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1 Geothermische Energie 54/2007 - Geothermie

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genstandes der Vorprüfung ergeben: Einerseits legt der<br />

medienübergreifende Charakter der UVP nahe, in die Vorprüfung<br />

alle Auswirkungen der <strong>Geothermie</strong>anlage zu berücksichtigen<br />

(z.B. auch Lärm und Erschütterungen bei der<br />

Bohrung, Störfallrisiken). Andererseits führt lediglich die<br />

Wasserentnahme zur Vorprüfungspflicht. Diese Entnahme<br />

hat bei <strong>Geothermie</strong>anlagen meist nur Auswirkungen auf im<br />

Übrigen nicht genutzte tiefe Grundwasservorkommen.<br />

Im Einzelfall kann es sinnvoll sein, der Behörde die Durchführung<br />

einer UVP mit Öffentlichkeitsbeteiligung freiwillig anzubieten,<br />

um Anwohner frühzeitig in das Projekt einzubinden<br />

und damit mögliche spätere Auseinandersetzungen, z.B.<br />

wegen einer Lärmbelästigung bei Bohrarbeiten, zu vermeiden.<br />

Augsburg: Bayerns Umweltminister<br />

Werner Schnappauf forderte in einem<br />

Interview mit der Augsburger Allgemeinen,<br />

dass angesichts der dramatischen<br />

Klimaerwärmung, künftig in jedem<br />

Neubau erneuerbare <strong>Energie</strong> verwendet<br />

werden solle. Bauherren<br />

müssten rechtzeitig über den Einsatz<br />

von Sonne und Erdwärme informiert<br />

werden. Im ländlichen Raum setzte er<br />

vor allem auf Biomasse.<br />

Flintbek/Hamburg: Das Landesamt<br />

für Natur und Umweltschutz Schleswig-Holstein<br />

und das Geologische<br />

Landesamt Hamburg werden in Zukunft<br />

enger zusammenarbeiten. Die<br />

Ende <strong>2007</strong> von Landwirtschaftsminister<br />

Dr. Christian von Boetticher und<br />

Stadtentwicklungssenator Dr. Michael<br />

Freytag unterzeichnete Vereinbarung<br />

soll u. a. eine schnellere Erhebung und<br />

Bereitstellung geothermischer Daten<br />

ermöglichen. Länderübergreifende<br />

Fachplanungen, gegenseitige geowissenschaftliche<br />

Unterstützung und wechselseitiger<br />

Einsatz von Personal sind<br />

ebenfalls Bestandteil der Vereinbarung.<br />

Hannover: Zum 31.12.2005 waren das<br />

Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung<br />

(NLfB) sowie das Landesbergamt<br />

Clausthal-Zellerfeld (LBA) aufgelöst<br />

und am 01.012006 zum neuen<br />

Landesamt für Bergbau, <strong>Energie</strong> und<br />

Geologie (LBEG) zusammengelegt<br />

worden. Es nimmt u. a. die Aufgaben<br />

einer Bergverwaltung für Niedersachsen,<br />

Bremen, Hamburg und Schleswig-<br />

Holstein wahr. Der Hauptsitz liegt beim<br />

GEOZENRTUM HANNOVER, ein<br />

Dienstsitz in Clausthal-Zellerfeld wurde<br />

beibehalten. Zum Präsidenten wurde<br />

Lothar Lohff benannt. Anfang Dezember<br />

2006 stellte der Staatssekretär im<br />

Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Verkehr, Joachim<br />

Werren, die neue Organisation und Aus-<br />

quergeschnitten: KURZGESCHICHTEN<br />

richtung der Behörde vor. In der Abteilung<br />

2 Bergbau und <strong>Energie</strong> ist erstmals<br />

auch ein Referat <strong>Geothermie</strong> vorgesehen.<br />

Werren betonte in seiner Rede vor<br />

der Belegschaft des LBEG, man stünde<br />

am Beginn eines grundlegenden<br />

Wandels in der <strong>Energie</strong>politik. Als beispielhafte<br />

Themen für das neue Amt<br />

nannte er <strong>Geothermie</strong>, Bioenergie und<br />

die Verpressung von CO 2 aus der Verbrennung<br />

fossiler Brennstoffe in den tiefen<br />

Untergrund. Auch die Druckluftspeicherung<br />

von <strong>Energie</strong> aus Windkraftanlagen<br />

werde unter Versorgungs- und<br />

Innovationsgesichtspunkten, nicht zuletzt<br />

aus Wirkungsgradgründen, ein<br />

neues Aufgabenfeld für das LBEG.<br />

München: Die Bayerische Klima-Allianz<br />

sei durch den Beitritt der beiden<br />

großen christlichen Kirchen gestärkt<br />

worden und solle weitere ausgebaut<br />

