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Zujeder Zeit inguten Händen - Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe ...

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Unser Ärzteteam – Ihre Ratgeber<br />

„Wir ziehen das Sehen doch wohl allem anderen vor...“<br />

Fortschritte in der Augenchirurgie<br />

Von Dr. Christian Scheib<br />

„Denn nicht nur, um etwas zu tun, sondern auch ohne jede<br />

praktische Absicht ziehen wir das Sehen doch wohl allem<br />

andern vor“(Aristoteles, 384 - 322 v. Chr), griechischer Philosoph,<br />

Schüler Platons, Lehrer Alexanders des Großen von<br />

Mazedonien). Dieses alte griechische Sprichwort beschreibt<br />

sehr deutlich die Wichtigkeit, die wir dem Sinnesorgan Auge<br />

beimessen. Dessen bestmögliche Funktion auch bis ins hohe<br />

Alter sicherzustellen, ist die Aufgabe der modernen Augenchirurgie.<br />

Welche revolutionären Veränderungen sich dabei<br />

in der jüngeren Vergangenheit ereignet haben, wird in<br />

der Öffentlichkeit besonders bei der sehr häufig<br />

durchgeführten Operation des „Grauen<br />

Stars“, der überwiegend altersbedingten<br />

Linsentrübung, wahrgenommen. War die<br />

Operation vor einer Generation noch<br />

ein komplikationsträchtiger Eingriff,<br />

der in der Regel in Vollnarkose und unter<br />

stationären Bedingungen durchgeführt<br />

wurde, werden heute mehr<br />

als 95% der Grauen Star-Operationen<br />

ambulant, nur in Tropfbetäubung,<br />

durchgeführt. Dadurch ist die doch sehr<br />

häufig als schmerzhaft oder zumindest<br />

sehr unangenehm empfundene Betäubungsspritze<br />

neben den Augapfel nicht mehr<br />

notwendig. Die Patienten brauchen vor der Operation<br />

nicht mehr ihr Aspirin oder ihr Marcumar abzusetzen. Die<br />

Weiterentwicklung des Instrumentariums ermöglicht heute<br />

eine Schnittgröße von nur noch 2mm, über den das getrübte<br />

Linseneiweiß entfernt und eine neue, klare Linse implantiert<br />

werden kann. Postoperative Vorsichtsmaßnahmen, wie sich<br />

nicht zu bücken oder nicht schwer zu heben, sind deshalb in<br />

der Regel nicht mehr notwendig und die Patienten bemerken<br />

schon am ersten postoperativen Tag eine deutlich verbesserte<br />

Sehstärke. Moderne Intraokularlinsen ermöglichen eine<br />

gezielte Auswahl der zu implantierenden Linse, die nach den<br />

individuellen Bedürfnissen des Patienten ausgerichtet ist,<br />

sei es durch besondere refraktive Eigenschaften (z.B. Aus-<br />

Dr. Scheib, Chefarzt der Augenklinik<br />

gleich einer Stabsichtigkeit) oder durch spezielle Filter. Hier<br />

bedarf es eines intensiven Arzt-Patienten Dialogs, um die<br />

richtige Auswahl zu treffen. Weniger bekannt sind die umwälzenden<br />

Entwicklungen im Bereich der Netzhautchirurgie<br />

oder bei Operationen des Glaukoms, des „grünen Stars“.<br />

Bei diesen beiden Operationen nimmt die Augenklinik des<br />

<strong>Diakonissenkrankenhaus</strong>es bereits seit ihrem Neubeginn im<br />

Jahr 2009 eine Vorreiterrolle im Raum <strong>Karlsruhe</strong> ein.<br />

Die Netzhautchirurgie hat inzwischen eine ganze Welle<br />

technischer Innovationen erlebt. Waren bisher noch<br />

überwiegend Instrumente mit einem Außendurchmesser<br />

von 0,9mm im Einsatz, sind<br />

wir durch intensive Entwicklungsarbeit<br />

bereits bei einem Außendurchmesser<br />

von 0,4mm angelangt. Durch diese Miniaturisierung<br />

des Instrumentariums<br />

und darüber hinaus durch die Entwicklung<br />

spezieller Schnittführungen sind<br />

auch bei diesen Eingriffen, wie bei der<br />

Grauen Star Chirurgie bereits längst<br />

üblich, keine Nähte mehr notwendig.<br />

Dies erlaubt eine deutlich schnellere<br />

Erholung des Auges nach der Operation.<br />

Die vormals schmerzhaften Fremdkörperbeschwerden<br />

oder langanhaltende Rötung nach der<br />

Operation kommen praktisch nicht mehr vor. Außerdem<br />

hat sich die Operationszeit deutlich verkürzt. Über 90% der<br />

Netzhauteingriffe in unserer Abteilung werden bereits mit<br />

diesem modernen, nahtlosen Verfahren durchgeführt. Damit<br />

können Patienten mit schweren Veränderungen der Netzhaut<br />

durch Diabetes, Netzhautablösungen oder Erkrankungen der<br />

Netzhautmitte im <strong>Diakonissenkrankenhaus</strong> auf höchstem<br />

Niveau medizinisch versorgt werden. Auch in der Glaukomchirurgie<br />

wurden durch innovative Forschung völlig neue<br />

Therapien möglich. Sollte die Augendrucksenkung durch<br />

Augentropfen nicht mehr ausreichen, wird jetzt – anders<br />

als bisher üblich – nicht einfach ein neuer, unkontrollierter<br />

Abfluss angelegt, sondern die natürlichen Abflusswege

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