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Wildschäden im Wald - Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen e. V.

Wildschäden im Wald - Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen e. V.

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Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

<strong>Wildschäden</strong> <strong>im</strong> <strong>Wald</strong>:<br />

Rechtliche und fachliche Grundlagen zur Regulierung<br />

und Vermeidung<br />

<strong>Wald</strong>bauern-Management Arbeitstagung<br />

für forstliche Zusammenschlüsse<br />

Dr. Michael Petrak<br />

Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung<br />

des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>, Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz NRW<br />

14. März 2012, in Much


§ 1 Inhalt des Jagdrechts (BJG)<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

(1)…<br />

(2) Die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und<br />

landeskulturellen Verhältnissen angepassten artenreichen und gesunden<br />

Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung einer Lebensgrundlagen;<br />

…<br />

Die Hege muss so durchgeführt werden, dass Beeinträchtigungen einer<br />

ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung,<br />

insbesondere <strong>Wildschäden</strong>, möglichst vermieden werden.<br />

(3)…<br />

(4)…<br />

(5)…<br />

(6)…<br />

§ 29 Schadensersatzpflicht (BJG)<br />

(1) Wird ein Grundstück, das zu einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk gehört<br />

oder einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk angegliedert ist (§ 5 Abs. 1), durch<br />

Schalenwild, Wildkaninchen oder Fasanen beschädigt, so hat die<br />

Jagdgenossenschaft dem Geschädigten den Wildschaden zu ersetzen…<br />

(2) …<br />

(3)…<br />

(4)…


Identifizierung von Verbiss<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde


Identifizierung von Verbiss<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde


§ 33 Schutzvorrichtungen (LJG)<br />

(Zu § 32 Abs. 2 BJG)<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

(1) Werden neben den <strong>im</strong> Jagdbezirk vorkommenden Hauptholzarten<br />

andere zur Anlage von Mischkulturen geeignete Holzarten in Forstkulturen<br />

eingebracht und sind übliche Schutzvorrichtungen nicht hergestellt worden,<br />

so sollen die Beteiligten <strong>im</strong> Pachtvertrag Vereinbarungen über die Abgeltung<br />

des Wildschadens oder die Beteiligung des Pächters an der Errichtung von<br />

üblichen Schutzvorrichtungen treffen. Als geeignete Holzarten <strong>im</strong> Sinne des<br />

Satz 1 gelten: Buche, Eiche, Roteiche, Ahorn, Esche, Kiefer, Lärche, Fichte<br />

und Douglasie unter der Voraussetzung, dass der Anteil der eingebrachten<br />

anderen geeigneten Holzarten an der Gesamtfläche der Forstkultur<br />

mindestens 20 v. H. beträgt. Einigen sich die Beteiligten nicht, so ist der<br />

Wildschaden, der an Forstkulturen <strong>im</strong> Sinne der Sätze 1 und 2 an den<br />

Hauptholzarten und den anderen geeigneten Holzarten entsteht, zu<br />

ersetzen. Die Ersatzpflicht entfällt, wenn der Jagdausübungsberechtigte<br />

wenigstens drei Monate vor Beginn des neuen Jagdjahres die<br />

Materialkosten für die üblichen Schutzvorrichtungen übernommen hat.<br />

(2) …


Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

§ 34 Anmeldung von Wild- und Jagschäden (LJG)<br />

(Zu § 34 BJG)<br />

(1) Zuständige Behörde für die Anmeldung von Wild- und Jagdschäden ist<br />

die Gemeinde, in deren Gebiet das Grundstück liegt, auf dem der<br />

Schaden entstanden ist.<br />

(2) …<br />

§ 35 Vorverfahren (LJG)<br />

(Zu § 35 BJG)<br />

(1) In Wild- und Jagschadensachen kann der ordentliche Rechtsweg erst<br />

beschritten werden, wenn das Feststellungsverfahren (§§ 36 bis 41)<br />

durchgeführt ist.<br />

(2) …<br />

(3) …


(1) …<br />

(2) …<br />

§ 36 Wildschadenschätzer (LJG)<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

