Die Welt ist grau, ohne grün - Marketing-Club Schleswig-Holstein eV

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mc brief 3/2003 PR-Chancen in Zeiten der Medienkrise Von der Medienfreiheit zur Medienfrechheit FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher bezeichnet die derzeitige Situation der Medien in Deutschland als die schwerste Krise seit dem zweiten Weltkrieg. In der Tat ist das Anzeigengeschäft, vor allem der Stellenmarkt, dramatisch zusammengeschrumpft. Bedeuten diese schlechten Zeiten für die Medien gute Zeiten für PR? Günther Jesumann, Pressesprecher der Provinzial Nord, hatte am 19. August den Marketing-Club eingeladen, mit ihm dieser Frage nachzugehen. Günther Jesumann, Pressesprecher der Provinzial Nord fesselte sein Publikum am 19. August mit einem aktuellen Thema. Nach den Erschütterungen, die die elektronischen wie die Printmedien getroffen haben, wird die Krise längst nicht mehr in Frage gestellt. Der Kirch-Konzern kollabierte, freie Produktionsgesellschaften und Dienstleistungsbetriebe gerieten in Existenznot, Zeitungsunternehmen mussten schmerzliche Einschnitte in den Produktionen vornehmen. Tausende von Mitarbeitern – freie wie feste – verloren ihre Arbeitsplätze. „Die Medien können sich nicht von den Auswirkungen der gesamtwirtschaftlichen Lage abkoppeln“, erklärt Jesumann. Die Folgen der Wirtschaftsflaute seien im dritten Jahr in Folge nicht mehr zu übersehen: Der Rückgang des Anzeigenaufkommens erhöhe den Kostendruck und setze eine Spirale in Gang. 14 Sinkende Auflagen, sinkende Anzeigenpreise und -erlöse, Gehaltskürzungen und Kündigungen von Redakteuren und Freien. Zeitungsverlage mussten 2002 ein Minus von 12,5% verkraften, 2001 waren die Werbeumsätze bereits um 14% eingebrochen. „Hinzu kommt eine Verschiebung der Gewichte in der Medienlandschaft“, sagt Jesumann. Mit der Flexibilität des Internets zum Beispiel beim Stellen- oder Automobilmarkt können die Tageszeitungen nicht mithalten. Die Europäische Union wolle die Werbung für Tabak und Alkohol in den Zeitungen verbieten, und die Post AG verteile derzeit in einem Pilotprojekt in Hamburg gebündelte Haushaltswerbung begleitet von einer eigenen kostenlosen Programmzeitschrift. In einer Krise stecke ganz speziell der Informations- und Qualitätsjournalismus. Fußballstars, zweitklassige Serienstars und Showmaster bestimmen das Mediengeschehen auch jenseits der Boulevardblätter. „Selbst unter Fachleuten, in kleinsten exklusiven Expertenrunden sind Stefan Effenberg und Dieter Bohlen allgegenwärtiger als Bertelsmann, ARD oder RTL“, hat der Pressesprecher festgestellt. Eine Chance für PR? Ende der 90er Jahre belegte eine Studie, dass bis zu zwei Drittel aller Tageszeitungsartikel auf eine PR-Agentur oder Pressestelle zurückgehen. Wegen des Kostendrucks seien viele Medien inzwischen eher bereit als früher, kostenlose PR-Texte zu veröffentlichen, so Jesumann. Allzu oft werden diese von den Lesern, Hörern oder Zuschauern jedoch als werbliche Beiträge erkannt, und die gewünschte Werbewirkung kehre sich ins Gegenteil. Nach Einschätzung von Chefredakteuren wird sich die Krise des Werbemarktes und somit die der Medien auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. Unter Journalisten wird daher die Befürchtung laut, dass die Gefahr von Gefälligkeitsjournalismus wächst. Auch machen die schmelzenden finanziellen Ressourcen gute Recherchearbeit schwierig. Die Forderungen der Anzeigenkunden werden derweil, so Wolfgang Kaden vom Manager Magazin, immer unverfrorener. „Die Wünsche an den redaktionellen Teil werden immer dreister, die Medienkrise werde schamlos ausgenutzt“, heißt es hinter vorgehaltener Hand auch im Springer Verlag. Laute(r) Schleichwerbung Unter dem Titel „mein Geld“ veröffentlichte die Bild eine einwöchige Serie, in deren Texten mehrfach der AWD auftauchte. Neben der 20.000-Euro-Frage stand das Logo der Vertretertruppe, und diese lieferte zudem die Versicherungsvergleiche. Die Welt bot ihren Lesern in Zusammenarbeit mit der Allianz Lebensversicherung einen kostenlosen Vorsorge-Check an. Der Erhebungsbogen mit den persönlichen Daten ging direkt an den Versicherer. Die BamS feierte in ihrem Gesundheitsjournal seitenweise die Krankenkasse Barmer, und die Bild der Frau hielt sich bei der Suche nach dem richtigen Fahrrad strikt an das Karstadt-Sortiment. Gute Zeiten für schlechte PR Beim Deutschen Presserat haben die Beschwerden