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STADT HEMER UMWELTBERICHT

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<strong>STADT</strong> <strong>HEMER</strong><br />

BEBAUUNGSPLAN NR. 85<br />

„STEINBRUCH EDELBURG“<br />

<strong>UMWELTBERICHT</strong><br />

MIT INTEGRIERTEM<br />

LANDSCHAFTSPFLEGERISCHEN FACHBEITRAG<br />

VERFASSER:<br />

DIPL. BETRIEBSWIRT DIPL. UMWELTWISSENSCHAFTLER<br />

GERHARD LEIDIGKEIT, APRICKE 10 A, D - 58675 <strong>HEMER</strong>


Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 „Steinbruch Edelburg“<br />

1. Allgemeine Angaben<br />

1.1 Anlass zur Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 85<br />

1.2 Lagebeschreibung<br />

1.3 Vorhabensbeschreibung<br />

1.4 Planungsvarianten<br />

2. Planerische und raumstrukturelle Vorgaben<br />

2.1 Geografischer Überblick und naturräumliche Verhältnisse<br />

2.2 Örtliche und überörtliche Planungen<br />

3. Beschreibung und Bewertung der Umweltsituation<br />

3.1 Geologie<br />

3.2 Boden<br />

3.3. Wasser<br />

3.4 Klima<br />

3.5 Lärm<br />

3.6 Flora, Fauna, Biotope<br />

3.6.1 Allgemeine Beschreibung<br />

3.6.2 Artenschutzrechtliche Prüfung<br />

3.7 Landschaftsbild, Erholung<br />

3.8 Kultur- und Sachgüter<br />

3.9 Wechselwirkungen<br />

3.10 Nullvariante<br />

4. Darstellung der Auswirkungen sowie Maßnahmen zur Vermeidung und<br />

Verringerung der nachteiligen Auswirkungen<br />

5. Bilanzierung des Vorhabens und Darstellung von Kompensationsmaßnahmen<br />

5.1 Vorhabensbilanzierung<br />

5.2 Maßnahmen zur Eingriffsminimierung und Kompensationsmaßnahmen<br />

5.3 Monitoring<br />

6. Hinweise auf Schwierigkeiten und technische Verfahren<br />

7. Allgemeinverständliche Zusammenfassung<br />

8. Anlagen und Karten<br />

9. Literatur- und Quellenverzeichnis<br />

2


1. Allgemeine Angaben<br />

Die Umweltprüfung nach BauGB stellt besondere verfahrensrechtliche Anforderungen an die<br />

Ermittlung und Bewertung des umweltrelevanten Abwägungsmaterials, deren Ergebnis in die<br />

Abwägung nach § 1 Abs. 7 BauGB einzustellen und dort zu berücksichtigen ist.<br />

Zentrale Aufgabe der Umweltprüfung ist die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der<br />

voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen des Bauleitplanes. Der vorliegende<br />

Umweltbericht dokumentiert somit auf der Grundlage des derzeitigen Planungsstandes das<br />

umweltrelevante Abwägungsmaterial. Die Beschreibung und Bewertung erfolgt im<br />

Umweltbericht als gesonderter Teil der Planbegründung.<br />

1.1. Anlass zur Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 85<br />

Durch die Stilllegung des Steinbruches Hemer Becke-Oese der Basalt AG, die gute<br />

verkehrliche Anbindung und die erhebliche Vorbelastung des nun überplanten Bereichs<br />

ergibt sich als sinnvolle Folgenutzung die Ansiedlung eines Gewerbebetriebes auf den<br />

ehemaligen Betriebsflächen.<br />

Der Rat der Stadt Hemer hat in seiner Sitzung vom 17.09.2009 einen Aufstellungsbeschluss<br />

für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 85 „Edelburg“ gefasst.<br />

1.2 Lagebeschreibung<br />

Das Plangebiet befindet sich im nordöstlichen Teil des Stadtgebiets. Die Straße „Edelburg“<br />

als Erschließung des Gewerbegebiets grenzt das Plangebiet im Osten, die B 7 südöstlich<br />

und das bestehende Gewerbegebiet nördlich ein. Westlich schließt sich der stillgelegte<br />

Steinbruch an; die Flächen sind der natürlichen Sukzession im Sinne des Naturschutzes<br />

unterworfen.<br />

Die Fläche selbst gliedert sich in die ebenen Bereiche, die vormals für Brech- und<br />

Klassieranlage, Lagerplatz und sonstige Betriebseinheiten genutzt wurden. Halden und<br />

bewachsene ehemalige Steilhänge z.T. mit interessanten geologischen Aufschlüssen<br />

bestimmen die Randbereiche.<br />

1.3 Vorhabensbeschreibung<br />

Eine umfassende Vorhabensbeschreibung wird in der Begründung zum Bebauungsplan<br />

dargestellt. Zusammenfassend sind anschließend nur die wichtigsten Fakten in Kurzform<br />

dargestellt.<br />

Gemeinde Stadt Hemer, Ortsteil Becke<br />

Name Bebauungsplan Nr. 85 „Steinbruch Edelburg“<br />

Plangebiet in m² gesamt 32.842<br />

Planungsrechtliche Beurteilung Aus FNP entwickelt, Gewerbe (GE)<br />

Art der geplanten Nutzung Industrie GI 700<br />

Verkehrliche Erschließung Industriestraße Edelburg / B 7<br />

Ver- und Entsorgung Öffentliches Leitungsnetz<br />

Abfallentsorgung Durch öffentliche Entsorgung<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

3


Planung auf der Grundlage der gesetzlichen Vorgaben<br />

Der Betrieb eines Gewerbebetriebes ist nur bei Einhaltung einer Vielzahl von Vorgaben aus<br />

den einzelnen Fachgesetzen und Verordnungen möglich. Bereiche, in denen die<br />

gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden können, sind in Hemer beschränkt.<br />

Aufgrund der Lage, der Erschließung und der tatsächlichen Vorbelastung des Bereiches<br />

kann nur die Nutzung der ebenen Flächen als Betriebsfläche unter Schonung der<br />

Randbereiche als sinnvoll angesehen werden.<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

