RECHTSEXTREMISMUS
Eine Broschüre der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt
Eine Broschüre der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt
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Lange Gesichter<br />
bei der NPD-<br />
Führungsriege nach<br />
dem Scheitern bei<br />
der Landtagswahl<br />
in Sachsen-Anhalt<br />
2011. (v.l.n.r) Udo<br />
Pastörs, Udo Voigt,<br />
Spitzenkandidat<br />
Matthias Heyder<br />
und Holger Apfel.<br />
22<br />
Als eine Reaktion hat die Landesregierung<br />
von Sachsen-Anhalt am<br />
67. Jahrestag der Befreiung Deutschlands<br />
vom Nationalsozialismus ein<br />
neues Programm zur Stärkung der<br />
Demokratie und des Engagements<br />
gegen Rechtsextremismus verabschiedet.<br />
Das „Landesprogramm für<br />
Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit“<br />
setzt auf eine aktive Zivilgesellschaft<br />
und soll die politische Bildung<br />
der Bürger fördern.<br />
Die Kreis- und<br />
Kommunalparlamente<br />
In Sachsen-Anhalt sitzen derzeit 30<br />
NPD-Abgeordnete in sechs Kreistagen<br />
sowie in Gemeinde- und<br />
Stadträten (u.a. Halle, Zeitz, Weißenfels,<br />
Sangerhausen, Eisleben,<br />
Quedlinburg, Bernburg, Aschersleben<br />
und Köthen). Auch in der Landeshauptstadt<br />
war nach den Kommunalwahlen<br />
2009 ein Neonazi als<br />
NPD-Abgeordneter in den Stadtrat<br />
eingezogen. Er hat die Partei inzwischen<br />
verlassen.<br />
Die gleichen Zerfallserscheinungen<br />
im rechtsextremen Lager auch im<br />
Stadtrat von Halle: Auch hier hatte<br />
der im Jahr 2009 gewählte NPD-<br />
Abgeordnete sein Mandat im Juni<br />
2011 niedergelegt. Ein Nachrücker<br />
sitzt jetzt für ihn im Parlament. Mit<br />
politischer Arbeit glänzte indes keiner<br />
der Neonazis. So brachte die NPD<br />
im Hallenser Stadtrat in den Jahren<br />
2010 und 2011 gerade mal jeweils<br />
vier schriftliche Anfragen ein.<br />
Kriminelle mit Mandat<br />
Aus der Antwort der Landesregierung<br />
auf eine kleine Anfrage vom<br />
23. Februar 2012 (Drucksache<br />
6/840) geht hervor, dass sieben<br />
der rechtsradikalen Mandatsträger<br />
in den Kreis- und Kommunalparlamenten<br />
im Land insgesamt 21-mal<br />
rechtskräftig verurteilt sind. Unter<br />
den Delikten befinden sich schwere<br />
Straftaten wie Volksverhetzung, vorsätzliche<br />
und gefährliche Körperverletzung,<br />
Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte,<br />
Betrug, Bankrott mit<br />
Insolvenzverschleppung, Veruntreuung<br />
von Arbeitsentgelt, Trunkenheit<br />
im Verkehr und versuchte räuberische<br />
Erpressung.<br />
Sieben der 21 genannten Straftaten<br />
waren laut Innenministerium politisch<br />
motiviert. Insgesamt<br />
verhängten die Gerichte gegen<br />
Neonazis, die in Sachsen-Anhalt<br />
als Abgeordnete<br />
in Parlamenten sitzen, vier<br />
Bewährungsstrafen, in zwei<br />
Fällen musste die Bewährungsfrist<br />
sogar zusätzlich<br />
verlängert werden. Die verbleibenden<br />
17 Delikte wurden<br />
mit Geldstrafen geahndet.<br />
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