Wertpapierprospekt Juragent AG - Juragent.de

Juragent Aktiengesellschaft
Berlin
Wertpapierprospekt
vom 27.07.2007
für das öffentliche Angebot
von
Stück 2.045.200 auf den Inhaber lautenden Stückaktien,
jeweils mit einem anteiligen rechnerischen Betrag am Grundkapital von EUR 1,- je Aktie und voller Gewinnbeteiligung
ab 01.01.2006
der
Juragent Aktiengesellschaft
Berlin
Wertpapier-Kenn-Nummer (WKN): 541 250
International Securities Identification Number (ISIN): DE0005412506
Börsenkürzel: JUT

Inhaltsverzeichnis
2
I. ZUSAMMENFASSUNG DES PROSPEKTS ..............................................................................................................8
1. WARNHINWEISE...................................................................................................................................................................8
2. INFORMATIONEN ÜBER DIE JURAGENT AG ................................................................................................................8
2.1. Überblick über die Geschäftstätigkeit.........................................................................................................8
2.2. Angaben über die Gesellschaft, Geschichte und Entwicklung der Juragent AG .................... 10
3. GEGENSTAND DES PROSPEKTS ................................................................................................................................... 11
3.1. Zeitplan................................................................................................................................................................ 11
3.2. Angebotsbeschränkungen ........................................................................................................................... 11
3.3. Gründe für das Angebot und Verwendung der Erträge................................................................... 11
3.4. Einzelheiten zur Handelsaufnahme......................................................................................................... 11
3.5. Kosten des öffentlichen Angebots und Verwendung der Erträge ............................................... 11
3.6. Verkaufsbeschränkungen............................................................................................................................. 12
4. ERTRAGS- UND FINANZLAGE........................................................................................................................................ 12
5. AUSSICHTEN ....................................................................................................................................................................... 12
6. ZUSAMMENFASSUNG DER RISIKOFAKTOREN ........................................................................................................ 13
6.1. Unternehmensbezogene Risiken.............................................................................................................. 13
6.1.1. RISIKEN AUS UNTERNEHMERISCHER TÄTIGKEIT .........................................................................13
6.1.2. RISIKEN DES WETTBEWERBS ........................................................................................................13
6.1.3. RISIKEN DES GESCHÄFTSMODELLS...............................................................................................13
6.1.4. RISIKEN AUS BESONDEREN GESCHÄFTSVORFÄLLEN...................................................................14
6.1.5. SCHLÜSSELPERSONENRISIKO ........................................................................................................14
6.1.6. RISIKEN AUS BETEILIGUNGEN.......................................................................................................14
6.2. Branchenbezogene Risiken......................................................................................................................... 15
6.3. Risiken im Zusammenhang mit dem Angebot.................................................................................... 15
6.3.1. AKTIEN IM FREIVERKEHRSHANDEL ...............................................................................................15
6.3.2. RISIKO EINER KÜNFTIGEN VERWÄSSERUNG DES ANTEILSBESITZES BZW.
DER STIMM- UND DIVIDENDENRECHTE ........................................................................................15
6.3.3. GEWINNVERWENDUNG/THESAURIERUNG ....................................................................................15
6.4. Rechtliche und steuerliche Risiken........................................................................................................... 15
6.5. Prognoserisiko................................................................................................................................................... 15
7. EINSEHBARE DOKUMENTE............................................................................................................................................ 15
II. RISIKOFAKTOREN ................................................................................................................................................... 17
1. ANLAGEERWÄGUNGEN UND RISIKEN DER ANLAGE............................................................................................. 17
2. ALLGEMEINE ANLAGE- UND RISIKOHINWEISE ....................................................................................................... 17
2.1. Abwägung der Kaufentscheidung ............................................................................................................ 17
3. UNTERNEHMENSBEZOGENE RISIKEN........................................................................................................................ 17
3.1. Risiken aus unternehmerischer Tätigkeit............................................................................................... 17
3.2. Risiken des Wettbewerbs ............................................................................................................................ 17
3.3. Risiken des Geschäftsmodells.................................................................................................................... 18
3.4. Risiken aus besonderen Geschäftsvorfällen......................................................................................... 19
3.5. Abhängigkeit von Führungskräften und Mitarbeitern in Schlüsselpositionen ........................ 19
3.6. Risiken aus Beteiligungen............................................................................................................................ 19
4. BRANCHENBEZOGENE RISIKEN.................................................................................................................................... 19
4.1. Marktrisiko.......................................................................................................................................................... 19
5. RISIKEN IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEBOT............................................................................................. 20
5.1. Aktien im Freiverkehrshandel ..................................................................................................................... 20
5.2. Kein liquider Markt für Aktien der Gesellschaft................................................................................... 20

3
5.3. Risiko einer künftigen Verwässerung des Anteilsbesitzes bzw. der Stimm- und
Dividendenrechte............................................................................................................................................. 20
5.4. Gewinnverwendung/Thesaurierung......................................................................................................... 20
6. RECHTLICHE/STEUERLICHE RISIKEN ........................................................................................................................... 20
6.1. Rechtliche Risiken............................................................................................................................................ 20
6.2. Steuerliche Risiken.......................................................................................................................................... 21
6.3. Steuerliche Risiken der Tochtergesellschaften .................................................................................... 22
6.4. Prognoserisiko................................................................................................................................................... 22
III. ALLGEMEINE INFORMATIONEN........................................................................................................................... 23
1. VERANTWORTLICHKEIT FÜR DEN INHALT DES WERTPAPIERPROSPEKTS...................................................... 23
2. ABSCHLUSSPRÜFER ......................................................................................................................................................... 23
3. AUSGEWÄHLTE FINANZINFORMATIONEN ................................................................................................................ 23
3.1. Juragent AG GEschäftsjahre 2004 - 2006 ............................................................................................. 23
4. ANGABEN ÜBER DIE EMITTENTIN............................................................................................................................... 24
4.1. Firma, Sitz, Geschäftsanschrift, Gründung, Geschäftsjahr und Dauer der Gesellschaft....... 24
4.1.1. FIRMA ..............................................................................................................................................24
4.1.2. REGISTERGERICHT UND REGISTERNUMMER................................................................................24
4.1.3. GRÜNDUNG, DAUER UND GESCHÄFTSJAHR .................................................................................25
4.1.4. SITZ, RECHTSFORM, MASSGEBLICHE RECHTSORDNUNG, ANSCHRIFT .......................................25
4.1.5. UNTERNEHMENSGESCHICHTE .......................................................................................................25
4.2. Investitionen ...................................................................................................................................................... 25
4.2.1. DIE WICHTIGSTEN INVESTITIONEN DER VERGANGENHEIT..........................................................25
4.2.2. DIE WICHTIGSTEN LAUFENDEN INVESTITIONEN ..........................................................................26
4.2.3. DIE WICHTIGSTEN KÜNFTIGEN INVESTITIONEN...........................................................................27
5. GESCHÄFTSÜBERBLICK ................................................................................................................................................... 27
5.1. Haupttätigkeitsbereiche ................................................................................................................................ 27
5.1.1. ÜBERBLICK ......................................................................................................................................27
5.1.2. AUSWAHL DER FINANZIERTEN RECHTSSTREITIGKEITEN .............................................................27
5.1.3. FINANZIERUNGSVERTRAG ..............................................................................................................28
5.1.4. ERFOLGSBETEILIGUNG ...................................................................................................................28
5.1.5. PROZESS..........................................................................................................................................28
5.1.6. MARKETINGKONZEPT .....................................................................................................................28
5.1.7. REGULATORISCHE VORSCHRIFTEN ................................................................................................29
5.1.8. NEUE PRODUKTE ODER DIENSTLEISTUNGEN...............................................................................29
5.2. Wichtigste Märkte............................................................................................................................................ 29
5.3. Außergewöhnliche Einflüsse im Bezug auf die Haupttätigkeitsbereiche und die
wichtigsten Märkte ......................................................................................................................................... 29
5.4. Abhängigkeit von Patenten, Lizenzen, Verträgen oder Herstellungsverfahren....................... 29
5.5. Wettbewerbsposition..................................................................................................................................... 29
6. ORGANISATIONSSTRUKTUR........................................................................................................................................... 31
6.1. Die Juragent - Gruppe.................................................................................................................................... 31
6.2. Die wichtigsten Tochtergesellschaften und Beteiligungen in der Übersicht ........................... 32
7. SACHANLAGEN................................................................................................................................................................... 33
7.1. Sachanlagen...................................................................................................................................................... 33
7.2. Umweltrelevante Fragen hinsichtlich der Sachanlagen................................................................... 33
8. ANGABEN ZUR GESCHÄFTS- UND FINANZLAGE .................................................................................................... 33
8.1. Finanzlage auf Grundlage der HGB-Einzelabschlüsse 2004 bis 2006...................................... 33
8.2. Ertragslage auf Grundlage der HGB-Einzelabschlüsse 2004 bis 2006 ..................................... 34
8.2.1. WICHTIGE FAKTOREN MIT EINFLUSS AUF DIE ERTRÄGE ............................................................36
8.2.2. WESENTLICHE VERÄNDERUNGEN DER NETTOUMSÄTZE UND NETTOERTRÄGE ........................36
8.2.3. SONSTIGE FAKTOREN MIT EINFLUSS AUF DIE GESCHÄFTE DER GESELLSCHAFT .....................37

4
9. KAPITALAUSSTATTUNG................................................................................................................................................... 37
9.1. Kapitalausstattung, Vermögenslage und Finanzierungsstruktur .................................................. 37
9.2. Erläuterung der Kapitalflussrechnung ..................................................................................................... 40
9.3. Finanzierungsstruktur und Fremdfinanzierungsbedarf..................................................................... 40
9.4. Beschränkungen hinsichtlich der Kapitalausstattung....................................................................... 41
9.5. Zukünftige Finanzierungsquellen.............................................................................................................. 41
10. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG, PATENTE UND LIZENZEN........................................................................... 41
11. TRENDINFORMATIONEN ................................................................................................................................................. 41
11.1. Jüngste Geschäftsentwicklung ................................................................................................................... 41
11.2. Geschäftsaussichten....................................................................................................................................... 43
11.2.1. MITTELFRISTIG: ...............................................................................................................................43
11.2.2. LANGFRISTIG: ..................................................................................................................................43
12. VERWALTUNGS-, GESCHÄFTSFÜHRUNGS- UND AUFSICHTSORGANE SOWIE
OBERES MANAGEMENT.................................................................................................................................................. 43
12.1. Vorstand und Aufsichtsrat............................................................................................................................ 43
12.1.1. VORSTAND .......................................................................................................................................43
12.1.2. AUFSICHTSRAT ................................................................................................................................45
12.1.3. MITGLIEDER DES OBEREN MANAGEMENTS .................................................................................46
12.1.4. ERGÄNZENDE INFORMATIONEN ....................................................................................................46
12.2. Potenzielle Interessenkonflikte .................................................................................................................. 47
12.2.1. POTENZIELLE INTERESSENKONFLIKTE ..........................................................................................47
12.2.2. ENTSENDE- ODER BESTELLUNGSRECHTE .....................................................................................47
12.2.3. VERÄUßERUNGSBESCHRÄNKUNGEN .............................................................................................47
13. BEZÜGE UND VERGÜNSTIGUNGEN............................................................................................................................ 47
13.1. Vergütungen ...................................................................................................................................................... 47
13.1.1. VORSTAND .......................................................................................................................................47
13.1.2. AUFSICHTSRAT ................................................................................................................................47
13.2. Rückstellungen für Pensions- und Rentenverpflichtungen............................................................. 48
14. PRAKTIKEN DER GESCHÄFTSFÜHRUNG .................................................................................................................... 48
14.1. Amtsdauer der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder................................................................... 48
14.1.1. VORSTAND .......................................................................................................................................48
14.1.2. AUFSICHTSRAT ................................................................................................................................48
14.2. „Golden-Parachute“-Klauseln ..................................................................................................................... 48
14.3. Audit- und Vergütungsausschuss ............................................................................................................. 49
14.4. Corporate Governance Erklärung .............................................................................................................. 49
15. BESCHÄFTIGTE ................................................................................................................................................................... 49
15.1. Mitarbeiter .......................................................................................................................................................... 49
15.2. Aktienbesitz und Aktienoptionen.............................................................................................................. 49
15.3. Mitarbeiterbeteiligungsprogramme .......................................................................................................... 50
16. HAUPTAKTIONÄRE ............................................................................................................................................................ 50
16.1. Aktionärsstruktur .............................................................................................................................................. 50
16.2. Stimmrechte....................................................................................................................................................... 50
16.3. Beherrschungsverhältnisse.......................................................................................................................... 50
16.4. Zukünftige Veränderung der Kontrollverhältnisse .............................................................................. 50
17. GESCHÄFTE MIT VERBUNDENEN PARTEIEN............................................................................................................ 50
Verträge mit „Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG“........................................................... 50
18. FINANZINFORMATIONEN ÜBER DIE VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE .................................... 51
18.1. Historische Finanzinformationen............................................................................................................... 51
18.2. Interims- und sonstige Finanzinformationen ....................................................................................... 51
18.3. Sonstige geprüfte Angaben......................................................................................................................... 51
18.4. Dividendenpolitik ............................................................................................................................................. 51
18.5. Gerichts- und Schiedsgerichtsverfahren................................................................................................. 52

5
18.6. Wesentliche Veränderungen in der Finanzlage oder der Handelsposition
der Gesellschaft................................................................................................................................................ 52
19. ZUSÄTZLICHE ANGABEN................................................................................................................................................. 52
19.1. Aktienkapital ...................................................................................................................................................... 52
19.1.1. GRUNDKAPITAL UND AKTIEN.........................................................................................................52
19.1.2. AKTIEN, DIE NICHT BESTANDTEIL DES EIGENKAPITALS SIND ....................................................53
19.1.3. EIGENE AKTIEN ...............................................................................................................................53
19.1.4. ANTEILE, DIE GLÄUBIGERN EIN UMTAUSCH- ODER BEZUGSRECHT EINRÄUMEN ....................53
19.1.5. GENEHMIGTES KAPITAL .................................................................................................................53
19.1.6. BEDINGTES KAPITAL .......................................................................................................................54
19.1.7. ENTWICKLUNG DES EIGENKAPITALS.............................................................................................54
19.2. Satzung und Statuten der Gesellschaft.................................................................................................. 55
19.2.1. UNTERNEHMENSGEGENSTAND .....................................................................................................55
19.2.2. SATZUNGSREGELUNG IN BEZUG AUF VORSTAND UND AUFSICHTSRAT....................................56
19.2.3. MIT DEN AKTIEN VERBUNDENE RECHTE, VORRECHTE UND BESCHRÄNKUNGEN,
DIVIDENDENRECHTE UND GEWINNBERECHTIGUNG ....................................................................56
19.2.4. ÄNDERUNG DER RECHTE VON AKTIENINHABERN ........................................................................57
19.2.5. HAUPTVERSAMMLUNG ...................................................................................................................58
19.2.6. WECHSEL IN DER KONTROLLE DER GESELLSCHAFT ....................................................................59
19.2.7. OFFENZULEGENDE SCHWELLENWERTE DES AKTIENBESITZES ...................................................59
19.2.8. SATZUNGSREGELUNGEN HINSICHTLICH KAPITALVERÄNDERUNGEN ..........................................59
20. WESENTLICHE VERTRÄGE .............................................................................................................................................. 59
21. ANGABEN VON SEITEN DRITTER, ERKLÄRUNGEN VON SEITEN SACHVERSTÄNDIGER UND
INTERESSENERKLÄRUNGEN .......................................................................................................................................... 63
21.1. Erklärung hinsichtlich Sachverständiger ................................................................................................. 63
21.2. Hinweis zu Quellenangaben....................................................................................................................... 63
22. EINSICHTNAHME IN UNTERLAGEN ............................................................................................................................. 64
23. ANGABEN ÜBER BETEILIGUNGEN............................................................................................................................... 65
23.1. Juragent Verwaltungs-GmbH....................................................................................................................... 65
23.2. GVA Geltendmachung von Anlgerinteressen GmbH ......................................................................... 66
23.3. K & B Verwaltungs-GmbH............................................................................................................................ 67
23.4. Juragent Polska S.A. ........................................................................................................................................ 68
23.5. Juragent S.A........................................................................................................................................................ 69
23.6. Juragent (Schweiz) AG ................................................................................................................................... 70
23.7. Erste Juragent Gmbh & Co. Prozesskostenfonds KG......................................................................... 71
23.8. Zweite Juragent Gmbh & Co. Prozesskostenfonds KG..................................................................... 72
23.9. Dritte Juragent Gmbh & Co. Prozesskostenfonds KG........................................................................ 73
23.10. Vierte Juragent Gmbh & Co. Prozesskostenfonds KG ....................................................................... 74
23.11. Brain Support AG ............................................................................................................................................. 75
IV. WERTPAPIERBESCHREIBUNG FÜR AKTIEN ...................................................................................................... 76
1. WICHTIGE INFORMATIONEN.......................................................................................................................................... 76
1.1. Erklärung zum Geschäftskapital ................................................................................................................ 76
1.2. Kapitalstruktur und Verschuldung............................................................................................................. 76
1.2.1. KAPITALSTRUKTUR .........................................................................................................................76
1.2.2. NETTOVERSCHULDUNG ..................................................................................................................77
1.3. Interessen von Personen, die dem Angebot beteiligt sind ............................................................ 77
1.4. Gründe für das Angebot und Verwendung der Erträge................................................................... 77
2. ANGABEN ÜBER DIE ANZUBIETENDEN BZW. ZUM HANDEL ZUZULASSENDEN WERTPAPIERE............ 78
2.1. Beschreibung der Wertpapiere .................................................................................................................. 78
2.2. Rechtsvorschriften für die Schaffung der Wertpapiere..................................................................... 78
2.3. Aktienart/Verbriefung...................................................................................................................................... 78
2.4. Währung der WertpapierAngebots........................................................................................................... 78
2.5. Mit den Wertpapieren verbundene Rechte........................................................................................... 78
2.6. Rechtsgrundlage für die Schaffung der Wertpapiere........................................................................ 78
2.7. Handelsaufnahme........................................................................................................................................... 78

6
2.8. Übertragbarkeit der Wertpapiere............................................................................................................... 78
2.9. Bestehende Übernahmeangebote / Squeeze-Out-Vorschriften................................................... 78
2.10. Öffentliche Übernahmeangebote.............................................................................................................. 79
3. BESTEUERUNG IN DEUTSCHLAND.............................................................................................................................. 79
3.1. Besteuerung der Gesellschaft..................................................................................................................... 79
3.2. Besteuerung der Aktionäre.......................................................................................................................... 79
3.2.1. BESTEUERUNG VON DIVIDENDEN .................................................................................................79
3.2.2. BESTEUERUNG VON VERÄUßERUNGSGEWINNEN........................................................................81
3.2.3. SONDERREGELUNGEN FÜR BANKEN, FINANZDIENSTLEISTUNGSINSTITUTE,
FINANZUNTERNEHMEN, LEBENS- UND KRANKENVERSICHERUNGSGESELLSCHAFTEN UND
RENTENFONDS. ...............................................................................................................................83
3.2.4. ERBSCHAFT- UND SCHENKUNGSTEUER........................................................................................83
3.2.5. SONSTIGE STEUERN .......................................................................................................................84
4. BEDINGUNGEN UND VORAUSSETZUNGEN FÜR DAS ANGEBOT...................................................................... 84
4.1. Bedingungen, Angebotsstatistiken, erwarteter Zeitplan und
erforderliche Maßnahmen für die Antragstellung .............................................................................. 84
4.1.1. ANGEBOTSBEDINGUNGEN .............................................................................................................84
4.1.2. GESAMTSUMME DES ANGEBOTS ..................................................................................................84
4.1.3. ANGEBOTSFRIST UND ANTRAGSVERFAHREN ...............................................................................85
4.1.4. WIDERRUF / AUSSETZUNG DES ANGEBOTS ................................................................................85
4.1.5. BEDIENUNG DER WERTPAPIERE UND IHRE LIEFERUNG .............................................................85
4.1.6. OFFENLEGUNG DER ERGEBNISSE DES ANGEBOTS......................................................................85
4.2. Plan für die Aufteilung der Wertpapiere und deren Zuteilung...................................................... 86
4.2.1. INVESTORENKATEGORIEN ..............................................................................................................86
4.2.2. ZEICHNUNG DURCH HAUPTAKTIONÄRE, MANAGEMENT- ODER ORGANMITGLIEDER;
ERWERB VON MEHR ALS FÜNF PROZENT ....................................................................................86
4.2.3. OFFENLEGUNG VOR DER ZUTEILUNG ...........................................................................................86
4.2.4. MELDEVERFAHREN .........................................................................................................................86
4.2.5. MEHRZUTEILUNG; GREEN-SHOE-OPTION .....................................................................................86
4.3. Preisfestsetzung ............................................................................................................................................... 86
4.3.1. ANGEBOTSPREIS .............................................................................................................................86
4.3.2. OFFENLEGUNG DES ANGEBOTSKURSES .......................................................................................86
4.3.3. VORKAUFSRECHTE ..........................................................................................................................86
4.3.4. VERGLEICH DES AKTIENPREISES MIT TRANSAKTIONEN DES FÜHRUNGSPERSONALS..............87
4.4. Platzierung und Übernahme (Underwriting)......................................................................................... 87
4.4.1. KOORDINATOREN / PLATZIERER DES ANGEBOTS ........................................................................87
4.4.2. ZAHL- UND HINTERLEGUNGSSTELLE / VERWAHRSTELLE ...........................................................87
4.4.3. ÜBERNAHME DER EMISSION .........................................................................................................87
4.4.4. EMISSIONSÜBERNAHMEVERTRAG .................................................................................................87
5. ZULASSUNG ZUM HANDEL UND HANDELSREGELN............................................................................................. 87
5.1. Einbeziehung in den Börsenhandel im Open Market...................................................................... 87
5.2. Bestehende Handelsmöglichkeiten der Aktien der Gesellschaft ................................................. 87
5.3. Privatplatzierung der Wertpapiere, öffentliche oder private Platzierung von
Wertpapieren anderer Kategorien ............................................................................................................ 87
5.4. Designated Sponsors..................................................................................................................................... 87
5.5. Stabilisierungsmaßnahmen......................................................................................................................... 88
6. WERTPAPIERINHABER MIT VERKAUFSPOSITION.................................................................................................... 88
6.1. Personen mit Verkaufsposition .................................................................................................................. 88
6.2. Lock-up-Vereinbarungen .............................................................................................................................. 88
7. KOSTEN DES ANGEBOTS................................................................................................................................................ 88
8. VERWÄSSERUNG............................................................................................................................................................... 88
9. ZUSÄTZLICHE ANGABEN................................................................................................................................................. 88
9.1. Berater.................................................................................................................................................................. 88
9.2. Geprüfte Angaben ........................................................................................................................................... 88

7
V. HISTORISCHE FINANZINFORMATIONEN ............................................................................................................ 89
1. GEPRÜFTER JAHRESABSCHLUSS (HGB) DER JURAGENT AG ZUM 31. DEZEMBER 2006........................ 91
1.1. Bilanz per 31. Dezember 2006 ................................................................................................................. 91
1.2. Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar 2006 bis 31. Dezember 2006........................ 93
1.3. Anhang für das Geschäftsjahr 2006 der Juragent AG, Berlin......................................................... 94
1.4. Lagebericht für das Geschäftsjahr 2006 der Juragent AG, Berlin................................................. 99
1.5. Anlagenspiegel und Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2006...............................105
1.6. Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers .......................................................................................108
2. GEPRÜFTER JAHRESABSCHLUSS (HGB) DER JURAGENT AG ZUM 31. DEZEMBER 2005......................111
2.1. Bilanz per 31. Dezember 2005 ...............................................................................................................111
2.2. Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar 2005 bis 31. Dezember 2005......................113
2.3. Anhang für das Geschäftsjahr 2005 der Juragent AG, Berlin.......................................................114
2.4. Lagebericht für das Geschäftsjahr 2005 der Juragent AG, Berlin...............................................120
2.5. Anlagenspiegel und Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2005...............................126
2.6. Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers .......................................................................................129
3. GEPRÜFTER JAHRESABSCHLUSS (HGB) DER JURAGENT AG ZUM 31. DEZEMBER 2004......................132
3.1. Bilanz per 31. Dezember 2004 ...............................................................................................................132
3.2. Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar 2004 bis 31. Dezember 2004......................134
3.3. Anhang für das Geschäftsjahr 2004 der Juragent AG, Berlin.......................................................135
3.4. Lagebericht für das Geschäftsjahr 2004 der Juragent AG, Berlin...............................................141
3.5. Anlagenspiegel und Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2004...............................147
3.6. Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers .......................................................................................150
4. WEITERE GEPRÜFTE FINANZANGABEN (HGB) DER JURAGENT AG................................................................153
4.1. Eigenkapitalveränderungsrechnung der Juragent AG für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006................................................................................................153
4.2. Kapitalflussrechnung der Juragent AG für die Geschäftsjahre
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006................................................................................................154
4.3. Bescheinigung über die Prüfung der Kapitalflussrechnung und der
Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006................................................................................................155
4.4. Eigenkapitalveränderungsrechnung der Juragent AG für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005................................................................................................157
4.5. Kapitalflussrechnung der Juragent AG für die Geschäftsjahre
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005................................................................................................158
4.6. Bescheinigung über die Prüfung der Kapitalflussrechnung und der
Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005................................................................................................159
4.7. Eigenkapitalveränderungsrechnung der Juragent AG Für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004................................................................................................160
4.8. Kapitalflussrechnung der Juragent AG für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004................................................................................................161
4.9. Bescheinigung über die Prüfung der Kapitalflussrechnung und der
Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004................................................................................................162
VI. GLOSSAR.................................................................................................................................................................. G1
VII. UNTERSCHRIFTSSEITE........................................................................................................................................... U1

I. ZUSAMMENFASSUNG DES PROSPEKTS
1. WARNHINWEISE
8
Die nachfolgende Zusammenfassung ist als Einführung zu diesem Wertpapierprospekt (nachfolgend
„Prospekt“) zu verstehen. Die Zusammenfassung fasst ausgewählte Informationen des Prospekts zusammen
und wird durch die an anderer Stelle des Prospekts enthaltenen, detaillierten Informationen
ergänzt und ist im Zusammenhang mit diesen weiteren Informationen zu lesen. Anleger sollten daher
den gesamten Prospekt aufmerksam lesen und jede Entscheidung zur Anlage in die Aktien der Gesellschaft
auf die Prüfung des gesamten Prospekts stützen.
Für den Fall, dass von einem Anleger vor einem Gericht Ansprüche aufgrund der im Prospekt enthaltenen
Informationen geltend gemacht werden, ist der als Kläger auftretende Anleger in Anwendung der
einzelstaatlichen Rechtsvorschriften der Staaten des europäischen Wirtschaftsraums gegebenenfalls
verpflichtet, die Kosten für die Übersetzung des Prospekts vor Prozessbeginn zu tragen.
Die Juragent AG, Berlin (nachfolgend auch „Gesellschaft“) übernimmt die Verantwortung für die Zusammenfassung.
Die Gesellschaft kann nach den gesetzlichen Vorschriften für den Inhalt dieser Zusammenfassung
haftbar gemacht werden, jedoch nur für den Fall, dass die Zusammenfassung irreführend,
unrichtig oder widersprüchlich ist, wenn sie zusammen mit anderen Teilen des Prospekts gelesen
wird.
2. INFORMATIONEN ÜBER DIE JURAGENT AG
2.1. ÜBERBLICK ÜBER DIE GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
Die Juragent AG ist ein operativ tätiges Unternehmen auf dem Gebiet der Prozessfinanzierung.
Verbundene
Unternehmen
Juragent
Verwaltungs-
GmbH Juragent S.A.
Juragent
(Schweiz) AG
GVA Geltendmachung
von
Anlegerinteressen
GmbH
Juragent
Polska S.A.
K & B
Verwaltungs-
GmbH
Sitz Berlin Luxemburg Zürich Berlin Wroclaw Berlin
Geschäftsführung/Verwaltungsrat/Vorstand
Mirko Heinen
Mirko Heinen
Dietrich Braun
Philipp Carl Thomas
Mirko Heinen
Sergio Bossi
Adrian Dudle Mirko Heinen
Mirko
Heinen Sebastian Krüger
Beteiligungsquote
100 99,6 70 100 60 100
Verbundene
Unternehmen
Brain
Support AG
Erste
Juragent
GmbH & Co.
Prozesskostenfonds
KG
Beteiligungsunternehmen
Zweite
Juragent
GmbH & Co.
Prozesskostenfonds
KG
Dritte
Juragent
GmbH & Co.
Prozesskostenfonds
KG
Vierte
Juragent
GmbH & Co.
Prozesskostenfonds
KG
Sitz Berlin Berlin Sitz Berlin Berlin Berlin
Geschäftsführung/Verwaltungsrat/Vorstand
Mirko Heinen
Heinz Stöppel
Juragent Verwaltungs
GmbH
Beteiligungsquote
23,56 < 1
Geschäftsführung/Verwaltungsrat/Vorstand
Juragent
Verwaltungs
GmbH
Juragent
Verwaltungs
GmbH
Juragent Verwaltungs
GmbH
Beteiligungsquote
< 1 < 1 < 1

9
Die Gesellschaft hält eine 100 %ige Beteiligung an der Juragent Verwaltungs-GmbH in Berlin. Deren Geschäftsgegenstand
ist die Verwaltung und Geschäftsführung von Publikums-Kommanditgesellschaften zur
Bildung von geschlossenen Fonds zur Prozessfinanzierung und aller damit zusammenhängender Geschäfte.
Eine 100 %ige Beteiligung besteht an der GVA Geltendmachung von Anlegerinteressen GmbH, Berlin. Diese
GmbH ist durch den notariell beurkundeten Gesellschaftsvertrag vom 10. Juni 2004 (UR 216/2004 des
Notariats Steinpilz in Berlin) errichtet. Der Geschäftszweck ist die finanzielle Beteiligung an der gerichtlichen
und außergerichtlichen Geltendmachung von Rechtsansprüchen Dritter im Rahmen von Schadensersatzansprüchen.
Darüber hinaus besteht die Juragent S.A., Luxemburg, als 99,6 %ige Tochtergesellschaft der Juragent AG.
Diese wurde durch nach luxemburgischem Recht notariell beurkundeten Gesellschaftsvertrag am 10. Juli
2002 gegründet. Zweck dieser Tochtergesellschaft ist die finanzielle Beteiligung bzw. die Bereitstellung von
Finanzmitteln, ausschließlich für andere Unternehmen der gleichen Juragent Unternehmensgruppe, in jeder
beliebigen Weise für die gerichtliche und außergerichtliche Geltendmachung von Rechtsansprüchen natürlicher
und juristischer Personen im In- und Ausland. Die Juragent S.A. kann Beteiligungen an luxemburgischen
oder ausländischen Gesellschaften aufnehmen sowie die Verwaltung die Kontrolle und Verwertung
dieser Beteiligungen vornehmen.
Die Juragent (Schweiz) AG, Zürich, ist aus der UB Unibro AG, Chur, hervorgegangen. Herr Mirko Heinen erwarb
die UB Unibro AG, Chur, am 03. Juni 2004. Zwischen der Juragent AG, Berlin, und Herrn Mirko Heinen
wurde am 17. Mai 2005 ein Treuhandvertrag geschlossen. Aufgrund dieses Vertrages erhielt die Juragent
AG, Berlin, einen Anteil von 70 % an der UB Unibro AG, Chur. Am 01. März 2006 wurde die Firma Juragent
(Schweiz) AG in das Handelsregister eingetragen. Die Juragent (Schweiz) AG bezweckt die Finanzierung von
Prozessen Dritter.
Die Juragent Polska S.A., Wroclaw, wurde durch den nach polnischem Recht notariell beurkundeten Gesellschaftsvertrag
am 12. Januar 2007 gegründet und ist derzeit nicht operativ tätig.
Die Gesellschaft ist zu 23,56 % am Grundkapital der im Jahre 2000 gegründeten Brain Support AG, Leipzig,
beteiligt. Unternehmensgegenstand ist die Gründung von neuen sowie die Eingehung und der Erwerb von
Beteiligungen an bestehenden Unternehmen mit innovativen Geschäftsideen, der Erwerb derartiger Geschäftsideen
und Konzepte sowie die personelle und materielle Unterstützung dieser Unternehmen, vornehmlich
in der Gründungsphase. Die Brain Support AG ist derzeit nicht operativ tätig.

2.2. ANGABEN ÜBER DIE GESELLSCHAFT, GESCHICHTE UND ENTWICKLUNG DER JURAGENT AG
10
Firma und Sitz Juragent Aktiengesellschaft, Berlin
Geschäftsadresse Joachimstaler Str. 10-12, 10719 Berlin
Gründungsdatum/Tag der
Eintragung im Handelsregister
Sitzverlegungsbeschluss/ Eintragung
ins Handelsregister
22. Juli 1999/ 06. Oktober 1999 in Leipzig
05. August 2004/ 22. Dezember 2004 Eintragung ins Handelsregister
des AG Charlottenburg
Amtsgericht und Handelsregister Amtsgerichts Charlottenburg, HRB 95317 B
Unternehmensgegenstand gemäß
Satzung
Die finanzielle Beteiligung an der gerichtlichen und außergerichtlichen
Geltendmachung von Rechtsansprüchen Dritter, die Erbringung von
Dienstleistungen für Angehörige rechts- und steuerberatender Berufe
sowie der Erwerb von Vermögenswerten aller Art, die Beteiligung an
anderen Unternehmen und auch an einzelnen Geschäften anderer
Unternehmen. Die Gesellschaft kann Geschäfte tätigen, die der Gesellschaft
dienen oder nützlich sein können.
Die Gesellschaft kann im In- und Ausland Zweigniederlassungen
errichten, im Rahmen ihres satzungsmäßigen Gegenstandes Unternehmen
jeder Art und Rechtsform gründen und sich an solchen
beteiligen sowie Unternehmensverträge jeder Art eingehen.
Rechtsordnung Die Gesellschaft unterliegt deutschem Recht.
Dauer Die Gesellschaft wurde auf unbestimmte Zeit errichtet.
Geschäftsjahr Kalenderjahr
Zahl- und Hinterlegungsstelle Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Vorstand Mirko Heinen (Vorsitzender)
Anette Ehlers
Aufsichtsrat Dr. Heinrich Wohlfart (Vorsitzender)
Stefan Kopf (stellvertretender Vorsitzender)
Wolfgang Gierk
Claudius Lang
Dr. Ingo Seidemann
Wilhelm Gruttmann
Grundkapital/ Aktien 2.045.200,- EUR, eingeteilt in 2.045.200 nennwertlose Inhaberaktien
Abschlussprüfer KSB INTAX TREUHAND GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft
Lüerstr. 10 - 12
30175 Hannover
Hauptaktionäre Das Grundkapital der Gesellschaft ist auf ca. 400 Aktionäre verteilt.
Großaktionäre sind der Gesellschaft nicht bekannt.
Mitarbeiter Zum 18. Juli 2007 beschäftigt die Gesellschaft neben dem Vorstandsmitglied
Herr Heinen sechs Mitarbeiter.

3. GEGENSTAND DES PROSPEKTS
11
Gegenstand dieses Prospekts ist das öffentliche Angebot sämtlicher Stück 2.045.200 auf den Inhaber lautenden
Stückaktien der Juragent AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,- je Aktie und
mit voller Gewinnberechtigung ab dem 1. Januar 2006, die nach Handelsaufnahme im Open Market (Entry
Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse angeboten werden. Außerhalb der Bundesrepublik Deutschland
werden diese Aktien nicht öffentlich angeboten.
3.1. ZEITPLAN
31.07.2007 Billigung des Prospektes
01.08.2007
01.08.2007
16.08.2007
3.2. ANGEBOTSBESCHRÄNKUNGEN
Veröffentlichung des Prospekts auf der Internetseite der Gesellschaft
www.juragent.de
Veröffentlichung der Hinweisbekanntmachung über die Veröffentlichung des
Prospekts in der Börsen-Zeitung
Handelsaufnahme im Open Market (Entry Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse
Die Angebotsaktien sind und werden daher weder nach den Vorschriften des United States Securities Act of
1933 in der jeweils gültigen Fassung („Securities Act“) noch bei den Wertpapieraufsichtsbehörden von
Einzelstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika registriert. Sie werden demzufolge in den Vereinigten
Staaten von Amerika weder öffentlich angeboten noch verkauft noch direkt oder indirekt dorthin geliefert,
außer in Anwendung einer Ausnahme von den Registrierungserfordernissen des Securities Act. Insbesondere
stellt dieser Prospekt weder ein öffentliches Angebot noch die Aufforderung zur Abgabe eines Angebots
zum Kauf der Angebotsaktien in den Vereinigten Staaten von Amerika dar und darf daher auch dort nicht
verteilt werden.
Im Übrigen unterliegen die Aktien keinen Veräußerungsbeschränkungen und sind frei übertragbar.
3.3. GRÜNDE FÜR DAS ANGEBOT UND VERWENDUNG DER ERTRÄGE
Mit dem öffentlichen Angebot verfolgt die Gesellschaft das Ziel, die Handelbarkeit der Aktien der Gesellschaft
zu erleichtern. Darüber hinaus soll ein erleichterter Zugang für die künftige Kapitalbeschaffung erschlossen
werden.
Der Gesellschaft fließen im Rahmen des Angebots keine Erträge zu, da dieses Angebot keine Kapitalerhöhung
beinhaltet.
3.4. EINZELHEITEN ZUR HANDELSAUFNAHME
Die Aktien der Gesellschaft sind weder im In- noch im Ausland zum Börsenhandel an einem organisierten
Markt (z.B. Geregelter oder Amtlicher Markt der Frankfurter Wertpapierhandelsbörse) zugelassen oder an
einer Börse notiert. Die Zulassung zu einem organisierten Markt im In- oder Ausland (z.B. zum Geregelten
Markt der Frankfurter Wertpapierbörse) ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beabsichtigt.
Die Handelsaufnahme im Open Market (Entry Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse ist für den
16.08.2007 vorgesehen.
3.5. KOSTEN DES ÖFFENTLICHEN ANGEBOTS UND VERWENDUNG DER ERTRÄGE
Die von der Gesellschaft zu tragenden Kosten im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot und der
Einbeziehung der Aktien in den Open Market betragen insgesamt ca. 120.000,- EUR. Da die Ausgabe neuer
Aktien im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot nicht vorgesehen ist, erzielt die Gesellschaft mit

12
der Handelsaufnahme keine Erträge. Soweit Erlöse aus der Veräußerung eigener Aktien erzielt werden
sollten, werden diese für das operative Geschäft verwendet.
3.6. VERKAUFSBESCHRÄNKUNGEN
Die Aktionäre der Juragent AG unterliegen keinen Veräußerungsbeschränkungen (Lock-ups) im Hinblick auf
die Aktien.
4. ERTRAGS- UND FINANZLAGE
Nachfolgende Tabelle enthält ausgewählte Finanzinformationen der Gesellschaft der Geschäftsjahre 2004,
2005 und 2006 (abgeleitet aus den geprüften und testierten Jahresabschlüssen):
01.01.2006 -
31.12.2006
(HGB) in TEUR
(geprüft)
01.01.2005 -
31.12.2005
(HGB) in TEUR
(geprüft)
01.01.2004 -
31.12.2004
(HGB) in TEUR
(geprüft)
Umsatzerlöse 14.594 28.533 22.200
Sonstige betriebliche
Erträge
2.018 689 137
Materialaufwand 9.248 18.894 15.771
Personalaufwand 382 536 469
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
Erträge aus anderen
Wertpapieren des Finanzanlagevermögens
6.705 7.230 3.543
633 751 11
Abschreibungen 263 548 34
Jahresüberschuss 591 2.274 2.258
Cashflow 724 2.820 2.292
Investitionen 7.167 20.184 578
Stichtag
31.12.2006
(HGB)
in TEUR
(geprüft)
31.12.2005
(HGB)
in TEUR
(geprüft)
31.12.2004
(HGB)
in TEUR
(geprüft)
Bilanzsumme 49.539 41.837 21.506
Anlagevermögen 21.959 20.492 874
Umlaufvermögen 27.499 21.310 20.603
Eigenkapital 6.665 6.432 4.159
Eigenkapitalquote 13,5 % 15,4 % 19,3 %
Rückstellungen 37.961 31.434 16.064
Verbindlichkeiten 4.912 3.971 1.283
Angestellte 5 6 6
5. AUSSICHTEN
Das Geschäft im Ausland soll weiter ausgebaut werden. Nächstes Ziel ist der Aufbau der Juragent Polska
S.A. Die Gesellschaft ist mit Vertrag vom 12. Januar 2007 gegründet worden.

13
Im Geschäftsjahr 2007 wird ein Ergebnis auf dem Niveau des Jahres 2006 erwartet. Zum Ende des Geschäftsfjahres
2007 ist die Emission eines weiteren Prozesskostenfonds geplant. Der PKF IV wurde (nach
Verlängerung über den 31.12.2006 hinaus) am 31. Mai 2007 geschlossen. Es wurden 31,5 Mio. EUR gezeichnet.
Damit wurde das prospektierte Zeichnungsvolumen von 30 Mio. EUR trotz der negativen Berichterstattung
in einigen Printmedien überschritten. Die Gesellschaft wird auch bei dem neuen Prozesskostenfonds
als Geschäftsbesorgerin tätig werden.
Darüber hinaus erwartet die Gesellschaft den verbindlichen Abschluss weiterer Verfahren, insbesondere des
Verfahrens, dessen Entscheidung sich aufgrund des Gutachterwechsels auch über das Ende des Jahres
2006 weiter verzögerte.
Langfristig ist die Platzierung weiterer Prozesskostenfonds geplant. Die Juragent AG soll als Geschäftsbesorgerin
für diese Fonds tätig werden.
6. ZUSAMMENFASSUNG DER RISIKOFAKTOREN
Heutige und zukünftige Anleger sollten bei der Entscheidung über den Kauf von Aktien der Juragent AG
zusätzlich zu den übrigen in dem Prospekt enthaltenen Informationen sämtliche im Prospekt genannten
Risiken abwägen. Jedes der nachfolgend genannten Risiken kann die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Gesellschaft wesentlich nachteilig beeinflussen und zu einem Totalverlust der Investition
des Anlegers führen:
Neben dem allgemeinen Risiko, das jeder unternehmerischen Tätigkeit inne wohnt, bestehen weitere
Risiken, die von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst bzw. ausgelöst werden können. Nachfolgend
werden die Wesentlichen dieser Risikofaktoren näher ausgeführt:
6.1. UNTERNEHMENSBEZOGENE RISIKEN
6.1.1. RISIKEN AUS UNTERNEHMERISCHER TÄTIGKEIT
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass in der Zukunft Risiken aus unternehmerischer Tätigkeit
vom Vorstand übersehen oder fehlerhaft bewertet werden und sich diese Risiken zum Nachteil der Gesellschaft
realisieren.
6.1.2. RISIKEN DES WETTBEWERBS
Das Eindringen neuer Wettbewerber bzw. die Ausbreitung bestehender Wettbewerber in die relevanten
Marktsegmente der Gesellschaft kann dazu führen, dass die notwendigen Marktziele nicht erreicht
werden.
6.1.3. RISIKEN DES GESCHÄFTSMODELLS
Um zukünftig die Geschäftstätigkeit fortzuführen, ist die erfolgreiche Platzierung weiterer Prozessfinanzierungsfonds
oder die Eigenfinanzierung von Prozessen erforderlich. Die Nachfrage nach Prozessfinanzierungsfondsanteilen
ist auch von solchen Faktoren abhängig, die das Unternehmen nicht beeinflussen
kann, z.B. rechtliche Rahmenbedingungen für Fonds.
Die Erfolgschancen der Rechtsstreitigkeiten sind auch bei sorgfältigster Begutachtung nur mit einem
erheblichen Risiko zu prognostizieren. Rechts- und Sachverhaltsauffassung können zudem zwischen
den einzelnen Instanzen abweichend sein. Diese Unsicherheit kann erhebliche Auswirkungen auf die
Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben.
Es besteht das Risiko, bei verlorenen Prozessen aus den Prozesskosten in Anspruch genommen zu
werden. Dies gilt auch für den Fall des teilweisen Obsiegens bzgl. eines anteiligen Betrages an den
Prozesskosten. Auch in einem Vergleich kann die Übernahme von Prozesskosten erforderlich sein.

14
Bei gewonnenen Prozessen ist der Anspruch auf einen Anteil am erstrittenen Betrag nur bei guter
Bonität des Prozessgegners werthaltig.
Eine verlässliche Prognose der Verfahrensdauer ist nicht möglich. Auch ist nicht kalkulierbar, ob das
Verfahren in eine höhere Instanz gebracht wird. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die Geschäfts-,
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.
Die Gesellschaft bildet Rückstellungen für Prozesskosten. Die Gesellschaft geht in ihrer unternehmerischen
Konzeption von einer Verlustquote von 30 % aller finanzierten Rechtsstreitigkeiten aus. Aus Vorsichtsgründen
wird diese Quote für die Rückstellungen auf ca. 80 % erhöht, da keine verlässlichen Erkenntnisse
über die tatsächliche Verlustquote bestehen. Sollten mehr als ca. 80 % der finanzierten
Streitigkeiten verloren gehen, sind die gebildeten Rückstellungen unzureichend. Dies kann erhebliche
Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.
Die Geschäftsbesorgung der Gesellschaft für die Prozesskostenfonds konzentriert sich grundsätzlich auf
Rechtsstreitigkeiten mit einem Streitwert ab 500.000,- EUR. Soweit die Zahl dieser finanzierungsfähigen
Prozesse zurückgehen sollte, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage der Gesellschaft haben.
6.1.4. RISIKEN AUS BESONDEREN GESCHÄFTSVORFÄLLEN
Die Gesellschaft hat mehrere Darlehen gegeben, die nicht in vollem Umfang durch Sicherheiten gedeckt
sind. Sollte die Tilgung dieser Darlehen ganz oder teilweise nicht erfolgen, drohen negative Auswirkungen
auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.
Die Gesellschaft hat eine Sicherheit für das Aufsichtsratsmitglied Herrn Rechtsanwalt Wolfgang Gierk in
Höhe von 1 Mio. EUR geleistet. Die Sicherheitsleistung wurde von Herrn Rechtsanwalt Wolfgang Gierk
besichert. Der Rückzahlungsanspruch wurde abgetreten. Es besteht das Risiko, dass die Sicherheitsleistung
nicht zurückerstattet wird und die gegebenen Sicherheiten zur Rückzahlung nicht ausreichen.
6.1.5. SCHLÜSSELPERSONENRISIKO
Die erfolgreiche Umsetzung der Unternehmensziele hängt im hohen Maße von der Fähigkeit der Gesellschaft
ab, in erforderlichem Umfang qualifizierte Mitarbeiter einstellen und halten zu können. Darüber
hinaus hängt der Erfolg der Gesellschaft von einer begrenzten Zahl von Schlüsselpersonen ab. Dies
gilt insbesondere für die Vorstandsmitglieder der Gesellschaft.
Die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft ist in großem Maße von einem erfolgreichen Vertrieb abhängig.
Es besteht daher das Risiko, dass keine ausreichende Zahl qualifizierter Vertriebsmitarbeiter
bzw. Vertriebspartner zur Verfügung steht.
Der wirtschaftliche Erfolg des Prozessfinanzierers hängt entscheidend davon ab, die Erfolgschancen der
Rechtsstreitigkeiten zumindest überwiegend zutreffend einzuschätzen. Dies verlangt qualifizierte Gutachter,
die das erforderliche theoretische Fachwissen besitzen und auch die Chancen der Durchsetzung
des Anspruchs in der Praxis beurteilen können. Sollten diese Gutachter nicht (mehr) zur Verfügung
stehen, kann dies erhebliche Auswirkungen auf die Erfolgsquote der finanzierten Prozesse haben.
6.1.6. RISIKEN AUS BETEILIGUNGEN
Es besteht ein Währungsrisiko, da über Tochtergesellschaften Prozesse in der Schweiz und Polen finanziert
werden. Über Dependancen sollen Prozesse auch im Ausland gewonnen werden. Soweit in
diesen Ländern der Euro kein gesetzliches Zahlungsmittel ist, besteht auch in diesem Fall ein Wechselkursrisiko.
Dies kann im Einzelfall Einfluss auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der
Gesellschaft haben.

6.2. BRANCHENBEZOGENE RISIKEN
15
Aufgrund des noch relativ jungen Marktes existiert nur ein eingeschränkter Erfahrungshintergrund über
die Tragfähigkeit der Prognosen bezüglich des unternehmerischen Potenzials der Prozessfinanzierung
und der Wettbewerbssituation.
6.3. RISIKEN IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEBOT
6.3.1. AKTIEN IM FREIVERKEHRSHANDEL
Die Aktien der Juragent AG werden an keinem regulierten Markt für Aktien gehandelt. Es ist lediglich die
Einbeziehung der Aktien der Gesellschaft in den Open Market (Entry Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse
beantragt. Die Einbeziehung in den Open Market stellt nicht sicher, dass sich nach dem Angebot
ein aktiver Handel für die Aktien der Gesellschaft entwickelt oder auf Dauer fortsetzt.
6.3.2. RISIKO EINER KÜNFTIGEN VERWÄSSERUNG DES ANTEILSBESITZES BZW. DER STIMM- UND
DIVIDENDENRECHTE
Die Ausgabe von neuen Aktien durch die Gesellschaft aus diesem verbleibenden genehmigten Kapital
aufgrund der ihr erteilten Ermächtigung kann zukünftig zu einer erheblichen Verwässerung der Anteile
der Aktionäre führen.
6.3.3. GEWINNVERWENDUNG/THE SAURIERUNG
Die zukünftige Zahlung von Dividenden ist von vielen Faktoren abhängig. Es kann für die Zukunft nicht
gewährleistet werden, dass die Gesellschaft Dividenden ausschüttet.
6.4. RECHTLICHE UND STEUERLICHE RISIKEN
Die Gesellschaft ist auf ein Fortbestehen des gegenwärtigen Systems der Prozesskostentragung angewiesen.
Gesetzesänderungen können negative Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanzund
Ertragslage der Gesellschaft haben.
Nach der Entscheidung des BVerfG (Az: 1 BvR 2576/04) vom 12. Dezember 2006 muss der Gesetzgeber
bis zum 30. Juni 2008 zumindest in Ausnahmefällen Erfolgshonorare zulassen. Die Auswirkungen
der Änderung der Kostentragungsregelung können noch nicht abschließend beurteilt werden. Nach
Auffassung der Gesellschaft werden keine negativen Effekte auf Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Gesellschaft zu erwarten sein.
Es besteht das Risiko, dass die Finanzbehörden bezüglich der von der Gesellschaft und ihren Tochtergesellschaften
abgegebenen Steuererklärungen in dem einen oder anderen Fall eine andere Auffassung
vertreten, was zu Nachzahlungen führen kann.
6.5. PROGNOSERISIKO
Zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unsicherheiten verbunden. Sollte eines oder sollten
mehrere dieser Risiken eintreten, kann dies negative Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage der Gesellschaft haben.
7. EINSEHBARE DOKUMENTE
Folgende Unterlagen stehen während der Gültigkeitsdauer dieses Prospekts, d.h. bis zum Ablauf von einem
Jahr nach Veröffentlichung des Prospekts bzw. eventuell erforderlicher Nachträge, bei der Juragent AG in
Papierform zur Verfügung und können in den Geschäftsräumen der Gesellschaft, Joachimstaler Str. 10-12,
10719 Berlin, während der üblichen Geschäftszeiten eingesehen werden:

Satzung der Gesellschaft;
Handelsregisterauszug der Gesellschaft;
Jahresabschlüsse nach HGB für die Geschäftsjahre 2004 bis 2006 nebst Bestätigungsvermerken;
16
Kapitalflussrechnungen und Eigenkapitalveränderungsrechnungen nach HGB für die Geschäftsjahre
2004 bis 2006 nebst Prüfungsbescheinigungen.

