Gernsbach Fliegenpilz Konzeption 05-2012 - Stadt Gernsbach
Gernsbach Fliegenpilz Konzeption 05-2012 - Stadt Gernsbach
Gernsbach Fliegenpilz Konzeption 05-2012 - Stadt Gernsbach
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INHALTSVERZEICHNIS<br />
Vorwort Team 2<br />
Leitbild der Einrichtung 3<br />
Vorwort Träger 4<br />
Der Kindergarten <strong>Fliegenpilz</strong> stellt sich vor /<br />
Rahmenbedingungen 5<br />
Unsere Räumlichkeiten 6<br />
Öffnungszeiten 6<br />
Schließungszeiten 6<br />
Aufnahmekriterien 6<br />
Eingewöhnung 6/7<br />
Kranke Kinder 7<br />
Ein Tag bei den Wichtelkindern, Hatschipuhkindern und Wawuschelkindern<br />
7/10<br />
Vorschulerziehung 10<br />
Feste und Feiern 11<br />
Das Team <strong>Fliegenpilz</strong> 11<br />
Teamarbeit 11<br />
Leitungsaufgaben 11/12<br />
Teamsitzungen 12<br />
Planungstag 12<br />
Fortbildungen 12<br />
Öffentlichkeitsarbeit 12<br />
Arbeitszeiten 12<br />
Verfügungszeit 12/13<br />
Elternarbeit 13<br />
Gespräche 13<br />
Elternabend 13<br />
Eltern – Information 14<br />
Feste, Aktionen 14<br />
Elternbeirat 14<br />
Kooperation mit verschiedenen Institutionen 14<br />
Pädagogische Grundgedanken 14/15<br />
Regeln im Alltag 15<br />
Wir finden es wichtig, dass… 16/18<br />
Die Bedeutung des Freispiels 19<br />
Der Orientierungsplan 20<br />
Warum? 21<br />
Beobachtung/ Entwicklungsdokumentation (Portfolio) 21/22<br />
Schlussworte 22
Vorwort des Kindergartenteams<br />
Wir freuen uns über Ihr Interesse an unserer Einrichtung. Mit der vorliegenden <strong>Konzeption</strong><br />
können Sie sich über unsere Einrichtung und Arbeit informieren.<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
Ihr Team <strong>Fliegenpilz</strong><br />
Was versteht man unter einer <strong>Konzeption</strong>? Wenn wir, das Team <strong>Fliegenpilz</strong>, von unserer<br />
<strong>Konzeption</strong> sprechen, so beziehen wir uns auf schriftlich fixierte Grundlagen und Gesetze<br />
aus der pädagogischen Arbeit. Anhand unserer Beschreibungen des Was und des Wie<br />
unserer Arbeit wollen wir über die grundlegenden Strukturen der Einrichtung, sowie über die<br />
pädagogischen Ansätze, die wir vertreten, informieren.<br />
Das Rollenverständnis von Erzieher/innen hat sich geändert: von der aktiven Gestaltung des<br />
Alltag und des Animateurs/ der Animateurin zum/ zur Beobachter/in, Begleiter/in, Ratgeber/in<br />
und Unterstützer/in. „Früher“ waren Erzieher/innen die treibende Kraft, die „Macher/innen“.<br />
Eine gute Pädagogin oder ein guter Pädagoge ist, wer jederzeit das Handeln in der<br />
Kindergruppe bestimmt? Aus Sicht der Kinder selbst ist das ganz klar zu verneinen. Diese<br />
Vorstellungen von früher passen heute nicht mehr in die konstruktive Perspektive der neuen<br />
Bildungspläne. Es definieren sich die konkreten Alltagsaufgaben der Erzieher/innen neu. Sie<br />
koordinieren die Zusammenarbeit im Team, bauen Netzwerke für die Kinder auf, stimmen<br />
sich ab und tauschen sich aus mit den Eltern, schaffen Lernvoraussetzungen als Angebote<br />
in den Räumen oder bei der Materialbereitstellung. Sie beobachten und dokumentieren die<br />
kindlichen Lernprozesse. Dadurch tauchen sie in die Welt der Kinder ein und richten den<br />
Alltag an den individuellen Bedürfnissen der Kinder aus. Auf die Ebene der Kinder begeben<br />
und die Fragen der Kinder zu den Fragen der Pädagogen zu machen, gemeinsam wissen<br />
und verstehen wollen, antworten nach Fragen suchen. Mit dieser Grundhaltung verändert<br />
sich das Rollenverständnis der Erzieherin und des Erziehers als verlässliche pädagogische<br />
Begleiter. Steuernd in den Lernprozess des Kindes werden die Pädagogen nicht eingreifen<br />
müssen, wenn sie sich auf die Selbstbildung der Kinder, die Beteiligung der anderen Kinder<br />
im Bildungsprozess einlassen und auf das neue Rollenverständnis vertrauen lernen.<br />
Ihr Kind kommt zu uns in die Einrichtung und ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Es ist<br />
gewiss kein leichter Schritt, zumal Sie die Einrichtung, das Team und die Schwerpunkte<br />
unserer Arbeit noch nicht kennen. Mit der vorliegenden <strong>Konzeption</strong> wollen wir Ihnen und der<br />
Öffentlichkeit diesen Einblick in unsere tägliche pädagogische Arbeit geben.<br />
Dabei sehen wir die <strong>Konzeption</strong> nicht als abgeschlossenes Werk, sie „lebt“ mit uns, Ihnen als<br />
Eltern und der Öffentlichkeit und den Kindern, das heißt, sie bleibt offen für neue Ideen<br />
Impulse, kann ergänzt und erweitert werden.<br />
2
LEITBILD DER EINRICHTUNG<br />
Geborgenheit hat viele Namen<br />
Wenn ich traurig bin, brauche ich<br />
jemand, der mich tröstet,<br />
wenn ich wütend bin, brauche ich<br />
jemand, der mich aushält,<br />
wenn ich lache, brauche ich<br />
jemand, der sich mit mir freut,<br />
wenn ich unsicher bin, brauche ich<br />
jemand, der mir Zuversicht gibt,<br />
wenn ich ungeduldig bin, brauche ich<br />
jemand, der mich beruhigen kann,<br />
wenn ich an mir zweifle, brauche ich<br />
jemand, der mir Anerkennung schenkt,<br />
wenn ich etwas gelernt habe, brauche ich<br />
jemand, dem ich es zeigen kann,<br />
wenn ich einsam bin, brauche ich<br />
jemand, der mich in den Arm nimmt,<br />
wenn ich selbstsicher aufwachsen soll, brauche ich<br />
jemand, der mir Geborgenheit schenkt!!<br />
3
Vorwort des Trägers<br />
“Die Erziehung von Kindern ist eine kreative Aufgabe,<br />
doch sie ist eher eine Kunst als eine Wissenschaft.”<br />
Liebe Eltern, liebe Leser!<br />
Durch die sich stetig ändernden sozialen Rahmenbedingungen haben Bildung und<br />
Betreuung von Kindern einen herausgehobenen Stellenwert in unserer Gesellschaft erhalten.<br />
Deshalb misst der Gemeinderat unserer <strong>Stadt</strong> dieser Aufgabenstellung höchste Priorität bei.<br />
Als Bürgermeister sehe ich eine besondere Herausforderung darin, nicht nur die gesetzliche<br />
Verpflichtungen in diesem Aufgabenfeld zu erbringen, sondern durch die Erhaltung der<br />
Trägervielfalt, durch ein differenziertes kind- und elterngerechtes Betreuungs- und<br />
Bildungsangebot und durch kompetentes Fachpersonal die notwendige und<br />
zukunftsorientierte Qualität unserer Einrichtungen zu gewährleisten.<br />
Die städt. Kindergärten und Tageseinrichtungen haben die Aufgabenstellung und die<br />
Freiheit, teamorientiert ein einrichtungsspezifisches pädagogisches Konzept zu entwickeln,<br />
das dem gesetzlichen Auftrag und den obengenannten Zielen gerecht wird.<br />
Diesem Anspruch ist der Kindergarten <strong>Fliegenpilz</strong> mit seiner <strong>Konzeption</strong> gerecht geworden.<br />
Sie ermöglicht eine kindgerechte Entwicklung durch ein kreatives, vielfältiges und<br />
verantwortungsbewusstes Arbeiten mit den anvertrauten Kindern.<br />
Wir freuen uns, Ihnen diese pädagogische <strong>Konzeption</strong> des Kindergarten <strong>Fliegenpilz</strong> zu<br />