(3) Zur Abschätzung von Wild- und Jagdschäden an Forstpflanzen<br />

bestellt die untere Jagdbehörde als Schätzer Forstsachverständige.<br />

Absatz 1 Satz 2 und Absatz 2 gelten entsprechend.<br />

(4)…<br />

§ 37 Termin am Schadensort (LJG)


Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

§ 37 Schutzvorrichtungen (DVO LJG-NRW)<br />

Als übliche Schutzvorrichtungen, die unter gewöhnlichen Umständen zur<br />

Abwendung von <strong>Wildschäden</strong> ausreichen (§ 32 Absatz 2 BJG), sind<br />

außer anderen üblichen geeigneten Mitteln wilddichte Zäune gegen<br />

1. Rot-, Dam- Sika- und Muffelwild in Höhe von 1,80 m,<br />

2. Rehwild in Höhe von 1,50 m,<br />

3. Schwarzwild und Kaninchen in Höhe von 1,20 m über der Erde und<br />

0,30 m in der Erde anzusehen.


Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

§ 38 Vergütung der Wildschadenschätzer (DVO LJG-NRW)<br />

Die Schätzer erhalten für ihre Tätigkeit und den damit verbundenen<br />

Zeitaufwand eine Vergütung in Höhe von 20 Euro für jede angefangene<br />

Stunde, höchstens 100 Euro für einen Tag und Ersatz ihrer Reisekosten<br />

nach den für Beamte der Reisekostenstufe B geltenden Vorschriften des<br />

Reisekostenrecht des Landes.


Technische Schutzmaßnahmen<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Einzelschutz Flächenschutz<br />

Verbissschutz<br />

- chemische Verfahren<br />

- mechanische Verfahren<br />

Schälschutz<br />

- chemischer Schälschutz<br />

- biologischer Schälschutz<br />

- mechanischer Schälschutz<br />

- mechanisch-biologischer<br />

Schälschutz<br />

Zaunschutz Verwitterung<br />

- Drahtzäune<br />

- Hordengatter<br />

- Elektrozaun<br />

Dr. Michael Petrak, Jagd in der Kulturlandschaft, Gemeinsame Verantwortung


Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

1. Anmeldung des Schadens bei der Gemeinde, Frist beachten!<br />

Forstliche genutzte Grundstücke: 1. Mai oder 1. Oktober<br />

Landwirtschaftlich genutzte Grundstücke: Wochenfrist<br />

2. Gütliche Einigung <strong>im</strong> Ortstermin<br />

3. Niederschrift der Gemeinde<br />

4. Zahlung, sonst Vollstreckung<br />

Gerichtliches Nachverfahren<br />

Geltendmachung des Schadens NRW<br />

5. Vorbescheid wird durch Klage<br />

Be<strong>im</strong> Amtsgericht angefochten:<br />

Entscheid durch Urteil<br />

Vorverfahren<br />

2. Keine gütliche Einigung <strong>im</strong><br />

Ortstermin<br />

3. Schätzung durch Wildschadens-<br />

Schätzer in neuem Termin<br />

4. Vorbescheid der Gemeinde<br />

auf Grund der Schätzung<br />

5. Vorbescheid wird rechtskräftig:<br />

Zahlung, sonst Vollstreckung<br />

Verfahrenswege zum Ersatz von <strong>Wildschäden</strong>


Schälschadenindex<br />

36<br />

32<br />

28<br />

24<br />

20<br />

16<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Abhängigkeit des Schälschadens von der Wilddichte<br />

bei hoher Standortgüte (Standortwertziffer 61 und<br />

mehr Punkte)<br />

0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 5,5 6 6,5 7<br />

Wilddichte Rotwild pro 100/ha


Diagnoseschema zur Schälschadenbeurteilung<br />

(Beispiel: geschälte Fichte)<br />

1. Zielbaumart betroffen? JA NEIN<br />

2. Zielalter erreicht? JA NEIN<br />

3. Rindenschädigung führt JA NEIN<br />

zur Wuchsverzögerung?<br />

4. Boden scheidet als JA NEIN<br />

Ursache für Fäule aus?<br />

5. Infektion zu erwarten? JA NEIN<br />

6. Ungeschälte Bäume JA NEIN<br />

ausreichend?<br />

(Anzahl, Verteilung)<br />

7. Schaden durch Wild JA NEIN<br />

bewirkt?<br />

________________________________________________________<br />

8. Welches Wild? Welche Jahreszeit?<br />

Ursachenanalyse<br />

Therapie (Maßnahmen, Management)<br />

„<strong>Wald</strong> und Wild in der Praxis, Schmidthe<strong>im</strong> 26.08.2006“<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde


Typische Schälhöhen<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Wildart Typische Schälhöhe<br />

(m)<br />

Rotwild 0,8 – 1,4<br />

Damwild 0,5 – 1,0<br />

Sikawild 0,3 – 0,9<br />

Muffelwild 0,4 – 0,8


Gefährdungszeitraum<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Baumart Gefährdungszeitraum in Jahren<br />

Fichte 10 – 45<br />

Douglasie 8 – 25<br />

Kiefer 5 – 12<br />

Lärche 4 – 8<br />

Buche 15 – 50


Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde


Name:____________________________<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Neue Schäle Alte Schäle<br />

≤ 1 Jahr<br />

≥ 1 Jahr Stamm neu Stamm neu Stamm neu Stamm neu<br />

Anzahl ungeschält Stamm Wurzel Stamm Wurzel Wurzel neu Wurzel alt Wurzel alt Wurzel neu<br />

Berechnung der Schadenssumme:<br />

Schadensbetrag je ha eines X relatives Schälprozent X Flächengröße = €<br />

zu 100% geschälten Bestandes (0,7 = 70%)


Beliebtheit Beliebtheit der der Pflanze Pflanze<br />

Phänologischer Zustand<br />

Potentielle Potentielle Erreichbarkeit<br />

Erreichbarkeit<br />

Erreichbarkeit<br />

bei bei bei Schnee Schnee<br />

Schnee<br />

Artenspektrum Artenspektrum der der der Pflanzengemeinschaft<br />

Pflanzengemeinschaft<br />

Pflanzengemeinschaft<br />

Beäsungsintensität<br />

Beäsungsintensität<br />

angrenzende angrenzende angrenzende Pflanzengemeinschaften<br />

Pflanzengemeinschaften<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Erreichbarkeit<br />

Erreichbarkeit<br />

Erreichbarkeit<br />

(Hanglange)<br />

(Hanglange)<br />

Nahrungsangebot<br />

Nahrungsangebot<br />

<strong>im</strong> <strong>im</strong> Lebensraum<br />

Lebensraum<br />

Einfluss Einfluss Einfluss des des des Menschen/Feinddruck<br />

Menschen/Feinddruck


Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Aufnahmeblatt Verbisserfassung<br />

1. Charakterisieren Sie den vor Ihnen liegenden Bestand (Holzart,<br />

Altersklasse, Struktur, Angebot an Äsung und Deckung)!<br />

2. Schätzen Sie die Größe der vor Ihnen liegenden Verjüngungsfläche.<br />

3. Legen Sie entsprechend der Größe der Gesamtfläche die Anzahl der<br />

notwendigen Probeflächen für die Aufnahme (Auszählen des<br />

Leittriebverbisses der Pflanzen) fest.<br />

4. Ermitteln Sie das Verbissprozent.<br />

5. Diskutieren Sie mögliche Konsequenzen.<br />

Die anliegende Tabelle können Sie als Hilfsmittel für die Zählung<br />

verwenden und ggf. eine Strichliste anfertigen. Ein Schusszähler<br />

erleichtert die Arbeit.<br />

mit<br />

Leittriebverbiss<br />

Baumart: Baumart: Baumart:<br />

ohne<br />

Leittriebverbiss<br />

mit<br />

Leittriebverbiss<br />

ohne<br />

Leittriebverbiss<br />

mit<br />

Leittriebverbiss<br />

ohne<br />

Leittriebverbiss


.<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Ergebnisse der Verbissaufnahme <strong>im</strong> Lehrrevier<br />