II. RISIKOFAKTOREN
17
Potenzielle Anleger sollten vor einer Entscheidung über den Kauf von Aktien im Rahmen des vorliegenden
Angebots zusätzlich zu den übrigen in diesem Prospekt enthaltenen Informationen die nachfolgenden
spezifischen Risikofaktoren sorgfältig lesen und eingehend prüfen. Die Geschäfts-, Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage und/oder der Börsenpreis der Aktien der Gesellschaft könnte durch
jedes dieser Risiken wesentlich nachteilig beeinflusst werden und Anleger könnten ihre Anlage ganz
oder teilweise verlieren. Neben dem allgemeinen Risiko, das jeder unternehmerischen Tätigkeit inne
wohnt, bestehen weitere Risiken, die von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst bzw. ausgelöst werden
können. Nachfolgend werden die wesentlichen dieser Risikofaktoren näher ausgeführt.
1. ANLAGEERWÄGUNGEN UND RISIKEN DER ANLAGE
Zukünftige Anleger sollten bei der Entscheidung über einen Kauf von Aktien alle nachfolgenden besonderen
Risikofaktoren verbunden mit den anderen in diesem Prospekt enthaltenen Informationen eingehend lesen
und sorgfältig berücksichtigen. Die Reihenfolge der nachstehenden Auflistung der Risikofaktoren stellt keine
Aussage über die Realisierungswahrscheinlichkeit oder Relevanz des Risikos für das Unternehmen dar.
2. ALLGEMEINE ANLAGE- UND RISIKOHINWEISE
2.1. ABWÄGUNG DER KAUFENTSCHEIDUNG
Damit sich der Anleger ein objektives und vollständiges Bild der Risiken einer Geldanlage in Aktien der
Juragent AG machen kann, muss dieser Prospekt vollständig gelesen werden. Bei Unklarheiten und/oder
mangelnden ökonomischen oder juristischen Kenntnissen ist es darüber hinaus ratsam, die Beratung durch
eine Bank, einen Finanzvermittler oder einen sonstigen fachkundigen Berater in Anspruch zu nehmen.
Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass die Juragent AG keine Zusagen oder Garantien für aktuelle oder
zukünftige Gewinnerwartungen, Dividendenzahlungen oder den Werterhalt des Aktienkapitals abgibt. Eine
Anlage in Aktien birgt für den Anleger grundsätzlich das Risiko eines Wertverlustes. Ein Anleger sollte daher
nur dann und allenfalls so viel Kapital in Aktien der Juragent AG investieren, dass auch ein Totalverlust der
angelegten Gelder ihn nicht zu Einschränkungen in seiner Lebensweise zwingt. Die Darstellungen dieses
Prospekts spiegeln insbesondere in Bezug auf die Geschäftsaussichten die Erwartungen des Vorstandes
wider, deren Realisierung von einer Vielzahl von Faktoren abhängt. Die Angaben basieren auf Erfahrungen
und werden vom Vorstand nach bestem Wissen und Gewissen erteilt. Eine Garantie für eine entsprechende
Entwicklung kann nicht übernommen werden.
3. UNTERNEHMENSBEZOGENE RISIKEN
3.1. RISIKEN AUS UNTERNEHMERISCHER TÄTIGKEIT
Die Risiken aus unternehmerischer Tätigkeit werden vom Vorstand laufend bestimmt, bewertet und, soweit
möglich und unternehmerisch sinnvoll, minimiert oder auf Dritte verlagert. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen
werden, dass in der Zukunft Risiken übersehen oder fehlerhaft bewertet werden und sich diese
Risiken zum Nachteil der Gesellschaft realisieren.
3.2. RISIKEN DES WETTBEWERBS
Es besteht das Risiko, dass weitere, bisher nicht im Markt operierende Wettbewerber oder solche, die bisher
als Mitbewerber bekannt sind, durch eine geänderte Verkaufsstrategie Marktzuwächse generieren können.
Dies gilt insbesondere für Rechtschutzversicherungen. Der Versicherungsschutz erstreckt sich bisher in
der Regel nur auf einen Teilbereich der Rechtsstreitigkeiten. Soweit diese Unternehmen den Umfang der
versicherten Sachverhalte erweitern, erhöht sich die Zahl der Wettbewerber in dem jeweiligen Teilbereich

18
des Marktes. Ein Markterfolg dieser Wettbewerber könnte zu einer Reduzierung der prognostizierten Umsätze
und Gewinne der Gesellschaft führen.
3.3. RISIKEN DES GESCHÄFTSMODELLS
Um auch in Zukunft die Geschäftstätigkeit fortführen zu können, müssen fortlaufend weitere Prozessfinanzierungsfonds
aufgelegt und bei den Anlegern platziert oder Prozesse unmittelbar von der Gesellschaft
finanziert werden. Sinken die Nachfrage nach einer Anlagemöglichkeit in den verbundenen Prozessfinanzierungsfonds
oder die Zahl der finanzierbaren Prozesse, kann dies erhebliche Auswirkungen auf die Geschäfts-,
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben. Die Nachfrage nach Prozessfinanzierungsfondsanteilen
ist auch von solchen Faktoren abhängig, die das Unternehmen nicht beeinflussen kann.
Negativen Einfluss auf die Nachfrage nach Fondsanteilen können sich insbesondere aus folgenden Umständen
ergeben:
Verfehlung der prognostizierten Renditeziele bei bereits platzierten Fonds,
Veränderung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Fonds.
Der wirtschaftliche Erfolg der Gesellschaft als Dienstleister im Bereich Prozessfinanzierung hängt entscheidend
davon ab, die Erfolgschancen von zur Finanzierung angebotenen Rechtsstreitigkeiten zumindest
überwiegend zutreffend einzuschätzen. Die Erfolgsaussichten sind jedoch auch bei sorgfältigster Begutachtung
nur mit einem erheblichen Risiko zu prognostizieren. Auch scheinbar eindeutige Konstellationen sind
keine Garantie für ein adäquates Urteil. Rechts- und Sachverhaltsauffassung können zudem zwischen den
einzelnen Instanzen abweichend sein. Diese Unsicherheit kann erhebliche Auswirkungen auf die Geschäfts-,
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens haben.
Werden Rechtsstreitigkeiten verloren, so trägt nach deutschem Recht die unterliegende Partei die Prozesskosten.
Im Falle der Niederlage in einem finanzierten Prozess haben diese zu übernehmenden Verfahrenskosten
(insbesondere Gerichtskosten und sämtliche Rechtsanwaltskosten) negativen Einfluss auf die Geschäfts-,
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.
Eine (teilweise) Übernahme der Verfahrenskosten kann auch im Fall eines Teilobsiegens oder bei Abschluss
eines Vergleichs erforderlich sein, so dass sich der Ertrag auch in diesen Fällen verringert.
Bei gewonnenen Prozessen besteht ein Risiko in Form fehlender Bonität des Prozessgegners. Ist der Prozessgegner
nicht zahlungsfähig, ist der erstrittene Titel wertlos. Die Gesellschaft trägt dann die Verfahrenskosten,
die sie aufgrund des Prozessfinanzierungsvertrages nicht gegenüber dem Mandanten geltend machen
darf. Darüber hinaus ist im Fall der fehlenden Bonität des unterliegenden Prozessgegners der Anspruch
der Gesellschaft auf einen Anteil am erstrittenen Betrag wertlos.
Eine verlässliche Prognose der Verfahrensdauer ist nicht möglich, da die Terminierungspraxis der Gerichte
stark voneinander abweicht. Auch ist nicht kalkulierbar, ob das Verfahren in eine höhere Instanz gebracht
wird. Dadurch kann die Verfahrensdauer erheblich ausgedehnt werden, so dass die Gesellschaft die Verfahrenkosten
über einen längeren Zeitraum vorfinanzieren muss. Dies kann Auswirkungen auf die Geschäfts-,
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.
Die Gesellschaft bildet Rückstellungen für Prozesskosten. Die Gesellschaft geht in ihrer unternehmerischen
Konzeption von einer Verlustquote von 30 % aller finanzierten Rechtsstreitigkeiten aus. Aus Vorsichtsgründen
wird diese Quote für die Rückstellungen auf ca. 80 % erhöht, da keine verlässlichen Erkenntnisse über
die tatsächliche Verlustquote bestehen. Sollten mehr als ca. 80 % der finanzierten Streitigkeiten verloren
gehen, sind die gebildeten Rückstellungen unzureichend. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die Geschäfts-,
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.
Wichtiges Element der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft ist eine ausreichende Zahl von finanzierungsfähigen
Prozessen. Die Gesellschaft konzentriert sich bei ihrer Tätigkeit als Geschäftsbesorgerin für die Prozesskostenfonds
grundsätzlich auf Rechtsstreitigkeiten mit einem Streitwert ab 500.000,- EUR. Soweit die Zahl

19
dieser finanzierungsfähigen Prozesse zurückgehen sollte, könnte dies Auswirkungen auf die Geschäfts-,
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.
3.4. RISIKEN AUS BESONDEREN GESCHÄFTSVORFÄLLEN
Die Gesellschaft hat Darlehen vergeben, die nicht in vollem Umfang durch Sicherheiten gedeckt sind. Sollte
die Tilgung dieser Darlehen ganz oder teilweise nicht erfolgen, drohen negative Auswirkungen auf die Geschäfts-,
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.
Die Gesellschaft hat eine Sicherheit für das Aufsichtsratsmitglied Herrn Rechtsanwalt Wolfgang Gierk in
Höhe von 1 Mio. EUR geleistet. Die Sicherheitsleistung wurde von Herrn Rechtsanwalt Wolfgang Gierk besichert.
Der Rückzahlungsanspruch wurde abgetreten. Es besteht das Risiko, dass die Sicherheitsleistung
nicht zurückerstattet wird und die gegebenen Sicherheiten zur Rückzahlung nicht ausreichen.
3.5. ABHÄNGIGKEIT VON FÜHRUNGSKRÄFTEN UND MITARBEITERN IN SCHLÜSSELPOSITIONEN
Die erfolgreiche Umsetzung der Unternehmensziele und die Weiterentwicklung der Geschäftstätigkeit hängt
im hohen Maße von der Fähigkeit der Gesellschaft bzw. der Tochtergesellschaften ab, in erforderlichem
Umfang qualifizierte Mitarbeiter einstellen und halten zu können. Sollte es nicht gelingen, im geplanten
Umfang qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren, könnte dies negative Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.
Darüber hinaus hängt der Erfolg der Gesellschaft von einer begrenzten Anzahl von Schlüsselpersonen ab.
Dies gilt insbesondere für die Vorstandsmitglieder der Gesellschaft sowie die im Vertrieb der Gesellschaft
tätigen Mitarbeiter. Der Verlust solcher Mitarbeiter könnte zu Verzögerungen in der Weiterentwicklung der
Geschäftstätigkeit der Gesellschaft führen und damit negative Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.
Der wirtschaftliche Erfolg einer Prozessfinanzierung hängt entscheidend davon ab, die Erfolgschancen der
Rechtsstreitigkeiten zumindest überwiegend zutreffend einzuschätzen. Diese Risikoanalyse verlangt qualifizierte
Gutachter, die das erforderliche theoretische Fachwissen besitzen und auch die Chancen der Rechtsdurchsetzung
in der Praxis beurteilen können. Sollten diese Gutachter nicht (mehr) zur Verfügung stehen,
kann dies erhebliche Auswirkungen auf die Erfolgsquote der finanzierten Prozesse haben.
3.6. RISIKEN AUS BETEILIGUNGEN
Es besteht ein Währungs- und Wechselkursrisiko, da über Tochtergesellschaften Prozesse in der Schweiz
und Polen finanziert werden. Über Dependancen sollen zudem Prozesse auch im sonstigen europäischen
Ausland gewonnen werden. Soweit in diesen Ländern der Euro kein gesetzliches Zahlungsmittel ist, besteht
auch in diesem Fall ein Währungs- und Wechselkursrisiko. Dies kann im Einzelfall Einfluss auf die Geschäfts-,
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben.
4. BRANCHENBEZOGENE RISIKEN
4.1. MARKTRISIKO
Die Gesellschaft ist im Bereich Prozessfinanzierung tätig, einem jungen und dynamischen Markt. Das
schnelle Wachstum stellt nicht nur eine Belastung für die internen Strukturen der Gesellschaft dar, sondern
es erschwert wegen der fehlenden Vergleichsmöglichkeiten auch die Planung der zukünftigen Entwicklung.
Eine Entwicklung des Marktes, die in eine andere Richtung läuft, als von der Gesellschaft erwartet, könnte
dazu führen, dass die Planungen und Entscheidungen der Gesellschaft sich als falsch erweisen, was erhebliche
negative Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben
könnte.

20
Gleiches gilt für eine falsche Einschätzung der Wettbewerbssituation durch die Gesellschaft. Es bestehen
keine verlässlichen Angaben über das Gesamtvolumen der finanzierungsfähigen Prozesse.
5. RISIKEN IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEBOT
5.1. AKTIEN IM FREIVERKEHRSHANDEL
Die Aktien der Juragent AG werden an keinem regulierten Markt für Aktien gehandelt. Es ist lediglich die
Einbeziehung der Aktien der Gesellschaft in den Open Market (Entry Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse
beantragt.
5.2. KEIN LIQUIDER MARKT FÜR AKTIEN DER GESELLSCHAFT
Auch nach Einbeziehung in den Open Market (Entry Standard) gibt es keine Gewähr dafür, dass sich nach
dem Angebot ein aktiver Handel für die Aktien der Gesellschaft entwickelt oder auf Dauer fortsetzt. Investoren
werden möglicherweise nicht in der Lage sein, ihre Aktien rasch oder zum Tageskurs zu verkaufen, falls
es keinen aktiven Handel in den Aktien der Gesellschaft gibt.
5.3. RISIKO EINER KÜNFTIGEN VERWÄSSERUNG DES ANTEILSBESITZES BZW. DER STIMM- UND
DIVIDENDENRECHTE
Der Vorstand der Juragent AG ist durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 05. August
2004 (eingetragen im Handelsregister am 22. Dezember 2004) ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats
bis zum 04. August 2009 einmalig oder in Teilbeträgen neue Inhaber-Stammaktien (Stückaktien) aus
genehmigtem Kapital auszugeben. Dieses genehmigte Kapital steht der Gesellschaft noch in voller Höhe
von 511.300,- EUR zur Verfügung.
Die Ausgabe von neuen Aktien durch die Gesellschaft aus diesem verbleibenden genehmigten Kapital
aufgrund der ihr erteilten Ermächtigung kann zukünftig zu einer erheblichen Verwässerung der Anteile der
Aktionäre führen.
5.4. GEWINNVERWENDUNG/THESAURIERUNG
Die künftige Zahlung von Dividenden an die Aktionäre der Juragent AG ist von mehreren Faktoren abhängig.
Hierzu zählen die unternehmenspolitische Ausrichtung und die Entwicklung der Branche ebenso wie gesamtwirtschaftliche
Entwicklungen. Es kann für die Zukunft nicht gewährleistet werden, dass die Gesellschaft
Dividenden an ihre Aktionäre ausschüttet.
6. RECHTLICHE/STEUERLICHE RISIKEN
6.1. RECHTLICHE RISIKEN
Die Gesellschaft ist auf ein Fortbestehen des gegenwärtigen Systems der Prozesskostentragung angewiesen,
das sich aus dem Zusammenspiel des Gerichtskostengesetzes (GKG) und des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes
(RVG) ergibt. Danach hat der Kläger zunächst die Gerichtskosten zu verauslagen, die er im
Falle des (teilweisen) Obsiegens vor Gericht (anteilig) vom Beklagten erstattet bekommt. Der Kläger trägt
somit nicht nur das Prozess-, sondern auch das Bonitätsrisiko im Hinblick auf den Beklagten. Dies gilt entsprechend
für die Vergütung des Rechtsanwalts der Partei. Der Rechtsanwalt ist berechtigt, von dem Mandanten
einen Vorschuss zu verlangen und kann Zahlung der Rechtsanwaltsvergütung vom Mandanten
auch dann verlangen, wenn die gegnerische Partei zur Kostentragung im Prozess verurteilt wurde. Das
Risiko der Erstattung der Rechtsanwaltskosten durch den Gegner trägt somit der Mandant. Darüber hinaus
werden durch die Regelungen des RVG und GKG Mindestverfahrenskosten festgeschrieben. Gesetzesänderungen
können negative Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft
haben.

21
Eine rein erfolgsabhängige Vergütung für Rechtsanwälte ist derzeit nicht gestattet. Durch Beschluss vom 12.
Dezember 2006 (Az: 1 BvR 2576/04) hat das Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber aufgetragen, bis
zum 30. Juni 2008 entweder in Ausnahmefällen Erfolgshonorare zuzulassen oder das Verbot ganz aufzuheben.
Das Verbot von Erfolgshonoraren gilt bis dahin weiter. Die Auswirkungen dieser kommenden Gesetzesänderung
lassen sich derzeit nicht abschließend beurteilen. Nach Auffassung der Gesellschaft sind keine
negativen Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft zu erwarten,
da auch mit Einführung der Erfolgshonorare im Fall des Unterliegens Prozesskosten in Höhe der Gerichtskosten
und der Kosten der Rechtsanwälte der gegnerischen Partei zu tragen sind.
6.2. STEUERLICHE RISIKEN
Eine steuerliche Betriebsprüfung hat bisher nicht stattgefunden.
Für den Zeitraum I-IV/2001 hat eine Umsatzsteuersonderprüfung stattgefunden, die zu einer Nachzahlung
von 29.495,50 EUR geführt hat.
Für den Zeitraum 01.11.1999 bis 31.05.2001 hat eine Lohnsteuer-Außenprüfung stattgefunden, die zu einer
Nachzahlung von 20.613,- EUR geführt hat.
Grundsätzlich besteht das Risiko, dass die Finanzverwaltung bei einer künftigen Betriebsprüfung zum Ergebnis
kommt, dass Steuerbescheide geändert werden müssen und dies zu Nachzahlungen der Gesellschaft
führen kann.
Die steuerliche Veranlagung der Juragent AG für die Jahre bis 2004 (Körperschaft-, Gewerbe-, und Umsatzsteuer)
stehen unter dem Vorbehalt der Nachprüfung. Die Veranlagung für das Jahr 2005 ist noch nicht
erfolgt, wird jedoch ebenfalls unter dem Vorbehalt der Nachprüfung stehen. Die Gesellschaft ist der Ansicht,
dass die von ihr mit den Steuerberatern der Gesellschaft erstellte Steuererklärungen für die Jahre bis 2004
vollständig und korrekt abgegeben wurden und erwartet aufgrund einer evtl. künftigen steuerlichen Betriebsprüfung
keine erheblichen Änderungen der bisher ergangenen Steuerbescheide.
Sollten die Finanzbehörden in dem einen oder anderen Fall jedoch eine andere Auffassung vertreten, könnte
dies zu Nachzahlungen und damit zu negativen Auswirkungen auf die Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft
führen.
Durch die in den Geschäftsjahren bis 2001 angefallenen Verluste sind erhebliche steuerliche Verlustvorträge
angefallen, die dazu geführt haben, dass die Gesellschaft nur noch in sehr geringem Umfang Steuern gezahlt
hat. Sollten die von der Gesellschaft ermittelten Verlustvorträge nicht oder nicht in der errechneten
Höhe von der Finanzverwaltung akzeptiert werden, könnte dies nach Ansicht der Gesellschaft gegebenenfalls
zu niedrigeren Verlusten und höheren Steuerverpflichtungen der Gesellschaft führen, die negative Auswirkungen
auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage, insbesondere im Jahr der entsprechenden Betriebsprüfung,
haben könnten.
Gemäß § 8 Absatz 4 Körperschaftsteuergesetz ist die steuerliche Verrechnung von Gewinnen mit Verlusten
vergangener Wirtschaftsjahre nicht zulässig, falls mehr als die Hälfte der Anteile an der Gesellschaft übertragen
worden sind und die Gesellschaft ihren Geschäftsbetrieb mit überwiegend neuem Geschäftsvermögen
fortführt. Der Vorstand der Gesellschaft ist der Auffassung, dass eine zutreffende Anwendung der Vorschrift
dazu führt, dass die steuerlichen Verluste der Juragent AG aus vergangenen Jahren steuerlich in der Zukunft
nutzbare Verlustvorträge darstellen. Sollte sich eine abweichende Auffassung im Besteuerungsverfahren
durchsetzen, wären die körperschaftsteuerlichen und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge gefährdet. Nach
Angaben der Gesellschaft betragen die körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge zum 31. Dezember 2004 in
Höhe von 1.572.736,- EUR, die gewerbesteuerlichen Verlustvorträge 1.647.737,- EUR. Für das Jahr 2005
betragen körperschaftsteuerlicher und gewerbesteuerlicher Verlustvortrag jeweils 0,- EUR.

22
6.3. STEUERLICHE RISIKEN DER TOCHTERGESELLSCHAFTEN
Die steuerlichen Veranlagungen der Tochtergesellschaften (Körperschaft-, Gewerbe- und Umsatzsteuer)
stehen unter dem Vorbehalt der Nachprüfung. Eine Betriebsprüfung durch die Finanzbehörden ist seit Gründung
bislang nicht erfolgt. Die Gesellschaft ist der Ansicht, dass sie die von der jeweiligen Geschäftsführung
zusammen mit den Steuerberatern dieser Tochtergesellschaft erstellten Steuererklärungen jeweils vollständig
und korrekt abgegeben wurden und erwartet aufgrund einer etwaigen Betriebsprüfung keine erheblichen
Änderungen der bisher ergangenen Steuerbescheide.
6.4. PROGNOSERISIKO
Zukunftsgerichtete Aussagen in diesem Prospekt unterliegen Prognoserisiken. Sollte eines oder sollten mehrere
dieser Risiken oder Unsicherheiten eintreten oder sollten sich die von der Gesellschaft zugrunde gelegten
Annahmen als unrichtig erweisen, ist nicht auszuschließen, dass in der Zukunft die tatsächlichen Ergebnisse
erheblich von den Ergebnissen abweicht, die von der Gesellschaft erwartet wurden.

III. ALLGEMEINE INFORMATIONEN
1. VERANTWORTLICHKEIT FÜR DEN INHALT DES WERTPAPIERPROSPEKTS
23
Die Juragent AG mit Sitz in Berlin – eingetragen beim Amtsgericht Charlottenburg unter der Registernummer
HRB 95317 B – übernimmt gemäß § 5 Abs. 4 Wertpapierprospektgesetz die Verantwortung für den Inhalt
dieses Prospekts (nachfolgend „Prospekt“) und erklärt hiermit, dass ihres Wissens die Angaben in diesem
Prospekt richtig und keine wesentlichen Umstände ausgelassen worden sind, die die Aussagen dieses
Prospekts wahrscheinlich verändern können.
2. ABSCHLUSSPRÜFER
Abschlussprüfer der Gesellschaft ist die KSB INTAX TREUHAND GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Steuerberatungsgesellschaft, Lüerstr. 10 - 12, 30175 Hannover. Der Abschlussprüfer hat die nach den deutschen
handelsrechtlichen Vorschriften (HGB) aufgestellten Jahresabschlüsse der Juragent AG für die Geschäftsjahre
2004, 2005 und 2006 unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung geprüft und jeweils mit den in diesem
Prospekt enthaltenen uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen.
Der Abschlussprüfer hat zusätzlich die im Finanzteil dieses Prospektes enthaltenen Kapitalflussrechnungen
und Eigenkapitalveränderungsrechnungen für die Geschäftsjahre 2004, 2005 und 2006 geprüft und hierüber
eine Bescheinigung ausgestellt.
Ein Wechsel des Abschlussprüfers innerhalb der letzten drei Geschäftsjahre 2004 bis 2006 hat nicht stattgefunden.
Die Juragent AG überschreitet nicht die Größenkriterien des § 293 Abs. 1 HGB und ist somit von der handelsrechtlichen
Pflicht einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen, befreit. Für die
Geschäftsjahre 2004 bis 2006 wurde daher kein Konzernabschluss erstellt.
Die genannten Abschlüsse nebst Bestätigungsvermerken sowie die zusätzlichen Abschlusselemente nebst
Bescheinigungen sind in diesem Prospekt in Abschnitt V. „Historische Finanzinformationen“ abgedruckt.
Sämtliche Wirtschaftsprüfer der KSB INTAX TREUHAND GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft,
Hannover, sind Mitglied der Wirtschaftsprüferkammer Berlin.
3. AUSGEWÄHLTE FINANZINFORMATIONEN
Die nachstehend zusammengefassten Finanz- und Unternehmensdaten sind in Zusammenhang mit den im
Finanzteil abgedruckten Jahresabschlüssen und den dazugehörigen Erläuterungen sowie dem Abschnitt
III.8. „Angaben zur Geschäfts- und Finanzlage“ zu lesen.
3.1. JURAGENT AG GESCHÄFTSJAHRE 2004 - 2006
Die nachfolgenden ausgewählten historischen Unternehmensdaten der Geschäftsjahre 2004 bis 2006
wurden aus den nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches von der KSB INTAX TREUHAND GmbH,
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Hannover, geprüften und mit jeweils einem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen Jahresabschluss der Geschäftsjahre 2004, 2005 und
2006 abgeleitet. Die genannten Abschlüsse sind in Abschnitt V. „Historische Finanzinformationen“ dieses
Prospekts abgedruckt.

01.01.2006 -
31.12.2006
(HGB) in TEUR
(geprüft)
24
01.01.2005 -
31.12.2005
(HGB) in TEUR
(geprüft)
01.01.2004 -
31.12.2004
(HGB) in TEUR
(geprüft)
Umsatzerlöse 14.594 28.533 22.200
Sonstige betriebliche
Erträge
2.018 689 137
Materialaufwand 9.248 18.894 15.771
Personalaufwand 382 536 469
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
Erträge aus anderen
Wertpapieren des Finanzanlagevermögens
6.705 7.230 3.543
633 751 11
Abschreibungen 263 548 34
Jahresergebnis 591 2.274 2.258
Cashflow 724 2.820 2.292
Investitionen 7.167 20.184 578
Stichtag
31.12.2006
(HGB)
in TEUR
(geprüft)
31.12.2005
(HGB)
in TEUR
(geprüft)
31.12.2004
(HGB)
in TEUR
(geprüft)
Bilanzsumme 49.539 41.837 21.506
Anlagevermögen 21.959 20.492 874
Umlaufvermögen 27.499 21.310 20.603
Eigenkapital 6.665 6.432 4.159
Eigenkapitalquote 13,5 % 15,4 % 19,3 %
Rückstellungen 37.961 31.434 16.064
Verbindlichkeiten 4.912 3.971 1.283
Angestellte 5 6 6
4. ANGABEN ÜBER DIE EMITTENTIN
4.1. FIRMA, SITZ, GESCHÄFTSANSCHRIFT, GRÜNDUNG, GESCHÄFTSJAHR UND DAUER DER
GESELLSCHAFT
4.1.1. FIRMA
Die Firma der Emittentin (nachfolgend auch „Gesellschaft“ genannt) lautet: Juragent Aktiengesellschaft. Der
rechtliche Name entspricht dem kommerziellen Namen der Gesellschaft.
4.1.2. REGISTERGERICHT UND REGISTERNUMMER
Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg unter HRB 95317 B eingetragen.

4.1.3. GRÜNDUNG, D AUER UND GESCHÄFTSJAHR
25
Die Gesellschaft wurde durch notarielle Urkunde des Notars Dr. Jung-Heiliger mit dem Amtssitz in Leipzig
am 22. Juli 1999 (UR 1597/1999 des Notars, ergänzt durch UR 2115/1999 des Notars vom 23. September
1999 und UR 2239/1999 des Notars vom 04. Oktober 1999) in der Rechtsform der AG gegründet. Die Gesellschaft
wurde unter der Firma Juragent AG mit Sitz in Leipzig am 06. Oktober 1999 in das Handelsregister
des Amtsgerichts Leipzig unter HRB 16156 eingetragen.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 05. August 2004 wurde der Sitz der Gesellschaft von Leipzig
nach Berlin verlegt. Die Sitzverlegung wurde in das Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg am 22.
Dezember 2004 eingetragen. Die Registerakte am Amtsgericht Leipzig wurde im Anschluss geschlossen. Die
Gesellschaft wird seitdem im Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg unter HRB 95317 B geführt.
Das Geschäftsjahr der Gesellschaft entspricht dem Kalenderjahr.
Die Gesellschaft wurde auf unbestimmte Zeit errichtet.
4.1.4. SITZ, RECHTSFORM, MASSGEBLICHE RECHTSORD NUNG, ANSCHRIFT
Der Sitz der Juragent AG ist Berlin. Die Geschäftsanschrift lautet Joachimstaler Str. 10-12, 10719 Berlin. Telefonisch
ist die Gesellschaft unter +49-(0)30/88 92 38-0 erreichbar.
Die Gesellschaft ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht und wurde in der Bundesrepublik
Deutschland gegründet.
Maßgebliche Rechtsordnung für die Gesellschaft ist das Recht der Bundesrepublik Deutschland.
4.1.5. UNTERNEHMENSGESCHICHTE
22. Juli 1999 Gründung der Gesellschaft als Juragent AG in Leipzig durch not. Urkunde (Eintragung
ins HR des AG Leipzig am 06. Oktober 1999 Nummer HRB 16156)
16. Oktober 2000 Gründung der Brain Support AG, Berlin, in Leipzig
1. Oktober 2001 Gründung der Ricarda Verwaltungs GmbH, Leipzig (heute: Juragent Verwaltungs-
GmbH, Berlin)
25. Februar 2002 Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Eintragung ins Handelregister)
10. Juli 2002 Gründung der Juragent S.A., Luxemburg
09. März 2004 Zweite Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Eintragung ins Handelregister)
02. November 2004 Dritte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Eintragung ins Handelregister)
10. Juni 2004 Gründung der GVA Geltendmachung von Anlegerinteressen GmbH, Berlin
22. Dezember 2004 Gründung der K & B Verwaltungs-GmbH, Berlin
22. Dezember 2004 Sitzverlegung nach Berlin (Registergericht Charlottenburg HRB 95317 B)
17. Mai 2005 Erwerb von 70 % der Anteile der UB Unibro AG, Chur (heute: Juragent (Schweiz) AG,
Zürich) durch die Juragent AG
22. August 2005 Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Eintragung ins Handelregister)
12. Januar 2007 Gründung der Juragent Polska S.A., Wroclaw
4.2. INVESTITIONEN
4.2.1. DIE WICHTIGSTEN INVESTITIONEN DER VERGANGENHEIT
Die in den Geschäftsjahren 2004 bis 2006 bei der Juragent AG getätigten Investitionen betrafen überwiegend
Finanzanlagen (insbesondere Wertpapiere des Anlagevermögens).

Einzelheiten hinsichtlich der wichtigsten Investitionen sind aus nachfolgender Tabelle ersichtlich:
Zeitraum
Betriebs- und Geschäftsausstattung
26
01.01.2006 -
31.12.2006
in TEUR
(ungeprüft)
01.01.2005 -
31.12.2005
in TEUR
(ungeprüft)
01.01.2004 -
31.12.2004
in TEUR
(ungeprüft)
Büroeinrichtung 61,0 20,4 35,3
Klimaanlage 44,5
geringwertige Anlagegüter 1,6 3,9 3,7
Finanzanlagen
107,1 24,3 39,0
Anteile verbundene Unternehmen 92,0
Beteiligungen 14,8
Aktien 116,2 2,0
festverzinsl. Wertpapiere 6.933,3 20.020,5 522,2
7.049,5 20.112,5 539,0
Zugänge Wertpapiere 7.049,5 20.020,5 524,2
Zugänge Rest 0,0 92,0 14,8
4.2.2. DIE WICHTIGSTEN LAUFENDEN INVESTITIONEN
Zeitraum
Betriebs- und Geschäftsausstattung
01.01.2007 -
18.07.2007
in TEUR
(ungeprüft)
Büroeinrichtung 18,3
PKW 25,1
geringwertige Anlagegüter 3,9
Finanzanlagen
Beteiligungen 160,8
Aktien 326,4
festverzinsl. Wertpapiere 3.354,6
47,3
3.841,8
Zugänge Wertpapiere 3.841,8
Zugänge Rest 0,0
Alle Investitionen werden aus der Vergütung des Geschäftsbesorgungsvertrages mit den jeweiligen Fondsgesellschaften
finanziert.

27
4.2.3. DIE WICHTIGSTEN KÜNFTIGEN INVESTITIONEN
Die wichtigste zukünftige Investition ist der Aufbau der Tochtergesellschaft Juragent Polen AG. Diese ist als
Juragent Polska S.A., Wroclaw, am 12. Januar 2007 gegründet worden.
Darüber hinaus ist zum Ende des Geschäftsjahres 2007 die Auflage eines weiteren Prozesskostenfonds
geplant, für den die Gesellschaft die Geschäftsbesorgung übernehmen wird. Die Geschäftsbesorgung umfasst
die Beschaffung, Auswahl und Finanzierung von Prozessen.
5. GESCHÄFTSÜBERBLICK
5.1. HAUPTTÄTIGKEITSBEREICHE
5.1.1. ÜBERBLICK
Die Haupttätigkeit der Gesellschaft ist die finanzielle Beteiligung an der gerichtlichen und außergerichtlichen
Geltendmachung von Rechtsansprüchen Dritter, die Erbringung von Dienstleistungen für Angehörige rechtsund
steuerberatender Berufe sowie der Erwerb von Vermögenswerten aller Art, die Beteiligung an anderen
Unternehmen und an einzelnen Gesellschaften anderer Unternehmen. Die Gesellschaft bietet keine Rechtsberatung.
Interessenten werden explizit darauf hingewiesen, die rechtlichen Angelegenheiten mit einem
zugelassenen Rechtsanwalt zu erörtern.
Die Gesellschaft erbringt derzeit die Leistungen gemäß den Geschäftsbesorgungsverträgen für die PKF I bis
IV. Eine Eigenfinanzierung von Prozessen findet nur noch in sog. Altfällen statt.
Über die Prozesskostenfonds I bis IV wird seit 2002 Anlegern die Möglichkeit eingeräumt, sich an der Prozessfinanzierung
zu beteiligen. Dabei sind die Zeichner als Kommanditisten sowohl am Gewinn als auch
am Verlust des Fonds beteiligt. Die Komplementärin der Fondsgesellschaften, die Juragent Verwaltungs-
GmbH ist eine 100 %ige Tochter der Juragent AG. Die Juragent AG tritt dabei für alle von der Juragent Verwaltungs-GmbH
initiierten Prozesskostenfonds als Geschäftsbesorgerin ein, d.h. sie ist verpflichtet, Prozesse
zu akquirieren, die Erfolgsaussichten zu prüfen und - im Fall der Finanzierung des Prozesses - die Kosten
zu tragen. Zu den Kosten des Prozesses gehören insbesondere die Gerichts- und Rechtsanwaltsgebühren
(bei Unterliegen auch die Rechtsanwaltsgebühren der Gegenseite).
Mit fortschreitendem Vertrieb des Prozesskostenfonds III entschied der Vorstand Anfang August 2005, keine
neuen „eigenen“ Verfahren mehr zu finanzieren, sondern die gesamte Tätigkeit der Gesellschaft auf die
Geschäftsbesorgung für die Fonds auszurichten.
5.1.2. AUSWAHL DER FINANZIERTEN RECHTSSTREITIGKEITEN
Die Gesellschaft ist als Geschäftsbesorgerin für die Fondsgesellschaften zuständig für die Akquisition der zu
finanzierenden Rechtsstreitigkeiten. Finanziert werden grundsätzlich Rechtsstreitigkeiten mit einem Streitwert
ab 500.000,- EUR. Eine Finanzierung kommt nur in Betracht, wenn diese Prozesse mit überwiegender
Wahrscheinlichkeit Aussicht auf Erfolg haben.
Aus den Finanzierungsanfragen von Seiten etwaiger Anspruchsinhaber werden geeignete Finanzierungsgegenstände
durch ein mehrstufiges Prüfungssystem herausgefiltert. Die Darlegungen des Interessenten werden
zunächst aufgrund einer wahrheitsgemäßen, präzisen Schilderung des Sachverhalts in schriftlicher
Form durch Juristen der Gesellschaft vorausgewählt. Nach Prüfung der Zahlungsfähigkeit erfolgt sodann die
Prüfung der Klageschrift, die Einhaltung der Fristen sowie die Einholung aller benötigten Unterlagen. Die
vorgelegten Fälle werden auf ihre Schlüssigkeit geprüft.
Auf der zweiten Stufe sind detaillierte Informationen nebst Klageentwurf inklusive den dazugehörigen Anlagen
Grundlage der Begutachtung. Es werden von zwei Volljuristen unabhängig voneinander Gutachten über
die Erfolgswahrscheinlichkeit der Klage erstellt.
Die Kosten der Begutachtung trägt allein die Gesellschaft.

28
Auf der dritten Stufe werden die Prozesse in einer Kosten-Nutzen-Analyse auf ihre wirtschaftliche Eignung
geprüft. Ausschlaggebend ist die Gegenüberstellung der eventuell entstehenden Kosten, wenn der Prozess
verloren geht, zu der zurückfließenden Beteiligung am Streitwert (in der Regel 30 %), wenn der Prozess
gewonnen wird.
Stellt die Begutachtung eine überwiegende Erfolgsaussicht fest, so bedarf es auf der letzten Prüfungsstufe
der Entscheidung des Vorstandes. Teilt dieser die Ansicht auf Erfolgsaussicht und bestehen nach einer
Bonitätsprüfung des Anspruchsgegners keine Bedenken, kommt eine Finanzierung der Rechtsstreitigkeit in
Betracht.
Seitens der jeweiligen Fondsbeiräte wird anhand der vorgelegten Gutachten nebst Klageentwurf über die
Finanzierung des Rechtsstreits für den jeweiligen Fonds entschieden.
5.1.3. FINANZIERUNGSVERTRAG
Gemäß dem abzuschließenden Finanzierungsvertrag trägt die Juragent AG sämtliche Kosten des Verfahrens.
Diese Kosten beinhalten insbesondere die Anwaltskosten gemäß Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG),
Kosten der Beweisaufnahme, Gutachterkosten, Gerichtskosten, Kostenerstattungsansprüche der Gegenseite.
Bei Anspruch des Mandanten auf Vorsteuererstattung hat er die auf die Kosten entfallende Umsatzsteuer
selbst zu tragen.
5.1.4. ERFOLGSBETEILIGUNG
Im Erfolgsfall erhält die Gesellschaft grundsätzlich ca. 30 Prozent der zugesprochenen Forderung nach Abzug
der Prozesskosten. Dieser Erlös ist gemäß Geschäftsbesorgungsvertrag zu 100 % an die jeweilige
Fondsgesellschaft abzuführen. 10 Prozent (5 Prozent bei PKF IV, 0 Prozent bei PKF I) des Ergebnisses der
Fondsgesellschaft erhält die Juragent Verwaltungs-GmbH (100 %ige Tochtergesellschaft der Gesellschaft) als
Komplementärin.
5.1.5. PROZESS
Der Mandant führt den Prozess mit dem Anwalt seines Vertrauens. Der Gesellschaft ist stets der aktuelle
Prozessstand in Form von Kopien sämtlicher Schriftsätze zu berichten. Ein vertragliches Verhältnis mit der
Juragent AG besteht nur mit dem Mandanten, nicht mit dem ihn vertretenden Anwalt.
5.1.6. MARKETINGKONZEPT
Um direkt in der Anwaltschaft neue Prozesse zu akquirieren, wurden zum einen Rechtsanwälte und zum
anderen rechtswissenschaftliche Studenten angeworben, die als freie Mitarbeiter für die Gesellschaft tätig
sind. Diese besuchen in den ausgewählten Oberlandesgerichtsbezirken ausgewählte Anwaltskanzleien, bei
denen anhand eines Rechercheergebnisses vermutet wird, dass in dieser Kanzlei Mandanten und/oder
Prozesse vorhanden sind, für die die Prozessfinanzierung interessant sein könnte. Überwiegend handelt es
sich bei den so selektiv angesprochenen Kanzleien um wirtschaftsrechtlich ausgerichtete größere Anwaltszusammenschlüsse.
Weiterhin wird das Instrumentarium der Anzeigenwerbung darauf abgestimmt. Neben einem einheitlichen
Marktauftritt wird versucht, eine Personifizierung und Konkretisierung des Produkts zu schaffen. Zentraler
Punkt des Marketings ist eine neu erstellte Anzeigenkampagne.
So erscheint in jeder Ausgabe der juristischen Fachzeitschrift NJW (Neue Juristische Wochenschrift) eine
Imageanzeige der Gesellschaft. Die NJW erscheint wöchentlich und wird deutschlandweit von 50.000
Rechtsanwälten bezogen. Die Gesellschaft verspricht sich dadurch einen noch höheren Bekanntheitsgrad in
der angesprochenen Zielgruppe zu erreichen. Ergänzend dazu wurde in verschiedenen Fachzeitschriften mit
wirtschaftsorientierter Zielgruppe Imagewerbung betrieben.

5.1.7. REGULATORISCHE VORSCHRIFTEN
29
Da die Gesellschaft keine Rechtsberatung vornimmt, greifen die Beschränkungen des Rechtsberatungsgesetzes
nicht. Besondere regulatorische Vorschriften bestehen nicht.
5.1.8. NEUE PROD UKTE ODER DIENSTLEISTUNGEN
Die Gesellschaft beabsichtigt ihr Wachstum in zwei Richtungen weiter voranzutreiben:
1. Geschäftsbesorgung für weitere Prozessfinanzierungsfondsgesellschaften,
2. Aufbau von Tochtergesellschaften im Ausland.
Daneben sind wesentliche neue Produkte oder Dienstleistungen nicht vorgesehen.
5.2. WICHTIGSTE MÄRKTE
In der Branche haben sich seit etwa 1997 einige Anbieter am Markt platziert, darunter auch Tochtergesellschaften
großer Versicherungsunternehmen. Nach Einschätzungen der Süddeutschen Zeitung ist davon
auszugehen, dass in Deutschland jährlich etwa 30.000 Verfahren (SZ, Oktober 2001) allein wegen des
Prozesskostenrisikos nicht geführt werden. Dieser Einschätzung zu Folge wird dabei auf berechtigte Forderungen
in Höhe von ca. 2 Mrd. EUR verzichtet. Diese Forderungen stellen potenzielle Finanzierungsobjekte
dar. Nach eigenen Angaben hat die Gesellschaft zwischen 1999 und 2004 Finanzierungsanfragen für ein
Prozessvolumen von 3,6 Mrd. EUR erhalten. Eine genaue Bezifferung des Marktes und seiner Größe ist
jedoch nicht möglich.
Die Gesellschaft akquiriert nur noch Prozesse im Rahmen der Geschäftsbesorgung für die Prozesskostenfonds.
Der Tätigkeitsschwerpunkt der Gesellschaft liegt auf dem deutschen Markt. Derzeit sind die Umsätze
in voller Höhe dem deutschen Markt zuzuordnen. Die Gesellschaft ist jedoch nicht auf den nationalen Markt
beschränkt. Es bestehen Dependancen in Spanien, Schweden, Tschechien, Österreich, der Schweiz, Polen
und Luxemburg um die Dienstleistungen der Juragent AG und ihrer Tochtergesellschaften auch Interessierten
außerhalb Deutschlands zur Verfügung zu stellen. Diese sollen zukünftig zum Umsatz der Gesellschaft
beitragen.
Die überwiegende Anzahl von Prozessfinanzierungsanfragen erfolgt von Unternehmensseite, nicht von
Privatpersonen.
5.3. AUßERGEWÖHNLICHE EINFLÜSSE IM BEZUG AUF DIE HAUPTTÄTIGKEITSBEREICHE UND DIE
WICHTIGSTEN MÄRKTE
Außergewöhnliche Einflüsse im Bezug auf die Haupttätigkeitsbereiche und wichtigsten Märkte der Gesellschaft
sind in den Jahren 2004 bis 2006 nicht eingetreten.
5.4. ABHÄNGIGKEIT VON PATENTEN, LIZENZEN, VERTRÄGEN ODER HERSTELLUNGSVERFAHREN
Es besteht keine Abhängigkeit der Gesellschaft bzw. ihrer Tochtergesellschaften von externen Patenten,
Lizenzen, Industrie-, Handels- oder Finanzierungsverträgen oder neuen Herstellungsverfahren.
5.5. WETTBEWERBSPOSITION
Derzeit sind neben der Juragent AG mindestens neun weitere Gesellschaften auf dem deutschen Markt
tätig, die im Anlassfall das Prozesskostenrisiko gegen eine Erfolgsbeteiligung (üblicherweise 12 - 50 Prozent)
übernehmen.
Ein Teil der Wettbewerber sind Tochterunternehmen großer Versicherungen (z.B. D.A.S. Prozessfinanzierung
AG oder Allianz ProzessFinanz GmbH).

