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Porträt der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Mainz - VWA

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<strong>Akademie</strong>-<strong>Porträt</strong><br />

<strong>Porträt</strong> <strong>der</strong> <strong>Verwaltungs</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>Akademie</strong> <strong>Mainz</strong><br />

Annette Hartmann, Betriebswirtin (<strong>VWA</strong>),<br />

<strong>Mainz</strong><br />

Die <strong>VWA</strong> <strong>Mainz</strong>, eine Teilanstalt <strong>der</strong><br />

<strong>Verwaltungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirtschafts</strong>-<strong>Akademie</strong><br />

Rheinland-Pfalz e. V, wird getragen vom<br />

Land Rheinland-Pfalz, den Industrie- <strong>und</strong><br />

Handelskammern, den Handwerkskammern,<br />

den kommunalen Spitzenverbänden<br />

sowie verschiedenen kommunalen<br />

Gebietskörperschaften, wie <strong>der</strong><br />

Stadt <strong>Mainz</strong>.<br />

Die Teilanstalt wurde am 5. September<br />

1955 als Nachfolgerin einer bereits in<br />

<strong>Mainz</strong> bestehenden Fortbildungseinrichtung<br />

für den öffentlichen Dienst<br />

(wie<strong>der</strong>-)gegründet.<br />

In <strong>der</strong> Gründungsphase richtete sich das<br />

Studienangebot primär an Fach- <strong>und</strong><br />

Führungskräfte des Öffentlichen<br />

Dienstes, die mit dem Diplom einer<br />

<strong>Verwaltungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirtschafts</strong>-<strong>Akademie</strong><br />

in den Laufbahnen des gehobenen <strong>und</strong><br />

höheren Dienstes aufsteigen konnten.<br />

Dieses Angebot wurde von Studierenden<br />

aus dem gesamten Rhein-Main-<br />

Gebiet, Rheinhessen <strong>und</strong> dem<br />

Darmstädter Raum wahrgenommen.<br />

Mit <strong>der</strong><br />

Übernahme <strong>der</strong><br />

Studienleitung<br />

durch Herrn<br />

Prof. Dr. Jürgen<br />

Schrö<strong>der</strong>,<br />

Ordinarius für<br />

Volkswirtschaftslehre<br />

an<br />

<strong>der</strong> Universität<br />

Mannheim,<br />

wurde das Aufgabenfeld <strong>der</strong> <strong>Akademie</strong><br />

erweitert.<br />

Durch die verstärkte Aufnahme von<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Inhalten<br />

in das Curriculum wurde das Angebot<br />

auch für Berufstätige aus <strong>der</strong> Privatwirt-<br />

schaft attraktiv. Dies <strong>und</strong> eine sehr weit<br />

gehende Strukturreform in <strong>der</strong> Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung im öffentlichen Dienst des<br />

Landes Rheinland-Pfalz (Gründung <strong>der</strong><br />

<strong>Verwaltungs</strong>fachhochschule in Mayen)<br />

hatten zur Konsequenz, dass in <strong>der</strong><br />

privaten Wirtschaft Beschäftigte mittlerweile<br />

den Hauptanteil <strong>der</strong> Studierenden<br />

stellen.<br />

In den letzten 15 Jahren gab es als Folge<br />

eines verschärften Wettbewerbes auf<br />

dem Bildungsmarkt im Rhein-Main-<br />

Gebiet einen dramatischen Rückgang in<br />

den Hörerzahlen. Zunächst wurde auf<br />

diese Entwicklung mit Abbau des<br />

<strong>Verwaltungs</strong>studienganges <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Verkleinerung <strong>der</strong> Geschäftsstelle<br />

reagiert. Im Jahre 1999 war nach<br />

Abschluss des XII. Studienganges die<br />

Existenz <strong>der</strong> Anstalt in <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

in Gefahr.<br />

Diese Situation führte zu einem<br />

Umdenken aller Beteiligten. Mit finanzieller<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Teilanstalten<br />

Koblenz <strong>und</strong> Trier sowie <strong>der</strong> Stadt <strong>Mainz</strong><br />

wurde eine tiefgreifende Reform <strong>der</strong><br />

Organisation <strong>und</strong> <strong>der</strong> Angebote vorgenommen.<br />