Hallerburger<br />

Holz, Abt. 93, 60jähriger Bergahorn-Eichenbestand mit<br />

Linde<br />

Gesamtzahl Berg-<br />

Ahorn<br />

404<br />

Verbiss Hase<br />

Anzahl:<br />

Prozent:<br />

Verbiss Reh<br />

Anzahl:<br />

Prozent:<br />

Verbiss<br />

gesamt<br />

Anzahl:<br />

Prozent<br />

12<br />

3,0<br />

64<br />

15,8<br />

76<br />

18,8<br />

Eiche<br />

20<br />

46,5<br />

17<br />

39,5<br />

37<br />

86,0<br />

43<br />

Esche<br />

5<br />

26,3<br />

1<br />

5,3<br />

6<br />

31,6<br />

19<br />

Hainbuche<br />

1<br />

1<br />

25<br />

-<br />

-<br />

1<br />

25,0<br />

Die Tabelle wurde gemeinsam mit Auszubildenden zum Revierjäger erarbeitet.<br />

Beachten Sie, dass bei Eiche und Esche der Verbiss durch den Feldhasen deutlich höher als durch das<br />

Rehwild ist. Bei der Verbissaufnahme geht es also stets darum, auch festzustellen, ob der Verbiss von<br />

Schalenwild (ausgefranste Abbissstellen)<br />

oder von Hasen (schräg abgeschnitten wie mit dem Taschenmesser, nicht ausgefranst) herrührt.


Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Energiebilanz in der Kulturlandschaft<br />

Die Auflichtung des <strong>Wald</strong>es in der Kulturlandschaft und damit die<br />

Verfügbarkeit von Nahrung aus Pflanzengemeinschaften mit einer<br />

deutlich höheren potentiellen Nahrungsrate durch größere Säuger<br />

führt dazu, dass die Balance zwischen Pflanzenfressern und<br />

Wäldern sich so verschiebt, dass bei fehlender Gegensteuerung die<br />

Tragbarkeit von Wildbeständen leicht überschritten wird.


Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Nahrungsgradienten und daraus resultierende Äsungsbelastung für<br />

Wälder in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft (angegeben sind<br />

Größenordnungen)<br />

Felder und Grünland<br />

15 - 30<br />

50<br />

40 - 50<br />

Nahrung<br />

Sommergrüne<br />

Wälder<br />

6 - 12 - 25<br />

1- 5<br />

0,5 (Buche)<br />

Deckung<br />

Jährliche Jährliche Trockensubstanzproduktion<br />

Trockensubstanzproduktion<br />

(t (t TS TS ha ha -1 a a -1 )<br />

Anteil Anteil photosynthetisch photosynthetisch aktiver<br />

aktiver<br />

Pflanzenteile Pflanzenteile in in Prozent Prozent<br />

Prozent<br />

Prozentanteil Prozentanteil Prozentanteil verfügbarer verfügbarer Pflanzenmasse<br />

Pflanzenmasse<br />

für für für große große Pflanzenfresser Pflanzenfresser Pflanzenfresser aus aus dem dem photo-<br />

photo<br />

synthetischen synthetischen Reingewinn<br />

Reingewinn<br />

Ressourcenangebot<br />

Ressourcenangebot<br />

Äsungsbelastung<br />

Äsungsbelastung


Nahrungsaufnahme<br />

Fortpflanzung<br />

Körperpflege<br />

Sozialverhalten<br />

Feindverhalten<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde


STÖRREIZE<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Räumliche Organisation des Zeitliche Organisation des<br />

Verhaltens Verhaltens<br />

- Aufsuchen sichtdichter,<br />

nahrungsarmer Strukturen<br />

- Zunahme Zeitaufwand für<br />

spontane Sichern<br />

Folge: <strong>Wildschäden</strong> - Änderung der Aktivitäts -<br />

periodik


0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Schälschadensabnahme <strong>im</strong> Pilotprojekt<br />

