Niedermoor im Donaumoos - Haus im Moos
Niedermoor im Donaumoos - Haus im Moos
Niedermoor im Donaumoos - Haus im Moos
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Das <strong>Donaumoos</strong>-<br />
Entwicklungskonzept<br />
Gleichgewicht von<br />
Natur und Kultur<br />
Die Umweltbildungsstätte<br />
„<strong>Haus</strong> <strong>im</strong> <strong>Moos</strong>“<br />
in Klein hohenried<br />
unterstützt<br />
die nachhal tige<br />
Entwicklung der<br />
Region<br />
Der 1991 gegründete Zweckverband<br />
setzt sich die ganzheitliche Sanierung<br />
des <strong>Donaumoos</strong>es zum Ziel.<br />
Das <strong>Donaumoos</strong>-Entwicklungskonzept<br />
plant:<br />
• das <strong>Donaumoos</strong> als ländlichen Siedlungs-,<br />
Wirtschafts- und Kulturraum<br />
für seine Bewohner zu erhalten<br />
• die natürlichen Lebensgrundlagen zu<br />
sichern und zu verbessern<br />
• Lebensräume von Flora und Fauna zu<br />
schützen und zu entwickeln<br />
Zur Umsetzung der Vorgaben bis 2030<br />
wurden ‚Funktionsräume‘ definiert:<br />
• In Bereichen mit über 4 Meter mächtigen<br />
Torfschichten soll der natürliche<br />
Wasserstand wieder hergestellt und<br />
niedermoortypische Verhältnisse geschaffen<br />
werden<br />
• Rund 6,5 Millionen Kubikmeter<br />
Hochwasser-Rückhalt zum Schutz der<br />
Siedlungen sollen erstellt werden<br />
• Landwirtschaftliche Nutzung (Ackerbau)<br />
soll sich auf Böden mit nahezu<br />
verschwundener Torfschicht konzentrieren<br />
Wisentherde be<strong>im</strong> „<strong>Haus</strong> <strong>im</strong> <strong>Moos</strong>“<br />
Boden des Jahres<br />
<strong>Niedermoor</strong>e<br />
sind ökologisch<br />
wertvoll<br />
Boden des Jahres<br />
Renaturiertes<br />
<strong>Niedermoor</strong><br />
Impressum<br />
Intakte <strong>Niedermoor</strong>e tragen wesentlich<br />
zum Kl<strong>im</strong>aschutz bei, da Moore durch die<br />
Bindung des Kohlenstoffs <strong>im</strong> Torf große<br />
Mengen CO 2 speichern.<br />
Jeder Hektar entwässertes Moor setzt<br />
<strong>im</strong> Jahr die gleiche Menge an Kohlendioxid<br />
frei wie ein Mittelklassewagen<br />
mit einer Fahrleistung von 20.000 km.<br />
Die bundesweite Aktion Boden des<br />
Jahres wurde von der Deutschen Bodenkundlichen<br />
Gesellschaft und dem Bundesverband<br />
Boden initiiert und wird vom<br />
Umweltbundesamt gefördert.<br />
Boden des Jahres 2012 ist das <strong>Niedermoor</strong>.<br />
http://www.dbges.de<br />
http://www.bvboden.de<br />
Das Landesamt für Umwelt kürt jährlich<br />
einen Repräsentanten für den Boden des<br />
Jahres in Bayern.<br />
http://www.lfu.bayern.de/boden/<br />
tag_des_bodens<br />
Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)<br />
Bürgermeister-Ulrich-Straße 160<br />
86179 Augsburg<br />
Telefon: (08 21) 90 71 - 0<br />
Telefax: (08 21) 90 71 - 55 56<br />
E-Mail: poststelle@lfu.bayern.de<br />
Internet: www.lfu.bayern.de<br />
Bearbeitung: LfU, Referat 101, Referat 103, Referat 54<br />
Titelmotiv: <strong>Donaumoos</strong> (Dr. Pankraz Wechselberger)<br />
Bildnachweis: Brandhuber, R. (Moorprofil), Wechselberger, P. (Ansicht<br />
„<strong>Haus</strong> <strong>im</strong> <strong>Moos</strong>“), Sorg, U., LfU<br />
Druck: Druck- und Medienservice Schulz<br />
Hofer Str. 53, 95145 Oberkotzau<br />
Gedruckt auf 100 % Altpapier<br />
Stand: März 2012<br />
Diese Druckschrift wurde mit großer Sorgfalt zusammengestellt.<br />
Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann<br />
dennoch nicht übernommen werden.<br />
Bayerisches Landesamt für<br />
Umwelt<br />
<strong>Niedermoor</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Donaumoos</strong><br />
Boden des Jahres 2012