Umweltschutzziele aus übergeordneten Vorgaben<br />

Schutzgut Quelle Zielaussage<br />

Mensch Bundesimmissionsschutzgesetz<br />

BImSchG<br />

DIN 18005<br />

Boden Bodenschutzgesetz<br />

BImSchG<br />

Baugesetzbuch<br />

BauGB<br />

Wasser Wasserhaushaltsgesetz<br />

WHG<br />

Tiere und<br />

Pflanzen<br />

Landeswassergesetz<br />

LWG<br />

Bundesnaturschutzgesetz<br />

BNatSchG<br />

Landschaftsgesetz<br />

LG NW<br />

Baugesetzbuch<br />

BauGB<br />

Schutz der Allgemeinheit und Nachbarschaft vor schädlichen<br />

Umwelteinwirkungen durch Geräusche sowie deren Vorsorge.<br />

Voraussetzung gesunder Lebensverhältnisse der Bevölkerung<br />

ist ein ausreichender Schallschutz, dessen Verringerung<br />

insbesondere am Entstehungsort, aber auch durch<br />

städtebauliche Maßnahmen in Form von Lärmvorsorge und<br />

Lärmminderung bewirkt werden soll.<br />

Ziele des Bodenschutzgesetzes sind u.a. der langfristige Schutz<br />

des Bodens hinsichtlich seiner Funktionen im Naturhaushalt,<br />

insbesondere als Lebensgrundlage und –raum für Menschen,<br />

Tiere und Pflanzen, als Bestandteil des Naturhaushaltes mit<br />

seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen, als<br />

Ausgleichsmedium für stoffliche Einwirkungen<br />

(Grundwasserschutz), als Archiv der Kultur- und<br />

Naturgeschichte sowie für land- und forstwirtschaftliche sowie<br />

siedlungsbezogene und öffentliche Nutzungen.<br />

Weitere Ziele sind der Schutz des Bodens vor schädlichen<br />

Bodenveränderungen, Vorsorge gegenüber dem Entstehen<br />

schädlicher Bodenveränderungen und die Förderung der<br />

Sanierung von schädlichen Bodenveränderungen und Altlasten.<br />

Sparsamer und schonender Umgang mit Grund und Boden<br />

durch Wiedernutzbarmachung von Flächen, Nachverdichtung<br />

und Innenentwicklung zur Verringerung zusätzlicher<br />

Inanspruchnahme von Böden.<br />

Sicherung der Gewässer als Bestandteil des Naturhaushaltes<br />

und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und deren<br />

Bewirtschaftung zum Wohl der Allgemeinheit und zur<br />

Unterlassung vermeidbarer Beeinträchtigungen ihrer<br />

ökologischen Funktionen.<br />

Ziel der Wasserwirtschaft ist der Schutz der Gewässer vor<br />

vermeidbaren Beeinträchtigungen und die sparsame<br />

Verwendung des Wassers sowie die Bewirtschaftung von<br />

Gewässern zum Wohl der Allgemeinheit.<br />

Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und<br />

als Lebensgrundlagen des Menschen auch in Verantwortung für<br />

kommende Generationen im besiedelten und unbesiedelten<br />

Bereich so zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln und, soweit<br />

erforderlich, wiederherzustellen, dass<br />

- die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des<br />

Naturhaushaltes<br />

- die Regenerations- und nachhaltige<br />

Nutzungsfähigkeit der Naturgüter<br />

- die Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer<br />

Lebensstätten und Lebensräume sowie die Vielfalt,<br />

Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von<br />

Natur und Landschaft<br />

auf Dauer gesichert sind.<br />

Bei der Aufstellung der Bauleitplanung sind insbesondere die<br />

Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes<br />

und der Landschaftspflege zu berücksichtigen.<br />

4


Luft und Klima Bundesimmissionsschutzgesetz<br />

BImSchG<br />

TA Luft<br />

TA Lärm<br />

Landschaftsgesetz NRW<br />

LG NW<br />

Landschaft Bundesnaturschutzgesetz<br />

BNatSchG<br />

Landschaftsgesetz NRW<br />

LG NW<br />

Kultur- und<br />

Sachgüter<br />

Baugesetzbuch<br />

BauGB<br />

Denkmalschutzgesetz<br />

2. Planerische und raumstrukturelle Vorgaben<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

Schutz des Menschen, der Tiere und Pflanzen, des Bodens,<br />

des Wassers, der Atmosphäre sowie der Kultur- und Sachgüter<br />

vor schädlichen Umwelteinwirkungen (Immissionen) sowie<br />

Vorbeugung bzgl. des Entstehens von Immissionen (Gefahren,<br />

erhebliche Belästigungen durch Luftverunreinigungen,<br />

Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen und<br />

ähnliche Erscheinungen)<br />

Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor<br />

schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen<br />

sowie deren Vorsorge zur Erzielung eines hohen Schutzniveaus<br />

für die gesamte Umwelt.<br />

Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft zur<br />

Sicherung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes (und<br />

damit auch der klimatischen Verhältnisse) als Lebensgrundlage<br />

des Menschen und Grundlage seiner Erholung.<br />

Schutz, Pflege, Entwicklung und ggfls. Wiederherstellung der<br />

Landschaft auf Grund ihres eigenen Wertes und als<br />

Lebensgrundlage des Menschen, auch in Verantwortung für die<br />

künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten<br />

Bereich zur dauerhaften Sicherung der Vielfalt, Eigenart und<br />

Schönheit sowie des Erholungswertes von Natur und<br />

Landschaft.<br />

Bei der Aufstellung von Bauleitplänen sind insbesondere die<br />

Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes<br />

und der Landschaftspflege, insbesondere die Auswirkungen auf<br />

Kulturgüter und sonstige Sachgüter zu berücksichtigen.<br />

Denkmäler sind zu schützen, zu pflegen, sinnvoll zu nutzen und<br />

wissenschaftlich zu erforschen. Sie sollen der Öffentlichkeit im<br />

Rahmen des Zumutbaren zugänglich gemacht werden.<br />

2.1 Geografischer Überblick und naturräumliche Verhältnisse<br />

Der Untersuchungsraum liegt im westlichen Sauerland im Außenbereich der Stadt Hemer.<br />

Hemer liegt im Märkischen Kreis zwischen Iserlohn und Menden südöstlich von Dortmund im<br />