Winterberg<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995<br />

1996


Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde


Wildart Obergrenze der<br />

bevorzugten<br />

Abbisshöhe (m)<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Abbisshöhen bei unterschiedlichen Wildarten<br />

max<strong>im</strong>aler Abbiss Höhe<br />

(Ausnahme möglich)<br />

(m)<br />

Rotwild 0,9 1,6<br />

Damwild 0,8 1,4<br />

Sikawild 0,8 1,4<br />

Rehwild 0,7 1,2<br />

Muffelwild 0,7 1,2<br />

Hase/Kaninchen 0,2 0,7


Diagnoseschema zur Verbissbeurteilung<br />

(Beispiel: verbissene Buche)<br />

1. Verjüngungsnotwendiger JA NEIN<br />

Bestand?<br />

2. Relative Beleuchtungsstärke JA NEIN<br />

<strong>im</strong> Bestand erreicht?<br />

3. Zielbaumart? JA NEIN<br />

4. Unverbissene Bäume JA<br />

ausreichend?<br />

(„ Oberhöhenstämme“ ,<br />

SOLL-Anzahl)<br />

5. Baum durch Verbiss JA NEIN<br />

geschädigt?<br />

(Wachstum, Qualität,<br />

Konkurrenzkraft)<br />

(Toleranzgrenzen)<br />

6. Schaden durch JA NEIN<br />

Wildart bewirkt?<br />

(Jagdbare Tiere – JG)<br />

________________________________________________________<br />

8. Welches Wild? Welche Jahreszeit?<br />

Ursachenanalyse<br />

Therapie (Maßnahmen, Management)<br />

„<strong>Wald</strong> und Wild in der Praxis, Schmidthe<strong>im</strong> 26.08.2006“<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

NEIN


Fegezeitraum<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Wildart Zeitraum des Fegens<br />

Rothirsch ab Juli<br />

Sikahirsch ab Mitte Juli<br />

Damspießer ab Mitte Juli<br />

Damhirsch ab Anfang August<br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Rehbock Mitte März bis Anfang Mai


Situations-<br />

Situations<br />

analyse<br />

analyse<br />

- Einstand<br />

- Deckung<br />

- Äsung<br />

Besucherlenkung<br />

- Wintersport<br />

- Sommertourismus<br />

- <strong>Wald</strong>flächen sperren<br />

- Wege freigeben nach den<br />

Kriterien Sicherheit und<br />

Verträglichkeit für Natur<br />

und Wildtiere<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Sofortmaßnahmen nach Kyrill<br />

Aufarbeitung Aufarbeitung in in der der Reihenfolge<br />

Reihenfolge<br />

- Nadelholz vor Laubholz<br />

- Kleinflächen vor Großflächen<br />

- Bruchholz vor Wurfholz<br />

- Südhänge vor Nordhängen<br />

- Erst Tal dann Hochlagen<br />

Großräumige Großräumige Planung Planung und<br />

und<br />

Abst<strong>im</strong>mung<br />

Abst<strong>im</strong>mung<br />

Abst<strong>im</strong>mung<br />

- Hegegemeinschaften<br />

- Rotwildsachverständige<br />

- Revierübergreifende<br />

Koordination<br />

Wesentlich Wesentlich Aspekte Aspekte :<br />

:<br />

- Bergen des Sturmholzes und<br />

- Abtransport<br />

- Bodenschonende Aufarbeitung,<br />

ausreichend Schlagabraum<br />

belassen<br />

-Sukzession<br />

Sukzession anlaufen lassen:<br />

Attraktive Flächen für das Wild<br />

Attraktive Flächen für<br />

Wanderer<br />

- Kleinere Flächen sich selbst<br />

überlassen, ggf. nach<br />

5 bis 10 Jahren überprüfen<br />

- Aufforstung größerer Flächen<br />

- Ohne Eile<br />

Hauptwechsel<br />

Hauptwechsel<br />

freihalten<br />

freihalten


Vorwald<br />

Vorwald<br />

Schwarzerle, Schwarzerle, Vogelbeere,<br />

Vogelbeere,<br />

Birke, Birke, Aspe.<br />

Aspe.<br />

Schlaggebüsche Schlaggebüsche z.B. z.B.<br />

z.B.<br />

Fuchs Fuchs-Kreuzkraut<br />

Fuchs Kreuzkraut Kreuzkraut-Traubenholunder<br />

Kreuzkraut Traubenholunder<br />

Traubenholunder-Ges.<br />

Traubenholunder Ges.<br />

Senecioni Senecioni Senecioni Senecioni fuchsii fuchsii----Sambucetum fuchsii fuchsii Sambucetum Sambucetum Sambucetum racemosae<br />