Das <strong>Donaumoos</strong><br />
Entwicklung und Nutzung Artenvielfalt<br />
Süddeutschlands<br />
größtes <strong>Niedermoor</strong>.<br />
Moorprofil be<strong>im</strong><br />
„<strong>Haus</strong> <strong>im</strong> <strong>Moos</strong>“<br />
Moorpegel in<br />
Ludwigs moos zeigt<br />
den Moorschwund<br />
seit 1836<br />
Das <strong>Donaumoos</strong>, das größte <strong>Niedermoor</strong><br />
Süddeutschlands, ist Bayerns Boden des<br />
Jahres 2012.<br />
Die Wahl fiel auf das <strong>Niedermoor</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Donaumoos</strong>, weil es den Bewohnern<br />
gemeinsam mit dem Zweckverband und<br />
der Umweltbildungsstätte <strong>Haus</strong> <strong>im</strong> <strong>Moos</strong><br />
gelingt, dem Moorschwund entgegen zu<br />
wirken, die Wohn- und Lebensqualität zu<br />
erhalten und den wirtschaftlichen Erfolg<br />
der Landwirtschaft weiter zu ermöglichen.<br />
Über ein maßgeschneidertes <strong>Donaumoos</strong>-<br />
Entwicklungskonzept sollen bis 2030<br />
Gebiete <strong>im</strong> <strong>Moos</strong> für Siedlungen und<br />
Landwirtschaft gesichert werden;<br />
andere dem Schutz vor Hochwässern,<br />
dem Moorkörperschutz oder dem Arten-<br />
und Biotopschutz dienen.<br />
Das <strong>Donaumoos</strong> zwischen Ingolstadt,<br />
Neuburg a. d. Donau und Pöttmes entstand<br />
nach der letzten Eiszeit vor etwa<br />
10.000 Jahren.<br />
In einer vernässten Niederung konnte<br />
unter Luftabschluss abgestorbenes Pflanzenmaterial<br />
nicht vollständig zersetzt werden;<br />
es bildete sich Torf. Der Torfkörper<br />
erreichte bei einem jährlichen Wachstum<br />
von 1 mm stellenweise bis zu 10 m<br />
Mächtigkeit und umfasste schließlich eine<br />
Fläche von 180 km².<br />
In den Jahren 1790 bis 1793 wurde unter<br />
Kurfürst Karl-Theodor das <strong>Donaumoos</strong><br />
systematisch durch Gräben entwässert<br />
und mit der Besiedlung und der landwirtschaftlichen<br />
Nutzung begonnen.<br />
Die Verbreitung der Moore <strong>im</strong> <strong>Donaumoos</strong><br />
Moorpegel<br />
Als Folge der Entwässerung gelangt<br />
Luftsauerstoff an den Torf und zersetzt<br />
ihn, wodurch der Torfkörper jährlich<br />
1-2 cm schrumpft (Moorsackung).<br />
Zudem bläst der Wind den ausgetrockneten,<br />
feinkörnigen Torf weg.<br />
Durch diese Prozesse und teilweise durch<br />
Torf stich sind seit der Kultivierung des<br />
<strong>Donaumoos</strong>es durchschnittlich 3 m Moorhöhe<br />
und mehr als 60 km² <strong>Niedermoor</strong>fläche<br />
verloren gegangen.<br />
Artenvielfalt<br />
Großer Brachvogel<br />
<strong>Haus</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Moos</strong><br />
<strong>Donaumoos</strong><br />
Grenze Moorgebiet aus der<br />
Historischen Moorkarte Bayern von 1914<br />
Moortypen <strong>im</strong> <strong>Donaumoos</strong><br />
nach der Moorkarte 1: 500 000:<br />
vorherrschend Anmoorgley und Moorgley<br />
vorherrschend <strong>Niedermoor</strong> und Erdniedermoor<br />
Moorflächen außerhalb des <strong>Donaumoos</strong>es<br />
0 1 2 3 4<br />
5 km<br />
Geobasisdaten:<br />
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, www.bkg.bund.de<br />
Digitale Topographische Karte (DTK200) 1: 200 000, 2005<br />
Die besonderen Verhältnisse <strong>im</strong> <strong>Donaumoos</strong><br />
bieten seltenen Tieren und<br />
Pflanzen Lebensraum. Dazu gehören:<br />
• Wiesenbrüter (Großer Brachvogel,<br />
Kie bitz, Wiesenpieper)<br />
• Amphibien (Kreuzkröte, Knoblauchkröte,<br />
Laubfrosch)<br />
• Bachmuschel (in der <strong>Donaumoos</strong>-Ach)<br />
• Schmetterlinge und Libellen (z. B.<br />
Vogelazurjungfer)<br />
• Pfeifengras, Mädesüß und Gilbweiderich