Non-invasives Gingivamanagement in der Therapie mit Zahnersatz ...
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12 Praxis aktuell<br />
Abb. 3: Fall ❶ – Zahn 24 – Die Anwendung des Elektrotoms<br />
birgt speziell im vestibulären Bereich wegen <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen<br />
Schleimhautdicke Gefahren.<br />
Abb. 4: Fall ❶ – Zahn 23 – Weil die Glasfaser des Key-Lasers 3<br />
e<strong>in</strong>e seitliche Abstrahlung ausschließt und auf Grund des<br />
Er:YAG-Laser-Pr<strong>in</strong>zips ke<strong>in</strong>e ungerichtete Tiefenabsorption<br />
erfolgt, wird die G<strong>in</strong>giva nicht verdünnt.<br />
Abb. 5: Fall ❶ – An den Zähnen 24 und 25 wurde <strong>der</strong> Sulkus<br />
<strong>mit</strong> dem Elektrotom vertieft, am Zahn 23 <strong>mit</strong> dem Key-Laser.<br />
Abb. 6: Fall ❶ – Bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>probe <strong>der</strong> Primärteile s<strong>in</strong>d bereits<br />
die Auswirkungen <strong>der</strong> thermischen Schäden bei Zahn 24 und<br />
25 sichtbar. Im Bereich <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en Laseranwendung s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e<br />
Schäden am G<strong>in</strong>givasaum zu erkennen.<br />
Abb. 7: Fall ❶ – Zustand zwei Wochen nach E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Teleksoparbeit – Bei den Zähnen 24 und 25 bestehen immer<br />
noch erhebliche entzündliche Reaktionen <strong>mit</strong> Verlust an G<strong>in</strong>givalhöhe.<br />
Am Zahn 23 (Laser) traten we<strong>der</strong> Entzündungen<br />
noch Rezession auf.<br />
Woche 40/05<br />
Dr. Thomas Nessler, Ludwigsburg, über die breiten E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten des Lasers<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Zahnheilkunde (3):<br />
<strong>Non</strong>-<strong><strong>in</strong>vasives</strong> <strong>G<strong>in</strong>givamanagement</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Therapie</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Zahnersatz</strong> <strong>mit</strong> dem Erbium:YAG-Laser<br />
E<strong>in</strong>e zeitgemäße Versorgung <strong>mit</strong> (Frontzahn-)Kronen<br />
dient heute nicht mehr nur <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong><br />
Kaufunktion, Ziel unserer <strong>Therapie</strong> ist vielmehr e<strong>in</strong> möglichst<br />
unsichtbares und ästhetisches Ergebnis. Keramische<br />
Wurzelstiftsysteme lösen die konventionellen metallischen<br />
Wurzelstifte ab, und auch die Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />
g<strong>in</strong>givale Ästhetik und Gesun<strong>der</strong>haltung <strong>der</strong> G<strong>in</strong>giva s<strong>in</strong>d<br />
gestiegen.<br />
Iatrogene Taschenbildung bei<br />
<strong>der</strong> Präparation o<strong>der</strong> Abdruckvorbereitung<br />
und/o<strong>der</strong> Rezessionen<br />
im Bereich des Kronenrands<br />
s<strong>in</strong>d unangenehme Folgen e<strong>in</strong>er<br />
prothetischen <strong>Therapie</strong> und führen<br />
nicht selten zu Missempf<strong>in</strong>dungen<br />
beim Patienten o<strong>der</strong> Unzufriedenheit<br />
beim Behandler.<br />
Das therapeutische Ideal wäre<br />
die postoperative Situation e<strong>in</strong>er<br />
blassrosa gestippelten, straffen<br />
G<strong>in</strong>giva <strong>mit</strong> harmonischem girlandenförmigem<br />
Verlauf und elastischer<br />
