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P R E S S E M I T T E I L U N G<br />

<strong>Frankfurt</strong>, 18. April 2013<br />

ZURÜCKGEKEHRT!<br />

Ein <strong>Frankfurt</strong>er Renaissance-Pokal aus der Sammlung Ullmann<br />

Die Kabinettausstellung im 13. Raum ist gestern eröffnet worden<br />

18. April – 25. August 2013<br />

Die Kabinettausstellungen im „13. Raum“<br />

Im Obergeschoss des Saalhofs, der Stauferkapelle, zeigt das historische museum in Ergänzung zu den<br />

zwölf Sammlungen der Dauerausstellung „<strong>Frankfurt</strong>er Stifter und Sammler“ in regelmäßigen<br />

Abständen eine weitere, museumseigene oder private Sammlung – eine „13. Sammlung“.<br />

Nach der Ausstellung „Frühe Kunststoffe“ der Kulturwissenschaftlerin Eva Stille (18. August bis<br />

31.März 2013) wird mit „Zurückgekehrt! Ein <strong>Frankfurt</strong>er Renaissance-Pokal aus der Sammlung<br />

Ullmann“ nun die zweite Sammlungspräsentation in diesem Raum eröffnet, der seinem Gebrauch<br />

nach nun den Titel „13. Raum“ erhalten hat.<br />

Der Silberpokal und die Sammlung Ullmann<br />

Anlass für diese 13. Sammlungspräsentation ist der Ankauf des seltenen <strong>Frankfurt</strong>er Renaissance<br />

Silberpokals im Herbst 2012. Angeboten wurde der Pokal dem historischen museum von dem<br />

Münchner Kunsthändler Georg Laue. Die vom historischen museum beauftragte Provenienzforscherin<br />

Maike Brüggen konnte die Herkunftsgeschichte des Pokals so weit klären, dass der Erwerb des Pokals<br />

durch das historische museum mit Hilfe der Ernst Max von Grunelius Stiftung schließlich möglich<br />

wurde.<br />

Die bisherigen Forschungsergebnisse offenbarten zudem, dass der Pokal Teil einer umfangreichen<br />

Kunstsammlung der Eheleute Albert und Hedwig Ullmann war. Der ehemalige Direktor der Cassella-<br />

Werke und seine Frau Hedwig hatten eine breite Kunstsammlung aufgebaut, deren Schwerpunkt<br />

neben bedeutenden Werken moderner Malerei auf mittelalterlichen Holzskulpturen und<br />

Silberschmiedearbeiten lag.<br />

1


Den kleinen Silberpokal erwarben sie im Jahre 1909 von dem <strong>Frankfurt</strong>er Antiquitätenhändler Georg<br />

Knapp. Er gehört zu jenen wenigen Sammlungsstücken, die Hedwig Ullmann rechtzeitig vor dem<br />

Zugriff der Nationalsozialisten ins rettende Ausland bringen konnte. Bis 1950 befand sich der kleine<br />

„Spitzpokal“ noch in ihrem Besitz, erst später gelangte er in den Kunsthandel und wurde dem<br />

historischen museum angeboten. „Es war schnell klar, dass das historische museum dieses seltene<br />

und bedeutende Kunstobjekt zeigen wollte. Und dies besonders auch in räumlicher Nähe zu Julius<br />

Heyman, dessen Sammlung ebenfalls von den Nationalsozialisten zerschlagen wurde“ erklärt Jan<br />

Gerchow, Direktor des historischen museums. Mit der Rückkehr des Silberpokals nach <strong>Frankfurt</strong> wird<br />

zugleich ein Stück deutsch-jüdischer Geschichte ans Tageslicht geholt.<br />

<strong>Frankfurt</strong>er Silberschmiede<br />

Hergestellt wurde der Silberpokal in der Werkstatt des <strong>Frankfurt</strong>er Silberschmiedes in einem<br />

handwerklich aufwändigen Verfahren. Bestimmt als Ehrengabe, erhielt ihn 1589, wie die Inschrift zu<br />

erkennen gibt, ein Schöffe am Erbstädter Landgericht womöglich zu seiner Amtseinführung.<br />