Die am deutschen Markt konkret auftretenden Wettbewerber, die der Gesellschaft bekannt sind:
30
Wettbewerber Sitz Finanziert Prozesse ab TEUR
FORIS AG Bonn 200
Roland ProzessFinanz AG Köln 50
Advofin Prozessfinanzierungs AG Wien 50
Allianz ProzessFinanz GmbH München 100
Acivo Prozessfinanzierungs AG Leipzig 10
ProzessGarant AG Hof 25
Recht§haus Prozessfinanzierungs AG Erfurt 0
ExActor AG Erfurt 10
Jurinvest KG Düsseldorf 0
Deutsche Prozessfinanz Pohlheim 5
Solvantis AG Hamm 50
Actio GmbH München Nicht bekannt
SLB Verwaltungsgesellschaft mbH Hoppegarten 19
Proxx Essen 50
D.A.S. Profi AG München 50
Quelle: Eigene Recherchen

6. ORGANISATIONSSTRUKTUR
6.1. DIE JURAGENT - GRUPPE
Die Juragent AG ist ein operativ tätiges Unternehmen auf dem Gebiet der Prozessfinanzierung.
Juragent Verwaltungs-
GmbH
Juragent S.A., Luxemburg
Juragent
(Schweiz) AG
Juragent Polska S.A.
GVA Geltendmachung von
Anlegerinteressen GmbH
K & B Verwaltungs-
GmbH
Brain Support AG
Juragent AG
31
Erste Juragent GmbH & Co.
Prozesskostenfonds KG
Zweite Juragent GmbH & Co.
Prozesskostenfonds KG
Dritte Juragent GmbH & Co.
Prozesskostenfonds KG
Vierte Juragent GmbH & Co.
Prozesskostenfonds KG
Die Gesellschaft hält eine 100 %ige Beteiligung an der Juragent Verwaltungs-GmbH in Berlin, die aus einer
am 01. Oktober 2001 gegründeten Vorratsgesellschaft (Ricarda Verwaltungs GmbH, Amtsgericht Leipzig HRB
18363) entstanden ist. Geschäftsgegenstand ist die Verwaltung und Geschäftsführung von Publikums-
Kommanditgesellschaften zur Bildung von geschlossenen Fonds zur Prozessfinanzierung und aller damit
zusammenhängender Geschäfte.
Eine 100 % ige Beteiligung besteht an der GVA Geltendmachung von Anlegerinteressen GmbH, Berlin. Diese
GmbH ist durch den notariell beurkundeten Gesellschaftsvertrag vom 10. Juni 2004 (UR 216/2004 des
Notariats Steinpilz in Berlin) errichtet. Der Geschäftszweck ist die finanzielle Beteiligung an der gerichtlichen
und außergerichtlichen Geltendmachung von Rechtsansprüchen Dritter im Rahmen von Schadensersatzansprüchen.
Die K & B Verwaltungs-GmbH, Berlin, ist eine 100 %ige Tochter der Gesellschaft. Unternehmensgegenstand
ist die Verwaltung eigenen Vermögens.
Darüber hinaus besteht die Juragent S.A., Luxemburg, als 99,6 %ige Tochtergesellschaft der Juragent AG.
Diese wurde durch nach luxemburgischem Recht notariell beurkundeten Gesellschaftsvertrag am 10. Juli
2002 gegründet. Zweck dieser Tochtergesellschaft ist die finanzielle Beteiligung bzw. die Bereitstellung von

32
Finanzmitteln, ausschließlich für andere Unternehmen der gleichen Juragent Unternehmensgruppe, in jeder
beliebigen Weise für die gerichtliche und außergerichtliche Geltendmachung von Rechtsansprüchen natürlicher
und juristischer Personen im In- und Ausland. Die Juragent S.A. kann Beteiligungen an luxemburgischen
oder ausländischen Gesellschaften aufnehmen sowie die Verwaltung die Kontrolle und Verwertung
dieser Beteiligungen vornehmen.
Die Juragent (Schweiz) AG, Zürich, ist aus der UB Unibro AG, Chur, hervorgegangen. Herr Mirko Heinen erwarb
die UB Unibro AG, Chur, am 03. Juni 2004. Zwischen der Juragent AG, Berlin, und Herrn Mirko Heinen
wurde am 17. Mai 2005 ein Treuhandvertrag geschlossen. Aufgrund dieses Vertrages erhielt die Juragent
AG, Berlin, einen Anteil von 70 % an der UB Unibro AG, Chur. Am 01. März 2006 wurde die Firma Juragent
(Schweiz) AG in das Handelsregister eingetragen. Die Juragent (Schweiz) AG bezweckt die Finanzierung von
Prozessen Dritter.
Die Juragent Polska S.A., Wroclaw, ist eine 60%ige Tochtergesellschaft der Juragent AG. Sie wurde durch den
nach polnischem Recht notariell beurkundeten Gesellschaftsvertrag am 12. Januar 2007 gegründet. Die
Juragent Polska S.A. ist derzeit nicht operativ tätig.
Die Gesellschaft ist zu 23,56 % am Grundkapital der im Jahre 2000 in Leipzig gegründeten Brain Support
AG, Berlin, beteiligt. Unternehmensgegenstand ist die Gründung von neuen sowie die Eingehung und der
Erwerb von Beteiligungen an bestehenden Unternehmen mit innovativen Geschäftsideen, der Erwerb derartiger
Geschäftsideen und Konzepte sowie die personelle und materielle Unterstützung dieser Unternehmen,
vornehmlich in der Gründungsphase. Die Verlegung des Sitzes nach Berlin erfolgte aufgrund des Beschlusses
der Hauptversammlung vom 04. August 2004. Die Brain Support AG ist derzeit nicht operativ tätig.
6.2. DIE WICHTIGSTEN TOCHTERGESELLSCHAFTEN UND BETEILIGUNGEN IN DER ÜBERSICHT
Nachfolgende Tabelle gibt die Tochtergesellschaften (Gesellschaften, an denen die Juragent AG eine Beteiligung
bzw. einen Stimmrechtsanteil von mindestens 50 % hält) und wichtigsten Beteiligungen (Gesellschaften,
an denen die Juragent AG eine Beteiligung bzw. einen Stimmrechtsanteil von weniger als 50 % hält)
der Juragent AG unter Angabe der Höhe der jeweiligen Beteiligung wieder:
Gesellschaft Sitz
Land der Gründung/
des Sitzes
Beteiligung
(=Stimmrechtsanteil)
Juragent Verwaltungs-GmbH Berlin Deutschland 100 %
GVA Geltendmachung von Anlegerinteressen
GmbH
Berlin Deutschland 100 %
K & B Verwaltungs-GmbH Berlin Deutschland 100 %
Juragent S.A. Luxemburg Luxemburg 99,6 %
Juragent (Schweiz) AG Zürich Schweiz 70 %
Juragent Polska S.A. Wroclaw Polen 60 %
Brain Support AG Berlin Deutschland 23,56 %
Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds
KG
Zweite Juragent GmbH & Co.
Prozesskostenfonds KG
Dritte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds
KG
Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds
KG
Berlin Deutschland < 1 %
Berlin Deutschland < 1 %
Berlin Deutschland < 1 %
Berlin Deutschland < 1 %

7. SACHANLAGEN
7.1. SACHANLAGEN
33
Als wesentliche Sachanlagen (Stand: 31. Dezember 2006) ist bei der Gesellschaft die Büro- und Geschäftsausstattung
(Buchwert: ca. 131 TEUR) zu nennen.
Es bestehen Leasingverhältnisse hinsichtlich mehrerer Fahrzeuge.
Neben dem Erhalt und Ersatz der bestehenden Sachanlagen ist kein Erwerb weiterer Sachanlagen geplant.
Dingliche Belastungen bestehen hinsichtlich der Sachanlagen der Gesellschaft oder ihrer Tochtergesellschaften
nicht.
7.2. UMWELTRELEVANTE FRAGEN HINSICHTLICH DER SACHANLAGEN
Umweltrelevante Fragen hinsichtlich der Sachanlagen der Gesellschaft oder ihrer Tochtergesellschaften
bestehen nicht.
8. ANGABEN ZUR GESCHÄFTS- UND FINANZLAGE
Die nachfolgenden Tabellen und Erläuterungen enthalten wesentliche Finanz- und Unternehmensdaten der
Juragent AG für die am 31. Dezember 2004, 2005 und 2006 endenden Geschäftsjahre. Die wesentlichen
Finanz- und Unternehmensdaten sind den geprüften Jahresabschlüssen der Juragent AG für die am 31.
Dezember 2004, 2005 und 2006 endenden Geschäftsjahre entnommen, die nach den deutschen handelsrechtlichen
Vorschriften (HGB) erstellt wurden.
Die HGB-Einzelabschlüsse der Juragent AG zum 31. Dezember 2004, zum 31. Dezember 2005 und zum 31.
Dezember 2006, die alle in diesem Prospekt abgedruckt sind, wurden von der KSB INTAX TREUHAND
GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Hannover, geprüft und mit jeweils
einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Die Juragent AG überschreitet nicht die Größenkriterien des § 293 Abs. 1 HGB und ist somit von der handelsrechtlichen
Pflicht einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen, befreit. Es wurde
kein freiwilliger Konzernabschluss erstellt.
Die nachfolgend zusammengefassten Finanz- und Unternehmensdaten sollten in Verbindung mit den im
Finanzteil dieses Prospektes abgedruckten Jahresabschlüssen und den dazugehörigen Anhängen und den
an anderer Stelle in diesem Prospekt enthaltenen weiteren Finanzinformationen gelesen werden.
8.1. FINANZLAGE AUF GRUNDLAGE DER HGB-EINZELABSCHLÜSSE 2004 BIS 2006
Zur Darstellung von Herkunft und Verwendung der Finanzmittel sowie zur Offenlegung der Entwicklung der
finanziellen Lage wurde die Kapitalflussrechnung herangezogen. Die nachstehende Kapitalflussrechnung
stellt den Mittelfluss aus laufender Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit sowie der Finanzierungstätigkeit
der Gesellschaft und die sich daraus ergebende Veränderung des Finanzmittelbestands dar.

Auf Basis der HGB-Rechnungslegung:
34
2006
in TEUR
(geprüft)
2005
in TEUR
(geprüft)
2004
in TEUR
(geprüft)
Jahresergebnis................................................................................................ +591 +2.274, +2.258
Saldo Abschreibungen/Zuschreibungen ................................................................ +133 +546 +34
Cash Flow................................................................................................................................ +724 +2.820 +2.292
Saldo Aufwand / Ertrag aus Anlagenabgängen + 61
Veränderungen der kurzfristigen Rückstellungen................................ + 6.528 +15.370 +14.624
Veränderungen der kurzfristigen Verbindlichkeiten................................ +941 +2.687 +867
Veränderungen der kurzfristigen Forderungen und sonstigen
Vermögensgegenständen................................................................
Veränderungen der kurzfristigen Rechnungsabgrenzungsposten................................................................................................................................
-1.996 +2.089 -8.669
-44 -7 -25
+5.490 +20.139 +6.797
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit ................................ +6.214 +22.959 +9.089
Investitionen in das Anlagevermögen ................................................................ -7.167 -20.184 -578
Einzahlungen aus Anlagenabgängen ................................................................ +5.505 +20 251
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit ................................ -1.662 -20.164 -327
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit................................ -358 0 -13
Veränderung der flüssigen Mittel ................................................................ +4.194 +2.795 +8.749
Bestand der flüssigen Mittel am 01.01. ................................................................12.431 9.636 887
Bestand der flüssigen Mittel am 31.12. ................................................................16.625 12.431 9.636
Für das Jahr 2004 ergibt sich insgesamt ein Mittelzufluss von 8.749 TEUR. Dies ist insbesondere auf eine
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen um 14.624 TEUR zurückzuführen. Die Erhöhung der Rückstellungen
korrespondiert mit der Steigerung der Umsatzerlöse um ca. 18.938 TEUR, insbesondere aus der
Geschäftsbesorgung für die Prozesskostenfonds I bis III. Die Rückstellungen enthalten die erwarteten Prozesskosten
aus finanzierten und noch zu finanzierenden Prozessen, zu denen die Gesellschaft im Falle des
Unterliegens herangezogen wird. Der Posten enthält eigene und fremde Rechtsanwalts-, Gerichts- und
sonstige Kosten nach Verrechnung mit bisher geleisteten Zahlungen unter Berücksichtigung einer von der
Gesellschaft unter vorsichtigen kaufmännischen Gesichtspunkten geschätzten Erfolgsquote.
Für das Jahr 2005 ergibt sich insgesamt ein Mittelzufluss von 2.795 TEUR. Aufgrund fortgesetzter Geschäftsbesorgung
für die Prozesskostenfonds I bis III und der beginnenden Geschäftsbesorgung für den
Prozesskostenfonds IV wurden die kurzfristigen Rückstellungen um 15.370 TEUR erweitert. Dem stehen
Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 20.164 TEUR gegenüber. Diese Investitionen betrafen
überwiegend festverzinsliche Wertpapiere (20.020,5 TEUR).
Für das Jahr 2006 ergibt sich insgesamt ein Mittelzufluss von 4.194 TEUR. Aufgrund der Akquisition weiterer
Prozesse im Rahmen der Geschäftsbesorgung für die Prozesskostenfonds I bis IV wurden weitere Rückstellungen
gebildet (+ 6.528 TEUR). Der Mittelabfluss betrifft vor allem Investitionen in festverzinsliche Wertpapiere
in Höhe von 6.933,3 TEUR.
8.2. ERTRAGSLAGE AUF GRUNDLAGE DER HGB-EINZELABSCHLÜSSE 2004 BIS 2006
Die folgende Aufstellung zeigt die Ertragslage der Gesellschaft für die Jahre 2006, 2005 und 2004. Bei dieser
Darstellung wurden - abweichend zur Gewinn- und Verlustrechnung - die Ertrags- und Aufwandsposten
nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zusammengefasst. Das Betriebsergebnis beinhaltet Aufwendungen
und Erträge aus dem operativen Geschäft. Alle übrigen Aufwendungen und Erträge sind im neutralen
Ergebnis zusammengefasst.

Auf Basis der HGB-Rechnungslegung:
35
31.12.2006
(geprüft)
1.1.–31.12.2005
(geprüft)
1.1.–31.12.2004
(geprüft)
in TEUR % in TEUR % in TEUR %
Umsatzerlöse ............................................................... 14.594 98,2 28.533 98,6 22.200 99,4
Sonstige betriebliche Erträge.................................. 275 1,8 410 1,4 132 0,6
14.869 100,0 28.943 100,0 22.332 100,0
Aufwendungen für bezogene Leistungen......... 9.248 62,2 18.894 65,3 15.771 70,6
Personalaufwand........................................................ 383 2,6 537 1,9 469 2,1
Planmäßige Abschreibungen ................................. 47 0,3 24 0,1 14 0,1
Werbeaufwendungen ............................................... 716 4,8 862 3,0 191 0,9
Rechts- und Beratungsaufwendungen............... 89 0,6 156 0,5 112 0,5
Raumkosten.................................................................. 110 0,7 128 0,5 95 0,4
Provisionsaufwendungen........................................ 663 4,5 1.248 4,3 535 2,4
Übrige betriebliche Aufwendungen..................... 2.154 14,5 1.934 6,7 1.888 8,4
Betriebsaufwand......................................................... 13.410 90,2 23.783 82,3 19.075 85,4
Betriebsergebnis ................................................ +1.459 9,8 5.160 17,8 3.257 14,6
Finanzergebnis ................................................... +926 6,2 215 0,7 -8 -0,1
Ordentliches Unternehmensergebnis............. +2.385 16,0 5.375 18,5 3.249 14,5
Neutrales Ergebnis............................................. -1.362 -9,1 -2.624 -9,0 -715 -3,2
Ergebnis vor Steuern......................................... +1.023 6,9 2.751 9,5 2.534 11,3
Steuern vom Einkommen und Ertrag.................. 432 2,9 477 1,6 276 1,2
Jahresüberschuss............................................... +591 4,0 2.274 7,9 2.258 10,1
Die jeweiligen Umsatzerlöse der Geschäftsjahre 2004 bis 2006 setzen sich insbesondere aus den Entgelten
aufgrund der Geschäftsbesorgungsverträge mit den Prozesskostenfonds I bis IV zusammen.
Die Umsatzerlöse des Jahres 2004 betragen 22.200 TEUR. Davon entfallen auf die Geschäftsbesorgung für
die Zweite Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG ca. 14.200 TEUR, auf die Geschäftsbesorgung für
die Dritte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG ca. 6.300 TEUR.
Die Umsatzerlöse des Jahres 2005 betragen 28.533 TEUR. Davon entfallen auf die Geschäftsbesorgung für
die Dritte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG ca. 20.000 TEUR, auf die Geschäftsbesorgung für die
Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG ca. 6.300 TEUR. Die Umsatzerlöse aus dem Eigengeschäft
betrugen ca. 668 TEUR.
Die Umsatzerlöse des Jahres 2006 betragen 14.594 TEUR. Davon entfallen auf die Geschäftsbesorgung für
die Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG ca. 14.200 TEUR. Die Erlöse aus eigenfinanzierten
Prozessen betrugen ca. 400 TEUR.

Das neutrale Ergebnis setzt sich wie folgt zusammen:
neutrale Erträge
36
2006
in TEUR
(geprüft)
Gewinne aus Anlagenabgängen 2
2005
in TEUR
(geprüft)
2004
in TEUR
(geprüft)
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen................................................................................ 1 274 3
Erträge aus der Auflösung der Wertberichtigungen zu Forderungen................................ 1.593 5 2
Versicherungsentschädigungen.............................................................................................................. 17 1 0
neutrale Aufwendungen
1.613 280 5
Forderungsverluste................................................................................................................................ 79 211 440
Zuführung zur Wertberichtigung zu Forderungen ........................................................................... 2.833 2.693 280
Verluste aus Anlagenabgängen ............................................................................................................. 63 0 0
2.975 2.904 720
neutrales Ergebnis................................................................................................................... - 1.362 - 2.624 - 715
8.2.1. WICHTIGE FAKTOREN MIT EINFLUSS AUF DIE ERTRÄGE
Das Geschäftsjahr 2004 war geprägt durch die Geschäftsbesorgung für die Zweite Juragent GmbH & Co.
Prozesskostenfonds KG und die Dritte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG.
Wichtigen Einfluss auf die Erträge des Geschäftsjahres 2005 hat die Geschäftsbesorgung für die Dritte Juragent
GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG und die Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG. Die
Erlöse aus eigenfinanzierten Prozessen betrugen 668 TEUR im Jahr 2005 (2004: 1.497 TEUR), da die Gesellschaft
in erster Instanz teilweise nicht den prognostizierten Erfolg hatte. Es wurden Rechtsmittel eingelegt.
Dadurch lagen die Prozesslaufzeiten über den Erwartungen der Gesellschaft.
Das Geschäftsjahr 2006 war geprägt durch die die Geschäftsbesorgung für die Dritte Juragent GmbH & Co.
Prozesskostenfonds KG und die Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG.
Einmalige Kosten des öffentlichen Angebots und der Einbeziehung der Aktien der Gesellschaft in den Freiverkehr
werden im Jahr 2007 ebenfalls einen wesentlichen (negativen) Einfluss auf den Jahresertrag 2007
haben.
8.2.2. WESENTLICHE VERÄNDERUNGEN DER NE TTOUMSÄTZE UND NETTOERTRÄGE
Die Nettoumsätze des Geschäftsjahres 2004 haben sich im Vergleich zum Vorjahr um ca. 581 % erhöht,
weil im Jahr 2004 Umsätze aus der Geschäftsbesorgung für den PKF I, für den PKF II und den PKF III erzielt
werden konnten.
Das Nettoergebnis des Geschäftsjahres 2004 hat sich von 701 TEUR auf 2.258 TEUR verbessert.
Die Nettoumsätze des Geschäftsjahres 2005 haben sich im Vergleich zum Vorjahr um ca. 29 % erhöht. Dies
liegt hauptsächlich daran, dass im Jahr 2005 die Geschäftsbesorgung für den PKF III fortgesetzt und für den
PKF IV begonnen werden konnten.
Das Nettoergebnis des Geschäftsjahres 2005 hat sich von 2.258 TEUR auf 2.274 TEUR verbessert.
Die Nettoumsätze des Geschäftsjahres 2006 haben sich im Vergleich zum Vorjahr um ca. 48,9 % verringert.
Dies liegt hauptsächlich daran, dass im Jahr 2006 bei der Geschäftsbesorgung für die PKF längere Prozesslaufzeiten
auftreten, als dies zunächst prognostiziert worden war. Die längere Prozesslaufzeit ergibt sich vor
allem aus dem Erfordernis, Rechtsmittel einlegen zu müssen.
Im Geschäftsjahr 2006 beträgt das Nettoergebnis 591 TEUR. Hier spiegelt sich die Entwicklung der Nettoumsätze
wider.

8.2.3. SONSTIGE FAKTOREN MIT EINFLUSS AUF DIE GESCHÄFTE DER GESELLSCHAFT
37
Staatliche, wirtschaftliche, monetäre oder politische Strategien oder Faktoren, die die Geschäfte der Gesellschaft
direkt oder indirekt wesentlich in der Vergangenheit beeinträchtigt haben, sind nicht gegeben.
Entsprechende Beeinträchtigungen in der Zukunft sind zurzeit nicht erkennbar.
9. KAPITALAUSSTATTUNG
9.1. KAPITALAUSSTATTUNG, VERMÖGENSLAGE UND FINANZIERUNGSSTRUKTUR
In der folgenden Übersicht sind die zusammengefassten Bilanzzahlen zum 31. Dezember 2006, zum
31. Dezember 2005 und 31. Dezember 2004 (geprüft) nach der Fristigkeit und nach wirtschaftlichen Verhältnissen
geordnet. Die Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren werden als langfristig,
Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr als kurzfristig klassifiziert.
Auf Basis der HGB-Rechnungslegung:
31.12.2006
(geprüft)
31.12.2005
(geprüft)
31.12.2004
(geprüft)
VERMÖGEN in EUR % in EUR % in EUR %
immaterielle Vermögensgegenstände............................... 31.743,00 0,1 43.820,00 0,1 248,00 0,0
Sachanlagen................................................................................ 130.761,00 0,3 48.174,00 0,1 44.481,00 0,2
Finanzanlagen ................................................................ 21.796.795,49 44,0 20.399.637,47 48,8 829.069,80 3,9
langfristig gebundenes Vermögen................................21.959.299,49 44,3 20.491.631,47 49,0 873.798,80 4,1
Vorräte ........................................................................................... 1,00 0,0 1,00 0,0 1,00 0,0
Forderungen aus Leistungen ................................................4.111.106,63 8,3 6.175.986,70 14,8 8.687.892,17 40,4
Forderungen gegen verbundene Unternehmen................................................................................................
Forderungen gegen Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht........................
60.968,08 0,1 127.351,93 0,3 58.497,24 0,3
2,00 0,0 2,00 0,0 2,00 0,0
sonstige Vermögensgegenstände................................ 6.553.840,84 13,2 2.574.723,94 6,2 2.220.831,12 10,3
Wertpapiere (Eigene Anteile) 147.978,13 0,3 0 0,0 0 0,0
flüssige Mittel.............................................................................. 16.625.456,02 33,6 12.431.445,26 29,7 9.635.953,07 44,8
kurz- bis mittelfristig
gebundenes Vermögen.................................................. 27.499.352,70 55,5 21.309.510,83 50,9 20.603.176,60 95,8
Rechnungsabgrenzungsposten................................ 80.251,61 0,2 35.919,86 0,1 28.844,15 0,1
49.538.903,80 100,0 41.837.062,16 100,0 21.505.819,55 100,0

38
31.12.2006
(geprüft)
31.12.2005
(geprüft)
31.12.2004
(geprüft)
KAPITAL in EUR % in EUR % in EUR %
Eigenkapital .................................................................................6.665.166,44 13,4 6.432.276,09 15,4 4.158.646,31 19,3
langfristige Finanzierung............................................... 6.665.166,44 13,4 6.432.276,09 15,4 4.158.646,31 19,3
mittelfristige Finanzierung ............................................ 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0
Steuerrückstellungen
0,00 0,0 32.400,00 0,1 271.200,00 1,3
sonstige Rückstellungen......................................................... 37.961.400,00 76,6 31.401.450,00 75,1 15.793.000,00 73,4
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ................. 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
349.742,32 0,7 207.504,76 0,5 223.349,12
Leistungen....................................................................................
1,0
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen..................................................
0,00 0,0 29.056,45 0,1 27.837,30 0,1
sonstige Verbindlichkeiten .....................................................4.562.595,04 9,2 3.734.374,86 8,9 1.031.768,82 4,8
kurzfristige Finanzierung............................................... 42.873.737,36 86,5 35.404.786,07 84,6 17.347.173,24 80,7
49.538.903,80 100,0 41.837.062,16 100,0 21.505.819,55 100,0
Zum 31. Dezember 2004 besteht das langfristig gebundene Vermögen weiterhin zu einem Großteil aus den
Wertpapieren im Anlagevermögen in Höhe von 758 TEUR. Auf der Passivseite beträgt das Eigenkapital
4.159 TEUR.
Zum 31. Dezember 2005 besteht das langfristig gebundene Vermögen weiterhin zu einem Großteil aus den
Wertpapieren im Anlagevermögen in Höhe von 20.237 TEUR. Weitere wesentliche Position auf der Aktivseite
sind die flüssigen Mittel mit 12.431 TEUR. Auf der Passivseite beträgt das Eigenkapital 6.432 TEUR.
Zum 31. Dezember 2006 besteht das langfristig gebundene Vermögen weiterhin zu einem Großteil aus den
Wertpapieren im Anlagevermögen in Höhe von 21.649 TEUR. Weitere wesentliche Position auf der Aktivseite
sind die flüssigen Mittel mit 16.625 TEUR, die Forderungen aus Leistungen mit 4.111 TEUR sowie sonstige
Vermögensgegenstände 6.554 TEUR.

Kennzahlen zur Vermögens- und Kapitalstruktur
Das Working capital definiert sich wie folgt:
39
31.12.2006
(geprüft)
in TEUR
31.12.2005
(geprüft)
in TEUR
31.12.2004
(geprüft)
in TEUR
kurz- bis mittelfristig gebundenes Vermögen .................... 49.000 41.546 20.603
kurzfristige Finanzierung ............................................................. 42.874 35.405 17.347
Working capital..................................................................... 6.126 6.141 3.256
Zum Cashflow sind zusammengefasst:
Jahresergebnis................................................................................. + 591 + 2.274 + 2.258
Saldo Abschreibungen/Zuschreibungen............................... + 133 + 546 + 34
Cashflow ................................................................................. + 724 + 2.820 + 2.292
Anlagendeckung mit Eigenkapital........................................... 29,7 % 31,3 % 475,9 %
Kapitalstruktur
31.12.2006
(geprüft)
in TEUR
31.12.2005
(geprüft)
in TEUR
31.12.2004
(geprüft)
in TEUR
Eigenkapital ........................................................................... 6.665* 6.432* 4.159
- davon:
Gezeichnetes Kapital................................................................ 2.045 1.023 1.023
Kapitalrücklage ........................................................................... 3.525 4.548 4.548
Rücklagen für eigene Anteile................................................. 148 0 0
Andere Gewinnrücklagen........................................................ 595 395 0
Genussrechtskapital....................................................................... 71 71 71
Gewinn-/Verlustvortrag 0 1.483 -3.741
Bilanzgewinn/-verlust ............................................................... 280 396 -1.483
* Summe abweichend durch Rundungen

Eigenkapitalveränderungsrechnung
Stand
01.01.2004
Gesamtsumme
Gezeichnetes
Kapital
40
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Genussrechte
Gewinn
in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR
1.901 1.023 4.548 0 71 -3.741
Jahresergebnis 2.258 0 0 0 0 2.258
Stand
31.12.2004
Erhöhung andere
Gewinnrücklagen
4.159 1.023 4.548 0 71 -1.483
0 0 0 395 0 -395
Jahresergebnis 2.273 0 0 0 0 2.273
Stand
31.12.2005
Gezahlte Dividenden
Kapitalerhöhung
aus Gesellschaftsmitteln
gemäß Beschluss
der HV
vom 28. November
2006
Erhöhung andere
Gewinnrücklage
Erhöhung Rücklage
für eigene
Aktien
6.432 1.023 4.548 395 71 395
-358 0 0 0 0 -358
0 1.023 -1.023 0 0 0
0 0 0 200 0 -200
0 0 0 148 0 -148
Jahresergebnis 591 0 0 0 0 591
Stand
31.12.2006
6.665 2.046 3.525 743 71 280
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Prospektes haben sich das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage
im Vergleich zum Stand 31. Dezember 2006 nicht erhöht.
Die Verbindlichkeiten der Juragent AG, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Prospektes bestehen,
sind in branchenüblichem Umfang durch Eigentumsvorbehalte besichert.
9.2. ERLÄUTERUNG DER KAPITALFLUSSRECHNUNG
In Bezug auf die Erläuterung der Kapitalflussrechnung wird auf Abschnitt III.8.1. „Finanzlage“ verwiesen.
9.3. FINANZIERUNGSSTRUKTUR UND FREMDFINANZIERUNGSBEDARF
Die Gesellschaft deckte ihren Finanzierungsbedarf bisher aus eigenen Mitteln (insbesondere den Vergütungen
aus den Geschäftsbesorgungsverträgen mit den vier Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds Kommanditgesellschaften).

9.4. BESCHRÄNKUNGEN HINSICHTLICH DER KAPITALAUSSTATTUNG
Die Gesellschaft ist hinsichtlich des Zugriffs auf ihre Kapitalausstattung in keiner Weise beschränkt.
9.5. ZUKÜNFTIGE FINANZIERUNGSQUELLEN
41
Die Gesellschaft geht davon aus, dass sie über ein für ihren derzeitigen sowie den für die folgenden zwölf
Monate absehbaren Bedarf ausreichendes Geschäftskapital (Working Capital) verfügt. Der Prozesskostenfonds
IV wurde zum 31. Mai 2007 bei ca. 31,5 Mio. EUR geschlossen. Die Gesellschaft ist der Auffassung,
dass die vorhandenen Barmittel und sonstigen liquiden Mittel aus heutiger Sicht ausreichen, um mindestens
für die nächsten zwölf Monate die Geschäftstätigkeit zu finanzieren.
Sofern der Gesellschaft die Geschäftsbesorgungsvergütungen in geplanter Höhe zufließen, besteht für die
Gesellschaft auch kein Fremdfinanzierungsbedarf. Bleibt dagegen die Geschäftsbesorgungsvergütung erheblich
hinter den Erwartungen zurück, könnte sich nach Auffassung der Gesellschaft ein Fremdfinanzierungsbedarf
ergeben. Die Höhe ist derzeit nicht bezifferbar.
10. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG, PATENTE UND LIZENZEN
Die Gesellschaft unterstützt die Forschungsstelle für Prozessfinanzierung der Humboldt-Universität zu Berlin
(Lehrstuhl Prof. Dr. Dr. h.c. Schwintowski). Die Kooperationsvereinbarung vom 17. Februar 2005 hatte eine
Laufzeit von 2 Jahren und ist um zunächst ein Jahr verlängert worden. Die Höhe der Förderung beträgt
42.500 EUR.
11. TRENDINFORMATIONEN
11.1. JÜNGSTE GESCHÄFTSENTWICKLUNG
Im angelaufenen Geschäftsjahr 2007 konnten die sich abzeichnenden Entwicklungen des Geschäftsjahres
2006 fortgesetzt werden. Die Juragent AG übernimmt das gesamte operative Geschäft gemäß Geschäftsbesorgungsvertrag
für nunmehr vier Prozesskostenfonds.
Der Prozesskostenfonds IV wurde zum 31. Mai 2007 bei einem Zeichnungsvolumen von ca. 31,5 Mio. EUR
geschlossen.
Es wurden weitere großvolumige Einzelprozesse zur Finanzierung ausgewählt. Das durch die Juragent AG
finanzierte Gesamtstreitwertvolumen konnte bis zum 18. Juni 2007 auf ca. 344.210.463,-- Euro erweitert
werden. Dabei entfallen auf eigene Prozesse ca. 54.586.977,- Euro und auf die Fondsprozesse ca.
289.623.486,- Euro.
Die Entwicklung der erfolgreichen Beendigung der Prozesse ist gemessen an den Erwartungen und Planungen
noch deutlich steigerungsfähig. Es zeigt sich, dass die Zeit bis zur endgültigen Entscheidung der Sachverhalte
zu optimistisch geplant war, so dass insgesamt nicht der zu Beginn des Jahres erhoffte und geplante
Erlös realisiert werden konnte. Dies wird laufend optimiert.
Die Prozessbeschaffung ist im abgelaufenen Geschäftsjahr aus den Erfahrungswerten der Anfangsjahre,
wissenschaftlich begleitet durch erste mögliche statistische Erhebungen und fundierte Studien der Forschungsstelle
der Humboldt-Universität, Berlin, analysiert und verfeinert sowie systematisiert worden. Das
öffentliche Verständnis für das Produkt „Finanzierung von Prozessen / Prozesskostenfinanzierung“ ist ob
des immer noch jungen Marktes noch nicht im ausreichenden Maß gegeben. Das liegt nach Auffassung der
Gesellschaft unter anderem auch am deutschen Rechtssystem, indem der Rechtsanwalt als Organ der
Rechtspflege unabhängig – und das natürlich auch von Kapitaleinfluss – sein soll.
Daraus ergab sich Handlungsbedarf um das Produkt „Prozessfinanzierung“ einer weiteren inhaltlichen Erklärung
zuzuführen. Diese Ansprache ist gegenüber den entsprechenden Multiplikatoren strukturell und me-

42
thodisch individuell verfeinert worden. Dabei ist zwischen dem „Vertrieb des Produktes“ Prozesskostenfinanzierung
zum einen und der Akquisition von Prozessen an sich zu unterschieden. Zielgruppen und Märkte
sind gebildet, deren Ansprache intensiviert worden ist. Diese Tätigkeit soll im kommenden Geschäftsjahr
noch verstärkt werden. Die Gesellschaft erwartet hierbei positive Impulse durch die bereits vollzogene Aufnahme
einer Volljuristin in den Vorstand.
Im Einzelnen sind folgende Zielgruppen und damit einhergehend Märkte definiert:
1. Verbände aller Art sowie Organisationen freiberuflicher Anwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer
sowie einzelner herausragender Kanzleien zur klassischen Akquisition von klagewilliger Mandantschaft,
2. Unternehmensleitung von mittelständischen Unternehmen, CFOs in größeren Unternehmen wegen
der Bilanzierungsverpflichtungen im Unternehmen und der sich daraus ergebenden Möglichkeit der Nutzung
der Prozesskostenfinanzierung als strategisches Instrument des Risk – Managements,
3. Verbände wie BDI, DIHK, Unternehmerverbände, Wirtschaftsclubs wie die Wirtschaftsjunioren, der
BSU, Serviceclubs als Multiplikatoren für ihre Mitglieder,
4. Landesregierungen, Bundesregierung, Europäisches Parlament und Judikative für die politische
Lobbyarbeit und auch Akquisition.
Neben der verfeinerten Herausarbeitung der Zielgruppen verfolgt die Gesellschaft weiter intensiv die individuelle
Produktplatzierung mit dem Ziel der nachhaltigen Erhöhung des Bekanntheitsgrades, insbesondere
des besonderen Geschäftsmodells der Juragent AG als Geschäftsbesorgerin der Fonds.
Daneben wurde die Spezifizierung bestimmter Prozessgruppen in einem unternehmenseigenen Rating
weiterentwickelt. Die erprobte intensive Prüfung der eingereichten Fälle vor Übernahme der Prozesskostenfinanzierung
wird beibehalten; somit ebenso die Hereinnahme von Prozessfinanzierungsanfragen ab einem
Streitvolumen von 500 TEUR, um die zeit- und kostenintensive Prüfstruktur intern und mit externer Begleitung
sicherzustellen.
In der Akquisition von Prozessen sind auf die Zielgruppen und Märkte die medialen und Marketinginstrumentarien
in einem Plan und Budget zugeschnitten worden. Die Juragent AG hat die Pressearbeit durch
Etablierung einer eigenen Pressestelle im Unternehmen gestärkt. Damit einhergehend wurde fortlaufend die
Umsetzung und Intensivierung der begleitenden werblichen und medialen Maßnahmen optimiert.
Das Branding „Juragent“ wird gegenüber den entsprechenden Multiplikatoren strukturell und methodisch in
individueller Ansprache geführt. Im laufenden Geschäftsjahr 2007 war die Juragent AG wie im Vorjahr beispielhaft
auf dem Deutschen Anwaltstag sowie dem Deutschen Insolvenzrechtstag vertreten. Verstärkt war
der Auftritt auf Fachtagungen und Fachmessen und ist erweitert im laufenden Geschäftsjahr von den europäischen
Juristentagen bis hin zur EXPO Real in München im Oktober 2007 geplant. Fachvorträge der Unternehmensleitung
verstärken die gezielte Klientenansprache. Dies soll im laufenden Geschäftsjahr inhaltlich
und personell weiter intensiviert werden.
Weiterhin unterstützt die Gesellschaft mit dem medialen Partner Handelsblatt die Golfturnierserie „Germann
Business“ um nachhaltig – wie bereits im Vorjahr begonnen – einen größeren Bekanntheitsgrad zu erreichen.
Handlungsgrundsatz ist natürlich das Networking der Entscheider auf dem Platz, das zunehmend
auch in Deutschland eine sehr wichtige Rolle spielt. Dieses Anliegen wird auch in der Unterstützung der
Verleihung des Innovationspreises der deutschen Wirtschaft im Januar 2008 fortgeschrieben. Hier können
ganz gezielt auf hohem Niveau Mittelständische Unternehmen angesprochen werden um mit dem Produkt
vertraut zu werden.
Rückmeldungen von Medien und Pressevertretern zu den Maßnahmen sind in wachsendem Umfang zu
verzeichnen.

11.2. GESCHÄFTSAUSSICHTEN
11.2.1. MITTELFRISTIG:
43
Das herausragende und vorrangige Ziel der Juragent AG liegt in der Akquisition der Prozesse, um möglichst
zeitnah das erforderliche Streitwertvolumen vertraglich binden zu können. Da das Potenzial für Prozessfinanzierungen
enorm ist und jährlich auf mehrere Milliarden Euro in Europa geschätzt wird, sieht sich die
Juragent AG nach wie vor und sehr überzeugt in der Lage, die gesetzten Ziele zu erreichen. Die Juragent AG
steht allerdings immer noch erst am Anfang einer weiteren expansiven Entwicklung, die aber erst einen
geringen Teil des möglichen Marktpotenzials der Gesellschaft abgedeckt.
Das Geschäft im Ausland soll weiter ausgebaut werden. Nächstes Ziel ist der Aufbau der Juragent Polska
S.A. Die Gesellschaft ist mit Vertrag vom 12. Januar 2007 gegründet worden.
Im Geschäftsjahr 2007 wird ein Ergebnis auf dem Niveau des Jahres 2006 erwartet. Zum Ende des Geschäftsfjahres
2007 ist die Emission eines weiteren Prozesskostenfonds geplant. Die Gesellschaft wird auch
bei dem neuen Prozesskostenfonds als Geschäftsbesorgerin tätig werden.
Darüber hinaus erwartet die Gesellschaft den verbindlichen Abschluss weiterer Verfahren, insbesondere des
Verfahrens, dessen Entscheidung sich aufgrund des Gutachterwechsels auch über das Ende des Jahres
2006 weiter verzögerte.
11.2.2. LANGFRISTIG:
Langfristig ist die Platzierung weiterer Prozessfinanzierungsfonds geplant. Die Gesellschaft soll bei diesen
wiederum als Geschäftsbesorgerin tätig werden.
Entscheidend für den Erfolg der Gesellschaft wird die Quote gewonnener Prozesse sein. Schwerpunkt ist
und bleibt daher die Prüfung der Prozesse und der Bonitäten der etwaigen Klagegegner. Dieser Bereich
unterliegt einer ständigen Kontrolle und einem permanenten Verbesserungsprozess. Die Gesellschaft wird
aufgrund der immer größeren Streitwertvolumina zukünftig Risiken noch stärker aufteilen, um trotz der
höheren Anzahl der Prozesse eine ordnungsgemäße Abwicklung und eine Risikominimierung zu gewährleisten.
Parallel dazu soll die Qualität und die Strategie der Prozessbeschaffung laufend verbessert und eine
ständige Marktbeobachtung sichergestellt werden.
Soweit diese Punkte erfüllt werden, bestehen aus Sicht der Gesellschaft große Chancen, ihr Produkt großflächig
als Dienstleistung etablieren zu können. Die aktuelle Rechtsprechung des BGH zur Möglichkeit, auch
für deutsche Juristen erfolgsorientiert zu arbeiten, kann dieses Produkt aus Sicht der Geselllschaft nur befördern,
da es zusätzlich mediale Aufmerksamkeit erlangt und das Produkt für den Laien erklärbar machen
hilft.
Es bestehen Dependancen in Spanien, Schweden, Tschechien, Österreich, der Schweiz, Polen und Luxemburg
um die Dienstleistungen der Juragent AG und ihrer Tochtergesellschaften auch Interessierten außerhalb
Deutschlands zur Verfügung zu stellen. Diese sollen langfristig zum Umsatz der Gesellschaft beitragen.
12. VERWALTUNGS-, GESCHÄFTSFÜHRUNGS- UND AUFSICHTSORGANE SOWIE OBERES
MANAGEMENT
12.1. VORSTAND UND AUFSICHTSRAT
12.1.1. VORSTAND
Der Vorstand der Gesellschaft besteht derzeit aus zwei Mitgliedern:
Herr Mirko Heinen wurde mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 22. Juli 1999 für den Zeitraum bis 31. Juli
2004 zum Mitglied des Vorstands berufen. Mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 10. März 2004 wurde Herr
Heinen für die Zeit bis 31. Juli 2009 erneut bestellt.

44
Frau Anette Ehlers wurde mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 12. Februar 2007 mit Wirkung zum 12. Februar
2007 in den Vorstand der Gesellschaft berufen. Die Berufung erfolgte zunächst bis zum 28. Februar
2008.
Die Mitglieder des Vorstands sind unter der Geschäftsanschrift der Gesellschaft: Joachimstaler Str. 10 - 12,
10719 Berlin, erreichbar.
Mirko Heinen
Mirko Heinen (*1962), Kaufmann und Verleger, ist einzelvertretungsberechtigter kaufmännischer Vorstand.
Bis 1997 war er in der Führung eines erfolgreichen Wirtschaftsverlages im mitteldeutschen Raum und danach
als Geschäftsführer einer Investmentgesellschaft für Grundbesitz und Immobilien tätig. Er ist mit Gründung
der Gesellschaft zum Vorstand bestellt worden.
Herr Heinen war während der letzten fünf Jahre Mitglied des Verwaltungs-, Management- oder Aufsichtsorgans
bzw. Partner folgender Gesellschaften und Unternehmen:
seit 05/1999 Heinen GmbH (Geschäftsführer)
seit 2002 Juragent S.A. Luxemburg (Verwaltungsratspräsident)
10/2000 - 09/2003 Brain Support AG (Aufsichtsrat)
seit 06/2004 Juragent Verwaltungs-GmbH (Geschäftsführer)
seit 2004 Juragent (Schweiz) AG (Verwaltungsratspräsident)
seit 2004 Brain Support AG (Vorstand)
seit 11/2004 GVA Gesellschaft zur Geltendmachung von Anlegerinteressen GmbH
(Geschäftsführer)
seit 01/2007 Juragent Polska S.A. (Vorstand)
Anette Ehlers
Anette Ehlers (*1961) studierte Rechtswissenschaften an der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität
Würzburg und war nach dem Zweiten Staatsexamen zunächst Syndikusanwältin bei der Preussag AG. Von
1992 bis 1994 war sie als Referatsleiterin beim Sächsischen Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen
des SMWA, Außenstelle Leipzig, zuständig in Leipzig für die Reprivatisierung Verlage, Chemie und
Schwermaschinenbau. Es folgte eine sechsjährige Tätigkeit als Abteilungsleiterin im Wirtschaftsdezernat der
Stadt Leipzig, Grundstücksverkehr. Im Juli 2000 wurde sie Geschäftsführerin der BIC Leipzig GmbH. Im Februar
2001 übernahm sie das Projektmanagement für den Betrieb der BIO CITY LEIPZIG und 2002 die Geschäftsführung
der BIO-NET LEIPZIG. Mit Wirkung vom 12. Februar 2007 wurde sie als Vorstand der Juragent
AG bestellt.
Frau Ehlers war während der letzten fünf Jahre Mitglied des Verwaltungs-, Management- oder Aufsichtsorgans
bzw. Partnerin folgender Gesellschaften und Unternehmen:
06/2000 – 06/2003 BIC Leipzig GmbH (Geschäftsführerin)
05/2001 – 06/2003 BIO Net Leipzig GmbH (Geschäftsführerin)
09/2006 Blauwasser Seemanagement GmbH (Gesellschafterin)

12.1.2. AUFSICHTSRAT
45
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft setzt sich satzungsgemäß aus sechs Mitgliedern zusammen: Dr. Heinrich
Wohlfart (Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 01. März 2007), Stefan Kopf (stellvertretender Vorsitzender),
Wolfgang Gierk, Claudius Lang, Dr. Ingo Seidemann und Wilhelm Gruttmann.
Herr Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski hat sein Mandat als Aufsichtsratsvorsitzender mit Wirkung zum 28.
Februar 2007 niedergelegt. Ihm nachfolgendes Mitglied des Aufsichtsrats ist Herr Wilhelm Gruttmann. Er
wurde auf Antrag der Gesellschaft vom 22. März 2007 beim AG Charlottenburg gerichtet auf die Ergänzung
des Aufsichtsrats am 18. Juni 2007 bestellt.. Die Bestellung ist befristet bis zur nächsten Hauptversammlung
und endet spätestens am 31. Dezember 2007.
Dr. Heinrich Wohlfart
(Vorsitzender)
Herr Dr. Wohlfart war während der letzten fünf Jahre Mitglied des Verwaltungs-, Management- oder Aufsichtsorgans
bzw. Partner folgender Gesellschaften und Unternehmen:
11/2001 – 04/2003 Vontobel Asset Management GmbH (Vorsitzender der Geschäftsführung)
05/2003 - 11/2006 Vontobel Europe S.A., Luxemburg, Niederlassung: Frankfurt/Main (alleiniger Geschäftsführer)
seit 12/2006 C-Quadrat Kapitalanlage AG, Wien (Vorstand)
seit 01/2007 C-Quadrat Deutschland AG (Vorstandsvorsitzender)
Herr Dr. Wohlfart ist erreichbar unter: C-Quadrat Deutschland AG, Goethestraße 10, 60313 Frankfurt.
Stefan Kopf
(Stellvertretender Vorsitzender)
Herr Kopf war während der letzten fünf Jahre nicht Mitglied des Verwaltungs-, Management- oder Aufsichtsorgans
bzw. Partner bei anderen Gesellschaften und Unternehmen.
Wolfgang Gierk
Herr Gierk war während der letzten fünf Jahre nicht Mitglied eines Verwaltungs-, Management- oder Aufsichtsorgans
bzw. Partner anderer Gesellschaften und Unternehmen außerhalb der Juragent AG.
Claudius Lang
Herr Lang war während der letzten fünf Jahre Mitglied des Verwaltungs-, Management- oder Aufsichtsorgans
bzw. Partner folgender Gesellschaften und Unternehmen:
seit 11/1999 Citta AssetManagement GmbH (Gesellschafter)
seit 2000 Spar- und Kreditbank Hardt e.G. (Aufsichtsratsvorsitzender)
2001 – 2006 Taller Holding AG (Aufsichtsrat)
seit 2004 Lang & Schwarz Prüfungs- und Beratungsgesellschaft mbh – Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(Geschäftsführer)
Herr Lang ist unter folgender Anschrift erreichbar: Mozartstr. 11, 76133 Karlsruhe.

Dr. Ingo Seidemann
46
Herr Dr. Seidemann war während der letzten fünf Jahre Mitglied des Verwaltungs-, Management- oder
Aufsichtsorgans bzw. Partner folgender Gesellschaften und Unternehmen:
seit 07/1992
seit 08/1996
seit 12/1996
seit 2000
02/2002 – 12/2004
Wilhelm Gruttmann
Vorsitzender des Verwaltungsrates des Saale Betreuungswerkes der Lebenshilfe
gGmbH Jena
Dr. Seidemann & Graw Projektentwicklung GmbH (Geschäftsführender
Gesellschafter)
Dr. Seidemann Unternehmensberatung
Aufsichtsrat der Brain Support AG
TCI TechnoCap International AG (Aufsichtsratsvorsitzender)
Herr Gruttmann war während der letzten fünf Jahre Mitglied des Verwaltungs-, Management- oder Aufsichtsorgans
bzw. Partner folgender Gesellschaften und Unternehmen:
bis 12/2006
Hermann Brack & Co. AG (Aufsichtsratsvorsitzender)
Die Mitglieder des Aufsichtsrats waren darüber hinaus während der letzten fünf Jahre weder Mitglied eines
Verwaltungs-, Geschäftsführungs- oder Aufsichtsratsorgans noch Partner eines Unternehmens oder einer
Gesellschaft.
Soweit nicht anders angegeben, sind die Mitglieder des Aufsichtsrats unter der Geschäftsanschrift der Gesellschaft:
Joachimstaler Str. 10 - 12, 10719 Berlin, erreichbar.
12.1.3. MITGLIEDER DES OBERE N MANAGEMENTS
Mitglieder des oberen Managements sind in der Gesellschaft nicht beschäftigt, da die Zahl der Vollzeitbeschäftigten
insgesamt sieben Personen nicht überschreitet.
12.1.4. ERGÄNZENDE INFORMATIONEN
Zwischen den unter Ziffer 12.1.1. und 12.1.2. genannten Personen bestehen keine verwandtschaftlichen
Beziehungen.
Die unter Ziffer 12.1.1 und 12.1.2. aufgeführten Personen sind in den letzten fünf Jahren nicht wegen betrügerischer
Straftaten verurteilt worden und waren in den letzten fünf Jahren im Rahmen der Tätigkeit als
Mitglied eines Verwaltungs-, Geschäftsführungs- oder Aufsichtsorgans oder im oberen Management nicht
von Insolvenzen, Insolvenzverwaltungen oder Liquidationen betroffen.
Gegen das Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Gierk läuft nach Angaben der Gesellschaft ein Ermittlungsverfahren
der Staatsanwaltschaft (140 Js 7573/05) wegen des Vorwurfes der Untreue in Zusammenhang mit
seiner Geschäftstätigkeit außerhalb der Emittentin. Es erging am 25. Januar 2006 ein Haftbefehl, der gegen
Sicherheitsleistung durch die Gesellschaft in Höhe von 1 Mio. EUR in bar aufgehoben worden ist.
Im Übrigen wurden gegen die unter Ziffer 12.1.1. und 12.1.2. aufgeführten Personen in den letzten fünf
Jahren weder öffentliche Anschuldigungen und/oder Sanktionen von Behörden oder Berufsverbänden erhoben
bzw. verhängt noch sind ihnen von einem Gericht die Mitgliedschaft in einem Verwaltungs-, Geschäftsführungs-
oder Aufsichtsorgan einer Gesellschaft oder ihre Tätigkeit im Management oder die Führung von
Geschäften einer Gesellschaft untersagt worden.

12.2. POTENZIELLE INTERESSENKONFLIKTE
12.2.1. POTENZIELLE INTERESSENKONFLIKTE
47
Das Aufsichtsratsmitglied Claudius Lang ist Gesellschafter der Citta AssetManagement GmbH, Karlsruhe, die
mit 20.000 Aktien an der Juragent AG beteiligt ist. Das Depot der Söhne von Herrn Claudius Lang weist
13.334 Aktien der Juragent AG aus.
Das Aufsichtsratsmitglied Dr. Ingo Seidemann hält 600 Aktien der Juragent AG.
Aufgrund der personellen Verflechtungen der vorgenannten Personen ist nicht auszuschließen, dass es
bezüglich der Verpflichtungen des Herrn Lang und Herrn Dr. Seidemann als Aufsichtsrat der Juragent AG auf
der einen Seite sowie seinen privaten Interessen als Aktionär der Juragent AG zu Interessenkonflikten
kommt.
Seit 02/2007 ist Herr Dr. Seidemann Generalbevollmächtigter der Juragent Verwaltungs-GmbH. Potenzielle
Interessenkonflikte zwischen der Verpflichtung als Aufsichtsratsvorsitzender und der Tätigkeit als Generalbevollmächtigter
können nicht ausgeschlossen werden.
Vorstandsmitglied Herr Heinen ist Geschäftsführer der Juragent Verwaltungs-GmbH. Diese ist Komplementärin
der Prozesskostenfonds I bis IV. Potenzielle Interessenkonflikte zwischen der Tätigkeit als Vorstand der
Juragent AG und den Verpflichtungen als Geschäftsführer der Juragent Verwaltungs-GmbH können nicht
ausgeschlossen werden.
12.2.2. ENTSENDE- ODER BESTELLUNGSRECHTE
Vereinbarungen oder Abmachungen mit Hauptaktionären, Kunden, Lieferanten oder sonstigen Personen,
hinsichtlich der Bestellung eines Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieds oder eines Mitglieds des oberen
Managements bestehen nicht.
12.2.3. VERÄUßERUNGSBESCHRÄNK UNGEN
Veräußerungsbeschränkungen für Aktien der Gesellschaft bestehen nicht.
13. BEZÜGE UND VERGÜNSTIGUNGEN
13.1. VERGÜTUNGEN
13.1.1. VORSTAND
Die Gesamtvergütung für die Vorstände betrug im Geschäftsjahr 2006 294.000,- EUR. Dem Vorstand wurden
kurzfristige Vorschüsse in Höhe von 20,8 TEUR und Darlehen in Höhe von 15,2 TEUR zu einem Zinssatz
von 4 % p.a. gewährt (Stand: 31.12.2006).
13.1.2. AUFSICHTSRAT
Nach § 6 Abs. 4 der Satzung wird die Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrates durch die Hauptversammlung
festgesetzt. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 30. August 2006 wurde die Vergütung
der Aufsichtsratsmitglieder auf 2.000,- EUR zzgl. USt. jährlich festgesetzt. Auslagen werden zusätzlich erstattet.
Die Vergütung wird anteilig quartalsweise zum Ende des Quartals fällig. Das Sitzungsgeld beträgt
1.000,- EUR zzgl. USt. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält den doppelten Betrag.
Der Aufsichtsrat erhielt im Geschäftjahr 2006 eine Gesamtvergütung in Höhe von 43.000,- EUR.
Herr Wolfgang Gierk hat mit den Fondsgesellschaften (PKF I bis IV) jeweils einen Vertrag über die Mittelverwendungskontrolle
geschlossen. Parteien dieser Verträge über die Mittelverwendungskontrolle sind auch
Herr Dieter Braun und die Juragent AG. Herr Wolfgang Gierk ist dabei für die Innenkontrolle zuständig.

