Jahresbericht 2007 - Kinderschutz-Zentrum Berlin
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<strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>Berlin</strong> e.V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Liebe Freunde und Förderer<br />
des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s,<br />
Sie haben unsere Arbeit im Jahr <strong>2007</strong> mit großem Interesse<br />
und Engagement begleitet und damit gezeigt, wie wichtig es<br />
ist, Beratung, Betreuung und Therapie von misshandelten und<br />
vernachlässigten Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zu<br />
unterstützen.<br />
Wir präsentieren Ihnen heute unseren <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>, der<br />
Brennpunktthemen des <strong>Kinderschutz</strong>es im letzten Jahr vorstellt<br />
und Sie einlädt, einen Blick auf den Alltag unserer Beratungsstellen<br />
und unserer Kinderwohngruppe anhand von Fallbeispielen<br />
sowie der Beschreibung von Problemen, mit denen Familien<br />
und ihre Bezugspersonen zu uns kommen, zu werfen.<br />
Der wirksame Schutz von Kindern und Jugendlichen vor<br />
Gewalt stand <strong>2007</strong> wiederum im Mittelpunkt des öffentlichen<br />
Interesses. Fälle schwer misshandelter und vernachlässigter<br />
kleiner Kinder rüttelten uns alle immer wieder auf. Die drängende<br />
Frage, warum Verletzungen oder Todesfälle von Kindern<br />
durch gewaltsame Handlungen naher Bezugspersonen nicht<br />
verhindert werden können, war immer präsent. Gleichzeitig<br />
wurde durch das <strong>2007</strong> gegründete Netzwerk <strong>Kinderschutz</strong><br />
einerseits die Öffentlichkeit sensibilisiert, um Gefährdungen<br />
von Kindern möglichst früh zu erkennen und andererseits mehr<br />
Fachlichkeit und Handlungssicherheit hinsichtlich der Risikoeinschätzung<br />
von Kindeswohlgefährdung entwickelt.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s<br />
unterstützen Fachkolleginnen und Fachkollegen der öffentlichen<br />
und freien Jugendhilfe sowie des Gesundheitswesens<br />
und der Bildungseinrichtungen als insofern erfahrene Fachkräfte<br />
(§ 8a SGB VIII) bei der Risikoeinschätzung. Es geht<br />
dabei um die sichere Einschätzung von Gefährdungslagen in<br />
Familien möglichst gemeinsam mit Kindern und Eltern und um<br />
klare Kooperation der mit der Familie arbeitenden Fachkräfte.<br />
<strong>2007</strong> haben sich über 700 Familien in sehr konfl iktgeladenen<br />
Situationen an uns gewandt, damit weitere Eskalationen von<br />
Gewalt gegen Kinder vermieden werden. Darunter waren viele<br />
junge Eltern mit kleinen Kindern, die nie ihre Kinder schlagen<br />
oder massiv anschreien wollten und es doch getan haben. In der<br />
1
Arbeit mit diesen Familien wird deutlich, dass unsere hilfeorientierte,<br />
nicht strafende Haltung dazu führt, dass Eltern sich<br />
mitteilen und öffnen können und damit den Grundstein dafür<br />
legen, künftige sehr schwierige Konfl ikte mit ihren Kindern<br />
nicht mehr gewaltsam auszutragen.<br />
Der Schwerpunkt des vorliegenden <strong>Jahresbericht</strong>s liegt daher<br />
notwendigerweise auf dem <strong>Berlin</strong>er Netzwerk <strong>Kinderschutz</strong> sowie<br />
der Notwendigkeit des Etablierens von frühen Hilfen. Viele<br />
Überlegungen zum Schutz kleiner Kinder widmen sich früher<br />
und sicherer Erreichbarkeit der Eltern sowie dem Ausbalancieren<br />
von Druck bzw. motivierender Ansprache immer dort, wo<br />
Eltern mit ihren kleinen Kindern Unterstützung suchen.<br />
Wir hoffen, dass Sie auch weiterhin unsere Arbeit mit Kindern<br />
und Eltern unterstützen. Helfen Sie uns in diesem Sinne auch<br />
künftig Kinder zu schützen.<br />
Vielen Dank Ihnen allen.<br />
Dr. Elke Nowotny<br />
Vorsitzende des Vorstands<br />
INHALT<br />
Aufgaben und Angebote 4<br />
Hilfen für Kinder, Jugendliche und Eltern 7<br />
Telefonische Beratung und Krisenintervention<br />
Beratung von Familien<br />
Prävention<br />
Beratung und Supervision von Fachkräften der Jugendhilfe<br />
Kinderwohngruppe: Lars wirbt mit einem Flyer<br />
Überarbeitung des Handbuchs Kindeswohlgefährdung – 24<br />
Erkennen und Helfen<br />
Im Blickpunkt: 26<br />
Schwere Kindeswohlgefährdung bei Säuglingen und Kleinkindern<br />
– ein sehr berührendes und aufwühlendes Thema<br />
Das <strong>Berlin</strong>er Netzwerk <strong>Kinderschutz</strong><br />
Frühe Hilfen<br />
Chronologie <strong>2007</strong> 42<br />
Dank 47<br />
Der Verein stellt sich vor 49<br />
Wenn Sie uns unterstützen möchten ... 50<br />
© <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>Berlin</strong> e.V., <strong>Berlin</strong> 2008<br />
2 3
AUFGABEN UND ANGEBOTE DES<br />
KINDERSCHUTZ-ZENTRUMS<br />
Das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> ist eine spezialisierte Einrichtung,<br />
die sich an Kinder, Jugendliche, deren Eltern und Bezugspersonen<br />
sowie an die Fachöffentlichkeit wendet. Alle Formen von<br />
Gewalt gegen Kinder sind Gegenstand der Arbeit des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s.<br />
Aufgabe des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s ist es, physische, psychische<br />
und sexuelle Kindesmisshandlung und -vernachlässigung<br />
zu vermindern und deren Folgen zu lindern. Dies geschieht<br />
durch konsequente Entwicklung, Anwendung und Weitervermittlung<br />
von spezifi schen, an den Ursachen von Gewalt<br />
ansetzenden Hilfen. Unsere Einrichtung bietet konkrete Hilfe<br />
im Einzelfall und wirkt im gesamtgesellschaftlichen Kontext<br />
auf sozialpolitische Verbesserungen für Kinder und Eltern hin.<br />
Bei Misshandlung und Vernachlässigung von Kindern ist ein<br />
niedrigschwelliges Angebot notwendig. Familien brauchen in<br />
Krisen fachlich gute Unterstützung außerhalb üblicher Öffnungszeiten<br />
von Beratungsstellen und Behörden, insbesondere<br />
an Wochenenden und Feiertagen, dann, wenn Familien zusammen<br />
sind. Das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> ist deshalb täglich telefonisch<br />
für Ratsuchende erreichbar. Mobile Einsätze unseres<br />
Krisendienstes, um Familien in Krisen zu Hause aufzusuchen<br />
oder Kinder und Jugendliche dort zu treffen, wo sie gerade<br />
sind, sichern die schnelle Erreichbarkeit unserer Hilfen und<br />
verhindern, dass Kinder noch mehr verletzt oder geschädigt<br />
werden.<br />
In den beiden Beratungsstellen des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s<br />
in Hohenschönhausen und Neukölln können Kinder, Jugendliche,<br />
Eltern und andere Bezugspersonen von Kindern über ein<br />
erstes Krisengespräch hinaus auch eine längerfristige Beratung<br />
in Anspruch nehmen. Ein Angebot, das längere Beratungprozesse<br />
und mehrere Termine sehr kurzfristig zulässt, ist bei<br />
schwierigen Konfl ikten in Familien, die mit Misshandlung<br />
von Kindern einhergehen, unerlässlich.<br />
sowie Verstrickungen in Schuld, Scham und Wut werden im<br />
ersten Kontakt mit den Eltern deutlich. Sie gehen den Weg ins<br />
<strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> gegen viele innere Widerstände und<br />
haben ihn geradeso geschafft. Unsere sofortigen und unbürokratischen<br />
Angebote stärken ihr Vertrauen in umgehende Hilfe<br />
und in die Helfer.<br />
Wenn die Konfl ikte in Familien so eskaliert sind, dass Eltern<br />
ihre Kinder nicht mehr selbst schützen können, steht mit der<br />
Aufgaben und Angebote des<br />
<strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s<br />
Beraterische und therapeutische Angebote<br />
für Familien, Elternpaare, Alleinerziehende,<br />
Einzelklienten<br />
Kinder- und Jugendlichentherapie<br />
Therapie mit misshandelnden Erwachsenen<br />
Pädagogisch-therapeutische Arbeit mit Kindern<br />
in der Kinderwohngruppe und Klärung der<br />
Perspektive der Kinder in Zusammenarbeit mit<br />
den Eltern<br />
Krisenintervention, Krisengespräche vor Ort,<br />
Arbeit mit Wegläufern<br />
Telefonberatung<br />
Beratung und Supervision von Fachkräften<br />
Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter für<br />
die Krisenhilfe am Telefon<br />
Präventiver <strong>Kinderschutz</strong>: Eltern-Kind-Gruppe<br />
Präventive Angebote für Lehrer, Erzieher und<br />
Eltern<br />
Präventive Arbeit mit Schulklassen<br />
Aufklärung der Öffentlichkeit durch Informationsveranstaltungen<br />
mit Eltern, Lehrern,<br />
Schülern, Erziehern, Sozialarbeitern, Ärzten,<br />
Studenten, Auszubildenden<br />
Die meisten Eltern und Kinder bzw. Jugendliche suchen<br />
Publikationen<br />
4 uns auf, wenn es bereits zu Misshandlungen kam. Existentielle<br />
Ängste vor Bestrafung und Trennung der Familie<br />
Zusammenarbeit mit Medien<br />
5
Kinderwohngruppe in Steglitz eine Einrichtung zur vorübergehenden<br />
Unterbringung von Kindern zur Verfügung. Während<br />
der Zeit der Unterbringung wird mit Eltern und Kindern<br />
intensiv an der Entwicklung einer Perspektive für die gesamte<br />
Familie gearbeitet.<br />
Krisenintervention, Familienberatung, Kinder- und Jugendlichentherapie<br />
und die Möglichkeit des vorübergehenden stationären<br />
Aufenthalts von Kindern in der Kinderwohngruppe<br />
wirken als ein Verbund von Hilfen bei Kindesmisshandlung<br />
und -vernachlässigung. Mit diesem Hilfeverbund unterscheidet<br />
sich das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> von anderen Hilfeeinrichtungen<br />
in der Stadt.<br />
HILFEN FÜR KINDER, JUGENDLICHE<br />
UND ELTERN<br />
Wenn Eltern zu uns kommen, dann überwinden sie eine große<br />
innere Barriere: Sie spüren ihr Scheitern, wünschen dringend<br />
Hilfe und haben gleichzeitig große Angst davor. In dieser Situation<br />
bewährt sich unser sofortiges, unbürokratisches und professionelles<br />
Angebot in der Krise. Familien erhalten umgehend<br />
in einer der Beratungsstellen oder am Krisentelefon Rat und<br />
Hilfe. Vielen Klienten ist es zunächst wichtig, Hilfe außerhalb<br />
des Jugendamts in Anspruch zu nehmen.<br />
Hilfen im <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> werden in Anspruch genommen,<br />
weil für Kinder, Jugendliche, Eltern und andere nahe<br />
Bezugspersonen von Kindern in einem sehr zugespitzten Beziehungskonfl<br />
ikt die Gewalt eskalierte, Kinder verletzt wurden<br />
und Eltern und Kinder sehnlichst eine Veränderung wünschen.<br />
In vielen Fällen gab es Misshandlung von Kindern über einen<br />
längeren Zeitraum, sodass die Kinder Verhaltensauffälligkeiten<br />
und -störungen sowie psychische und physische Verletzungen<br />
aufwiesen.<br />
Sowohl die Zugangswege von Ratsuchenden als auch die<br />
Probleme und Konfl ikte, die sie präsentieren, haben sich in<br />
den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Ein wichtiger<br />
Zugang zum <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> bleibt nach wie vor die<br />
telefonische Beratung mit der Möglichkeit der weitergehenden<br />
Krisenintervention in einer unserer Beratungsstellen.<br />
Eltern, Kinder bzw. Jugendliche und deren Bezugspersonen<br />
schätzen unsere Erreichbarkeit außerhalb der Bürozeiten in<br />
den Abendstunden von 16 bis 20 Uhr, an Wochenenden und<br />
Feiertagen. <strong>2007</strong> meldeten sich 34 % der Ratsuchenden in dieser<br />
Zeit. Hauptanlässe der Meldung außerhalb der Bürozeiten<br />
waren eskalierte Familienkonfl ikte, bei denen es zu Misshandlungen<br />
kam oder wenn eine sexuelle Misshandlung vermutet<br />
bzw. geöffnet wurde.<br />
6<br />
Außerdem nutzten Eltern unser Krisentelefon, wenn sie im<br />
Trennungs- oder Scheidungskonfl ikt bzw. in der Auseinandersetzung<br />