Anlagerung um die zervikalen<br />
Kronenpartien. Der Erhalt<br />
<strong>der</strong> ursprünglichen G<strong>in</strong>givadicke <strong>in</strong><br />
oro-vestibulärer Dimension beugt<br />
Rezessionen, aber auch ästhetischen<br />
Nachteilen durchsche<strong>in</strong>en<strong>der</strong><br />
dunkler Wurzeln o<strong>der</strong> Metallanteile<br />
vor (Abb. 1 und 2).<br />
Breite Möglichkeiten<br />
des Lasers<br />
Welchen Beitrag kann e<strong>in</strong> Erbium:YAG-Laser<br />
wie <strong>der</strong> Kavo<br />
Key-Laser 3 zu diesem prothetischen<br />
<strong>Therapie</strong>ziel leisten? Die<br />
„kalte“ Durchtrennung desmodontaler<br />
Fasern <strong>mit</strong> dem Laser <strong>in</strong><br />
Verb<strong>in</strong>dung <strong>mit</strong> spürbar effektiver<br />
Keimvernichtung im Sulkusraum<br />
führt zu e<strong>in</strong>er G<strong>in</strong>givasituation<br />
neuer Qualität: Vormals<br />
leicht ödematös verän<strong>der</strong>te Papillen<br />
„trocknen“ quasi e<strong>in</strong>, Taschentiefen<br />
verkle<strong>in</strong>ern sich <strong>in</strong>folge<br />
spürbaren Reattachments<br />
und die G<strong>in</strong>giva f<strong>in</strong>det nach e<strong>in</strong>er<br />
Übergangsphase zu e<strong>in</strong>er ästhetischen<br />
blass-rosa Farbe zurück.<br />
Zirka zehn Tage nach Vertiefung<br />
des Sulkus ist die Wie<strong>der</strong>anheftung<br />
<strong>der</strong> Desmodontalfasern vollständig<br />
abgeschlossen, so dass<br />
ke<strong>in</strong>e vertieften Taschen tastbar<br />
s<strong>in</strong>d. Dies birgt Vor- und „Nachteile“,<br />
denn bei subg<strong>in</strong>givaler Präparationsgrenze<br />
kann das E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>n<br />
von Kronen wegen <strong>der</strong><br />
Überw<strong>in</strong>dung des straffen G<strong>in</strong>givalsaums<br />
leicht erschwert se<strong>in</strong>.<br />
Dafür liegt die G<strong>in</strong>giva von Anfang<br />
an dicht und elastisch an. Dieses<br />
Ergebnis ist <strong>mit</strong> dem Kavo-Laser<br />
regelmäßig und vorhersagbar zu<br />
erreichen (siehe dazu auch Fall<br />
❶, Vergleich Sulkusvertiefung<br />
<strong>mit</strong> dem Elektrotom versus Key-<br />
Laser 3, Abb. 3 bis 7).<br />
Das Vorgehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis<br />
Erfahrene Prothetiker präparieren<br />
nicht selten <strong>mit</strong> bereits<br />
liegenden Retraktionsfäden. Im<br />
Idealfall wird über e<strong>in</strong>en Faden<br />
<strong>der</strong> Stärke 0 e<strong>in</strong> zweiter Faden<br />
<strong>der</strong> Stärke 1 o<strong>der</strong> 2 gelegt. Wir<br />
verwenden dazu geflochtene Fäden,<br />
die beim Präparieren stabiler<br />
im Sulkusraum <strong>der</strong> Tasche liegen<br />
bleiben. Beson<strong>der</strong>s die empf<strong>in</strong>dliche<br />
dünne G<strong>in</strong>giva im Frontbereich<br />
sollte we<strong>der</strong> reißen noch<br />
von <strong>in</strong>nen traumatisiert werden.<br />
Der Erhalt <strong>der</strong> vollen oro-fazialen<br />
Stärke <strong>der</strong> sichtbaren Schleimhaut<br />
während Präparation und<br />
Abdruckvorbereitung unterstützt<br />
uns im H<strong>in</strong>arbeiten auf e<strong>in</strong>e ansprechende<br />
rot-weiße Ästhetik.<br />
Der Key-Laser ermöglicht die<br />
quasi kalte Trennung von Fasern<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em dünnen Lichtstrahl, <strong>der</strong><br />