48
Herr Wolfgang Gierk hat mit der Gesellschaft einen weiteren Beratervertrag über die juristische Beratung
geschlossen. Die Abrechnung der Leistungen erfolgt auf Basis des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes (RVG).
Herr Dr. Ingo Seidemann hat mit der Gesellschaft einen Beratervertrag geschlossen. Gegenstand des Vertrages
war die Begleitung der Prozessakquisition, die Prozessstatistik und der Fondsvertrieb. Die Vergütung
betrug: 15.195,36 EUR. Der Vertrag endete im Februar 2007.
Im Übrigen bestehen keine Dienstleistungsverträge zwischen den Mitgliedern des Aufsichtsrats und der
Gesellschaft oder deren Tochtergesellschaften. Die Mitglieder des Aufsichtsrats waren und sind nicht an
Geschäften außerhalb der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft während des laufenden und des vorhergehenden
Geschäftsjahres oder an derartigen Geschäften, die noch nicht endgültig abgeschlossen sind, in
weiter zurückliegenden Geschäftsjahren beteiligt.
13.2. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONS- UND RENTENVERPFLICHTUNGEN
Weder bei der Juragent AG noch bei deren Tochtergesellschaften bestehen Rückstellungen für Pensionsund
Rentenzahlungen. Entsprechende Zusagen bestehen derzeit nicht.
14. PRAKTIKEN DER GESCHÄFTSFÜHRUNG
14.1. AMTSDAUER DER VORSTANDS- UND AUFSICHTSRATSMITGLIEDER
14.1.1. VORSTAND
Herr Mirko Heinen wurde mit Beschluss des Aufsichtsrats für den Zeitraum vom 22. Juli 1999 bis 31. Juli
2004 als Vorstand bestellt. Mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 10. März 2004 wurde er für die Zeit bis 31.
Juli 2009 erneut bestellt.
Frau Anette Ehlers wurde mit Beschluss des Aufsichtsrates vom 12. Februar 2007 mit Wirkung zum 12.
Februar 2007 für den zurückgetretenen Heinz Stöppel in den Vorstand der Gesellschaft berufen. Die Berufung
erfolgte zunächst für ein Jahr.
14.1.2. AUFSICHTSRAT
Das Amt des Aufsichtsrats endet gemäß § 6 Nr. 2 Abs. 1 der Satzung mit der Beendigung der Hauptversammlung,
die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach dem Beginn der Amtszeit beschließt.
Das Geschäftsjahr, in dem die Amtszeit beginnt, wird nicht mitgerechnet. Die Mitglieder des Aufsichtsrates
wurden in der Hauptversammlung am 23. August 2005 satzungsgemäß für eine volle Amtsperiode gewählt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Heinrich Wohlfart wurde mit Wirkung zum 28. Februar 2007 Vorsitzender
des Aufsichtsrats. Er löst damit Herrn Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski ab, der auf Antrag des Vorstands
gemäß § 104 Abs. 2 AktG vom 27. April 2006 durch Beschluss des Amtgerichts Charlottenburg vom 15. Mai
2006 zum Aufsichtsrat an Stelle des ausgeschiedenen Aufsichtsrats Dieter Braun bestellt worden war.
Die Amtszeit der amtierenden Aufsichtsratsmitglieder läuft jeweils bis Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung
zum Geschäftsjahr 2010. Dies gilt gemäß § 6 Nr. 2 Abs. 2 der Satzung auch für das im Jahr
2007 an die Stelle des ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski nachrückende
Aufsichtsratsmitglied.
14.2. „GOLDEN-PARACHUTE“-KLAUSELN
Keiner der Verträge, die mit den unter Ziffer III.12.1. genannten Personen abgeschlossen wurde, enthält
Klauseln, die für den Fall der vorzeitigen Beendigung des jeweiligen Dienstverhältnisses besondere Vergünstigen
wie Abfindungen etc. vorsehen.

14.3. AUDIT- UND VERGÜTUNGSAUSSCHUSS
Der Aufsichtsrat hat bisher keine Ausschüsse gebildet.
14.4. CORPORATE GOVERNANCE ERKLÄRUNG
49
Die von der Bundesministerin für Justiz im September 2001 eingesetzte „Regierungskommission Deutscher
Corporate Governance Kodex“ hat am 26. Februar 2002 den Deutschen Corporate Governance Kodex
(nachstehend aus „Kodex“) verabschiedet und zuletzt am 12. Juni 2006 verschiedene Änderungen des
Kodex beschlossen. Der Kodex gibt Empfehlungen und Anregungen zur Leitung und Überwachung
deutscher börsennotierter Gesellschaften. Er orientiert sich dabei an international und national anerkannten
Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Der Kodex soll das deutsche Corporate
Governance System transparent und nachvollziehbar machen. Der Kodex enthält Empfehlungen (sog. „Soll-
Vorschriften“) und Anregungen (sog. „Kann-Vorschriften“) zur Corporate Governance in Bezug auf Aktionäre
und Hauptversammlung, Vorstand und Aufsichtsrat, Transparenz, Rechnungslegung und Abschlussprüfung.
Es besteht keine Pflicht, den Empfehlungen und Anregungen des Kodex zu entsprechen. Das Aktienrecht
verpflichtet Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft gemäß § 161 AktG lediglich, jährlich
entweder zu erklären, dass den Empfehlungen des Kodex entsprochen wurde und wird oder zu erklären,
welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden.
Vorstand und Aufsichtsrat der Juragent AG unterliegen nicht den Anforderungen des § 161 AktG, da die
Gesellschaft nicht in einem organisierten Markt (Geregelter Markt oder Amtlicher Handel) notiert ist. Eine
Börsennotierung ist zurzeit auch nicht beabsichtigt. Der Freiverkehr (Entry Standard) gilt gemäß § 3 Abs. 2
AktG nicht als organisierter Markt.
Vorstand und Aufsichtsrat der Juragent AG haben daher bislang keine Erklärung gemäß § 161 AktG abgegeben.
15. BESCHÄFTIGTE
15.1. MITARBEITER
Die Juragent AG beschäftigt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Prospekts neben dem Mitglieder des
Vorstands Herr Heinen insgesamt sechs Mitarbeiter Vollzeit. Vorstandsmitglied Frau Ehlers ist auf Honorarbasis
tätig. Es bestehen neun geringfügige Beschäftigungsverhältnisse (sog. „Minijobs“).
Die nachfolgende Tabelle gibt die Entwicklung der stichtagsbezogenen Mitarbeiterzahl der Juragent AG für
die Geschäftsjahre 2004, 2005 und 2006 jeweils aufgeschlüsselt nach Tätigkeitsbereichen wieder:
Juragent AG 31.12.2006 31.12.2005 31.12.2004
Vorstand 2 2 2
Verwaltung 3 4 4
Summe 5 6 6
15.2. AKTIENBESITZ UND AKTIENOPTIONEN
Die Mitglieder des Vorstands halten derzeit keine Aktien an der Gesellschaft.
Von den Mitgliedern des Aufsichtsrates hält derzeit Herr Claudius Lang Aktien an der Gesellschaft (10.000
Aktien über die Citta Asset Management GmbH, 6.667 Aktien im Depot der Söhne). Herr Dr. Ingo Seidemann
hält 600 Aktien der Juragent AG.
Optionen oder sonstige Bezugsrechte auf Aktien der Gesellschaft wurden bisher nicht ausgegeben, so dass
auch die Mitglieder des Vorstands, des Aufsichtsrats und des oberen Managements über keine derartigen
Rechte verfügen.

15.3. MITARBEITERBETEILIGUNGSPROGRAMME
Eine Mitarbeiterbeteiligung etwa im Rahmen von Aktienoptionsprogrammen ist derzeit nicht vorhanden.
16. HAUPTAKTIONÄRE
16.1. AKTIONÄRSSTRUKTUR
50
Das Grundkapital der Gesellschaft ist auf ca. 400 Aktionäre verteilt. Großaktionäre sind der Gesellschaft
nicht bekannt.
16.2. STIMMRECHTE
Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme. Unterschiedliche Stimmrechte
bestehen bei der Gesellschaft nicht. Beschränkungen des Stimmrechts bestehen nicht.
16.3. BEHERRSCHUNGSVERHÄLTNISSE
Es existieren zurzeit keine Aktionäre, die einen beherrschenden Einfluss auf die Gesellschaft ausüben könnten.
16.4. ZUKÜNFTIGE VERÄNDERUNG DER KONTROLLVERHÄLTNISSE
Vereinbarungen, die zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Veränderung bei der Kontrolle der Juragent AG
führen können, sind der Gesellschaft nicht bekannt.
17. GESCHÄFTE MIT VERBUNDENEN PARTEIEN
VERTRÄGE MIT „ERSTE JURAGENT GMBH & CO. PROZESSKOSTENFONDS KG“
Mit der Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Auftraggeber) wurde am 27. Dezember 2001
ein Vertrag über die Akquise von Rechtsstreitigkeiten, deren Vorprüfung bezüglich der Erfolgsaussichten, der
entsprechenden Prozessbegleitung und Prozessverwaltung bis zu einem Streitwert von 150 Mio. EUR geschlossen.
Dabei hat die Gesellschaft insbesondere folgende Leistungen zu erbringen: Bildung und Verwaltung
von Fonds, Bonitätsprüfung der Beklagten, Begutachtung der Erfolgsaussichten, Bezahlung von
Rechtsanwalts- und Gerichtsgebühren, Sachverständigenkosten und sonstige Gebühren und Auslagen. Die
Erlöse aus den geführten Prozessen sind in Höhe von 100 % an den Auftraggeber abzuführen. Die Gesellschaft
erhält für die gesamten Tätigkeiten während des Bestehens des Auftraggebers eine Vergütung von
13 Mio. EUR. Die Akquise soll bis zum 31. Dezember 2002 abgeschlossen sein.
Mit der Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG wurde am 27. November 2001 ein Zinsgarantievertrag
geschlossen, der die Vorabausschüttung an die Kommanditisten in Höhe von 6 % p.a. auf ihre Einlage
für die Jahre 2002 bis 2006 jeweils zum 31. März sicherstellen soll. Die Gegenleistung ist bereits mit
der Vergütung aus dem zwischen den Vertragspartnern abgeschlossenen Geschäftsbesorgungsvertrag abgegolten.
Die Gesellschaft hat für diesen Zweck eine Bankbürgschaft auf erstes Anfordern in Höhe von
4.500 TEUR zur Verfügung zu stellen. Sie verringert sich in dem Verhältnis, in dem das Zeichnungskapital
von 15 Mio. EUR unterschritten wird. Ebenso verringert sich die Bürgschaft durch geleistete Zinsgarantiezahlungen
in der versprochenen Höhe. Ein Rückzahlungsanspruch der Gesellschaft gegen den Auftraggeber
besteht, wenn die Ertragslage des Auftraggebers es zulässt.
Mit der Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG wurde am 28. Dezember 2001 ein Prozessfinanzierungsvertrag
geschlossen, der die Durchführungsbestimmungen zum Geschäftsbesorgungsvertrag
vom 27. Dezember 2001 festlegt. Danach ist die Gesellschaft berechtigt, Streitwerte unter 3 Mio. EUR für
sich selbst zu akquirieren und Prozessfinanzierungsverträge für sich selbst abzuschließen.

51
Mit der Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG und Herrn Rechtsanwalt und Steuerberater
Wolfgang Gierk wurde am 28. Dezember 2001 ein Vertrag über die Mittelverwendungskontrolle geschlossen.
Herr Gierk wird dadurch verpflichtet, regelmäßige und geeignete Kontrollen der Ordnungsmäßigkeit der
Verwendung der Gelder durch die Juragent AG für die im Fonds zugesagten Prozessfinanzierungen durchzuführen.
Der Vertrag über die Mittelverwendungskontrolle vom 28. Dezember 2001 wird ergänzt durch den Vertrag
mit der Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Auftraggeberin), Herrn Steuerberater Dieter
Braun und Herrn Rechtsanwalt und Steuerberater Wolfgang Gierk vom 14. Juli 2003. Danach verpflichtet
sich die Gesellschaft, für den Fonds der Auftraggeberin ca. 30 bis 50 Prozessverfahren zu platzieren. Wird
diese Zahl nicht erreicht, so soll das vertraglich vereinbarte Volumen dadurch gewährleistet werden, dass
die Gesellschaft und die Auftraggeberin gemeinschaftlich in einem noch zu bestimmenden Verhältnis Prozessfinanzierungen
durchführen, wobei die Funktion der Gesellschaft als Geschäftsbesorgerin unberührt
bleibt.
Mit der Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Auftraggeber) wurde am 27. Dezember 2001
ein Vertrag über Prospekterstellung und die Übernahme des Marketings geschlossen. Die Gesellschaft erhält
hierfür ein Honorar von 99.000,- EUR bei Vollplatzierung des Kommanditkapitals.
18. FINANZINFORMATIONEN ÜBER DIE VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE
18.1. HISTORISCHE FINANZINFORMATIONEN
Die historischen Finanzinformationen sowohl der Gesellschaft (Jahresabschlüsse 2004, 2005, 2006 jeweils
nach HGB) sind in Abschnitt V. „Historische Finanzinformationen“ dieses Prospekts abgedruckt. Die Jahresabschlüsse
2004 – 2006 wurden jeweils durch einen Abschlussprüfer geprüft und mit einem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehen.
18.2. INTERIMS- UND SONSTIGE FINANZINFORMATIONEN
Seit dem letzten geprüften Jahresabschluss zum 31. Dezember 2006 wurden keine weiteren Finanzinformationen
veröffentlicht.
18.3. SONSTIGE GEPRÜFTE ANGABEN
Für die Juragent AG wurden für die Geschäftsjahre 2004 bis 2006 nachträglich jeweils eine Kapitalflussrechnung
und eine Eigenkapitalveränderungsrechnung erstellt, die in Abschnitt V. „Historische Finanzinformationen“
dieses Prospekts abgedruckt sind. Diese Kapitalflussrechnungen und Eigenkapitalveränderungsrechnungen
wurden durch den Abschlussprüfer einer Prüfung nach den handelsrechtlichen Vorschriften
unterzogen. Der Abschlussprüfer hat eine entsprechende Bescheinigung über die Prüfung erteilt.
18.4. DIVIDENDENPOLITIK
Für das Geschäftsjahr 2005 wurde aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vor der Kapitalerhöhung
aus Gesellschaftsmitteln vom 28. November 2006 eine Dividende von 0,35 EUR je Aktie gezahlt.
Damit wurden von 395.576,09 EUR Bilanzgewinn 357.910,- EUR an die Aktionäre ausgeschüttet.
In den vorhergehenden Geschäftsjahren wurde mangels Bilanzgewinns keine Dividende gezahlt.
Die Festlegung und Ausschüttung der Dividenden wird gemeinsam vom Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft
vorgeschlagen und von der Hauptversammlung beschlossen. Die Gesellschaft beabsichtigt, bei
zukünftigen Gewinnen gegebenenfalls einen Teil der Erträge zu thesaurieren und zur Finanzierung des
Wachstums und des weiteren Geschäftsaufbaus zu verwenden und im Übrigen eine Dividende an die
Aktionäre auszuschütten. Bestimmende Faktoren werden insbesondere die Finanzlage, der Kapitalbedarf,
die Geschäftsaussichten sowie die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Gesellschaft sein.

52
18.5. GERICHTS- UND SCHIEDSGERICHTSVERFAHREN
In den letzten 12 Monaten wurden folgende gerichtliche Verfahren abgeschlossen, in denen die Gesellschaft
Partei war:
Parteien Gericht Az Ausgang Rechtskräftig
Juragent AG ./.
Winfried Graw
LG Hamburg 323 O 37/05 Klageabweisung nein
Juragent ./. Dr. Stoll OLG Celle 9 U 42/05 Beklagter zur Zahlung
von 19 TEUR
verurteilt
Folgende Gerichtsverfahren, in denen die Gesellschaft Partei ist, sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
des Prospekts noch nicht abgeschlossen:
Juragent ./. Kischmoko
Consult
GmbH
Juragent ./. Domizil
AG i.L.
Neidhard ./. Juragent
LG München I 8 HK O 15956/04 Verfahren läuft -
LG Berlin 27 O 657/06 Verfahren läuft -
LG Berlin 20 O 395/06 Verfahren läuft -
Sonstige gerichtliche Verfahren, die von der oder gegen die Gesellschaft geführt werden, staatliche Interventionen
oder Schiedsgerichtsverfahren bestanden im Zeitraum der letzten 12 Monate nicht, wurden auch
nicht innerhalb der letzten 12 Monate abgeschlossen und bestehen aktuell auch nicht zum Zeitpunkt der
Veröffentlichung dieses Prospekts.
18.6. WESENTLICHE VERÄNDERUNGEN IN DER FINANZLAGE ODER DER HANDELSPOSITION DER
GESELLSCHAFT
Seit dem 31. Dezember 2006 ist weder bei der Juragent AG noch bei ihren Tochtergesellschaften eine wesentliche
Veränderung in der Finanzlage und/oder Handelsposition eingetreten.
19. ZUSÄTZLICHE ANGABEN
19.1. AKTIENKAPITAL
19.1.1. GRUNDKAPITAL UND AKTIEN
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt derzeit 2.045.200,- EUR und ist eingeteilt in 2.045.200 auf den
Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,- EUR je Aktie. Sämtliche
ausgegebenen 2.045.200 Aktien sind voll eingezahlt.
Für sämtliche 2.045.200 Aktien wird die Einbeziehung in den Open Market (Entry Standard) an der Frankfurter
Wertpapierbörse beantragt.
Es existieren keine ausstehenden Aktien.
Die Aktien sind nennwertlose Stückaktien.
ja

53
Während des Zeitraums, der von den historischen Finanzinformationen abgedeckt wird, wurde nur in folgendem
Fall mehr als 10 % des Kapitals mit anderen Aktiva als Barmitteln finanziert:
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 28. November
2006, mit der das gezeichnete Kapital in Höhe von 1.022.600 EUR um 1.022.600 EUR auf 2.045.200
EUR erhöht wurde. Diese Kapitalerhöhung wurde am 30. November 2006 in das Handelsregister der
Gesellschaft eingetragen.
19.1.2. AKTIEN, DIE NICHT BESTAND TEIL DES EIGENKAPITALS SIND
Die Gesellschaft hat keine Anteile ausgegeben, die keinen Anteil am Kapital der Gesellschaft gewähren.
Sämtliche Aktien der Juragent AG sind Bestandteil des Eigenkapitals der Gesellschaft.
19.1.3. EIGENE AKTIEN
Auf der Hauptversammlung der Gesellschaft vom 30. August 2006 wurde die Gesellschaft zum Erwerb
eigener Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt. Die Ermächtigung ist befristet auf 18 Monate ab
dem Tage der Beschlussfassung. Es dürfen nicht mehr Aktien als 10 % vom Grundkapital erworben werden.
Als Mindestwert sind 1,50 EUR/Aktie zu zahlen, als Höchstwert gilt bis zu einer Aufnahme der Aktie in den
Handel an einer deutschen Wertpapierbörse der umsatzgewichtete Durchschnittskurs der letzten 5 Transaktionen
im Handel der Valora Effekten Handel AG. Nach einer Aufnahme in den Handel an einer deutschen
Wertpapierbörse darf der Höchstwert den Durchschnittskurs der letzten fünf Handelstage vor Kauf um nicht
mehr als 5 % überschreiten. Der Vorstand ist ermächtigt, die eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss
einzuziehen.
Eine Veräußerung der Aktien bedarf der Genehmigung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden. Die Veräußerung
ist erst nach erfolgter Aufnahme der Aktie in den Handel an einer deutschen Wertpapierbörse möglich.
Der Veräußerungspreis darf 50 % des Durchschnittskurses der letzten fünf Handelstage vor dem Verkauf
nicht unterschreiten. Für den Fall der Veräußerung außerhalb der Börse ist das gesetzliche Bezugsrecht der
Aktionäre ausgeschlossen.
Die Juragent AG hält derzeit 64.000 Stück eigene Aktien (Stand: 02. Mai 2007).
19.1.4. ANTEILE, D IE GLÄUBIGERN EIN UMTAUSCH- ODER BEZUGSRECHT EINRÄUMEN
Die Gesellschaft hat keine Anteile ausgegeben, die Gläubigern ein Umtausch- oder Bezugsrecht einräumen.
19.1.5. GENEHMIGTES KAPITAL
Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 05. August 2004 (eingetragen im Handelsregister
am 22. Dezember 2004) ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates
bis zum 04. August 2009 einmalig oder in Teilbeträgen um insgesamt bis zu 511.300 EUR zu erhöhen
(genehmigtes Kapital 2004/I).
Weiter wurde der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen. Ein Bezugsrechtsausschluss
ist jedoch nur in folgenden Fällen zulässig:
zum Ausgleich von Spitzenbeträgen,
zur Gewinnung von Sacheinlagen und zwar insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen,
Beteiligungen an Unternehmen.
Der Aufsichtsrat ist beauftragt und ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend dem Umfang der
Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital oder nach Ablauf der Ermächtigungsfrist zu ändern.

19.1.6. BEDINGTES KAPITAL
54
Über ein bedingtes Kapital verfügt die Gesellschaft nicht.
19.1.7. ENTWICK LUNG DES EIGENKAPITALS
19.1.7.1. GENUSSSCHEINKAPITAL
Der Vorstand hat am 19. Oktober 2001 von der ihm von der außerordentlichen Hauptversammlung am 19.
Oktober 2001 eingeräumten satzungsgemäßen Ermächtigung Gebrauch gemacht und mit Zustimmung des
Aufsichtsrates beschlossen, wertpapierverbriefte Genussrechte mit Gewinn- und Verlustbeteiligung (nachfolgend:
Genussscheine) auszugeben:
Wertpapier-Kenn-Nummer (WKN) 800 978
Nennwert 100,- EUR je Genussschein
Mindesteinlage Einmaleinlage ab 2.000,- EUR oder
Rateneinlage ab 50,- EUR pro Monat
Eine Erstzahlung von mindestens 30 Monatsraten
ist grundsätzlich erforderlich.
Ausgabekurs 100 % des Nennwertes zzgl. Agio als Abschlussgebühr
Agio 5 % des Nennwertes bei Einmaleinlagen
Mindestvertragsdauer 10 Jahre
6 % des Nennwertes bei Rateneinlagen
Gewinnbeteiligung Bis zu 5 % p.a. der Nominaleinlage, jahresdurchschnittlich
auf die Beteiligungsdauer
Grundverzinsung 8 % des Nennwertes p.a., in Gewinnjahren mit
Vorrang vor allen anderen Gewinnverteilungsansprüchen
Kapitalrückzahlung Bei Kündigung zum oder nach Ablauf der Mindestvertragsdauer
durch Einlösung zum Buchwert
Informations- und Kontrollrechte Vorlage von Halbjahresberichten,
Insgesamt wurden 755 Genussscheine gezeichnet.
Testierte Jahresabschlussprüfung durch einen Wirtschaftsprüfer
mit Berichterstattung,
Jährliche nachträgliche Mittelverwendungskontrollrechnung
durch einen Wirtschaftsprüfer mit Berichterstattung,
Kontrolle durch den Aufsichtsrat

55
19.1.7.2. ENTWICK LUNG DES GEZE ICHNETEN KAPITALS
Nachfolgende Tabelle enthält eine zusammenfassende Darstellung der Entwicklung des gezeichneten Kapitals
der Juragent AG seit der Gründung:
Zeitpunkt
Kapitalmaßnahme
Seit dem 31.12.2006 bis zur Veröffentlichung des Prospektes haben sich weder das gezeichnete Kapital
noch die Kapitalrücklage verändert. Das gezeichnete Kapital beträgt demnach zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
dieses Prospektes 2.045.200,- EUR, die Kapitalrücklage beträgt 3.525.200,- EUR.
Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 05. August 2004 ermächtigt, das Grundkapital
bis zum 04. August 2009 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder in Teilbeträgen um insgesamt
bis zu 511.300 EUR zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2004/I). Das Bezugsrecht der Altaktionäre kann gemäß
§ 3 Nr. 2 Abs. 3 der Satzung der Gesellschaft zum Ausgleich von Spitzenbeträgen und zur Gewinnung
von Sacheinlagen, und zwar insbesondere in Form von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen
an Unternehmen, ausgeschlossen werden.
19.2. SATZUNG UND STATUTEN DER GESELLSCHAFT
19.2.1. UNTERNEHMENSGEGENSTAND
Veränderung des
gezeichneten Kapitals
Kapitalerhöhungsbetrag
in EUR
Grundkapital
nach Kapitalmaßnahme
in
EUR
Veränderung
der Kapitalrücklage
(Agio)
Höhe der
Kapitalrücklage
in EUR
Gem. § 2 der Satzung der Gesellschaft sind Gegenstand des Unternehmens:
Anzahl
Inhaberaktien
(nach
Kapitalmaßnahme)
Eintragung der
Durchführung der
Kapitalmaßnahme
bzw. der
Satzungsänderung
in das
Handelsregister
22. Juli 1999 Gründung der AG — 280.000 — 280.000 06. Oktober 1999
Beschluss des
Vorstands v.
11. Oktober 1999
mit Zustimmung des
AR vom 11. Oktober
1999
Beschluss der
Hauptversammlung
v.
22. Oktober 1999
Beschluss des
Vorstands vom 12.
November 2002 mit
Zustimmung des AR
v. 12. November
2002
Beschluss der
Hauptversammlung
v. 28. November
2006
Barkapitalerhöhung
aus genehmigtem
Kapital
Barkapitalerhöhung
Barkapitalerhöhung
aus genehmigtem
Kapital
Kapitalerhöhung
aus Gesellschaftsmitteln
140.000 420.000
580.000 1.000.000
22.600 1.022.600
1.022.600 2.045.200
Gegenstand des Unternehmens der Gesellschaft sind die finanzielle Beteiligung an der gerichtlichen und
außergerichtlichen Geltendmachung von Rechtsansprüchen Dritter, die Erbringung von Dienstleistungen für
Angehörige rechts- und steuerberatender Berufe sowie der Erwerb von Vermögenswerten aller Art, die
0
+420.000
=420.000
420.000
+4.060.000
=4.480.000
4.480.000
+ 67.800
=4.547.800
4.547.800
-1.022.600
=3.525.200
420.000 21. Oktober 1999
1.000.000 05. April 2000
1.022.600 26. März 2003
2.045.200
Stand 31.12.2006 2.045.200 3.525.200 2.045.200
30. November
2006

56
Beteiligung an anderen Unternehmen und auch an einzelnen Geschäften anderer Unternehmen. Die Gesellschaft
kann Geschäfte tätigen, die der Gesellschaft dienen oder nützlich sein können.
Die Gesellschaft kann im In- und Ausland Zweigniederlassungen errichten, im Rahmen ihres satzungsmäßigen
Gegenstandes Unternehmen jeder Art und Rechtsform gründen und sich an solchen beteiligen sowie
Unternehmensverträge jeder Art eingehen.
19.2.2. SATZUNGSREGELUNG IN BEZUG AUF VORSTAND UND AUFSICHTSRAT
Vorstand
Nach § 5 der Satzung der Gesellschaft besteht der Vorstand aus zwei Personen. Die Anzahl der Mitglieder
des Vorstandes wird durch den Aufsichtsrat bestimmt.
Die Gesellschaft wird jeweils durch zwei Vorstandsmitglieder gemeinschaftlich oder durch ein Vorstandsmitglied
in Gemeinschaft mit einem Prokuristen gesetzlich vertreten. Der Aufsichtsrat kann jedoch einzelnen
Vorstandsmitgliedern Einzelvertretungsbefugnis erteilen.
Durch Beschluss des Aufsichtsrates kann einzelnen Mitgliedern oder dem Vorstand Befreiung von den Beschränkungen
des § 181 2. Alternative BGB erteilt werden.
Aufsichtsrat
Gemäß § 6 der Satzung der Gesellschaft besteht der Aufsichtsrat aus sechs Mitgliedern.
Die Aufsichtsratsmitglieder werden längstens für die Zeit bis zur Beendigung derjenigen Hauptversammlung,
die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach Beginn der Amtszeit beschließt. Hierbei wird das
Geschäftsjahr, in dem die Amtszeit beginnt, nicht mitgerechnet. Eine Wiederwahl ist möglich.
Wird für ein auf der Hauptversammlung gewähltes, vor Ablauf seiner Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenes
Mitglied des Aufsichtsrats eine Neuwahl vorgenommen, so gilt das neu gewählte Mitglied als
für den Rest der Amtsdauer des ausscheidenden Mitglieds gewählt.
Zur Abberufung eines von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedes des Aufsichtsrates vor Ablauf der
Amtszeit genügt ein mit einfacher Mehrheit gefasster Beschluss der Hauptversammlung.
Jedes Aufsichtsratsmitglied kann sein Amt unter Einhaltung einer Frist von einem Monat zum Monatsende
niederlegen.
Der Aufsichtsrat gibt sich selbst eine Geschäftsordnung. Der Aufsichtsrat gibt dem Vorstand eine Geschäftsordnung.
Darin kann er u.a. bestimmen, welche Arten von Geschäften und Maßnahmen des Vorstandes
seiner Zustimmung bedürfen.
Die Vergütung für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats und der übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats wird von
der Hauptversammlung festgesetzt.
19.2.3. MIT DEN AKTIEN VERBUNDENE RECHTE, VORRECHTE UND BESCHRÄNKUNGEN,
DIVIDENDENRECHTE UND GEWINNBERECHTIGUNG
Nach den Regelungen des Aktienrechts bestimmt sich der Anteil eines Aktionärs an einer Dividendenausschüttung
nach seinem rechnerischen Anteil am Grundkapital. Werden Einlagen erst im Laufe eines Geschäftsjahres
geleistet, werden sie grundsätzlich nach dem Verhältnis der Zeit berücksichtigt, die seit der
Leistung verstrichen ist (§ 60 Abs. 2 Satz 3 AktG).
Über die Gewinnverwendung beschließt die Hauptversammlung. Vor dem Beschluss der Hauptversammlung
besteht ein Anspruch gegen die Gesellschaft auf Herbeiführung des Gewinnverwendungsbeschlusses.
Der Anspruch auf Auszahlung der Dividende entsteht mit dem Wirksamwerden des Gewinnverwendungsbeschlusses.
Der Anspruch auf Auszahlung der Dividende verjährt drei Jahre nach Ablauf des Jahres, in dem
die Hauptversammlung den Gewinnverwendungsbeschluss gefasst und der Aktionär davon Kenntnis er-

57
langt hat oder ohne grobe Fahrlässigkeit hätte erlangen müssen. Verjährt der Anspruch auf Auszahlung der
Dividende, ist die Gesellschaft berechtigt, aber nicht verpflichtet, die Dividende an den Aktionär, dessen
Anspruch verjährt ist, auszuzahlen.
Es gibt weder Dividendenbeschränkungen noch ein besonderes Verfahren für gebietsfremde Wertpapierinhaber.
Die ordentliche Hauptversammlung legt in dem Gewinnverwendungsbeschluss auch die Höhe des Dividendenanspruchs
fest. Da Dividenden nur aus dem Bilanzgewinn gezahlt werden dürfen, stellt der in dem nach
den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss ausgewiesene Bilanzgewinn den
maximal ausschüttbaren Betrag dar. Die Aktionäre haben Anspruch auf den Bilanzgewinn, soweit er nicht
nach Gesetz oder Satzung, durch Hauptversammlungsbeschluss oder als zusätzlicher Aufwand aufgrund
des Gewinnverwendungsbeschlusses von der Verteilung an die Aktionäre ausgeschlossen ist.
Vorstand und Aufsichtsrat sind ermächtigt, bei der Feststellung des Jahresabschlusses bis zu 50 % des
Jahresüberschusses in andere Gewinnrücklagen einzustellen.
Der auf die einzelnen Aktien entfallende Betrag ergibt sich aus der Division des insgesamt gemäß dem von
der Hauptversammlung gefassten Gewinnverwendungsbeschluss auszuschüttenden Betrages durch die
Anzahl der im Zeitpunkt des Dividendenbeschlusses gewinnberechtigten Aktien.
19.2.3.1. STIMMRECHTE
Jede Stückaktie gewährt in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.
19.2.3.2. BEZUGSRECHTE
Jedem Aktionär der Juragent AG steht grundsätzlich ein gesetzliches Bezugsrecht zu, das besagt, dass ihm
bei Kapitalerhöhungen auf sein Verlangen ein seinem Anteil an dem bisherigen Grundkapital entsprechender
Teil der neuen Aktien zugeteilt werden muss. Das gesetzliche Bezugsrecht erstreckt sich auch auf neu
auszugebende Wandelschuldverschreibungen, Optionsanleihen, Genussrechte oder Gewinnschuldverschreibungen.
Bezugsrechte sind frei übertragbar.
In dem Beschluss über die Erhöhung des Grundkapitals kann die Hauptversammlung jedoch mit der Mehrheit
der abgegebenen Stimmen und gleichzeitiger Mehrheit von mindestens ¾ des bei der Beschlussfassung
vertretenen Grundkapitals das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre ausschließen. Im Falle eines
Bezugsrechtsausschlusses hat der Vorstand einen schriftlichen Bericht über den Grund des Bezugsrechtsausschlusses
und die Höhe des vorgeschlagenen Ausgabebetrages zu erstatten.
19.2.3.3. ANTEIL AN EINEM LIQUIDATIONSÜBERSCHUSS
Die Gesellschaft kann, ausgenommen im Insolvenzfall, durch einen Beschluss der Hauptversammlung aufgelöst
werden, der einer Mehrheit von mindestens ¾ des bei Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals
bedarf. Das nach Berichtigung der Verbindlichkeiten verbleibende Vermögen der Gesellschaft (Liquidationsüberschuss)
wird an die Aktionäre nach dem Verhältnis ihrer Beteiligung am Grundkapital, also entsprechend
der Stückzahl ihrer Aktien verteilt. Vorzugsaktien an der Gesellschaft bestehen nicht.
19.2.4. ÄNDERUNG DER RECHTE VON AKTIENINHABERN
Die Satzung der Gesellschaft enthält keine Regelungen hinsichtlich der Änderung der Rechte von Aktieninhabern,
die von den gesetzlichen Bestimmungen abweichen.

19.2.5. HAUPTVERSAMMLUNG
58
Die Hauptversammlung, die über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, über die Gewinnverwendung
und – soweit erforderlich – über die Feststellung des Jahresabschlusses beschließt (ordentliche
Hauptversammlung), findet innerhalb der ersten acht Monate eines jeden Geschäftsjahres statt.
Eine außerordentliche Hauptversammlung ist, abgesehen von den durch Gesetz und Satzung bestimmten
Fällen, einzuberufen, wenn das Interesse der Gesellschaft es erfordert.
Die Hauptversammlung findet am Sitz der Gesellschaft oder am Sitz einer deutschen Wertpapierbörse statt.
Der Ort wird in der Einberufung bestimmt.
Die Hauptversammlung wird durch den Vorstand oder in den gesetzlich vorgesehenen Fällen durch den
Aufsichtsrat einberufen. Bei der Einberufung werden die Tagesordnung sowie Ort und Zeit der Hauptversammlung
mitgeteilt.
Die Hauptversammlung muss mindestens 30 Tage vor dem Tag, bis zu dessen Ablauf die Aktionäre sich zur
Teilnahme an der Hauptversammlung anzumelden haben (§ 7 Abs. 2 der Satzung), in dem Gesellschaftsblatt
einberufen werden.
Zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des Stimmrechts sind diejenigen Aktionäre
berechtigt, die sich vor der Hauptversammlung in deutscher oder englischer Sprache schriftlich, per Telefax
oder in Textform angemeldet haben. Die Anmeldung muss der in der Einberufung mitgeteilten Stelle spätestens
bis zum Ablauf des siebenten Tages vor der Hauptversammlung zugehen. Die Berechtigung zur
Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des Stimmrechts ist der Gesellschaft nachzuweisen
(Nachweis des Anteilsbesitzes). Dieser Nachweis des Anteilsbesitzes hat schriftlich, per Telefax oder in
Textform zu erfolgen. Als Nachweis genügt eine Bestätigung durch das depotführende Institut. Der Nachweis
muss in englischer oder deutscher Sprache erfolgen muss der in der Einberufung mitgeteilten Stelle
spätestens bis zum Ablauf des siebenten Tages vor der Hauptversammlung zugehen.
Der Nachweis hat sich auf den Beginn des einundzwanzigsten Tages (record date) vor der Hauptversammlung
zu beziehen und muss der in der Einberufung mitgeteilten Stelle spätestens bis zum Ablauf des siebenten
Tages vor der Hauptversammlung zugehen.
Fristen, die von der Hauptversammlung zurückrechnen, sind jeweils vom nicht mitzählenden Tage der Versammlung
zurückzurechnen; fällt das Ende der Frist auf einen Sonntag, einen am Sitz der Gesellschaft
gesetzlich anerkannten Feiertag oder einen Sonnabend, so tritt an die Stelle dieses Tages der zeitlich vorhergehende
Werktag.
Wenn Aktienurkunden nicht ausgegeben sind, ist in der Einberufung zur Hauptversammlung zu bestimmen,
unter welchen Voraussetzungen Aktionäre zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des
Stimmrechts zugelassen werden.
Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Das Stimmrecht kann durch Bevollmächtigte
ausgeübt werden. Für die Bevollmächtigung von Kreditinstituten und geschäftsmäßig Handelnden gelten
die gesetzlichen Vorschriften.
Den Vorsitz in der Hauptversammlung führt der Vorsitzende des Aufsichtsrats oder dessen Stellvertreter oder
ein mit seiner Vertretung beauftragtes Mitglied des Aufsichtsrates.
Der Vorsitzende leitet die Verhandlungen und bestimmt die Reihenfolge, in der die Gegenstände der Tagesordnung
erledigt werden.
Beschlüsse der Hauptversammlung werden mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmten gefasst,
soweit nicht nach zwingenden gesetzlichen Vorschriften eine größere Stimmenmehrheit erforderlich ist.
Dabei gilt Stimmenenthaltung nicht als Stimmabgabe.
Bei Wahlen gelten diejenigen als gewählt, welche die relative Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen.
Bei Wahlen entscheidet im Fall der Stimmengleichheit das durch den Vorsitzenden zu ziehende Los.

59
19.2.6. WECHSEL IN DER KONTROLLE DER GESELLSCHAFT
Bestimmungen im Hinblick auf einen Wechsel in der Kontrolle der Gesellschaft enthält die Satzung der
Juragent AG nicht.
19.2.7. OFFENZULEGENDE SCHWE LLENWERTE DES AKTIENBESITZES
Die Satzung der Gesellschaft enthält in Bezug auf Anzeigepflichten für Anteilsbesitz keine eigenen Regelungen.
Hinsichtlich der Anzeige und Offenlegung von Anteilsbesitz unterliegt die Gesellschaft den gesetzlichen
Bestimmungen des Aktiengesetzes.
19.2.8. SATZUNGSREGELUNGEN HINSICHTLICH KAPITALVERÄNDERUNGEN
Veränderungen im Hinblick auf das Grundkapital der Gesellschaft, insbesondere Kapitalerhöhung, Kapitalherabsetzung
oder Schaffung eines genehmigten oder bedingten Kapitals, erfolgen entsprechend den geltenden
gesetzlichen Bestimmungen durch einen Beschluss der Hauptversammlung, der mit der einfachen
Mehrheit des in der Hauptversammlung vertretenen Grundkapitals gefasst wird, soweit nicht das Gesetz
zwingend eine andere Mehrheit festlegt.
Die Satzung und die Gründungsurkunde der Gesellschaft enthalten keine Vorschriften, die Veränderungen
im Hinblick auf das Grundkapital betreffen und strenger sind als die gesetzlichen Regelungen.
20. WESENTLICHE VERTRÄGE
Folgende Verträge wurden innerhalb der letzten beiden Jahre vor der Veröffentlichung dieses Prospekts von
der Juragent AG bzw. einem sonstigen Mitglied der Gruppe als Vertragspartei abgeschlossen. Desweiteren
sind aufgeführt alle sonstigen zum Datum des Registrierungsformulars bestehenden Verträge, die außerhalb
ihres normalen Geschäftsverlaufs lagen, von einem Mitglied der Gruppe abgeschlossen wurden und eine
Bestimmung enthalten, der zufolge ein Mitglied der Gruppe eine Verpflichtung oder ein Recht erlangt, die
bzw das für die Gruppe von großer Bedeutung ist.
Geschäftsführungsverträge
Die Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (KG) hat am 27. Dezember 2001 die Juragent
Verwaltungs-GmbH mit der Geschäftsführung der KG beauftragt. Das Entgelt beträgt 65.000,-
EUR sowie 3.000,- EUR Haftungsvergütung zzgl. USt. pro Jahr.
Die Zweite Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (KG) hat am 25. Januar 2004 die Juragent
Verwaltungs-GmbH mit der Geschäftsführung der KG beauftragt. Das Entgelt beträgt 65.000,- EUR
sowie 3.000,- EUR Haftungsvergütung zzgl. USt. pro Jahr.
Die Dritte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (KG) hat am 01. November 2004 die Juragent
Verwaltungs-GmbH mit der Geschäftsführung der KG beauftragt. Das Entgelt beträgt 130.000,-
EUR sowie 3.000,- EUR Haftungsvergütung zzgl. USt. pro Jahr. Wird das Kommanditkapital gemäß
§ 5 des Gesellschaftsvertrages der KG erhöht, so erhöht sich die Vergütung für die Geschäftsführung
bis zu 65.000,- EUR anteilig zu der möglichen Erhöhung des Kommanditkapitals.
Die Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (KG) hat am 12. Juli 2005 die Juragent
Verwaltungs-GmbH mit der Geschäftsführung der KG beauftragt. Das Entgelt beträgt 130.000,- EUR
sowie 3.000,- EUR Haftungsvergütung zzgl. USt. pro Jahr.
Darlehensverträge, Zuschüsse, Sicherheiten
Für ein Aufsichtsratsmitglied ist aufgrund der Vereinbarung vom 09. Februar 2006 mit Zustimmung
des Aufsichtsrates vom 16. März 2006 eine Sicherheitsleistung gegenüber dem Staat in Höhe von
1 Mio. EUR in bar erbracht worden. Es sind Sicherheiten bestellt, die zu Gunsten der Gesellschaft
mit 6 % p.a. zu verzinsen sind.