um Besuchsrechte befürchteten, dass der andere<br />
Elternteil das Kind nicht zurückbringt oder auch um zeitnah<br />
über mögliche Verletzungen von Kindern in diesen Konfl ikten<br />
7
zu sprechen. Hier galt es, deeskalierend zu wirken und beide<br />
Zentren und zum Jugendamt (Inanspruchnahme von geeig-<br />
Parteien zur Wahrnehmung eines Gesprächs in unserer Beraneten<br />
Hilfen zur Erziehung) nötig sind.<br />
tungsstelle zu motivieren, um Hilfen für Kinder zu installieren.<br />
Wie in den Vorjahren haben wir eine größere Anzahl von El-<br />
Am Krisentelefon meldeten sich Bezugspersonen von Kindern<br />
tern beraten, die ihre Kinder u.a. emotional über einen längeren<br />
und Jugendliche, die von Fremdtätern missbraucht wurden und<br />
Zeitraum schwer verletzt hatten. Das äußerte sich darin, dass<br />
die nach Anzeige dringend Unterstützung im ersten Moment<br />
sie das Kind immer wieder duckten und ihm das Gefühl gaben,<br />
der Verarbeitung des traumatischen Geschehens benötigten. In<br />
es könne nichts recht machen. Mitunter war diese psychische<br />
diesen Fällen überbrücken wir kurzzeitig durch Kriseninterven-<br />
Misshandlung durch körperliche Misshandlung begleitet.<br />
tion bis ein Platz bei einer/m niedergelassenen Therapeutin/en<br />
Unsere Erfahrung ist, dass in solchen Fällen eine über einige<br />
zur Verfügung steht.<br />
Monate dauernde Beratung nötig ist, um einen vertrauensvollen<br />
Häufi ge Medienberichte zum Thema <strong>Kinderschutz</strong> und vor<br />
allem über misshandelte und vernachlässigte jüngere Kinder<br />
veranlassten Bürgerinnen und Bürger dazu, sich häufi ger bei<br />
uns zu melden, um über ihre Beobachtungen zu informieren<br />
und Wege der Erreichbarkeit betroffener Familien zu erörtern.<br />
Kontakt herzustellen, damit sich die Eltern öffnen und das, was<br />
sie tun als Verletzung des Kindes/der Kinder verstehen, die<br />
nicht sein darf. Erst dann eröffnet sich ein gangbarer Weg für<br />
Eltern und Kinder, der eine gesunde psychische Entwicklung<br />
von Kindern möglich macht.<br />
Wir registrieren seit einiger Zeit, dass sich gehäuft Familien<br />
anmelden, deren Probleme und Konfl ikte über einen langen<br />
Zeitraum andauern. Bei diesen Familien geht es um chronifi<br />
zierte emotionale Vernachlässigung von Kindern, wobei<br />
die Eltern selbst als Kinder vernachlässigt bzw. misshandelt<br />
wurden. Sowohl das wenige zur Verfügung stehende Geld als<br />
auch Aufl agen der Job Center lösen viel Druck bei Eltern aus.<br />
Da zuwenig innere Ressourcen zur Verfügung stehen, werden<br />
Kinder entnervt zur Seite gestellt und „gelassen“, d.h. Eltern<br />
Die Zunahme der Fachberatungen zeigt, dass mit der Sensibilisierung<br />
der Fachkräfte für gewichtige Anhaltspunkte von<br />
Kindeswohlgefährdung und daraus hergeleitete Verantwortungsübernahme<br />
als Risiko auch eine große Verunsicherung<br />
einhergeht. Zur Entlastung von Entscheidungsdruck und überstürztem<br />
Handeln leisten wir mit der neutralen Abklärung der<br />
gefährdenden Momente und der emotionalen Verstrickung der<br />
Fachkräfte einen wichtigen Beitrag.<br />
reagieren ausgehend vom Gefühl der Sinn- und Nutzlosigkeit<br />
apathisch ohne ihre Verantwortung für die Kinder wahrzu-<br />
Telefonische Beratung und Krisenintervention<br />
nehmen.<br />
Wie in den vergangenen Jahren wird die telefonische Bera-<br />
8<br />
In diesem Zusammenhang entstehen Vernachlässigungsund<br />
Verwahrlosungsstrukturen in Familien, die Kinder in ihrer<br />
Entwicklung sehr gefährden und als Beziehungsmuster später<br />
an die eigenen Kinder weitergegeben werden. Sie haben jetzt<br />
bereits ernstzunehmende, meist schon chronifi zierte Verhaltensauffälligkeiten<br />
und -störungen, sodass Überweisungen<br />
zu niedergelassenen Psychotherapeuten (Notwendigkeit von<br />
Kinder- und Jugendlichentherapien), zu Sozialpädiatrischen<br />
tung von Kindern und Jugendlichen bei allen Formen von<br />
Gewalt stark nachgefragt. Im Berichtszeitraum erreichten uns<br />
wiederum ca. 2 000 Anrufe von Kindern und Jugendlichen. Die<br />
Altersspanne der AnruferInnen lag zwischen 8 und 18 Jahren.<br />
Mädchen und Jungen zwischen 11 und 15 Jahren bilden laut<br />
unserer Statistik die häufi gste AnruferInnen-Gruppe. Hierbei<br />
wurden geschlechtsspezifi sche Besonderheiten deutlich:<br />
Mädchen riefen häufi ger an als Jungen.<br />
9
Die Probleme von Kindern und Jugendlichen, die zu einem<br />
und eine befürchtete bzw. vermutete Schwangerschaft sehr<br />
Anruf am Krisentelefon führten, sind in den letzten Jahren<br />
ernste Hintergründe ihres Anrufs. Die Eltern ins Vertrauen zu<br />
nahezu unverändert geblieben. Ein nahes und wichtiges Thema<br />
ziehen, schien einer größeren Anzahl nicht möglich. In diesen<br />
für die anrufenden Mädchen war z.B. der Kummer mit Jungen,<br />
Fällen kooperierten wir mit pro familia bzw. anderen Schwan-<br />
in die sie sich verliebt hatten oder die sie mit anderen Mädchen<br />
gerschaftskonfl iktberatungsstellen, um ggf. eine Schwanger-<br />
betrogen haben. Meist ließen sie sich mit einigen Tipps wieder<br />
schaft medizinisch diagnostizieren zu lassen, den Konfl ikt<br />
trösten. Wenn die Mädchen aufgrund der Ablehnung durch<br />
anzusprechen bzw. zu bearbeiten und weitere Unterstützung<br />
den begehrten Jungen stark an ihrem Selbstwert zweifelten,<br />
in Gang zu setzen.<br />
erhielten sie ein persönliches Gesprächsangebot.<br />
Sehr oft führte der erste Kontakt am Krisentelefon zu einem<br />
Jungen unter 12 Jahren befürchteten Strafen von ihren Eltern,<br />
nachfolgenden Beratungsgespräch und einem Beratungspro-<br />
weil sie Regeln nicht eingehalten hatten oder in der Schule<br />
zess. So wurde 84 Kindern und Jugendlichen, die über phy-<br />
schlechte Noten, Bewertungen und Einträge bekamen. Die<br />
sische oder psychische Gewalterfahrungen innerhalb oder<br />
Mädchen dieser Altersgruppe meldeten sich wegen Streite-<br />
außerhalb der Familie berichteten, ein persönliches Gespräch<br />
reien mit ihren Freundinnen, die bis zum Mobbing reichten.<br />
angeboten, das in der Schule, in einer Freizeiteinrichtung<br />
Mädchen der Altersgruppe 12 bis15 benannten am Telefon<br />
oder in einer der Beratungsstellen stattfand.<br />
sehr differenziert und angstvoll Probleme durch Mobbing. Die<br />
jugendlichen Mädchen berichteten teilweise auch von gewaltsamen<br />
Übergriffen durch gleichaltrige Mädchengruppen. Eine<br />
Öffnung des gewaltsamen Geschehens (Treten, Kratzen, Klei-<br />
224 Jugendliche nahmen Kontakt zum <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />
via E-Mail auf. Ein für die Beratung mit Neuen Medien geschulter<br />
Kollege beantwortete die Mails.<br />
dung vom Körper zerren u.a.) wurde am Telefon thematisiert,<br />
Die vorrangigen Problemlagen von Eltern betrafen heftige<br />
schien ihnen in ihrer Angst aber zunächst nicht möglich.<br />
Familienkonfl ikte, die zu gewaltsamen Eskalationen geführt<br />
Bei den anrufenden Jungen stand nach wie vor die Gewaltthematik<br />
im Vordergrund. Allerdings konnten wir am Telefon nicht<br />
immer unterscheiden, ob die geschilderten Handlungen real<br />
sind oder der Fantasie des Anrufers entspringen. Alle Anrufe<br />
werden sehr ernst genommen.<br />
hatten oder zu eskalieren drohten. Hier waren es oft Mütter, die<br />
mitteilten, dass sie ihre gegen das Kind gerichtete Aggression<br />
nicht spüren bzw. zurückhalten konnten, das Kind geschlagen<br />
oder weggestoßen haben und nun voller Verzweifl ung mit den<br />
Folgen ihres Handelns kämpfen. Hier galt es zunächst in der<br />
Krise zu beruhigen und zu erfragen, welche Verletzung des<br />
Der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die über Gewalter-<br />
Kindes vorlag, einzuschätzen, wie hoch das Risiko der Wiederfahrungen<br />
in der Familie oder im familiären Umfeld berichteholung<br />
war und dafür zu sorgen, dass diese Mütter mit uns in<br />
ten, lag wie in den vorhergehenden Jahren bei 10 %. Mitunter<br />
Kontakt kamen, um die geeigneten Hilfen in Gang zu bringen.<br />
hatten Bekannte der Familie oder Eltern von Freunden den<br />
telefonischen Kontakt zu uns hergestellt. Oft überlegten die<br />
Kinder und Jugendlichen, ob sie weglaufen sollten bzw. sie<br />
waren bereits weggelaufen.<br />
Am Krisentelefon erhielten wir auch Mitteilungen vermuteter<br />
oder realer sexueller Misshandlung in der Familie bzw. durch<br />
Fremdtäter und besprachen erste Hilfsmöglichkeiten. 86 Elternteile<br />
meldeten sich, weil es in ihrer Familie zu körperlicher,<br />
Probleme und Fragen im Zusammenhang mit Sexualität und<br />
seelischer oder sexueller Misshandlung gekommen war bzw.<br />
10 sexuellen Grenzüberschreitungen wurden sehr häufi g angesprochen.<br />
Für Mädchen sind Fragen zum ersten Geschlechtsverkehr<br />
das Kind von einem Fremdtäter sexuell misshandelt wurde.<br />
11
Auszug aus der Statistik<br />
Beratung und Therapie von Familien<br />
Anzahl der Erstkontakte 1.144<br />
davon telefonisch 1.087<br />
persönlich 54<br />
schriftlich 3<br />
Anzahl der über einen Erstkontakt<br />
hinaus beratenen Familien 427<br />
Übernahmen aus dem Vorjahr 238<br />
Gesamt 665<br />
Anzahl der abgeschlossenen Fälle<br />
Dauer der Beratung dabei:<br />
436<br />
Einmalige Krisenberatung 218<br />
2 - 5 Beratungstermine 95<br />
6 - 15 Beratungstermine 68<br />
16 - 30 Beratungstermine 23<br />
31 und mehr Beratungstermine 32<br />
Eine Weitervermittlung nach der Krisenberatung erfolgte<br />
in 151 Fällen aus inhaltlichen Gründen.<br />
Elterntraining (Zahl der Sitzungen): 6<br />
Eltern-Kind-Gruppe (Zahl der Sitzungen): 31<br />
Kinder- und Jugendlichenberatung/-therapie<br />
Anzahl der therapierten/beratenen<br />
Kinder und Jugendlichen: 74<br />
Im Rahmen der Begleitung der Familie in der Krisensituation<br />
erhalten Kinder- und Jugendliche ein eigenes<br />
beraterisch/therapeutisches Angebot zur Bewältigung<br />
der Situation. Die Begleitung des Kindes/Jugendlichen<br />
erstreckt sich in der Regel über mehrere Monate.<br />
Fachberatung für Helfer<br />
Anzahl der Erstkontakte 190<br />
Anzahl der einmalig Beratenen 145<br />
Anzahl der mehrmalig Beratenen 55<br />
Fortbildungsveranstalt. bzgl. §8a SGB VIII 25<br />
Acht Mütter berichteten von häuslicher Gewalt zwischen<br />
den Eltern.<br />
Des Weiteren meldeten sich 195 Elternteile in sehr zugespitzten,<br />
gewaltsam ausgetragenen Konfl iktsituationen nach<br />
Trennung und Scheidung, um in der Krise zu sortieren, Auswirkungen<br />
auf Kinder zu besprechen und Kinder möglichst<br />
aus akuten Konfl ikten herauszulassen. Unser Krisentelefon<br />
wurde außerdem an den Wochenenden von Eltern genutzt,<br />
die ihre Befürchtungen mitteilten, weil das Kind sich beim<br />
getrennt lebenden Elternteil aufhielt und sie keinen Kontakt<br />
zum Kind herstellen konnten. Sie kritisierten häufi g bestehende<br />
Umgangsregelungen und berichteten sehr emotional über<br />
ihre Vermutungen einer akuten Kindeswohlgefährdung durch<br />
den getrennt lebenden Elternteil. Es gelang nicht in allen Fällen,<br />
beide Eltern zum persönlichen Gespräch einzuladen. Wir<br />
bemühten uns, den telefonischen Kontakt zu halten, um Risiken<br />
für das Kind einzuschätzen.<br />
Im gesamten Jahr gab es Krisenanrufe psychisch auffälliger<br />
Eltern, von Eltern, die ihre jugendlichen Kinder in der rechtsradikalen<br />
Szene vermuteten oder sie in diesen Gruppen beobachtet<br />
hatten, Eltern von Kindern und Jugendlichen, die die<br />
Schule verweigern bzw. deviant geworden sind. In allen Fällen<br />
geht es darum, schwierige Familiendynamiken zu verstehen<br />