Zunächst galt es, die Beratung<br />

<strong>und</strong> vor allem die persönliche Betreuung<br />

<strong>der</strong> eingeschriebenen Studierenden zu<br />

verbessern. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde<br />

die Geschäftsstelle hauptamtlich organisiert<br />

<strong>und</strong> mit einer Absolventin <strong>der</strong><br />

<strong>Verwaltungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirtschafts</strong>-<strong>Akademie</strong><br />

besetzt.<br />

Die Studieninhalte des traditionell<br />

angebotenen betriebswirtschaftlichen<br />

Studienganges wurden aktualisiert <strong>und</strong><br />

durch Aufnahme des <strong>Verwaltungs</strong>- <strong>und</strong><br />

Arbeitsrechtes in den Lehrplan noch<br />

praxisnäher gestaltet.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> großen Nachfrage nach<br />

Fachkräften mit ökonomischen Kenntnissen<br />

im öffentlichen Dienst wurde <strong>der</strong><br />

verwaltungswissenschaftliche Studi-<br />

A KADEMIE<br />

64<br />

Nr. 2/2002<br />

<strong>Mainz</strong><br />

engang in einem verwaltungsbetriebswirtschaftlichen<br />

Studiengang<br />

umgeformt, <strong>der</strong> sowohl in Rheinland-<br />

Pfalz als auch in Hessen sehr gut<br />

angenommen wurde.<br />

Weiterhin erfolgte eine zeitliche Konzentration<br />

in den Studiengängen. Zum einen<br />

wurde die Dauer von sieben auf sechs<br />

Semester verkürzt, zum an<strong>der</strong>en wurden<br />

die Vorlesungstermine auf das<br />

Wochenende verlegt, um den Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> überwiegend berufstätigen<br />

Studierenden gerecht zu werden.<br />

Außerdem wird seit dem Jahr 2000<br />

regelmäßig zum Wintersemester mit<br />

einem neuen Studiengang begonnen, für<br />

den bereits am Jahresbeginn eine starke<br />

Nachfrage besteht.<br />

Nach <strong>der</strong> Aktualisierung <strong>der</strong> traditionellen<br />

Angebote wurde die Erweiterung<br />

des Studienangebotes in Angriff<br />

genommen. Auf Anregung des Beirates,<br />

<strong>der</strong> im Jahr 2002 unter dem Vorsitz des<br />

Leiters des Personalamtes <strong>der</strong> Stadt<br />

<strong>Mainz</strong>, Herrn Heinz Sturny, neu konstituiert<br />

wurde, <strong>und</strong> mit logistischer Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer<br />

für Rheinhessen konnte im<br />

Wintersemester 2001/2002 ein Studiengang<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

<strong>Wirtschafts</strong>informatik eingerichtet<br />

werden.<br />

In drei parallel laufenden Studiengängen<br />

werden <strong>der</strong>zeit etwa 400 Hörer, die aus<br />

einem Umkreis von etwa 100 km<br />

anreisen, betreut. Mit einem sehr<br />

niedrigen <strong>Verwaltungs</strong>aufwand – einer<br />

hauptamtlichen Kraft sowie einem Team<br />

von engagierten neben- <strong>und</strong> ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern – wird die anfallende<br />

Arbeit bewältigt. Dies trägt mit dazu bei,<br />

die Semestergebühren auf einem relativ<br />

günstigen Niveau zu halten.<br />

Im Sommer 2001 wurde mit dem Aufbau<br />

eines zweiten Standbeines begonnen:<br />

Die <strong>VWA</strong> <strong>Mainz</strong> veranstaltet<br />

■ externe Seminare zu aktuellen ökonomischen<br />

Themen <strong>und</strong> Gesetzesän<strong>der</strong>ungen;<br />

zum Teil werden diese<br />

Seminare in Kooperation mit an<strong>der</strong>en<br />

Bildungsträgern durchgeführt,


In eigener Sache<br />

■ interne Seminare zur Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Studierenden.<br />

