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Ärztliches Fehlermanagement - Patientenuniversität

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<strong>Ärztliches</strong> <strong>Fehlermanagement</strong><br />

Veranstaltung Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

<strong>Patientenuniversität</strong> MHH 09.02.2008<br />

Dr. Gisbert Voigt<br />

ÄKN


Fehler im Gesundheitswesen<br />

„Pressespiegel“<br />

• Stern: „Wenn unsere Ärzte versagen“<br />

• FAZ: „Versäumnisse, Versagen, Vorwürfe –Medizin<br />

im Zwielicht“<br />

• Tagesspiegel: „Wenn der Chefarzt droht, wird der<br />

Pfusch nur vertuscht“<br />

• AZ: „Klinikprofessor: Ärzte machen zu viele Fehler“<br />

• SZ: „Tödliche Komplikationen“<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Fehler im Gesundheitswesen<br />

„Pressespiegel“ BamS 25.09.05<br />

• „Wehren Sie sich gegen Ärztepfusch“<br />

„Millionen Male machen Ärzte alles richtig – doch<br />

auch Ihnen unterlaufen Fehler: Rund 40.000 Mal<br />

jedes Jahr vermuten Patienten, daß sie falsch<br />

behandelt wurden“<br />

• Klärendes Gespräch mit dem Arzt<br />

• Service-Teams der Krankenkassen<br />

• Schlichtungsstellen und Gutachterkommissionen<br />

• Patientenanwälte<br />

• Selbsthilfegruppen<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Dimension medizinischer Behandlungsfehler<br />

• US-Studie aus dem Jahr 2000: „To Err is human“:<br />

Jährlich 44.000 bis 98.000 Todesfälle durch<br />

unerwünschte Ereignisse in US-Kliniken<br />

• 05/05 BMGS-Studie Behandlungsfehler:<br />

–4450 Vorwürfe von Behandlungsfehlern mit<br />

tödlichem Ausgang<br />

–in 5,7% Behandlungsfehler Ursache für Todesfall<br />

–in 34,1% berechtigter Vorwurf eines<br />

Behandlungsfehlers mit nichttödlichem Ausgang<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Aktionsbündnis Patientensicherheit<br />

Gutachten April 2007<br />

basierend auf 50 internationalen Studien<br />

• 17000 Todesfälle = 0,1% bei 17 Mio stationären<br />

Behandlungsfällen pro Jahr in deutschen Kliniken<br />

durch „vermeidbare unerwünschte Ereignisse“<br />

• Hauptsächlich betroffene Diagnosen<br />

–Hüft-Knie-TEP<br />

–Unterschenkel-Sprunggelenksfrakturen<br />

–Mamma-Ca<br />

–Appendizitis<br />

–Infektionen<br />

–Arzneimittelnebenwirkungen<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Statistik BÄK April 2007<br />

• In Deutschland jährlich 400 Mio Arzt-<br />

Patientenkontakte, davon 36 Mio Operationen und<br />

Behandlungen<br />

• 40.000 Behandlungsfehlervorwürfe jährlich, davon<br />

–30.000 bei Gerichten, Krankenkassen,<br />

Haftpflichtversicherungen<br />

–In 2005 10.000, in 2006 12.000 bei<br />

Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen<br />

der Ärztekammern<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


MERS Medical error reporting system<br />

Schlichtungsstellen der Ärztekammern<br />

• System zur Erfassung und Auswertung med.<br />

Sachverhalte nach sachverständiger medizinischer und<br />

juristischer Prüfung von Behandlungsfehlervorwürfen<br />

• In 2006 ca. 12.000 Gutachten<br />

• 90% der Betroffenen akzeptieren Urteil<br />

• 20 bis 25% nachgewiesene Behandlungsfehler, in 2006<br />

3900 bestätigte Behandlungsfehler<br />

• Hauptmängel verspätete Diagnosestellung,<br />

Überweisung, Op, Nach-Op<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Aktueller Fokus „Patientensicherheit“<br />

• Wissenschaftliche Ebene: Wandel vom<br />

schicksalhaften Krankheitsverlauf zum<br />

hochtechnisierten Gesundheitsbetrieb der modernen<br />

Medizin<br />

• Gesellschaftliche Ebene: Wandel des<br />

Arzt/Patientenverhältnisses (Ansprüche,<br />

Informationsmöglichkeiten, Emanzipation,<br />

Kostendruck, Transparenz, Arbeitskultur)<br />

• Juristische Ebene: Organisationshaftung,<br />

Haftungsrisiken (Diagnose, Aufklärung, Behandlung,<br />

Dokumentation)<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Aktueller Fokus „Patientensicherheit“<br />

