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Sachgerechte Verwertung von Gärresten aus der Vergärung von ...

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Einfluss einer Gülle- bzw. Biogasgülledüngung auf den<br />

Körnermaisertrag (drei Versuche, 1993-1995)<br />

Kontrolle<br />

Gülle<br />

Biogasgülle<br />

Kornertrag<br />

[dt/ha]<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

mineralische N-Düngung<br />

[kg N/ha]<br />

Gülle/ Biogasgülle<br />

[kg N/ha]<br />

100 GD 5% (Student-Newman-Keuls)<br />

a<br />

68<br />

a a<br />

76 75<br />

a a<br />

85 84<br />

a a<br />

79<br />

77<br />

0 0 60 0 60<br />

- 60 120<br />

a<br />

a<br />

87<br />

83<br />

Geschäftsbereich Landwirtschaft<br />

Betrieb Muster Mustermann plant den Bau einer 250 kW Biogasanlage.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Nährstoffverwertung sind folgende Fragen zu klären:<br />

1. Welchen Substrat-Input benötigt die Biogasanlage des Betriebes Mustermann,<br />

um einen Energieertrag <strong>von</strong> etwa 250 KW zu erzielen?<br />

2. Wie hoch ist <strong>der</strong> Nährstoffinput und -output <strong>der</strong> geplanten Biogasanlage?<br />

3. Wieviel Gärrest kann <strong>der</strong> Betrieb Mustermann pflanzenbaulich verwerten?<br />

4. Wie erstellt <strong>der</strong> Betrieb Mustermann nach Inbetriebnahme <strong>der</strong> Biogasanlage<br />

den Nährstoffvergleich?<br />

5. Wie erstellt <strong>der</strong> Betrieb Mustermann nach Inbetriebnahme <strong>der</strong> Biogasanlage<br />

die Berechnungen zu § 4 (3) Düngeverordnung?<br />

Schweinegülle<br />

Wehnen<br />

Inhalte<br />

3,1 % TS<br />

4,4 % Gesamt-N<br />

2,8 % NH4-N<br />

1,7 % P 2 O 5<br />

2,7 % K 2 O<br />

<strong>aus</strong>gebrachte Menge:<br />

27 m³<br />

= 119 kg Ges.-N/ha<br />

Gärsubstrat 1<br />

Werlte<br />

jährlich:<br />

• 46370 m³ Gülle<br />

• 25212 m³ Fette<br />

Inhalte<br />

4,8 % TS<br />

6,0 % Gesamt-N<br />

3,5 % NH 4 -N<br />

2,4 % P 2 O 5<br />

3,4 % K 2 O<br />

<strong>aus</strong>gebrachte Menge:<br />

22 m³<br />

= 132 kg Ges.-N/ha<br />

Gärsubstrat 2<br />

Grabste<strong>der</strong>feld<br />

täglich:<br />

20 t Maissilage<br />

5-6 m³ Rin<strong>der</strong>- und<br />

Schweinegülle<br />

Inhalte<br />

8,4 % TS<br />

5,2 % Gesamt-N<br />

2,3 % NH4-N<br />

2,4 % P 2 O 5<br />

5,3 % K 2 O<br />

<strong>aus</strong>gebrachte Menge:<br />

25 m³<br />

= 130 kg Ges.-N/ha<br />

Gärsubstrat 3<br />

Emstek<br />

täglich:<br />

30 t Maissilage<br />

15 m³ Sauen- und<br />

Mastschweinegülle<br />

Inhalte<br />

3,9 % TS<br />

4,5 % Gesamt-N<br />

2,6 % NH4-N<br />

1,3 % P 2 O 5<br />

4,2 % K 2 O<br />

<strong>aus</strong>gebrachte Menge:<br />

25 m³<br />

= 113 kg Ges-N/ha<br />

Gärsubstrat 4<br />

Edewecht<br />

jährlich:<br />

¼ Sauenmist<br />

¾ Maissilage<br />

zu Beginn 200 m³<br />

Rin<strong>der</strong>gülle zum Start<br />

Inhalte<br />

9,0 % TS<br />

5,4 % Gesamt-N<br />

2,7 % NH4-N<br />

2,8 % P 2 O 5<br />

5,4 % K 2 O<br />

<strong>aus</strong>gebrachte Menge:<br />

23 m³<br />

= 124 kg Ges-N/ha<br />

Geschäftsbereich Landwirtschaft<br />

Vorgaben <strong>der</strong> Düngeverordnung hinsichtlich <strong>der</strong><br />

<strong>Verwertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Gärresten</strong> <strong>aus</strong> Biogasanlagen<br />

• Ermittlung des Düngebedarfs vor <strong>der</strong> Aufbringung (§ 3, Abs. 1)<br />

• Ermittlung <strong>der</strong> verfügbaren Nährstoffmengen im Boden (§ 3, Abs. 3)<br />

• Ausbringung nur auf aufnahmefähige Böden (§ 3, Abs. 5)<br />

• Kein Eintrag o<strong>der</strong> Abschwemmung in Oberflächengewässer (§ 3, Abs. 6)<br />

• Nährstoffgehaltsermittlung vor <strong>der</strong> Aufbringung (4, Abs. 1)<br />

• Unverzügliche Einarbeitung auf unbestelltem Ackerland (§ 4, Abs. 2)<br />

• Einhaltung <strong>der</strong> N-Obergrenzen bei <strong>der</strong> Herbst<strong>aus</strong>bringung (§ 4, Abs. 5)<br />

• Einhaltung <strong>der</strong> N-Obergrenze im Betriebsdurchschnitt (§ 4, Abs. 3)<br />

• Einhaltung <strong>der</strong> Kernsperrfrist (§ 4, Abs. 4)<br />

• Berücksichtigung <strong>der</strong> Gärreste im betrieblichen Nährstoffvergleich (§ 5)<br />

Geschäftsbereich Landwirtschaft Geschäftsbereich Landwirtschaft<br />

Geschäftsbereich Landwirtschaft<br />

Grundsätze bei <strong>der</strong> <strong>Verwertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Gärresten</strong><br />

1. Die Biogasanlage wird als eigene Einheit betrachtet.<br />

2. Der Nährstoffinput wird auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Angaben des<br />

Biogasanlagenbetreibers berechnet.<br />

3. Der Nährstoffoutput entspricht dem Nährstoffinput.<br />

4. Die Nährstoffgehalte <strong>der</strong> Biogasgülle lassen sich näherungsweise unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Fugat-Faktoren <strong>der</strong> Sächsischen Landesanstalt für<br />

Landwirtschaft errechnen.<br />

5. Die <strong>Verwertung</strong> des Gärrestes erfolgt nach den Vorgaben <strong>der</strong><br />

Düngeverordnung bzw. des QFN.<br />

6. Bei <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> N-Obergrenze nach § 4 (3) Düngeverordnung wird<br />

nach dem <strong>der</strong>zeitigen Stand <strong>der</strong> Düngeverordnung lediglich <strong>der</strong><br />

Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft berücksichtigt.<br />

Geschäftsbereich Landwirtschaft<br />

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