nur an <strong>der</strong> Stirnfläche <strong>der</strong> Glasfaser<br />
austritt und ohne Streuwirkung<br />
parallel zur Wurzeloberfläche<br />
<strong>in</strong> Richtung Limbus alveolaris<br />
arbeitet. Vollkommen neuartig<br />
ist, dass ke<strong>in</strong>e Traumatisierung<br />
erfolgt – we<strong>der</strong> <strong>in</strong> Form<br />
thermischer Nekrosen noch <strong>in</strong><br />
Form unerwünschter Verdünnung<br />
fazialer G<strong>in</strong>giva-Anteile.<br />
Je mehr Erfahrung man <strong>mit</strong> dieser<br />
Technik bekommt, die allerd<strong>in</strong>gs<br />
dreimal mehr Zeit beansprucht<br />
als die Elektrotomie, desto<br />
mehr geht man dazu über, ca.<br />
1,5 Millimeter unterhalb <strong>der</strong> gedachten<br />
Präparationsgrenze e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Raum für den ersten<br />
Retraktionsfaden zu präparieren.<br />
Da <strong>der</strong> Taschene<strong>in</strong>gang bei <strong>der</strong><br />
Lasermethode nicht erweitert<br />
wird, entsteht e<strong>in</strong>e natürliche<br />
Retention für Retraktionsfäden.<br />
Das Vorgehen zeigt auch die Beschreibung<br />
von Fall ❷, Frontzahnkronen<br />
auf 12 bis 22 bei e<strong>in</strong>er<br />
62-jährigen, ästhetisch an-<br />
spruchsvollen Patient<strong>in</strong> (Abb. 8<br />
bis 14).<br />
Das Durchtrennen <strong>der</strong> Desmodontalfasern<br />
erfolgt <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em<br />
dünnen Lichtstrahl, <strong>der</strong> ohne<br />
Streuwirkung aus <strong>der</strong> ca. 0,1<br />
Millimeter messenden Glasfaser<br />
Abb. 1 und 2: Prothetische Neuversorgung unter an<strong>der</strong>em auf<br />
Grund des Wunsches, die durch Rezession freigelegten Zahnhälse<br />
nicht-chirurgisch abzudecken (Zahntechnik ZTM Holger<br />
Vock).<br />
Abb. 8: Fall ❷ – Ausgangsbefund – Übersicht<br />
l<strong>in</strong>ear austritt. E<strong>in</strong>e diffuse Gewebetraumatisierung<br />
unterbleibt<br />
vollkommen. Wir nutzen die Gelegenheit,<br />
im selben Arbeitsschritt<br />
das Taschenlumen und die subg<strong>in</strong>givalen<br />
Anteile <strong>der</strong> Zahnwurzel<br />
zu entkeimen, <strong>in</strong>dem nach <strong>der</strong><br />
Vertiefung des Sulkus die Wurzelfläche<br />
und das Taschenlumen<br />
e<strong>in</strong>ige Male <strong>mit</strong> demselben Instrument<br />
umfahren und „belichtet“<br />
werden. Dabei stellt man regelmäßig<br />
fest, dass die Tasche quasi<br />
„trocken“ wird, verbliebenes<br />
Granulationsgewebe und Bakterien<br />
s<strong>in</strong>d verdampft, Sulkusfluid<br />
ist e<strong>in</strong>getrocknet, und es verbleibt<br />
e<strong>in</strong> elastisches und straffes<br />
g<strong>in</strong>givales Taschenepithel.<br />
In diesem Stadium tritt noch<br />
häufig e<strong>in</strong>e Blutung aus <strong>der</strong> Tiefe<br />
des Sulkus auf, da <strong>der</strong> Erbium:YAG-Laser<br />
ke<strong>in</strong> typischer Koagulationslaser<br />
ist. Der aber beson<strong>der</strong>s<br />
auch bei <strong>der</strong> Parodontaltherapie<br />
immer wie<strong>der</strong> festzustellende<br />
Blutstillungseffekt<br />
(vermutlich durch Freisetzung<br />
von Gewebsfaktoren aus geplatzten,<br />
aber nicht thermisch verän<strong>der</strong>ten<br />
Zellen) tritt nach ca. fünf<br />
bis zehn M<strong>in</strong>uten stark e<strong>in</strong>, so<br />
dass es zu e<strong>in</strong>er vergleichsweise<br />
(Fortsetzung auf Seite 14)<br />