Regierungsbezirk Arnsberg.<br />

Das Plangebiet ist naturräumlich dem Süderbergland zuzuordnen.<br />

Die naturräumliche Einheit wird unter „NR 337 E 2“ wie folgt beschrieben:<br />

337-E2 - Niedersauerland, Grosslandschaft: Sauer- und Siegerland<br />

Das Niedersauerland entspricht dem nördlichen Teil des Rheinischen Schiefergebirges.<br />

Dieser am tiefsten von allen Einheiten des Süderberglandes gelegene Teilbereich ist vor<br />

allem durch stufenähnliche, von West nach Ost verlaufende Gürtel geprägt, die in sich meist<br />

kuppig ausgebildet sind. Höhenlagen von mehr als 300m werden nur im Südosten erreicht.<br />

2.2 Örtliche und überörtliche Planungen<br />

Gebietsentwicklungsplan /<br />

Regionalplan<br />

Freiraum; da die Fläche < 10 ha ist, ist eine<br />

formelle Änderung des Regionalplans nicht<br />

erforderlich<br />

Landschaftsplan Ein rechtskräftiger Landschaftsplan liegt<br />

nicht vor<br />

Landschaftsschutzgebiet Die Fläche liegt nicht in einem LSG;<br />

angrenzender Steinbruch ist als LSG<br />

Gesetzlich geschützte Biotope nach<br />

§ 30 BNatSchG<br />

ausgewiesen<br />

Der Abstand zu geschützten Biotopen liegt<br />

bei mehr als 2000 m (Felsenmeer) und<br />

5


4000 m (Hönnetal)<br />

Biotopkataster LANUV Im Umkreis von 200 m sind keine Flächen<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

ausgewiesen<br />

FFH-Lebensraumtypen (LRT) Im Umkreis von 200 m sind keine Flächen<br />

Biotoptypen LANUV)<br />

ausgewiesen<br />

Naturdenkmal Flächiges Naturdenkmal angrenzend<br />

(Geotop)<br />

3. Beschreibung und Bewertung der Umweltsituation<br />

3.1 Geologie<br />

Nach der geologischen Karte von NRW im Maßstab 1: 25.000 (Blatt 4512) liegt das<br />

Plangebiet im rechtsrheinischen Schiefergebirge.<br />

Die Basis des Unterkarbon bilden die liegenden Alaunschiefer mit einer Mächtigkeit von 5-20<br />

m. Darüber mit einer Mächtigkeit von 40-60 m die Kulmkieselschiefer. Im Hangenden folgen<br />

die wieseligen Übergangsschichten um Kulm-Kieselkalke. Die Wechselfolge aus<br />

Kieselkalken und Kieselschiefern erreichen eine Mächtigkeit von 220-240 m. Hieran folgen<br />

die Kulm-Plattenkalke, die durch zwischengelagerte dünne Toneinlagen sehr deutlich<br />

gebankt sind. Die Mächtigkeit beträgt maximal 380 m. Im Hangenden des Unterkarbons<br />

folgen die ca. 220 m mächtigen Alaunschiefer, denen einzelnen Schluffsteinbänke sowie<br />

kalkige und kieselige Einlagerungen zwischengeschaltet sind.<br />

Auszug aus geologischen Karte; M.: 1:25 000; vergrößert<br />

Direkt im Anschluss an das Plangebiet befinden sich geologische Aufschlüsse von<br />

besonderer Bedeutung. Sie sind als ein Naturdenkmal ausgewiesen.<br />

6<br />

Auszug aus dem Geodatenportal MK


3.2 Boden<br />

In der Bodenkarte von Nordrhein-Westfalen / Blatt 4512 / Maßstab 1: 25 000 wird der<br />

Bereich als schwach bis basenhaltige Braunerde tlw. podsolig, lehmiger Sand bis schluffiger<br />

Lehm grus- und steinhaltig dargestellt.<br />

Aufgrund der intensiven Nutzung durch den Steinbruchbetreiber ist der Boden hier jedoch<br />

stark vorbelastet, dies wird auch durch die Ausweisung als Altlastenverdachtsfläche<br />

dokumentiert:<br />

Auszug aus dem Altlastenkastaster Geodatenportal MK<br />

3.3. Wasser<br />

Im Plangebiet sind keine Wasserschutzgebiete, Quellvorranggebiete oder<br />

Wasservorrangflächen ausgewiesen.<br />

Der Grundwasserspiegel liegt auf einer Höhe von ca. 185 m üNN. Durch die Aufgabe der<br />

Nassabgrabung stellt sich der natürliche Grundwasserspiegel erst langsam wieder ein.<br />

Oberflächengewässer sind im Plangebiet nicht vorhanden.<br />

Durch Versiegelung von Freiflächen wird die Grundwasserneubildung beeinflusst. Schon<br />

jetzt ist durch die intensive Nutzung der Fläche die Versickerung stark eingeschränkt.<br />

In der weiteren Planung wird sichergestellt, dass unbelastete Wässer auch weiter dem<br />

Naturhaushalt zur Verfügung stehen.<br />

Alle Abwässer werden zentral gesammelt und durch eine Abwasserleitung Richtung Ortsteil<br />

Hemer-Becke geleitet. Eine Beeinträchtigung des Grundwassers kann somit weitgehend<br />

ausgeschlossen werden.<br />

3.4 Klima / Luft<br />

Das Plangebiet ist dem norddeutschen Klimabereich der nördlich gemäßigten Zone und<br />

zwar dem „Klimabezirk Sauerland“ zuzuordnen. Aufgrund der Größe des Plangebiets sind<br />

Auswirkungen auf den Klimabereich zu vernachlässigen.<br />

Kleinklimatisch hat die Bebauung einer Freifläche stets Auswirkungen. Versiegelungen und<br />

der Verlust vegetationsbedingter filterfähiger Oberfläche führen zu kleinklimatischen<br />

Veränderungen. Aufgrund der großflächigen angrenzenden Bereiche ohne Bebauung und<br />

den vorhandenen Halden des ehemaligen Steinbruchs kann dies hier jedoch vernachlässigt<br />

werden.<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

7


3.5 Mensch<br />

Störende Geräusche werden als Lärm bezeichnet. Abhängig von der baulichen Nutzung<br />

angrenzender Flächen sind Richtwerte für Schall- und Lärmemissionen durch den<br />

angesiedelten Gewerbebetrieb / Industriebetrieb einzuhalten.<br />

Die einzuhaltenden Werte zur nächsten Wohnbebauung sind mit 60/45 dB(A), zur<br />

benachbarten Gewerbeflächen mit 65 dB(A) /50 dB(A) für Industriegebiete mit<br />

