Die Abrechnung der professionellen Zahnreinigung - KaVo Dental

Die Abrechnung der
professionellen Zahnreinigung
Diesem Artikel liegen Produktangaben des Herstellers zugrunde.
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Abrechnung März 2011
Die Berechnung der professionellen Zahnreinigung ist weder in der GOZ noch GOÄ klar geregelt. Auch im BEMA
ist diese Leistung nicht vorhanden. Somit besteht die Möglichkeit, auch dem gesetzlich versicherten Patienten
diese Leis tung auf privatzahnärztlicher Ebene anzubieten. Hierzu muss der gesetzlich versicherte Patient aus
seinem Vertrag mit der gesetzlichen Krankenversicherung losgelöst werden. Dieses geschieht mit einer Vereinbarung
nach 4 Abs. 5 BMV-Z bzw. § 7 Abs. 7 EKV-Z.
Bei der professionellen Zahnreinigung handelt es sich um
eine wissenschaftlich anerkannte Methode, die weit über
den Leistungsinhalt der Ziffer GOZ 405 „Entfernen harter
und weicher Beläge, einschließlich Polieren je Zahn“ hinausgeht.
Bei der professionellen Zahnreinigung werden
im Vergleich zur einfachen Belagsentfernung eine ganze
Reihe zusätzlicher Maßnahmen erbracht, z. B.: intensive
Reinigung der Zahnzwischenräume, Reinigung mittels
Airscaler und Pulverstrahlgerät, interdentales Strippen/
Slicen, Glätten von Restaurationsrändern, Konturieren von
Restaurationsrändern, Konturierung der Zahnoberflächen,
evtl. zusätzlicher Konditionierung von Zahn- und/oder
Wurzeloberflächen, Zungengrundreinigung.
Der beispielhafte Behandlungsfall in Anlehnung an
die Pressinformation für das KaVo Prophylaxesystem
stellt sich folgendermaßen dar: Professionelle Zahnreinigung
aller 28 Zähne, Zahnbelagsentfernung mit Airscaler,
Zahnreinigung mit Pulverstrahlgerät, intensive Reinigung
der Zahnzwischenräume, Zahnpolitur, subgingivale
Konkremententfernung regio 33-43 sowie 16,17,26, 27,
Kariesdiagnostik an den Zähnen 16,26,36 und 46 wegen
Kariesverdacht, Behandlung überempfindlicher Zahnflächen
im Ober- und Unterkiefer.
Hierzu gibt es verschiedene Abrechnungsempfehlungen:
Abrechnungsvorschlag 1: Die Berechnung erfolgt regulär nach GOZ 405 und nach GOZ 407
Zahn Leistung /Gebührenziffer Anzahl Einfach-
satz
17–27,
37–47
43–33,
16,17,
26,27
17–27,
37–47
17–27,
37–47
16,26,
36,46
GOZ 405
Entfernung harter und weicher Zahnbeläge einschließlich
Polieren, je Zahn
GOZ 407
Subgingivale Konkremententfernung, Wurzelglättung und Gingivakürettage
als parodontalchirurgische Maßnahme, je Zahn
28 0,61 E
10 6,19 E
Einsatz des Airscalers – Abrechnung über erhöhten
Steigerungssatz der Ziffern
405, 407*
Einsatz des Pulverstrahlgerätes – Abrechnung über erhöhten
Steigerungssatz der Ziffern
405, 407*
GOZ 240
Laserfluoreszenzmessung zur Kariesdiagnostik, gemäß § 6 Abs.
2 GOZ entsprechend: GOZ-Nr. 240 (elektrometrische Längenbestimmung
eines Wurzelkanals);
Einsatz des DIAGNODENT-Gerätes zur Kariesfrüherkennung
OK, UK GOZ 201
Behandlung überempfindlicher Zahnflächen, je Kiefer
4 3,94 E
2 2,81 E
* Es besteht zusätzlich die Möglichkeit der freien Vereinbarung für einen Faktor über 3,5-fach nach § 2 (1) GOZ. Dieses
muss vor Behandlungsbeginn schriftlich vereinbart werden.

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Die Entfernung der supragingivalen harten und weichen Beläge, wie im Abrechnungsvorschlag 1 aufgeführt, werden in
diesem Fall nach der Ziffer GOZ 405 je Zahn, je Implantat oder Brückenglied berechnet. Hierbei sollte der Aufwand der
Leistung bei der Festlegung des Steigerungsfaktors unbedingt Berücksichtigung finden. Auch der Einsatz technischer Hilfsmittel
(z. B. Pulverstrahlgerät) kann nicht zusätzlich berechnet werden, sondern nur über einen erhöhten Steigerungssatz
abgegolten werden.