Abb. 9: Fall ❷ – Durchtrennen von Desmodontalfasern vor Beg<strong>in</strong>n<br />
<strong>der</strong> Präparation<br />
Abb. 10: Fall ❷ – Durchtrennte Fasern, vertiefter Sulkus
14 Praxis aktuell<br />
<strong>Non</strong>-<strong><strong>in</strong>vasives</strong> <strong>G<strong>in</strong>givamanagement</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Therapie</strong> …<br />
(Fortsetzung von Seite 12)<br />
starken Blutungshemmung für<br />
m<strong>in</strong>destens 15 bis 30 M<strong>in</strong>uten<br />
kommt. Voraussetzung hierfür<br />
aber ist, dass bereits vormals e<strong>in</strong>e<br />
konsequente Parodontalsanierung<br />
stattgefunden hat. Ödematöses<br />
o<strong>der</strong> großflächig entzündetes Ge-<br />
Abb. 11: Fall ❷ – Druckloses E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen des tiefen Fadens<br />
Stärke 0<br />
Abb. 12: Fall ❷ – Druckloses E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen des zweiten Fadens<br />
Stärke 2 über Faden 0<br />
Abb. 13: Fall ❷ – Situation <strong>mit</strong> liegenden Fäden, ke<strong>in</strong>e Ausdünnung<br />
<strong>der</strong> vestibulären G<strong>in</strong>giva-Stärke<br />
Abb. 14: Fall ❷ – Endbefund ohne Rezessionen und <strong>mit</strong> maximalem<br />
Erhalt g<strong>in</strong>givalen Volumens<br />
webe erfährt naturgemäß nur e<strong>in</strong>en<br />
ger<strong>in</strong>gen Blutstillungseffekt<br />
im Kontaktbereich Taschen<strong>in</strong>nenwand/Laser.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel zeigt<br />
Fall ❸, Darstellung <strong>der</strong> sekundären<br />
Blutstillung durch den Laser<br />
(Abb. 15 bis 17).<br />
Zur Abdrucknahme ist jedes<br />
gewohnte Abdruckverfahren geeignet,<br />
wobei zu empfehlen ist,<br />
den tiefen Faden Stärke 0 zu belassen<br />
und nur den oberen Faden<br />
zu entnehmen. Ebenso ist zu<br />
empfehlen, diesen Faden erst<br />
un<strong>mit</strong>telbar vor dem E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />
<strong>der</strong> fe<strong>in</strong>en Phase zu entnehmen<br />
und den Sulkus nochmals <strong>mit</strong><br />
Chlorhexid<strong>in</strong> (ideal appliziert<br />
aus e<strong>in</strong>er Spritze <strong>mit</strong> stumpfer<br />
Kanüle) zu re<strong>in</strong>igen und anschließend<br />
<strong>mit</strong> dem Luftspray zu trocknen.<br />
Da <strong>der</strong> Sulkus nur vertieft, jedoch<br />
nicht verbreitert wird, prägen<br />
sich die subg<strong>in</strong>givalen Fahnen<br />
des Abdruckmaterials dün-<br />
ner aus, weshalb e<strong>in</strong>e Verlängerung<br />
<strong>der</strong> Verweilzeit des Abdrucks<br />
um ca. e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ute zu empfehlen<br />
ist, um e<strong>in</strong>en Abriss <strong>der</strong> subg<strong>in</strong>givalen<br />
Fahnen zu vermeiden.<br />
Bereits 30 M<strong>in</strong>uten nach Anwendung<br />
des Lasers ist <strong>der</strong> G<strong>in</strong>giva<br />
praktisch nicht mehr anzusehen,<br />
dass sie traumatisiert wurde.<br />
Nach zwei Tagen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> 90<br />
Prozent aller Fälle die g<strong>in</strong>givalen<br />
Beschwerden verschwunden. Die<br />
Gefahr e<strong>in</strong>er Pulpitis, G<strong>in</strong>givao<strong>der</strong><br />
Knochennekrose sowie etwaige<br />
Rezessionen <strong>der</strong> G<strong>in</strong>giva<br />
konnten wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> vierjährigen<br />