70 dB(A) / 70 dB(A) angegeben.<br />

Die Vorbelastung hinsichtlich Srassenlärms dieses Bereiches ist der folgenden Grafik zu<br />

entnehmen:<br />

Auszug aus dem Geodatenportal MK<br />

Neben den Lärmimmissionen sind auch Erschütterungen und Beeinträchtigungen der<br />

Luftreinhaltung bei der Ansiedlung eines Gewerbe-/ Industriebetriebes nicht auszuschließen.<br />

Das Bebauungsplangebiet wird zulässig für Gewerbebetriebe aller Art wie Lagerhäuser,<br />

Lagerplätze und öffentliche Betriebe sowie Tankstellen. Diese Betriebe können einer<br />

immissionsschutzrechtlichen Genehmigung bedürfen. Die 4. BImSchV erläutert unter Nr. 8<br />

die genehmigungsbedürftigen Anlagen. Die Einstufung in Spalte 1 oder Spalte 2 gibt die<br />

Verfahrensart an. Hiernach entscheidet sich, ob zusätzlich eine allgemeine oder<br />

standortbezogene Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgen muss.<br />

Einzelheiten hierzu werden im noch durchzuführenden immissionsschutzrechtlichen<br />

Verfahren geklärt.<br />

Zusammenfassend kann bereits festgehalten werden, dass die notwendigen Werte wie im<br />

BImSchG gefordert, eingehalten werden können. Die entsprechenden Nachweise werden im<br />

Genehmigungsverfahren gutachterlich nachgewiesen.<br />

3.6 Flora, Fauna, Biotope<br />

3.6.1 Allgemeine Beschreibung<br />

Die potentielle natürliche Vegetation beschreibt für diesen Bereich einen „artenarmen<br />

Hainsimsen Buchenwald.“<br />

Real handelt sich jedoch vielmehr um eine Industriebrache unterschiedlicher Ausprägung.<br />

Bezeichnend sind die bewachsenen Randbereiche und die offenen, z.T. stark versiegelten<br />

ebenen Flächen.<br />

Schutzwürdige Biotope nach § 30 BNatSchG sind nicht vorhanden.<br />

Das angrenzend vorhandene Landschaftsschutzgebiet endet noch vor der im Plangebiet<br />

liegenden Halde.<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

8


Auszug aus dem Geodatenportal MK Landschaftsschutzgebiet<br />

3.6.2 Artenschutzrechtliche Prüfung<br />

Die artenschutzrechtliche Prüfung wurde durch das Fachplanungsbüro Stelzig erstellt und ist<br />

als Anlage beigefügt. Ergebnis der Prüfung ist, dass von den 44 planungsrelevanten Arten<br />

und Artgruppen für das Messtischblatt Nr. 4512 im Bereich des Plangebietes 9 Säugetier-<br />

und 12 Vogelarten sowie 1 Amphibienart zu berücksichtigen sind.<br />

Für die Zulässigkeit des Vorhabens sind Vermeidungsmaßnahmen bei der<br />

Geburtshelferkröte (Errichtung eines Schutzzaunes während der Baumaßnahmen) und beim<br />

Neuntöter (evtl. Aussetzen der Bautätigkeit bei Vorkommen zwischen April und Juni)<br />

einzuplanen. Alle anderen Arten und Artgruppen bedürfen keiner besonderen<br />

Vermeidungsmaßnahme.<br />

3.7 Landschaftsbild und Erholung<br />

Das Plangebiet beinhaltet den in der Vergangenheit intensiv genutzten Bereich des<br />

ehemaligen Steinbruchs. Bauliche Anlagen haben hier bereits in der Vergangenheit<br />

erhebliche Beeinträchtigungen mit sich gebracht. Durch die Einzäunung im Rahmen der<br />

Verkehrssicherungspflicht war eine Nutzung der Fläche zum Zwecke der Erholung bereits in<br />

der Vergangenheit ausgeschlossen.<br />

3.8 Kultur- und Sachgüter<br />

Im Plangebiet befinden sich laut Verzeichnis des Westfälischen Amtes für Denkmalpflege<br />

keine schützenswerten Kulturdenkmale. Auf das vorhandene Geotop wurde bereits unter 3.1<br />

hingewiesen.<br />

3.9 Wechselwirkungen<br />

Die nach BauGB zu betrachtenden Schutzgüter beeinflussen sich gegenseitig in<br />

unterschiedlichem Maße. Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern sowie die<br />

Wechselwirkungen aus Verlagerungseffekten und deren Zusammenhänge sind dabei<br />

zwangsläufig.<br />

Die Überbauung z.T. unversiegelter Freifläche führt zwangsläufig zu einer Beeinträchtigung<br />

des Schutzgutes Bodens und somit auch zu einem Verlust von Speicherkapazität von<br />

Grundwasser. Gleichzeitig geht Lebensraum für Pflanzen und Tiere verloren. Durch die<br />

gewerbliche Nutzung des Bereiches werden Randbereiche in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

9


Aufgrund der Größe des Gebietes, der Lage zwischen einer Hauptverkehrsachse und einem<br />

bestehenden Industrie/Gewerbegebietes und der tatsächlichen Vorbelastung des<br />

Plangebietes ist jedoch eine erhebliche Wechselwirkung im Bebauungsplangebiet nicht zu<br />

erwarten.<br />

3.10 Nullvariante<br />

Bei einer Nichtrealisierung der Fläche würde die bereits eingeleitete Sukzession weiter<br />

voranschreiten, ohne dass sich jedoch natürliche Bereiche bilden würden. Aufgrund der<br />

starken Vorbelastung sind es stets Sekundärbiotope, die ein Sonderstandort u.U. auch für<br />

seltene Tier- und Pflanzenarten werden können. Demgegenüber steht, dass es im<br />

Stadtgebiet von Hemer wenige Bereiche gibt, die sich für die Ansiedlung eines derartigen<br />