60
An das ehemalige Aufsichtsratsmitglied Herr Christoph Weiss ist aufgrund des Vertrages vom 29.
Juni 2005 ein Darlehen über 120.000,- EUR (Zins: 4 % p.a.) am 04. Juli 2005 gewährt worden. Das
Darlehen hat eine Laufzeit von 36 Monaten ab dem Auszahlungstag und ist mit einer Anfangsrate
von 20.000,- EUR am 30. Dezember 2005 und sodann halbjährlich in Raten zu je 20.000,- EUR zu
tilgen. Zur Sicherheit wurde ein Luftfahrzeug (Kennzeichen: D-HJUX, Seriennummer: 611055) und
Stück 3750 Aktien der Juragent AG sicherungsübereignet. Das Darlehen ist noch in voller Höhe valutiert.
Es ist zum Zwecke der teilweisen Tilgung eine Übernahme von 3.750 Juragent AG - Aktien
durch die Gesellschaft á 10 EUR (Gesamttilgungsrate: 37.500,- EUR) geplant.
Zwischen der Gesellschaft (Darlehensgeberin) und Herrn Paul Morzynski wurde am 22. März 2006
ein Darlehensvertrag über 600.000,- EUR geschlossen. Das Darlehen wurde in Bezug auf die
Hauptforderung im Jahr 2006 vollständig getilgt.
Zwischen der Gesellschaft (Darlehensgeberin) und der Fundament GmbH ist am 19. September
2005 ein Darlehensvertrag über 300.000,- EUR geschlossen worden. Die Hauptforderung wurde
2006 in voller Höhe getilgt.
Vertriebsverträge
Zwischen der Juragent AG und Herrn Dietrich W. Radke wurde am 28. Oktober 2004 ein Vertrag
über den Aufbau und den Vertrieb des Geschäftsmodells der Gesellschaft in der Schweiz geschlossen.
Für die Tätigkeit erhält Herr Dietrich W. Radke eine Initiatorengebühr von 1,5 % des
Fondsvolumens. Für den Aufbau und die Betreuung des Vertriebs erhält er weitere 2 % aus dem
vermittelten Fondsvolumen. Die Gesellschaft übernimmt Steuerberater- und Rechtsanwaltskosten,
die Gründungskosten einer AG nach schweizer Recht sowie die Prospekt- und Bürokosten. Herr
Dietrich W. Radke trägt Reise-, Bewirtungs- und Übernachtungskosten selbst.
Die Juraoffice Limited, Mauerstr. 42, 40479 Düsseldorf, erhält für die Akquisition von Prozessen im
Bereich Wertpapier und Anlageschutz eine Erfolgsprovision von 2 % des Pozesserlöses der Juragent
AG. Die Vergütung ist fällig, sobald der Erlös aus den erfolgreich abgeschlossenen Prozessen
der Gesellschaft zugeflossen ist.
Beratungs- und Forschungsverträge
Aufgrund der Kooperationsvereinbarung vom 17. Februar 2005 unterstützt die Gesellschaft ab 01.
März 2005 die Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10099 Berlin für die Forschung
auf dem Gebiet der Prozessfinanzierung. Die Laufzeit des Vertrages beträgt zwei Jahre.
Geschäftsbesorgungsvertrag
Die Juragent AG hat mit der Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Auftraggeber) am
27. Dezember 2001 einen Vertrag über die Akquise von Rechtsstreitigkeiten, deren Vorprüfung bezüglich
der Erfolgsaussichten, der entsprechenden Prozessbegleitung und Prozessverwaltung bis
zu einem Streitwert von 150 Mio. EUR geschlossen. Dabei hat die Gesellschaft insbesondere folgende
Leistungen zu erbringen: Bildung und Verwaltung von Fonds, Bonitätsprüfung der Beklagten,
Begutachtung der Erfolgsaussichten, Bezahlung von Rechtsanwalts- und Gerichtsgebühren,
Sachverständigenkosten und sonstige Gebühren und Auslagen. Die Erlöse aus den geführten Prozessen
sind in Höhe von 100 % an den Auftraggeber abzuführen. Die Gesellschaft erhält für die
gesamten Tätigkeiten während des Bestehens des Auftraggebers eine Vergütung von 13 Mio. EUR.
Die Akquise soll bis zum 31. Dezember 2002 abgeschlossen sein.
Die Juragent AG hat mit der Zweite Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Auftraggeber)
am 25. Januar 2004 einen Vertrag über die Akquise von Rechtsstreitigkeiten, deren Vorprüfung bezüglich
der Erfolgsaussichten, der entsprechenden Prozessbegleitung und Prozessverwaltung bis
zu einem Streitwert von 150 Mio. EUR geschlossen. Dabei hat die Gesellschaft insbesondere folgende
Leistungen zu erbringen: Bildung und Verwaltung von Fonds, Bonitätsprüfung der Beklagten,
Begutachtung der Erfolgsaussichten, Bezahlung von Rechtsanwalts- und Gerichtsgebühren,

61
Sachverständigenkosten und sonstige Gebühren und Auslagen. Die Erlöse aus den geführten Prozessen
sind in Höhe von 100 % an den Auftraggeber abzuführen. Die Gesellschaft erhält für die
gesamten Tätigkeiten während des Bestehens des Auftraggebers eine Vergütung von 13 Mio. EUR.
Die Juragent AG hat mit der Dritte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Auftraggeber) einen
Vertrag über die Akquise von Rechtsstreitigkeiten, deren Vorprüfung bezüglich der Erfolgsaussichten,
der entsprechenden Prozessbegleitung, und Prozessverwaltung bis zu einem Streitwert
von 300 Mio. EUR geschlossen. Dabei hat die Gesellschaft insbesondere folgende Leistungen zu
erbringen: Bildung und Verwaltung von Fonds, Bonitätsprüfung der Beklagten, Begutachtung der
Erfolgsaussichten, Bezahlung von Rechtsanwalts- und Gerichtsgebühren, Sachverständigenkosten
und sonstige Gebühren und Auslagen. Die Erlöse aus den geführten Prozessen sind in Höhe von
100 % an den Auftraggeber abzuführen. Die Gesellschaft erhält für die gesamten Tätigkeiten während
des Bestehens des Auftraggebers eine Vergütung von 25 Mio. EUR.
Die Juragent AG hat mit der Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Auftraggeber) am
14. Juli 2005 einen Vertrag über die Akquise von Rechtsstreitigkeiten, deren Vorprüfung bezüglich
der Erfolgsaussichten, der entsprechenden Prozessbegleitung, und Prozessverwaltung bis zu einem
Streitwert von 300 Mio. EUR geschlossen. Sollte das Kommanditkapital von 30 Mio. EUR
über- oder unterschritten werden, erhöht bzw. verringert sich das Streitwertvolumen entsprechend.
Dabei hat die Gesellschaft insbesondere folgende Leistungen zu erbringen: Bildung und Verwaltung
von Fonds, Bonitätsprüfung der Beklagten, Begutachtung der Erfolgsaussichten, Bezahlung
von Rechtsanwalts- und Gerichtsgebühren, Sachverständigenkosten und sonstige Gebühren und
Auslagen. Die Erlöse aus den geführten Prozessen sind in Höhe von 100 % an den Auftraggeber
abzuführen. Die Gesellschaft erhält für die gesamten Tätigkeiten während des Bestehens des Auftraggebers
eine Vergütung von 25 Mio. EUR. Die Vergütung erhöht bzw. verringert sich im Verhältnis
zum endgültigen Kommanditkapital. Die Vergütung beträgt 83,34 % vom Kommanditkapital.
Ausschüttungsgarantieverträge
Mit der Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG wurde am 27. November 2001 ein
Zinsgarantievertrag geschlossen, der die Vorabausschüttung an die Kommanditisten in Höhe von 6
% p.a. auf ihre Einlage für die Jahre 2002 bis 2006 jeweils zum 31. März sicherstellen soll. Die
Gesellschaft hat für diesen Zweck eine unbefristete Bankbürgschaft auf erstes Anfordern in Höhe
von 4.500 TEUR zur Verfügung zustellen. Sie verringert sich in dem Verhältnis, in dem das Zeichnungskapital
von 15 Mio. EUR unterschritten wird. Ebenso verringert sich die Bürgschaft durch geleistete
Zinsgarantiezahlungen in der versprochenen Höhe. Ein Rückzahlungsanspruch der Gesellschaft
gegen den Auftraggeber besteht, wenn die Ertragslage des Auftraggebers es zulässt.
Mit der Zweite Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG wurde am 25. Januar 2004 ein Ausschüttungsgarantievertrag
geschlossen, der die Vorabausschüttung an die Kommanditisten in Höhe
von 6 % p.a. auf ihre Einlage für die Jahre 2004 bis 2008 jeweils zum 31. März sicherstellen
soll. Die Gesellschaft hat für diesen Zweck eine unbefristete Bankbürgschaft auf erstes Anfordern
in Höhe von 4.500 TEUR zur Verfügung zu stellen. Die Bürgschaft verringert sich, wenn der Fonds
gemäß § 5 des Gesellschaftsvertrags der KG vorzeitig geschlossen wird. Sie verringert sich in dem
Verhältnis, in dem das Zeichnungskapital von 15 Mio. EUR unterschritten wird. Ebenso verringert
sich die Bürgschaft durch geleistete Zinsgarantiezahlungen in der versprochenen Höhe. Ein Rückzahlungsanspruch
der Gesellschaft gegen den Auftraggeber besteht, wenn die Ertragslage des Auftraggebers
es zulässt.
Mit der Dritte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG wurde ein Ausschüttungsgarantievertrag
geschlossen, der die Vorabausschüttung an die Kommanditisten in Höhe von 6 % p.a. auf ihre
Einlage für die Jahre 2004 bis 2009 jeweils zum 31. März sicherstellen soll. Die Gesellschaft hat
für diesen Zweck eine unbefristete Bankbürgschaft auf erstes Anfordern in Höhe von 7.200 TEUR
zur Verfügung zu stellen. Sie verringert sich in dem Verhältnis, in dem das Zeichnungskapital von
30 Mio. EUR unterschritten wird. Ebenso verringert sich die Bürgschaft durch geleistete Zinsgaran-

62
tiezahlungen in der versprochenen Höhe. Ein Rückzahlungsanspruch der Gesellschaft gegen den
Auftraggeber besteht, wenn die Ertragslage des Auftraggebers es zulässt.
Mit der Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG wurde am 14. Juli 2005 ein Ausschüttungsgarantievertrag
geschlossen, der die Vorabausschüttung an die Kommanditisten in Höhe von
6 % p.a. auf ihre Einlage für die Jahre 2005 bis 2010 jeweils zum 31. März sicherstellen soll. Die
Gesellschaft hat für diesen Zweck eine unbefristete Bankbürgschaft auf erstes Anfordern in Höhe
von 7.200 TEUR zur Verfügung zu stellen. Die Bürgschaft verringert sich, wenn der Fonds gemäß §
5 des Gesellschaftsvertrags der KG vorzeitig geschlossen wird. Er verringert oder erhöht sich in
dem Verhältnis, in dem das Zeichnungskapital von 30 Mio. EUR unter- oder überschritten wird. Ein
Rückzahlungsanspruch der Gesellschaft gegen den Auftraggeber besteht, wenn die Ertragslage des
Auftraggebers es zulässt.
Mittelverwendungskontrollverträge
Mit der Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG und Herrn Rechtsanwalt und Steuerberater
Wolfgang Gierk wurde am 28. Dezember 2001 ein Vertrag über die Mittelverwendungskontrolle
geschlossen. Herr Gierk wird dadurch verpflichtet, regelmäßige und geeignete Kontrollen der
Ordnungsmäßigkeit der Verwendung der Gelder durch den Geschäftsbesorger für die im Fonds zugesagten
Prozessfinanzierungen durchzuführen.
Mit der Zweite Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Auftraggeberin), Herrn Steuerberater
Dieter Braun (Außenkontrolle) sowie Herrn Rechtsanwalt und Steuerberater Wolfgang Gierk (Innenkontrolle)
wurde am 25. Januar 2004 ein Vertrag über die Mittelverwendungskontrolle geschlossen.
Herr Braun und Herr Gierk sind verpflichtet, regelmäßige und geeignete Kontrollen der Ordnungsmäßigkeit
der Verwendung der Gelder durch den Geschäftsbesorger für die im Fonds zugesagten
Prozessfinanzierungen durchzuführen. Die Gesellschaft verpflichtet sich, für den Fonds der
Auftraggeberin ca. 25 bis 50 Prozessverfahren zu platzieren. Wird diese Zahl nicht erreicht, so soll
das vertraglich vereinbarte Volumen dadurch gewährleistet werden, dass die Gesellschaft und die
Auftraggeberin gemeinschaftlich in einem noch zu bestimmenden Verhältnis Prozessfinanzierungen
durchführen, wobei die Funktion der Gesellschaft als Geschäftsbesorgerin unberührt bleibt.
Mit der Dritte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Auftraggeberin), Herrn Steuerberater
Dieter Braun (Außenkontrolle) sowie Herrn Rechtsanwalt und Steuerberater Wolfgang Gierk (Innenkontrolle)
wurde ein Vertrag über die Mittelverwendungskontrolle geschlossen. Herr Braun und
Herr Gierk sind verpflichtet, regelmäßige und geeignete Kontrollen der Ordnungsmäßigkeit der
Verwendung der Gelder durch den Geschäftsbesorger für die im Fonds zugesagten Prozessfinanzierungen
durchzuführen. Die Gesellschaft verpflichtet sich, für den Fonds der Auftraggeberin die
Erfolgsaussichten von Rechtsstreitigkeiten zu überprüfen und gegebenenfalls den Rechtsstreit zu
finanzieren. In Höhe des gezeichneten und eingezahlten Kommanditkapitals zum Gesamtkapital
entsteht ein Anspruch der Gesellschaft.
Mit der Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG (Auftraggeberin), Herrn Steuerberater
Dieter Braun (Außenkontrolle) sowie Herrn Rechtsanwalt und Steuerberater Wolfgang Gierk (Innenkontrolle)
wurde am 14. Juli 2005 ein Vertrag über die Mittelverwendungskontrolle geschlossen.
Herr Braun und Herr Gierk sind verpflichtet, regelmäßige und geeignete Kontrollen der Ordnungsmäßigkeit
der Verwendung der Gelder durch den Geschäftsbesorger für die im Fonds zugesagten
Prozessfinanzierungen durchzuführen. Die Gesellschaft verpflichtet sich, für den Fonds der Auftraggeberin
die Erfolgsaussichten von Rechtsstreitigkeiten zu überprüfen und gegebenenfalls den
Rechtsstreit zu finanzieren. In Höhe des gezeichneten und eingezahlten Kommanditkapitals zum
Gesamtkapital entsteht ein Anspruch der Gesellschaft.
Stundungs- und Verzichtsvereinbarungen
Die Juragent Verwaltungs-GmbH hat auf ihre Forderung gegen die Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds
KG mit Vertrag vom 31. Dezember 2004 in Höhe von 198.520,- EUR verzichtet.

63
Der Forderungsverzicht erfolgt gegen Besserungsschein. Die Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds
KG gibt im Gegenzug das Schuldversprechen, die erlassenen Forderungen zzgl. 6 %
Zinsen p.a. ab dem 31. Dezember 2004 aus zukünftigen Bilanzgewinnen, Liquidationserlösen oder
sonstigem freien Vermögen zurückzuzahlen.
Die Juragent Verwaltungs-GmbH, Herr Dietrich Radke, Herr Rechtsanwalt und Steuerberater Wolfgang
Gierk, Scholz&Partner GmbH, Treukommerz, Beratungs- und Treuhand GmbH, Herr Steuerberater
Dieter Braun, Herr Heinz Stöppel sowie Klaus Ribbert GmbH Wirtschaftsprüfergesellschaft
(Dienstleister) stunden der Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG ihre Honoraransprüche.
Darüber hinaus verzichten die Dienstleister auf ihre Honoraransprüche ganz oder teilweise.
Die Höhe des Verzichts bestimmt sich aus dem Verhältnis des eingehenden Kommanditkapitals
zum Gesamtkapital von 15 Mio. EUR.
Sonstige Verträge
Zwischen der Erste Juragent GmbH und Co. Prozesskostenfonds KG und der Juragent AG ist am 28.
Dezember 2001 ein Prozessfinanzierungsvertrag geschlossen worden. Die Gesellschaft darf danach
Prozesse bis 2.999.999,- EUR Streitwert für sich selbst akquirieren und Prozessfinanzierungsverträge
für sich selbst abschließen. Streitwerte ab 3.000.000,- EUR werden ausschließlich für die
PKF I akquiriert. Dies gilt, bis das gezeichnete Fondskapital von 15.000.000,- EUR vollständig eingezahlt
ist, eine rechtsverbindliche Erklärung der PKF I vorliegt, dass der Fonds vor Erreichung der
Zeichnungsgrenze geschlossen wurde oder Finanzierungsverträge, die 150.000.000,- EUR Gesamtvolumen
bzw. bei vorzeitiger Schließung des Fonds einen dem geringeren Zeichnungsvolumen
rechnerisch entsprechenden Anteil haben, abschlossen wurden.
Die Juragent (Schweiz) AG hat Herrn Dietrich W. Radke mit Vertrag vom 20. Juni 2006 zum Generalbevollmächtigten
ab dem 01. Juni 2006 für 3 Jahre bestellt. Der Generalbevollmächtigte soll die
Weiterentwicklung des Unternehmens und die Marktpositionierung – Akquirierung von Prozessen
– aktiv betreiben. Es erfolgt eine Erstattung angefallener Kosten. Darüber hinaus erhält der Generalbevollmächtigte
15 % der Nettoüberschüsse aus der Prozessfinanzierung, die der Juragent
(Schweiz) AG zusteht.
Mit der Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG wurde ein Vertrag über die Erstellung
der Prospekte und die Übernahme des gesamten Marketings geschlossen. Die Gesellschaft erhält
hierfür ein Honorar von 200.000,- EUR bei Vollplatzierung des Kommanditkapitals. Das Honorar erhöht
sich im prozentualen Verhältnis zur Überzeichnung des Kommanditkapitals.
21. ANGABEN VON SEITEN DRITTER, ERKLÄRUNGEN VON SEITEN SACHVERSTÄNDIGER UND
INTERESSENERKLÄRUNGEN
21.1. ERKLÄRUNG HINSICHTLICH SACHVERSTÄNDIGER
In den vorliegenden Prospekt wurden keine Erklärungen oder Berichte von Personen aufgenommen, die als
Sachverständige gehandelt haben. Ausgenommen hiervon sind die hinsichtlich der historischen Finanzinformationen
erteilten Bestätigungsvermerke bzw. Bescheinigung zur prüferischen Durchsicht des Abschlussprüfers
der Gesellschaft. Diesbezüglich wird auf Abschnitt V. „Historische Finanzinformationen“ verwiesen
und hiermit bestätigt, dass die Bestätigungsvermerke bzw. Bescheinigung zur prüferischen Durchsicht dort
korrekt wiedergegeben wurden.
21.2. HINWEIS ZU QUELLENANGABEN
Sämtliche Zahlenangaben zu Marktanteilen, Marktentwicklungen und –trends, Wachstumsraten und Umsätzen
auf den in diesem Prospekt beschriebenen Märkten sowie zur Wettbewerbssituation der Gesellschaft
beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen oder Schätzungen der Gesellschaft, die wiederum auf zumeist
veröffentlichten Marktdaten oder auf Zahlenangaben aus öffentlichen Quellen beruhen. Die in diesem Pros-

64
pekt enthaltenen Informationen sind korrekt wiedergegeben und, soweit es der Gesellschaft bekannt ist,
und sie aus den von Dritten übermittelten Informationen ableiten konnten, keine Tatsachen angegeben
wurden, die die in diesem Prospekt wiedergegebenen Informationen inkorrekt oder irreführend gestalten
würden.
Die Gesellschaft hat die in den öffentlichen Quellen enthaltenen Zahlenangaben, Marktdaten und sonstigen
Angaben jedoch nicht überprüft und kann daher keine Gewähr für die Richtigkeit der aus öffentlichen Quellen
entnommenen Zahlenangaben, Marktdaten oder sonstigen Informationen übernehmen. Außerdem ist
zu berücksichtigen, dass Marktstudien häufig auf Annahmen und Informationen Dritter beruhen und von
Natur aus spekulativ und vorausschauend sind. Anleger sollten berücksichtigen, dass einige Einschätzungen
der Gesellschaft auf solchen Marktstudien Dritter beruhen.
Zahlenangaben (darunter auch Prozentangaben) wurden in diesem Prospekt teilweise kaufmännisch gerundet.
In Tabellen summieren sich solche Zahlenangaben deshalb unter Umständen nicht genau zu den in
der Tabelle ggf. ebenfalls enthaltenen Gesamtangaben.
22. EINSICHTNAHME IN UNTERLAGEN
Folgende Unterlagen stehen während der Gültigkeitsdauer dieses Prospekts, d.h. bis zum Ablauf eines
Jahres nach Veröffentlichung des Prospekts bzw. eventuell erforderlicher Nachträge, bei der Juragent AG in
Papierform zur Verfügung und können in den Geschäftsräumen der Gesellschaft, Joachimstaler Straße 10-
12, 10719 Berlin, während der üblichen Geschäftszeiten eingesehen werden:
Satzung der Gesellschaft;
Handelsregisterauszug der Gesellschaft;
Jahresabschlüsse nach HGB für die Geschäftsjahre 2004 bis 2006 nebst Bestätigungsvermerken;
Kapitalflussrechnungen und Eigenkapitalveränderungsrechnungen nach HGB für die Geschäftsjahre
2004 bis 2006 nebst Prüfungsbescheinigungen.

23. ANGABEN ÜBER BETEILIGUNGEN
65
Nachfolgend werden die Gesellschaften, an denen die Juragent AG unmittelbar oder mittelbar Anteile hält,
aufgeführt. Bei den in den Tabellen enthaltenen Angaben zu Bilanzpositionen bzw. zu Positionen der Gewinn-
und Verlustrechnung handelt es sich jeweils um Angaben nach HGB. Soweit nicht ein anderes angegeben
ist, sind sämtliche Angaben den ungeprüften Jahresabschlüssen der jeweiligen Gesellschaften zum
Ablauf des jeweiligen Geschäftsjahres (31.12.) entnommen.
23.1. JURAGENT VERWALTUNGS-GMBH
Juragent Verwaltungs-GmbH
Sitz: Berlin
Gründung: 01. Oktober 2001
Handelsregister: Amtsgericht Charlottenburg HRB 92584 B
Stamm-/Grundkapital: 25.000 EUR
Unternehmensgegenstand: Die Verwaltung und Geschäftsführung des Vermögens
der Publikums-KG zur Bildung eines geschlossenen
Fonds zur Prozessfinanzierung und alle damit zusammenhängenden
Geschäfte.
Geschäftsführer: Mirko Heinen
Beteiligungsquote: 100 %
Buchwert per 31.12.2006: 25.000 EUR
Die Juragent Verwaltungs-GmbH ist aus historischen Gründen in Leipzig gegründet worden (AG Leipzig, HRB
18363), weil dort die Muttergesellschaft ihren Sitz hatte. Mit Beschluss der Gesellschafterversammlung vom
26. April 2004 ist der Sitz nach Berlin verlegt worden. Der Geschäftsführer ist von den Beschränkungen des
§ 181 BGB befreit. Herr Mirko Heinen ist alleinvertretungsberechtigt.
Juragent Verwaltungs-GmbH
2005
in TEUR
(ungeprüft)
Bilanzsumme 150,2
Umlaufvermögen 150,2
Eigenkapital 30,1
Rückstellungen 0
Verbindlichkeiten 120,0
Umsatzerlöse 0,0
Personalaufwand 0,0
Sonstige betriebliche Erträge 197,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen 194,6
Jahresergebnis 3,3

66
23.2. GVA GELTENDMACHUNG VON ANLGERINTERESSEN GMBH
GVA Geltendmachung von Anlegerinteressen GmbH
Sitz: Berlin
Gründung:
Handelsregister:
Stamm-/Grundkapital:
Unternehmensgegenstand:
Geschäftsführer:
10. Juni 2004
Berlin HRB 96497 B
25.000 EUR
Beteiligungsquote: 100 %
Die finanzielle Beteiligung an der gerichtlichen und
außergerichtlichen Geltendmachung von Rechtsansprüchen
Dritter im Rahmen der Durchsetzung von
Schadenersatzansprüchen.
Mirko Heinen
Buchwert per 31.12.2006: 25.000 EUR
Der Geschäftsführer ist alleinvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.
Die unten angegebenen Bilanzpositionen sind dem ungeprüften Jahresabschluss zum 31. Dezember 2005
entnommen.
GVA Geltendmachung
von Anlegerinteressen GmbH
2005
in TEUR
(ungeprüft)
2004
in TEUR
(ungeprüft)
Bilanzsumme 24,9 25
Umlaufvermögen 24,9 0
Eigenkapital 24,7 24,9
Rückstellungen 0 0
Verbindlichkeiten 0,2 0,1
Umsatzerlöse 0 0
Personalaufwand 0 0
Jahresergebnis -0,3 -0,1

23.3. K & B VERWALTUNGS-GMBH
K & B Verwaltungs-GmbH
Sitz:
Gründung:
Handelsregister:
Stamm-/Grundkapital:
Unternehmensgegenstand:
Geschäftsführer:
67
Berlin
22. Dezember 2004
Berlin HRB 96247 B
25.000 EUR
Beteiligungsquote: 100 %
Gegenstand des Unternehmens ist die Verwaltung
eigenen Vermögens. Die Gesellschaft kann alle Geschäfte
vornehmen, die mit dem vorstehenden Zweck
im weitesten Sinne zusammenhängen oder diesem
zu dienen geeignet sind. Die Gesellschaft darf Unternehmen
übernehmen, sich an ihnen beteiligen und
ihre Geschäfte führen. Sie ist zur Errichtung von
Zweigniederlassungen befugt.
Sebastian Krüger
Buchwert per 31.12.2006: 25.000 EUR
Der Geschäftsführer ist alleinvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.
K & B Verwaltungs-GmbH
2005
in TEUR
(ungeprüft)
Bilanzsumme 14
Umlaufvermögen 13
Eigenkapital 25
Rückstellungen 1
Jahresfehlbetrag 12
Umsatzerlöse 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen 12
Jahresergebnis -12

23.4. JURAGENT POLSKA S.A.
Juragent Polska S.A.
68
Sitz: Wroclaw (Polen)
Gründung: 12. Januar 2007
Handelsregister: Noch nicht vergeben, Antrag ist gestellt.
Stamm-/Grundkapital: 500.000 Zloty
Unternehmensgegenstand: Unternehmensgegenstand ist gemäß der polnischen
Tätigkeitsklassifizierung:
Vorstand: Mirko Heinen
Beteiligungsquote: 60 %
1) Sonstige Finanzvermittlung (65.2),
2) Hilfstätigkeit, die mit der Finanzvermittlung verbunden
ist (67.1.),
3) Beratung im Bereich der Wirtschaftstätigkeit und
des Managements (74.14.A),
4) sonstige Kommerztätigkeit, die woanders nicht
klassifiziert ist (74.87.B)

23.5. JURAGENT S.A.
Juragent S.A.
69
Sitz: Luxemburg
Gründung: 10. Juli 2002
Handelsregister: Tribunal dàrrondissement de et à Luxembourg Registre
de commerce et des sociétés Sektion B Nr. 88.217
Stamm-/Grundkapital: 31.000 EUR
Unternehmensgegenstand: Finanzielle Beteiligung bzw. die Bereitstellung von
Finanzmitteln ausschließlich für andere Unternehmen
der gleichen Juragent Unternehmensgruppe in jeder
beliebigen Weise für die gerichtliche und außergerichtliche
Geltendmachung von Rechtsansprüchen natürlicher
und juristischer Personen im In- und Ausland.
Erbringung von allgemeinen Dienstleistungen und
Verwaltungstätigkeiten.
Verwaltungsrat: Mirko Heinen (Präsident)
Dietrich Braun
Beteiligungsquote: 99,6 %
Philipp Carl Thomas
Buchwert per 31.12.2006: 30.875 EUR
Juragent S.A.
2005
in TEUR
(ungeprüft)
2004
in TEUR
(ungeprüft)
2003
in TEUR
(ungeprüft)
Bilanzsumme 5 5 5
Umlaufvermögen 5 5 5
Eigenkapital -164 -98 -33
Rückstellungen 2 2 1
Verbindlichkeiten 167 102 37
Umsatzerlöse 0 0 0
Personalaufwand 63 62 56
Jahresergebnis -65 -66 -59

23.6. JURAGENT (SCHWEIZ) AG
Juragent (Schweiz) AG
70
Sitz: Zürich (Schweiz)
Gründung: 30. Oktober 1984
Handelsregister: Kanton Zürich Firmennummer CH-350.3.001.317
Grundkapital: 50.000 CHF
Unternehmensgegenstand: Die Gesellschaft bezweckt die Finanzierung von Prozessen
Dritter. Sie kann ferner alle damit mittelbar
oder unmittelbar zusammenhängenden Geschäfte
tätigen. Die Gesellschaft kann im In- und Ausland
Zweigniederlassungen und Vertretungen errichten und
sich an anderen Unternehmen beteiligen oder gleichartige
oder verwandte Unternehmen erwerben oder
errichten. Sie kann Handelsmarken, Lizenzrechte,
Urheberrechte, Patente und Know-How erwerben,
verwalten und verwerten.
Verwaltungsrat: Mirko Heinen (Präsident)
Sergio Bossi
Alan Dudle
Revisionsstelle: Allemann, Zinsli & Partner AG, Chur
Beteiligungsquote: 70 %
Buchwert per 31.12.2006: 42.000 EUR
Die Juragent (Schweiz) AG wurde als UB Unibro AG am 30. Oktober 1984 in Chur (Schweiz) gegründet und
in das Handelsregister Graubünden eingetragen. Herr Mirko Heinen erwarb die Gesellschaft von Herrn Sergio
Bossi am 03. Juni 2004. Zwischen der Juragent AG und Herrn Mirko Heinen wurde am 17. Mai 2005 ein
Treuhandvertrag geschlossen. Die Gesellschaft erhielt einen Anteil von 70 % an der Juragent (Schweiz) AG.
Der Sitz der Gesellschaft wurde nach Zürich verlegt. Die Verwaltungsratsmitglieder sind zur Zeichnung durch
Kollektivunterschrift zu zweien berechtigt.
Juragent (Schweiz) AG
2005
in CHF
(ungeprüft)
2004
in CHF
(ungeprüft)
2003
in CHF
(ungeprüft)
Bilanzsumme 76.863,50 909,94 13.306,24
Umlaufvermögen 76.863,50 909,94 13.306,24
Eigenkapital -17.869,70 -5.902,96 2.371,88
Verbindlichkeiten 94.733,20 5.923,95 0
Darlehen 93.233,20 0 10.934,36
Umsatzerlöse 0,00 0,00 0,00
Personalaufwand 7.500,00 4.338,95 0,00
Jahresergebnis -11.966,74 -8.274,84 -26,80

71
23.7. ERSTE JURAGENT GMBH & CO. PROZESSKOSTENFONDS KG
Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG
Sitz:
Eintragung ins Handelsregister:
Handelsregister:
Unternehmensgegenstand:
Komplementärin:
Berlin
Beteiligungsquote: < 1 %
Buchwert per 31.12.2005: 1.000 EUR
25. Februar 2002 (AG Leipzig)
AG Charlottenburg HRA 38014 B
Zweck der Gesellschaft ist die unmittelbare und mittelbare
Unterstützung an der gerichtlichen und außergerichtlichen
Geltendmachung von Rechtsansprüchen.
Dieses beinhaltet auch die unmittelbare oder mittelbare
Erbringung von Dienstleistungen für Angehörige
der rechts- und steuerberatenden Berufe.
Juragent Verwaltungs-GmbH
Die Erste Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG ist in Leipzig gegründet worden (AG Leipzig HRA
13939). Die Juragent Verwaltungs-GmbH ist alleinvertretungsberechtigte Komplementärin.
Erste Juragent GmbH & Co.
Prozesskostenfonds KG
2005
in TEUR
(ungeprüft)
2004
in TEUR
(ungeprüft)
Bilanzsumme 344,1 362,8
Umlaufvermögen 344,1 362,8
Eigenkapital 8,3 23,8
Rückstellungen 4 4
Verbindlichkeiten 331,8 335,0
Umsatzerlöse 0 43,3
Sonstige betriebliche Erträge 373,6 489,7
Materialaufwand 0 233,8
Sonstige betriebliche Aufwendungen 89,1 150,7
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2,9 0,7
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 302,9 300,6
Personalaufwand 0 4
Jahresergebnis -15,5 -155,3

72
23.8. ZWEITE JURAGENT GMBH & CO. PROZESSKOSTENFONDS KG
Zweite Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG
Sitz:
Eintragung ins Handelsregister:
Handelsregister:
Unternehmensgegenstand:
Komplementärin:
Berlin
Beteiligungsquote: < 1 %
09. März 2004
AG Charlottenburg HRA 35064 B
Zweck der Gesellschaft ist die unmittelbare und mittelbare
Unterstützung an der gerichtlichen und außergerichtlichen
Geltendmachung von Rechtsansprüchen.
Dieses beinhaltet auch die unmittelbare oder mittelbare
Erbringung von Dienstleistungen für Angehörige
der rechts- und steuerberatenden Berufe.
Juragent Verwaltungs-GmbH
Buchwert per 31.12.2005: 10.499,89 EUR
Die Juragent Verwaltungs-GmbH ist alleinvertretungsberechtigte Komplementärin.
Zweite Juragent GmbH & Co.
Prozesskostenfonds KG
2005
in TEUR
(ungeprüft)
2004
in TEUR
(ungeprüft)
Bilanzsumme 569,0 1.883,6
Umlaufvermögen 548,0 1.747,7
Eigenkapital 3,9 75,4
Rückstellungen 20,5 326,0
Verbindlichkeiten 544,5 1.482,2
Sonstige betriebliche Erträge 299,4 723,3
Materialaufwand 0 14.175,4
Sonstige betriebliche Aufwendungen 185,4 2.986,5
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 9,9 14,1
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0 0,1
Jahresergebnis 123,9 -16.424,6

73
23.9. DRITTE JURAGENT GMBH & CO. PROZESSKOSTENFONDS KG
Dritte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG
Sitz:
Eintragung ins Handelsregister:
Handelsregister:
Unternehmensgegenstand:
Komplementärin:
Berlin
Beteiligungsquote: < 1 %
02. November 2004
Buchwert per 31.12.2005: 3.776,20 EUR
AG Charlottenburg HRA 35788 B
Zweck der Gesellschaft ist die unmittelbare und mittelbare
Unterstützung an der gerichtlichen und außergerichtlichen
Geltendmachung von Rechtsansprüchen.
Dieses beinhaltet auch die unmittelbare oder mittelbare
Erbringung von Dienstleistungen für Angehörige
der rechts- und steuerberatenden Berufe.
Juragent Verwaltungs-GmbH
Die Juragent Verwaltungs-GmbH ist alleinvertretungsberechtigte Komplementärin.
Dritte Juragent GmbH & Co.
Prozesskostenfonds KG
2005
in TEUR
(ungeprüft)
2004
in TEUR
(ungeprüft)
Bilanzsumme 1.485,8 7.820,9
Umlaufvermögen 1.324,0 7.444,4
Eigenkapital 559,2 168,3
Rückstellungen 38,0 559,0
Verbindlichkeiten 888,6 7.093,6
Sonstige betriebliche Erträge 1.080,1 337,6
Materialaufwand 19.955 1.426,8
Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.475,2 1.426,8
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 75,8 0,0
Jahresergebnis -23.274,3 -7.739,2

74
23.10. VIERTE JURAGENT GMBH & CO. PROZESSKOSTENFONDS KG
Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG
Sitz:
Eintragung ins Handelsregister:
Handelsregister:
Unternehmensgegenstand:
Komplementärin:
Berlin
Beteiligungsquote: < 1 %
22. August 2005
Buchwert per 31.12.2005: 2.500 EUR
AG Charlottenburg HRA 36916 B
Zweck der Gesellschaft ist die unmittelbare und mittelbare
Unterstützung an der gerichtlichen und außergerichtlichen
Geltendmachung von Rechtsansprüchen.
Dieses beinhaltet auch die unmittelbare oder mittelbare
Erbringung von Dienstleistungen für Angehörige
der rechts- und steuerberatenden Berufe.
Juragent Verwaltungs-GmbH
Die Juragent Verwaltungs-GmbH ist alleinvertretungsberechtigte Komplementärin.
Vierte Juragent GmbH & Co.
Prozesskostenfonds KG
12.07.2005 –
31.12.2005 in TEUR
(ungeprüft)
12.07.2005
in TEUR
(ungeprüft)
Bilanzsumme 4.089,9 2,5
Umlaufvermögen 3.174,9 0,0
Eigenkapital 251,4 2,5
Rückstellungen 674,0 0,0
Verbindlichkeiten 3.164,5 0,0
Sonstige betriebliche Erträge 440,3 n.a.
Materialaufwand 7.910,0 n.a.
Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.779,1 n.a.
Zinsen und ähnliche Erträge 11,3 n.a.
Jahresergebnis -9.237,5 n.a.

23.11. BRAIN SUPPORT AG
Brain Support AG
Sitz:
75
Berlin
Gründung: 16. Oktober 2000
Stamm-/Grundkapital: 1.061.000,- EUR
Unternehmensgegenstand: Gründung von neuen sowie die Eingehung und der
Erwerb von Beteiligungen an bestehenden Unternehmen
mit innovativen Geschäftsideen, der Erwerb
derartiger Geschäftsideen und Konzepte sowie die
personelle und materielle Unterstützung dieser
Unternehmen, vornehmlich in der Gründungsphase.
Vorstand: Mirko Heinen
Heinz Stöppel
Beteiligungsquote: 23,56 %
Buchwert per 31.12.2006: 1,00 EUR
Die Brain Support AG wurde in Leipzig gegründet (Handelsregister des Amtsgerichts Leipzig HRB 17426). Die
Geschäftstätigkeit ruht.
Brain Support AG
2005
in TEUR
(ungeprüft)
2004
in TEUR
(ungeprüft)
Bilanzsumme 72 79
Anlagevermögen 62 72
Umlaufvermögen 10 7
Eigenkapital 34 46
Rückstellungen 3 2
Verbindlichkeiten 36 31
Umsatzerlöse 0 0
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
10 13
Personalaufwand 0 0
Jahresergebnis -13 -15

76
IV. WERTPAPIERBESCHREIBUNG FÜR AKTIEN
1. WICHTIGE INFORMATIONEN
1.1. ERKLÄRUNG ZUM GESCHÄFTSKAPITAL
Die Gesellschaft geht davon aus, dass sie über ein für ihren derzeitigen sowie den für die folgenden zwölf
Monate absehbaren Bedarf ausreichendes Geschäftskapital (Working Capital) verfügt. Die Gesellschaft ist
der Auffassung, dass die vorhandenen Barmittel und sonstigen liquiden Mittel aus heutiger Sicht ausreichen,
um mindestens für die nächsten zwölf Monate die Geschäftstätigkeit zu finanzieren.
1.2. KAPITALSTRUKTUR UND VERSCHULDUNG
Die nachfolgenden Übersichten geben die wesentlichen Kennzahlen zu Kapitalstruktur und Verschuldung
der Juragent AG zum 31. Mai 2007 (ungeprüft) wieder.
1.2.1. KAPITALSTRUKTUR
31.05.2007
in TEUR
(ungeprüft)
Eigenkapital 4.362,8
davon:
- Gezeichnetes Kapital 2.045,2
- Kapitalrücklage 3.525,2
- Rücklagen für eigene Anteile 478,6
- Andere Gewinnrücklagen 595,0
- Genussrechtskapital 71,3
- Bilanzgewinn -2.352,5
Kurzfristige Verbindlichkeiten
31.05.2007
in TEUR
(ungeprüft)
2.373,3
- davon besichert 0
- davon garantiert durch Dritte 0
- davon unbesichert 2.373,3
Mittelfristige Verbindlichkeiten 0
- davon besichert 0
- davon garantiert durch Dritte 0
- davon unbesichert 0
Langfristige Verbindlichkeiten 0
- davon besichert 0
- davon garantiert durch Dritte 0
- davon unbesichert 0

1.2.2. NETTOVERSCHULDUNG
Liquide Mittel
77
31.05.2007
in TEUR
(ungeprüft)
7.276,3
sonstige kurzfristige Forderungen 13.651,9
Wertpapiere 22.685,2
Liquidität 43.613,4
kurzfristige Bankverbindlichkeiten 0
kurzfristiger Teil der langfristigen Verbindlichkeiten 0
sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 40.319,4
kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 40.319,4
kurzfristige Nettofinanzverbindlichkeiten -3.294,0
langfristige Bankverbindlichkeiten 0
ausgegebene Wandelanleihen 0
sonstige langfristige Finanzverbindlichkeiten 0
langfristige Finanzverbindlichkeiten 0
Nettoverbindlichkeiten -3.294,0
1.3. INTERESSEN VON PERSONEN, DIE AN DEM ANGEBOT BETEILIGT SIND
Der Listingpartner der Deutschen Börse erhält für seine Tätigkeit eine marktübliche pauschale Vergütung.
Interessenkonflikte bestehen insoweit nach Einschätzung der Gesellschaft nicht.
1.4. GRÜNDE FÜR DAS ANGEBOT UND VERWENDUNG DER ERTRÄGE
Mit dem öffentlichen Angebot verfolgt die Gesellschaft das Ziel, die Handelbarkeit der Aktien der Gesellschaft
zu erleichtern. Darüber hinaus soll ein erleichterter Zugang für die künftige Kapitalbeschaffung erschlossen
werden. Durch das Angebot soll das Produkt „Prozessfinanzierung“ bekannt gemacht werden.
Der Gesellschaft fließen im Rahmen des Angebots keine Erträge zu, da dieses Angebot keine Kapitalerhöhung
beinhaltet. Soweit Erlöse aus der Veräußerung der 64.000 eigenen Aktien erzielt werden sollten,
werden diese zur Durchführung des operativen Geschäfts verwendet.

2. ANGABEN ÜBER DIE ANZUBIETENDEN BZW. ZUM HANDEL ZUZULASSENDEN
WERTPAPIERE
2.1. BESCHREIBUNG DER WERTPAPIERE
78
Bei den angebotenen Wertpapieren handelt es sich um Stammaktien mit der International Security Identification
Number DE0005412506, Wertpapier-Kenn-Nummer (WKN): 541 250, Börsenkürzel: JUT.
2.2. RECHTSVORSCHRIFTEN FÜR DIE SCHAFFUNG DER WERTPAPIERE
Alle bisherigen Aktien wurden auf Basis des deutschen Aktienrechts geschaffen. Gesetzliche Grundlage für
die Schaffung der bestehenden Aktien der Gesellschaft sind im Wesentlichen die folgenden Normen des
deutschen Aktiengesetzes: §§ 23 ff., 185 ff.
2.3. AKTIENART/VERBRIEFUNG
Bei den Aktien handelt es sich um auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem anteiligen
Betrag am Grundkapital von EUR 1,- je Aktie. Die Aktien sind in mehreren Globalurkunden ohne Gewinnanteilschein
verbrieft, die bei der Clearstream Banking AG, Neue Börsenstr. 1, 60487 Frankfurt am
Main, hinterlegt sind. Der Anspruch der Aktionäre auf Einzelverbriefung ihrer Aktien ist satzungsgemäß ausgeschlossen.
2.4. WÄHRUNG DER WERTPAPIERANGEBOTS
Die Aktien sind in Euro ausgegeben.
2.5. MIT DEN WERTPAPIEREN VERBUNDENE RECHTE
Hinsichtlich der mit den Aktien verbundenen Rechte wird auf die Ausführungen in Abschnitt III.19.2.3 verwiesen.
Die Angebotsaktien sind mit voller Gewinnberechtigung ab dem 01. Januar 2006 ausgestattet. Dividendenansprüche
unterliegen der dreijährigen Regelverjährung. Dividendenbeschränkungen und ein fester Dividendensatz
bestehen nicht.
2.6. RECHTSGRUNDLAGE FÜR DIE SCHAFFUNG DER WERTPAPIERE
Es werden keine neuen Aktien im Rahmen des Angebots geschaffen.
2.7. HANDELSAUFNAHME
Die Handelsaufnahme im Open Market (Entry Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse erfolgt voraussichtlich
am 16.08.2007.
2.8. ÜBERTRAGBARKEIT DER WERTPAPIERE
Die bestehenden Aktien der Gesellschaft sind nach den allgemeinen gesetzlichen Regelungen frei übertragbar.
Es bestehen keine Haltevereinbarungen oder Veräußerungsbeschränkungen.
2.9. BESTEHENDE ÜBERNAHMEANGEBOTE / SQUEEZE-OUT-VORSCHRIFTEN
Ein Übernahmeangebot im Sinne des WpÜG besteht bezüglich der Aktien der Gesellschaft derzeit nicht. Die
Gesellschaft wird derzeit nicht an einem organisierten Markt gehandelt. Die Regelungen des Wertpapiererwerbs-
und Übernahmegesetzes (WpÜG) finden daher keine Anwendung.

79
Des Weiteren bestehen bezüglich der Aktien, die Gegenstand des Angebots sind, keine Ausschluss- und
Andienungsregeln.
Hinsichtlich des möglichen Ausschlusses von Minderheitsaktionären („Squeeze-Out“) gelten die gesetzlichen
Bestimmungen der §§ 327a ff AktG.
2.10. ÖFFENTLICHE ÜBERNAHMEANGEBOTE
Öffentliche Übernahmeangebote bezüglich der Gesellschaft sind bisher nicht erfolgt.
3. BESTEUERUNG IN DEUTSCHLAND
Dieser Abschnitt enthält eine Zusammenfassung der wesentlichen Grundsätze der deutschen Besteuerung,
die im Zusammenhang mit dem Halten oder der Übertragung der Aktien bedeutsam sind oder werden
können. Es handelt sich dabei nicht um eine umfassende oder vollständige Darstellung sämtlicher Aspekte
der deutschen Besteuerung, die für Aktionäre relevant werden könnten. Grundlage dieser Zusammenfassung
ist das zur Zeit der Erstellung dieses Prospekts geltende nationale deutsche Steuerrecht sowie Bestimmungen
der Doppelbesteuerungsabkommen, die derzeit mit der Bundesrepublik Deutschland abgeschlossen
sind.
Potenziellen Käufern von Aktien der Gesellschaft wird dringend empfohlen, wegen der steuerlichen Folgen
des Erwerbs, des Haltens und der Übertragung von Aktien sowie des für die Erstattung deutscher Quellensteuer
(Kapitalertragsteuer) einzuleitende Verfahren ihre steuerlichen Berater zu konsultieren. Nur diese sind
in der Lage, die besonderen steuerlichen Verhältnisse des einzelnen Aktionärs zu berücksichtigen.
3.1. BESTEUERUNG DER GESELLSCHAFT
Die Gesellschaft unterliegt mit ihrem steuerpflichtigen Einkommen der deutschen Körperschaftsteuer mit
einem Satz von 25 % zuzüglich eines Solidaritätszuschlags in Höhe von 5,5 % auf die Körperschaftsteuerschuld
(insgesamt 26,375 %). Außerdem unterliegt die Gesellschaft der Gewerbesteuer. Die Höhe der Gewerbesteuer
ist abhängig davon, in welcher Gemeinde die Gesellschaft sitzt bzw. Betriebsstätten unterhält.
Die durchschnittliche Gewerbesteuer beträgt grundsätzlich ca. 18 %. Bei der Ermittlung der Körperschaftsteuer
und der Gewerbesteuer ist die Gewerbesteuer als Betriebsausgabe abzugsfähig.
Mit Wirkung zum 01. Januar 2004 können steuerliche Verlustvorträge, soweit sie EUR 1 Mio. übersteigen,
für Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuerzwecke nur bis zu 60 % des jährlichen Gesamtbetrags der Einkünfte
genutzt werden. Nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge können unbefristet vorgetragen werden
und in den Folgejahren im Rahmen der dargestellten 60 %-Beschränkung steuermindernd geltend gemacht
werden. Ferner ist ein Verlustrücktrag auf das unmittelbar vorangegangene Wirtschaftsjahr i.H.v. EUR
511.500 EUR möglich.
3.2. BESTEUERUNG DER AKTIONÄRE
3.2.1. BESTEUERUNG VON DIVIDENDEN
3.2.1.1. KAPITALERTRAGSTEUER
Die Gesellschaft hat grundsätzlich vom Bruttobetrag der von ihr ausgeschütteten Dividenden eine Steuer in
Höhe von 20 % zuzüglich eines Solidaritätszuschlags in Höhe von 5,5 % hierauf (insgesamt 21,1 %) einzubehalten
und abzuführen. Die Kapitalertragsteuer wird grundsätzlich unabhängig davon einbehalten, ob
und in welchem Umfang die Dividende auf Ebene des Aktionärs steuerpflichtig ist und ob es sich um einen
im Inland oder im Ausland ansässigen Aktionäre handelt.
Die Verantwortung für die Einbehaltung und Abführung der o. g. Kapitalertragsteuer obliegt der Gesellschaft
bzw. wird von der Gesellschaft übernommen.

80
Bei Aktionären (natürlichen Personen und Körperschaften), die in Deutschland steuerpflichtig sind (das heißt
Personen, deren Wohnsitz, gewöhnlicher Aufenthalt, Sitz oder Ort der Geschäftsleitung sich in Deutschland
befindet), sowie bei außerhalb Deutschlands steuerpflichtigen Aktionären, die ihre Aktien im Vermögen
einer inländischen Betriebsstätte oder in einem Betriebsvermögen halten, für das ein ständiger Vertreter in
Deutschland bestellt ist, wird die einbehaltene und abgeführte Kapitalertragsteuer (einschließlich Solidaritätszuschlag)
auf die Einkommen- oder Körperschaftsteuerschuld angerechnet bzw. in Höhe eines etwaigen
Überhanges erstattet oder alternativ (meist im Verlustfall) bei der Einkommensermittlung abgezogen.
Für Ausschüttungen an im Ausland ansässige Aktionäre kann der Kapitalerstragsteuersatz ermäßigt werden
(in der Regel auf 15 %), wenn Deutschland mit dem Ansässigkeitsstaat des Aktionärs ein Doppelbesteuerungsabkommen
abgeschlossen hat und wenn der Aktionär seine Aktien weder im Vermögen einer Betriebsstätte
in Deutschland noch in einem Betriebsvermögen hält, für das ein ständiger Vertreter in Deutschland
bestellt ist. Die Kapitalertragsteuerermäßigung wird in der Weise gewährt, dass die Differenz zwischen
dem einbehaltenen Gesamtbetrag einschließlich des Solidaritätszuschlags und der unter Anwendung des
einschlägigen Doppelbesteuerungsabkommens geschuldeten Kapitalertragsteuer (in der Regel 15 %) auf
Antrag durch die deutsche Finanzverwaltung (Bundeszentralamt für Steuern, An der Kippe 1, 53225 Bonn)
erstattet wird.
Für Ausschüttungen an in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union ansässige körperschaftsteuerpflichtige
Aktionäre kann die Kapitalertragsteuer einschl. Solidaritätszuschlag auf Antrag sogar vollständig entfallen,
wenn die Voraussetzungen der Befreiungsregelung nach der Mutter-Tochter-Richtlinie (EU-Richtlinie Nr.
90/435/EWG des Rates vom 23. Juli 1990) erfüllt sind.
Formulare für das Erstattungsverfahren sind beim Bundesamt für Finanzen (www.bzst.bund.de ) sowie bei
den deutschen Botschaften und Konsulaten erhältlich.
3.2.1.2. BESTEUERUNG VON DIVIDENDENERTRÄGEN BEI IN DEUTSCHLAND ANSÄSSIGEN
AKTIONÄREN, DIE IHRE AKTIEN IM PRIVATVERMÖGEN HALTEN
Bei natürlichen Personen, die ihre Aktien im Privatvermögen halten, unterliegen die erzielten Dividenden
lediglich zur Hälfte der Besteuerung (sogenanntes Halbeinkünfteverfahren) mit dem jeweiligen progressiven
Einkommensteuersatz (zuzüglich des Solidaritätszuschlags hierauf). Mit solchen Dividenden in Zusammenhang
stehende Werbungskosten des Aktionärs sind entsprechend nur zur Hälfte steuerlich abzugsfähig.
Dividendenausschüttungen aus dem sog. steuerlichen Einlagekonto unterliegen auf der Ebene des Aktionärs
nicht der Dividendenbesteuerung.
Natürlichen Personen, die ihre Aktien im Privatvermögen halten, steht seit 01. Januar 2007 ein Sparerfreibetrag
in Höhe von 750 EUR (für einzeln Veranlagte) bzw. 1.500 EUR (für zusammen veranlagte Ehegatten) pro
Kalenderjahr zu. Daneben wird diesen Aktionären eine Werbungskostenpauschale von 51 EUR (für einzeln
Veranlagte) bzw. 102 EUR (für zusammen veranlagte Ehegatten) gewährt, sofern keine höheren Werbungskosten
nachgewiesen werden.
3.2.1.3. BESTEUERUNG VON DIVIDENDENERTRÄGEN BEI IN DEUTSCHLAND ANSÄSSIGEN
AKTIONÄREN, DIE IHRE AKTIEN IM BETRIEBSVERMÖGEN HALTEN
Hält ein Aktionär die Aktien in einem Betriebsvermögen, so hängt die Besteuerung davon ab, ob der Aktionäre
eine Körperschaft, ein Einzelunternehmer oder Personengesellschaft (Mitunternehmerschaft) ist.
Körperschaften: Dividendenerträge an Körperschaften sind grundsätzlich von der Körperschaftsteuer befreit.
5 % der Dividenden gelten jedoch pauschal als steuerlich nicht abzugsfähige Betriebsausgaben und unterliegen
daher der Körperschaftsteuer (zuzüglich Solidaritätszuschlag) und der Gewerbesteuer. Die Dividenden
unterliegen in voller Höhe der Gewerbesteuer, es sei denn, die Körperschaft war zu Beginn des maßgeblichen
Erhebungszeitraums zu mindestens 10 % am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt. Im Übrigen dürfen
anfallende Betriebsausgaben, die mit den Dividenden in Zusammenhang stehen, ohne Einschränkung
abgezogen werden.