Abb. 15: Fall ❸ – Vertiefung des Sulkus, <strong>in</strong> diesem Fall vor <strong>der</strong><br />
Nachpräparation<br />
Abb. 16: Fall ❸ – Situation un<strong>mit</strong>telbar vor <strong>der</strong> Abdrucknahme<br />
– ke<strong>in</strong>e Verdünnung <strong>der</strong> vestibulären G<strong>in</strong>givaanteile, ausreichende<br />
Blutstillung zur Abdrucknahme<br />
Abb. 17: Fall ❸ – Abdruckergebnis un<strong>mit</strong>telbar nach Entnahme<br />
– lediglich ger<strong>in</strong>ge Blutreste im Abdruck<br />
Anwendung des Key-Laser 3 <strong>in</strong><br />
unserer Praxis nie beobachten.<br />
Immer kann beobachtet werden,<br />
dass die G<strong>in</strong>giva <strong>in</strong> kürzester Zeit<br />
zu e<strong>in</strong>er blass-rosa Farbe <strong>mit</strong> ausgeprägter<br />
Stippelung zurückf<strong>in</strong>det,<br />
Rötungen und Vernarbungen<br />
stellten wir nicht fest. E<strong>in</strong> Beispiel<br />
dazu zeigt Fall ❹, g<strong>in</strong>givaschonende<br />
Versorgung <strong>mit</strong> voll-<br />
keramischen Kronen bei e<strong>in</strong>em<br />
37-jährigen Patienten <strong>mit</strong> hohem<br />
ästhetischem Anspruch, Bisshebung<br />
und Versorgung <strong>mit</strong> 28 Kronen/Veneers/Inlays,(Zahntechnik<br />
ZTM Holger Vock, Abb. 18 bis<br />
22).<br />
Woche 40/05<br />
Infiziertes Dent<strong>in</strong><br />
sterilisieren<br />
E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Punkt<br />
betrifft die Möglichkeit, <strong>in</strong>fiziertes,<br />
pulpennahes Dent<strong>in</strong> vor E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung<br />
<strong>der</strong> Aufbaufüllung zu<br />
sterilisieren. Dies kann zum Bei-<br />
Abb. 18: Fall ❹ – Ausgangssituation – hohe ästhetische Erwartungshaltung<br />
des 37-jährigen Patienten<br />
Abb. 19: Fall ❹ – Präoperative Durchtrennung <strong>der</strong> Desmodontalfasern<br />
Abb. 20: Fall ❹ – Atraumatisches <strong>G<strong>in</strong>givamanagement</strong>, g<strong>in</strong>givaorientierte<br />
Präparation<br />
Abb. 21: Fall ❹ – G<strong>in</strong>givaheilung unter dem Laborprovisorium<br />
Abb. 22: Fall ❹ – Abschlussergebnis vier Wochen nach E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> gesamten Arbeit<br />
▲
▲<br />
Woche 40/05 Praxis aktuell 15<br />
spiel <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Sulkusvertiefung im<br />
selben Arbeitsgang erfolgen. E<strong>in</strong><br />
Beispiel ist Fall ❺, Kariesentfernung<br />
nach Abnahme alter Kronen<br />
bei 49-jährigem Patienten, tiefe<br />
Sekundärkaries bis un<strong>mit</strong>telbar<br />
vor die Pulpa – Kariesentfernung,<br />
Dent<strong>in</strong>sterilisierung und Konditionierung<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Arbeitsschritt<br />
<strong>mit</strong> <strong>Non</strong>-Kontakt-Handstück, 25<br />
Hertz, 100 Millijoule (Abb. 23 bis<br />
26). Das so behandelte Dent<strong>in</strong><br />
kann sofort gefüllt werden, wobei<br />
wir festgestellt haben, dass<br />
die lasergestützte Vorbereitung<br />
des Dent<strong>in</strong>s e<strong>in</strong>e weitere Unterfüllung<br />
unnötig ersche<strong>in</strong>en läßt.<br />
Weitere antibakterielle Maßnahmen<br />
s<strong>in</strong>d nicht erfor<strong>der</strong>lich und<br />
Pulpitiden nach Adhäsiv-Aufbr<strong>in</strong>gung<br />
direkt auf das Dent<strong>in</strong> konnten<br />
wir bislang nicht feststellen.<br />
Bei beson<strong>der</strong>s tiefen Kavitäten<br />