Betriebes eignen würden.<br />

4. Darstellung der Auswirkungen sowie Maßnahmen zur Vermeidung und<br />

Verringerung der nachteiligen Auswirkungen<br />

Schutzgut Auswirkung Vermeidung Verringerung Kompensation<br />

Mensch Lärm, Staub,<br />

Erschütterung<br />

Boden Bodenverlust<br />

durch<br />

Versiegelung<br />

Wasser Verlust von<br />

Versickerungsfläc<br />

hen durch<br />

Versiegelung<br />

Einhaltung der<br />

gesetzlichen<br />

Richtwerte nach<br />

BImSchG<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

Keine<br />

Inanspruchnahme<br />

wertvollerer<br />

Randbereiche<br />

Sparsamer<br />

Umgang mit<br />

Grund und Boden<br />

10<br />

Umsetzung von<br />

Maßnahmen aus<br />

den<br />

entsprechenden<br />

Fachgutachten<br />

nach<br />

Genehmigung<br />

Inanspruchnahme<br />

der ebenen stark<br />

vorbelasteten<br />

Flächen<br />

Klima Entfällt entfällt entfällt<br />

Flora, Fauna,<br />

Biotope<br />

Landschaftsbild,<br />

Erholung<br />

Verlust von<br />

Lebensraum<br />

Beeinträchtigung<br />

durch Bebauung<br />

Sparsamer<br />

Umgang mit<br />

Grund und Boden<br />

Entsprechende<br />

Detailplanungen<br />

der Gebäude und<br />

Lagerbereiche<br />

Kultur- und<br />

Sachgüter<br />

Entfällt entfällt entfällt<br />

Geotop Verlust des Verzicht, keine<br />

Steilhanges durch Inanspruchnahme<br />

Überplanung des<br />

Bereiches<br />

des Bereiches<br />

Versickerung<br />

unbelasteter<br />

Wässer,<br />

Beseitigung von<br />

Abwässern<br />

Erhalt und<br />

Optimierung der<br />

Randbereiche<br />

Anpassung der<br />

Gebäudehöhe<br />

Bau einer<br />

Versickerungsmulde<br />

Schaffung von<br />

Ersatzbiotopen,<br />

Eingrünung,<br />

Verwendung<br />

natürlicher Baustoffe<br />

Eingrünung der<br />

einsehbaren Bereiche<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass alle Beeinträchtigungen von Schutzgütern<br />

durch geeignete Maßnahmen vermieden oder zumindest verringert werden können. Alle<br />

Beeinträchtigungen, die weder vermieden noch verringert werden können, sind<br />

ausgleichbar.


5. Bilanzierung des Vorhabens und Darstellung von Kompensationsmaßnahmen<br />

5.1 Vorhabensbilanzierung<br />

Das Plangebiet in seiner Gesamtgröße von ca. 3,3 ha ist entsprechend der derzeitigen<br />

Beschaffenheit kartiert worden.<br />

Die Bewertung erfolgt nach den auf der Fläche vorhandenen Biotoptypen und deren<br />

ökologischer Wertigkeit nach den Vorgaben der Stadt Hemer, angeglichen an das<br />

standardisierte Verfahren („Numerische Bewertung von Biotoptypen für die Bauleitplanung in<br />

NRW“, 2008)<br />

Bei der Bewertung des Ist-Zustandes wird von dem jetzigen Bestand ausgegangen.<br />

Obwohl es sich um Flächen handelt, die im Planfeststellungsbeschluss vom 18.05.1999<br />

nach Aufgabe des Steinbruchbetriebes der natürlichen Sukzession im Sinne des<br />

Umweltschutzes festgesetzt waren, kann die Fläche in ihrem jetzigen Zustand in die Planung<br />

einfließen. Aufgrund eines Flächentausches wurden die hier festgesetzten<br />

Kompensationsmaßnahmen in der Gemarkung Deilinghofen, Flur 20, Flurstück 10 realisiert.<br />

Die Eintragung einer entsprechenden Baulast erfolgte am 26.05.2008.<br />

5.2 Maßnahmen zur Eingriffsminimierung und Kompensationsmaßnahmen<br />

5.2.1 Maßnahmen zur Eingriffsminimierung<br />

M1<br />

Schutz und Erhalt des Geotops an der südlichen Grenze des Plangebietes durch<br />

Abgrenzung zum Schutz vor Beeinträchtigungen.<br />

M2<br />

Anschüttung eines Fels-Schutzwalles ausschließlich mit unbelastetem natürlichen Boden.<br />

M3<br />

Die Böschungen (Felsklippe) werden der natürlichen Sukzession überlassen. Die Pflege des<br />

Bereiches erfolgt im Sinne einer naturnahen Entwicklung.<br />

M4<br />

Der Sichtschutzwall wird aus reinem bis steinigem, kulturfähigen Boden ohne fremde<br />

Beimischungen erstellt. Auf wassergefährdende oder vegetationsfeindliche Bestandteile<br />

oder dem Einbau von Recyclingmaterial wird verzichtet.<br />

M5<br />

Verkehrsflächen, von denen keine Wassergefährdung ausgehen kann, werden in<br />

wasserdurchlässiger Form befestigt.<br />

M6<br />

Die Zaunanlage wird im westlichen Teil so konzipiert, dass durch die vorgesehene<br />

Toranlage eine Zufahrtsmöglichkeit zum ehemaligen Steinbruchbereich ermöglicht wird.<br />

11<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer


Dieses Tor dient ausschließlich als Rettungsweg und kann nur im Einzelfall für die<br />

Abwicklung von Pflegemaßnahmen im ehemaligen Steinbruch genutzt werden.<br />

Unerlaubtes Befahren des Landschaftsschutzgebietes wird so deutlich eingeschränkt.<br />

M7<br />

Pflege und Weiterentwicklung der eingeleiteten Sukzession in den Randbereichen.<br />

Maßnahmen im Rahmen der Verkehrssicherung oder zur Vorbeugung einer Fehlentwicklung<br />

erfolgt im Sinne des Biotop- und Artenschutzes.<br />

M8<br />

Anpflanzungen in den Randbereichen werden ausschließlich mit bodenständigen<br />

