlagen herstellt<br />
wie Bauteile und Baugruppen, insbesondere zu Werkzeugen, Lehren, Vorrichtungen,<br />
Formen oder Instrumenten, funktionsgerecht nach Montageplänen zusammengebaut<br />
bzw. demontiert werden<br />
welche unterschiedlichen Verbindungstechniken es gibt, zB Verschrauben, Ein-<br />
pressen, Kleben oder Schweißen, und wie sie angewendet werden<br />
wie man Bauteile und Baugruppen auf Verschleiß und Beschädigungen sichtprüft<br />
oder mit optischen und mechanischen Prüfgeräten inspiziert, wie man sie wartet und<br />
instand setzt<br />
wie man Maschinen und Anlagen, zB numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen,<br />
programmiert, die Programme testet und die Programmabläufe unter Berück-<br />
sichtigung der Fertigungstechnik anpasst<br />
Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und<br />
Kenntnisse in mindestens einem der folgenden Einsatzgebiete:<br />
Formentechnik<br />
Instrumententechnik<br />
Stanztechnik<br />
Vorrichtungstechnik<br />
Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt.<br />
Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Absatz und<br />
Verwaltung funktionieren<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:<br />
Fertigen von Bauelementen mit Maschinen<br />
Herstellen von einfachen Baugruppen<br />
Warten technischer Systeme
Werkzeugmechaniker/in<br />
78<br />
Fertigen mit numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:<br />
Fertigen von Bauelementen mit Maschinen<br />
Herstellen von einfachen Baugruppen<br />
Warten technischer Systeme<br />
Fertigen mit numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen<br />
Inbetriebnehmen und Instandhalten von technischen Systemen des Werkzeugbaus<br />
Formgeben von Bauelementen durch spanende Fertigung<br />
Herstellen technischer Teilsysteme des Werkzeugbaus<br />
Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen<br />
Planen und Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme<br />
Herstellen von formgebenden Werkzeugoberflächen<br />
Fertigen von Bauelementen in der rechnergestützten Fertigung<br />
Herstellen der technischen Systeme des Werkzeugbaus<br />
Planen und Fertigen technischer Systeme des Werkzeugbaus<br />
Ändern und Anpassen technischer Systeme des Werkzeugbaus<br />
Die Lernfelder orientieren sich an konkreten beruflichen Aufgabenstellungen und<br />
Handlungsabläufen.
Zerspanungsmechaniker/in<br />
79<br />
Zerspanungsmechaniker/in<br />
Lehrzeit: 3 1/2 Jahre<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform)<br />
Mittels spanender Verfahren fertigen Zerspanungsmechaniker/innen meist metallene<br />
Präzisionsbauteile für technische Produkte aller Art. Dies können etwa Radnaben,<br />
Zahnräder, Gewinde oder Getriebe-, Motoren und Turbinenteile sein. Sie planen den<br />
Fertigungsprozess, richten Dreh-, Fräs-, Bohr- und Schleifmaschinen ein und schreiben<br />
oder modifizieren hierfür CNC-Maschinenprogramme. Dann spannen sie die Metallteile<br />
und Werkzeuge in die Maschinen ein, richten sie genau aufeinander aus und setzen den<br />
Arbeitsprozess in Gang. Immer wieder prüfen sie, ob Maße und Oberflächenqualität der<br />
gefertigten Werkstücke den Vorgaben entsprechen. Treten Störungen auf, stellen sie<br />
deren Ursachen mithilfe geeigneter Prüfverfahren und Prüfmittel fest und sorgen<br />
umgehend für Abhilfe. Sie übernehmen außerdem Wartungs- und Inspektionsaufgaben<br />
an den Maschinen und überprüfen dabei vor allem mechanische Bauteile.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)<br />