und Unterstützung zu geben, um mit diesen heftigen Konfl ikten<br />
umgehen zu können sowie geeignete Hilfen zu benennen und<br />
Wege dorthin aufzuzeigen.<br />
253 Bezugspersonen aus dem nahen Umfeld der Familie<br />
(Nachbarn/Bekannte/Verwandte) wandten sich mit ihren Vermutungen<br />
an unsere Beratungsstelle. Mit ihnen wurde das Gefährdungsrisiko<br />
abgeschätzt und überlegt, wie sie der Familie<br />
eine Brücke zu uns bauen können. Diese Zahlen sprechen dafür,<br />
dass durch die verstärkte Berichterstattung in den Medien<br />
über Kindeswohlgefährdung und <strong>Kinderschutz</strong> eine Sensibilisierung<br />
bei Bezugspersonen von Familien erreicht wurde.<br />
Infoveranstaltungen<br />
Elternabende in Kitas oder Schulen 14<br />
Infoveranstaltungen für Stud./Soz.-Arb. 15<br />
Infoveranstaltungen für Erzieher 13<br />
12<br />
Infoveranstaltung für Ärzte/Krankenpfl ege<br />
Sonstige<br />
3<br />
2<br />
13
Beratung von Familien<br />
Konfl ikte waren in der Regel soweit eskaliert, dass ein El-<br />
Familien, in denen Kinder bzw. Jugendliche von physischer,<br />
psychischer und sexueller Misshandlung sowie Vernachlässigung<br />
bedroht oder betroffen sind, bildeten die Hauptgruppe<br />
unserer Klienten. Die Begleitung durch die Krisensituation<br />
und die Erarbeitung einer neuen Perspektive für die Familie<br />
ternteil dem anderen den Kontakt zu den Kindern verwehrt<br />
und keine Kooperation mehr möglich ist. Kinder litten an den<br />
Folgen der hoch konfl ikthaften Beziehung der Eltern. Auf ihre<br />
Nöte wurde nicht eingegangen, auf Auffälligkeiten im Verhalten<br />
wurde zu spät oder misshandelnd reagiert.<br />
einschließlich des Schutzes ihrer Kinder nimmt in der Regel<br />
Zusätzlich zur Beratung der Eltern war in den meisten Fäl-<br />
mehrere Monate in Anspruch.<br />
len eine Betreuung des Umgangs zwischen dem getrennten<br />
134 Familien wurden uns von Institutionen wie Kinderärzte, Schulen,<br />
Kitas, dem Jugendamt und anderen Diensten überwiesen.<br />
Elternteil und den Kindern notwendig. Es zeigte sich deutlich,<br />
dass die Kinder großen Loyalitätskonfl ikten ausgesetzt sind.<br />
Sie wissen um die Ängste und Verletzungen ihrer Mütter, haben<br />
Wir arbeiteten mit jungen Eltern und mit sehr jungen Müttern,<br />
aber z.T. ihre Beziehung zum Vater auch positiv erlebt. Der<br />
die z.T. bereits während der Schwangerschaft und in den ersten<br />
geschützte Rahmen bietet Kindern die Gelegenheit, Kontakt<br />
Monaten mit ihrem Kind / Kindern Entlastung und gute Un-<br />
zum Vater aufzunehmen.<br />
terstützung brauchten. Wir haben mit Eltern zu tun, die selbst<br />
nicht genügend „beeltert“ wurden und die in der schwierigen<br />
ersten Phase der Elternschaft, ohne dass sie es für möglich<br />
hielten oder wollten, Wut auf ihr Kind entwickeln. In diesen<br />
Momenten waren die Eltern sehr hilfl os und schuldbewusst,<br />
sodass sie oft selbst unverzüglich eine unserer Beratungsstellen<br />
aufsuchten. Nach Einschätzung der Risiken der Kindeswohlgefährdung<br />
ist es uns gelungen, mit Einverständnis der Eltern<br />
aufsuchende Hilfen im Alltag zu organisieren.<br />
<strong>2007</strong> fanden wie in den Jahren zuvor Beratungen mit Aussiedlerfamilien<br />
und Familien mit Migrationshintergrund statt.<br />
Schwerpunkte dieser Beratungen waren schwere Misshandlung<br />
von Kindern, die Klärung der Perspektive von Familien und<br />
Schwierigkeiten mit Institutionen. Zum Teil reagierten die<br />
Eltern sehr wütend und verständnislos auf ihre Kinder, weil sie<br />
verhaltensauffällig wurden (Stehlen, Schulverweigerung, Überschreiten<br />
elterlicher Regeln). Jugendliche konnten sich in den<br />
Beratungen etwas öffnen und der Druck, den sowohl die Eltern<br />
Ein Teil der jungen Eltern wandte sich an uns, nachdem ihr<br />
Kind wegen der Verletzungen vorübergehend in einer Pfl egefamilie<br />
untergebracht wurde. Einige junge Mütter lebten in<br />
als auch sie selbst hatten, wurde besprechbar.<br />
Mutter-Kind-Projekten.<br />
Präventiver <strong>Kinderschutz</strong><br />
Ferner suchten Eltern von Kindern im Alter von drei bis vier<br />
Eltern-Kind-Gruppe<br />
Jahren, die beschreiben, dass sie ihre Kinder so grenzüberschreitend<br />
und aggressiv erleben, dass sie nur noch mit Schlägen<br />
und Anschreien reagieren können bzw. hilfl os daneben<br />
stehen oder sie wegsperren und Eltern von Jugendlichen, die<br />
mit ihren Söhnen oder Töchtern sehr existentielle Kämpfe<br />
durchlebten, unsere Hilfe.<br />
In der Beratungsstelle Hohenschönhausen fand eine Eltern-<br />
Kind-Gruppe für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern<br />
statt. An der Gruppe nahmen kontinuierlich neun Eltern mit<br />
ihren Kindern teil. Es gab wöchentliche Sitzungen über zwei<br />
Stunden, die von einer Mitarbeiterin vorbereitet und angeleitet<br />
wurden. Das Ziel bestand darin, eine niedrigschwellige<br />
14<br />
Eine deutliche Zunahme verzeichneten wir bei der Beratung<br />
von Familien in Trennungs- und Scheidungskonfl ikten. Die<br />
Gelegenheit für einen regelmäßigen Austausch der Eltern zu<br />
schaffen, den Kindern neue Erfahrungen im Kontakt mit ande-<br />
15
en zu ermöglichen, die Eltern zu entlasten und im Umgang mit<br />
waren die Fachkräfte oft emotional so betroffen, dass es darum<br />
Isolation zu unterstützen. Es geht hierbei um praktische Hilfe,<br />
ging, Polarisierungen und Verstrickungen aufzulösen. Hier<br />
Beratung zu physischer und psychischer Entwicklung von<br />
half unsere Herangehensweise, neben der kriteriengestützten<br />
Säuglingen und Kleinkindern und um Vernetzung von Hilfen.<br />
Gefährdungseinschätzung auch die emotionale Beziehung der<br />
Plätze in dieser Gruppe waren stark nachgefragt. Die Gruppe<br />
Fachkräfte zum Klientel zu berücksichtigen.<br />
wird bereits seit acht Jahren von unserer Mitarbeiterin Christine<br />
Maihorn begleitet.<br />
Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung mit gefährdeten<br />
Kindern und Jugendlichen wurden wir von Fachkräften ver-<br />
Elternabende<br />
schiedener Institutionen angefragt. Unsere Herangehensweise<br />
Zum Thema Auswirkung häuslicher Gewalt auf Kinder informierten<br />
sich die Bewohnerinnen des interkulturellen Frauenhauses.<br />
ermöglichte es ihnen, sowohl eine Einschätzung der Kindeswohlgefährdung<br />
zu treffen als auch die Perspektive der anderen<br />
am Fall beteiligten Einrichtungen einzunehmen.<br />
In einer Hohenschönhausener Kita fanden insgesamt 12 Elternabende<br />
als Elternschule statt. An diesem Elterntraining nahmen<br />
kontinuierlich 15 Eltern teil. Vorher gab es mehrere Elterninformationsabende<br />
zu von Eltern als wichtig erachteten Themen<br />
wie „Grenzziehung bei Kindern ohne Gewalt“, „Mein Kind<br />
kommt abends nicht zur Ruhe“ usw.<br />
Das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> beteiligte sich an verschiedenen<br />
Diskussionsrunden zur Etablierung des „<strong>Berlin</strong>er Netzwerks<br />
<strong>Kinderschutz</strong>“. An zwei Veranstaltungen der sozialpädagogischen<br />
Fortbildungsstätte Jagdschloss Glienicke zum Thema<br />
Umsetzung des § 8a SGB VIII wirkten Mitarbeiter als Referenten<br />
mit.<br />
Die Elternabende waren mit jeweils 30 Teilnehmern sehr gut<br />
besucht.<br />
Im Rahmen der Qualifi zierung der <strong>Berlin</strong>er Jugendhilfe wirkte<br />
eine Mitarbeiterin an der Schulung von Regionalteams zum<br />
Umgang mit Kindeswohlgefährdung mit.<br />
Fachberatungen und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Mehrere Vorträge wurden in verschiedenen Institutionen zur<br />
Im Rahmen des gesetzlich vorgeschriebenen Hinzuziehens ei-<br />
Bedeutung des § 8a SGB VIII für die jeweilige Institution<br />
ner Fachkraft zur Risikoeinschätzung bei gewichtigen Anhaltspunkten<br />
für Kindeswohlgefährdung (§ 8a SGB VIII, Abs.2)<br />
nahmen sowohl Kita - Erzieherinnen als auch Familienhelfer<br />
gehalten.<br />
sowie MitarbeiterInnen aus Jugendfreizeiteinrichtungen unsere<br />
Kinderwohngruppe<br />
Fachberatung in Anspruch. MitarbeiterInnen der allgemeinen<br />
sozialpädagogischen Dienste suchten häufi ger als in den<br />
Vorjahren unseren Rat bei schwierigen Einschätzungen mit der<br />
Frage, ob ein Kind in der Familie genügend geschützt ist.<br />
Die Kinderwohngruppe betreut und begleitet nun schon fast<br />
30 Jahre Kinder und ihre Familien durch Krisen. Dabei war es<br />
den Mitarbeitern der Wohngruppe immer wichtig, ein tiefes<br />
Verständnis und ein bestmögliches Einfühlungsvermögen in<br />
Unsere Fachberatung wurde von Fachkräften u. a. deshalb<br />
die Familienproblematiken zu entwickeln. Es ist und war uns<br />
in Anspruch genommen, um in Fällen der Beteiligung vieler<br />
in dieser langen Zeit wichtig, die Ressourcen der Klienten zu<br />
Institutionen Klarheit hinsichtlich der Gefährdungseinschät-<br />
entdecken und sie so zu stärken, dass die Krisen überwunden<br />
zung eines Kindes zu gewinnen. Vor allem bei Vermutungen<br />
und somit der Weg der Kinder zurück in ihre Herkunftsfami-<br />
16 emotionaler Vernachlässigung oder sexueller Misshandlung<br />
lien geebnet werden konnte. Natürlich ist dies nicht immer<br />
17
gelungen. Für eine Zahl von Kindern reichten die Ressourcen<br />
innerhalb des Familiensystems nicht aus, so dass aus <strong>Kinderschutz</strong>gründen<br />
eine Rückführung nicht verantwortet werden<br />
konnte. Manchmal waren auch die Kinder so schwierig und<br />
die Eltern nicht in der Lage, trotz Unterstützung, sich so weiter<br />
zu entwickeln, dass die Familie mit ruhigem Gewissen wieder<br />
vereint werden konnte. Glücklicherweise ist es in vielen dieser<br />
Fälle gelungen, gemeinsam mit den betroffenen Eltern eine<br />
befriedigende Lösung zu schaffen, die das Kind zwar in eine<br />
Heimunterbringung führte, bei der aber dennoch der Kontakt<br />
zwischen allen Familienmitgliedern so gestärkt wurde, dass bei<br />
Beurlaubungen oder Besuchssituationen eine den Umständen<br />
entsprechende Eltern-Kind-Beziehung gewährleistet werden<br />
konnte.<br />
Die Unterbringung in der Kinderwohngruppe wird durch die<br />
Veränderung der Finanzlage in <strong>Berlin</strong>, in den letzten Jahren<br />
von den Jugendämtern nur noch für besonders schwierige Fälle<br />
in Anspruch genommen. Die Rückführungsquote ist dadurch<br />
drastisch gesunken, die wenigen Ressourcen der Familien können<br />
immer seltener mobilisiert und ein Einverständnis mit den<br />
Betroffenen kaum erarbeitet werden. Vielen Eltern muss das<br />
Sorgerecht durch das Familiengericht entzogen und ein Erziehungsgutachten<br />
erstellt werden.<br />
Auf diese Veränderung musste die Kinderwohngruppe reagieren.<br />
Wir haben verstärkt auf Zusatzausbildung, Supervi-<br />
sion und Weiterbildung gesetzt und somit unsere Mitarbeiter<br />
noch stärker qualifi ziert, denn es ist uns ein Anliegen, mit solch<br />
schwierigen Familien befriedigend zu arbeiten. Wir versuchen<br />
ein Arbeitsbündnis mit unseren Klienten herzustellen, auch<br />
wenn viele Eltern nicht einsichtig oder uns gegenüber sogar<br />
feindlich eingestellt sind.<br />
Viele Kinder agieren ihre Traumatisierung und Krisensituation<br />
in der Gruppe aus und brauchen deshalb eine gute und fachlich<br />
professionelle Begleitung. Oft sind die Kinder nicht in der<br />
Lage ihre Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken oder ohne<br />
Eskalationen auf Grenzen zu reagieren.<br />
Das Angebot der Kinderwohngruppe steht nun auf dem<br />
Prüfstand, da neue Leistungsbeschreibungen der Senatsverwaltung<br />