racemosae<br />

racemosae<br />

racemosae<br />

Zielbaumarten<br />

Zielbaumarten<br />

<strong>Wald</strong>weidenröschen<br />

<strong>Wald</strong>weidenröschen-Schlaggesellschaften<br />

<strong>Wald</strong>weidenröschen Schlaggesellschaften<br />

Epilobieta Epilobieta Epilobieta Epilobieta angustifolii angustifolii angustifolii angustifolii<br />

Fingerhut Fingerhut-Schlagges.<br />

Fingerhut Schlagges.<br />

Epilobio Epilobio Epilobio Epilobio angustifolii angustifolii----Digitalietum angustifolii angustifolii Digitalietum Digitalietum Digitalietum purpureae purpureae purpureae purpureae<br />

Weidenröschen<br />

Weidenröschen-<strong>Wald</strong>greiskraut<br />

Weidenröschen <strong>Wald</strong>greiskraut<br />

<strong>Wald</strong>greiskraut-Schlagges.<br />

<strong>Wald</strong>greiskraut Schlagges.<br />

Epilobio Epilobio Epilobio Epilobio angustifolii angustifolii---- angustifolii angustifolii Senecionetum Senecionetum Senecionetum Senecionetum sylvatici sylvatici sylvatici sylvatici<br />

BEI BEI GRÄSERDOMINANZ<br />

GRÄSERDOMINANZ<br />

<strong>Wald</strong>schilf <strong>Wald</strong>schilf-Schlagflur<br />

<strong>Wald</strong>schilf Schlagflur<br />

Calamagrostietum Calamagrostietum Calamagrostietum Calamagrostietum epigeji epigeji epigeji epigeji<br />

<strong>Wald</strong>reitgras<br />

<strong>Wald</strong>reitgras-Schlagflur<br />

<strong>Wald</strong>reitgras<br />

<strong>Wald</strong>reitgras Schlagflur<br />

Calamagrostio Calamagrostio Calamagrostio Calamagrostio arundinaceae<br />

arundinaceae----<br />

arundinaceae<br />

arundinaceae<br />

Digitalietum Digitalietum Digitalietum Digitalietum grandiflorae<br />

grandiflorae<br />

grandiflorae<br />

grandiflorae<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Ass. Ass. Hains<strong>im</strong>sen<br />

Hains<strong>im</strong>sen-Buchenwald<br />

Hains<strong>im</strong>sen Buchenwald<br />

(Luzulo----Fagetum)<br />

(Luzulo (Luzulo (Luzulo Fagetum) Fagetum) Fagetum)<br />

Fichtenforst<br />

Fichtenforst<br />

Windwurf<br />

Windwurf<br />

Stickstoffanzeiger: Stickstoffanzeiger: Urtica Urtica dioica,…….<br />

dioica,…….


Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Lebensraumverbesserung durch forstliche Maßnahmen<br />

Lebensraumverbesserung durch forstliche Maßnahmen<br />

- In <strong>Wald</strong>revieren sollten 1 % bis 2 % der Fläche aus der<br />

Bewirtschaftung genommen und für Äsungsflächen<br />

(Wildwiesen, Wildäcker, Proßholzflächen) bereitgestellt<br />

werden. Viele kleine, über das Revier verteilte<br />

Äsungsflächen (0,2 – 03 ha groß) sind besser als wenige<br />

größere.<br />

- Zur Förderung der Artenvielfaltunterhaltung der Äsungs-<br />

qualität müssen <strong>Wald</strong>- und Talwiesen jährlich gemäht werden<br />

- Durch weite Pflanzverbände wird die Bodenflora begünstigt<br />

und die äsungsarme Dickungsphase verkürzt.<br />

- Bei der Anlage von Neukulturen sind ausreichend breite<br />

Randstreifen von der Pflanzung auszunehmen. Hierdurch<br />

wird auch durch die frühzeitige Ausbildung gestufter<br />

<strong>Wald</strong>innenränder die künftige Bestandssicherheit erhöht.