Laubgehölzen vorgenommen.<br />

M9<br />

Anpassung der Gebäude und der Gebäudehöhen an die natürlichen Gegebenheiten zur<br />

Minimierung des Eingriffs in das Landschaftsbild und zur Verbesserung des Kleinklimas.<br />

M10<br />

Zur Vermeidung des geringen verbleibenden Risikos für Beeinträchtigungen der<br />

Geburtshelferkröten außerhalb der bekannten Aktionsradien ist zumindest für die Dauer der<br />

Bauzeit ein wirksamer Amphibienschutzzaun am Verbindungsweg zwischen dem<br />

Hauptsteinbruch und dem Bebauungsplanbereich einzurichten.<br />

Dadurch sollen Geburtshelferkröten daran gehindert werden, in das Bebauungsplangebiet<br />

ab- oder einzuwandern. Wegen des Fehlens geeigneter Gewässer ist ein Vorkommen der<br />

Art ohnehin nicht wahrscheinlich. Die Maßnahme dient daher der Schadensvorsorge.<br />

M11<br />

Bei einem Brutvorkommen des Neuntöters im Bebauungsplanbereich können durch<br />

Bautätigkeiten während der Brutzeit theoretisch artenschutzrechtliche Verbotstatbestände<br />

(Störung, Tötung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten) ausgelöst werden. Um<br />

Derartiges sicher auszuschließen, muss das Gebiet bei Bautätigkeiten in der Brutzeit vorher<br />

unbedingt durch einen erfahrenen Ornithologen auf Brutvorkommen des Neuntöters<br />

untersucht werden. Sofern ein Brutnachweis erfolgt, ist der Bau während der Brutzeit (1.<br />

April bis 30. Juni) auszusetzen.<br />

5.2.2 Kompensationsmaßnahmen<br />

Auf interne Kompensationsmaßnahmen wird in diesem Fall verzichtet. Die Randbereiche<br />

werden in der jetzigen Form gepflegt und erhalten und sind als Minimierungsmaßnahme<br />

festgesetzt (M7/M8).<br />

Die verbleibende Fläche muss vollständig der Nutzung als Gewerbebetrieb zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Eine weitere Kompensation kann unterbleiben, weil die Massnahme ausgeglichen ist.<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

12


5.3 Monitoring<br />

Die im Umweltbericht dargestellten Kompensationsmaßnahmen werden in das<br />

Kompensationskataster der Stadt Hemer aufgenommen.<br />

Maßnahmen zur Eingriffsminimierung werden durch den Investor dauerhaft sichergestellt.<br />

6. Hinweise auf Schwierigkeiten und technische Verfahren<br />

Bei der Erstellung des Umweltberichts sind keine Schwierigkeiten aufgetreten.<br />

7. Allgemeinverständliche Zusammenfassung<br />

Durch die Stilllegung des Steinbruches Hemer Becke-Oese der Basalt AG ist eine nicht<br />

genutzte Industriefläche entstanden, die über eine gute verkehrliche Anbindung verfügt.<br />

Diese Fläche ist erheblich vorbelastet. Im nun überplanten Bereich ergibt sich daraus als<br />

sinnvolle Folgenutzung die Ansiedlung eines Gewerbetriebes.<br />

Festsetzungen zur Kompensation des Eingriffs in Natur und Landschaft durch den<br />

Steinbruch wurden durch einen Flächentausch 2008 nach Deilinghofen verlagert.<br />

Um einen reibungslosen Betriebsablauf des Recyclinghofes zu ermöglichen, ist es<br />

unabdingbar, die Anlage weitgehend auf einer Ebene anzusiedeln. Dies ist in diesem<br />

Bereich gut zu realisieren.<br />

Die betrachteten Schutzgüter werden nicht nachhaltig beeinträchtigt, bzw. können durch<br />

festgesetzte Minimierungsmaßnahmen geschützt werden. Alle verbleibenden<br />

Beeinträchtigungen sind durch entsprechende geplante Maßnahmen kompensierbar, indem<br />

der Schutzwall sowie die Sandhalden durch kulturfähigen Boden mit standortgerechten<br />

Bewuchs aufgepflanzt werden.<br />

Zur Anbindung an die B7 werden vorhandene Strukturen genutzt, sodass größere Eingriffe<br />

in die Bodenstruktur ausgeschlossen werden können.<br />

Im weiteren Genehmigungsverfahren nach § 4 BImSchV, Spalte 8 werden zudem alle<br />

Nachweise zur Einhaltung der immissionsschutzrechtlichen Vorgaben geführt.<br />

8. Anlagen und Karte<br />

8.1 Artenschutzrechtliche Prüfung – Büro Stelzig<br />

8.2 Biotoptypenliste NRW<br />

8.3 Landschaftspflegerischer Begleitplan<br />

Bestand und Planung: Tabelle und Karte<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

13


9. Literatur- und Quellenverzeichnis<br />

Geologisches Landesamt Nordrhein-Westfalen (1998): Bodenkarte von Nordrhein-<br />

Westfalen, 1 : 50 000, Blatt L 4712 Iserlohn, Krefeld<br />

Glandt, Dieter: Taschenlexikon der Amphibien und Reptilien (2010), Wiebelsheim<br />

LANUV NRW (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz) (2008): Numerische<br />

Bewertung von Biotoptypen für die Bauleitplanung in NRW, Recklinghausen<br />

Märkischer Kreis (2002): Biotoptypenliste - Bestandsbewertung und Hinweise zur<br />

Berechnung der Kompensationsmaßnahmen, Lüdenscheid<br />

Märkischer Kreis (2011): Daten aus dem Geodatenportal zu Altlasten, Lärmverteilung,<br />

Schutzwürde Biotope, Schutzgebiete, a. a. O.<br />

Märkischer Kreis (2011): Deutsche Grundkarte Luftbildkarte 1:5000, a. a. O.<br />

Märkischer Kreis (2011): Deutsche Grundkarte Normalausgabe 1:5000, a. a. O.<br />

Mieders, Georg (2006); Flora des nördlichen Sauerlandes, Lüdenscheid<br />

MSWKS NRW und MUNLV NRW (Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport und<br />

Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) (2009): Ausgleich<br />

von Eingriffen in Natur und Landschaft – Gemeindliches Ausgleichskonzept:<br />

Ausgleichsplanung, Ausgleichspool, Ökokonto – Arbeitshilfe für die Bauleitplanung,<br />