Risikofaktor moderner Gesundheitsbetrieb<br />

• Änderung der Arbeitsorganisation, abnehmende<br />

Kontinuität der ärztlichen Behandlung<br />

• Änderung des Informationsflusses, Dokumentation<br />

statt verbale Information<br />

• „Schematisierung“ der Behandlung durch EbM,<br />

Leitlinien, DRG, DMP, Behandlungspfade<br />

• „Ökonomisierung“ der Behandlung,<br />

Effizienzsteigerung<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Aktueller Fokus „Patientensicherheit“<br />

Gesellschaftliche Ebene<br />

• www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de<br />

–Patientenvertreter<br />

–Ärztekammern<br />

–Kassenärztliche Vereinigungen<br />

–AOK<br />

–Deutsche Krankenhausgesellschaft<br />

–Deutscher Pflegerat<br />

–Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit in der<br />

Medizin<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


• Arbeitsgebiete<br />

Aktionsbündnis Patientensicherheit<br />

–Eingriffsverwechslung<br />

–Medikationsfehler<br />

–Nutzerorientierte Berichtssysteme<br />

•CIRS<br />

•Behandlungsfehlerregister<br />

–Patientenidentifikation (geplant)<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Fokus „Fehlermeldesysteme“<br />

• Medical Error reporting systems MERS –<br />

Retrospektive Nutzung der Daten der<br />

Schlichtungsstellen<br />

• www.jeder-fehler-zählt.de –ein Fehlerberichts- und<br />

Lernsystem für Hausarztpraxen<br />

• www.CIRSmedical.de<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Begriffsdefinition „Behandlungsfehler“ und<br />

„Komplikation“<br />

• Komplikation = nicht geplanter und /oder<br />

unerwarteter Verlauf, der die Heilung erschwert,<br />

beeinträchtigt oder vereitelt<br />

• Ein Behandlungsfehler liegt vor bei einem<br />

diagnostischen oder medizinischen Eingriff,<br />

–der medizinisch nicht indiziert war<br />

–bei dem die unter den jeweiligen Umständen<br />

erforderliche Sorgfalt objektiv außer acht gelassen<br />

wurde („Sorgfaltpflichtverletzung“)<br />

–sowie beim Unterlassen eines nach diesem<br />

Maßstab medizinisch gebotenen Eingriff<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Begriffsdefinition „Fehlerarten“<br />

• Diagnostische Fehler (falsch oder verzögert,<br />

Durchführungsfehler, veraltetes Verfahren, fehlende<br />

Konsequenz)<br />

• Behandlungsfehler (Durchführungsfehler,<br />

Medikationsfehler, verzögerte oder nichtindizierte<br />

Behandlung)<br />

• Fehler bei Prävention (fehlerhafte vorbeugende<br />

Behandlung, unzureichende Nachbeobachtung)<br />

• Sonstige Fehler (Kommunikation, medizinischtechnisch)<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Ursache von Fehlern<br />

• Traditionelle Sichtweise<br />

–Individuelle Ursache<br />

–Trainings- und Motivationsdefizit der Mitarbeiter<br />

• Moderne Fehlerforschung<br />

–Kommunikationsversagen<br />

–Teamversagen<br />

–Organisatorische Mängel<br />

–Defizite im Selbstverständnis der Organisation<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Begriffsdefinition Fehlerkultur<br />

• Wandel im Umgang mit Fehlern von einer<br />

–Culture of Blame = oberflächlich reaktive Kultur<br />

der Schuldzuweisung zu einer<br />

–Safety Culture = systemanalytische proaktive<br />

Sicherheitskultur mit vorurteilsfreiem Umgang mit<br />

Fehlern<br />

–Nicht „wer ist schuld“ sondern<br />

„was ist schuld“<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


AG Patientensicherheit<br />

Ärztekammer Niedersachsen &<br />

Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der<br />

norddeutschen Ärztekammern<br />

• Vertrauliches Aufgreifen des sensiblen Themas<br />

„ärztlicher Behandlungsfehler“ im Sinne einer<br />

positiven Fehlerkultur<br />

• Entwicklung eines Bewusstseins für „Fehler als<br />

Chance“, „aus Fehlern lernen“<br />

• Nutzung des umfangreichen, bereits existierenden<br />

„Behandlungsfehlerpools“ der Schlichtungsstelle<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