Mit <strong>der</strong> Berufung von Herrn Dr. Gerd<br />

Matzer (Universität Mannheim) zum<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Teilanstalt ist eine<br />

weitere Expansion <strong>der</strong> Teilanstalt durch<br />

die Schaffung neuer Angebote zu<br />

erwarten.<br />

Nahziel ist die Durchführung von dreisemestrigen<br />

Kurzzeitstudiengängen, die<br />

den Studierenden eine Spezialisierung<br />

auf bestimmten Fachgebieten ermöglichen.<br />

■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■<br />

■ ■ ■ Beson<strong>der</strong>s nachgefragt<br />

werden Angebote für den<br />

Informatik-, Personal-, Marketing-<br />

<strong>und</strong> Finanzsektor.<br />

Weiterhin besteht ein großes<br />

Interesse <strong>der</strong> Studierenden an<br />

Hochschulabschlüssen, die sowohl<br />

national als auch international<br />

anerkannt sind.<br />

Kooperationen mit Hochschulen<br />

werden daher angestrebt.<br />

Um diesen Erwartungen gerecht zu sein,<br />

werden hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Qualität des Studiums gestellt. Eine<br />

hohe Qualität <strong>der</strong> Lehre wird in <strong>Mainz</strong><br />

durch einen hoch qualifizierten Dozentenstamm,<br />

<strong>der</strong> sich aus Hochschulprofessoren<br />

<strong>und</strong> akademisch ausgebildeten<br />

anerkannten Praktikern aus <strong>der</strong><br />

Verwaltung <strong>und</strong> Wirtschaft zusammensetzt,<br />

gesichert.<br />

Seit <strong>der</strong> Gründung haben an <strong>der</strong> <strong>Mainz</strong>er<br />

<strong>Akademie</strong> in 13 Studiengängen über<br />

1000 Absolventen ein Diplom erworben.<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> Aussagen <strong>der</strong> Absolventen<br />

zeigen immer wie<strong>der</strong> deutlich:<br />

Das an <strong>der</strong> <strong>VWA</strong> in <strong>Mainz</strong> erworbene<br />

Wissen, das durch das Studium geschulte<br />

methodische Denkvermögen sowie die<br />

unter Beweis gestellte Belastbarkeit <strong>und</strong><br />

Flexibilität sind bei privaten <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Arbeitgebern gefragt <strong>und</strong> werden<br />

entsprechend honoriert. ■<br />

Pinnwand<br />

In eigener Sache<br />

Vor kurzem wurde zwischen einem Leser<br />

dieser Zeitschrift <strong>und</strong> <strong>der</strong> Redaktion eine<br />

Diskussion von gr<strong>und</strong>sätzlicher Bedeutung<br />

geführt. Wir meinen, die Leserschaft<br />

sollte die Standpunkte erfahren.<br />

Herr Wolfram Dietz, Karlsruhe, hatte an<br />

einem zuvor in <strong>der</strong> AKADEMIE veröffentlichten<br />

Beitrag Anstoß genommen, <strong>der</strong><br />

viele – seiner Meinung nach zu viele <strong>und</strong><br />

unnötige – Fremdwörter <strong>und</strong> Fachbegriffe<br />

aufwies (um welchen Beitrag es<br />

sich handelt, braucht hier nicht ausgebreitet<br />

werden). In <strong>der</strong> Tat – <strong>der</strong> Beitrag<br />

war gespickt mit Ausdrücken <strong>und</strong><br />

Wendungen wie „conditio sine qua non“,<br />

„ubiquitär“, „quid-pro-quo-Restriktion“,<br />

„uno-actu-Prinzip“, Ressourcen, die<br />

„allokativ effizient alloziiert“ werden,<br />

„präferenz-kompatibles Handeln“ usw.<br />

Darauf schrieb Herr Dietz <strong>der</strong> Redaktion,<br />

„… auf solche selbstdarstellende<br />

Beiträge wissenschaftlicher Prägung <strong>und</strong><br />

mit solchen Sprachmitteln können wir<br />

künftig gern verzichten. Wer liest diesen<br />

Artikel zu Ende <strong>und</strong> mit welchem<br />

Ergebnis? Bitte nicht mehr.“<br />

Gutes Deutsch <strong>und</strong> Verständlichkeit<br />

wissenschaftlicher Texte sind auch<br />

unser Anliegen. Doch es gibt Gesichtspunkte,<br />

die darüber hinaus zu beachten<br />

sind. Deshalb sei aus dem Antwortbrief<br />

zitiert: „Bezüglich des vorliegenden<br />

Falles ist ... zu bedenken, dass [folgt<br />

<strong>der</strong> Verfassername] eine Sprache<br />

verwendet hat, die heute – gerade in<br />

volkswirtschaftlichen Veröffentlichungen<br />

– gang <strong>und</strong> gäbe geworden ist (sofern<br />

man sich nicht gleich des Englischen<br />

bedient). Nun werden Sie sagen, man<br />

müsse um so mehr gegen Sprachschlu<strong>der</strong>eien<br />

angehen. Dagegen gewandt,<br />

frage ich, ob es nicht auch nötig ist,<br />

beson<strong>der</strong>s die jungen Hörer <strong>der</strong> <strong>VWA</strong> an<br />