Die Berechnung der Entfernung von subgingivalen Belägen erfolgt nach GOZ 407. Der Leistungsinhalt der GOZ 407 beinhaltet
neben der subgingivalen Konkremententfernung auch die Wurzelglättung und Gingivakürettage. Da die Berechnung
der GOZ 407 im Zusammenhang mit Prophylaxemaßnahmen durch die Kostenerstattungsstellen oftmals nicht anerkannt
wird mit dem Hinweis, dass es sich hierbei schließlich nicht um einen parodontalchirurgischen Eingriff handele, empfiehlt
sich u. U. die Absenkung des Steigerungsfaktors bei allei-
niger Konkremententfernung.
Der Einsatz des DIAGNOdent-Pens zur Kariesfrüherkennung
ist gemäß Auffassung der Bundeszahnärztekammer
entweder als analoge Leistung berechenbar oder bei Nichtvorliegen
einer medizinischen Notwendigkeit als Verlangensleistung
nach § 2 (3) GOZ.
Abrechnungsvorschlag 2: Berechnung erfolgt analog gemäß § 6 (2) GOZ
Zahn Leistung /Gebührenziffer Anzahl Einfach-
satz
17–27,
37–47
43–33,
16,17,
26,27
17–27,
37–47
17–27,
37–47
16,26,
36,46
GOZ 404
Professionelle Zahnreinigung
Gemäß § 6 Abs. 2 GOZ entsprechend: GOZ-Nr. 404
(Beseitigung grober Vorkontakte der Okklusion und
Artikulation durch Einschleifen des natürlichen Gebisses
oder bereits vorhandenen Zahnersatzes, je Sitzung)
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6
28 2,53 E Der Faktor sollte individuell den
Gegebenheiten angepasst
werden!
Subgingivale Konkremententfernung 10 – In GOZ 404 analog enthalten
Einsatz des Airscalers – – In GOZ 404 analog enthalten
Einsatz des Pulverstrahlgerätes – – In GOZ 404 analog enthalten
GOZ 240
Laserfluoreszenzmessung zur Kariesdiagnostik,
gemäß § 6 Abs. 2 GOZ entsprechend:
GOZ-Nr. 240 (elektrometrische Längen bestimmung eines
Wurzelkanals)
Einsatz des DIAGNODENT-Gerätes zur Kariesfrüherkennung
OK,UK GOZ 201
Behandlung überempfindlicher Zahnflächen, je Kiefer
Stellungnahme der Bundeszahnärztekammer (Stand
03.12.2004): Laserfluoreszenz-Kariesdiagnostik ist nach
§ 6 Abs. 2 GOZ analog berechenbar. Auch eine Berechnung
nach § 2 Abs. 3 GOZ ist möglich.
2. Die Berechnung erfolgt analog gemäß § 6 (2) GOZ
Aufgrund der wissenschaftlichen Anerkennung der Professionellen Zahnreinigung ist auch der Weg der Analogberechnung
möglich. Selbstständige zahnärztliche Leistungen, die erst nach Inkrafttreten dieser Gebührenordnung aufgrund wissenschaftlicher
Erkenntnisse entwickelt werden, können gemäß § 6 (2) GOZ entsprechend einer nach Art, Kosten- und Zeitaufwand
gleichwertigen Leistung des Gebührenverzeichnisses für zahnärztliche Leistungen berechnet werden. Als mögliche
analoge Gebührenziffer hat sich die GOZ 404 bewährt.
4 3,94 E
2 2,81 E
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Bei Vorliegen rein ästhetischer Beweggründe erfolgt die Abrechnung nach § 2 (3) GOZ als Verlangensleistung
(freie Vereinbarung)
In diesem Fall wird unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Gesichtspunkte ein Festpreis für die professionelle Reinigung
festgelegt und gemäß § 2 (3) GOZ als Verlangensleistung berechnet. Hierbei können beispielsweise Preisstaffelungen
je Sitzung, je Zahn oder je Leistungsminute zugrunde gelegt werden. Die Leistung muss vor Erbringung schriftlich in einem
Heil- und Kostenplan vereinbart werden mit dem Hinweis auf eine mögliche Nichterstattung der Kosten. Diese Berechnungsvariante
ist in jedem Fall angezeigt bei professionellen Zahnreinigungen ohne Vorliegen einer medizinischen Notwendigkeit.