AG Patientensicherheit<br />

• Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen für<br />

wechselnde medizinische Fächer mit einem<br />

jährlichen Schwerpunktthema gemäß der häufigsten<br />

anerkannten Behandlungsfehler<br />

–Appendizitis im Jahr 2006<br />

–Coxarthrose im Jahr 2007<br />

–Arzneimitteltherapie/Medikationsfehler<br />

–Mammacarcinom<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Maßnahmenbündel<br />

Fehler- Veranstaltungen in Bezirken<br />

Meldesysteme, z.B.MERS Zentrale Auftaktveranstaltung<br />

Regionale Paten<br />

„CIRS medical“ April 2007<br />

online Chefarzt-Seminar online-Fortbildung Materialien<br />

Fehler melden Sicherheitskultur entwickeln „Take-home-message“<br />

Appendizitis<br />

2006 Coxarthrose<br />

AG Patientensicherheit<br />

Ärztekammer Niedersachsen & Schlichtungsstelle für<br />

Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammern<br />

Jährliches Schwerpunktthema<br />

2007 Medikationsfehler/Arzneimittelsicherheit<br />

2008<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208<br />

März 2007<br />

Kompaktseminar<br />

Risikomanagement


AG Patientensicherheit<br />

29.03.2006 Zentrale Auftaktveranstaltung<br />

„Appendizitis – eine scheinbar banale Diagnose“<br />

• Gesamtzahl Behandlungsfälle jährlich in<br />

Niedersachsen (Alle Diagnosen und Therapien):<br />

– 50 Mio im ambulanten Bereich<br />

– 1,6 Mio im stationären Bereich<br />

• Von 2000 bis 2005 insgesamt 280 Appendizitis-<br />

Verfahren (Norddeutschland)<br />

• In 147 Fällen (52%) Behandlungsfehler bejaht<br />

• Fehlerquote Praxis 69% (46 von 66 Verfahren)<br />

Fehlerquote Klinik 45% (101 von 224 Verfahren)<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Intersektoraler Behandlungsprozess: (V.a.) Appendicitis<br />

Symptome?<br />

Arztkontakt<br />

aufnehmen<br />

Hausarzt<br />

Kontaktieren?<br />

Nein<br />

Ja Ja<br />

Ambulant<br />

Hausbesuch<br />

vereinbaren?<br />

Nein<br />

klin. Diagnostik<br />

Zu Haus<br />

durchführen<br />

• Beratung hinsichtlich med.<br />

Achtungssignale! klinische<br />

In die Praxis (Reizsymptomatik;<br />

Diagnostik<br />

Schmerzlokalisation einbestellen etc.) durchführen<br />

Nein<br />

Stationäre<br />

Behandlung?<br />

Nein<br />

Stationäre<br />

Behandlung?<br />

• Kontrolltermine zeitlich genau festlegen Ja<br />

(spätestens nach 12 h) mit dem Hinweis<br />

„Bei Beschwerdezunahme rasche Wiedervorstellung“<br />

• Nicht verharmlosen<br />

• über Reisefähigkeit aufklären<br />

(juristischer Aspekt)<br />

Krankenhaus<br />

TEP<br />

durchführen<br />

Aufnahme<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208<br />

Ja<br />

Überwachung<br />

Abwarten/<br />

Kontrolle<br />

Überwachung<br />

Abwarten/<br />

Kontrolle<br />

Nein<br />

Stationäre<br />

Behandlung?<br />

Ja<br />

Diagnostik I<br />

Patient<br />

amb. Bereich<br />

stationäre<br />

Pflege<br />

stationärer<br />

Bereich<br />

Anästhesie<br />

Team<br />

Reha.


Intersektoraler Behandlungsprozess: (V.a.) Appendicitis<br />

Symptome?<br />

Arztkontakt<br />

aufnehmen<br />

Hausarzt<br />

Kontaktieren?<br />

Nein<br />

Ja Ja<br />

Hausbesuch<br />

vereinbaren?<br />

Nein<br />

In die Praxis<br />

einbestellen<br />

klin. Diagnostik<br />

Zu Haus<br />

durchführen<br />

klinische<br />

Diagnostik<br />

durchführen<br />

Nein<br />

Stationäre<br />

Behandlung?<br />

Nein<br />

Stationäre<br />

Behandlung?<br />

Ambulant<br />

TEP<br />

Ja<br />

Krankenhaus durchführen Stationäre(Verlauf<br />

der Diagnostik;<br />

durchführen Behandlung? Diagnostik I<br />

Aufnahme Schussfolgerungen; Interpretationen!)<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208<br />