o<strong>der</strong> bei durchschimmern<strong>der</strong><br />
Pulpa f<strong>in</strong>den Kalziumhydroxid-<br />
Unterfüllungszemente o<strong>der</strong> sol-<br />
che auf Glasionomerbasis vor<br />
dem weiteren Stumpfaufbau <strong>mit</strong><br />
Komposit o<strong>der</strong> Glasionomerzement<br />
Anwendung.<br />
In Verb<strong>in</strong>dung <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Anwendung<br />
adhäsiv befestigter Wurzelstifte<br />
auf Carbon- o<strong>der</strong> Glasfaser-Basis<br />
ergibt sich bei Anwendung<br />
des Key-Lasers e<strong>in</strong> weiterer<br />
und für die Prognose <strong>der</strong> Restauration<br />
sicher wichtiger Aspekt:<br />
Periradikuläre bakterielle<br />
Sekretionen aus re-penetrierten<br />
Wurzelkanälen – oftmals trotz erfolgreicher<br />
Endodontie e<strong>in</strong>e Folge<br />
undichter koronaler Restaurationen<br />
o<strong>der</strong> Wurzelstifte – werden<br />
verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t, wenn die Kavität für<br />
den Stift sowohl nach Bohrung als<br />
auch vor def<strong>in</strong>itiver adhäsiver Befestigung<br />
sterilisiert und gleichzeitig<br />
mikroretentiv angeraut wird.<br />
Mit dem Key-Laser 3 lässt sich<br />
bei <strong>der</strong> Präparation und Abdrucknahme<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Prothetik atraumatisch,<br />
<strong>mit</strong> ger<strong>in</strong>gen Nachbeschwer-<br />
Abb. 23: Fall ❺ – Ausgangsbefund – profunde Sekundärkaries<br />
Abb. 24: Fall ❺ – <strong>Non</strong>-Kontakt-Handstück <strong>mit</strong> Wasserspray,<br />
„kalte“ und kontaktlose Kariesentfernung<br />
Abb. 25: Fall ❺– Dehydriertes mikroretentives Dent<strong>in</strong> <strong>mit</strong> kle<strong>in</strong>er<br />
Koagulation e<strong>in</strong>er eröffneten Pulpa l<strong>in</strong>ks<br />
Abb. 26: Fall ❺ – Komposit-Aufbau, Vorpräparation, Provisorium;<br />
beide Zähne s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Jahr nach Kariesentfernung weiterh<strong>in</strong><br />
vital.<br />
Der Autor dieses<br />
Beitrags, Dr. Thomas<br />
Nessler, schloss se<strong>in</strong> Zahnmediz<strong>in</strong>studium<br />
<strong>mit</strong> dem<br />
Examen 1988 <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
ab. Nach se<strong>in</strong>em Dienst als<br />
Stabsarzt bei <strong>der</strong> Bundeswehr<br />
schloss sich ab 1990<br />
die Assistenzzeit <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
an.<br />
Im Jahr 1991 ließ sich<br />
Nessler <strong>in</strong> eigener Praxis <strong>in</strong><br />
Ludwigsburg-Hoheneck nie<strong>der</strong>.<br />
Er ist Mitglied <strong>in</strong> verschiedenenFortbildungsvere<strong>in</strong>igungen.<br />
Seit 2001 hat er die Arbeit <strong>mit</strong> dem Key-Laser<br />
3 <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e tägliche Praxis <strong>in</strong>tegriert.<br />
den und Verbesserung <strong>der</strong> parodontalen<br />
Prognose Sulkus vertiefen<br />
und konditionieren. Vorteilhaft<br />
ist, dass ke<strong>in</strong>e Verdünnung<br />
o<strong>der</strong> Rezession fazialer G<strong>in</strong>giva zu<br />
befürchten ist. Kavitäten für Wurzelstifte<br />
o<strong>der</strong> Aufbaufüllungen kön-<br />
nen sterilisiert und <strong>in</strong> ihrer Adhäsionsfähigkeit<br />
verbessert werden.<br />
Dr. med. dent.<br />
Thomas Nessler,<br />
Ludwigsburg-Hoheneck ■<br />
(wird fortgesetzt)