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MM ZFA - Zürcher Fachstelle für Alkoholprobleme

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Zürich, 6. September 2010<br />

Medienmitteilung<br />

Kontrolliert trinken – geht das?<br />

71 Prozent der Klientinnen und Klienten der <strong>Zürcher</strong> <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Alkoholprobleme</strong> reduzieren ihren Alkoholkonsum drastisch.<br />

Trotz stetigem Rückgang der konsumierten Gesamtmenge alkoholischer Getränke in den letzten 20<br />

Jahren, trinken 5 Prozent der Schweizer Bevölkerung nach wie vor chronisch zu viel und gelten als<br />

abhängig. 10 bis 15 Prozent weisen ein riskantes Konsummuster auf. In der Behandlung von<br />

Alkoholismus hat bereits vor längerer Zeit ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Neben dem<br />

abstinenzorientierten Weg erbringen verschiedene Programme mit dem Ziel zur<br />

Konsummengenreduktion erfolgreiche Resultate im Veränderungsprozess von Betroffenen.<br />

Alkohol als legales Sucht-, Rausch- und breit akzeptiertes Genussmittel ist in unserer Kultur<br />

allgegenwärtig. Bei den meisten festlichen Anlässen gehört er dazu und ist nicht wegzudenken. In der<br />

Schweiz trinkt ein Einwohner ab 15 Jahren durchschnittlich 10.1 Liter reinen Alkohol pro Jahr. Dies<br />

entspricht rund 2 dl Wein pro Tag. Damit geht die statistische Durchschnittsperson, was ihren<br />

Alkoholkonsum angeht, theoretisch geringe Risiken ein. Wenn diese auch ein bis zwei Abstinenztage pro<br />

Woche einhält, befindet sie sich vollends im grünen Bereich (vgl. Box: Wie viel ist zu viel?). Jedoch: 5<br />

Prozent der Bevölkerung konsumieren ein Vielfaches mehr als die gesundheitsverträgliche<br />

Tageshöchstmenge von 2 dl Wein <strong>für</strong> Frauen bzw. 3 dl <strong>für</strong> Männer. Weitere 10 bis 15 Prozent setzen sich<br />

mit ihrer überdurchschnittlichen Trinkmenge einem erhöhten Risiko aus.<br />

Erklärtes Ziel: Trinkmengen reduzieren<br />

Ihr Alkoholproblem in den Griff zu bekommen und ihre psychische Situation zu stabilisieren, sind die<br />

gemeinsamen Ziele der meisten Klientinnen und Klienten der <strong>Zürcher</strong> <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Alkoholprobleme</strong>. Für


einige ist Abstinenz der einzig Erfolg versprechende Weg, andere entscheiden sich <strong>für</strong> eine<br />

Konsumreduktion oder <strong>für</strong> das „Kontrollierte Trinken“.<br />

2009 konnten 35 Prozent der Betroffenen mit mehr als 3 Konsultationen ihren ursprünglichen Konsum von<br />

durchschnittlich einer Flasche Wein um zwei Drittel auf 2.5 dl Wein pro Tag senken. 36 Prozent lebten bei<br />

Therapieabschluss abstinent. Bei insgesamt 71 Prozent hat die ambulante Therapie bei der <strong>ZFA</strong> zu einer<br />

deutlichen Verbesserung des Alkoholproblems sowie ihres psychischen Allgemeinzustands geführt. 3<br />

Prozent haben ihr Trinkverhalten nicht verändert und 26 Prozent machten kurz vor dem Therapie-Ende<br />

keine Angaben über ihren Alkoholkonsum.<br />

Spezialprogramm „Kontrolliertes Trinken“<br />

Im methodisch anerkannten und wissenschaftlich gestützten Programm „Kontrolliertes Trinken“ – von der<br />

<strong>ZFA</strong> seit 2001 angeboten – erlernen veränderungswillige Klientinnen und Klienten an zehn Abenden unter<br />