• eingehende Anamnese (Schulalter !;<br />

Schmerz+Erbrechen+Übelkeit+Temperaturdifferenzen)<br />

Überwachung<br />

Abwarten/<br />

und körperliche Kontrolle Untersuchung (Palpation<br />

und Auskulation des Abdomens, Klopf-<br />

Ja<br />

Druckschmerz, „Abwehrspannung“)<br />

Patient<br />

• Differentialdiagnostik, Überwachung wenn möglich<br />

Abwarten/<br />

amb. Bereich<br />

Sonographie, Kontrolle Laboruntersuchungen<br />

(Leukozyten, CRP) andere abdominale<br />

Ja<br />

Akuterkrankungen ausschließen<br />

stationäre<br />

Pflege<br />

• Durchfall schließt Appendizitis nicht aus!<br />

• kurzfristige Kontrolluntersuchung<br />

Nein<br />

(innerhalb 24 h, besser nach 12h)<br />

stationärer<br />

Bereich<br />

• Genaue klinische Dokumentation;<br />

Dokumentation der Anweisungen)<br />

Anästhesie<br />

Team<br />

• Klinikeinweisung bei V.a. Appendizitis!<br />

(Schnittstellen-Kommunikation)<br />

Reha.


Intersektoraler Behandlungsprozess: (V.a.)<br />

Appendicitis<br />

Diagnostik I<br />

©<br />

Nein<br />

OP<br />

sofort?<br />

nicht-chirurgische Klinik<br />

• eingehende Anamnese und körperliche<br />

Untersuchung (Palpation und Auskulation des<br />

Abdomens, Klopf-Druckschmerz, „Abwehrspannung“;<br />

Temperaturdifferenzen über Rektalmessung)<br />

• Diagnostik: Sonographie, evt.<br />

Radiologie, gezielte Labordiagnostik<br />

(komplettes Blutbild, Blutzucker; Leukozyten, CRP<br />

Überwachung<br />

Urinbefund)<br />

Beobachtung<br />

(Station)<br />

• sehr kurzfristige Befundkontrolle !<br />

Ja<br />

(Achtung ! Perforationsgefahr)<br />

weitere/<br />

• Fachgebietübergreifendes OP Pat. auf OP- Denken (an<br />

gezielte<br />

planen Plan setzen<br />

Appendizitis denken!) Diagnostik II<br />

Ja<br />

• Engmaschige Verlaufskontrolle<br />

TEP Präoperative<br />

durchführen Aufklärung<br />

(chir.)<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208<br />

OP-Vorbereitung<br />

Präoperative<br />

Aufklärung<br />

(anästh..)<br />

• Achtung: Operationsindikation auch bei<br />

unauffälligen Laborwerten<br />

Transport<br />

veranlassen<br />

Einschleusen/<br />

Anästhesie<br />

einleiten<br />

Patient<br />

amb. Bereich<br />

stationäre<br />

Pflege<br />

Stat. Bereich/<br />

Chirurgie<br />

Anästhesie<br />

Team<br />

Reha.


Intersektoraler Behandlungsprozess:<br />

Diagnostik I<br />

©<br />

Nein<br />

OP<br />

sofort?<br />

Überwachung<br />

Beobachtung<br />

(Station)<br />

OP<br />

planen<br />

Ja<br />

Pat. auf OP-<br />

Plan setzen<br />

• möglichst kurze präoperative<br />

Verweildauer<br />

• regelmäßige Symptomprüfung<br />

• Dokumentation !<br />

• Anweisungen genau<br />

dokumentieren<br />

Ja<br />

weitere/<br />

gezielte<br />

Diagnostik II<br />

TEP Präoperative<br />

durchführen Aufklärung<br />

(chir.)<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208<br />

Präoperative<br />

Aufklärung<br />

(anästh..)<br />

Einschleusen/<br />

Anästhesie<br />

einleiten<br />

Patient<br />

amb. Bereich<br />

stationäre<br />

Pflege<br />

Stat. Bereich/<br />

Chirurgie<br />

Anästhesie<br />

Team<br />

Reha.