präsentieren und wünschen den Kinder, Eltern und Erzieherinnen weiterhin eine erfolgreiche<br />
Arbeit mit und für die Kinder.<br />
Dieter Knittel<br />
Bürgermeister<br />
4
Wir freuen uns, Ihnen diese pädagogische <strong>Konzeption</strong> des Kindergarten <strong>Fliegenpilz</strong> zu<br />
präsentieren und wünschen den Kinder, Eltern und Erzieherinnen weiterhin eine erfolgreiche<br />
Arbeit mit und für die Kinder. -Bürgermeister-<br />
Der Kindergarten <strong>Fliegenpilz</strong> stellt sich vor<br />
Träger: Die Einrichtung:<br />
<strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Gernsbach</strong> Städt. Kindergarten <strong>Fliegenpilz</strong><br />
Igelbachstraße 11 Baccaratstraße 11<br />
76593 <strong>Gernsbach</strong> 76593 <strong>Gernsbach</strong><br />
Tel. 07224/ 4881<br />
Der 1996 eröffnete Kindergarten <strong>Fliegenpilz</strong> liegt im <strong>Stadt</strong>kern von <strong>Gernsbach</strong> und ist die<br />
größte städtische Einrichtung. Trotz der Zentrumsnähe, den vielfältigen<br />
Einkaufsmöglichkeiten und der guten Verkehrsanbindung liegt die Einrichtung eingebettet in<br />
ein Wohngebiet und ist nur wenige Minuten vom Wald entfernt.<br />
Das bungalowartige Gebäude wurde in einem Halbbogen erbaut und ist mit vielen<br />
Glasfronten versehe. Über den drei großen Gruppenräumen befinden sich pyramidenförmige<br />
Lichtkuppeln, die zusätzlich für einen natürlichen Lichteinfall sorgen. Direkt an das Gebäude<br />
erschließt sich ein großzügiges Außengelände mit Hügellandschaft, welches viel Platz zum<br />
Spielen und Toben bietet.<br />
Das Außengelände bietet den Kindern viel Platz um sich in verschiedenen<br />
Bewegungsformen zu erproben z. B das Laufen über unsere Wackelbrücke.<br />
5
Unsere Räumlichkeiten:<br />
Konzipiert wurde das Gebäude für 3 Gruppen mit insgesamt 75 Kindern. So ergibt sich eine<br />
maximale Gruppengröße von 25 Kindern.<br />
Jeder der drei Gruppen verfügt über einen großzügigen Gruppenraum mit einer<br />
Küchenzeile und zwei Räumen als Intensivräume. Zusätzlich lädt eine große<br />
Merzweckhalle alle Kinder zum Toben und Spielen ein. Neben der Bewegungsmöglichkeit<br />
wird dieser Raum auch für Projekte, Feste oder Elternabende verwendet. Zu den weiteren<br />
Räumen im Haus gehören, verschiedene WC- Bereiche, Personalräume und Materialräume.<br />
Das Raum- und Materialangebot in der Einrichtung wird so konzipiert, dass jedem Kind gute<br />
Entwicklungsbedingungen zur Verfügung gestellt werden können. Mit dieser Bereitstellung<br />
werden der natürliche Tatendrang und die Neugier auf Neues unterstützt und angeregt.<br />
Jeder Gruppenraum verfügt über einen großen<br />
Esstisch, so dass die Kinder die Möglichkeit haben<br />
in gemütlicher Atmosphäre gemeinsam zu<br />
frühstücken.<br />
Unsere Öffnungszeiten<br />
Von Montag bis Freitag ist die Einrichtung von 7:00Uhr bis 14:30Uhr geöffnet, in dieser Zeit<br />
dürfen die Kinder 6,5 Stunden den <strong>Fliegenpilz</strong> besuchen.<br />
Unsere Bring- und Abholzeiten sind von 7:00 bis 9:30 Uhr am Morgen und am Mittag von<br />
12:00 bis 12:15 Uhr oder von 13.00 bis 14:30 Uhr.<br />
Schließungszeiten<br />
Die Einrichtung ist an ca. 15 Tagen im Jahr geschlossen, davon 10 Tage im August und die<br />
restlichen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, sowie an einem Tag im Jahr für den<br />
städtischen Betriebsausflug.<br />
Aufnahmekriterien:<br />
Wir nehmen vorwiegend Kinder aus dem <strong>Stadt</strong>kern <strong>Gernsbach</strong> auf, jedoch auch aus den<br />
umliegenden Ortsteilen, je nach Aufnahmekapazität. Die Aufnahme eines Kindes ist<br />
unabhängig von Nationalität und Konfession.<br />
Eingewöhnung:<br />
Die Aufnahme eines Kindes erfordert ein planvolles Vorgehen und viele Absprachen<br />
zwischen Eltern und Kindergarten. Von der Gestaltung des Übergangs von der Familie in<br />
unsere Betreuung hängt entscheidend ab, ob sich das Kind gut einlebt und wohl fühlt. Nur so<br />
kann sich zwischen Eltern und Erziehern eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickeln.<br />
Beim Aufnahmegespräch wird das Erziehungspersonal auf die Wichtigkeit einer schrittweise<br />
6
Eingliederung hinweisen und mit den Eltern das Vorgehen durchsprechen. Die Aufnahme<br />
wird so gestaltet, dass allen Beteiligten Zeit bleibt, sich in die aktuelle Situation<br />
hineinzufinden und allmählich neue Beziehungen aufzubauen. In dieser<br />
Eingewöhnungsphase versuchen wir die Beziehung zu einer Bezugsperson aufzubauen. In<br />
der Regel geschieht dies in Anwesenheit eines Elternteils in der Gruppe. Das Kind erhält<br />
durch diese Anwesenheit des Elternteils, seine Sicherheit und die Erzieherin kann im<br />
Gespräch kann im Gespräch viel über die Gewohnheiten und Bedürfnisse erfahren. Hilfreich<br />
ist es, wenn in den ersten Tagen ein immer wiederkehrender und somit vertrauter Rhythmus<br />
entsteht. Die Dauer und Zeit der Besuche der Kinder, wird im Verlauf der Eingewöhnungszeit<br />
allmählich gesteigert. Ein individuelles Vorgehen entsteht durch die Signale des Kindes und<br />
der weitere Verlauf wird in Absprache mit der Erzieherin getroffen. Die Zeiten mit und ohne<br />
Eltern werden sich an den Reaktionen des Kindes orientieren. Gute Erfahrungen konnten wir<br />
machen, wenn das Kind in der ersten Zeit die Gruppe nur für einige Stunden besucht. Die<br />
Aufenthaltsdauer sollte vom Verhalten des Kindes abhängig gemacht werden.<br />
der ersten Zeit die Gruppe nur für einige Stunden besucht. Die Aufenthaltdauer sollte vom<br />
Verhalten des Kindes abhängig gemacht werden.<br />
Kranke Kinder:<br />
Kranke Kinder sollten grundsätzlich die Einrichtung nicht besuchen. Zum Schutz aller Kinder<br />
sind die Eltern verpflichtet, den Kindergarten bei Kinderkrankheiten oder<br />
Infektionskrankheiten schnellstmöglich zu informieren.<br />
Im Kindergarten können keine Medikamente, bis auf die Ausnahme von<br />
Notfallmedikamenten (z.B. Krampfleiden) verabreicht werden, da dies in die gesetzliche<br />
Elternverantwortung eingreifen würde. Wir als pädagogische Fachkräfte dürfen dieses<br />
Haftungsrisiko nicht übernehmen.<br />
Ein Tag bei den Wichtelkindern, Hatschipuhkindern und Wawuschelkindern<br />
Unsere drei Gruppen sind altersgemischt und nehmen Kinder im Alter zwischen zweieinhalb<br />
Jahren bis zum Schuleintritt auf.<br />
Der Tag beginnt ganz unterschiedlich, für manche Kinder bereits ganz früh um sieben Uhr<br />
und für manche erst kurz vor halb zehn am Morgen. Um halb zehn schließt der Kindergarten<br />
<strong>Fliegenpilz</strong> seine Türen, um mit seinen gruppeninternen oder gruppenübergreifenden<br />
Angeboten zu beginnen.<br />
Zu einem Tag im <strong>Fliegenpilz</strong> gehört:<br />
Frühstücken – wir pflegen mit den Kindern eine Esskultur, sprechen über eine<br />
gesunde Ernährung und binden sie in Regeln und Pflichten ein. Es finden<br />