Düsseldorf<br />

Schrödter, Wolfgang; Habermann-Nieße, Klaus; Lehmberg, Frank (2004): Umweltbericht in<br />

der Bauleitplanung, Bonn<br />

Hemer, den 06. April 2011<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

14


Anl. 8.1<br />

Artenschutzrechtliche Prüfung<br />

8 Artenschutzrechtliche Prüfprotokolle<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

15


Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

16


Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

17


Anlage 8.2<br />

Code Biotoptyp Grundwert Grundwe<br />

A * rt P **<br />

1<br />

Versiegelte oder teilversiegelte Flächen, Rohböden<br />

1.1 Versiegelte Fläche (Gebäude, Straßen, Wege,<br />

engfugiges Pflaster, Mauern etc.)<br />

0 0<br />

1.2 Versiegelte Fläche mit nachgeschalteter<br />

Versickerung des Oberflächenwassers oder<br />

baumbestandene versiegelte Fläche und<br />

Gleisbereiche ohne Vegetation<br />

0,5 0,5<br />

1.3 Teilversiegelte- oder unversiegelte<br />

Betriebsflächen, (wassergebundene Decken,<br />

Schotter-, Kies-, Sandflächen) Rasengitterstein,<br />

Rasenfugenpflaster<br />

1 1<br />

1.4 Feld-, Waldwege, unversiegelt mit<br />

Vegetationsentwicklung<br />

3 3<br />

1.5 Trockenmauern, aufgelassene Steinbrüche und<br />

aufgelassene trockene Abgrabungsflächen<br />

4 4<br />

2<br />

Begleitvegetation<br />

2.1 Bankette, Mittelstreifen (regelmäßige Mahd) 1 1<br />

2.2 Straßenbegleitgrün, Straßenböschungen ohne<br />

Gehölzbestand<br />

2 2<br />

2.3 Straßenbegleitgrün, Straßenböschungen mit<br />

Gehölzbestand<br />

4 4<br />

2.4 Wegraine, Säume ohne Gehölze 4 4<br />

3<br />

Landwirtschaftliche Flächen, halbnatürliche Kulturbiotope und gartenbauliche Nutzfläche<br />