Intersektoraler Behandlungsprozess:<br />

chirurgische Klinik<br />

• gezielte Differentialdiagnostik zur<br />

Bestätigung der Verdachtsdiagnose<br />

(Anamnese, körperliche Untersuchung +<br />

technische Hilfsmittel + Labor,<br />

histologische Untersuchung)<br />

• Ausschluss von u.a. Magen-Darm-Infektionen,<br />

M. Crohn bzw. Colitis, Ovarialzysten, Purpura<br />

Schönlein Henoch)<br />

• Bei typischer Symptomatik und klarer<br />

Indikation = zügige operative<br />

Intervention/Versorgung<br />

(Abszeßdrainage)<br />

• tägl. Kontrolle bei unklarem Abdomen<br />

ohne klassisch klinischen Appendizitis-<br />

Befund bei steigenden / erhöhten, im<br />

Verlauf nicht fallenden Laborwerten<br />

TEP Präoperative<br />

durchführen Aufklärung<br />

(chir.)<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208<br />

OP-Vorbereitung<br />

Präoperative<br />

Aufklärung<br />

(anästh..)<br />

Transport<br />

veranlassen<br />

Einschleusen/<br />

Anästhesie<br />

einleiten<br />

Patient<br />

amb. Bereich<br />

stationäre<br />

Pflege<br />

Stat. Bereich/<br />

Chirurgie<br />

Anästhesie<br />

Team<br />

Reha.


Intersektoraler Behandlungsprozess: (V.a.) Appendicitis<br />

Symptome?<br />

Arztkontakt<br />

aufnehmen<br />

Diagnostik I<br />

• genaue Dokumentation der Aufklärung !<br />

OP<br />

sofort?<br />

Überwachung<br />

Beobachtung<br />

(Station)<br />

• unterschiedliche Operationsmethoden<br />

mit Nein Pat. besprechen<br />

(Schmerzensgeldforderungen bei Narbenbildung<br />

aufgrund Pararektalschnitt)<br />

OP<br />

planen<br />

Ja<br />

Pat. auf OP-<br />

Plan setzen<br />

Ja<br />

weitere/<br />

gezielte<br />

Diagnostik<br />

TEP Präoperative<br />

durchführen Aufklärung<br />

(chir.)<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208<br />

OP-Vorbereitung<br />

Präoperative<br />

Aufklärung<br />

(anästh..)<br />

Transport<br />

veranlassen<br />

Einschleusen/<br />

Anästhesie<br />

einleiten<br />

Patient<br />

amb. Bereich<br />

stationäre<br />

Pflege<br />

Stat. Bereich/<br />

Chirurgie<br />

Anästhesie<br />

Team<br />

Reha.


Intersektoraler Behandlungsprozess: (V.a.) Appendicitis<br />

postoperative Komplikationen<br />

• konsequente, zügige Diagnostik und<br />

Therapie, falls erforderlich auch<br />

zügige Re-Intervention / Re-<br />

Operation (Bsp.: Peritonitis; intraabdomianaler<br />

Abszeß; Wundhämatom / Nachblutung;<br />

Harnwegsinfekt);<br />

• Achtung auf Zeichen von Nachbluten<br />

Verlegung<br />

und OP postoperative Wundinfektion auf<br />

vermeiden;<br />

durchführen<br />

Intensiv<br />

OP<br />

durchführen<br />

Ja<br />

AWR<br />

postop.<br />

Überwachung<br />

Ja<br />

verlegungs-<br />

Pflichtig?<br />

Nein<br />

postop.<br />

Pflege<br />

postop.<br />

Behandlung<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208<br />

Nein<br />

Weitere OPnotwendig?<br />

Weiterbehandlung<br />

Entlassung<br />

vorbereiten<br />

Indikationsbezogene<br />

Rehabilitation<br />

Patient<br />

amb. Bereich<br />

stationäre<br />

Pflege<br />

Anästhesie<br />

Team<br />

Reha.


AG Patientensicherheit<br />

25.04.07 Zentrale Auftaktveranstaltung<br />

„Coxarthrose – eine operative Spielwiese?“<br />

• Von 2000 bis 2005 insgesamt 454 Verfahren<br />

(Norddeutschland)<br />

• Bei 347 Verfahren Ansprüche unbegründet,<br />

107 Verfahren Ansprüche begründet (24%), davon<br />

• 96% aus dem Klinikbereich<br />

4% aus dem Praxisbereich<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


AG Patientensicherheit<br />

Ärztekammer Niedersachsen & Schlichtungsstelle für<br />

Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammern<br />

• Oberstes Ziel Fehlerprävention und<br />

Fehlervermeidung durch<br />

• gezielte ärztliche Fortbildung unter<br />

• Nutzbarmachung der Statistiken der<br />

Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen mit<br />

strikter Berücksichtigung des streng vertraulichen<br />

Schlichtungsverfahrens<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208


Bertold Brecht – Buch der Erfahrung<br />

Das Schlimmste ist nicht: Fehler haben.<br />

Nicht einmal sie nicht bekämpfen, ist schlimm.<br />

Schlimm ist , sie zu verstecken.<br />

Patientensicherheit in Niedersachsen<br />

090208

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