- Be<strong>im</strong> Freischneiden genügt es, wenn lediglich die<br />

Kulturpflanzen freigestellt werden. Flächenschnitte<br />

entziehen dem Wild wertvolle Äsung.<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

- Die Zäunung ist auf ein unverzichtbares Min<strong>im</strong>um zu<br />

beschränken. Großpflanzen und Wildlinge können <strong>im</strong><br />

Einzelfall Zäune ersetzen.<br />

- An den Weg- und Bestandesrändern, aber auch auf der<br />

Fläche müssen Weichhölzer geduldet werden. Sie erhöhen<br />

die Artenvielfalt und wirken sich günstig auf das Bodenleben<br />

aus.<br />

- Frühzeitige, kräftige Durchforstungen lassen mehr Licht auf<br />

den Boden und fördern die Entwicklung der Bodenflora.


Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

- Der Übergang zur naturnahen <strong>Wald</strong>wirtschaft schafft eine<br />

größere Verjüngungsfläche. Der Verbiss konzentriert sich nicht<br />

mehr auf wenige Kulturen, sondern verteilt sich <strong>im</strong> Revier.<br />

- Der Überhalt masttragender Bäume (Buche, Eiche),<br />

Baumgruppen und Altholzinseln erhöht ebenfalls das natürliche<br />

Äsungsangebot.<br />

- Durch die Pflege von Flächen, die nicht der Holzerzeugung<br />

dienen (z.B. Leitungsaufhiebe, Feuerschutzstreifen, Graswege,<br />

Wegeböschungen), kann zusätzliche Äsung bereitgestellt<br />

werden.<br />

- Der Laubholzeinschlag <strong>im</strong> Winter liefert durch das verbleibende<br />

Kronenreisig wertvolle Knospenäsung.<br />

- Die Anlage von Feldgehölzen bietet Äsung und Deckung in<br />

der Feldflur und vermindert vor allem <strong>im</strong> Winter die<br />

Konzentration des Rehwildes <strong>im</strong> <strong>Wald</strong>.<br />

- Eine naturnahe <strong>Wald</strong>randgestaltung kommt dem Bedürfnis des<br />

Rehwildes nach Grenzlinien entgegen und mindert so die<br />

Verbissbelastung <strong>im</strong> <strong>Wald</strong>innern.<br />

- Vertikal gestufte <strong>Wald</strong>träufe bieten Sichtschutz und senken so<br />

die Störanfälligkeit des Wildlebensraumes.


Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Maßnahmen <strong>im</strong> Lebensraum<br />

• Proßholzvermehrung / Stecklingsvermehrung<br />

– Bis zur Buschwindröschenblüte, etwa <strong>im</strong> März/April<br />

– Wegeränder und Grabenränder<br />

– Vor dem Stecken Mulchen und Grubbern, 30 cm lange Stecklinge werden bis zu<br />

2/3 in den Boden gedrückt.<br />

– Pflanzenverband von 0,6 x 0,2 m.<br />

• Ginsterförderung<br />

– Gezielte Förderung kann durch die Aussaat <strong>im</strong> Erstfrühling (April/Mai) erfolgen.<br />