81
Einzelunternehmer: Bei Einzelunternehmern (natürlichen Personen) geht die Dividende nur zur Hälfte in die
Ermittlung der steuerpflichtigen Einkünfte ein. Entsprechend sind Betriebsausgaben, die mit den Dividenden
im Zusammenhang stehen, lediglich zur Hälfte steuerlich abzugsfähig. Außerdem unterliegen die Dividenden
bei Zurechnung der Aktien zum Vermögen einer in Deutschland unterhaltenen Betriebsstätte in voller
Höhe der Gewerbesteuer, es sei denn, der Aktionär war zu Beginn des maßgeblichen Erhebungszeitraums
zu mindestens 10 % am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt. Die Gewerbesteuer ist im Grundsatz auf die
persönliche Einkommensteuer des Aktionärs pauschaliert anrechenbar.
Personengesellschaften: Ist der Aktionär eine Personengesellschaft, so wird die Einkommen- bzw. Körperschaftsteuer
und der Solidaritätszuschlag nur auf Ebene der jeweiligen Gesellschafter erhoben. Ist der Gesellschafter
eine Körperschaft und somit körperschaftsteuerpflichtig, ist die Dividende auf Ebene des Gesellschafters
grundsätzlich steuerfrei, wobei 5 % der Dividende jedoch als nicht abzugsfähige Betriebsausgaben
gelten und somit steuerpflichtig sind (siehe oben unter „Körperschaften“). Ist der Gesellschafter eine
natürliche Person und somit einkommensteuerpflichtig, so unterliegt lediglich die Hälfte der Dividendenbezüge
der Einkommensteuer und sind Betriebsausgaben (vorbehaltlich weiterer Beschränkungen für die
Abzugsfähigkeit), die mit den Dividenden in Zusammenhang stehen, lediglich zur Hälfte steuerlich abzugsfähig
(siehe oben unter „Einzelunternehmer“). Außerdem unterliegen auf der Ebene einer gewerbesteuerpflichtigen
Personengesellschaft Dividendenzahlungen in vollem Umfang der Gewerbesteuer, sofern die
Personengesellschaft nicht zu Beginn des Erhebungszeitraums zu mind. 10 % am Grundkapital der Gesellschaft
beteiligt ist.
Sonstiges: Sonderregelungen für Dividenden an Banken, Finanzdienstleistungsinstitute, Finanzunternehmen,
Lebens- und Krankenversicherungsgesellschaften und Rentenfonds sind weiter unten beschrieben.
Dividendenausschüttungen aus dem sog. steuerlichen Einlagekonto unterliegen auf der Ebene der Aktionäre
nicht der Dividendenbesteuerung, können aber als Veräußerungsgewinne steuerpflichtig sein.
3.2.1.4. BESTEUERUNG VON DIVIDENDENERTRÄGEN BEI IM AUSLAND ANSÄSSIGEN
AKTIONÄREN
Bei Aktionären (natürlichen Personen oder Körperschaften), die ihre Aktien weder im Vermögen einer Betriebsstätte
in Deutschland noch in einem Betriebsvermögen halten, für das ein ständiger Vertreter in
Deutschland bestellt ist, gilt die Steuerschuld mit Einbehaltung der (nach einem Doppelbesteuerungsabkommen
ggf. ermäßigten) Kapitalertragsteuer als abgegolten.
Im EU-Ausland ansässige Körperschaften können bei Vorliegen der Voraussetzungen der Befreiungsregelung
der Mutter-Tochter-Richtlinie die Erstattung einbehaltener Kapitalertragsteuer in voller Höhe beantragen.
Für im Ausland ansässig Aktionäre (natürlichen Personen oder Körperschaften) gelten dieselben Bestimmung
wie für in Deutschland ansässige Aktionäre, wenn die Aktien im Vermögen einer Betriebsstätte in
Deutschland oder in einem Betriebsvermögen gehalten werden, für das ein ständiger Vertreter in Deutschland
bestellt ist.
3.2.2. BESTEUERUNG VON VERÄUßERUNGSGEWINNEN
3.2.2.1. BESTEUERUNG VON VERÄUßERUNGSGEWINNEN BEI IN D EUTSCHLAND ANSÄSSIGEN
AKTIONÄREN, DIE IHRE AKTIEN IM PRIVATVERMÖGEN HALTEN
Gewinne aus der Veräußerung von im Privatvermögen einer natürlichen Person gehaltenen Aktien unterliegen
zur Hälfte der Besteuerung nach dem individuellen Einkommensteuersatz zuzüglich Solidaritätszuschlag,
wenn die Veräußerung innerhalb eines Jahres nach dem Erwerb der Aktien erfolgt. Bei Aktien, die
einem Verwahrer nach § 5 Depotgesetz anvertraut worden sind, wird unterstellt, dass die zuerst angeschafften
Aktien zuerst veräußert werden. Beträgt der erzielte Gesamtgewinn eines Aktionärs aus allen
privaten Veräußerungsgeschäften in einem Kalenderjahr weniger als EUR 512, so wird der Veräußerungs-

82
gewinn nicht besteuert (Freigrenze). Verluste aus der Veräußerung von Aktien können lediglich mit Gewinnen
aus privaten Veräußerungsgeschäften desselben Kalenderjahres verrechnet werden; falls dies mangels
ausreichender Gewinne nicht möglich ist, können diese Verluste unter bestimmten Umständen lediglich mit
Gewinnen aus privaten Veräußerungsgeschäften im unmittelbar vorausgegangenen Jahr oder künftiger
Jahre verrechnet werden.
Auch nach Ablauf der vorgenannten Jahresfrist unterliegen Gewinne aus der Veräußerung von im Privatvermögen
einer natürlichen Person gehaltenen Aktien zur Hälfte der Besteuerung nach dem individuellen
Einkommensteuersatz zuzüglich Solidaritätszuschlag, wenn die natürliche Person oder, im Falle eines
unentgeltlichen Erwerbes, ihr Rechtvorgänger zu irgendeinem Zeitpunkt während der Veräußerung vorangehenden
fünf Jahre zu mindestens 1 % unmittelbar oder mittelbar am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt
war.
3.2.2.2. BESTEUERUNG VON VERÄUßERUNGSGEWINNEN BEI IN D EUTSCHLAND ANSÄSSIGE N
AKTIONÄREN, DIE IHRE AKTIEN IN EINEM BETRIEBSVERMÖGEN HALTEN
Bei Aktien, die in einem Betriebsvermögen gehalten werden, hängt die Besteuerung von Veräußerungsgewinnen
davon ab, ob der Aktionär eine Körperschaft, ein Einzelunternehmer oder eine Personengesellschaft
ist.
Körperschaften: Gewinne, die von Körperschaften bei der Veräußerung von Aktien erzielt werden, sind von
der Körperschaftsteuer, dem Solidaritätszuschlag und der Gewerbesteuer befreit. „Veräußerungsgewinn“ ist
definiert als der Betrag, um den der Veräußerungspreis der Aktien nach Abzug der Veräußerungskosten den
Buchwert der Aktien übersteigt. 5 % des Veräußerungsgewinns gelten jedoch als steuerlich nicht abziehbare
Betriebsausgaben und unterliegen deshalb der Körperschaftsteuer, dem Solidaritätszuschlag und der
Gewerbesteuer. Durch die Veräußerung von Aktien erzielte Verluste sind für Zwecke der Körperschaftsteuer,
des Solidaritätszuschlags und der Gewerbesteuer nicht abzugsfähig.
Einzelunternehmer: Werden die Aktien von einem Einzelunternehmer gehalten, so sind die erzielten Veräußerungsgewinne
nur zur Hälfte steuerpflichtig. Entsprechend sind mit solchen Gewinnen in Zusammenhang
stehende Betriebsausgaben sowie bei der Veräußerung der Aktien entstehende Verluste steuerlich
nur zu 50 % abzugsfähig. Daneben unterliegen die Veräußerungsgewinne zur Hälfte der Gewerbesteuer,
wenn der Einzelnunternehmer gewerblich tätig ist. Die Gewerbesteuer ist im Grundssatz auf die persönliche
Einkommensteuer des Aktionärs pauschaliert anrechenbar.
Personengesellschaften: Ist der Aktionär eine Personengesellschaft, so hängt die Besteuerung davon ab,
ob der Gesellschafter eine Körperschaft oder eine natürliche Person ist. Ist der Gesellschafter eine Körperschaft
und damit körperschaftsteuerpflichtig, sind Veräußerungsgewinne auf Ebene des Gesellschafters
grundsätzlich steuerfrei, wobei 5 % der Veräußerungsgewinne als nicht abzugsfähige Betriebsausgabe
gelten und somit steuerpflichtig sind (siehe oben unter „Körperschaften“). Ist der Gesellschafter eine natürliche
Person und somit einkommensteuerpflichtig, so werden die Veräußerungsgewinne lediglich zur Hälfte
als steuerpflichtige Einkünfte berücksichtigt. Die mit den Veräußerungsgewinnen in Zusammenhang stehenden
Betriebsausgaben sowie die Verluste aus der Veräußerung der Aktien sind (vorbehaltlich weiterer Beschränkungen
für die Abzugsfähigkeit) nur zur Hälfte abzugsfähig (siehe oben unter „Einzelunternehmer“).
Zusätzlich unterliegen auf Ebene der gewerblich tätigen Personengesellschaft 5 % der den körperschaftsteuerpflichtigen
Gesellschaftern zuzurechnenden Veräußerungsgewinne und 50 % der den nicht körperschaftsteuerpflichtigen
Gesellschaftern zuzurechnenden Veräußerungsgewinne (zzgl. der nicht abziehbaren
Betriebsausgaben) der Gewerbesteuer, Die Gewerbesteuer der Personengesellschaft wird bei natürlichen
Personen als Gesellschafter pauschaliert auf die Einkommensteuer angerechnet.
Sonstiges: Sonderregelungen für Banken, Finanzdienstleistungsinstitute, Finanzunternehmen, Lebens- und
Krankenversicherungsgesellschaften und Rentenfonds sind weiter unten beschrieben.

3.2.2.3. BESTEUERUNG VON VERÄUßERUNGSGEWINNEN BEI IM AUSLAND ANSÄSSIGEN
AKTIONÄREN
83
Gewinne, die eine im Ausland ansässige natürliche Person bei der Veräußerung von Aktien erzielt, unterliegen
der Einkommensteuer (zuzüglich Solidaritätszuschlag) in Deutschland nur, sofern (i) die Aktien im Betriebsvermögen
einer inländischen Betriebsstätte oder in einem Betriebsvermögen gehalten werden, für das
ein ständiger Vertreter in Deutschland bestellt ist, oder (ii) die Person selbst oder, bei unentgeltlichem Erwerb,
ihr Rechtsvorgänger zu irgendeinem Zeitpunkt innerhalb der letzten fünf Jahre vor der Veräußerung
der Aktien unmittelbar oder mittelbar mindestens zu 1 % am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt war. In
diesem Fall unterliegen die erzielten Veräußerungsgewinne zur Hälfte der Einkommensteuer zuzüglich
Solidaritätszuschlag. Die meisten deutschen Doppelbesteuerungsabkommen sehen jedoch im vorgenannten
Fall (ii) eine uneingeschränkte Befreiung von der deutschen Besteuerung vor.
Veräußerungsgewinne, die von im Ausland ansässigen und in Deutschland beschränkt steuerpflichtigen
Körperschaften erzielt werden, sind grundsätzlich von der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag
befreit. 5 % der Veräußerungsgewinne gelten jedoch als steuerlich nicht abziehbare Betriebsausgaben und
unterliegen damit der Körperschaftsteuer (zuzüglich Solidaritätszuschlag) sowie ggf. der Gewerbesteuer.
Verluste aus der Veräußerung von Aktien sind steuerlich nicht abzugsfähig.
3.2.3. SONDERREGELUNGEN FÜR BANKEN, FINANZDIENSTLEISTUNGSINSTITUTE,
FINANZUNTERNEHMEN, LEBENS- UND KRANKENVERSICHERUNGSGESELLSCHAFTEN UND
RENTENFOND S.
Soweit Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute Aktien halten, die nach § 1 Absatz 12 des Gesetzes
über das Kreditwesen dem Handelsbuch zuzurechnen sind, gelten weder das Halbeinkünfteverfahren
noch die Körperschaftsteuerbefreiung für Dividenden bzw. für Gewinne oder Verluste aus der Veräußerung
der Aktien. Dividendenerträge und Veräußerungsgewinne unterliegen in diesen Fällen daher in vollem Umfang
der Körperschaftsteuer (zuzüglich Solidaritätszuschlag) bzw. der Gewerbesteuer. Gleiches gilt für Aktien,
die von Finanzunternehmen im Sinne des Gesetzes über das Kreditwesen mit dem Ziel der kurzfristigen
Erzielung eines Eigenhandelserfolges erworben werden.
Diese Grundsätze gelten auch für deutsche Niederlassungen von Kreditinstituten, Finanzdienstleistungsinstituten
und Finanzunternehmen, die ihren Sitz in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen
Union oder Mitgliedstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum haben. Weiterhin
gelten diese Grundsätze für Aktien, die von Lebens- und Krankenversicherungsgesellschaften oder
Rentenfonds gehalten werden, soweit die Aktien den Kapitalanlagen zuzurechnen sind.
Für körperschaftsteuerpflichtige Aktionäre, die ihren Sitz in einem anderen EU-Mitgliedstaat haben, gelten
bestimmte Ausnahmen, wenn die EU-Mutter-Tochter-Richtlinie (EU-Richtlinie 90/435/EWG vom 23. Juli
1990) auf diese Aktionäre anwendbar ist.
3.2.4. ERBSCHAFT- UND SCHENKUNGSTEUER
Der Übergang von Aktien auf eine andere Person durch Schenkung oder von Todes wegen unterliegt der
deutschen Erbschaft- bzw. Schenkungsteuer grundsätzlich nur dann, wenn
(i) der Erblasser, der Schenker, der Erbe, der Beschenkte oder der sonstige Erwerber zur Zeit des
Vermögensüberganges seinen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hatte
oder sich als deutscher Staatsangehöriger nicht länger als fünf Jahre dauernd im Ausland aufgehalten
hat, ohne im Inland einen Wohnsitz zu haben, oder
(ii) die Aktien beim Erblasser oder Schenker zu einem Betriebsvermögen gehörten, für das in Deutschland
eine Betriebsstätte unterhalten wurde oder ein ständiger Vertreter bestellt war, oder

84
(iii) der Erblasser oder Schenker zum Zeitpunkt des Erbfalls oder der Schenkung entweder allein oder
zusammen mit anderen ihm nahestehenden Personen zu mindestens 10 % am Grundkapital der
Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar beteiligt war.
Sonderregelungen gelten für bestimmte deutsche Staatsangehörige, die weder ihren Wohnsitz noch ihren
gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben, und für ehemalige deutsche Staatsangehörige. Die wenigen
gegenwärtig in Kraft befindlichen deutschen Erbschaftsteuer-Doppelbesteuerungsabkommen sehen in
der Regel vor, dass deutsche Erbschaftsteuer bzw. Schenkungsteuer nur im Fall (i) und im Fall (ii) erhoben
werden kann.
3.2.5. SONSTIGE STEUERN
Im Zusammenhang mit dem Halten oder der Übertragung der Aktien fällt keine deutsche Kapitalverkehrsteuer,
Umsatzsteuer, Stempelsteuer oder ähnliche Steuer an. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es
jedoch möglich, dass Unternehmer zu einer Umsatzsteuerpflicht der ansonsten steuerfreien Umsätze optieren.
Vermögensteuer wird in Deutschland gegenwärtig nicht erhoben.
4. BEDINGUNGEN UND VORAUSSETZUNGEN FÜR DAS ANGEBOT
4.1. BEDINGUNGEN, ANGEBOTSSTATISTIKEN, ERWARTETER ZEITPLAN UND ERFORDERLICHE MAß-
NAHMEN FÜR DIE ANTRAGSTELLUNG
4.1.1. ANGEBOTSBEDINGUNGEN
Insgesamt werden 2.045.200 Aktien der Gesellschaft vom öffentlichen Angebot umfasst. Das Angebot unterliegt
keinen Bedingungen.
Die Einbeziehung der Aktien im Open Market (Entry Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse wurde am
29. November 2006 beantragt und ist für den 16.08.2007 vorgesehen.
Das öffentliche Angebot der Aktien der Gesellschaft ist auf Deutschland beschränkt. Außerhalb der Bundesrepublik
Deutschland werden diese Aktien nicht öffentlich.
Die Angebotsaktien sind und werden daher weder nach den Vorschriften des United States Securities Act of
1933 in der jeweils gültigen Fassung („Securities Act“) noch bei den Wertpapieraufsichtsbehörden von
Einzelstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika registriert. Sie werden demzufolge in den Vereinigten
Staaten von Amerika weder öffentlich angeboten noch verkauft noch direkt oder indirekt dorthin geliefert,
außer in Anwendung einer Ausnahme von den Registrierungserfordernissen des Securities Act. Insbesondere
stellt dieser Prospekt weder ein öffentliches Angebot noch die Aufforderung zur Abgabe eines Angebots
zum Kauf der Angebotsaktien in den Vereinigten Staaten von Amerika dar und darf daher auch dort nicht
verteilt werden.
4.1.2. GESAMTSUMME DES ANGEBOTS
Angeboten werden insgesamt 2.045.200 Aktien der Gesellschaft.

4.1.3. ANGEBOTSFRIST UND ANTRAGSVERFAHREN
85
31.07.2007 Billigung des Prospektes
01.08.2007
01.08.2007
16.08.2007
Veröffentlichung des Prospekts auf der Internetseite der Gesellschaft
www.juragent.de
Veröffentlichung der Hinweisbekanntmachung über die Veröffentlichung des
Prospekts in der Börsen-Zeitung
Handelsaufnahme im Open Market (Entry Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse
Der Beginn des öffentlichen Angebots ist der erste Handelstag, also voraussichtlich der 16.08.2007. Kaufaufträge
können über jede an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Handel zugelassene Bank erteilt werden.
Die Eingabe der Kaufaufträge durch die von Kaufinteressenten beauftragten Banken muss am ersten
Handelstag bis spätestens 9.00 Uhr erfolgen, damit die Berücksichtigung bei der Ermittlung des ersten
Börsenpreises gewährleistet ist. Die Aktien können in Stückelung ab ein Stück erworben werden. Das Angebot
ist unbefristet.
Der vorliegende Prospekt wurde von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gemäß §
13 WpPG ausschließlich einer Prüfung auf Vollständigkeit inklusive einer Prüfung der Kohärenz und Verständlichkeit
der vorgelegten Informationen unterzogen. Eine Prüfung auf inhaltliche Richtigkeit der Angaben
durch die BaFin erfolgte nicht.
4.1.4. WIDERRUF / AUSSETZUNG DES ANGEBOTS
Ein Widerruf oder eine Aussetzung des Angebots ist nicht vorgesehen.
4.1.5. BEDIENUNG DER WERTPAPIERE UND IHRE LIEFERUNG
Erwerb und Verkauf der angebotenen Aktien der Gesellschaft erfolgt allein nach den Bedingungen der
Frankfurter Wertpapierbörse.
Die Zahlung des Preises der Aktien erfolgt gemäß den Börsenusancen zwei Börsentage nach dem ersten
Handelstag. Die Abrechnung erfolgt dabei zwischen der Bank des Verkäufers der Aktien und der Bank des
Käufers der Aktien. Die Umbuchung der Wertpapiere erfolgt bei der Clearstream Banking AG zu Lasten des
Kontos der Bank des Verkäufers und zu Gunsten des Kontos der Bank des Käufers.
Die Gesellschaft besitzt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Prospekts 64.000 eigene Aktien. Neue Aktien
werden nicht ausgegeben. Eine Veräußerung der eigenen Aktien ist nach Auskunft der Gesellschaft
noch nicht beschlossen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass die Gesellschaft nach Handelsaufnahme
die eigenen Aktien insgesamt oder teilweise veräußern wird.
4.1.6. OFFENLEGUNG DER ERGEBNISSE DES ANGEBOTS
Handelsvolumen, Nachfrage und Angebot der Aktien der Gesellschaft sind über die Frankfurter Wertpapierbörse
jederzeit nachvollziehbar. Eine gesonderte Veröffentlichung der über die Frankfurter Wertpapierbörse
getätigten Transaktionen durch die Gesellschaft erfolgt daher nicht.

4.2. PLAN FÜR DIE AUFTEILUNG DER WERTPAPIERE UND DEREN ZUTEILUNG
4.2.1. INVESTORENKATEGORIEN
86
Das öffentliche Angebot richtet sich gleichermaßen an jedermann. Eine Differenzierung nach Investoren
bestimmter Kategorien findet nicht statt.
4.2.2. ZEICHNUNG D URCH HAUPTAKTIONÄRE, MANAGEME NT- ODER ORGANMITGLIEDER; ERWERB
VON MEHR ALS FÜNF PROZENT
Der Gesellschaft ist nicht bekannt, ob Hauptaktionäre oder Mitglieder der Management-, Aufsichts- oder
Verwaltungsorgane der Gesellschaft planen, das öffentliche Angebot wahrzunehmen und Aktien der Gesellschaft
zu erwerben, oder ob Personen mehr als fünf Prozent des Angebots zeichnen wollen.
4.2.3. OFFENLEGUNG VOR DER ZUTEILUNG
Eine Zuteilung der Aktien findet nicht statt. Der Erwerb richtet sich allein nach den Bedingungen der Frankfurter
Wertpapierbörse für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren.
Eine Vorzugsbehandlung bestimmter Anleger findet nicht statt.
Da im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot keine Kapitalerhöhung stattfindet, kommt eine Zeichnung
neuer Aktien nicht in Betracht.
Eine Aufteilung in Tranchen ist nicht vorgesehen. Eine angestrebte Mindesteinzelzuteilung ist daher nicht
festgesetzt.
Das Schließen des Angebots zu einem bestimmten Termin ist nicht vorgesehen.
Da im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot keine Kapitalerhöhung stattfindet, kommt eine Zeichnung
neuer Aktien nicht in Betracht. Damit scheiden auch Mehrfachzeichnungen aus.
4.2.4. MELDEVERFAHREN
Mangels Zeichnung entfallen ein Verfahren zur Meldung des zugeteilten Betrages und die Angabe, ob eine
Aufnahme des Handels vor dem Meldeverfahren möglich ist.
4.2.5. MEHRZUTEILUNG; GREEN-SHOE-OPTION
Mangels Zeichnung entfallen Mehrzuteilungsfazilität und „Green-Shoe“-Option.
4.3. PREISFESTSETZUNG
4.3.1. ANGEBOTSPREIS
Der erste Börsenpreis der Wertpapiere wird am ersten Handelstag voraussichtlich zwischen 9.00 Uhr und
9.30 Uhr gemäß den Vorschriften von § 57 Abs. 2 BörsG in Verbindung mit § 24 Abs. 2 BörsG von dem mit
der Skontroführung beauftragten Skontroführer ermittelt.
4.3.2. OFFENLEGUNG DES ANGEBOTSKURSES
Der Kurs wird über die Handelsplattform der Frankfurter Wertpapierbörse offen gelegt.
4.3.3. VORKAUFSRECHTE
Es bestehen keine Vorkaufsrechte für Anteilseigner der Gesellschaft.

4.3.4. VERGLEICH DES AKTIENPREISES MIT TRANSAKTIONEN D ES FÜHRUNGSPERSONALS
87
Da der Aktienpreis vor dem ersten Handelstag nicht feststeht, ist ein Vergleich mit früheren Transaktionspreisen
nicht möglich.
Optionen oder sonstige Instrumente, die ein Recht auf den Bezug von Aktien an der Juragent AG einräumen,
wurden innerhalb des letzten Jahres nicht gewährt.
4.4. PLATZIERUNG UND ÜBERNAHME (UNDERWRITING)
4.4.1. KOORDINATOREN / PLATZIERER DES ANGEBOTS
Es ist weder ein Koordinator noch ein Platzierer des Angebots festgelegt.
4.4.2. ZAHL- UND HINTERLEGUNGSSTELLE / VERWAHRSTELLE
Zahl- und Hinterlegungsstelle ist die Landesbank Baden-Württemberg, Am Hauptbahnhof 2, D-70173 Stuttgart.
Verwahrstelle für die Aktien der Gesellschaft, die in einer Globalurkunde ohne Gewinnanteilschein verbrieft
sind, ist die Clearstream Banking AG, Neue Börsenstr. 1, 60487 Frankfurt am Main.
4.4.3. ÜBERNAHME DER EMISSION
Da keine Emission stattfindet, ist keine Übernahme der Emission vereinbart.
4.4.4. EMISSIONSÜBERNAHMEVERTRAG
Da keine Emission stattfindet, existiert kein Übernahmevertrag.
5. ZULASSUNG ZUM HANDEL UND HANDELSREGELN
5.1. EINBEZIEHUNG IN DEN BÖRSENHANDEL IM OPEN MARKET
Die Einbeziehung der Aktien der Juragent AG in den Open Market (Entry Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse
wurde am 29. November 2006 beantragt.
Die Handelsaufnahme wird voraussichtlich am 16.08.2007 erfolgen.
5.2. BESTEHENDE HANDELSMÖGLICHKEITEN DER AKTIEN DER GESELLSCHAFT
Aktien der Juragent AG sind derzeit noch an keinem geregelten oder gleichwertigen Markt zum Handel
zugelassen. Seit 26. April 2000 besteht die Möglichkeit, Aktien der Gesellschaft außerbörslich über die Valora
Effekten Handel AG zu erwerben oder zu veräußern.
5.3. PRIVATPLATZIERUNG DER WERTPAPIERE, ÖFFENTLICHE ODER PRIVATE PLATZIERUNG VON
WERTPAPIEREN ANDERER KATEGORIEN
Wertpapiere der gleichen oder anderer Kategorien werden gleichzeitig weder für eine öffentliche noch für
eine private Platzierung geschaffen.
5.4. DESIGNATED SPONSORS
Die Gesellschaft hat die Einbeziehung sämtlicher Aktien in den Open Market (Entry Standard) der Frankfurter
Wertpapierbörse beantragt. Die Hinzuziehung eines Designated Sponors ist am Open Market nicht vorgeschrieben.
Die Gesellschaft hat daher keinen Designated Sponsor bestimmt.

5.5. STABILISIERUNGSMAßNAHMEN
88
Es wurden keine Stabilisierungsmaßnahmen vereinbart.
6. WERTPAPIERINHABER MIT VERKAUFSPOSITION
6.1. PERSONEN MIT VERKAUFSPOSITION
Der Gesellschaft ist nicht bekannt, ob Aktionäre der Gesellschaft Verkaufspositionen halten.
6.2. LOCK-UP-VEREINBARUNGEN
Verkaufsbeschränkungen im Bezug auf die Aktien bestehen nicht.
7. KOSTEN DES ANGEBOTS
Der Gesellschaft fließt im Rahmen des Angebots kein Emissionserlös zu, da keine Kapitalerhöhung durchgeführt
wird. Die von der Gesellschaft zu tragenden Kosten betragen insgesamt ca. EUR 120.000,-.
8. VERWÄSSERUNG
Da dieses Angebot keine Kapitalerhöhung beinhaltet, ergibt sich daraus keine unmittelbare Verwässerung.
9. ZUSÄTZLICHE ANGABEN
9.1. BERATER
Es werden keine an der Emission beteiligten Berater im Prospekt genannt.
9.2. GEPRÜFTE ANGABEN
In Abschnitt IV. „Wertpapierbeschreibung für Aktien“ sind mit Ausnahme der Angaben, die den in Abschnitt
V. „Historische Finanzinformationen“ abgedruckten Finanzinformationen entnommen worden sind, keine
weiteren Angaben enthalten, die von den gesetzlichen Abschlussprüfern geprüft oder einer prüferischen
Durchsicht unterzogen wurden und über die ein Bestätigungsvermerk erstellt wurde.

V. HISTORISCHE FINANZINFORMATIONEN
Geprüfter Jahresabschluss (HGB) der Juragent AG zum 31. Dezember 2006
- Bilanz per 31. Dezember 2006
- Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar 2006 bis 31. Dezember 2006
- Anhang für das Geschäftsjahr 2006 der Juragent AG, Berlin
- Lagebericht für das Geschäftsjahr 2006 der Juragent AG, Berlin
- Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Geprüfter Jahresabschluss (HGB) der Juragent AG zum 31. Dezember 2005
- Bilanz per 31. Dezember 2005
- Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar 2005 bis 31. Dezember 2005
- Anhang für das Geschäftsjahr 2005 der Juragent AG, Berlin
- Lagebericht für das Geschäftsjahr 2005 der Juragent AG, Berlin
- Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Geprüfter Jahresabschluss (HGB) der Juragent AG zum 31. Dezember 2004
- Bilanz per 31. Dezember 2004
- Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar 2004 bis 31. Dezember 2004
- Anhang für das Geschäftsjahr 2004 der Juragent AG, Berlin
- Lagebericht für das Geschäftsjahr 2004 der Juragent AG, Berlin
- Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
89
Weitere Finanzangaben (HGB) der Juragent AG
- Geprüfte Eigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2006
- Geprüfte Kapitalflussrechnung zum 31.Dezember 2006
- Bescheinigung über die prüferische Durchsicht
- geprüfte Eigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2005
- geprüfte Kapitalflussrechnung zum 31. Dezember 2005
- Bescheinigung über die prüferische Durchsicht
- geprüfte Eigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2004
- geprüfte Kapitalflussrechnung zum 31. Dezember 2004
- Bescheinigung über die prüferische Durchsicht

90
Geprüfter Jahresabschluss (HGB)
der Juragent AG zum 31. Dezember 2006

1. GEPRÜFTER JAHRESABSCHLUSS (HGB) DER JURAGENT AG ZUM 31. DEZEMBER 2006
1.1. BILANZ PER 31. DEZEMBER 2006
A k t i v a
A. Anlagevermögen
91
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
31.12.2006 31.12.2005
€ T€
31.743,00 44
Betriebs- und Geschäftsausstattung 130.761,00 48
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 147.875,00 148
2. Beteiligungen 2,00 15
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 21.648.918,49 20.237
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
21.796.795,49 20.400
21.959.299,49 20.492
Unfertige Leistungen 1,00 0 *
1. Forderungen aus Leistungen 4.111.106,63 6.176
2.
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Forderungen gegen Unternehmen, mit
60.968,08 127
3.
denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht 2,00 0 *
4. Sonstige Vermögensgegenstände 6.553.840,84 2.575
5. Wertpapiere
Eigene Anteile 147.978,13 0
10.873.895,68 8.878
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 16.625.456,02 12.431
C. Rechnungsabgrenzungsposten
* Betrag < € 500,00
27.499.352,70 21.309
Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 80.251,61 36
49.538.903,80 41.837

A. Eigenkapital
92
P a s s i v a
31.12.2006 31.12.2005
€ T€
I. Gezeichnetes Kapital 2.045.200,00 1.023
II. Kapitalrücklage 3.525.200,00 4.548
III. Gewinnrücklagen
1.
Rücklage für eigene
Anteile
147.978,13 0
2. Andere Gewinnrücklagen 595.000,00 395
IV. Genußrechtskapital 71.300,00 71
V. Bilanzgewinn 280.488,31 395
B. Rückstellungen
6.665.166,44 6.432
1. Steuerrückstellungen 0,00 32
2. Sonstige Rückstellungen 37.961.400,00 31.401
C. Verbindlichkeiten
1.
2.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
37.961.400,00 31.433
349.742,32 208
0,00 29
3. Sonstige Verbindlichkeiten 4.562.595,04 3.735
4.912.337,36 3.972
49.538.903,80 41.837

1.2. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 1. JANUAR 2006 BIS 31. DEZEMBER 2006
93
2006 2005
€ T€
1. Umsatzerlöse 14.594.066,05 28.533
2. Sonstige betriebliche Erträge 2.017.663,20 689
3. Materialaufwand
4. Personalaufwand
5.
Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-
gegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
16.611.729,25 29.222
Aufwendungen für bezogene
Leistungen 9.248.285,40 18.894
a) Löhne und Gehälter 370.947,79 524
b) Soziale Abgaben 11.546,74 12
382.494,53 536
46.760,70 24
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.704.561,95 7.230
7.
Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens
632.931,70 751
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 431.139,26 274
9. Abschreibungen auf Finanzanlagen 216.379,46 523
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 46.306,68 267
11.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
1.031.011,49
2.773
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 432.243,14 477
13. Sonstige Steuern 2.268,00 2
14. Vergütungen für Genussrechtskapital 5.700,00 20
15. Jahresüberschuss 590.800,35 2.274
16. Gewinn-/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 37.666,09 - 1.483
17. Einstellung in Gewinnrücklage
a)
in die Rücklage für eigene
Aktien
147.978,13 0
b) in andere Gewinnrücklagen 200.000,00 395
18. Bilanzgewinn 280.488,31 396

1.3. ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2006 DER JURAGENT AG, BERLIN
A. Allgemeines
94
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2006 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches
und des Aktiengesetzes für mittelgroße Kapitalgesellschaften aufgestellt.
Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den §§ 265 bis 278 HGB. Für
die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren angewendet. Das Prinzip der Darstellungsstetigkeit
wurde beachtet.
Die Bilanzierung und Bewertung erfolgt unter Beachtung der generellen Bewertungsvorschriften der §§ 252
bis 256 HGB und den für Kapitalgesellschaften geltenden besonderen Ansatz- und Bewertungsbestimmungen
der §§ 269 bis 274a HGB sowie §§ 279 bis 283 HGB. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
wurden unverändert gegenüber dem Vorjahr beibehalten und entsprechen dem Grundsatz der Unternehmensfortführung,
dem Vorsichts- und Realisationsprinzip sowie den Grundsätzen der Bewertungsstetigkeit,
Einzelbewertung und Periodenabgrenzung.
Die im Folgenden genannten Bilanzierungsmethoden zu den Vorräten und der Prozesskostenrückstellung
(sonstige Rückstellungen) führt zu einer tendenziell frühen Erfassung der Aufwendungen und späteren
Erfassung der Erträge. Dies ist bei der Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu beachten.
B. Erläuterungen und ergänzende Angaben zur Bilanz
Die immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die Sach- und Finanzanlagen sind zu
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und, soweit erforderlich, vermindert um Abschreibungen angesetzt.
Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer unter
Berücksichtigung der handels- und steuerrechtlichen Vorschriften ausschließlich nach der linearen Methode.
Den Abschreibungssätzen liegen betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zwischen zwei und 25 Jahren zugrunde.
Auf Zugänge beweglicher Anlagegüter wird der anteilig auf den Zeitraum der betrieblichen Nutzung im
Zugangsjahr entfallende Jahresabschreibungsbetrag verrechnet. Abschreibungen auf Abgänge erfolgen
ebenfalls zeitanteilig für den Zeitraum der Nutzung im Geschäftsjahr bis zum Abgangszeitpunkt.
Geringwertige Anlagegüter werden im Zugangsjahr in vollem Umfang abgeschrieben und im Anlagenspiegel
als Abgang gezeigt.
Das Anlagevermögen wird durch ein EDV-gestütztes Anlagenverzeichnis geführt, das die nach handels- und
steuerrechtlichen Grundsätzen erforderlichen Angaben enthält.
Die Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens zeigt der als Anlage 1 diesem Anhang beigefügte
Anlagenspiegel. Als Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten sind die historischen Werte angesetzt.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen bestehen aus Beteiligungen an folgenden Gesellschaften:

Name/Sitz
unmittelbare und mittelbare
Beteiligungen
Juragent Verwaltungs-GmbH, Berlin
Juragent SA Luxemburg, Luxemburg
Juragent Schweiz AG,
Chur/Schweiz
GVA Geltendmachung von Anlegerinteressen
GmbH,
Berlin
K & B Verwaltungs GmbH, Berlin
Höhe des
Anteils
%
95
Eigenkapital
(31.12.2006)
€
100,0 25.000,00
100,0 30.875,00
70,0 31.081,50
100,0 25.000,00
100,0 25.000,00
Sofern kein Ergebnis des letzten Geschäftsjahres angegeben wird, liegen die Daten
nicht vor.
Ergebnis des letzten
Geschäftsjahres
€
- 797,58 (2005)
-
-
- 299,99 (2005)
- 12.250,23 (2005)
Unter den Beteiligungen wird eine 23,56 %ige Beteiligung am insgesamt T€ 1.061 betragenden Grundkapital
der in 2000 gegründeten Brain Support AG, Leipzig, ausgewiesen. Aufgrund des durch die Geschäftstätigkeit
weiter bestehenden Risikos einer dauernden Wertminderung wurden die in Vorjahren vorgenommenen
Wertberichtigungen auf einen Erinnerungswert von € 2,00 beibehalten.
Die unter den Vorräten unverändert zum Vorjahr ausgewiesenen unfertigen Leistungen werden unter Berücksichtigung
der verlustfreien Bewertung mit den für die laufenden Prozessfinanzierungen entstandenen
Kosten bewertet. Hierbei handelt es sich um die Kosten der Prozessfinanzierung in Form der übernommenen
Prozess- und Gerichtskosten. Im Einzelfall erfolgte eine Abwertung aufgrund der nicht abschätzbaren
Erfolgsaussichten. Der Posten wird unverändert zum Vorjahr beibehalten.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit ihrem Nennwert angesetzt. Soweit
notwendig, wurden Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Unter den sonstigen Vermögensgegenständen
sind T€ 334 (31.12.2005: T€ 395) ausgewiesen, die rechtlich erst nach dem Stichtag entstehen.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren ausschließlich aus laufenden Verrechnungen.
Von den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, weisen € 2,00
(31.12.2005: T€ 0,0) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr auf.
Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden Steuererstattungsansprüche in Höhe von T€ 1.215
(31.12.2005: T€ 554) ausgewiesen. Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben T€ 77
(31.12.2005: T€ 52) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.
Die Gesellschaft hat im November und Dezember 2006 insgesamt 10.000 Stück eigene Aktien zu Anschaffungskosten
von € 147.978,13 erworben, um mit diesen Aktien ggf. strategische Investoren zu binden.
Durch die Ausgabe von Gratisaktien (siehe unten) beträgt die Zahl der Aktien zum 31.12.2006 20.000 Stück
und stellt somit € 20.000,00 bzw. 0,98% des Grundkapitals dar.
Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind in Höhe des Nominalbetrages angesetzt.
Die sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten sind in Höhe der Ausgaben, die Aufwand für eine bestimmte
Zeit nach dem Stichtag darstellen, angesetzt.
Das Eigenkapital wird zum Nennwert bilanziert. Das gezeichnete Kapital ist in Höhe des satzungsmäßig
vereinbarten Betrages zum Nennwert von je 1 €/Stückaktie angesetzt. Das genehmigte Kapital beträgt €
511.300,00. Im Geschäftsjahr 2006 wurde durch den Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung

96
am 28.11.2006 das Grundkapital von € 1.022.600,00 durch Entnahmen aus der Kapitalrücklage um €
1.022.600,00 auf € 2.045.200,00 erhöht. Es ist eingeteilt in 2.045.200 Stück nennwertloser Stückaktien zu
je € 1,00, die auf den Inhaber lauten.
Die Kapitalrücklage resultiert aus den in den Geschäftsjahren 2000 und 2003 durchgeführten Kapitalerhöhungen,
bei denen auf die neuen Aktien ein Agio erhoben wurde. Aufgrund des Beschlusses der außerordentlichen
Hauptversammlung vom 28.11.2006 wurde die Kapitalrücklage von € 4.547.800,00 um €
1.022.600,00 auf € 3.525.200,00 reduziert.
Die Rücklage für eigene Anteile wurde korrespondierend zum Erwerb von 10.000 eigenen Aktien zu Lasten
des Bilanzgewinns gebildet. Die anderen Gewinnrücklagen valutieren in Höhe des durch gemeinsamen
Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat im Vorjahr eingestellten Betrages, sowie dem unter Berücksichtigung
des Ergebnisverwendungsvorschlags des Vorstands für das aktuelle Geschäftsjahr bereits erfassten
Betrages.
Unter dem Genussrechtskapital werden insgesamt 755 Genussscheine mit Eigenkapitalcharakter ausgewiesen,
die in den Vorjahren ausgegeben wurden.
Die Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung aller Umstände gebildet und
sichern erkennbare Risiken in ausreichender Höhe ab.
Die Steuerrückstellung des Vorjahres, die ausschließlich auf Gewerbesteuer des Erhebungszeitraums 2005
entfiel, wurde bestimmungsgemäß verbraucht.
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Einzelnen die folgenden Posten:
31.12.2006
T€
31.12.2005
T€
Prozesskosten 37.750 31.083
Tantiemen 102 275
Ausstehende Rechnungen 82 1
Jahresabschlusskosten 20 20
Garantieverzinsung Genussrechte 6 20
Übrige 1 1
37.961
31.401
Die Rückstellung für Prozesskosten enthält die erwarteten Aufwendungen aus finanzierten und noch zu
finanzierenden Prozessen, zu denen die Gesellschaft im Falle des Unterliegens herangezogen wird. Der
Posten enthält eigene und fremde Rechtsanwalts-, Gerichts- und sonstige Kosten nach Verrechnung mit
bisher geleisteten Zahlungen unter Berücksichtigung einer von der Gesellschaft unter vorsichtigen kaufmännischen
Gesichtspunkten geschätzten Erfolgsquote.
Neben den aus finanzierten und noch zu finanzierenden Prozessen resultierenden primären Aufwendungen
enthält die Rückstellung auch sekundäre Kosten aus dem derivativen Prozessfinanzierungsgeschäft als
Geschäftsbesorger. Hierunter werden die notwendigen Aufwendungen für die Akquisition, Prüfung, Begleitung,
Verwaltung und Abwicklung zukünftiger Prozesse verstanden, zu deren Finanzierung die Gesellschaft
aufgrund der vertraglichen Bindung aus den Geschäftsbesorgungsverträgen verpflichtet ist. Die Bewertung
dieser in den Rückstellung für Prozesskosten integrierten weiteren Komponente erfolgt nach einer ausgesprochen
konservativen kaufmännischen Beurteilung der potentiellen, zukünftig anfallenden Beträge. Für noch
zu finanzierende Prozesse wurde bei unveränderter methodischer Bemessungsgrundlage der Bewertungsmaßstab
verringert, woraus eine Ergebnisverbesserung um Mio. € 1,6 resultiert. Da im Jahr 2006 Leistungen

97
für die Prozessakquisition erbracht wurden, geht die Geschäftsführung für die Zukunft von geringeren noch
ausstehenden Kosten aus.
Daneben werden Rückstellungen für eigene Prozessrisiken gebildet (T€ 50, 31.12.2005: T€ 74).
Der Ansatz der Verbindlichkeiten erfolgt mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag. Die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sind in branchenüblichem Umfang durch Eigentumsvorbehalte gesichert. Auf
eine detaillierte Ermittlung der besicherten Beträge wurde verzichtet. Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten
nach Restlaufzeiten, Arten und Besicherungen ergibt sich aus dem diesen Anhang als Anlage 2 beigefügten
Verbindlichkeitenspiegel.
C. Erläuterungen und ergänzende Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung
Von den Umsatzerlösen entfallen T€ 383 (2005: T€ 668) auf das Eigengeschäft und T€ 14.177 (2005: T€
27.865) auf Geschäftsbesorgungen für die Erste bis Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen bewegen sich im Rahmen
der betriebsspezifischen Übung.
Von den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen entfallen T€ 7 (2005: T€ 254) auf Stückzinsen und T€ 0,8
(2005: T€ 1,2) auf Zinsen an verbundene Unternehmen.
Außerordentliche Posten oder periodenfremde Posten waren nicht bzw. nur in geringfügigem Umfang zu
verzeichnen.
Der ausgewiesene Gewinn-/Verlustvortrag in Höhe von T€ 38 resultiert aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres
von T€ 396 abzüglich der Gewinnausschüttung in Höhe von T€ 356.
D. Sonstige Angaben
Im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit können im Wesentlichen folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen
bestehen:
Im Rahmen der Geschäftsbesorgung bestanden am 31. Dezember 2006 Bürgschaftsverpflichtungen für
nahestehende Unternehmen in Höhe von Mio. € 10,5 (31.12.2005: Mio. € 4,6).
Des Weiteren bestanden Bürgschaftsverpflichtungen i.H.v. T€ 105 gegenüber Leasinggesellschaften. Darüber
hinaus bestehen Haftungsverhältnisse für fremde Dritte in Höhe von T€ 1.050 sowie für ein Aufsichtsratsmitglied.
Weiterhin bestehen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von ca. T€ 203 (2005: T€
211).
Im Jahresdurchschnitt waren fünf (2005: sechs) Mitarbeiter beschäftigt, von denen zwei Arbeitnehmer im
Sinne des § 285 Nr. 7 sind.
Zu Vorständen sind bestellt:
Herr Kaufmann Mirko Heinen, Berlin (Vorsitzender)
Herr Kaufmann Heinz Stöppel, Grebenstein/Hessen (bis 12.02.2007)
Frau Rechtsanwältin Anette Ehlers, Leipzig (seit 12.02.2007)
Die Vergütungen für die Vorstände betragen im Geschäftsjahr T€ 294.
Dem Vorstand wurden Darlehen von T€ 15,2 zu einem Zinssatz von 4 % p.a. sowie kurzfristige Vorschüsse
in Höhe von T€ 20,8 gewährt.

Der Aufsichtsrat setzt sich wie folgt zusammen:
98
Herr Bankkaufmann Dr. Heinrich Wohlfart, Frankfurt (seit 01.03.2007 Vorsitzender, stellvertretender
Vorsitzender bis 28.02.2007)
Herr Kaufmann Stefan Kopf, Ettlingen (seit 01.03.2007 stellvertretender Vorsitzender)
Herr Rechtsanwalt/Steuerberater Claudius Lang, Karlsruhe
Herr Unternehmer Dipl.-Ing. Dr. Ingo Seidemann, Jena
Herr Rechtsanwalt/Steuerberater Wolfgang Gierk, Naundorf
Herr Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski, Berlin (Vorsitzender 15.05.2006 bis 28.02.2007, ausgeschieden
28.02.2007)
Herr Oberregierungsrat a.D. Dieter Braun, Langenhagen (ausgeschieden 31.03.2006)
Der Aufsichtsrat erhielt im Geschäftsjahr 2006 eine Gesamtvergütung in Höhe von T€ 43.
Der Aufstellung des Jahresabschlusses liegt der Vorschlag des Vorstands über die Ergebnisverwendung
zugrunde. Danach soll aus dem Bilanzgewinn ein Betrag von € 280.000,00 an die Aktionäre ausgeschüttet,
ein Betrag von € 200.000,00 in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt und der verbleibende Betrag von
€ 488,31 auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Berlin, 31. März 2007
_____________ ___________
Vorstand Vorstand

1.4. LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2006 DER JURAGENT AG, BERLIN
99
1. Gesellschaftsdaten
Die Juragent Aktiengesellschaft hat die finanzielle Beteiligung an der gerichtlichen und außergerichtlichen
Geltendmachung von Rechtsansprüchen Dritter, die Erbringung von Dienstleistungen für Angehörige rechtsund
steuerberatender Berufe sowie den Erwerb und die Verwaltung von Vermögenswerten aller Art, die
Beteiligung an anderen Unternehmen und auch an Einzelgeschäften anderer Unternehmen zum Geschäftsgegenstand.
Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft i.S.d. § 267 Abs. 2 HGB. Das Grundkapital beträgt
EUR 2.045.200,--. Das Geschäftsjahr läuft vom 1.1. bis zum 31.12. eines jeden Jahres.
2. Markt- und Branchensituation
In der sich mehr und mehr etablierenden Branche der Prozesskostenfinanzierung haben sich seit etwa
1997, im Wesentlichen aber erst ab dem Jahr 2000 einige wenige Anbieter am Markt platziert. Neben der
seit 1999 bestehenden Juragent AG sind dies im Wesentlichen vier Tochtergesellschaften von großen Versicherungsunternehmen.
Nach vorsichtigen Schätzungen ist davon auszugehen, dass jährlich etwa 30.000 Verfahren 1 allein wegen
des Kostenrisikos nicht geführt werden. Das bedeutet, dass allein in Deutschland auf berechtigte Forderungen
in Höhe von ca. 2 Mrd. Euro jährlich verzichtet wird. Ein Grund für den Verzicht auf einen Rechtsstreit
sind die nicht unerheblichen Prozesskosten und die Ungewissheit, über einen möglicherweise langjährigen
Zeitraum Liquidität für eine Klage aufbringen zu müssen. Aus dieser Realität leitet sich einerseits der grundsätzliche
Bedarf nach der Prozesskostenfinanzierung als Dienstleistung ab. Darüber hinaus wird andererseits
auch das Marktvolumen deutlich, wenn unterstellt werden kann, dass jährlich mehr als 2 Mrd. Euro an
Forderungen entstehen. Neue Geschäftsfelder sind in der Spezifizierung von Kompetenzfeldern erkannt und
werden systematisch erschlossen; dazu im Detail weiter unten zu Prozessbeschaffung.
1 Quelle: Süddeutsche Zeitung, Oktober 2001
Die Markteinschätzung wird offensichtlich auch von anderen geteilt. Nachdem Ende 2003 der Juragent
Prozesskostenfonds I mit einem Zeichnungsvolumen von rund 5 Mio. Euro geschlossen werden konnte,
erfolgten die Platzierung des Juragent Prozesskostenfonds II (2004) mit einem Kommanditkapital von 16,5
Mio. Euro (Prospektiert mit 15,0 Mio. Euro zzgl. 10 %), des Juragent Prozesskostenfonds III (2004/2005) von
Mio. Euro 31,2 (Prospektiert mit 30,0 Mio. Euro zzgl. bis zu 50 %) sowie seit August 2005 des Juragent
Prozesskostenfonds IV (bis 31.12.2006 erreichte Zeichnungssumme: 26,5 Mio. Euro).
Unter Berücksichtigung eines Vervielfältigers von 10 ergibt sich ein für die Prozesskostenfonds zu finanzierendes
Streitwertvolumens von 787 Mio. Euro. Die Zeichneranzahl in allen Prozesskostenfonds beläuft sich
insgesamt auf mehr als 6.100. Diese Zahl dokumentiert eindrucksvoll, dass neben der Vielzahl der eigenen
Aktionäre auch die Fondszeichner von der Idee der Prozessfinanzierung überzeugt sind.
3. Geschäftsentwicklung 2006
3.1. Allgemeines
Im Geschäftsjahr 2006 konnten die sich abzeichnenden Entwicklungen des Geschäftsjahres 2005 fortgesetzt
werden. Die Juragent AG übernimmt das gesamte operative Geschäft gemäß Geschäftsbesorgungsvertrag
für nunmehr vier Prozesskostenfonds. Mit fortschreitendem Vertrieb des Prozesskostenfonds III Anfang

100
2005 entschied der Vorstand, keine „eigenen“ Verfahren mehr zu finanzieren, sondern die gesamte Tätigkeit
der Gesellschaft auf die Geschäftsbesorgung für die Fonds auszurichten.
3.2. Risikomanagement
Die Gesellschaft hat vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren deutlich erhöhten Volumina (insbesondere
potentielles Streitwertvolumen, Prozessanzahl, Geldfluss) ein Risikomanagementsystem eingerichtet,
dass der besonderen Risikostruktur der Gesellschaft in angemessener Weise Rechnung trägt. Eine umfangreiche
schriftliche Dokumentation aller internen Arbeitsprozesse und der damit verbunden Aktivitäten und
Handlungsanweisungen liegt vor. Die volle Funktionsfähigkeit hat das System im Geschäftsjahr 2006 erreicht.
3.3. Neue Prozesse
Das durch die Juragent AG finanzierte Streitwertvolumen konnte bis zum 31.12.2006 um ca. 34 Mio. Euro
erweitert werden. Diese Erhöhung ist ausschließlich auf den Abschluss von weiteren Verfahren zurückzuführen,
die von den Prozesskostenfonds I bis III finanziert werden. Für den Prozesskostenfonds IV sind noch
keine Verträge über zu finanzierende Verfahren abgeschlossen worden.
Insgesamt finanziert die Juragent AG damit ein Gesamtstreitvolumen von ca. 213 Mio. Euro zum Jahresende.
Darüber hinaus sind in der Zukunft für die Prozesskostenfonds I bis IV stichtagsbezogen noch weitere
591 Mio. Euro an Streitvolumen anzuschaffen (die neuen Prozesse für den Fonds I dienen der Optimierung
des Ergebnisses des Fonds).
3.4. Prozessbeschaffung
Die Prozessbeschaffung ist im abgelaufenen Geschäftsjahr aus den Erfahrungswerten der Anfangsjahre
wissenschaftlich begleitet durch erste mögliche statistische Erhebungen und fundierte Studien der Forschungsstelle
der Humboldt Universität analysiert und verfeinert sowie systematisiert worden. Das öffentliche
Verständnis für das Produkt „Finanzierung von Prozessen / Prozesskostenfinanzierung“ ist auf Grund
des immer noch jungen Marktes noch nicht in ausreichendem Maß gegeben. Das liegt unter anderem aber
auch am Verständnis des deutschen Rechtssystems an sich, indem der Rechtsanwalt als Organ der Rechtspflege
unabhängig sein soll – und das natürlich auch für den Kapitaleinfluss gelten soll. Daraus ergab sich
Handlungsbedarf, um das Produkt „Prozessfinanzierung“ neben dem bereits sehr gut platzierten Branding
„Juragent“ einer weiteren inhaltlichen Erklärung zuzuführen. Diese Ansprache ist gegenüber den entsprechenden
Multiplikatoren strukturell und methodisch individuell verfeinert worden. Dabei ist zwischen dem
„Vertrieb des Produktes“ Prozesskostenfinanzierung zum einen und der Akquisition von Prozessen an sich
zu unterschieden. Beides kann parallel, aber auch völlig unabhängig voneinander geschehen. Zielgruppen
und Märkte sind bereits gebildet, deren Ansprache ist intensiviert und soll mit dem kommenden Geschäftsjahr
durch die personelle Veränderung im nunmehr auch juristisch vertretenen Vorstandsbereich noch intensiver
durchgeführt werden.
Im Einzelnen sind folgende Zielgruppen und damit einhergehende Märkte definiert:
1. Verbände aller Art sowie Organisationen freiberuflicher Anwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer
sowie einzelner herausragender Kanzleien zur klassischen Akquisition von klagewilliger
Mandantschaft;
2. Unternehmensleitung von mittelständischen Unternehmen, CFO`s in größeren Unternehmen wegen
der Bilanzierungsverpflichtungen im Unternehmen und der sich daraus ergebenden Möglichkeit
der Nutzung der Prozesskostenfinanzierung als strategisches Instrument des Risk – Managements;

