Download - der Gesamtschule Schinkel
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Check-Liste<br />
zur Umsetzung des Nachteilsausgleichs<br />
“Dyskalkulie“ ab Klasse 5<br />
Diese Check-Liste versteht sich als ein Angebot von pragmatischen Vorschlägen zur<br />
Umsetzung des Nachteilsausgleichs Dyskalkulie, die zwischen Eltern, Kind/Jugendlichen<br />
und Fachlehrer/in vereinbart werden können.<br />
Sie sind unter Thesen zur Befindlichkeit des dyskalkulen Kindes/Jugendlichen sortiert<br />
(so können sich bestimmte Vorschläge wie<strong>der</strong>holen). Ziel dieser Vorschläge ist hierbei<br />
nicht die Befreiung von Verantwortlichkeiten des Schülers, son<strong>der</strong>n die Hinführung zur<br />
größtmöglichen Leistungsfähigkeit, die dem Kind/Jugendlichen <strong>der</strong>zeit möglich ist.<br />
Die Check-Liste sollte gemeinsam mit Kin<strong>der</strong>n/Jugendlichen, Eltern und Fachlehrer<br />
besprochen und die Skalierung 1 bis 4 als Gedächtnisstütze benutzt werden.<br />
Check-Liste und Skalierung sollten in größeren Abständen auf Notwendigkeit aktualisiert<br />
werden.<br />
Name: ------------------------------------------------------------------------------<br />
Klasse: ----------------- Telef.-Nr. ----------------------------------<br />
Fachlehrer/in: ------------------------------------------------------------------------------<br />
Datum: ------------------------------------------------------------------------------<br />
1 2 3 4<br />
wenig hilfreich sehr hilfreich<br />
bitte ankreuzen<br />
I. Kin<strong>der</strong>/Jugendliche mit einer Dykalkulie erleben einen Zustand <strong>der</strong><br />
Desorientierung. Sie brauchen Ordnung, Vereinfachung.<br />
© Arbeitskreis Legasthenie/Dyskalkulie/AD(H)S <strong>der</strong> <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Schinkel</strong> in Zusammenarbeit mit Lega S e.V.
Übersichtliche Arbeitsblätter:<br />
a) mit deutlichen Zahlen 1 2 3 4<br />
b) mit größerer Schrift<br />
c) mit deutlicher grafischer Strukturierung <strong>der</strong> Aufgaben<br />
Klare Aufgabenstellung, präzise Arbeitsanweisungen<br />
Kleinschrittige Arbeitsanweisungen<br />
Vergrößerung von Schrift und Aufgaben (Mathebücher,<br />
Arbeitshefte) auf ein höher aufgelöstes Format kopiert<br />
Arbeitsblätter mit grafisch vorstrukturierten<br />
Arbeitswegen (s. Anlage)<br />
Platz für Notizen/Zwischenrechnungen lassen<br />
Blanko-Notizblatt für Notizen bzw. Zwischenrechnungen<br />
bereitstellen<br />
keine Angst vor hohen Zahlen:<br />
Übersichtlichkeit schaffen bei hohen Stellenwerten,<br />
Stellenwertpunkte markieren, farbig abgrenzen<br />
möglichst viele Visualisierungen, bunt<br />
feste, mechanische Rechenwege schaffen<br />
zur Strukturierung und zur Sicherheit<br />
(deshalb mehr Platz auf dem Blatt o<strong>der</strong> auf dem Notizblatt)<br />
längere Arbeitszeiten für Aufgaben<br />
weniger Aufgaben<br />
größeres Kästchenformat bereitstellen<br />
Bereitstellung von Hilfsmitteln:<br />
a) generell auf die Qualität <strong>der</strong> Arbeitsmittel achten,<br />
z.B. beim Zirkel, Lineal, Geo-Dreieck<br />
b) Hilfsmittel Einmaleins-Tabelle<br />
c) Hilfsmittel Taschenrechner<br />
d) Hilfsmittel persönliches Regelmerkheft,<br />
müsste von Eltern o<strong>der</strong> Fachkraft<br />
auf Richtigkeit überprüft werden<br />
e) Hilfsmittel Regelheft <strong>der</strong> Verlage und allgemeine<br />
Übungsbeispiele, auf das Lehrwerk bezogen<br />
f) Hilfsmittel Umrechnungstabellen<br />
g) Hilfsmittel Geometrie: Modelle<br />
h) an<strong>der</strong>e Hilfsmittel ________________________<br />
© Arbeitskreis Legasthenie/Dyskalkulie/AD(H)S <strong>der</strong> <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Schinkel</strong> in Zusammenarbeit mit Lega S e.V.
