Die Wirtschaft Nr. 50 vom 16. Dezember 2011
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EXTRA<br />
Do’s & Dont’s bei Weihnachtsgeschenken<br />
Kleine<br />
Geschenke<br />
erhalten<br />
die<br />
Geschäftsbeziehungen<br />
Von der Weinflasche<br />
bis zur Uhr - die Wahl<br />
des richtigen Geschenks<br />
bedarf einiger Aufmerksamkeit<br />
und auch die<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
sollten nicht außer<br />
Acht gelassen werden (siehe<br />
Kas ten unten). Doch warum<br />
wird überhaupt geschenkt?<br />
Geschenke dienen immer<br />
den sozialen Beziehungen.<br />
Man gibt also entweder, um<br />
Beziehungen herzustellen,<br />
um sie zu stabilisieren oder<br />
um dem Beschenkten Anerkennung<br />
und auch Respekt<br />
entgegenzubringen.<br />
Dabei reicht es aber kei-<br />
neswegs, lediglich ein Mal<br />
ein Packerl zu überreichen.<br />
Regelmäßige Rituale spielen<br />
beim Schenken eine wichtige<br />
Rolle. „Gabenrituale, wie<br />
etwa zu Weihnachten oder<br />
zum Geburtstag, sind weltweit<br />
in jeder Kultur vorhanden<br />
und es gibt sie seit Urzeiten“,<br />
so der Soziologe Stephan<br />
Moebius.<br />
<strong>Die</strong> Menge der Packerln<br />
unterliegt dabei natürlich<br />
konjunkturellen Schwankungen.<br />
In Zeiten des Mangels<br />
wird logischerweise weniger<br />
verschenkt und die Präsente<br />
selbst fallen wahrscheinlich<br />
auch etwas kleiner aus. Wich-<br />
tig ist deshalb, das richtige<br />
Maß zu bewahren. Ist das Präsent<br />
zu wertvoll, demonstriert<br />
man Macht und beschämt<br />
dadurch den anderen.<br />
Moebius: „Geschenke<br />
muss man nämlich erwidern.<br />
Ist meine Gabe zu wertvoll,<br />
kann sich der andere aus<br />
dieser Schuld nicht befreien.“<br />
Ist sie zu wenig wert, ist<br />
das natürlich genauso<br />
schlecht. Beim Akt des Übergebens<br />
spielt die Annahme<br />
des jeweiligen Präsents eine<br />
wichtige Rolle, erst dann<br />
kann eine emotionale Beziehung<br />
hergestellt werden.<br />
Siehe auch Seite 12.<br />
WEIHNACHTEN <strong>2011</strong><br />
9 SEITEN GLÜCKWÜNSCHE VON VORARLBERGER UNTERNEHMEN<br />
WEIHNACHTEN<br />
Was alles erlaubt ist....<br />
Zu den Feiertagen werden auch Geschäftspartner mit Aufmerksamkeiten<br />
bedacht. Denn kleine Geschenke erhalten die<br />
Freundschaft. Doch was ist eigentlich erlaubt? „Wenn Geschäftspartner<br />
sich Präsente machen, ist das kein Problem.<br />
Auch nicht, was die Höhe der Ausgaben betrifft“, heißt es aus<br />
dem WK-Rechtsservice. Aber was, wenn Unternehmer zu den<br />
Feiertagen beispielsweise auch Amtsträgern mit etwas Schönem<br />
ihre Verbundenheit ausdrücken wollen? Hier muss man<br />
sich streng an die Antikorruptionsbestimmungen halten. Eine<br />
Bagatellgrenze gibt es zwar nicht, aber die dienst- oder organisationsrechtlichen<br />
Bestimmungen sind von Haus zu Haus sehr<br />
unterschiedlich. Schon eine Flasche Wein oder eine andere<br />
kleine Aufmerksamkeit kann unter Umständen zuviel sein.<br />
Freitag, <strong>16.</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> DIE WIRTSCHAFT 27