101
3. Verbände wie BDI, DIHK, Unternehmerverbände, Wirtschaftsclubs wie die Wirtschaftsjunioren,
der BSU, Serviceclubs als Multiplikatoren für ihre Mitglieder;
4. Landesregierungen, Bundesregierung, Europäisches Parlament und Judikative für die politische
Lobbyarbeit und auch Akquisition.
Neben der verfeinerten Herausarbeitung der Zielgruppen ist die ganz individuelle Produktplatzierung mit
dem Ziel der nachhaltigen Erhöhung des Bekanntheitsgrades und Verfestigung des Produktes in der gesellschaftsrechtlichen
Systematik sowie der Bekanntmachung des besonderen Geschäftsmodells der Juragent
AG als Geschäftsbesorgerin der Fonds weiter intensiv zu verfolgen.
In der Prozessauswahl wurde die Bildung eines verfeinerten Mix aus der weiteren Diversifizierung von
großvolumigen Einzelprozessen und der Spezifizierung bestimmter Prozessgruppen in einem unternehmenseigenen
Rating weiterentwickelt. Die erprobte intensive Prüfung der eingereichten Fälle vor Übernahme
der Prozesskostenfinanzierung wird beibehalten, um eine möglichst Erfolg versprechende Auswahl im
Rahmen der subjektiven Einschätzbarkeit treffen zu können; somit ebenso die Hereinnahme von Prozessfinanzierungsanfragen
ab einem Streitvolumen von 500 TEUR, um die zeit- und kostenintensive Prüfstruktur
intern und mit externer Begleitung sicherzustellen.
Die von der Humboldt-Universität Berlin eingerichtete Forschungsstelle ist neben der wissenschaftlichen
Erforschung des immer noch nicht statistisch unterlegbaren Geschäftsfeldes der Prozesskostenfinanzierung
noch intensiver eingebunden worden.
In der Akquisition von Prozessen sind auf die Zielgruppen und Märkte die medialen und Marketinginstrumentarien
in einem Plan und Budget sowie der Etablierung einer eigenen Pressestelle im eigenen Unternehmen
zugeschnitten worden. Damit einhergehend wurde fortlaufend die Umsetzung und Intensivierung
der begleitenden werblichen und medialen Maßnahmen optimiert; dies ist entsprechend personell untermauert
worden.
Zum einen sind alle wesentlichen Veranstaltungen im abgelaufenen, aber auch ganz konkret im laufenden
Jahr durch personelle Präsenz in Form von Messeständen besetzt. Zum anderen wird das Branding „Juragent“,
das im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgreich am Markt platziert werden konnte, gegenüber den
entsprechenden Multiplikatoren strukturell und methodisch in individueller Ansprache geführt. Dies soll im
laufenden Geschäftsjahr inhaltlich und personell weiter intensiviert werden.
Im Geschäftsjahr 2006 war die Juragent AG wie im Vorjahr beispielhaft auf dem Deutschen Anwaltstag
sowie dem Deutschen Insolvenzrechtstag vertreten. Verstärkt war der Auftritt auf Fachtagungen und Fachmessen
und ist erweitert im laufenden Geschäftsjahr von den europäischen Juristentagen bis hin zur EXPO
Real in München geplant. Weiterhin sponsert die Gesellschaft mit dem medialen Partner Handelsblatt die
Golfturnierserie „German Business“ um nachhaltig - wie bereits im Vorjahr begonnen - einen größeren
Bekanntheitsgrad zu erreichen. Handlungsgrundsatz ist natürlich das Networking der Entscheider auf dem
Platz, das zunehmend auch in Deutschland eine sehr wichtige Rolle spielt. Dieses Anliegen wird auch in der
Unterstützung der Verleihung des Innovationspreises der deutschen Wirtschaft fortgeschrieben.
Flankiert werden diese Maßnahmen durch einen neuen Internetauftritt, auf dem die Unternehmenspräsentation
der Gesellschaft abrufbereit hinterlegt ist. Der neue Auftritt ist transparent und vor allem auf die beschriebenen
Zielgruppen und Märkte exakt zugeschnitten.
Rückmeldungen von Medien und Pressevertretern zu den Maßnahmen sind in wachsendem Umfang zu
verzeichnen.
3.5. Mitarbeiterentwicklung
Die Juragent AG beschäftigt neben den beiden Vorständen derzeit sechs fest angestellte Mitarbeiter, die für
die Auftragsbearbeitung zuständig sind. Diese Tätigkeit umfasst neben der Betreuung der noch im Bestand
befindlichen eigenen Prozesse der AG auch die Begleitung der gesamten Akquisitions-, Prüf- und Abwick-

102
lungstätigkeiten für die Prozesse der Fonds I bis IV. Die Anzahl der fest angestellten Mitarbeiter ist im Vergleich
zum Vorjahr nahezu unverändert und entspricht der Planung, die vorsah, lediglich freiwerdende Stellen
neu zu besetzen. Wichtig waren die Neubesetzung des altersbedingt vakant gewordenen Vorstandsbereiches
und die Aufteilung die entsprechenden Geschäftsfelder. Das neue Vorstandsmitglied ist Volljurist
und zeichnet für die Prozessbeschaffung und die damit eng verzahnte Unternehmenskommunikation verantwortlich.
Für die juristische Vorprüfung der Prozessfinanzierungsanfragen wird weiterhin neben der externen Prüfung
auf einen überregionalen Pool von Anwälten, Gutachtern, Steuerberatern und weiteren Fachleuten zurückgegriffen.
Die Juragent AG versucht sich in diesem Bereich immer weiter zu optimieren. So konnten im abgelaufenen
Geschäftsjahr weitere pensionierte Richter in das Prüfsystem der Gesellschaft eingebunden
werden.
4. Vermögens- und Finanzlage
4.1. Kapitalbedarf
Mit der Fokussierung der Gesellschaft auf das Geschäftsbesorgungsgeschäft für die angeschlossenen Fonds
übernimmt die Juragent AG mit der vertraglichen Verpflichtung auch die entsprechende Erbringung finanzieller
Leistungen. Darunter fällt insbesondere der Ausgleich der Prozesskosten. Der notwendige Kapitalbedarf
wird stets mit dem durch die Fonds gedeckten Finanzierungsvolumen abgestimmt, so dass es grundsätzlich
nicht zu einer Kapitalunterdeckung kommen kann.
4.2. Erträge / Aufwendungen
Besonders zu beachten war im Geschäftsjahr 2006 die Entwicklung der Juragent AG im Geschäftsbesorgungsgeschäft.
Nachdem die Prozesskostenfonds I bis III bereits bis 2005 geschlossen wurden, konnten für
die Geschäftsbesorgung für den mit 26,5 Mio. Euro anplatzierten Prozesskostenfonds IV im Geschäftsjahr
14,2 Mio. Euro nach 7,9 Mio. Euro im Vorjahr an Umsatzerlöse generiert werden.
Die Erlöse aus finanzierten Prozessen verminderten sich von rund 0,7 Mio. Euro im Vorjahr auf 0,4 Mio.
Euro. Dieser Umsatzrückgang ist darauf zurückzuführen, dass die sich in der Endphase befindlichen Verfahren
nicht in dem Maß zu positiven Urteilen führten als die zu Beginn des Geschäftsjahres 2006 erkennbar
gewesen ist.
Als Gegenposten zu den vereinnahmten Erlösen aus den jeweiligen Geschäftsbesorgungsverträgen hat die
Gesellschaft unter Beachtung einer sehr konservativen Beurteilung zum Ausgleich Rückstellungen dotiert,
um die finanziellen Mittel im Unternehmen zu binden. Diese Vorsicht ist vor dem Hintergrund der Laufzeit
der finanzierten und noch zu finanzierenden Prozesse sowie dem Volumen an Streitwerten auch sachgerecht.
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wirken sich insbesondere Vertriebskosten, Werbekosten
sowie die Aufwendungen aus den Garantieverträgen für die Fonds I-IV aus.
Mit dem Jahresüberschuss 2005 wurden die Verlustvorträge aus den Vorjahren vollständig aufgefüllt, sodass
das Eigenkapital buchmäßig wieder voll intakt hergestellt worden ist. Für das Geschäftsjahr 2005
konnte darüber hinaus in 2006 eine Dividende an die Anteilseigner ausgezahlt werden.
4.3. Stand der Prozessfinanzierung am Stichtag
Die Gesellschaft weist am Stichtag ein Streitwertvolumen aus eigenen Prozessen in Höhe von 25 Mio. Euro
und an Fondsprozessen in Höhe von 188 Mio. Euro auf.
Die Entwicklung der erfolgreichen Beendigung der Prozesse ist gemessen an den Erwartungen und Planungen
noch deutlich steigerungsfähig. Wie im Vorjahr berichtet, sollte sich aus Gründen, die die Gesellschaft
nicht zu vertreten hatte, die Abwicklung eines wesentlichen Prozesses aus dem Geschäftsjahr 2004 in das
Geschäftsjahr 2005 verzögern. Hintergrund war, dass der gerichtlich bestellte und von allen Parteien akzep-

103
tierte Gutachter aufgrund einer Erkrankung nicht in der Lage war, seinen Verpflichtungen nach zu kommen.
Erst Anfang 2005 war es möglich, dass sich die Parteien auf einen neuen Gutachter einigten, der zwar
unverzüglich seine Arbeit aufnahm, aber aufgrund der Komplexität des Sachverhalts wohl erst im Geschäftsjahr
2007 das Ergebnis seiner Tätigkeit vorlegen wird.
Auch bei den anderen Prozessen zeigte sich, dass die Zeit bis zur endgültigen Entscheidung der Sachverhalte
zu optimistisch geplant war, so dass insgesamt nicht der zu Beginn des Jahres erhoffte und geplante
Erlös realisiert werden konnte.
5. Börsengang
Durch die Hauptversammlung ist die Unternehmensleitung verpflichtet worden, alle erforderlichen Schritte
für einen Börsengang einzuleiten. Diese sind gemacht und es ist vorgesehen, nach positiver Prüfung durch
die BaFin noch im 3. Quartal des laufenden Jahres 2007 an die Börse zu gehen.
6. Chancen und Risiken
6.1. Ausrichtung des Unternehmens
Entscheidend für den Erfolg der Gesellschaft wird die Quote gewonnener Prozesse sein. Schwerpunkt ist
und bleibt daher die Prüfung der Prozesse und der Bonitäten der etwaigen Klagegegner. Dieser Bereich
unterliegt einer ständigen Kontrolle und einem permanenten Verbesserungsprozess. Aufgrund der immer
größeren Streitwertvolumina gilt es zukünftig, insbesondere diesen Bereich zu stärken und weiterhin zu
optimieren, Risiken zu splitten, um trotz der höheren Anzahl der Prozesse eine ordnungsgemäße Abwicklung
und eine Risikominimierung zu gewährleisten. Parallel dazu ist die Qualität und die Strategie der Prozessbeschaffung
permanent aktuell zu justieren und eine ständige Marktbeobachtung sicherzustellen. Dann
hat die Gesellschaft große Chancen, ihr Produkt großflächig als Dienstleistung etablieren zu können. Die
aktuelle Rechtssprechung des BGH zur Möglichkeit für deutsche Juristen, erfolgsorientiert zu arbeiten, kann
dieses Produkt nur befördern, da es zusätzlich mediale Aufmerksamkeit erlangt und das Produkt für den
Laien erklärbar machen hilft.
Das herausragende und vorrangige Ziel der Juragent AG liegt in der Akquisition der Prozesse, um möglichst
zeitnah das erforderliche Streitwertvolumen vertraglich binden zu können. Da das Potenzial für Prozessfinanzierungen
enorm ist und jährlich auf mehrere Milliarden Euro in Europa geschätzt wird, sieht sich die
Juragent AG nach wie vor und sehr überzeugt in der Lage, die gesetzten Ziele zu erreichen. Die Juragent AG
steht allerdings immer noch erst am Anfang einer weiteren expansiven Entwicklung, die aber erst einen
geringen Teil des möglichen Marktpotenzials der Gesellschaft abdeckt.
6.2. Umsatz- und Ertragsentwicklung
Im Geschäftsjahr 2007 wird ein Ergebnis auf dem Niveau des Jahres 2006 erwartet. Im Laufe des Geschäftsjahres
2007 ist die Emission eines weiteren Prozesskostenfonds geplant, nachdem der Prozesskostenfonds
IV (nach Verlängerung über den 31.12.2006 hinaus) geschlossen wird; die Geschäftsführung des
Fonds geht davon aus, dass das prospektierte Zeichnungsvolumen vom 30,0 Mio. Euro auf Grund der negativen
Berichterstattung in einigen Printmedien nicht erreicht wird.
Darüber hinaus erwartet die Gesellschaft den verbindlichen Abschluss weiterer Verfahren; insbesondere des
Verfahrens, dessen Entscheidung sich aufgrund des Gutachterwechsels auch über das Ende des Jahres
2006 weiter hinaus verzögerte.

104
6.3. Risiken
Die Innenstruktur, die Organisationseinbindung und -abstimmung sowie alle darauf aufbauenden Methoden
und Prozesse sind vor dem Hintergrund des weiteren Wachstums der Juragent AG laufend weiter zu optimieren.
Ein detaillierter Planungs- und Steuerungsprozess sowie ein systematisches Risikomanagement
sollen in Zukunft die Förderung des unternehmerischen Handelns gewährleisten. Die erforderlichen Instrumentarien
sind vorhanden, können aber letztlich nicht mit letzter Sicherheit die Erfolgsaussichten der Prozesse
erkennen und vor allem steuern lassen. Darin liegt eines der Risiken in dem Produkt selbst; das
Management hat keine Einflussmöglichkeit auf den Ausgang der Prozesse, die die Gesellschaft in Vorleistung
finanziert. In der Vergangenheit ist dieses Risiko sehr deutlich geworden, indem doch weniger Vergleiche
als geplant abgeschlossen worden sind und auch positiv geprüfte Prozesse verloren gegangen sind.
Längere Instanzenwege sind so entstanden und lassen deshalb Erfolge auch länger auf sich warten. Das
mindert aber nicht die Erfolg versprechenden Chancen.
Deshalb ist die Prüfung an Hand eines unternehmensinternen Ratings auf zur Zeit nur angenommener
wissenschaftlicher Grundlage ein essentieller ausbaupflichtiger Baustein im Unternehmen. Dabei muss
neben der juristisch versierten Handhabung eine ständige Marktbeobachtung stattfinden, die sich an politischen
und juristischen Parametern orientiert. Hierzu muss die Präsenz und die Lobbyarbeit verstärkt werde.
Problematisch gestaltete sich die Einschätzung der beschriebenen Risiken, da letztlich keinerlei verlässliche
Daten vorhanden sind, auf die sich die Gesellschaft stützen könnte. Dazu ist das Geschäftsfeld noch zu
jung.
Außer den latenten, geschäftstypischen Risiken wie Nachfragerückgängen und insbesondere Forderungsausfällen
sind in der gegenwärtigen Situation des Unternehmens keine weiteren spezifischen Risiken zu
erkennen.
Berlin, 31.03.2007
____________________ ____________________
Vorstand Vorstand

105
1.5. ANLAGENSPIEGEL UND VERBINDLICHKEITENSPIEGEL ZUM 31. DEZEMBER 2006

I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
1.
Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2006
kumulierte Anschaffungs-
oder
Herstellungskosten kumulierte Buchwerte Abschreibungen Zuschreibungen
Stand Zugänge Abgänge Stand Stand
Abschreibungen des Geschäfts- des Geschäfts-
1.1.2006 31.12.2006 31.12.2006 31.12.2006 31.12.2005
jahres jahres
€ € € € € € T€ € €
Gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte 49.303,46 10.204,97 4.947,00 54.561,43 22.818,43 31.743,00 44 22.281,97 0,00
Betriebs- und
Geschäftsausstattung 109.817,78 107.065,73 1.582,15 215.301,36 84.540,36 130.761,00 48 24.478,73 0,00
Anteile an verbundenen
Unternehmen
147.875,00 0,00 14.780,00 133.095,00 0,00 133.095,00 148 0,00 0,00
2. Beteiligungen 164.781,00 0,00 0,00 164.781,00 149.999,00 14.782,00 15 0,00 0,00
3.
Wertpapiere des Anlagevermögens
20.778.747,72 7.049.545,74 5.624.417,24 22.203.876,22 554.957,73 21.648.918,49 20.237 216.379,46 130.407,50
21.091.403,72 7.049.545,74 5.639.197,24 22.501.752,22 704.956,73 21.796.795,49 20.400 216.379,46 130.407,50
21.250.524,96 7.166.816,44 5.645.726,39 22.771.615,01 812.315,52 21.959.299,49 20.492 263.140,16 130.407,50

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2006
Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit Summe davon Art der Sicherheit
bis zu einem Jahr von mehr als einem von mehr gesichert
bis zu fünf Jahren als fünf Jahren
31.12.2006 31.12.2005 31.12.2006 31.12.2005 31.12.2006 31.12.2005 31.12.2006 31.12.2005 31.12.2006 31.12.2005
€ T€ € T€ € T€ € T€ € T€
1. Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen 349.742,32 208 0,00 0 0,00 0 349.742,32 208 0,00 0 -
2. Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen 0,00 29 0,00 0 0,00 0 0,00 29 0,00 0 -
3. Sonstige Verbindlichkeiten
Steuerverbindlichkeiten 34.050,50 881 0,00 0 0,00 0 34.050,50 881 0,00 0 -
Verbindlichkeiten im Rahmen
der sozialen Sicherheit 0,00 0 * 0,00 0 0,00 0 0,00 0 * 0,00 0 -
Verbindlichkeiten gegenüber
Erste bis Vierte Juragent GmbH
& Co.
Prozesskostenfonds KG 4.492.738,84 2.821 0,00 0 0,00 0 4.492.738,84 2.821 0,00 0 -
Übrige Verbindlichkeiten 35.805,70 33 0,00 0 0,00 0 35.805,70 33 0,00 0 -
4.562.595,04 3.735 0,00 0 0,00 0 4.562.595,04 3.735 0,00 0
4.912.337,36 3.972 0,00 0 0,00 0 4.912.337,36 3.972 0,00 0

108
1.6. BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

109

110
Geprüfter Jahresabschluss (HGB)
der Juragent AG zum 31. Dezember 2005

2. GEPRÜFTER JAHRESABSCHLUSS (HGB) DER JURAGENT AG ZUM 31. DEZEMBER 2005
2.1. BILANZ PER 31. DEZEMBER 2005
A k t i v a
A. Anlagevermögen
111
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen
1.
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Anteile an verbundenen
Unternehmen
31.12.2005 31.12.2004
€ T€
43.820,00 0 *
48.174,00 45
147.875,00 56
2. Beteiligungen 14.782,00 15
3.
I. Vorräte
II.
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
Wertpapiere des Anlagevermögens
20.236.980,47 758
20.399.637,47 829
20.491.631,47 874
Unfertige Leistungen 1,00 0 *
1. Forderungen aus Leistungen 6.175.986,70 8.688
2.
3.
4.
Forderungen gegen verbundene
Unternehmen
Forderungen gegen Unternehmen,
mit denen ein
127.351,93 58
Beteiligungsverhältnis besteht 2,00 0 *
Sonstige Vermögensgegenstände
2.574.723,94 2.221
8.878.064,57 10.967
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 12.431.445,26 9.636
C. Rechnungsabgrenzungsposten
* Betrag < € 500,00
Sonstige Rechungsabgrenzungsposten
21.309.510,83 20.603
35.919,86 29
41.837.062,16 21.506

A. Eigenkapital
112
P a s s i v a
31.12.2005 31.12.2004
€ T€
I. Gezeichnetes Kapital 1.022.600,00 1.023
II. Kapitalrücklage 4.547.800,00 4.548
III. Andere Gewinnrücklagen 395.000,00 0
IV. Genußrechtskapital 71.300,00 71
V. Bilanzgewinn/-verlust 395.576,09 - 1.483
B. Rückstellungen
6.432.276,09 4.159
1. Steuerrückstellungen 32.400,00 271
2. Sonstige Rückstellungen 31.401.450,00 15.793
C. Verbindlichkeiten
1.
2.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
31.433.850,00 16.064
207.504,76 223
29.056,45 28
3. Sonstige Verbindlichkeiten 3.734.374,86 1.032
3.970.936,07 1.283
41.837.062,16 21.506

113
2.2. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 1. JANUAR 2005 BIS 31. DEZEMBER 2005
2005 2004
€ T€
1. Umsatzerlöse 28.533.355,90 22.200
2. Sonstige betriebliche Erträge 689.102,47 137
3. Materialaufwand
4. Personalaufwand
Aufwendungen für bezogene
Leistungen
29.222.458,37 22.337
18.894.185,78 15.771
a) Löhne und Gehälter 524.455,36 457
b) Soziale Abgaben 12.217,54 12
536.672,90 469
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen 24.021,56 14
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 7.229.993,98 3.543
7.
Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens
751.095,37 11
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 273.820,11 31
9. Abschreibungen auf Finanzanlagen 523.489,05 20
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 266.781,84 5
11.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
2.772.228,74 2.557
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 476.897,74 276
13. Sonstige Steuern 1.701,22 1
14. Vergütungen für Genußrechtskapital 20.000,00 22
15. Jahresüberschuß 2.273.629,78 2.258
16. Verlustvortrag - 1.483.053,69 - 3.741
17. Einstellungen in andere Gewinnrücklagen 395.000,00 0
18. Bilanzgewinn/-verlust 395.576,09 - 1.483

114
2.3. ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2005 DER JURAGENT AG, BERLIN
A. Allgemeines
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2005 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches
und des Aktiengesetzes für mittelgroße Kapitalgesellschaften aufgestellt.
Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den §§ 265 bis 278 HGB. Für
die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren angewendet. Das Prinzip der Darstellungsstetigkeit
wurde beachtet.
Die Bilanzierung und Bewertung erfolgt unter Beachtung der generellen Bewertungsvorschriften der §§ 252
bis 256 HGB und den für Kapitalgesellschaften geltenden besonderen Ansatz- und Bewertungsbestimmungen
der §§ 269 bis 274 a HGB sowie §§ 279 bis 283 HGB. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
wurden unverändert gegenüber dem Vorjahr beibehalten und entsprechen dem Grundsatz der Unternehmensfortführung,
dem Vorsichts- und Realisationsprinzip sowie den Grundsätzen der Bewertungsstetigkeit,
Einzelbewertung und Periodenabgrenzung.
Die im Folgenden genannten Bilanzierungsmethoden zu den Vorräten und der Prozesskostenrückstellung
(sonstige Rückstellungen) führt zu einer tendenziell frühen Erfassung der Aufwendungen und späteren
Erfassung der Erträge. Dies ist bei der Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu beachten.
B. Erläuterungen und ergänzende Angaben zur Bilanz
Die immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die Sach- und Finanzanlagen werden
zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und, soweit erforderlich, vermindert um Abschreibungen angesetzt.
Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer unter
Berücksichtigung der handels- und steuerrechtlichen Vorschriften ausschließlich nach der linearen Methode.
Den Abschreibungssätzen liegen betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zwischen zwei und 13 Jahren zugrunde.
Auf Zugänge beweglicher Anlagegüter wird der anteilig auf den Zeitraum der betrieblichen Nutzung im
Zugangsjahr entfallende Jahresabschreibungsbetrag verrechnet. Abschreibungen auf Abgänge erfolgen
ebenfalls zeitanteilig für den Zeitraum der Nutzung im Geschäftsjahr bis zum Abgangszeitpunkt.
Geringwertige Anlagegüter werden im Zugangsjahr in vollem Umfang abgeschrieben und im Anlagespiegel
als Abgang gezeigt.
Das Anlagevermögen wird durch ein EDV-gestütztes Anlagenverzeichnis geführt, das die nach handels- und
steuerrechtlichen Grundsätzen erforderlichen Angaben enthält.

115
Die Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens zeigt der als Anlage 1 diesem Anhang beigefügte
Anlagenspiegel. Als Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten sind die historischen Werte angesetzt.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen bestehen aus Beteiligungen an folgenden Gesellschaften:
31.12.2005
€
31.12.2004
€
Juragent Verwaltungs-GmbH, Berlin 25.000,00 25.000,00
Juragent S.A., Luxemburg 30.875,00 30.875,00
Juragent (Schweiz) AG, Chur/Schweiz 42.000,00 0,00
GVA Geltendmachung von Anlegerinteressen GmbH, Berlin 25.000,00 0,00
K & B Verwaltungs-GmbH, Berlin 25.000,00 0,00
147.875,00 55.875,00
Die Juragent Verwaltungs-GmbH ist aus einer am 27.12.2001 erworbenen Vorrats-GmbH entstanden. Gegenstand
der Juragent Verwaltungs-GmbH ist die Verwaltung und Geschäftsführung von Publikums-
Kommanditgesellschaften zur Bildung von geschlossenen Fonds zur Prozessfinanzierung und aller damit
zusammenhängenden Geschäfte.
Die Juragent SA wurde durch einen nach luxemburgischen Recht notariell beurkundetem Gesellschaftsvertrag
vom 10.07.2002 mit einem Stammkapital von € 31.000,00 gegründet. Zweck der Gesellschaft ist die
finanzielle Beteiligung bzw. Bereitstellung von Finanzmitteln ausschließlich für andere Unternehmen der
gleichen Juragent-Unternehmensgruppe in jeder beliebigen Weise für die gerichtliche und außergerichtliche
Geltendmachung von Rechtsansprüchen natürlicher und juristischer Personen im In- und Ausland. Zweck ist
weiterhin die Erbringung von allgemeinen Dienstleistungen und Verwaltungstätigkeiten.
Die Juragent Schweiz AG ist aus einer Schweizer Vorratsgesellschaft (UB Unipro AG) hervorgegangen, die
mit notarieller Urkunde (Notariat Hottingen-Zürich) am 7. Dezember 2005 erworben wurde. Die Gesellschaft
bezweckt die Finanzierung von Prozessen Dritter. Das voll eingezahlte Aktienkapital beträgt SFR 50.000,00
und ist eingeteilt in 50 Inhaberaktien zu je SFR 1.000,00 Nennwert. Die Gesellschaft ist mit 70 % Aktionärin
der Juragent Schweiz AG. Der Ansatz erfolgt in Höhe der Anschaffungskosten.
Die GVA Geltendmachung von Anlegerinteressen GmbH ist durch den notariell beurkundeten Gesellschaftsvertrag
vom 10.06.2004 (UR 216/2004 des Notars Steinpilz in Berlin) errichtet. Gegenstand des Unternehmens
ist die finanzielle Beteiligung an der gerichtlichen und außergerichtlichen Geltendmachung von
Rechtsansprüchen Dritter im Rahmen von Schadensersatzansprüchen. Der Ansatz erfolgt in Höhe der auf
die gesellschaftsrechtlich vereinbarte Stammeinlage vollständig erfolgten Zahlung. Die Gesellschaft ist am
Stichtag alleiniger Gesellschafter der GVA Geltendmachung von Anlegerinteressen GmbH.
Die K & B Verwaltungs-GmbH ist durch den notariell beurkundeten Gesellschaftsvertrag vom 22.12.2004
(UR 583/2004 des Notars Steinpilz in Berlin) errichtet. Gegenstand des Unternehmens ist die Verwaltung
eigenen Vermögens. Die Gesellschaft kann alle Geschäfte vornehmen, die mit diesem Zweck im weitesten

116
Sinn zusammenhängen oder diesem zu dienen geeignet sind. Die Gesellschaft darf andere Unternehmen
übernehmen, sich an ihnen beteiligen und ihre Geschäfte führen. Sie ist zur Errichtung von Zweigniederlassungen
berechtigt. Der Ansatz erfolgt in Höhe der auf die gesellschaftsrechtlich vereinbarte Stammeinlage
vollständig erfolgten Zahlung. Die Gesellschaft ist am Stichtag alleiniger Gesellschafter der K & B Verwaltungs-GmbH.
Unter den Beteiligungen wird eine 23,56%ige Beteiligung am insgesamt T€ 1.061 betragenden Grundkapital
der in 2000 gegründeten Brain Support AG, Leipzig, ausgewiesen. Aufgrund des durch die Geschäftstätigkeit
weiter bestehenden Risikos einer dauernden Wertminderung wurden die in Vorjahren vorgenommenen
Wertberichtigungen auf einen Erinnerungswert von€ 2,00 beibehalten.
Des Weiteren wurde eine Beteiligung in Höhe von € 14.780,00 an einer Gesellschaft auf Kuba erworben,
deren Rückabwicklung in 2006 vorgesehen ist.
Die unter den Vorräten unverändert zum Vorjahr ausgewiesenen unfertigen Leistungen werden unter Berücksichtigung
der verlustfreien Bewertung mit den für die laufenden Prozessfinanzierungen entstandenen
Kosten bewertet. Hierbei handelt es sich um die Kosten der Prozessfinanzierung in Form der übernommenen
Prozess- und Gerichtskosten. Im Einzelfall erfolgte eine Abwertung aufgrund der nicht abschätzbaren
Erfolgsaussichten. Der Posten wird unverändert zum Vorjahr beibehalten.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit ihrem Nennwert angesetzt. Soweit
notwendig, wurden Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Unter den sonstigen Vermögensgegenständen
sind € 395.200,00 (31.12.2004: T€ 5,0) ausgewiesen, die rechtlich erst nach dem Stichtag entstehen.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren ausschließlich aus laufenden Verrechnungen.
Von den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, weisen € 2,0
(31.12.2004: T€ 0,0) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr auf.
Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden Steuererstattungsansprüche in Höhe von €
554.196,04 (31.12.2004:T€ 139,9) ausgewiesen. Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben €
51.795,00 (31.12.2004: T€ 0,0) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.
Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind in Höhe des Nominalbetrages angesetzt.
Die sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten sind in Höhe der Ausgaben, die Aufwand für eine bestimmte
Zeit nach dem Stichtag darstellen, angesetzt.
Das Eigenkapital wird zum Nennwert bilanziert. Das gezeichnete Kapital ist in Höhe des satzungsmäßig
vereinbarten Betrages zum Nennwert von je 1 €/Stückaktie angesetzt. Aufgrund einer Kapitalerhöhung im
Geschäftsjahr 2003 ist das als gezeichnetes Kapital ausgewiesene Grundkapital eingeteilt in 1.022.600

117
Stück nennwertloser Stückaktien zu je € 1,00, die auf den Inhaber lauten. Das genehmigte Kapital beträgt €
511.300,00.
Die Kapitalrücklage resultiert aus den in den Geschäftsjahren 2000 und 2003 durchgeführten Kapitalerhöhungen,
bei denen auf die neuen Aktien ein Agio erhoben wurde.
Die erstmalige Einstellung in Höhe von € 395.000,00 in die anderen Gewinnrücklagen beruht auf einem
gemeinsamen Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat.
Unter dem Genussrechtskapital werden insgesamt 755 Genussscheine mit Eigenkapitalcharakter ausgewiesen,
die in Vorjahren ausgegeben wurden.
Die Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung aller Umstände gebildet und
sichern erkennbare Risiken in ausreichender Höhe ab.
Im Einzelnen beinhalten die sonstigen Rückstellungen die folgenden Posten:
31.12.2005
T€
31.12.2004
T€
Prozesskosten 31.084,0 15.265,0
Tantiemen 275,0 281,5
Jahresabschlusskosten 20,0 20,0
Garantieverzinsung Genussrechte 20,0 21,5
Ausstehende Rechnungen 1,1 204,0
Übrige 1,4 1,0
31.401,5 15.793,0
Die Rückstellung für Prozesskosten enthält die erwarteten Aufwendungen aus finanzierten und noch zu
finanzierenden Prozessen, zu denen die Gesellschaft im Falle des Unterliegens herangezogen wird. Der
Posten enthält eigene und fremde Rechtsanwalts-, Gerichts- und sonstige Kosten nach Verrechnung mit
bisher geleisteten Zahlungen unter Berücksichtigung einer von der Gesellschaft unter vorsichtigen kaufmännischen
Gesichtspunkten geschätzten Erfolgsquote.
Neben den aus finanzierten und noch zu finanzierenden Prozessen resultierenden primären Aufwendungen
enthält die Rückstellung auch sekundäre Kosten aus dem derivativen Prozessfinanzierungsgeschäft als
Geschäftsbesorger. Hierunter werden die notwendigen Aufwendungen für die Akquisition, Prüfung, Begleitung,
Verwaltung und Abwicklung zukünftiger Prozesse verstanden, zu deren Finanzierung die Gesellschaft
aufgrund der vertraglichen Bindung aus den Geschäftsbesorgungsverträgen verpflichtet ist. Die Bewertung
dieser in den Rückstellungen für Prozesskosten integrierten weiteren Komponente erfolgt nach einer ausgesprochen
konservativen kaufmännischen Beurteilung der potentiellen, zukünftig anfallenden Beträge.

118
Der Ansatz der Verbindlichkeiten erfolgt mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag. Die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sind in branchenüblichem Umfang durch Eigentumsvorbehalte gesichert. Auf
eine detaillierte Ermittlung der besicherten Beträge wurde verzichtet. Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten
nach Restlaufzeiten, Arten und Besicherungen ergibt sich aus dem diesem Anhang als Anlage 2 beigefügten
Verbindlichkeitenspiegel.
C. Erläuterungen und ergänzende Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung
Von den Umsatzerlösen entfallen T€ 668,4 auf das Eigengeschäft und T€ 27.865,0 auf Geschäftsbesorgungen
für die Erste bis Vierte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen bewegen sich im Rahmen
der betriebsspezifischen Übung.
Von den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen entfallen T€ 254,4 (2004: T€ 0,0) auf Stückzinsen und T€
1,2 (2004: T€ 1,2) auf Zinsen an verbundene Unternehmen.
Außerordentliche Posten oder periodenfremde Posten waren nicht bzw. nur in geringfügigem Umfang zu
verzeichnen.
D. Sonstige Angaben
Im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit können im Wesentlichen folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen
bestehen:
Die Gesellschaft hat aus einer von der Baden-Württembergische Bank Aktiengesellschaft, Leipzig, übernommenen
Vertragserfüllungsbürgschaft eine potentielle Verpflichtung über € 25.140,08. Der Avalkredit ist
gesichert durch eine Verpfändung eines Wertpapierdepots in korrespondierender Höhe.
Im Rahmen der Geschäftsbesorgung bestanden am 31. Dezember 2005 Bürgschaftsverpflichtungen für
nahestehende Unternehmen in Höhe von T€ 4.590,8.
Des Weiteren bestanden Bürgschaftsverpflichtungen i.H.v. T€ 105 gegenüber Leasingesellschaften. Darüber
hinaus bestehen Haftungsverhältnisse für fremde Dritte in Höhe von T€ 3.202,7, die bis Juli 2006 beendet
werden sollen.
Weiterhin bestehen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von ca. T€ 210,5 (2004: T€
146,0).
Im Jahresdurchschnitt waren sechs (2004: sechs) Mitarbeiter beschäftigt.

Zu Vorständen sind bestellt:
119
Herr Kaufmann Mirko Heinen, Berlin (Vorsitzender)
Herr Kaufmann Heinz Stöppel, Grebenstein/Hessen
Die Vergütungen für die Vorstände betragen im Geschäftsjahr € 436.080,00.
Dem Vorstand wurden Darlehen von T€ 17,1 zu einem Zinssatz von 4 % p.a. sowie kurzfristige Vorschüsse
in Höhe von € 91,2 gewährt.
Der Aufsichtsrat setzt sich wie folgt zusammen:
Herr Oberregierungsrat a.D. Dieter Braun, Langenhagen (Vorsitzender) (bis 31.03.2006)
Herr Bankkaufmann Heinrich Wohlfart, Frankfurt (stellvertretender Vorsitzender)
Herr Rechtsanwalt/Steuerberater Claudius Lang, Karlsruhe
Herr Kaufmann Christoph Weiß, Leipzig (bis 28.06.2005)
Herr Unternehmer Dipl.-Ing. Dr. Ingo Seidemann, Jena
Herr Rechtsanwalt/Steuerberater Wolfgang Gierk, Naundorf
Herr Kaufmann Stefan Kopf, Ettlingen (seit 23. August 2005)
Auf der Hauptversammlung vom 23. August 2005 wurden die oben genannten Aufsichtsratsmitglieder bestätigt
bzw. neu gewählt.
Der Aufsichtsrat erhielt im Geschäftsjahr 2005 eine Gesamtvergütung in Höhe von
€ 51.999,32.
Der Aufstellung des Jahresabschlusses liegt der Vorschlag des Vorstands über die Ergebnisverwendung
zugrunde. Danach soll aus dem Bilanzgewinn ein Betrag von € 122.712,00 an die Aktionäre ausgeschüttet,
ein Betrag von € 272.000,00 in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt und der verbleibende Betrag von
€ 864,09 auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Berlin, 31. März 2006
__________________ ______________________
Vorstand Vorstand

120
2.4. LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2005 DER JURAGENT AG, BERLIN
1. Gesellschaftsdaten
Die Juragent Aktiengesellschaft hat die finanzielle Beteiligung an der gerichtlichen und außergerichtlichen
Geltendmachung von Rechtsansprüchen Dritter, die Erbringung von Dienstleistungen für Angehörige rechtsund
steuerberatender Berufe sowie den Erwerb und die Verwaltung von Vermögenswerten aller Art, die
Beteiligung an anderen Unternehmen und auch an Einzelgeschäften anderer Unternehmen zum Geschäftsgegenstand.
Die Gesellschaft ist eine mittelgroße (2004: kleine) Kapitalgesellschaft i.S.d. § 267 Abs. 2 HGB. Das Grundkapital
beträgt EUR 1.022.600,--. Das Geschäftsjahr läuft vom 1.1. bis zum 31.12. eines jeden Jahres.
Vorstand: Mirko Heinen (Vorsitzender)
Heinz Stöppel
Aufsichtsrat: Dieter Braun, Langenhagen (Vorsitzender) (bis 31.03.2006)
2. Markt- und Branchensituation
Dr. Heinrich Wohlfart, Frankfurt
Claudius Lang, Karlsruhe
Dr. Ingo Seidemann, Jena
Christoph Weiß, Leipzig (bis 22.06.2005)
Wolfgang Gierk, Naundorf
Stefan Kopf, Ettlingen (seit 23.08.2005)
In der sich mehr und mehr etablierenden Branche der Prozesskostenfinanzierung haben sich seit etwa
1997, im Wesentlichen aber erst ab dem Jahr 2000 einige wenige Anbieter am Markt platziert. Neben der
seit 1999 bestehenden Juragent AG sind dies vier Tochtergesellschaften von großen Versicherungsunternehmen.
Nach vorsichtigen Schätzungen ist davon auszugehen, dass jährlich etwa 30.000 Verfahren1 allein wegen
des Kostenrisikos nicht geführt werden. Das bedeutet, dass allein in Deutschland auf berechtigte Forderungen
in Höhe von ca. 2 Mrd. Euro jährlich verzichtet wird. Ein Grund für den Verzicht auf einen Rechtsstreit
sind die nicht unerheblichen Prozesskosten und die Ungewissheit, über einen möglicherweise langjährigen
Zeitraum Liquidität für eine Klage aufbringen zu müssen. Aus dieser Realität leitet sich einerseits der grundsätzliche
Bedarf nach der Prozesskostenfinanzierung als Dienstleistung ab. Darüber hinaus wird andererseits
auch das Marktvolumen deutlich, wenn unterstellt werden kann, dass jährlich mehr als 2 Mrd. Euro an
Forderungen entstehen.
1 Quelle: Süddeutsche Zeitung, Oktober 2001

121
Diese Markteinschätzung wird offensichtlich auch von anderen geteilt. Nachdem Ende 2003 der Juragent
Prozesskostenfonds I mit einem Zeichnungsvolumen von rund 5,0 Mio. Euro geschlossen werden konnte,
erfolgten die Platzierungen des Juragent Prozesskostenfonds II (2004) mit einem Kommanditkapital von
16,5 Mio. Euro (Prospektiert mit 15,0 Mio. Euro zzgl. bis zu 10 %), des Juragent Prozesskostenfonds III
(2004/2005) von Mio. Euro 31,25 ( Prospektiert mit 30,0 Mio. Euro zzgl bis zu 50 %) sowie seit August
2005 des Juragent Prozesskostenfonds IV (bis 31.12.2005 erreichte Zeichnungssumme: 9,5 Mio. Euro).
Unter Berücksichtigung eines Vervielfältigers von 10 ergibt sich ein für die Prozesskostenfonds zu finanzierendes
Streitwertvolumen von insgesamt 624 Mio. Euro. Die Zeichneranzahl in allen Prozesskostenfonds
beläuft sich gegenwärtig insgesamt auf mehr als 5.100. Diese Zahl dokumentiert eindrucksvoll, dass neben
der Vielzahl der eigenen Aktionäre auch die Fondszeichner von der Idee der Prozessfinanzierung überzeugt
sind.
3. Geschäftsentwicklung 2005
3.1. Allgemeines
Im Geschäftsjahr 2005 konnten die sich abzeichnenden Entwicklungen des Geschäftsjahres 2004 fortgesetzt
werden. Die Juragent AG übernimmt das gesamte operative Geschäft gemäß Geschäftsbesorgungsvertrag
für nunmehr vier Prozesskostenfonds. Mit fortschreitendem Vertrieb des Prozesskostenfonds III Anfang
2005 entschied der Vorstand, keine „eigenen“ Verfahren mehr zu finanzieren, sondern die gesamte Tätigkeit
der Gesellschaft auf die Geschäftsbesorgung für die Fonds auszurichten.
3.2. Risikomanagement
Die Gesellschaft hat vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren deutlich erhöhten Volumina (insbesondere
potentielles Streitwertvolumen, Prozessanzahl, Geldfluss) ein Risikomanagementsystem eingerichtet,
dass der besonderen Risikostruktur der Gesellschaft in angemessener Art und Weise Rechnung tragen wird.
Eine umfangreiche schriftliche Dokumentation aller internen Arbeitsprozesse und der damit verbundenen
Aktivitäten und Handlungsanweisungen liegt vor. Bis zum 31.12.2005 konnten die Mitarbeiter sowie die in
die Arbeitsprozesse eingebundenen freiberuflichen Mitarbeiter (soweit erforderlich) bereits entsprechende
Schulungsprogramme durchlaufen. Die volle Funktionsfähigkeit wird das System im Geschäftsjahr 2006
erreichen.
3.3. Neue Prozesse
Das durch die Juragent AG finanzierte Streitwertvolumen konnte bis zum 31.12.2005 um ca. 78,0 Mio. Euro
erweitert werden. Diese Erhöhung ist auf den Abschluss von weiteren Verfahren zurückzuführen, die von
dem Prozesskostenfonds II finanziert werden. Für die Prozesskostenfonds III und IV sind noch keine Verträge
über zu finanzierende Verfahren abgeschlossen worden.
Insgesamt finanzierte die Juragent AG damit ein Gesamtstreitvolumen von ca. 178,8 Mio. Euro zum Jahresende.
Darüber hinaus sind in der Zukunft für die Prozesskostenfonds I bis IV stichtagsbezogen noch weitere

122
497,8 Mio. Euro an Streitvolumen anzuschaffen (die neuen Prozesse für den Fonds I dienen der Optimierung
des Ergebnisses des Fonds).
3.4. Prozessbeschaffung
Um direkt in der Anwaltschaft neue Prozesse zu akquirieren, wurden zum einen examinierte Rechtsanwälte
und zum anderen rechtswissenschaftliche Studenten angeworben, die als freie Mitarbeiter für die Juragent
AG tätig sind. Diese besuchen in den ausgewählten Oberlandesgerichtsbezirken ausgewählte Anwaltskanzleien,
bei denen anhand eines Rechercheergebnisses vermutet wird, dass in dieser Kanzlei Mandanten
und/oder Prozesse vorhanden sind, für die die Prozessfinanzierung interessant sein könnte. Überwiegend
handelt es sich bei den so selektiv angesprochenen Kanzleien um wirtschaftsrechtlich ausgerichtete größere
Anwaltszusammenschlüsse.
Weiterhin wurde das Instrumentarium der Anzeigenwerbung verfeinert und aufeinander abgestimmt. Neben
einem einheitlichen Marktauftritt wird versucht, eine Personifizierung und Konkretisierung des Produkts zu
schaffen. Zentraler Punkt dieses Marketings ist die neu erstellte Anzeigenkampagne.
Ferner erscheint in jeder Ausgabe der juristischen Fachzeitschrift NJW (Neue Juristische Wochenschrift) eine
Imageanzeige der Juragent AG. Die NJW erscheint wöchentlich und wird deutschlandweit von über 50.000
Rechtsanwälten bezogen. Die Juragent AG verspricht sich dadurch einen noch höheren Bekanntheitsgrad in
der angesprochenen Zielgruppe zu erreichen. Ergänzend dazu wurden in verschiedenen Fachzeitschriften
mit wirtschaftsorientierter Zielgruppe Imagewerbung betrieben.
Ein weiterer Baustein dieser Marketingstrategie ist die Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität in
Berlin, die eine wissenschaftliche Begleitung sowie Auswertung der von der Gesellschaft auf Messen, Kongressen
und dgl. über Fragebogen und Interviews erhobenen Daten sicherstellt.
Im Geschäftsjahr 2005 war die Juragent AG wie im Vorjahr auf dem Deutschen Anwaltstag sowie dem
Deutschen Insolvenzrechtstag mit einem Messestand vertreten. Für 2006 wird verstärkt der Auftritt auf
Fachmessen (z.B. CeBit, E-World, Z- Die Zuliefermesse u. dgl.) geplant. Weiterhin sponserte die Gesellschaft
eine Serie namhafter Golfturniere in Deutschland, um einen größeren Bekanntheitsgrad zu erreichen. Hintergrund
dieser weiteren Maßnahmen ist die Überlegung, neben den Rechtsanwälten als Prozessvertreter
oder Rechtsberater auch die wesentlichen Entscheider bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen (z.B.
Vorstände, Geschäftsführer und leitende Mitarbeiter) als Kundenpotenzial zu erschließen.
Flankiert werden diese Maßnahmen noch durch ein Internetportal, auf dem die Unternehmenspräsentation
der Gesellschaft abrufbereit hinterlegt ist. Die Präsentation ist insbesondere für Wirtschaftsverbände, Messeaussteller
und sonstige interessierte Kunden bestimmt. Weiterhin dient die Unternehmenspräsentation auch
für Vertriebsveranstaltungen der Fondsvertriebe mit deren Kunden.
Rückmeldungen von Medien und Pressevertretern zu den Maßnahmen sind in wachsendem Umfang zu
verzeichnen.

3.5. Mitarbeiterentwicklung
123
Die Juragent AG beschäftigt neben den Vorständen derzeit unverändert vier fest angestellte Mitarbeiter, die
für die Auftragsbearbeitung zuständig sind. Diese Tätigkeit umfasst neben der Betreuung der im Bestand
befindlichen eigenen Prozesse auch die gesamte Akquisitions-, Prüf- und Abwicklungstätigkeiten für die
Prozesse der Fonds I bis IV. Die Anzahl der fest angestellten Mitarbeiter ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert
und entspricht der Planung, die vorsah, lediglich freiwerdende Stellen neu zu besetzen. Auch für
2006 sind keine nennenswerten Neueinstellungen vorgesehen.
Für die juristische Vorprüfung der Prozessfinanzierungsanfragen wird auf einen überregionalen Pool von
Anwälten, Gutachtern und weiteren Fachleuten zurückgegriffen. Die Juragent AG versucht sich in diesem
Bereich immer weiter zu optimieren. So konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr 24 pensionierte Richter in
das Prüfsystem der Gesellschaft eingebunden werden.
4. Vermögens- und Finanzlage
4.1. Kapitalbedarf
Mit der Fokussierung der Gesellschaft auf das Geschäftsbesorgungsgeschäft für die angeschlossenen Fonds
übernimmt die Juragent AG mit der vertraglichen Verpflichtung auch die entsprechende Erbringung finanzieller
Leistungen. Darunter fällt insbesondere der Ausgleich der Prozesskosten. Dieser Kapitalbedarf wird stets
mit dem durch die Fonds gedeckten Finanzierungsvolumen abgestimmt, so dass es grundsätzlich nicht zu
einer Kapitalunterdeckung kommen kann.
4.2. Erträge/Aufwendungen
Besonders zu beachten war im Geschäftsjahr 2005 die Entwicklung der Juragent AG im Geschäftsbesorgungsgeschäft.
So konnten für den mit 31,25 Mio. Euro mit rund 5 % überplatzierten Prozesskostenfonds III
im Geschäftsjahr rund 20,0 Mio. Euro Erlöse verrechnet werden. Darüber hinaus konnte im Zeitraum August
bis Dezember 2005 der Prozesskostenfonds IV mit 9,5 Mio. Euro anplatziert werden, was zu Erlösen i.H.v.
7,9 Mio. Euro geführt hat.
Die Erlöse aus finanzierten Prozessen verminderten sich von rund 1,5 Mio. Euro im Vorjahr auf 0,7 Mio.
Euro. Dieser Umsatzrückgang ist darauf zurückzuführen, dass die sich in der Endphase befindlichen Verfahren
nicht in dem Maß zu positiven Urteilen führten als dies zu Beginn des Geschäftsjahres 2005 erkennbar
gewesen ist.
Als Gegenposten zu den vereinnahmten Erlösen aus den jeweiligen Geschäftsbesorgungsverträgen hat die
Gesellschaft unter Beachtung einer sehr konservativen Beurteilung zum Ausgleich Rückstellungen dotiert,
um die finanziellen Mittel im Unternehmen zu binden. Diese Vorsicht ist vor dem Hintergrund der Laufzeit
der finanzierten und noch zu finanzierenden Prozesse sowie den Volumina an Streitwerten auch sachgerecht.