Schmaustage statt, bei denen gemeinsam ein Frühstück zubereitet wird, gemeinsam<br />
gekocht oder gebacken wird. Unser Ziel ist es, dass die Kinder ein Gefühl und<br />
Verständnis für gesunde Ernährung und Esskultur entwickeln sollen.<br />
Mittagessen- Montag bis Freitag bietet der Kindergarten <strong>Fliegenpilz</strong> ein warmes<br />
Mittagessen an. Dieses wird gemeinsam mit einer Erzieherin in der Turnhalle<br />
eingenommen. Die Kinder werden in das Tisch Decken und Anrichten der Speisen<br />
miteinbezogen, um die Selbständigkeit zu fördern. In einer angenehmen Atmosphäre<br />
können nach dem Tischspruch, der schon zu einem Ritual geworden ist, Gespräche<br />
unter den Kindern entstehen. Bei der Auswahl des Mittagessens wird darauf<br />
geachtet, dass es kindgerecht, abwechslungsreich und gesund ist.<br />
Stuhlkreissituation mit der ganzen Gruppe oder in der Kleingruppe – einmal am Tag<br />
finden sich die Kinder zusammen um gemeinsam zu spielen, zu singen oder zu<br />
diskutieren. Wir besprechen mit den Kindern unsere Regeln, unseren Alltag,<br />
7
Ausflüge, Aktivitäten oder feiern zum Beispiel den Geburtstag eines Kindes. Unser<br />
Ziel ist es, dass die Kinder dadurch ihre nonverbale und verbale Ausdrucksfähigkeit<br />
erweitern und verbessern und ihre Sprache nutzen, um mit anderen zu<br />
kommunizieren, eigene Ziele zu erreichen und mit ihren Mitmenschen zu leben.<br />
Freispielzeit – die wichtigste Zeit am Tag, denn<br />
jetzt entscheide „Ich als Kind“ selbst, mit wem<br />
möchte ich spielen, wo möchte ich spielen, mit<br />
was möchte ich spielen und wie lange möchte ich<br />
das Spielen. Die Kinder sollen dadurch ein<br />
Bewusstsein für eigenes Handeln entwickeln.<br />
Toben, Turnen, Tanzen in der Turnhalle –<br />
wenn keine Projekte oder spezielle Aktionen<br />
stattfinden, steht unsere Mehrzweckhalle den<br />
Kindern als Bewegungshalle zur Verfügung.<br />
Kinder bewegen sich, ausgelassen, tobend<br />
und immer zum eigenen Vergnügen. Sie<br />
brauchen mehrmals am Tag die Gelegenheit,<br />
ihren großen Bewegungsbedürfnissen, wie<br />
Rennen und Springen, nachzukommen. Die<br />
Entwicklung des Kindes ist ein ganzheitlicher<br />
Prozess, in dem die Bewegung eine wichtige<br />
Bedeutung einnimmt. Dadurch lernen die<br />
Kinder sich selbst und ihre körperlichen Fähigkeiten kennen. Unser Ziel ist, dass die<br />
Kinder Wissen über ihren Körper erwerben und ein Gespür für ihre Fähigkeiten<br />
entwickeln, außerdem sollen sie ihre konditionellen und koordinativen Fertigkeiten/<br />
Fähigkeiten ausbauen. Die Kinder erfahren ihren Körper auch als Darstellungs- und<br />
Ausdruckmittel im Tanz und Bewegungsspiel.<br />
Matschen, Experimentieren, Buddeln und, Spielen im Außengelände – um diesem<br />
großen Bewegungsdrang aller Kinder nach zu kommen, steht den Kindern täglich<br />
unser Außengelände zu Verfügung. Egal ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter,<br />
ob Sonne, Regen oder Schnee - draußen ist es schön. Dabei sollen die Kinder alle<br />
ihre Sinne nutzen um sich die Welt anzueignen, experimentieren und ihre eigenen<br />
Ideen verfolgen. Die Kinder beobachten ihre Umgebung genau und stellen erste<br />
Vermutungen auf. Diese Erfahrungen möchten wird en Kindern auf unserem großen<br />
Außengelände bieten.<br />
UND noch vieles mehr findet statt…<br />
Sage es mir, und ich werde es vergessen,<br />
Zeige es mir und ich werde es vielleicht behalten,<br />
Lass es mich tun und ich werde es können. Goethe<br />
Durch geeignete Angebote schaffen wir dem Kind günstige Entwicklungsbedingungen,<br />
geben Anreize und bieten Erfahrungsfelder an. Dabei steht das Kind mit seinen Interessen<br />
im Fokus unserer Arbeit. Durch die Bereitstellung geeigneter Materialien, Zeitstrukturen und<br />
Interaktionsbeziehungen geben wir Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden, zu experimen-<br />
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tieren und sich miteinander auszutauschen. Wir begleiten das Kind, beobachten seine<br />
Aktivitäten und regen es gegebenenfalls zu weiterführenden Entwicklungsschritten an. Wir<br />
fördern seine kognitiven Denkprozesse und geben ihm die nötige Unterstützung, dabei<br />
orientieren wir uns an den Bedürfnissen der Kinder. Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern<br />
und Lernanreize zu schaffen bedeutet auch, den Rhythmus des Kindes zu erkennen und sie<br />
entsprechend zu unterstützen. Neben den Anreizen brauchen Kinder auch Zeit, in der sie<br />
das Gelernte ausprobieren und dadurch Stabilität und Sicherheit gewinnen können.<br />
Kleingruppenarbeit – im Alltag findet täglich ein<br />
Austausch, eine Spiel = Lernsituation in<br />
altershomogenen Gruppen statt oder für alle<br />
interessierten Kinder unterschiedlichen Alters, zu<br />
einem gemeinsamen Thema. z.B. zu<br />
Kreativprojekten, bei verschiedene Techniken zum<br />
Gestalten und Basteln, in Spielaktionen,<br />
Bewegungsbaustellen, rhythmischen oder<br />
musischen Aktivitäten, Ruheangebote,<br />
Körpererfahrungen, Angebote zum Forschen und<br />
Experimentieren, zum Bauen oder Konstruieren,<br />
Geschichten und Märchen erleben. Angebote für die Sinne und die Wahrnehmung, zu<br />
Rollenspielen, zu Sprachspielen, zu Buchstaben und Zahlenprojekten.<br />
Spaziergänge in die Natur, in die Umgebung oder<br />
zu unserem eigenen Waldgrundstück mit<br />
Bauwagen – neben unserem schönen<br />
Außengelände sind wir mit den Kindern gerne in<br />
unserer Umgebung unterwegs, besuchen den<br />
Markt oder Spielplätze, gehen in den Wald,<br />
besuchen die Tiere in der Umgebung und lernen<br />
die Natur kennen.<br />
Freddytag - dieser Tag ist den zukünftigen<br />
Vorschulkindern vorbehalten. Die Gruppe setzt sich<br />
aus den vierjährigen Kindern aller drei Gruppen<br />
zusammen, die im darauf folgenden<br />
Kindergartenjahr ein Vorschulkind werden. Um<br />
diese Altersstufe gezielt zu fördern finden im Alltag<br />
kleine Aktionen statt, innerhalb der Gruppe oder<br />
gruppen-übergreifend.<br />
Musikprojekt von der Landesstiftung Baden<br />
Württemberg: „Singen, bewegen und sprechen“ – Der Kindergarten <strong>Fliegenpilz</strong> nimmt<br />
seit Oktober an dem Projekt der Landestiftung teil. Jeden Mittwoch treffen sich die<br />
Freddykinder in der Turnhalle und machen gemeinsam mit der Musikschullehrerin<br />
Frau Jung viele musikalische Erfahrungen. Das Projekt wird von der Landesstiftung<br />
finanziert und soll auch in der Grundschule weitergeführt werden.<br />
Schwerpunkte dieser Förderung sind:<br />
- Die Freude an der Musik soll geweckt und erhalten werden.<br />
- Die Kinder sollen durch das Singen einen leichteren Zugang zur Sprache gewinnen.<br />
9
- Die Kinder lernen den Sprachrythmus zu erkennen.<br />
- Die Kinder üben ihre Ausdauer und Konzentration<br />
- Die Kinder lernen Gehörtes in Bewegung umzusetzen.<br />
- Die Kinder erleben sich als Mitglied der Gruppe und entwickeln somit ein positives<br />