Das ebenfalls ausgestellte „Meisterbuch der <strong>Frankfurt</strong>er Silberschmiede“ (17.-19. Jh.) ist kein Teil der<br />

Sammlung, belegt aber die hohe handwerkliche Bedeutung dieser besonderen Silberschmiedearbeit<br />

und ist im Zusammenhang mit der Geschichte des Silberschmiedehandwerks in <strong>Frankfurt</strong> zu sehen.<br />

Ein Anfang<br />

Neben dem Silberpokal wird aus der Sammlung Ullmann das Gemälde „Sommer (Frau und Junge)“<br />

(1874) von Hans Thoma gezeigt, das sich im Besitz des historischen museums befindet.<br />

Das Gemälde, Teil eines sechsteiligen Wandgemäldes, entstand als Auftragsarbeit für die<br />

Wohnräume der Villa der Familie Gerlach in der Guiollettstraße 34, die Albert Ullmann später<br />

zusammen mit den Werken erwarb.<br />

Ergänzt wird die Präsentation mit Sammlungsobjekten aus dem benachbarten <strong>Museum</strong> für<br />

Angewandte Kunst (MAK), die u.a. zeigen, dass sich in der ehemaligen Kunstsammlung Ullmann nicht<br />

nur Objekte europäischer Herkunft befanden. So werden beispielsweise 6 Paare Fuchi-Kashira<br />

ausgestellt, ein zweiteiliger Schmuck aus Metall, welcher zur Ausschmückung edler japanischer<br />

Kampfschwerter diente.<br />

„Die umfangreiche Kunstsammlung Ullmann kann in dieser Präsentation nur angedeutet werden.<br />

Es ist noch viel Forschungsarbeit notwendig, um den Verbleib weiterer Sammlungsobjekte zu sichten.<br />

Aber es ist ein Anfang“ betont die zuständige Kuratorin und Leiterin der Provenienzforschung am<br />

historischen museum Maren Christine Härtel.<br />

2


Zur Ausstellung ist eine reich bebilderte Broschüre aus der Reihe „Kabinettstücke“<br />

erschienen, die für 2 € an der Kasse erhältlich ist<br />

Die Ausstellung wurde ermöglicht durch die<br />

BEGLEITPROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG<br />

KOMBIFÜHRUNG<br />

Jüdisches <strong>Museum</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

und historisches museum frankfurt<br />

SONNTAG, 9. JUNI, 14. JULI & 25. AUGUST, JEWEILS 11 UHR<br />

Sammlungen jüdischer <strong>Frankfurt</strong>er und ihrer Geschichte<br />

Die Führung durch die Museen widmet sich jüdischen Sammlerpersönlichkeiten und dem Schicksal<br />

ihrer Kunstgegenstände in der NS-Zeit. Die ausgesuchten Objekte erzählen Geschichten von Raub,<br />

Rettung und Rückkehr nach <strong>Frankfurt</strong>.<br />

Mit Anne Gemeinhardt, Bildung und Vermittlung hmf (2009 bis 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

des Jüdischen <strong>Museum</strong>s)<br />

Gruppenführung auch nach Vereinbarung<br />

Gebühr: 9,- € inkl. Eintritt in beide Häuser<br />

Treffpunkt: Foyer des Jüdischen <strong>Museum</strong>s, Untermainkai 14/15<br />

Dauer: ca. 2,5 Stunden<br />

FÜHRUNG DURCH DAS SAMMLERMUSEUM<br />

MITTWOCH, 12. JUNI 2013, 18 UHR<br />

Die Sammlung Heyman und Ullmann<br />

Mit Barbara Rubert<br />

Weitere Veranstaltungen zur Ausstellungen entnehmen Sie bitte unserem Kalender<br />

www. historisches-museum-frankfurt.de<br />

Pressekontakt<br />

Karen Knoll<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

historisches museum frankfurt<br />

Büroanschrift (bis 2016): Solmsstr. 18, 60486 <strong>Frankfurt</strong><br />

Tel. (+49) 069/212-37776 // Fax (+49) 069/212-30702 karen.knoll@stadt-frankfurt.de<br />

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