Vergütungsvereinbarung gemäß § 2 Abs. 3 GOZ
Zwischen: _______________________________________
(Zahnarzt/ Zahnärztin)
und: _______________________________________
(Patient bzw. gesetzl. Vertreter)
Zahn
Der o.g. Patient/Zahlungspflichtige und der o.g. Zahnarzt/die o.g. Zahnärztin
vereinbaren nach der GOZ 88 und der GOÄ 82 die folgende Behandlung:
Leistung /Gebührenziffer Anzahl Einfachsatz Faktor/
Betrag
Professionelle Zahnreinigung
Inkl. intensiver Reinigung der Zahnzwischenräume, Reinigung mittels
Airscaler und Pulverstrahlgerät, interdentales Strippen/Slicen, Glätten von
Restaurationsrändern, Konturieren von Restaurationsrändern, Konturierung
der Zahnoberflächen, evtl. zusätzlicher Konditionierung von Zahn-
und/oder Wurzeloberflächen, Zungengrundreinigung
XY €
Gesamtbetrag XY €
Der Zahlungspflichtige hat eine Ausfertigung dieser Vereinbarung erhalten. Es wurde darauf hingewiesen, dass eine Erstattung
der Vergütung durch Erstattungsstellen möglicherweise nicht in vollem Umfang gewährleistet ist.
_______________________________________ _______________________________________
Ort, Datum Ort, Datum
Unterschrift Zahnarzt Unterschrift Patient/Zahlungspflichtiger
Die Bundeszahnärztekammer hat sich in ihrer Stellungnahme
zur Professionellen Zahnreinigung wie folgt geäußert
(Stand 03.12.2004):
Professionelle Zahnreinigung
Professionelle Zahnreinigungsmaßnahmen können supra-
und/oder subgingivale Maßnahmen umfassen. Für die Berechnung
professioneller Zahnreinigungsmaßnahmen stehen
folgende Wege zur Verfügung:
• Die supragingivale Entfernung harter und weicher Zahnbeläge
einschließlich Politur ist nach Geb.-Nr. 405 GOZ
berechenbar.
• Subgingivale Zahnreinigungsmaßnahmen können nach
Geb.-Nr. 407 GOZ berechnet werden. Werden nur einzel-
ne der in Geb.-Nr. 407 GOZ beschriebenen Leistungen
durchgeführt, so ist dies bei der Bemessung des Steigerungsfaktors
zu berücksichtigen.
• Bei gleichzeitig durchgeführten supra-/und subgingivalen
Zahnreinigungsmaßnahmen können die Geb.-Nr. 405
GOZ und die Geb.-Nr. 407 GOZ nebeneinander berechnet
werden mit jeweils angemessenem Steigerungsfaktor.
• Professionelle Zahnreinigungsmaßnahmen – die unter
anderem auch Leistungsinhalte der Geb.-Nrn. 405 GOZ
und 407 GOZ beinhalten können, können auch analog
§ 6 Abs. 2 GOZ mit einer Gebührenposition berechnet
werden (s. hierzu auch den Referentenentwurf zur GOZ-
Novellierung 1994).

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• Eine Berechnung gemäß § 6 Abs. 2
GOZ ist auch dann möglich, wenn
die supragingivale Entfernung harter
und weicher Beläge einschließlich
Politur mit weiteren Maßnahmen
der dental-parodontalen Vor-
und Nachsorge kombiniert wird (z.
B. Konditionierung von Zahn- bzw.
Wurzeloberflächen, Laseranwendungen,
Interdentales Strippen,
Glätten/Konturieren von Restaurationsrändern,
Konturierung der
Zahnoberfläche usw.)
• Professionelle Zahnreinigungsmaßnahmen
können ggf. gemäß § 2
Abs. 3 GOZ mit dem Patienten vereinbart
werden, z. B. wenn sie vorrangig
ästhetischen Zwecken dienen.
• Werden professionelle Zahnreinigungsmaßnahmen
analog § 6 Abs.
2 GOZ berechnet, kann die Geb.-
Nr. 405 GOZ für denselben Zahn
bzw. Implantat nicht zusätzlich berechnet
werden.
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Die Abrechnungshinweise sind von
der Autorin nach ausführlicher Recherche
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APZ, Sabine Schröder
Engelbertstraße 3
59929 Brilon
www.apz-brilon.de
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