Gruppengefühl.<br />
Rabentag – an diesem Tag finden Aktionen für unsere Rabenschüler, unsere<br />
Vorschulkinder statt. Die Aktionen finden ebenfalls innerhalb der Gruppe und<br />
gruppenübergreifend statt.<br />
Musikschule – und Englisch sind mögliche Zusatzangebote von einer<br />
Musikschullehrerin bzw. einer Englischlehrerin, die sich speziell für<br />
Kindergartenkinder ein Konzept erarbeitet haben und dieses in unserer Einrichtung<br />
umsetzen.<br />
Projekte – über das gesamte Kindergartenjahr<br />
finden unterschiedliche, kleine und größere<br />
Projekte für alle Kindergartenkinder statt. Die<br />
gruppeninternen und gruppenübergreifend<br />
Projekte orientieren sich an den Jahreszeiten,<br />
an Festen an Alltagssituation und am Interesse<br />
der Kinder.<br />
Ausflüge – über das Jahr verteilt finden für die Kinder immer wieder Ausflüge statt.<br />
Wir erkunden unsere Umgebung, Besuchen Museen, Theater oder Ausstellungen,<br />
schauen dem Bäcker, der Polizei oder dem Tierarzt bei seiner Arbeit zu. Im Sommer<br />
gehen wir ins Schwimmbad und im Winter gehen wir Schlitten fahren. Sind zu Fuß,<br />
mit dem Bus, der Bahn oder dem Zug unterwegs.<br />
Vorschulerziehung<br />
Die Vorschulerziehung beginnt nicht mit dem letzten Kindergartenjahr, nein bereits von<br />
Anfang an, werden die Kinder auf die Schule vorbereitet. In einer Gemeinschaft zu leben und<br />
sich weiter zu entwickeln, sich an Regeln halten, andere achten und Wert schätzen, dabei<br />
lernen und sich ausprobieren, sind bereits mit dem Schritt in eine Bildungseinrichtung von<br />
Bedeutung. Um all unseren Kindern einen optimalen Start in die Schule zu ermöglichen<br />
legen wir besonders viel Wert auf das letzte Kindergartenjahr und fordern und fördern die<br />
Kinder ihrem Alter entsprechend. Bereiten sie durch eine enge Kooperationsarbeit mit der<br />
Grundschule auf den nächsten und wichtigen Übergang in ihrem Leben vor. Tauchen<br />
gemeinsam in unseren Jahresprojekten zur Mathematik und Sprache in die Fantasiewelt der<br />
Zahlen und Buchstaben ein. Durch diese fantasievolle Reise, fördern wir die Wahrnehmung,<br />
Konzentration, Merkfähigkeit, Motorik, Kreativität und die soziale Kompetenzen der Kinder.<br />
10
Mit diesen Projekten wird das Interesse der Kinder an Zahlen und Buchstaben geweckt und<br />
die Kinder erlernen grundlegende Vorläuferfähigkeiten.<br />
Wir gestalten gezielte Angebote und Aktionen innerhalb der Gruppe und<br />
gruppenübergreifend in ihrer Vorschulgruppe.<br />
Feste, Feiern<br />
Ein besonderes Fest ist für jedes Kind die eigene<br />
Geburtstagsfeier im Kindergarten. Ein festlich gedeckter<br />
Geburtstagstisch mit Kerzen, einem Geschenk und<br />
gemeinsames Singen und Spielen sind unerlässlich.<br />
Neben diesem persönlich wichtigen Ereignis feiern wir im<br />
laufe eines Kindergartenjahres noch weitere Feste,<br />
Ostern, Erntedank, St. Martin, den Advent, Nikolaus,<br />
Weihnachten, Fasching, entweder ein Sommerfest oder<br />
eine große Weihnachtsfeier, und das Abschiedfest der<br />
Vorschulkinder. Diese Feste feiern wir mit den Kindern<br />
angelehnt an unsere Kultur und Bräuche aus der<br />
Umgebung, dabei fließen immer wieder unterschiedliche<br />
Kulturen und Religionen aus den Familien unserer<br />
Kinder ein und bereichern unser Zusammensein sehr.<br />
DAS TEAM FLIEGENPILZ<br />
11<br />
Ein Team ohne Entwicklung<br />
Lebt wie ein Fisch ohne Wasser.<br />
Unser Team setzt sich aus verschiedenen pädagogischen Fachkräften zusammen. Dabei<br />
hat jede Fachkraft ihre eigenen Vorlieben und Fähigkeiten, welche sie durch gegenseitigen<br />
Austausch und Absprachen zum Wohl der Kinder einbringt.<br />
Das pädagogische Team des Kindergarten <strong>Fliegenpilz</strong> besteht derzeit aus: einer Leiterin,<br />
fünf Erzieherinnen, einer Kinderpflegerin und einer Anerkennungspraktikantin. Das Team<br />
bildet jedes Jahr neben einer Anerkennungspraktikantin noch weitere Tagespraktikantinnen<br />
zur staatlich anerkannten Erzieherin oder zur staatlich anerkannten Kinderpflegerin aus. In<br />
unserer täglichen Arbeit mit den Kindern werden wir als Team von einem Hausmeister und<br />
einer Reinigungsfirma im Alltag unterstützt.<br />
Teamarbeit<br />
Wir gestalten das tägliche Leben in unserer Einrichtung gemeinsam im Team. Dabei sind wir<br />
uns der Verantwortung bewusst, die wir haben, Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten. Wir<br />
legen Wert auf die Wertschätzung jeder einzelnen Persönlichkeit. Unsere Fachkompetenz ist<br />
dabei eine solide Grundlage für unsere Arbeit. Um die bestmögliche pädagogische Arbeit zu<br />
gewährleisten, ist uns eine gute Zusammenarbeit untereinander besonders wichtig.<br />
Das Team des Kindergarten <strong>Fliegenpilz</strong> trifft sich regelmäßig und tauscht sich über die<br />
pädagogische Arbeit aus. Es finden Teamgespräche unter den Gruppenleitungen und<br />
Teamgespräche mit dem gesamten Team statt. Durch das Schreiben der <strong>Konzeption</strong>, das<br />
Arbeiten mit der <strong>Konzeption</strong> und die Reflektionsgespräche während den Teamsitzungen,<br />
befindet sich unsere pädagogische Arbeit im ständigen Prozess. Hinzu kommen aktuelle<br />
Informationen, die Auseinandersetzung mit Fachliteratur und die Teilnahme an<br />
Fortbildungen. Unsere gewonnenen Erkenntnisse setzen wir zum Wohl der Kinder, des<br />
Teams und der Eltern ein.<br />
Leitungsaufgaben
Die Leiterin fungiert als Bindeglied von Informationen zwischen Träger,<br />
Kooperationspartnern, Eltern/ Elternbeirat und Team.<br />
Zu den Aufgaben der Kindergartenleitung gehören u.a.:<br />
- Team- und Mitarbeitsführung<br />
- Delegation von Aufgaben im Ablauf der Arbeit<br />
- Die Einrichtung nach außen repräsentieren, durch Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Austausch mit Kooperationspartnern, Träger und Verbänden<br />
- Organisation und Betriebsführung<br />
- Elternzusammenarbeit und Elternmitarbeit fördern durch Elternabende/Nchmittage,<br />
Elternbeiratsitzungen<br />
- Zusammenarbeit mit dem Träger und anderen Institutionen<br />
- Gemeinwesenarbeit<br />
Die Leiterin erhält regelmäßig (durch Leiterinnenkonferenz, Landratsamt, Rathaus, Schule…)<br />
aktuelle pädagogische Informationen, Gesetzesänderungen usw. Diese vermittelt sie dem<br />
Kindergartenteam während den Teamsitzungen. Ebenso finden Absprachen der Leitungen<br />
innerhalb der städtischen Einrichtungen und innerhalb der vier Einrichtungen in <strong>Gernsbach</strong><br />
statt.<br />
Während unserer Teamsitzungen werden:<br />
- die Organisation und Durchführung von Aktionen und Festen besprochen, schriftlich<br />
festgehalten und die Aufgaben untereinander verteilt<br />
- Aktuelle Informationen vom Träger, unseren Kooperationspartnern, von den Medien,<br />
Fachliteratur oder Fortbildungen ausgetauscht und diskutiert<br />