nicht kompatibel mit unserem Konzept und der dafür<br />
notwendigen Personalausstattung sind. Dies war für uns nicht<br />
überraschend, zeigte jedoch deutlich, dass unser Konzept der<br />
Perspektivklärung für Kinder im Alter von 2 bis 14 Jahren mit<br />
Auszug aus der Statistik<br />
Anzahl der neu aufgenommenen Kinder:<br />
Dauer des<br />
15<br />
Aufenthalts weiblich männlich gesamt<br />
bis 28 Tage 0 3 3<br />
bis 3 Monate 1 4 5<br />
bis 6 Monate 2 3 5<br />
länger 4 3 7<br />
Alter weiblich männlich gesamt<br />
bis 3 0 1 1<br />
4 bis 6 3 3 5<br />
7 bis 10 5 4 9<br />
11 bis 14 3 2 5<br />
Verbleib der Kinder nach dem Aufenthalt<br />
Zu den Eltern 3<br />
Pfl egefamilie 2<br />
Heim 8<br />
18 Acht Kinder blieben über den Jahreswechsel.<br />
19
den vorhandenen Leistungsbeschreibungen des Senats nicht<br />
übereinstimmt. Möglicherweise können wir in vielen schwierigen<br />
Fällen von Misshandlung und Vernachlässigung kleiner<br />
Kinder zukünftig nicht mehr aufnehmen.<br />
Betreuers führt oft zu keiner Beruhigung, sondern lässt<br />
die Situation meist eskalieren. Es kann aber auch sein,<br />
dass er dann versucht andere Kinder zu schlagen. Er ist<br />
dabei sehr hartnäckig und zielstrebig in der Umsetzung<br />
dieser Gewaltausbrüche.<br />
Lars hatte noch Glück!<br />
Hindert ein Betreuer ihn durch Festhalten am Schlagen,<br />
kommt von Lars wenig körperliche Gegenwehr. Scheint<br />
es, Lars habe sich dann beruhigt und der Betreuer entschließt<br />
sich, ihn wieder los zu lassen, stürmt er gleich<br />
Lars: Ein 12-jähriger Junge vor dem Abgrund<br />
wieder zielstrebig auf sein vorher ausgesuchtes Opfer zu,<br />
Lars ist ein 12-jähriger Junge, der, nachdem er in mehreren<br />
Kriseneinrichtungen hinausgeworfen worden war,<br />
zu uns in die Kinderwohngruppe kam. Anfänglich hatte<br />
er sich beim Kindernotdienst gemeldet mit den Worten:<br />
„Ich möchte nicht mehr bei meinem Vater sein, der schlägt<br />
mich immer, ich hasse meinen Vater!“ Lars wurde von einer<br />
Betreuerin aus der letzten Einrichtung, die ihn wegen<br />
um seinen Ausbruch erneut zu starten. Dieses scheinbar<br />
aussichtslose Spiel kann sich über einen längeren Zeitraum<br />
hinziehen.<br />
Nur durch klare Grenzsetzung und wohlwollende Begleitung<br />
eines Betreuers, gelingt es Lars sich zu beruhigen.<br />
Nach einiger Zeit ist es erstaunlicherweise dann recht gut<br />
möglich mit ihm darüber vernünftig zu reden.“<br />
disziplinärer Gründe entlassen hatte, zu uns gebracht.<br />
Dieser kurze Einblick verdeutlicht, wie groß Lars´ Pro-<br />
Er ist immer wieder mit Betreuern zusammengekracht,<br />
bleme waren und wie schwer man Zugang zu ihm bekam.<br />
hat sie vulgär beschimpft, sich lautstark mit den anderen<br />
Der letzte Satz in seinem Entwicklungsbericht zeigt aber<br />
Kindern gestritten und sich unerlaubt von den einzelnen<br />
eine Chance auf. Den Betreuern ist es nach einiger<br />
Einrichtungen entfernt. In der Schule wurde er vom Un-<br />
Zeit gelungen eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Sein<br />
terricht suspendiert und war ½ Jahr nicht mehr in seiner<br />
Betreuer konnte ihn motivieren, einer Ladung zur Polizei<br />
Klasse. Die Klassenlehrerin wollte nichts mehr mit ihm<br />
(er hatte einige Ladendiebstähle zu verantworten) nach-<br />
zu tun haben, denn auch vor den Lehrkräften hatte er<br />
zukommen. Dort hatte er das Glück auf einen Polizeibe-<br />
keinen Respekt.<br />
amten zu treffen, der ihm glaubte, dass ein anderer Junge<br />
Nach einigen Tagen in unserer Wohngruppe zeigte er<br />
auch bei uns schnell seine Auffälligkeiten. Er versuchte<br />
andere Kinder zu schlagen und lautstark seine Bedürfnisse<br />
ohne Rücksicht auf andere durchzusetzen. Um dies<br />
ihn zum Diebstahl zwang. Lars war in solchen Fällen sehr<br />
gefährdet, denn auf der Suche nach Freundschaft und<br />
Familienersatz, war er sehr leicht zu verleiten, dumme<br />
Dinge zu tun.<br />
zu verdeutlichen machen wir einen kurzen Blick in seinen<br />
Nach einiger Zeit willigte Lars ein, sich mit seinem Vater in<br />
Entwicklungsbericht:<br />
unserer Beratungsstelle zu treffen. Dieser Kontakt zeigte,<br />
„Er verfügt über eine sehr geringe Frustrationstoleranz<br />
und über ein starkes Ungerechtigkeitsgefühl. Dies äußert<br />
sich dadurch, dass er schon bei kleinen Misserfolgen<br />
oder schwachen Grenzsetzungen aggressiv reagiert.<br />
Dies tut er hauptsächlich verbal. Es kann aber trotzdem<br />
sein, dass, wenn er subjektiv aus seinem Empfi nden,<br />
wie groß sein Bedürfnis nach intakter Familie war und wie<br />
erschütternd die Realität aber ist. Vater und Sohn konnten<br />
nur wenig miteinander anfangen. Lars bekam den Vorwurf,<br />
er habe die Unwahrheit gesagt, denn nie habe der Vater<br />
seinen Sohn geschlagen. Dieser Besuch verdeutlichte<br />
die Ausweglosigkeit dieser Beziehung.<br />
sich besonders benachteiligt oder ungerecht behandelt<br />
Lars´ Mutter, die getrennt von seinem Vater lebte, zeigte<br />
fühlt, Lars Einrichtungsgegenstände oder Dinge anderer<br />
auch kein Interesse an ihrem Sohn. Oft versuchte er sie<br />
20<br />
Kinder zerstört. Er ist in der Regel nicht einsichtig und<br />
lässt sich dann kaum beruhigen. Die Intervention eines<br />
anzurufen oder sie zu treffen. Zufällig erfuhr er, dass seine<br />
Mutter ein kleines Baby zur Welt gebracht hatte und lief 21
eines Nachmittags aus der Wohngruppe weg, um die<br />
Mutter zu besuchen. Er durfte zwar kurz das Baby und<br />
die Mutter sehen, wurde dann aber wieder weggeschickt.<br />
Später sagte er: „Das Baby darf da sein, ich aber nicht.<br />
Für mich gibt es keinen Platz!“ Nach dem Besuch bei<br />
seiner Mutter irrte er durch <strong>Berlin</strong> und kam bei einem<br />
Onkel kurz unter. Drei Tage suchten wir nach ihm. Zum<br />
Glück meldete er sich und der Onkel brachte ihn wieder<br />
in die Wohngruppe.<br />
Nach diesem Ausfl ug auf der Suche nach Familie, ließ er<br />
sich noch mehr auf die Beziehung zu den Betreuern ein.<br />
Lars war weiterhin nicht beschulbar und in der Zusammenarbeit<br />
mit dem Schulamt erarbeiteten wir ein<br />
vorübergehendes Beschulungskonzept bei uns in der<br />
Einrichtung. Er bekam einen Stundenplan und musste<br />
in den Vormittagsstunden kleine Unterrichtseinheiten<br />
absolvieren. Dies gelang ihm nur mit größter Mühe<br />
und enger Begleitung eines Betreuers. In so einer vor-<br />
Für Jugendliche und Eltern<br />
Julius Straße41 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon :030/683911_0<br />
Fax:030/683911_22<br />
Text für Eltern<br />
Wenn ihr Probleme mit euren<br />
Kinder habt dann könnt ihr im<br />
<strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> anrufen,<br />
z.B.<br />
- Kinder schlagen<br />
- Wenn sie keine Zeit für ihre<br />
Kinder haben<br />
- Wenn sie zur Arbeit müssen<br />
und Abends arbeiten und nicht<br />
auf ihre Kinder achten können,<br />
kam man ihnen bestimmt helfen,<br />
z.B. das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />
- Wenn sie ihre Kinder nicht mehr<br />
haben wollen kann man mit dem<br />
<strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> telefonieren<br />
mittäglichen Deutschstunde entwickelte er einen Flyer<br />
über unsere Kinderwohngruppe (siehe Abbildung). Dies<br />
verdeutlichte noch einmal die Verbundenheit, die zu uns<br />
entstanden war.<br />
Lars war natürlich nicht symptomfrei. Weiterhin hatte er<br />
verbale Ausbrüche oder emotionale Zusammenbrüche.<br />
Aber man konnte eine Entwicklung erkennen und die<br />
Hoffnung keimte auf, für ihn noch einen Platz zu fi nden,<br />
der ihm, vor allem im schulischen Bereich, einen Weg in<br />
die Zukunft ermöglichten könnte.<br />
Nach langer Suche fanden wir dann doch noch einen<br />
Platz in einer Einrichtung in der Nähe von Hamburg. Dies<br />
war eine Gruppe für Kinder die sich auf Trebegänger und<br />
Schulverweigerer spezialisiert hatte. Am Ende der Zeit in<br />
der Wohngruppe brachte sein Betreuer Lars in die neue<br />
Einrichtung, erleichtert, einem Kind, das ihm inzwischen<br />
ans Herz gewachsen war, eine neue Perspektive bieten<br />
zu können.<br />
Text für die Jugendlichen<br />
Wenn ihr Probleme habt dann<br />
könnt ihr im <strong>Kinderschutz</strong>-<br />
<strong>Zentrum</strong> anrufen, z.B.<br />
- Rauchen<br />
- Kiffen<br />
- Wenn ihr bedroht werdet<br />
dann sucht euch Hilfe oder<br />
erzählt es euern Elter wenn<br />
ihr nicht mit euren Eltern reden<br />
könnt dann kam man ja das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />
anrufen<br />
- Wenn ihr ausrasten müsst,<br />
ihr wollt es aber nicht, kam<br />
man euch Helfen. Aber wenn<br />
euch eure Eltern schlagen und<br />
ihr fi ndet es selber nicht gut<br />
dann probiert es, die Kleineren<br />
nicht zu schlagen oder Ältere<br />
nicht abzuziehen.<br />
30 Jahre <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />
<strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />
22 23
GRUNDLEGENDE ÜBERARBEITUNG UND<br />
NEUAUFLAGE DER BROSCHÜRE:<br />
„KINDESWOHLGEFÄHRDUNG – ERKENNEN<br />
UND HELFEN“<br />
Das Handbuch „Kindesmisshandlung – Erkennen und Helfen“,<br />
herausgegeben vom Bundesministerium für Familien, Senioren,<br />
Frauen und Jugend in Zusammenarbeit mit dem <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />
<strong>Berlin</strong> e.V. (erstmals gedruckt 1979) ist bisher<br />
in neun Aufl agen erschienen und stellt ein Standardwerk für<br />
Sozialarbeiter, Erzieherinnen, Lehrer und andere im sozialen<br />
Feld Tätige dar.<br />
Die Broschüre hat sehr dazu beigetragen, fruchtlose Skandalisierungen<br />
im Umgang mit Kindeswohlgefährdungen abzubauen.<br />
Die heute in diesem Feld leitende Idee Hilfe statt Strafe ist<br />
hier erstmals breit propagiert und operationalisiert worden. Die<br />
Broschüre war mit Defi nitionen von Misshandlungsformen<br />
und Vernachlässigung, der Diagnose im Kontext, Fallbeispielen<br />
zum Umgang mit Gewalt gegen Kinder sowie medizinischen<br />
und rechtlichen Beiträgen richtungsweisend. Sie gibt Helfern<br />
Orientierung gerade auch in Fällen, die schwierig erscheinen,<br />
erzeugt mehr Sicherheit im Umgang mit der Thematik und<br />
trägt damit zum Schutz von Kindern bei. „Kindesmisshandlung<br />
– Erkennen und Helfen“ hat einen deutlichen Beitrag<br />
zur Professionalisierung von Helfern geleistet.<br />
Die letzte Aufl age, erschienen 2000, ist vergriffen, aber die<br />
Nachfrage ist nach wie vor groß. Es erscheint daher sinnvoll,<br />
diese Broschüre neu aufzulegen. Momentan stehen wir in Verhandlungen<br />
mit dem Bundesministerium über die Finanzierung<br />
einer überarbeiteten Neuaufl age dieses wichtigen Handbuches.<br />
Konzeptionell und inhaltlich soll es überarbeitet werden, um<br />
wichtige Neuerungen<br />
<br />
in der Entwicklungspsychologie (Erkenntnisse der Bindungsforschung),<br />
im Bereich der frühen Hilfen und der Prävention,<br />
in Verfahren zum Erkennen<br />
und Einschätzen von<br />
Risiken der Kindeswohlgefährdung,<br />
sowie die veränderten rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen<br />
durch die Weiterentwicklung<br />
des Kinder- und Jugendhilfegesetzes<br />
2005, insbesondere<br />
um den Paragrafen 8a, aufzugreifen.<br />
Im Kontext der aktuellen<br />
fachlichen Diskussionen<br />
soll der Titel der Neuaufl age<br />
in „Kindeswohlgefährdung<br />
– erkennen und helfen“ geändert<br />
werden.<br />
Die neue Broschüre soll keine wissenschaftliche im engeren<br />
Sinne sein, sondern eher allgemeinverständlich in die<br />
schwierige Thematik führen und konkrete Anleitungen für<br />