Anleitung einer Fachperson einen neuen, situationsangepassten Umgang mit Alkohol. Wer sich Sorgen<br />

macht, seinen Alkoholkonsum nicht mehr im Griff zu haben oder wer schon öfters erfolglos versucht hat<br />

weniger zu trinken, ist bei der <strong>ZFA</strong> am richten Ort. “Kontrolliertes Trinken“ wird in der Gruppe oder in der<br />

Einzeltherapie angeboten.<br />

Das nächste Gruppenprogramm „Kontrolliertes Trinken“ startet am Dienstag, 14. September 2010, 18.30<br />

bis 20.45 Uhr. Weitere Informationen erteilt die <strong>Zürcher</strong> <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Alkoholprobleme</strong>, Josefstrasse 91,<br />

8005 Zürich, Telefon 043 444 77 00, E-Mail info@zfa.ch oder auch über die Website www.zfa.ch.<br />

Wie viel ist zu viel?<br />

Gerade weil es so viele Anlässe gibt, bei denen das Trinken von Alkohol angemessen erscheint, ist ein<br />

bewusster und verantwortungsvoller Umgang damit notwendig. Aber wo liegen die Grenzen des<br />

risikoarmen Konsums? Die <strong>ZFA</strong> hält sich an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).<br />

Für Frauen sind maximal zwei Standarddrinks pro Tag zulässig, <strong>für</strong> Männer deren drei (1 Standarddrink<br />

enthält 12 Gramm reinen Alkohol und entspricht 3 dl Bier, 1 dl Wein/Prosecco oder 4cl 37.5%-iger<br />

Schnaps). Die <strong>ZFA</strong> spricht sich zudem <strong>für</strong> ein bis zwei abstinente Tage pro Woche aus.<br />

Alkoholkonsum: Risikokategorien <strong>für</strong> Männer und Frauen<br />

Frauen Männer<br />

Risiko Standarddrinks / Gramm reiner Standarddrinks / Gramm reiner<br />

Tag<br />

Alkohol / Tag Tag<br />

Alkohol / Tag<br />

kein Abstinenz Abstinenz<br />

gering max. 2 < 20 max. 3 < 40<br />

mittel 2-3 20-40 4-5 40-60<br />

hoch > 4 > 40 > 5 > 60<br />

Quelle: www.sucht-info.ch: Risikokonsum


Kontakt:<br />

<strong>Zürcher</strong> <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Alkoholprobleme</strong><br />

Dani Ernst<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Prävention<br />

Josefstrasse 91<br />

8005 Zürich<br />

Telefon direkt 043 444 77 12<br />

Mobil 079 372 08 56<br />

dani.ernst@zfa.ch<br />

www.zfa.ch<br />

Die <strong>Zürcher</strong> <strong>Fachstelle</strong> <strong>für</strong> <strong>Alkoholprobleme</strong> (<strong>ZFA</strong>) berät, behandelt und begleitet Menschen mit<br />

risikoreichem Alkohol- und Medikamentenkonsum. Mit Prävention, Beratung, Therapie und<br />

suchtmedizinischen Dienstleistungen engagiert sie sich gegen problematischen Konsum und Abhängigkeit<br />

sowie deren Folgen. Die Dienstleistungen und Kursangebote richten sich an Betroffene, deren Angehörige<br />

wie auch an Führungskräfte, Personalverantwortliche und Fachpersonen aus dem Sozial- und<br />

Gesundheitsbereich.<br />

Die <strong>ZFA</strong> ist ein politisch und konfessionell neutraler Verein und finanziert sich insbesondere über einen<br />

Leistungskontrakt mit der Stadt Zürich, mit Beiträgen aus dem Alkoholzehntel und Einnahmen aus<br />

Dienstleistungen, Mitgliederbeiträgen und Spenden.<br />

www.zfa.ch

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