und Rügen während der vergangenen Monate dramatisch zugenommen. „In der Krise wird für mich als Journalist die Pressefreiheit zur Pressefrechheit“, resümiert Jesumann. Er hoffe, der Verbraucher schlage irgendwann einmal zurück. Kostenlose Nachrichten von Unternehmen und Verbänden – ganz gleich, wie handwerklich schlecht sie auch seien – haben heute wie nie die Chance, von einer Redaktion ins Blatt gehoben zu werden. „Bitte werfen Sie nicht wegen des geldlichen Vorteils die gesamte, auf tönernen Füßen stehende journalistische Berufsehre in den Müll“, appelliert der Pressesprecher und warnt zudem vor den Folgen: Die Journalisten selbst, so Jesumann, wehren sich bereits gegen diesen Trend. Ehrlichkeit, Offenheit – nicht nur in guten Zeiten, Stetigkeit, Kontinuität und Gradlinigkeit seien die wichtigsten Komponenten guter PR. Sie schaffen Vertrauen und sichern die mittel- und langfristigen Bemühungen. Ina Schmiedeberg Rainer J. Kraatz bedankt sich im Namen des Marketing-Club Schleswig-Holstein
mc brief 3/2003 Jung und Wild Musik-Marketing der etwas anderen Art. cross4you – so nennt sich eine neue Konzertreihe, die viel mehr bieten möchte als ein musikalischer Museumsbesuch. Denn wir wollen Ihnen im Kieler Schloss an vier Abenden nicht nur ausgezeichnete künstlerische Leistungen präsentieren, sondern Sie auch durch Moderation, Comedy und Show unterhalten. Qualität und Event müssen sich nicht widersprechen! Als eine Konzertdirektion, die seit 130 Jahren ohne öffentliche Subventionen im Kieler Musikleben markante Akzente setzt, nehmen wir aktiv an der Diskussion teil, was uns heute Kultur bedeutet, wieviel sie wert ist – und wieviel man für sie ausgeben will. Nur die Türwächter von Walhall wollen Kultur noch ausschließlich mit Bach, Mozart und Beethoven gleichsetzen, unsere Zeit ist glücklicherweise weiter. Und so soll die Reihe cross4you auch ein Publikum erreichen, das sonst kaum von den etablierten Veranstaltungsreihen angesprochen wird. Unser Konzept setzt auf eine bunte Vielfalt mit erstklassigen Ensembles – von Melodien aus den »Goldenen Zwanzigern« über Beatles-Songs und Filmmusik bis hin zu einer »Lachmusik«. Mittwoch, 26. Nov. 2003 – 20.00 Uhr "Beatles meets Piazolla" Cappella Istropolitana Jürgen Wolf & Armin Diedrichsen, Moderation Peter Breiner: Beatles "Concerti grossi" Astor Piazolla: Die Vier Jahreszeiten Mittwoch, 21. Januar 2004 – 20.00 Uhr Eine kleine Lachmusik Der cross4you-Pass macht es besonders einfach, alle vier Abende von Anfang an zu genießen – und die feststehenden Termine finden im Kalender immer Platz. Auch Gruppen sind uns herzlich willkommen (für sie gelten günstige Sonderpreise). Denn mit cross4you kann die Geburtstagsfeier oder der Betriebsausflug endlich einmal eine besondere Note erhalten. Firmen, die sich präsentieren wollen, aber auch für Individualgruppen bieten wir darüber hinaus einen professionellen Fullservice: Catering,Garderobenabgabe, Parkplatz u.v.m. – alles aus einer Hand. Claudia Lohse, Mitglied in unserem Juniorclub „Junge Wilde“ Weiterführende Informationen über das komplette Programm, den cross4you-Pass, Präsentationsmöglichkeiten und individuelle Arrangements erhalten Sie von Claudia Lohse, Konzertdirektion Streiber, Holstenstraße 88/90, 24103 Kiel, Telefon 0431/9 35 29, Fax 0431/97 00 00, kk-streiber@t-online.de. Cross4You – Konzertsaal Kieler Schloss heißen seit einigen Jahren die paraphilharmonischen, kabarettistisch angehauchten Survival-Abende einiger Mitglieder der Berliner Philharmoniker Freitag, 27. Februar 2004 – 20.00 Uhr Film up mit der Brass Akademie Karlsruhe Reinhold Friedrich, Trompete und Moderation * Das Boot * Salz auf unserer Haut * Tatort *Liebling Kreuzberg * Doktor Schiwago * Spiel mir das Lied vom Tod u.v.m Freitag, 2. April 2004 – 20.00 Uhr "Ich küsse Ihre Hand, Madame..." Münchener Salonorchester Tibor Jonas Berühmte Melodien und Tangos aus den "Goldenen Zwanzigern" mit Barbara Malisch Konzertdirektion Streiber · Holstenstr. 88-90 · 24103 Kiel · Telefon: 0431-91416 · Telefax: 0431-970000 Pass Konzert Anzahl Plätze Name Telefon Straße Ort Unverbindliche Voranmeldung Pass Einzelpreise (4 Konzerte) je Konzert: 120,00 1 41,80 1 106,00 1 37,40 1 92,00 1 33,00 1 70,00 1 25,30 1 Sonderpreise für Gruppen Cappella Istropolitana Reinhold Friedrich Eine kleine Lachmusik Jürgen Wolf und Armin Diedrichsen 15
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