das Erkennen von Gefährdungssituationen und Hinweise auf<br />
Hilfen geben. Zielgruppen sind Erzieher, Krankenschwestern,<br />
Ärzte, Sozialarbeiterinnen, Psychologen und Studenten der<br />
entsprechenden Fachrichtungen, Familienhelfer und andere<br />
Fachkräfte, die mit Kindern, Jugendlichen, Eltern bzw. anderen<br />
Bezugspersonen von Kindern arbeiten. Sie richtet sich auch<br />
an Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich um Kinder<br />
und Jugendliche kümmern. Die Zielgruppe ist damit eine<br />
andere, als in anderen, sich ausschließlich an Sozialarbeiter in<br />
den Jugendämtern wendenden Handbüchern. Für die von uns<br />
angesprochene Zielgruppe gibt es derzeit keine vergleichbare<br />
schriftlich fi xierte Orientierung.<br />
<br />
Vom Bundesministerium haben wir inzwischen die mündliche<br />
Zusage einer Finanzierung erhalten, die Verhandlungen dauern<br />
noch an, die Neuaufl age kann dann voraussichtlich 2009<br />
24<br />
in der Beziehungsarbeit mit Eltern, die ihre Kinder misshandeln<br />
bzw. vernachlässigen,<br />
erscheinen.<br />
25
IM BLICKPUNKT:<br />
<strong>Kinderschutz</strong> bei vernachlässigten und misshandelten<br />
Säuglingen und Kleinkindern<br />
Der Tod der fünfjährigen Lea Sophie in Schwerin, die fünf<br />
toten Kinder von Derry und andere dramatische Fälle von<br />
getöteten oder verletzten Kindern haben <strong>2007</strong> eine beispiellose<br />
öffentliche Debatte über den <strong>Kinderschutz</strong> in Deutschland<br />
ausgelöst. Die mediale und politische Debatte gipfelte in der<br />
Konferenz der Regierungschefs der Länder am 19. Dezember<br />
<strong>2007</strong>, die zusammen mit Bundeskanzlerin Merkel tagten (der<br />
sogenannte <strong>Kinderschutz</strong>gipfel).<br />
Der Blick der Öffentlichkeit richtete sich nicht so sehr auf die<br />
Eltern, die ihre Kinder getötet oder schwer geschädigt hatten,<br />
sondern auf die Jugendhilfe und insbesondere auf die Jugendämter.<br />
Statt einer besonnenen Klärung und einer ruhigen<br />
Debatte über die Strukturen der Jugendhilfe wurden schnelle<br />
Schuldsprüche gefällt. Schwere Vorwürfe und Zuschreibungen<br />
über ein Versagen einzelner Mitarbeiter oder der Strukturen der<br />
Jugendhilfe standen Dementi der Jugendämter „wir haben alles<br />
richtig gemacht“ gegenüber.<br />
Die prognostische Einschätzung, ob das Wohl eines Kindes<br />
gefährdet und daher eine Intervention des Jugendamtes notwendig<br />
ist, gehört zu den schwierigsten Aufgaben sozialarbeiterischen<br />
Handelns. Oft muss in komplexen und wenig<br />
überschaubaren Situationen mit wenigen Informationen eine<br />
Entscheidung getroffen werden. Häufi g gibt es durch eine<br />
Vielzahl beteiligter Helfer und die emotional sehr belastende<br />
Situation auch Probleme in der Kooperation der Beteiligten.<br />
Daher haben die Jugendhilfe und insbesondere die Jugendämter<br />
in den letzten zehn Jahren umfangreiche Arbeitshilfen erarbeitet,<br />
um eine möglichst fundierte Einschätzung der Gefährdung<br />
vorzunehmen und Handlungsempfehlungen entwickelt, um die<br />
Zusammenarbeit der Helfer und den Kontakt zu den Eltern und<br />
Kindern in <strong>Kinderschutz</strong>fällen nach den Regeln der Kunst zu<br />
organisieren.<br />
26<br />
Der gelungene Alltag der Jugendhilfe, wenn Kinder durch<br />
27<br />
die Zusammenarbeit mit den Eltern durch geeignete Hilfen
geschützt werden oder im Konfl ikt mit ihnen das Kind aus<br />
der Familie genommen werden muss, fi ndet in der öffentlichen<br />
Debatte keinen Platz. Vielmehr wird die Wahrnehmung des<br />
Jugendamtes durch Fälle bestimmt, wo (vermeintlich oder<br />
tatsächlich) der Schutz des Kindes misslingt oder Kinder zu<br />
Unrecht aus ihren Familien gerissen werden.<br />
Das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>Berlin</strong> hat sich stets für eine<br />
besonnene Aufklärung von <strong>Kinderschutz</strong>katastrophen stark<br />
gemacht. Die Diskussion fachlicher Fehler und von Mängeln<br />
in der Kooperation sind ein notwendiges Lernfeld für den<br />
<strong>Kinderschutz</strong>. Wir sind es den gestorbenen Kindern schuldig,<br />
die Umstände ihres Todes möglichst genau aufzuklären. Aber<br />
die Praxis der Jugendämter darf nicht allein an diesen Fällen<br />
bewertet werden, so wie niemand die Qualität der Medizin allein<br />
an den ärztlichen Kunstfehlern bemessen würde. Wer das<br />
Arbeitsfeld <strong>Kinderschutz</strong> kennt, weiß, dass wir alles tun müs<br />
sen, um den Tod von Kindern zu verhindern, dass es aber<br />
nicht möglich ist, dieses gänzlich auszuschließen.<br />
Die Fachkräfte der Jugendämter sind in einer höchst belasteten<br />
Situation. Die öffentliche Debatte hat den Ruf der Jugendämter<br />
insgesamt beschädigt, der einzelne Mitarbeiter steht<br />
unter enormem Druck, keine Fehler zu machen. Angst und<br />
Druck in Krisensituationen aber erhöhen das Fehlerrisiko.<br />
Durch Abbau von Stellen bei gleichzeitiger Zunahme von Fällen<br />
hat insbesondere in <strong>Berlin</strong> die Arbeitsbelastung unerträglich<br />
zugenommen, gleichzeitig ist durch das Fehlen von Neuanstellungen<br />
der Altersdurchschnitt der Fachkräfte in den Jugendämtern<br />
gestiegen. Hilferufe aus den Jugendämtern, dass eine<br />
ordnungsgemäße Arbeit im <strong>Kinderschutz</strong> nicht mehr möglich<br />
sei, haben wenig bewirkt.<br />
situationen besonnene Entscheidungen zu erarbeiten. Weder<br />
für die Fallarbeit, geschweige denn für eine notwendige Fallrefl<br />
exion sind ausreichend Zeit und Mittel vorhanden.<br />
Mitarbeiter des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s waren an der politischen<br />
und fachpolitischen Debatte um den <strong>Kinderschutz</strong> in<br />
Deutschland und in <strong>Berlin</strong> im Jahre <strong>2007</strong> gefragte Gesprächspartner.<br />
Nach dem Tod von Lea Sophie in Schwerin äußerten<br />
sie sich im ZDF-Morgenmagazin, im NDR 3, in den Tagesthemen<br />
und in vielen regionalen und überregionalen Tageszeitungen.<br />
Im Chatroom der Tagesschau waren sie Partner einer<br />
angeregten Debatte über die Rolle der Jugendhilfe im <strong>Kinderschutz</strong>.<br />
Um den <strong>Kinderschutz</strong> in <strong>Berlin</strong> ging es in der Abend-<br />
28<br />
Die erheblichen Anstrengungen der letzten Jahre, die <strong>Kinderschutz</strong>arbeit<br />
qualitativ zu verbessern, fi nden an der Ausstattung<br />
der Jugendhilfe und insbesondere der Jugendämter ihre Grenze.<br />
<strong>Kinderschutz</strong> braucht Zeit, um die Situation eines Kindes in<br />
Ruhe zu untersuchen, mit den schwierigen Eltern in Kontakt zu<br />
kommen, um die Kooperation gut zu gestalten und in Konfl ikt-<br />
29
schau und in TV-<strong>Berlin</strong>, in Radio Kultur und vielen weiteren<br />
Interviews für das Fernsehen und die <strong>Berlin</strong>er Tageszeitungen.<br />
Zusammen mit anderen <strong>Kinderschutz</strong>organisationen und dem<br />
Paritätischen Wohlfahrtsverband wurde eine Fachtagung zum<br />
<strong>Berlin</strong>er Netzwerk <strong>Kinderschutz</strong> unter dem Titel „Netzwerk<br />
<strong>Kinderschutz</strong> - (K)ein Platz für freie Träger“ vorbereitet und<br />
im September mit einem großen Fachpublikum durchgeführt.<br />
30 31<br />
1<br />
In Zeiten knapper Kassen ist die Frage, ob die Jugendhilfe<br />
in Deutschland und speziell in <strong>Berlin</strong> fi nanziell angemessen<br />
ausgestattet ist, nicht populär. Insbesondere die Frage nach<br />
der Ausstattung der Jugendämter ging unter durch pauschale<br />
Verunglimpfung der Jugendämter („die Jugendämter versagen“)<br />
oder in einer denunzierenden Kritik an der Haltung der<br />
Jugendämter, die zu sehr die Eltern und zu wenig die Kinder<br />
im Blick habe. Die anspruchsvolle Aufgabe der Kinderschüt-<br />
Auf einer Presskonferenz des Paritätischen zum Netzwerk<br />
zer beinhaltet, dass sie vor allem mit den Eltern zu tun haben.<br />
<strong>Kinderschutz</strong> im Dezember <strong>2007</strong> haben eine Vielzahl freier<br />
Diese brauchen Unterstützung, um ihre Kinder nicht weiter<br />
Träger ihren Beitrag zum <strong>Kinderschutz</strong>, aber auch ihre Pro-<br />
zu schädigen. Selbst im Fall der Trennung werden die Kinder<br />
bleme, ihr Angebot in <strong>Berlin</strong> zu behaupten, dargestellt. In der<br />
nicht elternlos und diese bleiben für sie wichtig.<br />
Pressekonferenz wurde auch deutlich, dass eine systematische<br />
Einbeziehung der Ressourcen und Arbeitsansätze der freien<br />
Träger in das Netzwerk nach wie vor aussteht. Das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />
war an der Vorbereitung und der Durchführung<br />
dieser Presskonferenz beteiligt.<br />
In der öffentlichen Debatte kann man den Eindruck gewinnen,<br />
dass die konfl iktreiche und anspruchsvolle Zusammenarbeit<br />
mit den Eltern zum Schutz des Kindes oft missverstanden wird.<br />
Sich mit ihnen zu verständigen wird dann als Einverständnis<br />
interpretiert. Manchmal wird die verständliche Wut und Empö-<br />
Die Bilanz der öffentlichen Debatte im Jahre <strong>2007</strong> ist zwierung<br />
auf die misshandelnden Eltern auf die Helfer übertragen.<br />
spältig. Die Aufmerksamkeit für den <strong>Kinderschutz</strong> wurde gestärkt,<br />
eine „Kultur des Hinsehens“ befördert. Die Jugendhilfe<br />
und insbesondere die Jugendämter gerieten in den Blickpunkt<br />
der Aufmerksamkeit. Statt einer nüchternen Bestandsaufnahme<br />
über die qualitative und quantitative Ausstattung jedoch gab<br />
es Schuldzuschreibungen und eine verzerrte Beschreibung<br />
der Aufgaben der Jugendhilfe.<br />
Für Besonnenheit im <strong>Kinderschutz</strong> einzustehen, den <strong>Kinderschutz</strong><br />
am Wohl der Kinder und nicht an den erregten Gefühlen<br />
eines Teils der Öffentlichkeit zu orientieren, ist ein zentrales<br />
Anliegen der Öffentlichkeitsarbeit des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s.<br />
<strong>Kinderschutz</strong> bedarf einer offenen und interessierten Haltung<br />
auch gegenüber denjenigen, die ihre Kinder massiv schädigen.<br />
Er interessiert sich für ihre Notlagen und dramatischen Lebens-<br />
Das Angebot der Jugendhilfe, Eltern in überfordernden Situgeschichten.<br />
Und versucht in der Regel den Schutz des Kindes<br />
ationen in familiären Krisen und Notlagen Hilfen anzubieten,<br />
in Zusammenarbeit mit seinen Eltern zu erwirken.<br />
für das Wohl der Kinder im Zusammenarbeit mit den Eltern zu<br />
sorgen, geriet in der öffentlichen Debatte gegenüber dem kontrollierenden<br />
und eingreifenden Jugendamt in den Hintergrund.<br />
Dadurch droht das negative Bild in der Öffentlichkeit auch das<br />
Vertrauen derjenigen Eltern und Kinder zu beschädigen, die die<br />
Hilfe des Jugendamtes so dringend brauchen. Diese Entwicklung<br />
wird durch Berichte aus Jugendämtern bestätigt, die eine<br />
Abnahme der Zahl der Eltern feststellen müssen, die sich aus<br />
eigener Motivation an das Jugendamt wenden.<br />
1 Siehe Beitrag zum Netzwerk <strong>Kinderschutz</strong> in diesem Heft<br />
Wenn in der öffentlichen Wahrnehmung und Diskussion das<br />
Jugendamt ausschließlich als Kontroll- und Eingriffsbehörde<br />
zum Thema wird, entsteht Angst und Misstrauen bei denen, die<br />
sich doch vertrauensvoll um Hilfe an die Jugendhilfe wenden<br />
sollten, wenn die Beziehungen mit ihren Kindern nicht gelingen.<br />
Wenn die Debatte um den <strong>Kinderschutz</strong> zur Isolation der<br />
Hilfebedürftigen beiträgt, trägt sie ungewollt zur Gefährdung<br />
der Kinder bei.
