Die Wirtschaft Nr. 50 vom 16. Dezember 2011
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BRANCHEN<br />
10 SEITEN NEUIGKEITEN UND INFORMATIONEN AUS DEN SPARTEN INNUNGEN UND BERUFSGRUPPEN<br />
Bau <strong>2011</strong> mit schwarzer Null<br />
<strong>2011</strong> lief für den heimischen Bau besser als erwartet: Wurde vor einem Jahr mit einem Minus von<br />
rund 10 % gerechnet, wird Ende <strong>2011</strong> voraussichtlich eine schwarze Null unterm Strich herauskommen.<br />
Ausschlaggebend waren die gute Auftragslage im Wohnbau sowie Investitionen in Gewerbe<br />
und Industrie. Nur im öffentlichen Bereich zeichnet sich ein Rückgang von über 13 % ab.<br />
Ggetrübt wird die positive Stimmung von den<br />
Einschätzungen für das 1. Halbjahr 2012,<br />
wird doch ein Minus von knapp 9 % erwartet.<br />
Trotzdem: „Wir blicken mit Zuversicht in die<br />
Zukunft. <strong>Die</strong> Baubranche konsolidiert sich - wenn<br />
auch auf niedrigem Niveau“, so Innungsmeister<br />
Franz Drexel anlässlich der Präsentation der Blitzumfrage<br />
unter Vorarlbergs Bauunternehmern.<br />
Nachdem der Wohnbau in den letzten Jahren um<br />
ein Drittel zurückgegangen ist, scheint es nun aufwärts<br />
zu gehen, insgesamt wird im privaten und gemeinnützigen<br />
Wohnbau mit einem Plus von 2 - 3<br />
% Prozent für das 1. Halbjahr 2012 gerechnet. Als<br />
Schritt in die richtige Richtung werden auch die Deregulierungsmaßnahmen<br />
des Landes gesehen:<br />
„Dadurch wird leistbarer Wohnbau wieder ermöglicht.<br />
Es freut uns, dass die Politik unserem Wunsch<br />
entsprochen hat“, so Wohnbausprecher Karl Grabher.<br />
So müssen Bauherren für die Förderstufe 1 nur<br />
Baugenehmigung und Energieausweis vorweisen,<br />
den Gebäudeausweis nicht mehr. Durch eine Ausweitung<br />
auf die Förderstufe 2 ab 2012, wird der Zugang<br />
zur Wohnbauförderung weiter erleichtert.<br />
TOURISMUS<br />
Zurückhaltung im öffentlichen Bau<br />
Mit einem Minus von fast 5 % wird im Bereich<br />
„Gewerbe und Industrie“ gerechnet. „Allzu dramatisch<br />
wird es aber nicht werden. Immerhin sind größere<br />
Bauprojekte, wie der Campus-Zubau in Dornbirn<br />
oder der Bau des Möbelhauses Leiner in Rankweil,<br />
zu erwarten. Auch Projekte wie die Seestadt<br />
in Bregenz sollen mittelfristig wichtige Impulse<br />
bringen“, beruhigt Alexander Stroppa, Verantwort-<br />
Gastronomie: Guter Start ins Weihnachtsgeschäft<br />
Das Geschäft mit den Weihnachtsfeiern<br />
in Vorarlbergs Gastronomie ist auch<br />
heuer wieder erfolgversprechend gestartet.<br />
Gegenüber dem Vorjahr verzeichnet<br />
ein Viertel der Betriebe eine<br />
steigende Nachfrage, 62 % melden ein<br />
gleichbleibendes Reservierungsverhalten<br />
wie im vergangenen Jahr - das<br />
ergab eine aktuelle Umfrage der <strong>Wirtschaft</strong>skammer<br />
Vorarlberg unter 40<br />
Gastronomiebetrieben. „Das Ergebnis<br />
stimmt uns sehr optimistisch, schließlich<br />
gehört die Advents- und Weihnachtszeit<br />
für viele Gastronomen zu<br />
den wichtigsten Wochen des Jahres“,<br />
<strong>Die</strong> Gastronomen sind zufrieden.<br />
freut sich Andrew Nussbaumer, Obmann<br />
der Fachgruppe Gastronomie.<br />
Knapp zwei Drittel (56 %) der „Weihnachtsgäste“<br />
sind private Gruppen, 44<br />
% machen Firmenfeiern aus. Was die<br />
Wir legen großen Wert auf Ausund<br />
Weiterbildung, denn man<br />
muss sich bewusst sein, dass<br />
Facharbeiter auf dem freien<br />
Markt schwer zu finden sind.“<br />
DI Franz Drexel, Innungsmeister Bau<br />
Gruppen unterscheidet ist die Art der<br />
Konsumation: Während „private“ Gäste<br />
hauptsächlich à la carte speisen (85<br />
%), bestellen über 82 % der Firmenkunden<br />
Menüs vor. Beim Bestellverhalten<br />
bzw. der Ausgabenneigung gab es<br />
bei den befragten Gastbetrieben keine<br />
großen Veränderungen gegenüber<br />
2010. Knapp die Hälfte der Gäste kommen<br />
in der Vorweihnachtszeit aus der<br />
Schweiz (25 %) und Deutschland (21<br />
%), wobei im Vergleich zum Vorjahr ein<br />
Anstieg bei den österreichischen Gästen<br />
um 8 %, bei den Schweizer Gästen<br />
um 4 % zu verzeichnen ist.<br />
licher für Gewerbe- und Industriebau. Im öffentlichen<br />
Bereich liegen die Einschätzungen für die<br />
kommenden sechs Monate im Hochbau bei minus<br />
12 % und sogar minus 21 % im Tiefbau. Laut Stroppa<br />
sind hier nur wenige Bauvorhaben in Sicht.<br />
Eines der größten Projekte ist das neue Montforthaus<br />
mit Baustart im Juni 2012. Weiters entstehen<br />
in Kooperation mit der Gemeinde Hard auf dem<br />
ehemaligen Wolff-Areal Eigentums- und gemeinnützige<br />
Mietwohnungen, Büro- und Betriebsflächen,<br />
ein Gemeindesaal und ein „Haus der Generationen“<br />
der SeneCura. Beim öffentlichen Tiefbau<br />
stehen in erster Linie Sanierungsarbeiten an, z.B.<br />
auf der Autobahn im Bereich Dornbirn-Wolfurt oder<br />
der Vollausbau der Anschlussstelle Klaus.<br />
Kontinuität und Qualität bei Mitarbeitern<br />
Vorsichtig agiert die Branche in Bezug auf Mitarbeiterplanung:<br />
Auftragsspitzen und Personalknappheit<br />
werden mit Leasingarbeitern kompensiert<br />
oder durch eine Steigerung der Produktivität<br />
selbst bewältigt. Trotzdem sei man stetig auf der<br />
Suche nach guten Mitarbeitern, betont IM Drexel.<br />
„Wir brauchen eingespielte Teams mit Fachkräften.“<br />
Freitag, <strong>16.</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> DIE WIRTSCHAFT 5