werden, teilte Ministerpräsident Edmund<br />

Stoiber Ende November 2006 in<br />

einer umweltpolitischen Grundsatzrede<br />

mit. Die Klimaschutz-Allianz soll die in<br />

Bayern tätigen Akteure stärker<br />

vernetzen. Sie ist Bestandteil eines<br />

Klimaschutzbündnisses, das der Freistaat<br />

im Oktober 2004 mit dem Bund<br />

Naturschutz in Bayern geschlossen<br />

hat. In seiner Rede betonte Stoiber, der<br />

Freistaat wäre bereits jetzt in Deutschland<br />

führend, was die Nutzung von<br />

Biomasse, Photovoltaik, Solarthermie,<br />

<strong>Geothermie</strong> und Wasserkraft beträfe.<br />

La Réunion: Die Insel Indischen Ozean<br />

plant ihre <strong>Energie</strong>-Autonomie für<br />

2025. Mit 8500 m 2 Fläche verfügt man<br />

über Frankreichs größte Photovoltaikanlage.<br />

Für die Akteure des regionalen<br />

Entwicklungsprogramms PRERURE<br />

stellt das lediglich einen weiteren von<br />

vielen Schritten dar, zudem auch die<br />

Erschließung der geothermischen Ressourcen<br />

des vulkanischen Eilandes gehören<br />

sollen.<br />

Querschnitt<br />

Dann sollte darauf geachtet werden, die UVP möglichst<br />

schlank durchzuführen. Nach dem gesetzlichen Leitbild ist<br />

sie ein unselbstständiger Teil des Genehmigungsverfahrens.<br />

In der Praxis entfaltet sie jedoch häufig eine Eigendynamik,<br />

die zu unnötigem Verfahrensaufwand, aber letztlich nicht<br />

unbedingt zu mehr Umweltschutz führt.<br />

Hartmut Gaßner und Dr. Georg Buchholz<br />

Gaßner, Groth, Siederer & Coll., <strong>Energie</strong>Forum Berlin<br />

Stralauer Platz 34, 10243 Berlin<br />

Tel.: (+49) 30 7261026 – 0, Fax.: (+49) 30 7261026 – 10<br />

Email: berlin@ggsc.de, Internet: www.ggsc.de<br />

Ottawa: Die kanadische Regierung hat<br />

ein mit umgerechnet mehr als 985 Mio.<br />

Euro ausgestattetes Programm zur<br />

Förderung aus Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />

aufgelegt. Der größte Teil des Geldes<br />

wird für einen staatlichen, über zehn<br />

Jahre gewährten Zuschuss von 1 Cent<br />

pro Kilowattstunde aus Solar-, Wind.<br />

Biomasse- und <strong>Geothermie</strong>kraftwerken<br />

aufgewendet, die in den nächsten vier<br />

Jahren errichtet werden. In einem zweiten<br />

Programmteil werden aus diesen<br />

Mitteln knapp 24 Mio. Euro für den Einsatz<br />

von Wärme und Klimakälte aus Erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n bereitgestellt.<br />

Wellington: Neuseelands <strong>Energie</strong>minister<br />

David Parker las seinen <strong>Energie</strong>versorgern<br />

ordentlich die Leviten. Wenn<br />

das Land so weiter mache wie bisher,<br />

würden die Treibhausemissionen bis<br />

2030 um 30% ansteigen. Und das wäre<br />

weder wirtschaftlich noch ökologisch<br />

verantwortbar. Anscheinend plant die<br />

Regierung mit den ihr zur Verfügung<br />

stehenden Mitteln zu reagieren: Verursacher<br />

sollen zahlen, notfalls auch per<br />

Steuern und Regulierungen. Eine wichtige<br />

Option für die Zukunft sieht Parker<br />

in den Erneuerbaren. Aus der <strong>Energie</strong>wirtschaft<br />

kam prompt Widerstand: Eine<br />

solche Politik müssten die Verbraucher<br />

mit höheren <strong>Energie</strong>preisen ausbaden.<br />

Das beeindruckte den Minister allerdings<br />

wenig, der ganz andere Kosten<br />

auf die Neuseeländer zukommen sah,<br />

sollte es nicht gelingen, die Treibhausgase<br />

zu reduzieren. Das Papier der<br />

Regierung sieht ein Bündel von Maßnahmen<br />

vor, die in den kommenden<br />

Jahren ergriffen werden sollen, vom<br />

langfristigen Ausstieg aus den fossilen<br />

<strong>Energie</strong>n bei Strom und Wärme bis zu<br />

alternativen Fahrzeugantrieben. Die<br />

Neuseeländischen Grünen kritisierten<br />

Parkers Ankündigung dennoch als halb-<br />

<strong>Geothermische</strong> <strong>Energie</strong> <strong>54</strong>/<strong>2007</strong> 6

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