Das <strong>Berlin</strong>er Netzwerk <strong>Kinderschutz</strong><br />
Hotline <strong>Kinderschutz</strong> eingerichtet<br />
Im Mai <strong>2007</strong> wurde endlich unter der Telefonnummer 660066<br />
die <strong>Berlin</strong>er Hotline <strong>Kinderschutz</strong> eingerichtet. Sie ist täglich<br />
24 Stunden erreichbar. Vorausgegangen waren quälend lange<br />
Debatten über eine angemessene personelle Ausstattung dieser<br />
Hotline. <strong>Berlin</strong> braucht in akuten Gefährdungssituationen eine<br />
schnelle Erreichbarkeit rund um die Uhr, eine Hotline für<br />
Bürger, Nachbarn und alle, die die Sorge um ein Kind melden<br />
wollen und dadurch ein zuverlässiges Handeln in Gang setzen.<br />
Die eingehenden Meldungen sollen tagsüber (9 bis 18 Uhr)<br />
an die jeweiligen Jugendämter weitergeleitet werden; diese<br />
werden bei dringendem Handlungsbedarf unverzüglich tätig.<br />
In den Nachtstunden übernimmt der Kindernotdienst die Aufgabe<br />
der sofortigen Krisenintervention.<br />
Für die Jugendämter geht es an diesem Punkt um zweierlei:<br />
Zum einen müssen sie das Ausmaß der Gefährdung möglichst<br />
zuverlässig einschätzen. Dieses geschieht in der Regel im Kontakt<br />
zu den Sorgeberechtigen und den Kindern. Zum anderen<br />
machen sie in einer Krisensituation Kindern und Eltern ein<br />
Hilfsangebot, das die Gefährdung abwenden soll. Nur im Konfl<br />
ikt mit den Eltern, wenn eine Einigung über den Schutz des<br />
Kindes mit ihnen nicht erreicht wird, nehmen sie bei akuter Gefahr<br />
das Kind in Obhut oder rufen das Familiengericht an, um<br />
den Schutz des Kindes auch gegen den Willen der Sorgeberechtigten<br />
durchzusetzen. Die Herausforderung für die Jugendämter<br />
ist es, in einem hoch konfl ikthaften Feld und oft eskalierten<br />
Krisen die Gefährdung des Kindes verlässlich einzuschätzen<br />
und zugleich eine tragfähige Hilfebeziehung herzustellen.<br />
um dem Kinde zu helfen? Wie kann ich mit den Eltern oder<br />
dem Kind in Kontakt kommen? Wie begründet und gravierend<br />
ist meine Sorge um das Kind?<br />
32<br />
Wenn man sich als Nachbar, als Verwandter, als Kinderarzt,<br />
als Erzieherin oder Helfer um ein Kind sorgt, mag nicht jeder<br />
eine Hotline anrufen, die Teil der öffentlichen Jugendhilfe und<br />
darauf ausgerichtet ist, Meldungen an die Jugendämter weiter<br />
zu geben und diese zu aktivieren. Dies gilt insbesondere wenn<br />
man nicht etwas melden will, sondern einen Rat für sich selbst<br />
sucht. Typische Fragen könnten sein: Kann ich selbst etwas tun,<br />
33
Und die Hotline ist eher kein Angebot, wenn man als Familie<br />
Zu 2.<br />
auf der Suche nach Unterstützung ist, in einer Notlage nicht<br />
Es ist gemeinsame Aufgabe der gesamten Jugendhilfe, nied-<br />
mehr weiter weiß, sich Hilfe und Unterstützung erwartet und<br />
rigschwellige Anlaufpunkte für Kinder und Eltern in Not zu<br />
zugleich – möglicherweise – das Jugendamt fürchtet.<br />
schaffen und bekannt zu machen. Hierzu gibt es im Netzwerk<br />
Zugänge im <strong>Kinderschutz</strong>, fehlende Zugänge im Netzwerk<br />
so gut wie keine Ansatzpunkte. Für die Jugendämter wäre eine<br />
Strategie notwendig, wie sie durch offensive Öffentlichkeits-<br />
Im <strong>Kinderschutz</strong> kann man drei Zugangswege unterscheiden:<br />
arbeit von ihrem Image als Kontrollbehörde wegkommen und<br />
1. Zugang durch Meldungen besorgter Bürger: Hier ist eine<br />
Meldestelle sinnvoll für alle, die die Sorge um eine Familie<br />
mitteilen wollen. Der Zugang durch Meldungen ist eine<br />
Herausforderung für die Jugendhilfe, aber auch für die<br />
betroffenen Familien, da der Kontakt über eine Meldung<br />
die schwierigste Dynamik zwischen Eltern und Helfern<br />
freisetzt.<br />
sich zuallererst als Anbieter von Hilfen profi lieren. Eine Vernetzung<br />
von Hilfen im Sozialraum, die angefangen hat, um die<br />
Kooperation der Helfer zu verbessern, muss ergänzt werden mit<br />
Überlegungen, wie offensiv um einen besseren Zugang geworben<br />
werden kann. Unbürokratische Hilfen in Erziehungsberatungsstellen,<br />
im <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> und bei anderen freien<br />
Trägern müssen öffentlich bekannt gemacht werden.<br />
2. Zugang durch ein niedrigschwelliges, gut angepasstes<br />
und annehmbares Netz von Hilfen für risikobelastete Familien<br />
und für Familien in Krisen und verzweifelten Notlagen.<br />
Hier können Kinder, Jugendliche und Eltern aus eigener<br />
Motivation um Unterstützung nachsuchen. Menschen, die<br />
sich um eine Familie sorgen, können durch ein hilfreiches<br />
Gespräch Brücken zu diesen Hilfen bauen.<br />
Die verschiedenen Anlaufpunkte, die Krisentelefone für besorgte<br />
Bürger und für Kinder und Eltern in Not müssen vernetzt<br />
werden. Folgende Fragen sind dabei zu stellen: Wie können sie<br />
sich gegenseitig nutzen? Wo müssen sie sich abgrenzen? Wie<br />
kann man das Angebot gemeinsam protegieren und wo braucht<br />
es Abgrenzung? An welchen Stellen kann es Weiterverweise<br />
geben? Welche Anschlusshilfen bei Krisentelefonen gibt es<br />
und wie sind sie vernetzt?<br />
3.<br />
Unbürokratische und vertrauliche Angebote für alle, die<br />
sich um eine Familie sorgen: für Nachbarn, Verwandte,<br />
Lehrer, Ärzte, Erzieher und alle Menschen, die sich um<br />
Kinder sorgen und die Ermutigung und Rat brauchen, mit<br />
Eltern zu sprechen und Brücken zur Hilfe zu bauen. Dieser<br />
Rat kann telefonisch erfolgen, oft ist ein persönliches Gespräch<br />
sinnvoll. Ergebnis des Kontaktes kann auch sein, in<br />
ausweglosen Situationen Kontakt mit dem Jugendamt oder<br />
der Hotline <strong>Kinderschutz</strong> aufzunehmen.<br />
Frühzeitig Risiken zu erkennen und Hilfen für Eltern rund um<br />
die Geburt auf den Weg zu bringen, sind wichtige Anliegen des<br />
Netzwerks <strong>Kinderschutz</strong>. Der guten Absicht, diese Familien<br />
früh zu erreichen, um möglichen gefährlichen Entwicklungen<br />
rechtzeitig vorzubeugen, stehen jedoch massive Einsparungen<br />
in den letzten Jahren bei den wichtigsten Hilfsangeboten, den<br />
Schwangeren- und Konfl iktberatungsstellen und den Kinderund<br />
Jugendgesundheitsdiensten gegenüber. Die beabsichtigte<br />
Sensibilisierung aller Akteure, die mit diesen Familien zu tun<br />
Zu 1.<br />
haben (Frauenärzte, Kinderärzte, Mitarbeiter der Geburts-<br />
Der Zugang durch Meldungen ist durch die Hotline und die<br />
klinken, Hebammen), hat bisher nicht stattgefunden. Sie alle<br />
bessere Erreichbarkeit der Jugendämter im Netzwerk Kinder-<br />
brauchen Kenntnisse, um mögliche Risiken zuverlässig zu<br />
schutz gut gelöst und eine wichtige Verbesserung des <strong>Berlin</strong>er<br />
erkennen und um den (werdenden oder frischgebackenen) El-<br />
34<br />
<strong>Kinderschutz</strong>es. Es ist Aufgabe der öffentlichen Jugendhilfe,<br />
diesen Meldungen nachzugehen.<br />
tern Brücken zu geeigneten Hilfen zu bauen. Sie brauchen auch<br />
Fachkräfte zur Seite, die sie bei Unsicherheiten im Kontakt<br />
35
zu diesen Familien telefonisch oder persönlich konsultieren<br />
können.<br />
Zu 3.<br />
Die Beratung von Nachbarn und Professionellen im <strong>Kinderschutz</strong>,<br />
die nicht einfach etwas melden, sondern einen Rat<br />
einholen wollen, ist in vielen Fällen nicht sinnvoll bei der<br />
öffentlichen Jugendhilfe angesiedelt:<br />
Die öffentliche Jugendhilfe ist selbst die ultima ratio: Sie muss<br />
informiert werden, wenn der Anrufer durch sein Handeln zum<br />
Schutz des Kindes nichts beitragen kann. Das Jugendamt ist<br />
verpfl ichtet, selbst tätig zu werden, wenn es über Anhaltspunkte<br />
für Kindeswohlgefährdungen informiert wird und kann daher<br />
nicht einfach nur beratend tätig sein. Außerdem ist der Kontakt<br />
für besorgte Menschen wie z.B. für Nachbarn oder für Großeltern<br />
oft eine unangemessene psychische Hürde: nicht jeder will<br />
gleich seine Sorge mit dem Jugendamt besprechen.<br />
Für die Beratung von Menschen, die sich um ein Kind oder<br />
eine Familie sorgen, reicht häufi g ein Telefongespräch nicht,<br />
sondern es bedarf des vertraulichen persönlichen Gesprächs.<br />
Das Netzwerk <strong>Kinderschutz</strong> ist einseitig auf einen kontrollierenden<br />
Zugang zu <strong>Kinderschutz</strong>familien ausgerichtet. Indem<br />
es eher auf Meldungen durch besorgte Bürger oder Fachkräfte<br />
setzt und kaum Ideen entwickelt, wie Familien in Not selbst<br />
angesprochen und zur Hilfe ermutigt werden können, wirkt<br />
es wider bessere Absicht mit an einem Bild der Jugendhilfe<br />
als Kontrollsystem und Eingriffsbehörde. Dadurch werden<br />
möglicherweise neue Zugangshindernisse für Familien in Not<br />
geschaffen. Die Stärkung von niedrigschwelligen Zugängen<br />
für Kinder und Eltern erfordert vor allem eine verstärkte Einbeziehung<br />
der Freien Träger der Jugendhilfe und von Fachkräften<br />
des Gesundheitswesens. Sie bei der Konzeptentwicklung<br />
einzubeziehen und als Teil des Netzwerkes zu stärken, ist eine<br />
zentrale Aufgabe für die Zukunft.<br />
Das Netzwerk <strong>Kinderschutz</strong> braucht,<br />
den Ausbau regionaler <strong>Kinderschutz</strong>netze und hierbei insbesondere<br />
eine Vernetzung von Fachkräften der Jugendhilfe<br />
und des Gesundheitswesens,<br />
eine Qualifi zierung dieser Fachkräfte in der Wahrnehmung<br />
von Gefährdungen, im Kontakt zu den betroffenen Kindern<br />
und Familien, in der Kenntnis des Hilfesystems und ihrer<br />
Rechte und Pfl ichten,<br />
Konzepte der Öffentlichkeitsarbeit, die betroffene Familien<br />
zur Hilfe ermutigt und der Angst vor der Jugendhilfe<br />
begegnet,<br />
ein abgestuftes System der Beratung von Bürgern und Fachkräften,<br />
die sich um ein Kind sorgen. Dieses reicht vom<br />
Sorgentelefon für alle zur qualifi zierten Beratung von Helfern<br />
in <strong>Kinderschutz</strong>krisen. Dazu gehört auch die Entwicklung<br />
von Qualitätsstandards für die Beratung von Helfern,<br />
angemessene Hilfen für werdende Familien mit erhöhtem<br />
Risiko des Scheiterns,<br />
eine angemessene Ausstattung an Hilfen für gefährdete<br />
Kinder und ihre Eltern.<br />
Das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> hat an der Entwicklung des Netzwerks<br />
<strong>Kinderschutz</strong> mitgewirkt und stets eingefordert, das<br />
Netzwerk stärker als leicht zugängliches Netz für Familien in<br />
Not zu akzentuieren und die fachliche Arbeit und die Kompetenzen<br />
freier Träger mehr in das Netzwerk einzubinden. Es<br />
ist gern bereit, das Netzwerk weiterhin mit zu gestalten und<br />
insbesondere seine Erfahrung in der Fachberatung und in der<br />
Fortbildung bei Kindeswohlgefährdung einzubringen.<br />
Unser Krisentelefon für Kinder, Jugendliche und Eltern ist als<br />
Telefon für Familien in Krisen eine niedrigschwellige Ergänzung<br />
zur <strong>Kinderschutz</strong>hotline und könnte als Teil des Netzwerks<br />
zudem Menschen beraten, die sich in ihrer Sorge um<br />
ein Kind nicht gleich an das Jugendamt wenden wollen.<br />
36 37
Früh helfen im <strong>Kinderschutz</strong><br />
chen, über Belastungen und Gefühle von Überforderung oder<br />
„Starten“<br />
Erschöpfung zu sprechen, um entsprechende Wege zur Veränderung<br />
der Situation zu fi nden.<br />
Das Thema der Frühen Hilfen ist sowohl in den Medien als<br />
auch in der Fachöffentlichkeit in der letzten Zeit häufi g diskutiert<br />
worden. Es geht dabei um die rechtzeitige Unterstützung<br />
von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern, um „Frühwarnsysteme“<br />
(Initiative des Bundesfamilienministeriums, U.<br />
Wir kooperieren mit Kinderärzten, den Kinder- und Jugendgesundheitsdiensten,<br />
Mutter-Kind-Einrichtungen, medizinischen<br />
Einrichtungen und den Allgemeinen sozialpädagogischen Diensten<br />
der verschiedenen Bezirke.<br />
von der Leyen), eine „Kultur des Hinschauens“ (A. Merkel),<br />
Unsere Arbeit in diesem frühen Bereich umfasst die familienwenn<br />
Eltern überfordert und Kinder besonderen Risiken aus-<br />