- Eventuelle Probleme der Kinder, Eltern oder Mitarbeiter/innen besprochen und nach<br />
Lösungsmöglichkeiten gesucht<br />
- Themen aus unserer pädagogischen Arbeit im Alltag reflektiert und überdacht<br />
- Protokolle zu den einzelnen Sitzungen verfasst<br />
Planungstage<br />
Zweimal im Jahr findet für das gesamte Team ein Planungstag statt. An diesem Tag wird ein<br />
Rahmen für unsere Aktionen, Feste und Termine festgelegt. Dabei berücksichtigen wir das<br />
Kalenderjahr mit seinen Festen und Bräuchen und für uns wichtige Aktionen aus unserer<br />
pädagogischen Arbeit.<br />
Fortbildungen<br />
Um neue Impulse für unsere Arbeit zu erhalten, um aktuelle Themen umzusetzen, an der<br />
Quelle aktueller Forschungsergebnissen zu sein, um sich mit Kollegen/innen aus<br />
unterschiedlichen Einrichtungen auszutauschen und in unserer pädagogischen Arbeit nicht<br />
stehen zu bleiben sondern immer zum Wohle „unserer Kinder“ weiterzudenken und<br />
weiterzuarbeiten, besuchen alle Teammitglieder immer wieder Fortbildungen.<br />
Ein aktuelles und großes Thema von Fortbildungen, ist bereits seit längerem und wird uns<br />
auch weiterhin begleiten, ist der Orientierungsplan für Baden- Württemberg (Bildungsplan für<br />
alle Kindergärten und Kindertageseinrichtungen).<br />
Das Team und die Öffentlichkeitsarbeit<br />
Das Ziel unserer Öffentlichkeitsarbeit ist es, unsere Arbeit transparent zu machen, um somit<br />
Inhalte unserer pädagogischen Arbeit zu vermitteln. Dies kann durch themenbezogene<br />
Feste, öffentliche Aktionen, Zeitungsartikel oder Teilnahme an örtlichen Ereignissen<br />
geschehen. Ebenso ist die Kooperation mit der Grundschule oder anderen Institutionen eine<br />
Möglichkeit, unsere pädagogische Arbeit miteinander zu vernetzen.<br />
Arbeitszeit<br />
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Die Arbeit eines Erziehers/ einer Erzieherin ist unterteilt in die Arbeit am Kind und in<br />
Verfügungszeit. Die Verfügungszeit, ist die Zeit in der eine Fachkraft organisatorische Dinge<br />
erledigt und vorbereitet und nicht direkt mit dem Kind arbeitet.<br />
Auszug aus der Verfügungszeit, die in und außerhalb der Einrichtung stattfindet:<br />
- Pädagogische Vor- und Nachbereitung von Angeboten<br />
- Das Planen und durchführen von Festen<br />
- Organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben<br />
- Dienstbesprechungen und Teamsitzungen<br />
- Zusammenarbeit mit dem Träger<br />
- Zusammenarbeit mit den Eltern und Familien<br />
- Beobachtungen auswerten und Dokumentationsarbeit<br />
- Entwicklungsgespräche vorbereiten und durchführen<br />
- Hauswirtschaftliche Aufgaben erledigen<br />
- Elternbeiratsitzungen<br />
- Kooperationsarbeit mit Kindergärten, Grundschulen, Fachschulen der Praktikanten,<br />
Fördereinrichtungen, Ämtern, Therapeuten<br />
- Öffentlichkeitsarbeit<br />
- Anleitung von Praktikanten<br />
ELTERNABREIT<br />
Kinder, die sich im Kindergartenalltag wohl und geborgen fühlen, können sich weiterentwickeln.<br />
Eine wichtige Grundlage hierfür ist eine vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft<br />
zwischen Eltern und Erzieherinnen. Daher ist die Elternarbeit für uns ein wesentlicher<br />
Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Basis für eine positive Zusammenarbeit zwischen<br />
Eltern und unserer Einrichtung ist das Vertrauen in unser Tun. Wir legen Wert auf die<br />
Transparenz unserer Arbeit und ein offenes und ehrliches Miteinander. Dabei streben wir<br />
den Austausch mit den Eltern und einen lösungsorientierten Dialog an. Neben täglichen<br />
Rückmeldungen bei Besonderheiten im Tagesverlauf stehen wir jederzeit für intensivere<br />
Einzelgespräche zur Verfügung. Für ein regelmäßiges Feedback der Eltern sind wir<br />
dankbar, denn dies ist für uns ein Instrument der Qualitätssicherung. Für Anregungen und<br />
Kritik sind wir offen.<br />
Um die Grundlage der Erziehungspartnerschaft zu erreichen, bieten wir in unserer<br />
Einrichtung verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit.<br />
Gespräche<br />
Im Aufnahmegespräch vermitteln wir Informationen über unsere Einrichtung, die<br />
pädagogische Arbeitsweise, unsere Ziele, den Kindergartenalltag, die personelle<br />
Besetzung und klären gegenseitige Wünsche und Erwartungen.<br />
Beim Bringen oder Abholen der Kinder besteht bei dringenden aktuellen<br />
Angelegenheiten die Möglichkeit zu einem Tür- und Angelgespräch um sich mit den<br />
Erzieherinnen abzusprechen.<br />
Regelmäßige Entwicklungsgespräche nach vereinbartem Termin bieten den Eltern<br />
und uns die Möglichkeit, sich über den Entwicklungsstand des jeweiligen Kindes<br />
auszutauschen. Eine gute Gelegenheit hierfür bietet der Zeitraum um den Geburtstag<br />
des Kindes.<br />
Elternabend / Elternnachmittage<br />
Über das Kindergartenjahr verteilt landen wir zu unterschiedlichen Elternabenden<br />
oder Nachmittage ein, bei denen wir Themen aus unserer pädagogischen Arbeit<br />
13
aufgreifen, gesellige Bastelrunden miteinander verbringen oder mit eingeladenen<br />
Referenten diskutieren. Gerne greifen wir Wünsche und Anregungen der Eltern auf,<br />
denn diese Austauschmöglichkeit mit den Eltern erleben wir als äußerst anregend<br />
und hilfreich.<br />
Informationen<br />
Es ist uns wichtig, das Sie als Eltern über die Ereignisse, Termine und Vorhaben des<br />
Kindergartens informiert sind. Durch Elternbriefe und Informationen an unseren<br />
Pinnwänden möchten wir Ihnen Einblicke in unsere Arbeit ermöglichen und wichtige<br />
Termine mitteilen. Einladungen zu den Veranstaltungen und andere schriftliche<br />
Informationen finden die Eltern in den Briefkästen ihres Kindes.<br />
Feste, Ausflüge und Aktionen<br />
Bei größeren Festen, Ausflügen und Aktionen sind wir immer wieder auf die<br />
tatkräftige Unterstützung der Familien angewiesen. Das gemeinsame Feiern und<br />
auch Vorbereiten stärkt die Gemeinschaft und bietet den Kindern, ihren Familien und<br />
dem Team <strong>Fliegenpilz</strong> die Möglichkeit besondere Tage im Kindergartenjahr<br />
gemeinsam zu erleben.<br />
Elternbeirat<br />
Ein wichtiges Gremium in unserem Kindergarten bildet der Elternbeirat. Er vertritt die<br />
Interessen der Eltern, unterstützt das Team und sucht den Austausch mit den Team<br />
und dem Träger.<br />
KOOPERATION MIT VERSCHIEDENEN INSTITUTIONEN<br />
Der Kindergarten arbeitet nach Bedarf mit anderen Einrichtungen und Institutionen<br />
zusammen z.B. Kinderärzten, Ergotherapeuten, Logopäden, Erziehungsberatungsstellen<br />
oder Psychologen. Bei Auffälligkeiten, die im Kindergarten nicht ausgeglichen werden<br />
können, suchen Erzieherinnen im Gespräch mit den Eltern nach Möglichkeiten der<br />
Unterstützung. Um dem Kind weiterhin eine bestmögliche Unterstützung für die weitere<br />
Entwicklung geben zu können, stehen wir gerne im engen Kontakt zwischen Familie und<br />
Therapeuten.<br />