3.1 Acker, intensiv, Wildkrautarten weitgehend<br />

fehlend<br />

2 2<br />

3.2 Acker, wildkrautreich auf nährstoffreichen Böden 4 4<br />

3.3 Acker, wildkrautreich auf nährstoffarmen Sandund<br />

flachgründigen Kalkböden<br />

5 5<br />

3.4 Intensivwiese, -weide, artenarm 3 3<br />

3.5 Artenreiche Mähwiese, Magerwiese, -weide, 5-7 (***) 5-7<br />

3.6 Feucht - und Nasswiese/ -weide, Flutrasen 5-7*** 5-7<br />

3.7 Kalkhalbtrocken-, Borstgras-, Sandmager-,<br />

Silikattrocken-, Schwermetallrasen, trockene und<br />

feuchte Heide, Röhrichte, Seggenriede<br />

6-8*** 6-8<br />

3.8 Obstwiese bis 30 Jahre 6 6<br />

3.9 Obstwiese älter als 30 Jahre 7 6<br />

3.10 Dauerkultur (Baumschulen,<br />

Weihnachtsbaumkulturen, Erwerbsgartenbau,<br />

Obstplantagen) ohne geschlossene Krautschicht<br />

2 2<br />

3.11 Dauerkultur (Baumschulen,<br />

Weihnachtsbaumkulturen, Erwerbsgartenbau,<br />

Obstplantagen) mit geschlossener Krautschicht<br />

3 3<br />

4<br />

Grünflächen, Gärten<br />

4.1 Extensive Dachbegrünung 0,5 0,5<br />

4.2 Intensive Dachbegrünung 1 1<br />

4.3 Zier- und Nutzgarten ohne Gehölze oder mit <<br />

50% heimischen Gehölzen<br />

2 2<br />

4.4 Zier- und Nutzgarten mit > 50% heimischen<br />

Gehölzen<br />

3 3<br />

4.5 Intensivrasen (z. B. in Industrie- und<br />

Gewerbegebieten, Sportanlagen),<br />

Staudenrabatten, Bodendecker<br />

2 2<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

18


4.6 Extensivrasen (z. B. in Grün- und Parkanlagen) 4 4<br />

4.7 Grünanlage, Friedhof, parkartiger Garten,<br />

strukturreich mit Baumbestand<br />

5 4<br />

4.8 Park Friedhof, strukturreich mit altem<br />

Baumbestand<br />

6 4<br />

5<br />

Brachen (flächig bzw. streifig)<br />

5.1 Acker-, Grünland-, Industrie- bzw.<br />

Siedlungsbrachen, Gleisbereiche mit Vegetation,<br />

Gehölzanteil < 50%<br />

4 4<br />

6 Wald, Waldrand, Feldgehölz<br />

6.1 Mit lebensraumtypischen Baumarten-Anteilen 0 <<br />

50%, geringes bis mittleres Baumholz (BHD > 14<br />

- 49 cm)<br />

4 3<br />

6.2 mit lebensraumtypischen Baumarten-Anteilen 50<br />

< 70%, geringes bis mittleres Baumholz (BHD ><br />

14 - 49 cm)<br />

5 (***) 4<br />

6.3 mit lebensraumtypischen Baumarten-Anteilen 70<br />

< 90%, geringes bis mittleres Baumholz (BHD ><br />

14 - 49 cm)<br />

6 (***) 5<br />

6.4 mit lebensraumtypischen Baumarten-Anteilen 90<br />

– 100%, geringes bis mittleres Baumholz (BHD ><br />

14 - 49 cm)<br />

7 (***) 6 (7***)<br />

6.5 Niederwald, bewirtschaftet 8 (***) 6, 8<br />

7 Gehölze<br />

7.1 Hecke, Wallhecke, Gehölzstreifen, Ufergehölz,<br />

Gebüsch<br />

mit lebensraumtypischen Gehölzanteilen < 50%<br />

3 3<br />

7.2 Hecke, Wallhecke, Gehölzstreifen, Ufergehölz,<br />

Gebüsch<br />

mit lebensraumtypischen Gehölzanteilen ≥ 50%<br />

5 (***) 5<br />

7.3 Baumreihe, Baumgruppe, Alleen<br />

mit lebensraumtypischen Baumarten < 50% und<br />

Einzelbaum, Kopfbaum nicht lebensraumtypisch<br />

3 3<br />

7.4 Baumreihe, Baumgruppe, Alleen<br />

mit lebensraumtypischen Baumarten ≥ 50% und<br />

Einzelbaum, Kopfbaum lebensraumtypisch<br />

5 5<br />

8 Quelle, Bach, Fluss, Altarm, Altwasser, (Heide-)Weiher<br />

8.1 Naturfern 2 2<br />

8.2 Bedingt naturfern 5 5<br />

8.3 Bedingt naturnah 8 8<br />

8.4 Naturnah, natürlich 10*** 10<br />

9 Graben, Kanal, Teich, Abgrabungs-, Senkungs-, Stau-,<br />

Kleingewässer<br />

9.1 Naturfern 2 2<br />

9.2 Bedingt naturfern 4 4<br />

9.3 Bedingt naturnah 6 5, 6<br />

9.4 Naturnah 7 7<br />

10 Natürliche Biotoptypen<br />

10.1 Felsen, Blockschutthalden und ihre Vegetation,<br />

Binnensalzstellen<br />

8-10*** 8-10<br />

10.2 Moore, Röhrichte, Seggenriede 8-10*** 8-10<br />

Biotoptypenliste<br />

Numerische Bewertung von Biotoptypen für die Bauleitplanung in NRW<br />

Recklinghausen März 2008<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

19


Anl. 8.3 Landschaftspflegerischer Begleitplan – Tabelle –<br />

Eingriffsbilanzierung zum Bebauungsplan Nr. 85 „Industriepark Edelburg“<br />

A. Ausgangszustand des Untersuchungsraumes<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Flächen<br />

Nr.<br />

(s. Plan 1-<br />

Bestand)<br />

Code<br />

(lt.<br />

Biotopt<br />

ypenwe<br />

rtliste)<br />

Biotoptyp<br />

(lt. Biotoptypenwertliste)<br />

Fläche<br />

(m²)<br />

Grundwert<br />

(lt.<br />

Biotoptypen<br />

wertliste)<br />

6<br />

1<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

20<br />

Gesamtkorrekturfaktor<br />

Gesamtwert<br />

(Sp 5 X Sp 6)<br />

Einzelflächen<br />

Wert(Sp 4 x Sp 7)<br />

I 1.3 Halde<br />

8585<br />

1<br />

6<br />

51.510<br />

2551<br />

1<br />

1<br />

2.551<br />

II 7.1 Feldgehölz 163 1 1 1 163<br />

III 5.1 Rohboden mit<br />

Pioniervegetation<br />

20.916 1 1 1 20.916<br />

IV 1.2 Regenrückhaltebe<br />

cken (alt)<br />

627 1 1 1 627<br />

Gesamtfläche 32.842 m² Gesamtflächenwert (Summe Sp 8) 86.903 WP<br />

B. Geplanter Zustand des Untersuchungsraumes<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Flächen<br />

Nr.<br />

(s. Plan 2-<br />

Planung<br />

Code<br />

(lt.<br />

Biotoptyp<br />

enwertlist<br />

e)<br />

Biotoptyp<br />

(lt. Biotoptypenwertliste)<br />

Fläche<br />

(m²)<br />

Grundwert<br />

(lt.<br />

Biotoptypenw<br />

ertliste)<br />

Gesamt-<br />

korrektur-<br />

faktor<br />

Gesamtwert<br />

(Sp 5 X Sp 6)<br />

Einzelflächen<br />

Wert<br />

(Sp 4 x Sp 7)<br />

1 1.3 Halde<br />

8585 6 1<br />

1<br />

51.510<br />

2551 1 1<br />

1<br />

2.551<br />

2 7.1 Feldgehölz 163 1 1 5 163<br />

3 7.2 Anschüttung mit<br />

Neuanpflanzung<br />

(naturnah) und nat.<br />

Sukzession<br />

7860 5 0,8 4 31.440<br />

4 4.5 Anschüttung ohne<br />

Anpflanzung oder<br />

mit Ziergehölzen<br />

804 2 1 2 1.608<br />

5 7.2 Schutzwall mit<br />

Gehölzen<br />

1602 5 0,8 4 6.408<br />

6 1.2 Regenrückhaltebec<br />

ken (alt)<br />

627 1 1 1 627<br />

7 1.2 Lager,<br />

wassergebunden<br />

4.372 0,5 1 0,5 2.186<br />

8 1.1 Halle, Parkplatz und 6.278<br />

Zuwegung<br />

Voll versiegelt<br />

0 1 0 0<br />

Gesamtfläche 32.842 m² Gesamtflächenwert (Summe Sp 8) 96.493 WP<br />

C. Gesamtbilanz (Gesamtflächenwert A – Gesamtflächenwert B) 9.580 WP


Landschaftspflegerischer Begleitplan - Karte -<br />

Fläche 3/7.2<br />

Fläche 1/1.3<br />

Fläche I<br />

Fläche 7/1.2<br />

Bestand: Planung:<br />

I / 1.3 / Halde 1 / 1.3 / Halde<br />

II / 7.1 / Feldgehölz 2 / 7.1 / Feldgehölz<br />

III / 5.1 / Rohboden mit Pioniervegetation 3 /.7.2 / Anschüttung mit Anpflanzung und Sukzession<br />

IV / 1.2 / Regenrückhaltebecken (alt) 4 / 4.3 / Anschüttung ohne Anpflnzung<br />

5 / 7.2 / Schutzwall mit Gehölzen<br />

6 / 1.2 / Regenrückhaltebecken<br />

7 / 1.2 / Lager, wassergebunden<br />

8 / 1.1 / Halle, Parkplatz etv. Vollversiegelt<br />

Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 85 der Stadt Hemer<br />

Fläche III/5.1<br />

Fläche 8/1.1<br />

21<br />

Fläche 5/7.2<br />

Fläche IV<br />

Fläche 6/1.2<br />

Fläche II<br />

Fläche 2/7.1

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