„Drachenweg“ Mossautal - beim City Hotel Mark Michelstadt
„Drachenweg“ Mossautal - beim City Hotel Mark Michelstadt
„Drachenweg“ Mossautal - beim City Hotel Mark Michelstadt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Wo das Eisen Gold wert war<br />
In Hüttenthal begann alles mit den Schmelzöfen<br />
Mit seinem Lindelbrunnen, auch Siegfriedbrunnen genannt, ist<br />
Hüttenthal tief in der Mythenwelt des „sagenhaften Odenwaldes“<br />
verhaftet: An dieser Quelle soll Hagen von Tronje den Herrn<br />
der Nibelungen getötet haben. Auch die Siegfriedstraße erhielt<br />
von diesem dramatischen Ereignis ihren Namen.<br />
In Hüttenthal standen vor dem 30-jährigen Krieg vier erzverarbeitende<br />
Werke. Der älteste Betrieb wurde 1366 urkundlich<br />
erwähnt. Mit ihm ist auch die Ortschaft, die ihren Namen von<br />
der Eisenhütte erhielt, erstmals dokumentiert. Nach 1648 war<br />
Hüttenthal nahezu ausgestorben. Neusiedler kamen, wie in den<br />
übrigen <strong>Mossautal</strong>er Ortsteilen, aus der Schweiz. Die Bevölkerung<br />
veränderte sich, das Gewerbe blieb: Im Jahr 1686 konnte<br />
der Schmelzofen wieder in Betrieb genommen werden, und die<br />
Erzverarbeitung mit Hammermühlen und wasserbetriebenen<br />
Blasebälgen spielte fortan wieder eine zentrale Rolle. Das Modell<br />
eines historischen Eisenhammers kann heute Im Zentrum<br />
von Hüttenthal bewundert werden.<br />
In der Waldhufensiedlung war auch die Grünlandwirtschaft mit<br />
Viehhaltung immer bedeutend. Landwirte gründeten im Jahr<br />
1900 eine Genossenschaftsmolkerei, die später von Wilhelm<br />
Kohlhage übernommen wurde. Über drei Generationen hinweg<br />
konnte der Betrieb erweitert und modernisiert werden. Heute<br />
ist die kleinste Molkerei Südhessens ein leistungsfähiges Familienunternehmen<br />
mit einem Hofl aden und eigenem Vertrieb.<br />
Auch für Gäste ist sie ein beliebtes Ausfl ugsziel.<br />
In Hüttenthal gibt es Handwerksbetriebe, ein Sägewerk und<br />
Fischzuchtanlagen. Gasthäuser, ein Café, Ferienbauernhöfe und<br />
Privatpensionen sowie ein Heuhotel stehen zur Verfügung. Im<br />
Jahr 1987 wurde die <strong>Mossautal</strong>halle eingeweiht, seither kulturelles<br />
Zentrum für die gesamte Verbandsgemeinde. Neben der<br />
Halle errichtete man im Jahr 2000 die Grundschule <strong>Mossautal</strong>.<br />
9