Entsprechend der Themen einzelner Projekte im Haus werden Kooperationspartner<br />
verschiedenster Art in unseren Alltag integriert z.B. die Verkehrspolizei, der Tierarzt, die<br />
Saftkelterei usw.<br />
Wir begrüßen insbesondere die Partizipation von Eltern, die spezielle Kompetenzen in einem<br />
Lebens- oder Arbeitsbereich haben. Gerne besuchen wir mit den Kindern den Arbeitsplatz<br />
von einem Familienmitglied oder freuen uns Sie als Familienmitglied in unsrer Einrichtung zu<br />
begrüßen, um Z.B. mit den Kindern Theater zu spielen oder uns in der Weihnachtsbäckerei<br />
zu unterstützen.<br />
PÄDAGOGISCHE GRUNDGEDANKEN<br />
Die Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit sind die Bildung, Erziehung und Betreuung<br />
von Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren. Als pädagogische Einrichtung sind wir eine<br />
14
Betreuungs- und Bildungsinstitution, die einen gesetzlich definierten Auftrag erfüllt: „die<br />
Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen<br />
Persönlichkeit fördern.“ (§1 und §2 des KGaG)<br />
Welche Pädagogik braucht das Kind? Und vor allem wie viel? In unserer<br />
Leistungsgesellschaft ist die Grenzlinie zwischen sinnvoller Förderung und Überforderung<br />
der Kinder manchmal schwer erkennbar. Das Motto „Immer früher, schneller, weiter, mehr..“<br />
erweist sich in den meisten Fällen eher als Hemmnis, denn als Motor für eine erfolgreich<br />
verlaufende Entwicklung. Unsere pädagogische Grundhaltung zeigt sich darin Kinder in ihrer<br />
ganzheitlichen Entwicklung zu fördern und ihren individuellen Bildungsprozess zu begleiten.<br />
Gleichzeitig ist das Kind immer auch ein Teil der Gemeinschaft, in die es eingebunden ist.<br />
Die Fähigkeit zur Anpassung, Wertschätzung der Anderen aus der Gemeinschaft und<br />
Wahrung der eigenen Persönlichkeit, ist ein komplexes Bildungsziel. Durch die Stärkung<br />
sozialer Kompetenzen, wollen wir den Kindern ermöglichen, ein ausgewogenes<br />
Gleichgewicht zwischen sozialer und persönlicher Identität zu erstellen.<br />
Im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit steht das Kind, welches wir mehrere Jahre bis zum<br />
Schuleintritt in unserer Einrichtung begleiten. Die Zeit, die das Kind bei uns verbringt, sollte<br />
für seine Entwicklung in jeder Hinsicht positiv sein. Unsere Arbeit sollte der Tatsache<br />
Rechnung tragen, dass das Kind einen Lebensabschnitt bei uns verbringt, in welchem<br />
entscheidende Grundlagen für das weitere Leben gelegt werden.<br />
Das bedeutet, dass das Kind mit seinen Fähigkeiten und seiner individuellen Lebenssituation<br />
angenommen, ganzheitlich gefördert und unterstützt wird. Wir verstehen unsere Arbeit als<br />
Familien begeleitend und ergänzend. Wichtig hierfür ist eine vertrauensvolle<br />
Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und pädagogischen Fachpersonal.<br />
REGELN IM KINDERGARTEN<br />
Der Bereich des sozialen Lernens ist ein wesentlicher und ständiger Bestandteil unserer<br />
pädagogischen Arbeit. Die Kinder lernen, sich und andere als wichtige und wertvolle<br />
Menschen zu akzeptieren und zu schätzen. Sie erkennen so, dass für ein positives<br />
Miteinander auch die Einhaltung vereinbarter Regeln und Grenzen notwendig sind. Sie<br />
bieten Sicherheit und ermöglichen ein Miteinander in der Gemeinschaft. Die Kinder sollen in<br />
der Einrichtung einen Rahmen haben, in dem sie sich wohl fühlen und ausprobieren können,<br />
Regeln verstehen lernen und danach in der Gemeinschaft leben.<br />
15<br />
„ Hilf mir, es selbst zu tun.<br />
Zeig mir, wie es geht.<br />
Tu es nicht für mich.<br />
Ich kann und will es alleine tun.<br />
Hab Geduld, meine Wege zu begreifen.<br />
Sie sind vielleicht länger,<br />
vielleicht brauche ich mehr Zeit,<br />
weil ich mehrere Versuche machen will.<br />
Mute mir auch Fehler zu,<br />
denn aus ihnen kann ich lernen.“<br />
Maria Montessor
Wir finden es wichtig, dass …<br />
Kinder die Grenzen anderer erkennen und respektieren, aber auch lernen, ihre<br />
eigenen Interessen zu vertreten.<br />
die Kinder selbstbewusst und selbständig handeln können und eigenständige<br />
Entscheidungen treffen.<br />
Kinder ihre eigenständige Persönlichkeit entwickeln können.<br />
Dies bedeutet für uns, ...<br />
auf ihre eigenen Fähigkeiten im Umgang miteinander zu vertrauen und ihnen bei<br />
Bedarf unsere Unterstützung anbieten.<br />
die Kinder in diesem Prozess zu begleiten und unterstützend zur Seite stehen.<br />
Kinder als eigenständige Persönlichkeit wertzuschätzen und zu achten.<br />
Unser Ziel…<br />
Die Kinder entwickeln Selbstständigkeit und eine eigenständige Persönlichkeit.<br />
Wir finden es wichtig, dass...<br />
Kinder Hilfsbereitschaft zeigen.<br />
Kinder sich in Situationen und Personen einfühlen können.<br />
Kinder im Umgang miteinander Rücksicht, Fairness und Ehrlichkeit entwickeln.<br />
Dies bedeutet für uns, ...<br />
den Kindern diese Grundsätze durch aktives Vorleben zu vermitteln und zu festigen.<br />
Unser Ziel…<br />
Die Kinder entwickeln im Umgang miteinander Solidarität.<br />
Wir finden es wichtig, dass...<br />
die Kinder ihre Sinne bewusst wahrnehmen.<br />
die Kinder die Möglichkeit haben, vielfältige Erfahrungen zu sammeln.<br />
die Kinder durch gezieltes Spielen in verschiedenen Bereichen selbständig handeln<br />
können.<br />
Dies bedeutet für uns, ...<br />
Kindern ein erlebnis- und anregungsreiches Umfeld bieten.<br />
Kinder als Forscher und Entdecker zu sehen.<br />
kreative, gruppenübergreifende Angebote zu gestalten<br />
Unser Ziel…<br />
Die Kinder sensibilisieren ihre Wahrnehmung.<br />
16
Wir finden es wichtig, dass...<br />
Kinder bewusst wird, das Sprache mit Rhythmus und Bewegung verbunden wird.<br />
den Kindern die Möglichkeit gegeben wird, ein altersgemäßes Sprachverständnis zu<br />
erlangen (zuhören, verstehen, aktiv umsetzen).<br />
Dies bedeutet für uns, ...<br />
unsere eigene Wahrnehmung in Bezug auf Bewegung, Rhythmus und Sprache zu<br />
sensibilisieren.<br />
die kindliche Sprache aktiv zu fördern.<br />
Unser Ziel…<br />
Die Kinder werden in Sprache und Rhythmus gefördert und erlangen so zunehmend die<br />
Fähigkeit, aktiv am Sprachgeschehen im Alltag teilzunehmen.<br />
Wir finden es wichtig, dass...<br />
die Kinder die Schöpfung achten.<br />
die Kinder lernen die Vorgänge in der Natur bewusst wahrnehmen<br />
die Kinder die Natur mit allen Sinnen erfahren können.<br />
Kinder Naturerfahrungen selbst machen und aktiv mitgestalten<br />
Dies bedeutet für uns, ...<br />
dass wir den Kindern die Möglichkeit geben, die Natur zu erkunden.<br />
dass die Kinder während der Freispielzeit den Außenspielbereich nutzen können.<br />
dass wir uns mit der Natur befassen und das notwendige Sachwissen und<br />
Fachwissen aneignen.<br />
Unser Ziel…<br />
Die Kinder sammeln Erfahrungen über die Natur und lernen/ begreifen über das eigene Tun<br />
Zusammenhänge.<br />