Worum geht es?<br />
Zerspanungsmechaniker/innen fertigen Präzisionsbauteile meist aus Metall durch<br />
spanende Verfahren wie Drehen, Fräsen, Bohren oder Schleifen. Dabei arbeiten sie in<br />
der Regel mit CNC-Werkzeugmaschinen. Diese richten sie ein und überwachen den<br />
Fertigungsprozess.<br />
Präzision ohne Kompromisse<br />
Maschinen und Geräte, die zB in der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt, der<br />
Medizintechnik oder der elektrotechnischen Industrie zum Einsatz gelangen, bestehen<br />
aus vielen metallenen Bauteilen, die mit äußerster Präzision gefertigt sein müssen.<br />
Bohrungen, Aussparungen oder Vertiefungen müssen sich exakt an den vorgeschriebenen<br />
Stellen befinden. Zerspanungsmechaniker/innen fertigen solche Bauteile für die<br />
unterschiedlichsten Anwendungsbereiche: Sie stellen Winkelstücke, Zahnräder und<br />
Gewinde her, aber auch Profilwalzen oder Triebwerksteile für Flugzeuge – also Produkte,<br />
die einen Durchmesser von nur wenigen Millimetern haben oder Erzeugnisse,<br />
die einige Tonnen wiegen können. Wenn etwa der Auftrag eines Windkraftanlagenbetreibers<br />
für die Herstellung einer Turbinenwelle vorliegt, überprüfen Zerspanungsmechaniker/innen<br />
zunächst die vom Kunden gelieferten Unterlagen auf Vollständigkeit.<br />
Manchmal müssen sie noch zusätzliche Informationen einholen: Stimmen die Angaben<br />
zum Turbinentyp und zum gewünschten Material? Ggf. müssen bestimmte Teile bei<br />
Zulieferfirmen bestellt werden. Vor allem aber machen sich Zerspanungsmechaniker/innen<br />
mit allen Einzelheiten der technischen Zeichnung des Werkstücks<br />
vertraut. Noch fehlende Maßangaben, die später für die Einrichtung der Werkzeugmaschinen<br />
benötigt werden, berechnen sie anhand der vorhandenen Daten.
Zerspanungsmechaniker/in<br />
80<br />
Vom Rohling zum fertigen Bauteil<br />
Je nach Arbeitsauftrag erstellen sie eine Projekt- und Aufgabenbeschreibung, in der sie<br />
auch den Verlauf der Bearbeitung dokumentieren. Sie werten – zum Teil auch englischsprachige<br />
– technische Unterlagen aus, ermitteln die Fertigungsparameter und prüfen,<br />
ob die gewünschte Stahlart im Lager vorhanden ist. Auch das Arbeiten im Team kommt<br />
nicht zu kurz: Zerspanungsmechaniker/innen sprechen sich bei vielen Aufgaben mit<br />
Kollegen ab, etwa um den Materialfluss zu verbessern und Kundenwünsche sowie<br />
sicherheitstechnische und terminliche Vorgaben zu berücksichtigen. Wirtschaftliche<br />
Aspekte wie Bearbeitungsdauer, Werkzeug- und Maschinenkosten und Material-<br />
verbrauch spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Ist die Arbeitsabfolge festgelegt,<br />
wählen Zerspanungsmechaniker/innen die Maschinen, die passenden Werkzeuge –<br />
etwa Drehmeißel, Fräsen und Bohrer – sowie Prüfmittel aus. Ggf. kommen auch Techniken<br />
wie ultraschallunterstütztes Schleifen zum Einsatz. Zerspanungsmechaniker/innen<br />
geben neue Steuerungsprogramme in die CNC-Maschinen ein oder<br />
rufen bereits fertige ab, die sie ggf. optimieren. Ist das Programm erstellt und eingegeben,<br />
richten sie die Maschine und die entsprechenden Werkzeuge ein. Dabei<br />
montieren sie auch die Spannvorrichtungen sowie Zusatzeinrichtungen für verschiedene<br />
Dreh- und Fräsverfahren. Sie prüfen Drehmeißel, Bohrer und Fräswerkzeuge auf<br />
Schneidfähigkeit, Abmessung und Form, montieren und positionieren sie. Maschinenwerte<br />
wie Fräsgeschwindigkeit und -tiefe sind ebenfalls einzustellen oder in Bearbeitungsprogrammen<br />