die mit allen möglichen Fachausdrücken<br />

<strong>und</strong> Fremdworten gespickte Fachsprache<br />

zu gewöhnen. Sehr geehrter Herr Dietz,<br />

ich kann Ihnen, wie Sie nun hoffentlich<br />

verstehen werden, nicht versprechen,<br />

dass Ihr Wunsch ,Bitte nicht mehr’<br />

unbedingt erfüllt wird.“ Die Red.<br />

A KADEMIE<br />

65 Nr. 2/2002<br />

Pinnwand<br />

Aus an<strong>der</strong>en Quellen<br />

Allgemeinverbindlichkeit<br />

Viele Tarifverträge haben den Status <strong>der</strong><br />

Allgemeinverbindlichkeit <strong>und</strong> gelten<br />

dann auch für die Beschäftigten einer<br />

Branche, die sonst keinen Tarif-Vorgaben<br />

unterliegen würden. Werden dadurch<br />

branchenweite Mindestlöhne geschaffen,<br />

beschränkt dies aber den Wettbewerb<br />

auf dem jeweiligen Arbeitsmarkt.<br />

entnommen aus iwd, Nr. 17, vom 25. 4. 2002, S. 1<br />

Arbeitsamt<br />

Mit Samthandschuhen<br />

Im internationalen Vergleich fasst die<br />

deutsche Arbeitsverwaltung ihre Klientel<br />

allerdings mit Samthandschuhen an.<br />

Während beispielsweise in <strong>der</strong> Schweiz<br />

über 13 Prozent <strong>der</strong> Arbeitslosen vorübergehend<br />

die Unterstützung gestrichen<br />

wurde, weil sie eine angebotene Arbeit<br />

verweigerten, traf eine solche Sanktion<br />

hierzulande nur 0,6 Prozent.<br />

Das liegt weniger daran, dass hiesige<br />

Arbeitslose engagierter sind, als daran,<br />

dass sie nicht in dem Maße ob ihrer<br />

Bemühungen kontrolliert werden wie an<strong>der</strong>norts.<br />

Hinzu kommt: Eine Verfehlung<br />

muss gerichtsfest zu belegen sein.<br />

In den USA hingegen funktioniert die Beweislast<br />

umgekehrt. Arbeitslose müssen<br />

jede Woche zwei Bewerbungen vorlegen.<br />

Franzosen haben dem Arbeitsamt<br />

alle vier Monate ihre Suchergebnisse zu<br />

präsentieren. In <strong>der</strong> Schweiz wird sogar<br />

die Ernsthaftigkeit <strong>der</strong> Bewerbungsversuche<br />

überprüft.<br />

Auch die Zumutbarkeitsregeln sind in<br />

an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n schärfer gefasst. Erwerbslose<br />

müssen im Gegensatz zur<br />

deutschen Regelung auch Jobs akzeptieren,<br />

die ihnen Lohneinbußen von mehr<br />

als 20 Prozent bescheren. Und in Norwegen<br />

gehört selbst das Umziehen für<br />

eine neue Stelle zur Pflicht.<br />

entnommen aus iwd, Nr. 15, vom 11. 4. 2002, S. 3<br />

Feiertage<br />

Des einen Freud, des an<strong>der</strong>en<br />

Leid<br />

Fallen wie im Jahr 2002 viele Feiertage<br />

auf einen Wochentag, können sich die<br />

Beschäftigten über zusätzliche bezahlte<br />

Freizeit freuen. Für die Unternehmen<br />

bringen die verlorenen Arbeitstage dagegen<br />

handfeste finanzielle Nachteile mit<br />

sich – je<strong>der</strong> freie Tag kostet die Wirtschaft<br />

etwa 2 Milliarden Euro.<br />

entnommen aus iwd, Nr. 13, vom 28. 3. 2002, S. 3

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