Wir finden es wichtig, dass...<br />
Kinder ihre Bewegungsabläufe gut koordinieren können.<br />
Kinder Spaß an der Bewegung entwickeln.<br />
Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben können.<br />
Dies bedeutet für uns,…<br />
Platz und Raum zu schaffen, um dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder<br />
unterstützen zu können.<br />
Unser Ziel ist…<br />
Kinder entwickeln Freude an der Bewegung und lernen die vielfältigen (Bewegungs-)<br />
Möglichkeiten ihres Körpers kennen, einzusetzen und weiter zu entwickeln.<br />
Wir finden es wichtig, dass...<br />
der Kindergarten ein Ort der Begegnung ist<br />
Eltern Einblick in die pädagogischen Inhalte unsere täglichen Arbeit erhalten<br />
Eltern als Partner in der Erziehungsarbeit zu sehen<br />
17
Eltern uns als kompetente Ansprechpartner sehen, die ihnen Hilfe und Unterstützung<br />
in Erziehungsfragen geben können.<br />
Dies bedeutet für uns, ...<br />
den Eltern Wertschätzung entgegenzubringen.<br />
Eltern als Partner in der Erziehungsarbeit zu sehen.<br />
durch Fortbildungen das vorhandene Fachwissen zu vertiefen und zu erweitern<br />
die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse der Eltern im Rahmen unserer<br />
Möglichkeiten zu berücksichtigen.<br />
Unser Ziel…<br />
Eltern und Kindergartenteam arbeiten zum Wohl des Kindes offen und vertrauensvoll<br />
zusammen.<br />
Wir finden es wichtig, dass…<br />
der Kindergarten als wichtiger Ort der Begegnung wahrgenommen werden kann<br />
Kinder und Eltern die Kindergartenjahre als wichtigen Lebensabschnitt für die<br />
Entwicklung der Kinder erfahren können<br />
Dies bedeutet für uns,…<br />
dass Kinder, Eltern und Erzieherinnen Zeit haben zum Kennen lernen und zum<br />
Beobachten, damit die Bedürfnisse gesehen werden können.<br />
Vertrauen aufzubauen zwischen Kindern, Eltern und Erzieherinnen, damit die Kinder<br />
ein Miteinander erleben können.<br />
Zuzuhören<br />
sich gegenseitig wertschätzend zu begegnen<br />
dass die Räume so gestaltet sein müssen, dass Kinder sich wohlfühlen können.<br />
Unser Ziel…<br />
Emotionales Wohlbefinden und Geborgenheit.<br />
Wir finden es wichtig, dass…<br />
Kinder selbstständig entscheiden dürfen: den Raum – die Zeit/ Dauer – den Partner –<br />
das Material – und das Tempo<br />
Kinder aus eigenem Antrieb tätig werden<br />
Kinder Spaß und Freude an ihrem Tun entwickeln<br />
Dies bedeutet für uns,…<br />
dem Freispiel einen hohen Stellwert einzuräumen<br />
den Kindern Zeit und Raum zu geben für eigenes Tun<br />
beobachten, anregen, fördern, unterstützen, aber sich selbst auch zurück nehmen<br />
dem Kind soviel Hilfestellung zugeben wie nötig und gleichzeitig so wenig wie<br />
möglich eingreifen<br />
Unser Ziel…<br />
Die Kinder in ihrem eigenen Entwicklungstempo zu sehen und wertzuschätzen.<br />
18
DIE BEDEUTUNG DES FREISPIELS<br />
19<br />
„Wenn du mit anderen ein Schiff bauen willst,<br />
so beginne nicht, mit ihnen Holz zu sammeln,<br />
sondern wecke in ihnen die Sehnsucht<br />
nach dem großen weiten Meer.“<br />
A. de Saint-Exupéry<br />
Das (Frei)-Spiel stellt im Erleben des Kindes den größten Zeitraum des Tages dar. Das wird<br />
oft nicht bedacht, und deshalb ist es wichtig, dass in der Kindergartenpädagogik auf das<br />
Freispiel immer noch in besonderem Maße ein Augenmerk gerichtet wird. Die meisten<br />
Kindergärten – wie auch wir – beginnen den Tag mit dieser Phase. Freispiel ist aber viel<br />
mehr als nur eine Zeit des Ankommens. Es ist auch keine „Warteschleife“, bis endlich alle da<br />
sind. Das freie Spiel im Kindergarten bietet viele Lern- und Entwicklungschancen – daher<br />
wird ihm auch so viel Raum und Zeit gewidmet. Kindergärten haben einen Erziehungs- und<br />
Bildungsauftrag. Daher müssen wir Fachkräfte zielgerichtet handeln, damit sich ein Kind<br />
auch als Forscher und Eroberer in eigener Sache betätigen kann. Es braucht eine gut<br />
vorbereitete Umgebung, Erwachsene, die es unterstützen, es begleiten und ihm Freiraum für<br />
neue, ganz eigene Entdeckungen lassen. Für Kinder ist freies Spiel etwas Lustvolles.<br />
Kinder brauchen Kinder, nur so sind angemessene soziale Erfahrungen möglich. Fähigkeiten<br />
wie sich durchsetzen können, Rücksicht nehmen, Kompromisse schließen sind nicht<br />
theoretisch vermittelbar. Im Freispiel können Kinder ihre Spielpartner frei wählen. Um<br />
herauszufinden wer zu einem passt müssen sie aktiv sein, andere beobachten und sie<br />
ansprechen. Natürlich kann das auch bedeuten, abgelehnt zu werden. Wut, Enttäuschung<br />
und Traurigkeit dabei zu fühlen und zu verarbeiten gehört dazu. Beim Spiel mit anderen<br />
erfahren Kinder auch immer etwas über sich selbst und ihre Grenzen. Während des<br />
Freispiels stehen den Kindern verschiedene Bereiche und Materialien zur Verfügung. Im<br />
Freispiel können Kinder erlebtes und Geschehenes in Rollenspielen oder beim Malen<br />
verarbeiten. Sie wollen bisheriges Wissen mit neuen Erfahrungen vergleichen, angleichen<br />
und erweitern. Erwachsene „be-reden“ ihre Themen und Kinder„be-leben“ sie im Spiel. Und<br />
das immer wieder. Auch die Fantasie kann ausgelebt werden. Sie „durchspielen“ die Welt,<br />
machen sie für sich berechenbarer und können damit Ängste abbauen.<br />
Zur Freispielzeit kann zwar jeder spielen mit wem und womit er will, aber noch lange nicht<br />
machen, was er will. Alle müssen sich an Gruppen- und Spielregeln halten, damit das<br />
Zusammenleben funktioniert. Dazu gehören selbstverständlich auch unbeliebte Aufgaben<br />
wie Abspülen oder Aufräumen. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten können Kinder aus<br />
eigenem Antrieb tätig werden. Beschäftigen sie sich mich mit Dingen und Fragen aus<br />
eigenem Antrieb, empfinden sie Spaß und Freude. Wie sehr diese Faktoren Einfluss auf<br />
effektives Lernen haben, hat jeder von uns schon selbst erlebt! Frustrationen lassen sich<br />
dann auch besser und leichter aushalten. Kinder brauchen Situationen und Freiräume zum<br />
eigenständigen Entdecken und Ausprobieren. Und Erwachsene, die ihnen zutrauen, auch<br />
eigene Lösungen zu finden. Dies bedeutet allerdings nicht, die Kinder sich selbst zu<br />
überlassen.<br />
Wann Freunde wichtig sind
Freunde sind wichtig zum Sandgruben bauen,<br />
Freunde sind wichtig, wenn andre dich hauen,<br />
Freunde sind wichtig zum Schneckenhaussuchen,<br />
Freunde sind wichtig zum Essen von Kuchen.<br />
Vormittags, abends, im Freien, im Zimmer ...<br />
Wann Freunde wichtig sind?<br />
Eigentlich immer!<br />
Georg Bydlinsky<br />
DER ORIENTIERUNGSPLAN<br />
Entsprechend dem Auftrag des Kindertagesbetreuungsgesetzes Baden-Württemberg (§ 9<br />
Abs. 2 KiTaG) konkretisiert Baden-Württemberg mit dem Orientierungsplan den<br />
Bildungsauftrag des Kindergartens und stärkt den Kindergarten als Ort der frühkindlichen<br />
Bildung. Der Orientierungsplan verfolgt konsequent die Kinderperspektive und greift mit<br />
