pdf Download - Historisches Museum Frankfurt
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Den kleinen Silberpokal erwarben sie im Jahre 1909 von dem <strong>Frankfurt</strong>er Antiquitätenhändler Georg<br />
Knapp. Er gehört zu jenen wenigen Sammlungsstücken, die Hedwig Ullmann rechtzeitig vor dem<br />
Zugriff der Nationalsozialisten ins rettende Ausland bringen konnte. Bis 1950 befand sich der kleine<br />
„Spitzpokal“ noch in ihrem Besitz, erst später gelangte er in den Kunsthandel und wurde dem<br />
historischen museum angeboten. „Es war schnell klar, dass das historische museum dieses seltene<br />
und bedeutende Kunstobjekt zeigen wollte. Und dies besonders auch in räumlicher Nähe zu Julius<br />
Heyman, dessen Sammlung ebenfalls von den Nationalsozialisten zerschlagen wurde“ erklärt Jan<br />
Gerchow, Direktor des historischen museums. Mit der Rückkehr des Silberpokals nach <strong>Frankfurt</strong> wird<br />
zugleich ein Stück deutsch-jüdischer Geschichte ans Tageslicht geholt.<br />
<strong>Frankfurt</strong>er Silberschmiede<br />
Hergestellt wurde der Silberpokal in der Werkstatt des <strong>Frankfurt</strong>er Silberschmiedes in einem<br />
handwerklich aufwändigen Verfahren. Bestimmt als Ehrengabe, erhielt ihn 1589, wie die Inschrift zu<br />
erkennen gibt, ein Schöffe am Erbstädter Landgericht womöglich zu seiner Amtseinführung.<br />
Das ebenfalls ausgestellte „Meisterbuch der <strong>Frankfurt</strong>er Silberschmiede“ (17.-19. Jh.) ist kein Teil der<br />
Sammlung, belegt aber die hohe handwerkliche Bedeutung dieser besonderen Silberschmiedearbeit<br />
und ist im Zusammenhang mit der Geschichte des Silberschmiedehandwerks in <strong>Frankfurt</strong> zu sehen.<br />
Ein Anfang<br />
Neben dem Silberpokal wird aus der Sammlung Ullmann das Gemälde „Sommer (Frau und Junge)“<br />
(1874) von Hans Thoma gezeigt, das sich im Besitz des historischen museums befindet.<br />
Das Gemälde, Teil eines sechsteiligen Wandgemäldes, entstand als Auftragsarbeit für die<br />
Wohnräume der Villa der Familie Gerlach in der Guiollettstraße 34, die Albert Ullmann später<br />
zusammen mit den Werken erwarb.<br />
Ergänzt wird die Präsentation mit Sammlungsobjekten aus dem benachbarten <strong>Museum</strong> für<br />
Angewandte Kunst (MAK), die u.a. zeigen, dass sich in der ehemaligen Kunstsammlung Ullmann nicht<br />
nur Objekte europäischer Herkunft befanden. So werden beispielsweise 6 Paare Fuchi-Kashira<br />
ausgestellt, ein zweiteiliger Schmuck aus Metall, welcher zur Ausschmückung edler japanischer<br />
Kampfschwerter diente.<br />
„Die umfangreiche Kunstsammlung Ullmann kann in dieser Präsentation nur angedeutet werden.<br />
Es ist noch viel Forschungsarbeit notwendig, um den Verbleib weiterer Sammlungsobjekte zu sichten.<br />
Aber es ist ein Anfang“ betont die zuständige Kuratorin und Leiterin der Provenienzforschung am<br />
historischen museum Maren Christine Härtel.<br />
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