• Ausweichäsungsflächen<br />

– Vorübergehend zusätzliche Äsungsfläche bis 7 %<br />

• Grünäsungsflächen<br />

– Äsungsflächen <strong>im</strong> Umfang von 3 %<br />

– Vollfrühling nach der Apfelblüte <strong>im</strong> Mai bis Juni.<br />

– Aufkalken der Fläche auf pH 5, Sichtschutz durch Erdwälle<br />

Geländekl<strong>im</strong>a beachten, Kaltluftlagen meiden


Erhaltung und Pflege von Dauergrünland<br />

Naturwiesen Bestehendes Grünland Neuanlage Äsungsflächen<br />

NSG Kein NSG,<br />

jedoch § 30<br />

Biotop<br />

i.d.R. keine<br />

Maßnahmen;<br />

nach<br />

Abst<strong>im</strong>mung mit<br />

der Landschafts-<br />

und Naturschutzbehörde<br />

oft<br />

Pflegemaßnahmen<br />

möglich,<br />

(z.B. jährliche<br />

Mahd)<br />

Vereinbarungen<br />

mit dem Kreis<br />

Mahd: visuell<br />

erkennbare<br />

Pflanzengemeinschaften<br />

getrennt<br />

mähen,Mähgut<br />

abtransportieren<br />

Geeignete<br />

Partien als Heu<br />

für die Winterfütterung<br />

lagern<br />

Weder NSG<br />

noch § 30<br />

Biotop<br />

Kein Umbruch, kein Mulchen<br />

Mahd<br />

Entstehung- und<br />

Erhaltungsfaktoren<br />

prüfen und nachahmen<br />

(Schafweide, extensive<br />

Mähnutzung o.ä.)<br />

Zulässig bzw. sinnvoll<br />

sind nur Maßnahmen zur<br />

Erhaltung der<br />

Pflanzengemeinschaften<br />

Vorhandene<br />

Grünäsungs<br />

-fläche<br />

Wirtschaftsgünland<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

Kahl-<br />

schlag<br />

<strong>Wald</strong><br />

Räumung Stockrodung<br />

Bodenuntersuchung<br />

In tieferen Lagen:<br />

Zwischenfruchtanbau mit<br />

Perko-<strong>Wald</strong>staudenroggen,<br />

Akela-<br />

Raps, Rüben<br />

In höheren Lagen:<br />

<strong>Wald</strong>staudenroggen oder<br />

je nach Lage, gleich<br />

Grünland neu einsäen<br />

Anlage der Grünäsungsfläche<br />

(Begrünungszeit<br />

2 bis 3 Jahre)<br />

Regelmäßige Bodenuntersuchung (zu Beginn und dann in<br />

mehrjährigen Abständen); Ziel ph 4-5<br />

Düngung je nach Bedarf, Kalkung alle 3 bis 5 Jahre (rd. 30 dt/ha;<br />

entspricht 30 kg auf 100 m 2) .In Zwischenjahren Kompensationsdüngung<br />

mit physiologisch basischen PK-Düngern (Thomas-Kali,<br />

Hyperphos-Kali, Urgesteinsmehl u.a.) rd. 2dt/ha = 2 kg auf 100m 2.<br />

Genaue Düngmenge nach Bodenanalyse festlegen<br />

(Auswaschung) Düngung <strong>im</strong> Frühjahr<br />

Mulchen:<br />

Intensiv beäste, artenarme Flächen <strong>im</strong> Herbst, bei Bedarf auch<br />

<strong>im</strong> Sommer<br />

Mahd:<br />

Artenreiche Flächen oder zur Heugewinnung für die<br />

Winterfütterung<br />

Dr. Michael Petrak, LÖBF- Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung,<br />

michael.petrak@loebf.nrw.de, Lebensraumgestaltung


Entwicklungsstufen<br />

aus Sicht des Wildes<br />

geringer Nutzen f. Wild<br />

geringe Entwicklung<br />

mittlere Entwicklung<br />

gute Entwicklung<br />

sehr gute Entwicklung<br />

10<br />

9 Vorwald<br />

7<br />

12<br />

Kyrill:Verlust an<br />

Äsung und Deckung<br />

<strong>Wald</strong> und Wild<br />

nach Kyrill<br />

Schlagflora<br />

Schlaggehölze<br />

6<br />

Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Forschungsstelle für Jagdkunde<br />

2<br />

bodens.<br />

3<br />

Schlagflora<br />

4<br />

Maßnahmen:<br />

Reviergestaltung/-planung<br />

-Planung: 2-3 %langfr. Äsungsflächen, bis 7%<br />

als Ausnahmelösung<br />

-Abst<strong>im</strong>mung<br />

18

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