124
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wirken sich insbesondere Vertriebskosten, Werbekosten
sowie die Aufwendungen aus den Garantieausschüttungsverträgen für die Fonds I-IV aus. Das Zinsergebnis
wird noch belastet durch die im Wesentlichen planmäßigen Abwertungen der als Liquiditätsreserve angeschafften
Wertpapiere.
Mit dem Jahresüberschuss 2005 sind die Verlustvorträge aus den Vorjahren vollständig aufgezehrt, sodass
das Grundkapital und die Kapitalrücklage wieder vollständig aufgefüllt werden konnten.
4.3. Stand der Prozessfinanzierung am Stichtag
Die Gesellschaft weist am Stichtag ein Streitwertvolumen aus eigenen Prozessen in Höhe von 52,2 Mio.
Euro und an Fondsprozessen in Höhe von 126,6 Mio. Euro auf.
Die Entwicklung der erfolgreichen Beendigung der Prozesse ist gemessen an den Erwartungen und Planungen
noch deutlich steigerungsfähig. Wie im Vorjahr berichtet, sollte sich aus Gründen, die die Gesellschaft
nicht zu vertreten hatte, die Abwicklung eines wesentlichen Prozesses aus dem Geschäftsjahr 2004 in das
Geschäftsjahr 2005 verzögern. Hintergrund war, dass der gerichtlich bestellte und von allen Parteien akzeptierte
Gutachter aufgrund einer Erkrankung nicht in der Lage war, seinen Verpflichtungen nach zu kommen.
Erst Anfang 2005 war es möglich, dass sich die Parteien auf einen neuen Gutachter einigten, der zwar
unverzüglich seine Arbeit aufnahm, aber aufgrund der Komplexität des Sachverhalts wohl erst im Geschäftsjahr
2006 das Ergebnis seiner Tätigkeit vorlegen wird; angedacht war ursprünglich die Vorlage im 4.
Quartal 2005.
Auch bei den anderen Prozessen zeigte sich, dass die Zeit bis zur endgültigen Entscheidung der Sachverhalte
zu optimistisch geplant waren, so dass insgesamt nicht der zu Beginn des Jahres erhoffte und geplante
Erlös realisiert werden konnte.
5. Börsengang
Generell konnte eine Beruhigung des Börsenumfeldes festgestellt werden. Dennoch, und insbesondere
aufgrund der derzeit hohen Arbeitsbelastung, wurde das Thema Börsengang allerdings nur nachrangig
thematisiert und diskutiert. Eine Entscheidung bezüglich des Schrittes, an die Börse zu gehen, ist demnach
noch nicht gefallen.
6. Chancen und Risiken
6.1. Ausrichtung des Unternehmens
Entscheidend für den Erfolg der Gesellschaft wird die Quote gewonnener Prozesse sein. Schwerpunkt ist
und bleibt daher die Prüfung der Prozesse und der Bonitäten der etwaigen Klagegegner. Dieser Bereich
unterliegt einer ständigen Kontrolle und einem permanenten Verbesserungsprozess. Aufgrund der immer
größeren Streitwertvolumina gilt es zukünftig, insbesondere diesen Bereich zu stärken und weiterhin zu
optimieren, um trotz der höheren Anzahl der Prozesse eine ordnungsgemäße Abwicklung zu gewährleisten.

125
Ein weiteres Interesse der Juragent AG liegt in der Akquisition der Prozesse, um möglichst zeitnah das erforderliche
Streitwertvolumen vertraglich binden zu können. Da das Potenzial für Prozessfinanzierungen
enorm ist und jährlich auf mehrere Milliarden Euro in Europa geschätzt wird, sieht sich die Juragent AG in
der Lage, die gesetzten Ziele zu erreichen. Die Juragent AG steht allerdings immer noch erst am Anfang
einer weiteren expansiven Entwicklung, die aber erst einen geringen Teil des möglichen Marktpotenzials
der Gesellschaft abgedeckt.
6.2. Umsatz- und Ertragsentwicklung
Im Geschäftsjahr 2006 wird ein Ergebnis auf dem Niveau der Jahre 2004 und 2005 erwartet. Durch die
Auflage des Prozesskostenfonds IV im August 2005 und dessen Platzierung am Markt kann im Geschäftsjahr
2006 erneut mit Umsatzerlösen aus der Geschäftsbesorgung der Fonds gerechnet werden.
Ende des Geschäftsjahres 2006 bzw. Anfang des Geschäftsjahres 2007 ist die Emission eines weiteren
Prozesskostenfonds geplant.
Darüber hinaus erwartet die Gesellschaft den verbindlichen Abschluss weiterer Verfahren; insbesondere des
Verfahrens, dessen Entscheidung sich aufgrund des Gutachterwechsels auch über das Ende des Jahres
2005 hinaus verzögerte.
6.3. Risiken
Die Innenstruktur, die Organisationseinbindung und -abstimmung sowie alle darauf aufbauenden Methoden
und Prozesse sind vor dem Hintergrund des weiteren Wachstums der Juragent AG weiter zu optimieren. Ein
detaillierter Planungs- und Steuerungsprozess sowie ein systematisches Risikomanagement sollen in Zukunft
die Förderung des unternehmerischen Handelns gewährleisten.
In ständigem Dialog werden die Ergebnisse ausgetauscht, um der Geschäftsleitung zeitnahe Informationen
und Steuerungsmöglichkeiten zu verschaffen. Zentrale Aufgabe des Vorstandes ist darüber hinaus die Risikominimierung
durch marktgerechte Ausrichtung des Leistungsportfolios sowie die Begrenzung der finanzwirtschaftlichen
Risiken durch Optimierung der Unternehmensfinanzierung.
Außer den latenten, geschäftstypischen Risiken wie Nachfragerückgängen und insbesondere Forderungsausfällen
sind in der gegenwärtigen Situation des Unternehmens keine spezifischen Risiken zu erkennen.
Berlin, 31.03.2006
___________________________
Vorstand

126
2.5. ANLAGENSPIEGEL UND VERBINDLICHKEITENSPIEGEL ZUM 31. DEZEMBER 2005

I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
1.
Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2005
kumulierte Anschaffungs-
oder Herstellungskosten
kumulierte Buchwerte Abschreibungen
Stand Zugänge Abgänge Stand Stand
Abschreibungen des Geschäfts-
1.1.2005 31.12.2005 31.12.2005 31.12.2005 31.12.2004
€ € € € € € T€ €
Gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte 2.924,46 47.009,21 630,21 49.303,46 5.483,46 43.820,00 0 * 3.437,21
Betriebs- und
Geschäftsausstattung 89.448,01 24.277,35 3.907,58 109.817,78 61.643,78 48.174,00 45 20.584,35
Anteile an verbundenen
Unternehmen
55.875,00 92.000,00 0,00 147.875,00 0,00 147.875,00 56 0,00
2. Beteiligungen 164.781,00 0,00 0,00 164.781,00 149.999,00 14.782,00 15 0,00
3.
Wertpapiere des
Anlagevermögens
778.338,80 20.020.488,92 20.080,00 20.778.747,72 541.767,25 20.236.980,47 758 523.489,05
998.994,80 20.112.488,92 20.080,00 21.091.403,72 691.766,25 20.399.637,47 829 523.489,05
1.091.367,27 20.183.775,48 24.617,79 21.250.524,96 758.893,49 20.491.631,47 874 547.510,61
jahres

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2005
Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit Summe davon Art der Sicherheit
bis zu einem Jahr von mehr als einem von mehr gesichert
bis zu fünf Jahren als fünf Jahren
31.12.2005 31.12.2004 31.12.2005 31.12.2004 31.12.2005 31.12.2004 31.12.2005 31.12.2004 31.12.2005 31.12.2004
€ T€ € T€ € T€ € T€ € T€
1. Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen 207.504,76 223 0,00 0 0,00 0 207.504,76 223 0,00 0 -
2. Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen 29.056,45 28 0,00 0 0,00 0 29.056,45 28 0,00 0 -
3. Sonstige Verbindlichkeiten
Steuerverbindlichkeiten 880.708,91 341 0,00 0 0,00 0 880.708,91 341 0,00 0 -
Verbindlichkeiten im Rahmen
der sozialen Sicherheit 436,91 4 0,00 0 0,00 0 436,91 4 0,00 0 -
Verbindlichkeiten gegenüber
Erste bis Vierte Juragent
GmbH & Co.
Prozesskostenfonds KG 2.821.439,46 660 0,00 0 0,00 0 2.821.439,46 660 0,00 0 -
übrige Verbindlichkeiten 31.789,58 27 0,00 0 0,00 0 31.789,58 27 0,00 0 -
3.734.374,86 1.032 0,00 0 0,00 0 3.734.374,86 1.032 0,00 0
3.970.936,07 1.283 0,00 0 0,00 0 3.970.936,07 1.283 0,00 0

129
2.6. BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

130

131
Geprüfter Jahresabschluss (HGB)
der Juragent AG zum 31. Dezember 2004

3. GEPRÜFTER JAHRESABSCHLUSS (HGB) DER JURAGENT AG ZUM 31. DEZEMBER 2004
3.1. BILANZ PER 31. DEZEMBER 2004
A k t i v a
Anlagevermögen
132
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
Umlaufvermögen
1.
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Anteile an verbundenen
Unternehmen
31.12.2004 31.12.2003
€ T€
248,00 1
44.481,00 19
55.875,00 56
2. Beteiligungen 14.782,00 0
3.
I. Vorräte
II.
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
Wertpapiere des Anlagevermögens
758.412,80 504
829.069,80 560
873.798,80 580
Unfertige Leistungen 1,00 0
1. Forderungen aus Leistungen 8.687.892,17 1.538
2.
3.
4.
Forderungen gegen verbundene
Unternehmen
Forderungen gegen Unternehmen,
mit denen ein
58.497,24 153
Beteiligungsverhältnis besteht 2,00 0
Sonstige Vermögensgegenstände
2.220.831,12 607
10.967.222,53 2.298
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 9.635.953,07 887
Rechnungsabgrenzungsposten
20.603.176,60 3.185
sonstige Rechnungsabgrenzung 28.844,15 4
21.505.819,55 3.769

A. Eigenkapital
133
P a s s i v a
31.12.2004 31.12.2003
€ T€
I. Gezeichnetes Kapital 1.022.600,00 1.023
II. Kapitalrücklage 4.547.800,00 4.548
III. Genußrechtskapital 71.300,00 71
IV. Verlustvortrag - 3.741.328,37 -4.443
V. Jahresüberschuß 2.258.274,68 701
B. Rückstellungen
4.158.646,31 1.900
1. Steuerrückstellungen 271.200,00 0
2. Sonstige Rückstellungen 15.793.000,00 1.440
C. Verbindlichkeiten
1.
2.
3.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
16.064.200,00 1.440
0,00 13
223.349,12 125
27.837,30 27
4. Sonstige Verbindlichkeiten 1.031.786,82 264
1.282.973,24 429
21.505.819,55 3.769

134
3.2. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 1. JANUAR 2004 BIS 31. DEZEMBER 2004
2004 2003
€ T€
1. Umsatzerlöse 22.200.418,49 3.262
2. Sonstige betriebliche Erträge 136.742,62 133
3. Materialaufwand
4. Personalaufwand
5. Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände des Anlage-
Aufwendungen für bezogene
Leistungen
22.337.161,11 3.395
15.770.776,47 873
a) Löhne und Gehälter 457.329,10 344
b) Soziale Abgaben 11.940,34 9
469.269,44 353
vermögens und Sachanlagen 14.319,06 13
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.543.142,01 1.467
7. Erträge aus anderen Wertpapieren
des Finanzanlagevermögens 10.771,05 13
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 31.456,98 12
9. Abschreibungen auf Finanzanlagen 19.926,00 0
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 5.212,74 2
11.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
12.
Steuern vom Einkommen und vom
Ertrag
2.556.743,42 712
275.766,50 0
13. Sonstige Steuern 1.079,39 1
14. Vergütungen für Genußrechtskapital 21.622,85 10
15. Jahresüberschuß 2.258.274,68 701

135
3.3. ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2004 DER JURAGENT AG, BERLIN
A. Allgemeines
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2004 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches
und des Aktiengesetzes für kleine Kapitalgesellschaften aufgestellt.
Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den §§ 265 bis 278 HGB. Für
die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren angewendet. Das Prinzip der Darstellungsstetigkeit
wurde beachtet.
Die Bilanzierung und Bewertung erfolgt unter Beachtung der generellen Bewertungsvorschriften der §§ 252
bis 256 HGB und den für Kapitalgesellschaften geltenden besonderen Ansatz- und Bewertungsbestimmungen
der §§ 269 bis 274a HGB sowie §§ 279 bis 283 HGB. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
wurden unverändert gegenüber dem Vorjahr beibehalten und entsprechen dem Grundsatz der Unternehmensfortführung,
dem Vorsichts- und Realisationsprinzip sowie den Grundsätzen der Bewertungsstetigkeit,
Einzelbewertung und Periodenabgrenzung.
Die im Folgenden genannten Bilanzierungsmethoden zu den Vorräten und der Prozesskostenrückstellung
(sonstige Rückstellungen) führt zu einer tendenziell früheren Erfassung der Aufwendungen und späteren
Erfassung der Erträge. Dies ist bei der Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu beachten.
B. Erläuterungen und ergänzende Angaben zur Bilanz
Die immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die Sach- und Finanzanlagen sind zu
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und, soweit abnutzbar, vermindert um Abschreibungen angesetzt.
Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer unter
Berücksichtigung der handels- und steuerrechtlichen Vorschriften ausschließlich nach der linearen Methode.
Den Abschreibungssätzen liegen betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zwischen zwei und zwölf Jahren
zugrunde.
Auf Zugänge beweglicher Anlagegüter wird abweichend vom Vorjahr der anteilig auf den Zeitraum der
betrieblichen Nutzung im Zugangsjahr entfallende Jahresabschreibungsbetrag verrechnet. In Vorjahren wurde
die nunmehr steuerlich nicht mehr zulässige Halbjahresvereinfachungsregel angewandt, nach der für
Zugänge in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres der volle, auf Zugänge in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres
der halbe Jahresabschreibungsbetrag verrechnet werden konnte. Abschreibungen auf Abgänge
erfolgen ebenfalls zeitanteilig für den Zeitraum der Nutzung im Geschäftsjahr bis zum Abgangszeitpunkt.
Geringwertige Anlagegüter werden im Zugangsjahr in vollem Umfang abgeschrieben und im Anlagespiegel
als Abgang gezeigt.

136
Das Anlagevermögen wird durch ein EDV-gestütztes Anlagenverzeichnis geführt, das die nach handels- und
steuerrechtlichen Grundsätzen erforderlichen Angaben enthält.
Die Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens zeigt nachstehender Anlagenspiegel. Als Anschaffungs-
bzw. Herstellungskosten sind die historischen Werte angesetzt.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen bestehen aus Beteiligungen an der Juragent Verwaltungs-GmbH,
Berlin, und der Juragent S.A., Luxemburg.
Die Juragent Verwaltungs-GmbH ist aus einer am 27.12.2001 erworbenen Vorrats-GmbH entstanden. Gegenstand
der Juragent Verwaltungs-GmbH ist die Verwaltung und Geschäftsführung von Publikums-
Kommanditgesellschaften zur Bildung von geschlossenen Fonds zur Prozessfinanzierung und aller damit
zusammenhängenden Geschäfte.
Die Juragent SA wurde durch einen nach luxemburgischen Recht notariell beurkundeten Gesellschaftsvertrag
vom 10.07.2002 mit einem Stammkapital von € 31.000,00 gegründet. Zweck der Gesellschaft ist die
finanzielle Beteiligung bzw. Bereitstellung von Finanzmitteln ausschließlich für andere Unternehmen der
gleichen Juragent-Unternehmensgruppe in jeder beliebigen Weise für die gerichtliche und außergerichtliche
Geltendmachung von Rechtsansprüchen natürlicher und juristischer Personen im In- und Ausland. Zweck ist
weiterhin die Erbringung von allgemeinen Dienstleistungen und Verwaltungstätigkeiten.
Unter den Beteiligungen wird eine 23,56%ige Beteiligung am insgesamt T€ 1.061 betragenden Grundkapital
der in 2000 gegründeten Brain Support AG, Leipzig, ausgewiesen. Aufgrund des durch die Geschäftstätigkeit
weiter bestehenden Risikos einer dauernden Wertminderung, wurde die im Vorjahr vorgenommene
Wertberichtigung auf einen Erinnerungswert von € 1,00 beibehalten. Im Berichtsjahr wurden darüber hinaus
noch weitere Aktien mit Anschaffungskosten von € 1,00 als Zugang erfasst. Der Nominalbetrag der
Aktien beläuft sich auf € 100.000,00. Die Brain Support AG, Leipzig, erzielte im Geschäftsjahr 2003 einen
Jahresfehlbetrag in Höhe von € 27.756,47.
Des Weiteren wurde eine Beteiligung in Höhe von € 14.780,00 an einer Gesellschaft auf Kuba erworben.
Die unter den Vorräten unverändert zum Vorjahr ausgewiesenen unfertigen Leistungen werden unter Berücksichtigung
der verlustfreien Bewertung mit den für die laufenden Prozesskostenfinanzierungen entstandenen
Kosten bewertet. Hierbei handelt es sich um die Kosten der Prozessfinanzierung in Form der übernommenen
Prozess- und Gerichtskosten. Im Einzelfall erfolgte eine Abwertung aufgrund der nicht abschätzbaren
Erfolgsaussichten. Der Posten wird unverändert zum Vorjahr beibehalten.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit ihrem Nennwert angesetzt. Soweit
notwendig, wurden Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Unter den sonstigen Vermögensgegenständen
sind € 5.000,00 (31.12.2003: T€ 1,4) ausgewiesen, die rechtlich erst nach dem Stichtag entstehen.

137
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren ausschließlich aus laufenden Verrechnungen.
Von den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, weisen € 2,00
(31.12.2003: T€ 0,0) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr auf.
Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden Steuererstattungsansprüche in Höhe von €
139.894,57 (31.12.2003: T€ 147,8) ausgewiesen.
Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind in Höhe des Nominalbetrages angesetzt.
Die sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten sind in Höhe der Ausgaben, die Aufwand für eine bestimmte
Zeit nach dem Stichtag darstellen, angesetzt.
Das Eigenkapital wird zum Nennwert bilanziert. Das gezeichnete Kapital ist in Höhe des satzungsmäßig
vereinbarten Betrages angesetzt. Aufgrund einer Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2003, ist das als gezeichnetes
Kapital ausgewiesene Grundkapital eingeteilt in 1.022.600 Stück nennwertlose Stückaktien zu je
€ 1,00, die auf den Inhaber lauten. Das genehmigte Kapital beträgt € 511.300,00.
Die Kapitalrücklage resultiert aus den in Vorjahren und im Geschäftsjahr 2003 durchgeführten Kapitalerhöhungen,
bei denen auf die neuen Aktien ein Agio erhoben wurde.
Unter dem Genussrechtskapital werden insgesamt 755 Genussscheine mit Eigenkapitalcharakter ausgewiesen,
die in den Vorjahren ausgegeben wurden.
Die Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung aller Umstände gebildet und
sichern erkennbare Risiken in ausreichender Höhe ab.
Im einzelnen beinhalten die sonstigen Rückstellungen die folgenden Posten:
31.12.2004
T€
31.12.2003
T€
Prozesskosten 15.265,0 1.330,0
Tantiemen 281,5 78,0
Jahresabschlusskosten 20,0 20,0
Garantieverzinsung Genussrechte 21,5 10,0
Ausstehende Rechnungen 204,0 0,0
Übrige 1,0 2,0
15.793,0 1.440,0

138
Die Rückstellung für Prozesskosten enthält die erwarteten Aufwendungen aus finanzierten und noch zu
finanzierenden Prozessen, zu denen die Gesellschaft im Falle des Unterliegens herangezogen wird. Der
Posten enthält eigene und fremde Rechtsanwalts-, Gerichts- und sonstige Kosten nach Verrechnung mit
bisher geleisteten Zahlungen unter Berücksichtigung einer von der Gesellschaft unter vorsichtigen kaufmännischen
Gesichtspunkten geschätzten Erfolgsquote.
Neben den aus finanzierten und noch zu finanzierenden Prozessen resultierenden primären Aufwendungen
enthält die Rückstellung auch sekundäre Kosten aus dem derivativen Prozessfinanzierungsgeschäft als
Geschäftsbesorger. Hierunter werden die notwendigen Aufwendungen für die Akquisition, Prüfung, Begleitung,
Verwaltung und Abwicklung zukünftiger Prozesse verstanden, zu deren Finanzierung die Gesellschaft
aufgrund der vertraglichen Bindung aus den Geschäftsbesorgungsverträgen verpflichtet ist. Die Bewertung
dieser in der Rückstellung für Prozesskosten integrierten weiteren Komponente erfolgt nach einer ausgesprochen
konservativen kaufmännischen Beurteilung der potentiellen, zukünftig anfallenden Beträge.
Der Ansatz der Verbindlichkeiten erfolgt mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag. Die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sind in branchenüblichem Umfang durch Eigentumsvorbehalte gesichert. Auf
eine detaillierte Ermittlung der besicherten Beträge wurde verzichtet. Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten
nach Restlaufzeiten, Arten und Besicherungen ergibt sich aus folgendem Verbindlichkeitenspiegel:
C. Erläuterungen und ergänzende Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung
Von den Umsatzerlösen entfallen T€ 1.501,2 auf das Eigengeschäft und T€ 20.699,2 auf Geschäftsbesorgungen
für die Erste bis Dritte Juragent GmbH & Co. Prozesskostenfonds KG.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen bewegen sich im Rahmen
der betriebsspezifischen Übung.
Außerordentliche Posten oder periodenfremde Posten waren nicht bzw. nur in geringfügigem Umfang zu
verzeichnen.
D. Sonstige Angaben
Im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit können im wesentlichen folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen
bestehen:
Die Gesellschaft hat aus einer von der Baden-Württembergische Bank Aktiengesellschaft, Leipzig, übernommenen
Vertragserfüllungsbürgschaft eine potentielle Verpflichtung über € 10.225,84. Der Avalkredit ist
gesichert durch eine Verpfändung eines Wertpapierdepots in korrespondierender Höhe.
Die Gesellschaft hat zum 31. Dezember 2004 Bürgschaftsverpflichtungen für nahestehende Unternehmen in
Höhe von T€ 940,0 übernommen.

139
Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von ca. T€ 146,0 (2003:
T€ 149,0) p.a.
Im Jahresdurchschnitt waren sechs (2003: 5) Mitarbeiter beschäftigt.
Zu Vorständen sind
Herr Kaufmann Mirko Heinen, Berlin, (Vorsitzender)
Herr Kaufmann Heinz Stöppel, Frankfurt
bestellt.
Die Vergütungen für die Vorstände betragen im Geschäftsjahr € 386.754,08.
Dem Vorstand wurden Darlehen von T€ 108,4 zu einem Zinssatz von 4% bzw. 6% p.a. sowie kurzfristige
Vorschüsse in Höhe von T€ 43,4 gewährt.
Der Aufsichtsrat setzt sich wie folgt zusammen:
Herr Oberregierungsrat a.D. Dieter Braun, Langenhagen (Vorsitzender)
Herr Bankkaufmann Dr. Heinrich Wohlfart, Frankfurt (stellvertretender Vorsitzender)
Herr Rechtsanwalt/Steuerberater Claudius Lang, Karlsruhe
Herr Kaufmann Christoph Weiß, Leipzig
Herr Unternehmer Dipl.-Ing. Dr. Ingo Seidemann, Jena
Herr Rechtsanwalt/Steuerberater Wolfgang Gierk, Naundorf
Der Aufsichtsrat erhielt im Geschäftsjahr 2004 eine Gesamtvergütung in Höhe von € 42.593,67. Ein Aufsichtsratmitglied
erhielt ein Darlehen von T€ 10 zu einem Zinssatz von 6 % p.a.

140
Der Aufstellung des Jahresabschlusses liegt der Vorschlag des Vorstands über die Ergebnisverwendung
zugrunde. Danach soll der Jahresüberschuss (€ 2.258.274,68) mit dem Verlustvortrag (€ 3.741.328,37)
zusammengefasst und auf neue Rechnung vorgetragen werden. Es ergibt sich ein Bilanzverlust in Höhe
von € 1.483.053,69.
Berlin, 31.03.2005
_____________ ___________
Vorstand Vorstand

141
3.4. LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2004 DER JURAGENT AG, BERLIN
1. Gesellschaftsdaten
Die Juragent Aktiengesellschaft hat die finanzielle Beteiligung an der gerichtlichen außergerichtlichen Geltendmachung
von Rechtsansprüchen Dritter, die Erbringung von Dienstleistungen für Angehörige rechtsund
steuerberatender Berufe sowie den Erwerb und die Verwaltung von Vermögenswerten aller Art, die
Beteiligung an anderen Unternehmen und auch an Einzelgeschäften anderer Unternehmen zum Geschäftsgegenstand.
Die Gesellschaft ist eine kleine Kapitalgesellschaft i.S.d. § 267 Abs. 1 HGB. Das Grundkapital beträgt EUR
1.022.600,--. Das Geschäftsjahr läuft vom 1.1. bis zum 31.12. eines jeden Jahres.
Vorstand: Mirko Heinen (Vorsitzender)
Heinz Stöppel
Aufsichtsrat: Dieter Braun, Langenhagen (Vorsitzender)
2. Markt- und Branchensituation
Dr. Heinrich Wohlfart, Frankfurt
Claudius Lang, Karlsruhe
Dr. Ingo Seidemann, Jena
Christoph Weiß, Leipzig
Wolfgang Gierk, Nauendorf
In der sich mehr und mehr etablierenden Branche der Prozesskostenfinanzierung haben sich seit etwa
1997, im Wesentlichen aber erst ab dem Jahr 2000 einige wenige Anbieter am Markt platziert. Neben der
seit 1999 bestehenden Juragent AG sind dies vier Tochtergesellschaften von großen Versicherungsunternehmen.
Nach vorsichtigen Schätzungen ist davon auszugehen, dass jährlich etwa 30.000 Verfahren 1 allein wegen
des Kostenrisikos nicht geführt werden. Das bedeutet, dass allein in Deutschland auf berechtigte Forderungen
in Höhe von ca. 2 Mrd. Euro jährlich verzichtet wird. Ein Grund für den Verzicht auf einen Rechtsstreit
sind die nicht unerheblichen Prozesskosten und die Ungewissheit, über einen möglicherweise langjährigen
Zeitraum Liquidität für eine Klage aufbringen zu müssen. Aus dieser Realität leitet sich einerseits der grundsätzliche
Bedarf nach der Prozesskostenfinanzierung als Dienstleistung ab. Darüber hinaus wird andererseits
auch das Marktvolumen deutlich, wenn unterstellt werden kann, dass jährlich mehr als 2 Mrd. Euro an
Forderungen entstehen.
1 Quelle: Süddeutsche Zeitung, Oktober 2001

142
Diese Markteinschätzung wird offensichtlich auch von anderen geteilt. Nachdem Ende 2003 der Juragent
Prozesskostenfonds I mit einem Zeichnungsvolumen von rund 5 Mio. Euro geschlossen werden konnte,
erfolgte in 2004 bis November die Platzierung des Juragent Prozesskostenfonds II mit einem Kommanditkapital
von 16,5 Mio. Euro (Prospektiert mit 15,0 Mio. Euro zzgl. 10 %) und der Start des Vertriebs des Juragent
Prozesskostenfonds III (bis 31.12.2004 erreichte Zeichnungssumme: 7,5 Mio. Euro).
Unter Berücksichtigung eines Vervielfältigers von 10 ergibt sich ein für die Prozesskostenfonds zu finanzierendes
Streitwertvolumen von 290 Mio. Euro. Die Zeichneranzahl in allen Prozesskostenfonds beläuft sich
insgesamt auf rd. 2.300. Diese Zahl dokumentiert eindrucksvoll, dass neben der Vielzahl der eigenen Aktionäre
auch die Fondszeichner von der Idee der Prozessfinanzierung überzeug sind.
3. Geschäftsentwicklung 2004
Allgemeines
Im Geschäftsjahr 2004 konnten weitere – im Geschäftsjahr 2003 zum Teil noch nicht absehbare – Ziele
erreicht werden. Die Juragent AG übernimmt das gesamte operative Geschäft gemäß Geschäftsbesorgungsvertrag
für nunmehr drei Prozesskostenfonds. Mit fortschreitendem Vertrieb des Prozesskostenfonds III
Anfang 2005 entschied der Vorstand, keine „eigenen“ Verfahren mehr zu finanzieren, sondern die gesamte
Tätigkeit der Gesellschaft auf die Geschäftsbesorgung für die Fonds auszurichten.
Neue Prozesse
Das durch die Juragent AG finanzierte Streitwertvolumen konnte im Geschäftjahr 2004 um ca. 69,5 Mio.
Euro erweitert werden. Diese Erhöhung ist auf den Abschluss von 27 neuen Verfahren zurückzuführen,
wobei die meisten hiervon bereits durch den Prozesskostenfonds II finanziert werden.
Insgesamt finanzierte die Juragent AG damit ein Gesamtstreitvolumen von ca. 200 Mio. Euro zum Jahresende.
Darüber hinaus sind in der Zukunft für die Prozesskostenfonds II und III stichtagsbezogen noch weitere
170 Mio. Euro an Streitvolumen anzuschaffen.
Prozessbeschaffung
Um direkt in der Anwaltschaft neue Prozesse zu akquirieren, wurden zum einen examinierte Rechtsanwälte
und zum anderen rechtwissenschaftliche Studenten angeworben, die als freie Mitarbeiter für die Juragent
AG tätig sind. Diese besuchen in den Oberlandesgerichtsbezirken Berlin, Hamburg, Bremen, München,
Nürnberg, Essen, Düsseldorf, Dortmund, Stuttgart mit Einzugsbereich Mannheim/Heilbronn monatlich bis zu
100 Kanzleien. Im Jahre 2004 konnten mehr als 800 Anwaltskanzleien kontaktiert und über die Dienstleistung
der Prozesskostenfinanzierung informiert werden. Die Mitarbeiter stellen in einem persönlichen Gespräch
das Produkt vor und zeigen den Anwälten die Vorteile der Inanspruchnahme der Finanzierung auf.
Ferner erscheint in jeder Ausgabe der juristischen Fachzeitschrift NJW (Neue Juristische Wochenschrift) eine
Imageanzeige der Juragent AG. Die NJW erscheint wöchentlich und wird deutschlandweit von über 50.000

143
Rechtsanwälten bezogen. Die Juragent AG verspricht sich dadurch einen noch höheren Bekanntheitsgrad in
der angesprochenen Zielgruppe zu erreichen.
Im Geschäftsjahr 2004 war die Juragent AG auf dem Deutschen Anwaltstag, sowie dem Deutschen Insolvenzrechtstag
mit einem Messestand vertreten. Diese Aktivität wird auch im Geschäftsjahr 2005 verstärkt
fortgesetzt. So war die Juragent AG Anfang 2005 erstmals im Businessforum der Hannover-Messe präsent.
Mitarbeiterentwicklung
Die Juragent AG beschäftigt neben den Vorständen derzeit vier fest angestellte Mitarbeiter, die für die Auftragsbearbeitung
zuständig sind. Diese Tätigkeit umfasst neben der Betreuung der im Bestand befindlichen
eigenen Prozesse auch die gesamte Akquisitions-, Prüf- und Abwicklungstätigkeiten für die Prozesse der
Fonds I bis III. Die Anzahl der fest angestellten Mitarbeiter ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert
und entspricht der Planung, die vorsah, lediglich freiwerdende Stellen neu zu besetzen. Auch für 2005 sind
keine Neueinstellungen vorgesehen.
Für die juristische Vorprüfung der Prozessfinanzierungsanfragen wird auf einen überregionalen Pool von
Anwälten, Gutachtern, Steuerberatern und weiteren Fachleuten zurückgegriffen. Die Juragent AG versucht
sich in diesem Bereich immer weiter zu optimieren. So konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr 24 pensionierte
Richter in das Prüfsystem der Gesellschaft eingebunden werden.
Vermögens- und Finanzlage
Kapitalbedarf
Mit der Fokussierung der Gesellschaft auf das Geschäftsbesorgungsgeschäft für die angeschlossenen
Fonds, übernimmt die Juragent AG mit der vertraglichen Verpflichtung auch die entsprechende Erbringung
finanzieller Leistungen. Darunter fällt insbesondere der Ausgleich der Prozesskosten. Dieser Kapitalbedarf
wird stets mit dem durch die Fonds gedeckten Finanzierungsvolumen abgestimmt, so dass es grundsätzlich
nicht zu einer Kapitalunterdeckung kommen kann.
Umsatzentwicklung
Erträge / Aufwendungen
Besonders zu beachten war im Geschäftsjahr 2004 die Entwicklung der Juragent AG im Geschäftsbesorgungsgeschäft.
So konnten für den mit 16,5 Mio. Euro mit 10 % überplatzierten Prozesskostenfonds II im
Geschäftsjahr rund 14,2 Mio. Euro Erlöse verrechnet werden. Darüber hinaus konnte im Dezember 2004 der
Prozesskostenfonds III mit 7,5 Mio. Euro anplatziert werden, was zu Erlösen i.H.v. 6,3 Mio. Euro geführt hat.
Die Erlöse aus finanzierten Prozessen konnten ebenfalls von rund 80 Tsd. Euro im Vorjahr auf 1,5 Mio. Euro
gesteigert werden. Dieser Umsatzzuwachs ist darauf zurückzuführen, dass Ansprüche aus bereits im Ge-

144
schäftsjahr 2004 ausgeurteilten Prozessen geltend gemacht werden konnten. Für das Geschäftsjahr 2005
wird gerade in diesem Bereich mit einem erneuten Zuwachs gerechnet.
Als Gegenposten zu den vereinnahmten Erlösen aus den jeweiligen Geschäftsbesorgungsverträgen hat die
Gesellschaft unter Beachtung einer sehr konservativen Beurteilung zum Ausgleich Rückstellungen dotiert,
um die finanziellen Mittel im Unternehmen zu binden. Diese Vorsicht ist vor dem Hintergrund der Laufzeit
der finanzierten und noch zu finanzierenden Prozesse sowie den Volumen an Streitwerten auch sachgerecht.
Stand der Prozessfinanzierung am Stichtag
Die Gesellschaft weist am Stichtag ein Streitwertvolumen aus eigenen Prozessen in Höhe von Mio. 47,3
Euro und an Fondsprozessen in Höhe von Mio. 153,3 Euro auf.
Die Entwicklung der erfolgreichen Beendigung der Prozesse ist gemessen an den Erwartungen und Planungen
noch deutlich steigerungsfähig. Aus Gründen, die die Gesellschaft nicht zu vertreten hatte, verzögerte
sich die Abwicklung eines wesentlichen Prozesses aus dem Geschäftsjahr 2004 in das Geschäftsjahr 2005.
Hintergrund war, dass der gerichtlich bestellte und von allen Parteien akzeptierte Gutachter aufgrund einer
Erkrankung nicht in der Lage war, seinen Verpflichtungen nach zu kommen. Erst Anfang 2005 war es möglich,
dass sich die Parteien auf einen neuen Gutachter einigten, der zwar unverzüglich seine Arbeit aufnahm,
aber aufgrund der Komplexität des Sachverhalts wohl erst im IV. Quartal 2005 das Ergebnis seiner
Tätigkeit vorlegen wird.
Trotz dieser widrigen Umstände gelang es der Gesellschaft, einen Teilbetrag des zukünftigen Erlöses aus
diesem Prozess gegen Zahlung eines Kaufpreises von 1 Mio. Euro gegen adäquate Sicherheitenstellung
abzutreten.
Auch bei den anderen Prozessen zeigte sich, dass die Zeit zur Entscheidung der Sachverhalte zu optimistisch
geplant war, so dass insgesamt nicht der zu Beginn des Jahres erhoffte und geplante Erlös realisiert
werden konnte.
Börsengang
Generell konnte eine Beruhigung des Börsenumfeldes festgestellt werden. Dennoch, und insbesondere
aufgrund der derzeit hohen Arbeitsbelastung, wurde das Thema Börsengang allerdings nur nachrangig
thematisiert und diskutiert. Eine Entscheidung bezüglich des Schrittes an die Börse zu gehen ist demnach
noch nicht gefallen.

4. Weitere Entwicklung und Risikobeurteilung
Ausrichtung des Unternehmens
145
Entscheidend für den Erfolg der Gesellschaft wird die Quote gewonnener Prozesse sein. Schwerpunkt ist
und bleibt daher die Prüfung der Prozesse und der Bonitäten der etwaigen Klagegegner. Dieser Bereich
unterliegt einer ständigen Kontrolle und einem permanenten Verbesserungsprozess. Aufgrund der immer
größeren Streitwertvolumina gilt es zukünftig, insbesondere diesen Bereich zu stärken und weiterhin zu
optimieren, um trotz der höheren Anzahl der Prozesse eine ordnungsgemäße Abwicklung zu gewährleisten.
Ein weiteres Interesse der Juragent AG liegt in der Akquisition der Prozesse, um möglichst zeitnah das erforderliche
Streitwertvolumen vertraglich binden zu können. Da das Potenzial für Prozessfinanzierungen
enorm ist und jährlich auf mehrere Milliarden Euro in Europa geschätzt wird, sieht sich die Juragent in der
Lage, die gesetzten Ziele zu erreichen. Die Juragent AG steht allerdings immer noch erst am Anfang einer
weiteren expansiven Entwicklung, die aber erst einen geringen Teil des möglichen Marktpotenzials der
Gesellschaft abgedeckt.
Umsatz- und Ertragsentwicklung
Im Geschäftsjahr wird eine weitere Verbesserung des Ergebnisses erwartet. Durch die Auflage des Prozesskostenfonds
III im Dezember 2004 und dessen vollständiger Platzierung am Markt kann im Geschäftsjahr
2005 mit einem erneuten Zuwachs der Umsatzerlöse aus der Geschäftsbesorgung der Fonds gerechnet
werden.
Ende des Geschäftsjahres 2005 ist die Emission eines weiteren Prozesskostenfonds geplant.
Darüber hinaus erwartet die Gesellschaft den verbindlichen Abschluss weiterer Verfahren; insbesondere des
Verfahrens, dessen Entscheidung aufgrund des Gutachterwechsels nach 2005 verlagert werden musste.
Risiken
Die Innenstruktur, die Organisationseinbindung und -abstimmung sowie alle darauf aufbauenden Methoden
und Prozesse sind vor dem Hintergrund des weiteren Wachstums der AG auf den Prüfstand zu stellen. Ein
detaillierter Planungs- und Steuerungsprozess sowie ein systematisches Risikomanagement sollen in Zukunft
die Förderung des unternehmerischen Handelns gewährleisten.
In ständigem Dialog werden die Ergebnisse ausgetauscht, um der Geschäftsleitung zeitnahe Informationen
und Steuerungsmöglichkeiten zu verschaffen. Zentrale Aufgabe des Vorstandes ist darüber hinaus die Risikominimierung
durch marktgerechte Ausrichtung des Leistungsportfolios sowie die Begrenzung der finanzwirtschaftlichen
Risiken durch Optimierung der Unternehmensfinanzierung.

146
Außer den latenten, geschäftstypischen Risiken wie Nachfragerückgängen und insbesondere Forderungsausfällen
sind in der gegenwärtigen Situation des Unternehmens keine spezifischen Risiken zu erkennen.
Berlin, 31.03.2005
___________________________
Vorstand

147
3.5. ANLAGENSPIEGEL UND VERBINDLICHKEITENSPIEGEL ZUM 31. DEZEMBER 2004

I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
1.
Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2004
kumulierte Anschaffungs- oder
Herstellungskosten kumulierte Buchwerte Abschreibungen
Stand Zugänge Abgänge Stand
Abschreibungen des Geschäfts-
1.1.2004 31.12.2004 31.12.2004 31.12.2003
€ € € € € € T€ €
Gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte 2.924,46 0,00 0,00 2.924,46 2.676,46 248,00 1 286,00
Betriebs- und
Geschäftsausstattung 54.147,11 38.981,06 3.680,16 89.448,01 44.967,01 44.481,00 19 14.033,06
Anteile an verbundenen
Unternehmen
jahres
55.875,00 0,00 0,00 55.875,00 0,00 55.875,00 56 0,00
2. Beteiligungen 150.000,00 14.781,00 0,00 164.781,00 149.999,00 14.782,00 0 * 0,00
3.
* Betrag < € 500,00
Wertpapiere des Anlagevermögens
504.396,20 524.192,60 250.250,00 778.338,80 19.926,00 758.412,80 504 19.926,00
710.271,20 538.973,60 250.250,00 998.994,80 169.925,00 829.069,80 560 19.926,00
767.342,77 577.954,66 253.930,16 1.091.367,27 217.568,47 873.798,80 580 34.245,06

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2004
Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit Summe davon
bis zu einem Jahr von mehr als einem von mehr gesichert
bis zu fünf Jahren als fünf Jahren
31.12.2004 31.12.2003 31.12.2004 31.12.2003 31.12.2004 31.12.2003 31.12.2004 31.12.2003 31.12.2004 31.12.2003
€ T€ € T€ € T€ € T€ € T€
1. Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 0,00 6 0,00 7 0,00 0 0,00 13 0,00 13 -
2. Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen 223.349,12 125 0,00 0 0,00 0 223.349,12 125 0,00 0 -
3. Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen 27.837,30 27 0,00 0 0,00 0 27.837,30 27 0,00 0 -
4. Sonstige Verbindlichkeiten
Steuerverbindlichkeiten 341.283,58 69 0,00 0 0,00 0 341.283,58 69 0,00 0 -
Verbindlichkeiten im Rahmen
der sozialen Sicherheit 4.391,02 0 0,00 0 0,00 0 4.391,02 0 0,00 0 -
übrige Verbindlichkeiten 686.112,22 195 0,00 0 0,00 0 686.112,22 195 0,00 0 -
1.031.786,82 264 0,00 0 0,00 0 1.031.786,82 264 0,00 0
1.282.973,24 422 0,00 7 0,00 0 1.282.973,24 429 0,00 13
Art der
Sicherheit

150
3.6. BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

151

152
Weitere Finanzangaben (HGB)
der Juragent AG

153
4. WEITERE GEPRÜFTE FINANZANGABEN (HGB) DER JURAGENT AG
4.1. EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DER JURAGENT AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2006
Stand 1. Januar
2006
Gezahlte Dividenden
Kapitalerhöhung
aus Gesellschaftsmitteln
Gesamtsumme
T€
Gezeichnetes
Kapital*
T€
Kapitalrücklage
T€
Andere Gewinnrücklagen
T€
Rücklage
für eigeneAnteile
T€
Genussrechtskapital
T€
Bilanzgewinn
6.432 1.023 4.458 395 0 71 395
-358 -358
0 1.023 -1.023
Jahresergebnis 591 591
Zuführung zur
Rücklage für eigene
Anteile
Zuführung zu anderenGewinnrücklagen
Stand 31. Dezember
2006
* unter Beachtung von Rundungsdifferenzen
0 148 -148
0 200 -200
6.665 2.046 3.525 595 148 71 280
T€

154
4.2. KAPITALFLUSSRECHNUNG DER JURAGENT AG FÜR DIE GESCHÄFTSJAHRE VOM 1. JANUAR BIS
31. DEZEMBER 2006
Jahresergebnis + 591
Saldo Abschreibung/Zuschreibung + 133
Cash Flow + 724
Saldo Aufwand / Ertrag aus Anlagenabgängen + 61
Veränderungen der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände - 1.996
Veränderung der aktiven Rechnungsabgrenzung -44
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen + 6.528
Veränderung der kurzfristigen Verbindlichkeiten (ohne Bankverbindlichkeiten) + 941
2006
T€
+ 5.490
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit +6.214
Einzahlungen aus Anlagenabgängen + 5.505
Investitionen in das Anlagevermögen * - 7.167
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit - 1.662
Gewinnausschüttung - 358
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit - 358
Veränderung der flüssigen Mittel + 4.194
Bestand der flüssigen Mittel am 01.01. 12.431
Bestand der flüssigen Mittel am 31.12. 16.625
* davon Investitionen in Liquiditätsreserve: T€ 7.050

155
4.3. BESCHEINIGUNG ÜBER DIE PRÜFUNG DER KAPITALFLUSSRECHNUNG UND DER
EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31.
DEZEMBER 2006

156

157
4.4. EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DER JURAGENT AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2005
Stand 31. Dezember
2004
Stand 1. Januar
2005
Gesamtsumme
T€
Gezeichnetes
Kapital
T€
Zur Durchführung
der beschlossenen
Kapitalerhöhung
geleistete Einlagen
T€
Kapitalrücklage
T€
Andere
Gewinnrücklagen
T€
Genußrechtskapital
T€
Bilanzgewinn-/
-verlust
T€
4.159 1.023 0 4.548 0 71 - 1.483
4.159 1.023 0 4.548 0 71 - 1.483
Jahresergebnis 2.273 2.273
Zuführung zu den
Gewinnrücklagen
Stand 31. Dezember
2005
0 395 - 395
6.432 1.023 0 4.548 395 71 395

158
4.5. KAPITALFLUSSRECHNUNG DER JURAGENT AG FÜR DIE GESCHÄFTSJAHRE VOM 1. JANUAR BIS
31. DEZEMBER 2005
2005
Jahresergebnis + 2.273,0
Saldo Abschreibungen/Zuschreibungen + 546,0
Cash Flow + 2.819,0
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen + 15.370,0
Veränderung der kurzfristigen Verbindlichkeiten + 2.688,0
Veränderung der kurzfristigen Forderungen und
sonstigen Vermögensgegenstände
T€
+ 2.089,0
Veränderung der kurzfristigen Rechnungsabgrenzungsposten - 7,0
+ 20.140,0
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit + 22.959,0
Investitionen in das Anlagevermögen* - 20.184,0
Einzahlungen aus Anlagenabgängen + 20,0
Mittelab-/zufluss aus Investitionstätigkeit - 20.164,0
Veränderung der mittel- und langfristigen Bankverbindlichkeiten 0,0
Veränderung der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten 0,0
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit 0,0
Veränderung der flüssigen Mittel + 2.795,0
Bestand der flüssigen Mittel am 01.01. 9.636,0
Bestand der flüssigen Mittel am 31.12. 12.431,0
Davon Investitionen in Liquiditätsreserve: T€ 20.021

159
4.6. BESCHEINIGUNG ÜBER DIE PRÜFUNG DER KAPITALFLUSSRECHNUNG UND DER
EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31.
DEZEMBER 2005

160
4.7. EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DER JURAGENT AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2004
Stand 31. Dezember
2003
Stand 1. Januar
2004
Gesamtsumme
T€
Gezeichnetes
Kapital
T€
Zur Durchführung
der beschlossenen
Kapitalerhöhung
geleistete
Einlagen
T€
Kapitalrücklage
T€
Andere
Gewinnrücklagen
T€
Genußrechtskapital
T€
Bilanzgewinn-/
-verlust
T€
1.901 1.023 0 4.548 0 71 - 3.741
1.901 1.023 0 4.548 0 71 - 3.741
Jahresergebnis 2.258 2.258
Stand 31. Dezember
2004
4.159 1.023 0 4.548 0 71 - 1.483

161
4.8. KAPITALFLUSSRECHNUNG DER JURAGENT AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS
31. DEZEMBER 2004
2004
Jahresergebnis + 2.258,0
Abschreibungen + 34,0
Cash Flow + 2.292,0
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen + 14.624,0
Veränderung der kurzfristigen Verbindlichkeiten + 867,0
Veränderung der kurzfristigen Forderungen und
sonstigen Vermögensgegenstände - 8.669,0
Veränderung der kurzfristigen Rechnungsabgrenzungsposten - 25,0
T€
+ 6.797,0
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit + 9.089,0
Investitionen in das Anlagevermögen* - 578,0
Einzahlungen aus Anlagenabgängen + 251,0
Mittelab-/zufluss aus Investitionstätigkeit - 327,0
Veränderung der mittel- und langfristigen Bankverbindlichkeiten - 6,0
Veränderung der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten - 7,0
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit - 13,0
Veränderung der flüssigen Mittel + 8.749,0
Bestand der flüssigen Mittel am 01.01. 887,0
Bestand der flüssigen Mittel am 31.12. 9.636,0
* davon Investitionen in Liquiditätsreserve: T€ 524

162
4.9. BESCHEINIGUNG ÜBER DIE PRÜFUNG DER KAPITALFLUSSRECHNUNG UND DER
EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31.
DEZEMBER 2004

VI. GLOSSAR
Abs. Absatz
G-1
AG Aktiengesellschaft oder Amtsgericht
AktG Aktiengesetz
AstG Außensteuergesetz
BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
EStG Einkommensteuergesetz
Geregelter Markt Markt an den deutschen Wertpapierbörsen, für den grundsätzlich erleichterte
Zulassungsbedingungen und weniger strenge Publizitätsvorschriften als
für den Amtlichen Markt gelten.
Gesellschaft Juragent AG
GewStG Gewerbesteuergesetz
HGB Handelsgesetzbuch
IFRS International Financial Reporting Standards; internationale Rechnungslegungsvorschriften
ISIN International Security Identification Number. Die ISIN dient der eindeutigen
internationalen Identifikation von Wertpapieren. Sie besteht aus einem
zweistelligen Ländercode (zum Beispiel DE für Deutschland), gefolgt von
einer zehnstelligen numerischen Kennung.
Key Account Management Das Key Account-Management kümmert sich um Groß- oder Schlüsselkunden,
die durch große Stückzahlen oder Individuallösungen in einem erheblichen
Maße zum Umsatz beitragen.
KStG Körperschaftssteuergesetz
PKF Prozesskostenfonds
Tochtergesellschaft Gesellschaft, an der die Juragent AG eine Beteiligung von 50 % oder mehr
hält.
UStG Umsatzsteuergesetz
WpPG Wertpapierprospektgesetz
WpÜG Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz

VII. UNTERSCHRIFTSSEITE
Berlin, den 27. Juli 2007
Juragent AG
______________________________________
gez. Mirko Heinen
______________________________________
gez. Anette Ehlers
U-1