und kindertherapeutische Arbeit, die Krisenberatung, vergesetzt<br />
sind, aber auch um bürgerschaftliches Engagement und<br />
schiedene Formen der Gruppenarbeit, Fallbesprechungen mit<br />
um die bessere Vernetzung der Fachkräfte in diesem Bereich.<br />
Fachkollegen aus dem frühen Bereich sowie unsere Fortbil-<br />
Am Start ins Familienleben zu dritt oder auch nur zu zweit<br />
haben Eltern viel Hoffnung und sie gehen meistens davon aus,<br />
dungsarbeit zu Ursachen und Folgen der Vernachlässigung und<br />
Misshandlung von Säuglingen und Kleinkindern in der Familie.<br />
dass alles gut wird miteinander. Dass Schwangerschaft und<br />
Wir lernen sowohl in der Arbeit mit den Familien selbst im-<br />
Geburt überstanden sind und jetzt das Kind tatsächlich da ist,<br />
mer wieder viel (z.B. wie diese selber ihre Fähigkeiten und<br />
beschreiben viele Eltern glücklich und verwundert zugleich:<br />
Grenzen einschätzen, woran sie leiden, was sie befürchten und<br />
„Ich kann es noch gar nicht fassen“ oder: „Es ist wie ein Wun-<br />
was ihnen helfen könnte) und erweitern unsere vielfältigen<br />
der“. Jetzt begegnen sich die Gedanken und Vorstellungen, die<br />
Erfahrungen in diesem Bereich. Gleichzeitig verfolgen wir<br />
mit dem Kinderwunsch verbunden waren, mit der Realität des<br />
mit großem Interesse die neuesten Forschungen und studieren<br />
Kindes selbst. Eltern fangen an, sich mit ihren Erwartungen,<br />
die Erfahrungen der verschiedenen Modellprojekte, die in der<br />
Ansprüchen, Befürchtungen und Ängsten auseinander zu<br />
Bundesrepublik in den letzten Jahren entwickelt und erprobt<br />
setzen, und sie registrieren ganz genau, wie ihre Umwelt auf<br />
worden sind.<br />
die neue Situation reagiert. Anfangsschwierigkeiten gehören<br />
zu diesem Start dazu. Bei manchen dauern sie sehr lange oder<br />
verschärfen sich auch zu heftigen Problemen.<br />
In dem Zusammenhang ist in diesem Jahr<br />
auch eine Projektidee für ein spezifisches<br />
Gruppenangebot entstanden, die demnächst in<br />
Die Beratung und therapeutische Unterstützung von Eltern<br />
mit Säuglingen und Kleinkindern gehören von Anfang an zum<br />
Hilfeangebot des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s. Die Sicherung des<br />
Kindeswohls in dieser frühen Phase der kindlichen und fami-<br />
unserer Neuköllner Beratungsstelle umgesetzt<br />
werden soll. Darin nutzen wir unsere besonderen<br />
Erfahrungen in der Arbeit mit Eltern, die<br />
unter schwierigen Voraussetzungen mit ihren<br />
Kindern leben. In unserer langjährigen Arbeit<br />
liären Entwicklung ist daher im besten Sinne als Prävention<br />
im <strong>Kinderschutz</strong> konnten wir sehr detaillierte<br />
einer Kindeswohlgefährdung zu verstehen.<br />
Kenntnisse und eine Reihe praktischer Erfahrungen<br />
über Zusammenhänge zwischen<br />
Gerade weil Säuglinge und Kleinkinder in ganz besonderem<br />
riskanten Lebensumständen und sich zuspit-<br />
Maße darauf angewiesen sind, dass ihre familiäre Umgebung<br />
zenden Beziehungskonfl ikten, die zu Gewalt<br />
38<br />
ihre Entwicklung und ihr seelisches Wohlergehen sichert,<br />
ermutigen wir Eltern, sich rechtzeitig Unterstützung zu suoder<br />
emotionalern Verwahrlosung in der Familie<br />
führen können, sammeln.<br />
39
„Landen“<br />
Ob und wann Eltern selber signalisieren können, dass sie<br />
Unterstützung benötigen, weil sie an ihre Grenzen gekommen<br />
sind, hängt von einer ganzen Reihe von Umständen ab, wie<br />
z.B.:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
der aktuellen Familiensituation und den spezifi schen<br />
Schwierigkeiten mit dem Kind,<br />
dem gesellschaftlichen Klima insgesamt,<br />
den eigenen Lebenserfahrungen und den bisherigen Erfahrungen<br />
mit einer Hilfe,<br />
den Besonderheiten der jeweiligen Hilfelandschaft,<br />
dem Selbstwertgefühl der Eltern,<br />
ihren sozialen und intellektuellen Kompetenzen,<br />
dem Maß an Selbstvertrauen und Vertrauen anderen Menschen<br />
gegenüber.<br />
So sehr es also einerseits wünschenswert wäre, dass Eltern<br />
selber für die notwendige Unterstützung sorgen mögen, wenn<br />
sie es allein nicht mehr schaffen, so sehr hängt gerade dies von<br />
einer Reihe besonderer Bedingungen ab.<br />
Früh helfen heißt für uns deshalb auch immer eine gute Öffentlichkeit<br />
herzustellen, die das Hereinkommen in eine Hilfe<br />
befördert, egal, an welcher Tür des Hilfesystems (und das ist<br />
in einer Großstadt bei uns nicht ganz einfach zu durchschauen)<br />
Eltern zunächst stehen. Entscheidend ist, ob sich jemand an die<br />
Seite stellen kann und hilft, dort hinzugelangen, wo es einen<br />
entsprechenden Landeplatz gibt.<br />
Manche Eltern brauchen entwicklungspsychologische Beratung,<br />
manche eine Eltern-Kind-Psychotherapie. Es kann<br />
wichtig sein, zügig eine Tagesmutter oder einen Kitaplatz zu<br />
beantragen, oder zu helfen, eine Mutter-Kind-Kur zu organisieren.<br />
Wieder andere Eltern brauchen Unterstützung bei der<br />
diagnostischen Klärung der Auffälligkeiten ihres Kindes, um<br />
möglicherweise eine entsprechende Behandlung auf den Weg<br />
zu bringen. Wir sehen oft Eltern, die mit der Geburt ihres Kindes<br />
an eigene schmerzliche Kindheitserlebnisse und ungelöste<br />
Beziehungskonfl ikte kommen, die den liebevollen Kontakt zum<br />
Säugling beeinträchtigen bzw. immer wieder unterbrechen.<br />
Eltern können auch dadurch besonders verunsichert sein, weil<br />
sie wirklich das erste Mal ein Baby im Arm haben, da sie selber<br />
ohne jüngere Geschwister aufgewachsen sind und auch sonst<br />
keine Menschen mit Kleinkindern um sich herum hatten. Das<br />
kann mitunter zu einer Überfürsorglichkeit führen, wodurch<br />
sich die selbstregulatorischen Fähigkeiten des Säuglings nur<br />
wenig entwickeln können.<br />
Andere Eltern überfordern ihr kleines Kind mit unangemessenen<br />
Erwartungen weil es in ihrem gewohnten Alltag mitfunktionieren<br />
soll.<br />
An diesen wenigen Beispielen ist zu ersehen, wie komplex das<br />
Frühe Helfen ist und wie fl exibel einerseits und gezielt andererseits<br />
entsprechende Hilfen jeweils erfunden werden müssen.<br />
Wir haben diesen fachlichen Anspruch im <strong>Kinderschutz</strong>-<br />
<strong>Zentrum</strong> und ringen dementsprechend um fi nanzielle und<br />
personelle Ausstattung, um dem wachsenden Unterstützungsbedarf<br />
der Familien mit Säuglingen und Kleinkindern gerecht<br />
werden zu können.<br />
40<br />
Das kann in einer Eltern-Kind-Gruppe sein, in der es vor allem<br />
um Kontakt, Anregungen, neue Erfahrungen, Bestätigung und<br />
Austausch geht. So eine Gruppe kann aber auch Mut machen,<br />
über bisher Unausgesprochenes zu reden und nach weiterer<br />
Unterstützung zu schauen, oder auch anzufangen, sich ein soziales<br />
Netz zu bauen, das die eigenen Räume erweitern kann.<br />
41
CHRONOLOGIE <strong>2007</strong><br />
März Frau Knoller arbeitet mit an der Schulung der<br />
Sozialarbeiter der Jugendämter sowie von Trägern<br />
der freien Jugendhilfe zum Umgang mit Kindes-<br />
Januar Frau Köhler, Gattin des Bundespräsidenten, lädt<br />
zu ihrem Neujahrsempfang im Schloss Bellevue<br />
u.a. drei <strong>Berlin</strong>erinnen ein, die sich im <strong>Kinderschutz</strong><br />
engagieren, darunter Frau Nowotny. Sie<br />
würdigt das Engagement unserer Einrichtung<br />
beim Schutz von Kindern.<br />
April<br />
wohlgefährdung.<br />
Die Freundinnen und Freunde des Leo-Clubs<br />
Quadriga denken immer wieder an die Kinder in<br />
unserer Wohngruppe. Nach Aktionen wie Kletterhallenbesuch,<br />
Kino und Faschingsparty beschenken<br />
sie die Kinder zu Ostern.<br />
Februar<br />
Mitarbeiter des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s beteiligen<br />
sich als Moderatoren an der Fachtagung der sozialpädagogischen<br />
Fortbildungsstätte Glienicke zur<br />
Umsetzung des Schutzauftrags.<br />
Der in der Hohenschönhausener Kita Kinderhaus<br />
von Frau Nowotny und Herrn Werner angeleitete<br />
Elterntrainingskurs endet nach zehn Abenden. Die<br />
Eltern schätzen ein, dass sie nach Teilnehme am<br />
Kurs weniger strafend, offener und mehr mit dem<br />
Blick auf die Bedürfnisse ihrer Kinder erziehen.<br />
Sie fi nden es sehr hilfreich, dass sie auch künftig<br />
jederzeit Unterstützung in unserer Beratungsstelle<br />
bei der Lösung von Konfl ikten bekommen.<br />
Herr Einsle (Vorstandsmitglied)<br />
und Herr<br />
Schwedler überreichen<br />
Herrn Berding und<br />
Frau Nowotny eine<br />
namhafte Spende des<br />
Beamten-Wohnungs-<br />
Vereins zu <strong>Berlin</strong> eG,<br />
die anlässlich des<br />
Weihnachtsmarktes für das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />
gesammelt wurde. Sie kommt den Kindern in<br />
unserer Kinderwohngruppe zugute.<br />
Mai Auf dem Erziehungshilfetag des Landes Brandenburg<br />
am 10. Mai hält Frau Nowotny einen Vortrag<br />
zum aktuellen Thema „Risiken von Kindeswohlgefährdung<br />
erkennen und einschätzen“ vor 100<br />
Fachkräften der Jugendhilfe. Am 23.Mai folgt im<br />
Abgeordnetenhaus von <strong>Berlin</strong> anlässlich einer<br />
vom Verein für Kommunikationswissenschaften<br />
organisierten Tagung ein Input zum Netzwerk<br />
<strong>Kinderschutz</strong> in <strong>Berlin</strong> und zur Partizipation des<br />
<strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s. Anwesend sind ca. 200<br />
Vertreter vieler Einrichtungen der Jugendhilfe<br />
und des Gesundheitswesens sowie Politiker aller<br />
Fraktionen im Abgeordnetenhaus.<br />
Frau Brand und andere Mitarbeiter von Rolls<br />
Royce nutzten den <strong>Berlin</strong>-Marathon am 1. April,<br />
um Spenden für bei uns untergebrachte Kinder<br />
einzuwerben. Viele Kollegen, Freunde und Bekannte<br />
unterstützten die Läuferinnen und Läufer<br />
um Frau Brand, so dass eine namhafte Summe<br />
für die Wohngruppenkinder am 10.5. von Frau<br />
Nowotny entgegengenommen werden konnte.<br />
Frau Renker, Frau Rischke und Frau Sauter<br />
organisieren im Golf Club Wannsee ein Benefi z-<br />
Golf-Turnier. Beteiligung und Engagement für<br />
unsere Einrichtung sind sehr groß. Der Erlös dient<br />
der Finanzierung einer 14tägigen Sommerreise<br />
Anlässlich eines Benefi z-Bridge-Turniers im Golf-<br />
unserer Wohngruppenkinder in die Uckermark.<br />
42<br />
Club Wannsee, organisiert von Frau Renker und<br />
dem Inner Wheel Club <strong>Berlin</strong>-Spree nehmen Frau<br />
Nowotny und Herr Berding eine namhafte Spendensumme<br />
in Empfang.<br />
Juli Die Gemeinde der Neuapostolischen Kirche<br />
in Neukölln veranstaltet ein Benefi z-Konzert<br />
zugunsten des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s mit über<br />
100 Musikanten. Der Erlös kommt therapeuti-<br />
43
scher Soforthilfe von misshandelten und vernachlässigten<br />
Kindern zugute.<br />
Die Kinder der Wohngruppe erleben zwei spannende<br />
Wochen in einem Ferienhaus in der Uckermark.<br />
Für einige Kinder war dies die erste Reise<br />
in ihrem Leben.<br />
September Der Paritätische veranstaltet am 4.9.08 einen<br />
Fachtag zum Thema „Netzwerk <strong>Kinderschutz</strong>-<br />
(k)ein Platz für freie Träger“, auf dem sich 120<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freier und bezirklicher<br />
Träger der Jugendhilfe, des Senats und<br />
anderer Einrichtungen (Polizei, Quartiersmanagement)<br />
sowie Vertreter von Fraktionen im Abgeordnetenhaus<br />
treffen. Georg Kohaupt spricht zum<br />
Thema „Zugänge im <strong>Kinderschutz</strong> und Antworten<br />
des Netzwerks“. Auf zwei Podien diskutieren Elke<br />
Nowotny und Georg Kohaupt u. a. über Qualifi zie-<br />
rung von Fachkräften, Evaluation des Netzwerks<br />
und echte Vernetzung von allen im <strong>Kinderschutz</strong><br />
Verantwortlichen auch über die Jugendhilfe hinaus,<br />
wie Ärzte, Hebammen, Gesundheitsdienste.<br />
Allen Beteiligten hatte die spielerische Art des<br />
Erkenntnisgewinns Spaß gemacht.<br />
Oktober Die in der Kinderwohngruppe durchgeführten<br />
Renovierungsarbeiten, unterstützt durch größere<br />