festzulegen. Schließlich spannen sie den Rohling in die<br />
Maschine ein. Die Bearbeitung kann beginnen.<br />
Kontrolle muss sein<br />
Nach einem Probelauf starten Zerspanungsmechaniker/innen den Fertigungsprozess,<br />
den sie ständig kontrollieren. Große Sorgfalt und Umsicht sind dabei unerlässlich.<br />
Besonders in der Einzelfertigung nehmen sie immer wieder Zwischenmessungen am<br />
Werkstück vor, um sicherzustellen, dass die vorgegebenen Qualitätsnormen eingehalten<br />
werden. Bei Abweichungen korrigieren sie die Einstellungen der Maschine, auch wenn<br />
es sich nur um wenige hundertstel Millimeter handelt. Treten Betriebsstörungen auf,<br />
beheben sie die Fehler, tauschen Werkzeuge aus oder verändern zB die Drehzahl des<br />
Bohrers. An den Maschinen arbeiten Zerspanungsmechaniker/innen in der Regel allein.<br />
Langes Stehen, Maschinenlärm und Schichtarbeit gehören zu ihrem Arbeitsalltag.<br />
Schutzkleidung ist unabdingbar, insbesondere Sicherheitsschuhe, Handschuhe, Gehörschutz,<br />
bei manchen Arbeiten auch eine Schutzbrille. Ist ein Werkstück fertiggestellt,<br />
messen sie nach, ob alle Abmessungen mit den Auftragsdaten übereinstimmen und<br />
überprüfen die Oberflächenqualität. Ggf. müssen scharfe Kanten noch per Hand<br />
abgeschliffen (entgratet) werden. Auch für die Wartung und Pflege der Maschinen und<br />
Werkzeuge sind sie verantwortlich: Sie schleifen Drehmeißel und Bohrer, reinigen und<br />
schützen sie vor Korrosion. Kühlmittel, Schmierstoffe, Metallspäne und andere Abfallprodukte<br />
entsorgen sie nach Maßgabe des betrieblichen Umweltschutzes. Damit die<br />
Arbeitsprozesse so reibungslos funktionieren wie ihre Maschinen, arbeiten Zerspanungsmechaniker/innen<br />
mit vor- und nachgelagerten Bereichen im Betrieb zusammen.<br />
Sie halten die Qualitätsvorgaben penibel ein und wirken so an der
Zerspanungsmechaniker/in<br />
81<br />
kontinuierlichen Verbesserung von Prozessabläufen, der Fertigungsqualität und der<br />
Arbeitssicherheit mit.<br />
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen<br />
Zerspanungsmechaniker/innen haben hauptsächlich folgende Aufgaben:<br />
CNC-Werkzeugmaschinen oder Fertigungssysteme programmieren, zum Drehen,<br />
Fräsen, Bohren oder Schleifen von (Metall-)Bauteilen<br />
Maschinen und Systeme einrichten, Testläufe durchführen<br />
Werkstücke einspannen, Maschinen in Betrieb nehmen, Fertigungsprozesse überwachen<br />
Qualitätskontrollen durchführen, dabei Messschieber, Messschrauben, Lehren und<br />
Oberflächenmessgeräte verwenden<br />
produzierte Werkstücke bei Bedarf entgraten (abschleifen)<br />
Arbeiten und Ergebnisse dokumentieren<br />
Maschinen und Systeme reinigen, instand halten; mechanische und elektrische<br />
Bauteile sichtprüfen, instand setzen, ggf. Instandsetzung veranlassen<br />
Darüber hinaus führen sie auch folgende Tätigkeiten aus<br />
Arbeitsaufgaben im Team planen, vorbereiten, organisieren; Arbeit mit vor- und<br />
nachgelagerten Bereichen im Betrieb und mit Kunden abstimmen<br />
technische Zeichnungen und andere Unterlagen auswerten, Fertigungssysteme<br />
auftragsbezogen auswählen, Fertigungsprozess planen und Bearbeitungsvorgänge<br />
und -abläufe festlegen<br />
Qualitätsvorgaben berücksichtigen, betriebliche Richtlinien des Qualitäts-<br />
managements umsetzen, am kontinuierlichen Verbesserungsprozess mitwirken<br />
Ausbildungsinhalte<br />
Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Metallberufen<br />