seinem mehrperspektivischen Ansatz die grundlegenden Motivationen von Kindern auf. Er<br />
versteht pädagogische Begleitung und Förderung als ganzheitlich. Mit verbindlichen<br />
Zielbeschreibungen in den 6 Bildungs- und Entwicklungsfeldern Körper, Sinne, Sprache,<br />
Denken, Gefühl und Mitgefühl, Sinn, Werte und Religion bringt der Orientierungsplan ein<br />
höheres Maß an Verbindlichkeit.<br />
Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in Kindergärten WARUM?<br />
Kindergesichter;<br />
Jedes ist eine Landschaft,<br />
die erkundet werden will,<br />
ein aufgeschlagenes Buch,<br />
in dem der Weise<br />
die größten Geheimnisse<br />
und Wahrheiten entdecken wird.<br />
Kindergesichter;<br />
Jedes ist eine Welt.<br />
Und ihr Weinen und ihr Lachen,<br />
ihr Staunen und ihr Zorn,<br />
ihre Wildheit beim Spiel<br />
und ihre Sanftmut im Schlaf.<br />
Und ihre Fragen:<br />
Die Bienen haben eine Königin,<br />
warum haben sie keinen König?<br />
Weshalb sind Tränen salzig?<br />
Warum sterben Kinder,<br />
und Alte bleiben am Leben?<br />
Was ist ein Schatten,<br />
und warum kann man nicht vor ihm fliehen?<br />
Warum gibt es Hungrige und Frierende und Arme?<br />
Und warum kaufen sie sich nichts?<br />
Warum haben sie kein Geld?<br />
Warum gibt man ihnen nichts so?<br />
Kann ein Adler bis in den Himmel fliegen?<br />
Warum kann man die Luft nicht sehen?<br />
Weiß das kein Mensch auf der ganzen Welt?<br />
Kindergesichter,<br />
20
Kindergesichter und Fragen, F ragen.<br />
Noch glauben sie: Einmal,<br />
wenn sie groß sind,<br />
würden sie alles wissen.<br />
Der Orientierungsplan stärkt die Kinderperspektive. Er geht von den Motivationen des Kindes<br />
aus. Dabei dient er als Bildungskompass für Pädagoginnen und Pädagogen bei der Arbeit<br />
mit Kindern, ist für Eltern und Lehrkräfte. Der Orientierungsplan beinhaltet einen<br />
mehrperspektivischen Ansatz: bedient sich dabei an der aktuellen Wissenschaft von;<br />
Frühpädagogik, Sozialpädagogik, Schulpädagogik, Entwicklungspsychologie, sowie an der<br />
Gehirnforschung und Theologie. Das Werk ist in sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder<br />
unterteilt: Sinne, Körper, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl, Sinn Werte und Religion.<br />
Als Bildungsplan verkörpert er das Spielen als elementare Form des Lernens, Bewegung als<br />
Motor der Lernentwicklung und sieht als zentrale Rolle die Sprachentwicklung. Die<br />
pädagogischen Fachkräfte arbeiten neben dem Schwerpunkt der Entwicklungsbeobachtung<br />
und Entwicklungsdokumentation ganzheitlich, dem Entwicklungsstand des Kindes<br />
entsprechend und sehr individuell.<br />
Beobachtung und Entwicklungsdokumentation:<br />
Wie oben schon erläutert rückt die Beobachtung und Entwicklungsdokumentation seit der<br />
verbindlichen Umsetzung des Orientierungsplans immer mehr in den Vordergrund. Diese<br />
Beobachtungen sollen die Grundlagen der pädagogischen Arbeit in<br />
Kindertageseinrichtungen sein. Nach der gezielten Beobachtung und Auswertung, können<br />
dann Bildungsaktivitäten, Projekte und spezielle Förderangebote entwickelt werden, die<br />
genau auf die momentanen Interessen und den Entwicklungsstand der Kinder ausgearbeitet<br />
sind. Da wir im Kindergarten <strong>Fliegenpilz</strong>, die Kinder ganzheitliche betrachten und fördern<br />
wollen, ist es uns sehr wichtig die Kinder nicht nur mit einem bestimmten Ankreuzsystem zu<br />
bewerten, in denen es meist darum geht ,was kann das Kind und was nicht. Wir möchten<br />
das Kind als ganzheitliche und eigenständige Persönlichkeit wahrnehmen und fördern,<br />
deshalb möchten wir gemeinsam mit dem Kind und den Eltern das Portfolio als Methode der<br />
Entwicklungsdokumentation durchführen.<br />
Was sind Portfolios?<br />
„ Wer bin Ich? Was kann ich? Was mag ich<br />
gerne? Was möchte ich lernen? Wer gehört zu<br />
meiner Familie? Wer sind meine Freunde?<br />
Was möchte ich später einmal werden?<br />
Die Kinder setzten sich durch die Arbeit mit<br />
dem Portfolio mit sich selbst auseinander und<br />
begeben sich mit den Eltern und Erziehern auf<br />
die Reise ihres Lernens.<br />
Das Kindergartenportfolio soll für das Kind, wie eine Brieftasche sein, in der alle wichtigen<br />
Dokumente über seine Entwicklung aufbewahrt werden, das können z.B sein<br />
Entwicklungseinschätzungen der Erzieherin, Beobachtungen, Fotos aus dem<br />
Kindergartenalltag, Geschichten über das Kind, Selbstporträts, Lieblings-, Geschichten,<br />
Lieder, Spiele, Bilder. Diese wichtigen Blätter werden in einem Ordner im A4 Format im<br />
Kindergarten aufbewahrt. Der Portfoliordner ist für die Kinder immer zugänglich und steht in<br />
21
Kinderhöhe in einem Regal. Der Beginn der Portfolioarbeit ist der Eintritt in den Kindergarten<br />
und endet mit dem Wechsel in die Grundschule.<br />
Ziele der Portfolioarbeit<br />
Das Hauptziel der Portfolioarbeit ist es die Kinder darin zu bestärken ihren eigenen Weg zu<br />
gehen und ihre Lernmotivation zu erhöhen. Dies gelingt dadurch, dass Eltern und Erzieher<br />
die individuellen Stärken der Kinder entdecken, herausarbeiten und im Portfolio festhalten.<br />
Dadurch sollen beim Kind Stolz und Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten wachsen. Die<br />
Kinder lernen sich gemeinsam mit den Erziehern selbst Ziele zu setzen und diese dann auch<br />
zu verwirklichen. Wir begleiten die Kinder und dokumentieren ihren individuellen Weg, die<br />
Kinder haben dann die Möglichkeit mit Hilfe des Portfolios ihre Lernwege zu reflektieren.<br />
Durch diese Entwicklungsdokumentationen sollen die Kinder begreifen, dass sie einmalig<br />
sind und wir sie so wertschätzen.<br />
Ich bin einmalig<br />
Ich kann nicht dichten wie Goethe<br />
Ich kann nicht komponieren wie Mozart<br />
Ich kann nicht malen wie Picasso<br />
Ich bin nicht so stark wie Mutter Theresa<br />
Aber ich kann lachen wie ich lache<br />
Ich kann laufen wie ich laufe<br />
Ich kann denken wie ich denke<br />
Ich kann weinen wie ich weine<br />
Ich kann schreiben wie ich schreibe<br />
Ich kann malen wie ich male<br />
Ich kann helfen wie ich helfe<br />
Ich bin nicht großartig<br />
Ich bin nicht berühmt<br />
Ich rage nicht heraus<br />
Aber mich gibt es nur einmal<br />
Ich bin einmalig<br />
Siglinde Plitz<br />
SCHLUSS<br />
22<br />
„Ziele sind Träume, die wir in Pläne<br />
umsetzen; dann schreiten wir zur<br />
Tat, um sie zu erfüllen!“ (Zig Ziglar)<br />
Mit dieser <strong>Konzeption</strong> haben wir<br />
uns auf den Weg gemacht unsere<br />
Ziele schriftlich zu fixieren und<br />
Transparent für die Öffentlichkeit<br />
zu machen. Mit der stetigen Bereitschaft<br />
die pädagogische Arbeit<br />
in unserem Haus zu reflektieren<br />
und weiterzuentwickeln schreiten<br />
wir den Weg immer weiter und<br />
sichern dabei unsere Arbeit zum<br />
Wohl der uns anvertrauten Kinder.