________________________<br />
II. Neue Themen können verunsichern<br />
längere und veranschaulichende Anfangsphase, um Zugang<br />
zu erleichtern und die Mechanisierung in Gang zu setzen<br />
Einführung mit praktischen Handlungsanteilen<br />
Kleinschrittige Einführung<br />
Verzicht auf komplexere Sachverhalten/Aufgaben<br />
III. Kin<strong>der</strong>/Jugendliche mit einer Dyskalkulie haben oft ein Speicherproblem<br />
Mündliches Rechenverfahren und Kopfrechnen müssen aufgrund<br />
geringer Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses ersetzt werden durch<br />
schriftliche und halbschriftliche Rechenverfahren.<br />
Komplexe Aufgaben im höheren Stellenwert sollten<br />
vereinfacht und in Teiloperationen vorstrukturiert werden.<br />
Mangelnde Speicherfähigkeit wird durch feste, schematisierte<br />
Rechenwege ausgeglichen (Voraussetzung: Bereitstellung<br />
längerer Arbeitszeiten und Möglichkeit <strong>der</strong> schriftlichen Fixierung).<br />
Schüler sollen an Kompensationsstrategien herangeführt werden<br />
(Beispiel: Vorschläge durch die Fachkraft).<br />
IV. Kin<strong>der</strong>/Jugendliche mit einer Dyskalkulie müssen erhebliche<br />
Nachteile in ihrer Schullaufbahn in Kauf nehmen. Es sollte ein<br />
Ausgleich in <strong>der</strong> Benotung erfolgen.<br />
lernzieldifferenzierte Unterrichtsanteile<br />
lernzieldifferenzierte Klassenarbeiten, z.B. durch<br />
a) typgleiche Klassenarbeit zur Vorbereitung zu Hause<br />
b) Spaltenarbeiten (schwierige und leichtere Variante<br />
alternativ)<br />
c) weniger Aufgaben<br />
d) dem individuellen Lernstand angepasste Aufgaben-<br />
stellungen<br />
© Arbeitskreis Legasthenie/Dyskalkulie/AD(H)S <strong>der</strong> <strong>Gesamtschule</strong> <strong>Schinkel</strong> in Zusammenarbeit mit Lega S e.V.
e) alternative Aufgaben, die Zusatzpunkte erzielen lassen<br />
f) durch Rechenbeispiele vor <strong>der</strong> Aufgabenstellung<br />
Klassenarbeiten des Hauptschulzweiges für alle Schulzweige<br />
Aufwertung <strong>der</strong> Zeugniszensur durch zusätzliche Aufgaben<br />
(z.B. Referate: Biografie Gauß o.a.)<br />
Bewertung des Lernstandes mit pädagogischer<br />
Würdigung (z.B. Lernzuwachs o<strong>der</strong> Anstrengungsbereitschaft)<br />
keine Gefährdung <strong>der</strong> Versetzungen durch die Dyskalkulie<br />
Nachteilsausgleich auch in angrenzenden Fächern<br />
Welche Fächer?<br />
Absprache mit Fachlehrer/in<br />
Herrn/Frau<br />
Schüler müssen an Kompensationsstrategien herangeführt werden<br />
(z.B. schriftliches Rechnen statt Kopfrechnen, hilfreiches<br />
Anschauungsmaterial)<br />
V. Kin<strong>der</strong>/Jugendliche mit einer Dyskalkulie haben jahrelange Schulerfahrungen<br />
gemacht, die von Misserfolgen, Frustrationen und<br />
Misserfolgsorientierung geprägt waren. Sie brauchen Erfolgserlebnisse<br />
und Ermutigung.<br />
Erfolgserlebnisse schaffen durch individualisierte Aufgaben<br />
Individuelle Lernzielentwicklung und Progression gemeinsam<br />
mit den Schülern festlegen (auf Basiswissen reduzieren)<br />
Dokumentation <strong>der</strong> individuellen Lernfortschritte auch für das<br />
Kind/den Jugendlichen ersichtlich machen<br />
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