gemeinsam sind, und die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kernqualifikationen<br />
werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den<br />
jeweiligen berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt.<br />
An gemeinsamen Kernqualifikationen lernen die Auszubildenden beispielsweise:<br />
Werkstoffeigenschaften und deren Veränderungen zu beurteilen und Werkstoffe<br />
nach ihrer Verwendung auszuwählen und handzuhaben<br />
die Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherzustellen und Werkstücke<br />
und Bauteile herzustellen<br />
Betriebsmittel zu inspizieren, zu pflegen, zu warten und die Durchführung zu<br />
dokumentieren
Zerspanungsmechaniker/in<br />
82<br />
steuerungstechnische Unterlagen auszuwerten und Steuerungstechnik anzuwenden<br />
Transportgut abzusetzen, zu lagern und zu sichern<br />
auftragsspezifische Anforderungen und Informationen zu beschaffen, zu prüfen und<br />
umzusetzen<br />
Arbeitsabläufe und Teilaufgaben unter Beachtung wirtschaftlicher und terminlicher<br />
Vorgaben zu planen und durchzuführen<br />
Die berufsspezifischen Fachqualifikationen beinhalten beispielsweise:<br />
wie man Fertigungsaufträge analysiert und deren technische Umsetzbarkeit beurteilt<br />
wie man Programme für numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen oder Fertigungssysteme<br />
eingibt, testet, ändert und wie man sie optimieren kann<br />
wie man Fertigungsparameter einstellt, wie man sie eingibt und wie man Testläufe<br />
durchführt<br />
wie man Werkstücke aus verschiedenen Werkstoffen mit spanabhebenden<br />
Fertigungsverfahren nach technischen Unterlagen fertigt<br />
wie Qualität und Quantität durch Optimieren der Prozessdaten gelenkt werden<br />
können und wie Sicherheitseinrichtungen kontrolliert und deren Funktion sichergestellt<br />
werden<br />
wie betriebliche Qualitätssicherungssysteme angewendet werden und wie die<br />
Ursachen von Qualitätsmängeln systematisch gesucht, beseitigt und dokumentiert<br />
werden<br />
Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse<br />
in mindestens einem der folgenden Einsatzgebiete:<br />
Drehautomatensysteme<br />
Drehmaschinensysteme<br />
Fräsmaschinensysteme<br />
Schleifmaschinensysteme<br />
Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt.<br />
Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden vermittelt:<br />
welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen<br />
wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz<br />
und Verwaltung funktionieren<br />
wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden<br />
wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden<br />
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:<br />
Fertigen von Bauelementen mit Maschinen<br />
Warten technischer Systeme<br />
Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme
Zerspanungsmechaniker/in<br />
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Programmieren und Fertigen mit numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen<br />
Planen und Organisieren rechnergestützter Fertigung<br />
Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen<br />
Herstellen von einfachen Baugruppen<br />
Herstellen von Bauelementen durch spanende Fertigungsverfahren<br />
Warten und Inspizieren von Werkzeugmaschinen<br />
Herstellen von Bauelementen durch Feinbearbeitungsverfahren<br />
Optimieren des Fertigungsprozesses<br />
Vorbereiten und Durchführen eines Einzelfertigungsauftrages<br />
Organisieren und Überwachen von Fertigungsprozessen in der Serienfertigung