Spenden des Lions Clubs Pariser Platz und des<br />
<strong>Berlin</strong>-American Club fi nden ihren Abschluss. Die<br />
Kinder freuen sich über frisch renovierte Zimmer<br />
und neue Möbel.<br />
November Pressekonferenz des Paritätischen zum <strong>Berlin</strong>er<br />
Netzwerk <strong>Kinderschutz</strong> mit freien Trägern der Jugendhilfe,<br />
vorbereitet mit Unterstützung durch das<br />
<strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>. Es folgen Interviews von<br />
Georg Kohaupt mit der Abendschau, der Morgenpost,<br />
dem <strong>Berlin</strong>er Kurier.<br />
Im Zusammenhang mit dem Tod der fünfjährigen<br />
Lea-Sophie in Schwerin durch massive Misshandlung<br />
und Vernachlässigung wird Georg Kohaupt<br />
im ZDF-Morgenmagazin interviewt, weitere Interviews<br />
über notwendige Veränderungen beim Erkennen<br />
und Einschätzen von Risiken der Kindeswohlgefährdung<br />
folgen. Politische Diskussionen<br />
und die Auseinandersetzung mit dem Thema in<br />
den Medien führen zum Kindergipfel, dem Treffen<br />
der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten<br />
im Dezember.<br />
Frau Nowotny hält auf der Fachtagung von<br />
WIGWAM, einem <strong>Berlin</strong>er Verein, der Hilfen für<br />
drogenabhängige Eltern und ihre Kinder realisiert,<br />
einen Beitrag zur Risikoeinschätzung bei<br />
Misshandlung und Vernachlässigung, der mit viel<br />
Interesse aufgenommen wird.<br />
Ca. 70 Golferinnen spielen beim von Frau Hohmann,<br />
Inhaberin des Golf Shops Wannsee organisierten<br />
Benefi z-Golfturnier für den guten Zweck:<br />
eine dringend nötige große Waschmaschine sowie<br />
Erstausstattungen für Schulanfänger können für<br />
unsere Wohngruppenkinder angeschafft werden.<br />
Dezember Georg Kohaupt tritt<br />
im Tagesschau-Chat<br />
anlässlich des Kin-<br />
Frau Knoller leitet auf dem Fachtag „Schule-Judergipfels<br />
auf, Martin<br />
gendhilfe“ in Reinickendorf ein Planspiel mit 120<br />
Breibert, Mitarbeiter<br />
Teilnehmern. Das Ziel der Sensibilisierung für<br />
in unserer Wohngrup-<br />
die Denkweise und die Handlungsmöglichkeiten<br />
pe, äußert sich in den<br />
44 der unterschiedlichen Institutionen wurde erreicht.<br />
Tagesthemen zur Situation von Kindern und zum 45
<strong>Kinderschutz</strong> in Deutschland sowie zu effektiven<br />
Hilfen.<br />
Über das gesamte Jahr haben die Freundinnen<br />
und Freunde des Leo-Clubs Quadriga die bei uns<br />
untergebrachten Kinder zu bestimmten Anlässen<br />
mit liebevollen Geschenken und tollen Unternehmungen<br />
bedacht. Sie haben durch verschiedene<br />
Aktionen auf die Notwendigkeit der Unterstützung<br />
des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s aufmerksam gemacht<br />
und Spenden für Besuche einer Kletterhalle, von<br />
Kinoveranstaltungen, Kinderfesten, dem Zoo usw.<br />
gesammelt und den Kindern damit viel Spaß bereitet.<br />
Viele Spenderinnen und Spender denken an die<br />
nach Misshandlung und Vernachlässigung in unserer<br />
Wohngruppe untergebrachten Kinder. Total<br />
Deutschland, die Firmen Berner GmbH sowie die<br />
DANK<br />
Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>Kinderschutz</strong>-<br />
<strong>Zentrum</strong>s haben für die Realisierung des Auftrags, Kinder<br />
und Jugendliche vor Misshandlung und Vernachlässigung zu<br />
schützen, sehr großzügige und beeindruckende Unterstützung<br />
erfahren.<br />
Wir danken insbesondere<br />
unseren ehrenamtlichen MitarbeiterInnen am Krisentelefon,<br />
die mit fachlich hoher Kompetenz engagiert abends und am<br />
Wochenende zuhörten, Hilfe einleiteten und Rat gaben<br />
der Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Wissenschaft<br />
für die Finanzierung der Angebote in unseren Beratungsstellen,<br />
insbesondere Frau Range-Schmedes, Frau Eichler,<br />
Frau Frank, Frau Kiep und Frau Bahlmann als unsere<br />
Ansprechpartnerinnen<br />
den Sozialarbeitern in Jugendämtern verschiedener <strong>Berlin</strong>er<br />
Bezirke<br />
für langjährige fachliche Unterstützung und verlässliche Kooperation.<br />
Unser Dank gilt allen uns sehr verbundenen und engagierten<br />
Fördermitgliedern, den Spenderinnen und Spendern, die uns<br />
großzügig und ideenreich unterstützen.<br />
Wir danken außerdem<br />
den Bridge-Spielerinnen und Spielern, organisiert im Golf-<br />
Club Wannsee, für ihr Benefi z-Turnier<br />
der Dienstags-Golf-Gruppe im Golf-Club Wannsee, den<br />
Organisatorinnen des Benefi z-Golf-Turniers Frau Rischke,<br />
Frau Sauter und Frau Renker<br />
Frau Hohmann, Inhaberin des Golf Shops Wannsee für das<br />
Ausrichten eines sehr gut besuchten Benefi z-Golf-Turniers<br />
den Damen des Inner Wheel Clubs <strong>Berlin</strong>-Spree und ihrer<br />
Präsidentin Frau Bammel<br />
Firma ERK Eckrohrkessel GmbH spenden großzügig<br />
zu Weihnachten für im <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />
untergebrachte und therapeutisch begleitete Kinder<br />
und Jugendliche.<br />
Besonders danken wir den Damen der Inner Wheel<br />
Clubs <strong>Berlin</strong> und <strong>Berlin</strong>-Spree, der Delbrück<br />
Bethmann Maffai AG, der Kanzlei Freshfi elds und<br />
Partner, den Lions Clubs <strong>Berlin</strong>-Dahlem und Pariser<br />
Platz sowie dem <strong>Berlin</strong>-American Club (BAC)<br />
für großzügige Spenden und liebevoll ausgesuchte<br />
Weihnachtsgeschenke für alle Kinder in der Wohngruppe.<br />
den Damen des Inner Wheel Clubs <strong>Berlin</strong> und ihrer Präsi-<br />
46<br />
<br />
dentin Frau Lindackers<br />
dem Leo-Club Quadriga<br />
47
dem Lions Club <strong>Berlin</strong>-Dahlem, insbesondere Herrn Töppe<br />
dem Lions Club Pariser Platz, besonders Frau Schaath<br />
dem Rotary Club Alexander von Humboldt<br />
dem Beamten-Wohnungs-Verein zu <strong>Berlin</strong> e.G., besonders<br />
Herrn Einsle<br />
dem <strong>Berlin</strong>-American Club (BAC) und Frau Piper-Jülich<br />
den Firmen Total Deutschland, Berner GmbH, ERK Eckrohrkessel<br />
GmbH und Netzwerk P Produktion GmbH<br />
der Delbrück Bethmann Maffei AG, insbesondere Herrn<br />
Liste<br />
der Kanzlei Freshfi elds Bruckhaus Deringer, besonders<br />
Frau Münnich<br />
<br />
der Coca Cola GmbH, Frau Fiebig<br />
sehr herzlich für die warmherzige und großzügige Unterstützung.<br />
Unser herzlicher Dank gilt Frau Renker, langjähriges und<br />
aktives Fördermitglied, die immer wieder selbst spendet und<br />
andere zu Spenden motiviert. Sie sorgt dafür, dass in verschiedenen<br />
Clubs und Gremien an die Unterstützung des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s<br />
gedacht wird.<br />
Zu danken haben wir Frau Dr. Witzgall, die uns seit vielen<br />
Jahren als Fördermitglied zur Seite steht, großzügig spendet<br />
und engagiert Spenden akquiriert sowie Frau Lockau, ebenfalls<br />
Mitglied des Inner Wheel Clubs <strong>Berlin</strong>.<br />
Ein herzlicher Dank geht an Frau Brand, ihre Kolleginnen und<br />
Kollegen und Freunde, die ideenreich Spenden sammelt.<br />
Allen nicht namentlich genannten Spenderinnen und Spendern<br />
danken wir sehr für Ihre Hilfe. Bitte bleiben Sie uns weiterhin<br />
verbunden!<br />
DER VEREIN<br />
48 49<br />
Vorstand<br />
Dr. Elke Nowotny, Vorsitzende<br />
Elisabeth-Charlotte Knoller, Kassenwartin<br />
Martin Breibert<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Georg Kohaupt<br />
Verwaltung<br />
Klaus Weiß<br />
Im <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> arbeiten in den beiden Beratungsstellen,<br />
im Krisendienst, und in der Kinderwohngruppe<br />
Diplompsychologen, Diplompädagogen und Diplomsozialpädagogen<br />
mit unterschiedlichen therapeutischen Zusatzausbildungen.<br />
Die insgesamt 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind<br />
meist mit unterschiedlicher Stundenzahl teilzeitbeschäftigt.<br />
Das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> beschäftigt darüber hinaus –<br />
ebenfalls zum Teil in Teilzeit – Mitarbeiter für Bewirtschaftung<br />
und Reinigung sowie einen Zivildienstleistenden.<br />
In den Beratungsstellen und in der Wohngruppe werden<br />
Sozialarbeiter- bzw. Erzieher-Berufspratikanten ausgebildet.<br />
In der telefonische Krisenberatung werden wir von rund<br />
20 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt.
SPENDEN / FÖRDERMITGLIEDSCHAFT<br />
Die Arbeit des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s kann nur wirksam<br />
gelingen, wenn engagierte Bürgerinnen und Bürger sich aktiv<br />
für den Schutz der Kinder vor Gewalt, Vernachlässigung<br />
und sexuellem Missbrauch einsetzen.<br />
Sie können helfen,<br />
indem Sie sich für den Schutz der Kinder einsetzen,<br />
indem Sie Kindern und Eltern die Brücke zu uns bauen,<br />
indem Sie unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen,<br />
indem Sie förderndes Mitglied des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s<br />
werden.<br />
Der Förderbeitrag beträgt mindestens 50 Euro – bei juristischen<br />
Personen mindestens 500 Euro – je Kalenderjahr. Die<br />
Beitragszahlung erbitten wir bis zum 30. September auf das<br />
unten stehende Konto. Alternativ können Sie uns eine jederzeit<br />
widerrufbare Einzugsermächtigung erteilen.<br />
Spendenkonto 33 88 404 bei der<br />
Bank für Sozialwirtschaft (Bankleitzahl 100 205 00)<br />
Spenden und Förderbeiträge an das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />
sind steuerlich absetzbar. Bitte nennen Sie uns Ihren Namen<br />
und Anschrift für die Ausstellung einer entsprechenden<br />
Quittung.<br />
50 51<br />
✁<br />
Ich möchte förderndes Mitglied des <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>s <strong>Berlin</strong> e.V. werden<br />
als Privatperson<br />
Mein Förderbeitrag beträgt im Kalenderjahr 50 Euro 100 Euro . . . . . . . . . . . Euro<br />
als Firma / Verein / Körperschaft<br />
Unser Förderbeitrag beträgt im Kalenderjahr 500 Euro . . . . . . . . . . . Euro<br />
Ort, Datum Unterschrift (ggf.Firmenstempel)<br />
_______________________________________________________________________________________<br />
Name und Anschrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
52<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Unterschrift Kontoinhaber/in wenn abweichend<br />
12051 <strong>Berlin</strong><br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Ort, Datum Unterschrift Mitglied<br />
Juliusstraße 41<br />
<strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>Berlin</strong> e.V.<br />
Die Ermächtigung erlischt automatisch nach dem letzten fälligen Beitrag<br />
im Falle eines Vereinsaustritts oder jederzeit sofort bei Widerruf.<br />
An das<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . .<br />
Kreditinstitut Bankleitzahl<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Kontoinhaber/in Kontonummer<br />
Hiermit ermächtige ich das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>Berlin</strong> e.V. fällige<br />
Förder beiträge jeweils zum 30. September des laufenden Jahres von<br />
folgendem Konto einzuziehen:<br />
Ermächtigung zum Bankeinzug<br />
✁
<strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>Berlin</strong> e.V.<br />
Beratungsstelle Neukölln<br />
Juliusstraße 41<br />
12051 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon (030) 683 91 10<br />
Beratungsstelle Hohenschönhausen<br />
Freienwalder Straße 20<br />
13055 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon (030) 971 17 17<br />
Kinderwohngruppe<br />
Das Telefon. Für Kinder. Für Jugendliche. Für Eltern.<br />
☎ o8oo - 111 o 444<br />
Im Ortsnetz <strong>Berlin</strong>.<br />
Der Anruf ist kostenlos.<br />
www.<strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong>-<strong>Berlin</strong>.de<br />
post@kinderschutz-zentrum-berlin.de<br />
Das <strong>Kinderschutz</strong>-<strong>Zentrum</strong> wird von der <strong>Berlin</strong>er<br />
Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung<br />
gefördert und finanziert sich darüber hinaus durch Spenden.<br />
Spendenkonto 33 88 404 bei der<br />
Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 100 205 00)